Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

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Kael
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Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von Kael »

Was sagt ihr zu so etwas?
Es passiert fast täglich, vor allem in Zügen.
Es sind 40% aller Plätze besetzt und der zweier oder vierer wird von nur einer Person belegt. Beim nachfragen kommt es meist zu einer eher unhöflichen Antwort bevor frei gemacht wird, oder wenn der sitznachbar weggeht wird der frei gewordene Platz sofort mit einer Tasche besetzt.
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aleph
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von aleph »

Kael hat geschrieben:(20 Nov 2016, 19:20)

Was sagt ihr zu so etwas?
Es passiert fast täglich, vor allem in Zügen.
Es sind 40% aller Plätze besetzt und der zweier oder vierer wird von nur einer Person belegt. Beim nachfragen kommt es meist zu einer eher unhöflichen Antwort bevor frei gemacht wird, oder wenn der sitznachbar weggeht wird der frei gewordene Platz sofort mit einer Tasche besetzt.
Kenn ich nicht. Überall, wo ich in Deutschland war, wird gerne sofort und Höflich Platz gemacht. Musst halt "bitte darf ich mich da hin setzen?" sagen. Von selbst liest niemand Deine Sitzplatzwünsche von den Lippen ab.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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aleph
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von aleph »

Ok, in Hamburg war ich noch nicht, aber die Hamburger, die ich kennen gelernt habe, sind zumeist ganz nett. :D
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von Billie Holiday »

aleph hat geschrieben:(21 Nov 2016, 11:00)

Kenn ich nicht. Überall, wo ich in Deutschland war, wird gerne sofort und Höflich Platz gemacht. Musst halt "bitte darf ich mich da hin setzen?" sagen. Von selbst liest niemand Deine Sitzplatzwünsche von den Lippen ab.
Ich neige auch dazu, zu fragen, ob Bürschchen denn für seinen Rucksack auch ein Ticket gelöst hat.
Es ist einfach nur feist, einen Sitzplatz mit Füßen, Rucksäcken oder Koffern zu besetzen.
Erlebe ich aber sehr selten, die meisten Leute sind nett und machen Platz.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von JJazzGold »

Solche Aktionen wie Handgepäck als gewollte Sitzblockade oder Füsse auf den Sitz legen erledige ich mit einem sprechenden Blick. Das ist aber nur selten notwendig. Je voller die S-Bahn wird, desto bereitwilliger wird Platz gemacht.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von pikant »

Kael hat geschrieben:(20 Nov 2016, 19:20)

Was sagt ihr zu so etwas?
Es passiert fast täglich, vor allem in Zügen.
Es sind 40% aller Plätze besetzt und der zweier oder vierer wird von nur einer Person belegt. Beim nachfragen kommt es meist zu einer eher unhöflichen Antwort bevor frei gemacht wird, oder wenn der sitznachbar weggeht wird der frei gewordene Platz sofort mit einer Tasche besetzt.
bei 40% ist ja genuegend Platz da!
muss wohl ein Bus auf dem Land sein.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von Zahnderschreit »

Dass quasi jeder Zweier von einer Person und einer Tasche besetzt wird, kenne ich auch. Aber bei Nachfrage habe ich noch nie erlebt, dass es da zu Problemen gekommen ist.

Den Unterschied zwischen einem Zug im Ruhrgebiet, bei dem 40 % besetzt sind, und einem Bus auf dem Land, bei dem 40 % besetzt sind, sehe ich noch nicht.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von Misterfritz »

Zahnderschreit hat geschrieben:(21 Nov 2016, 13:56)Den Unterschied zwischen einem Zug im Ruhrgebiet, bei dem 40 % besetzt sind, und einem Bus auf dem Land, bei dem 40 % besetzt sind, sehe ich noch nicht.
ein bus auf dem land, der zu 40% besetzt ist, gilt als proppevoll, ein zug im ruhrgebiet, der nur zu 40% belegt ist, als leer ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von Zahnderschreit »

Ja, stimmt wohl.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von schokoschendrezki »

teddys home hat geschrieben:(21 Nov 2016, 14:08)

ein bus auf dem land, der zu 40% besetzt ist, gilt als proppevoll, ein zug im ruhrgebiet, der nur zu 40% belegt ist, als leer ;)
:p pfff

Ich habe eigentlich mit Unhöflichkeiten von Fahrgästen auch kaum schlechte Erfahrungen gemacht. Obwohl Berlin (wohl nicht ganz zu unrecht) als grob und unsensibel gilt.

Was tatsächlich keine Legende sein dürfte: Die Unhöflichkeit und Grobheit Berliner Busfahrer. Ich selbst habs mal vor einigen Jahren erlebt, dass eine ältere Dame nicht ganz in dem Tempo einstieg, wie der Busfahrer sich das gerade vorgestellt hatte. Meine gute Erziehung verbietet es mir, wörtlich wiederzugeben, mit welchen Worten er die Frau über den Lautsprecher anblaffte ... Ich sag mal nur: Einige offensichtliche Nicht-Berliner aus dem eher süddeutschen Raum waren einigermaßen schockiert ...
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von jack000 »

Kael hat geschrieben:(20 Nov 2016, 19:20)

Was sagt ihr zu so etwas?
Es passiert fast täglich, vor allem in Zügen.
Es sind 40% aller Plätze besetzt und der zweier oder vierer wird von nur einer Person belegt. Beim nachfragen kommt es meist zu einer eher unhöflichen Antwort bevor frei gemacht wird, oder wenn der sitznachbar weggeht wird der frei gewordene Platz sofort mit einer Tasche besetzt.
Kann ich so nicht bestätigen.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von NMA »

Selbst die teils zur Muffeligkeit neigenden Franken sind bei Weitem nicht so unfreundlich wie im Eingangsbeitrag beschrieben. Ich kann das überhaupt nicht bestätigen.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von hafenwirt »

Hab es auch noch nie erlebt.

Mich würde aber das beschriebene Phänomen interessieren: Warum suchen die Menschen sich in einem Bus z.B. immer die Plätze aus, an denen noch ihr Nebensitz frei ist und setzen sich nicht neben einem Mitmenschen? Das erlebe ich quasi immer, dass Sitzplätze neben einer anderen Person erst besetzt werden, wenn bereits alle anderen Doppelsitzer schon mit 1 Person vergeben sind.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von Billie Holiday »

hafenwirt hat geschrieben:(21 Nov 2016, 18:08)

Hab es auch noch nie erlebt.

Mich würde aber das beschriebene Phänomen interessieren: Warum suchen die Menschen sich in einem Bus z.B. immer die Plätze aus, an denen noch ihr Nebensitz frei ist und setzen sich nicht neben einem Mitmenschen? Das erlebe ich quasi immer, dass Sitzplätze neben einer anderen Person erst besetzt werden, wenn bereits alle anderen Doppelsitzer schon mit 1 Person vergeben sind.
Habe ich auch noch nie anders beobachtet. Aber da ich selbst auch lieber allein sitze, kann ich das nicht bemängeln, sondern nur als Fakt bestätigen.
Wenn viele Plätze frei sind, setze ich mich immer alleine. Neben eine andere Person setze ich mich nur, wenn es keine freien Plätze gibt.
Ist das jetzt schlimm, macht man was falsch, landen wir in der Hölle, oder war das nur eine normale Beobachtung ohne Wertung? :?:
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von Adam Smith »

Kael hat geschrieben:(20 Nov 2016, 19:20)

Was sagt ihr zu so etwas?
Es passiert fast täglich, vor allem in Zügen.
Es sind 40% aller Plätze besetzt und der zweier oder vierer wird von nur einer Person belegt. Beim nachfragen kommt es meist zu einer eher unhöflichen Antwort bevor frei gemacht wird,
Wie kann eigentlich eine einzelne Person vier Plätze belegen? Das mit der Tasche leuchtet mit ja noch ein. Da wird dann aber immer nur ein Platz mit belegt. Des Weiteren sind bei einer Belegung von 40% noch recht viele Sitzplätze frei. Schwierigkeiten einen Sitzplatz zu finden dürfte man eigentlich nicht haben.
oder wenn der sitznachbar weggeht wird der frei gewordene Platz sofort mit einer Tasche besetzt
Wenn die Tasche erst einmal woanders steht, dann bleibt die auch dort stehen. So sieht das bei mir aus.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von aleph »

hafenwirt hat geschrieben:(21 Nov 2016, 18:08)

Hab es auch noch nie erlebt.

Mich würde aber das beschriebene Phänomen interessieren: Warum suchen die Menschen sich in einem Bus z.B. immer die Plätze aus, an denen noch ihr Nebensitz frei ist und setzen sich nicht neben einem Mitmenschen? Das erlebe ich quasi immer, dass Sitzplätze neben einer anderen Person erst besetzt werden, wenn bereits alle anderen Doppelsitzer schon mit 1 Person vergeben sind.
Ich vermute, weil da mehr Platz ist.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von Adam Smith »

hafenwirt hat geschrieben:(21 Nov 2016, 18:08)

Hab es auch noch nie erlebt.

Mich würde aber das beschriebene Phänomen interessieren: Warum suchen die Menschen sich in einem Bus z.B. immer die Plätze aus, an denen noch ihr Nebensitz frei ist und setzen sich nicht neben einem Mitmenschen? Das erlebe ich quasi immer, dass Sitzplätze neben einer anderen Person erst besetzt werden, wenn bereits alle anderen Doppelsitzer schon mit 1 Person vergeben sind.
Wenn z.B. alle Sitzplätze im Zug bis auf einen frei sind und eine weitere Person steigt ein und setzt sich ausgerechnet neben die einzige andere Person im Zug, dann könnte diese Person denken, dass die zugestiegene Person ein Gespräch anfangen möchte. Das halte ich für möglich. Und wenn man selber in einen fast leeren Zug einsteigt, dann berücksichtigt man dieses. Außer natürlich man möchte wirklich ein bisschen reden.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von aleph »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Nov 2016, 18:17)

Habe ich auch noch nie anders beobachtet. Aber da ich selbst auch lieber allein sitze, kann ich das nicht bemängeln, sondern nur als Fakt bestätigen.
Wenn viele Plätze frei sind, setze ich mich immer alleine. Neben eine andere Person setze ich mich nur, wenn es keine freien Plätze gibt.
Ist das jetzt schlimm, macht man was falsch, landen wir in der Hölle, oder war das nur eine normale Beobachtung ohne Wertung? :?:
Biologisch gesehen hätte ich eine Erklärung: wenn es dem Menschen (oder einem anderen Tier) gut geht, dann ist der Drang, sich von anderen Artgenosen zu entfernen positiv, weil dann das Individuum mehr Ressourcen zur Verfügung hat und sich die Art ausbreitet und besser vermehren kann.

Wenn es dem Menschen (oder einem anderen Tier) schlecht geht, dann dasgegen ist es besser, Freunde zu gewinnen, Verbündete zu suchen und sich die knappen Ressourcen gerecht untereinander aufzuteilen. So kann die Gruppe die Notzeit besser überstehen, um sich dann in guten Zeiten wieder auszubreiten.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von Billie Holiday »

aleph hat geschrieben:(21 Nov 2016, 18:25)

Ich vermute, weil da mehr Platz ist.
Ellenbogenfreiheit und keine Gerüche. :cool:

Bin neulich in einen Wagon gestiegen, wo viele Fahrräder nebst Radlern waren. Wollte mich gerade zu einem der Radler setzen, habe aber rechtzeitig gesehen, wie der seinen Schuh ausgezogen hatte und eine große eitrige Wunde am Fuß begutachtet hat. Ich hab mich dann woanders hingesetzt. :dead: Eiter und Schorf von Lübeck bis nach Lüneburg...nee.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von hafenwirt »

aleph hat geschrieben:(21 Nov 2016, 18:25)

Ich vermute, weil da mehr Platz ist.
Das heißt, es bestehen im Inneren der Seele der Gesellschaft Kontakt/Berührungsängste?
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von Billie Holiday »

hafenwirt hat geschrieben:(21 Nov 2016, 18:55)

Das heißt, es bestehen im Inneren der Seele der Gesellschaft Kontakt/Berührungsängste?
Man kann sich auch in die Bahn setzen, um gute Freunde zu besuchen und daher kein Interesse haben an kurzen Bekanntschaften mit fremden Menschen, die man nach einer Stunde nie wieder sieht. Nicht jede Ehe hatte ihren Anfang im ICE..... :p

Man muß nicht zuviel hineininterpretieren in den schlichten Wunsch, mal alleine zu sitzen und seinen Gedanken nachzuhängen.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von jack000 »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Nov 2016, 19:00)

Man kann sich auch in die Bahn setzen, um gute Freunde zu besuchen
Bzw. irgendetwas mit ihnen zu unternehmen und dann wieder zurück zu fahren :cool:
Nicht jede Ehe hatte ihren Anfang im ICE..... :p
So ist es! Es können ja auch andere Züge sein! Bei mir war es der TGV und der Wunsch die Sitznachbarin nochmal wieder zu sehen ...
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von Billie Holiday »

jack000 hat geschrieben:(21 Nov 2016, 19:29)

Bzw. irgendetwas mit ihnen zu unternehmen und dann wieder zurück zu fahren :cool:


So ist es! Es können ja auch andere Züge sein! Bei mir war es der TGV und der Wunsch die Sitznachbarin nochmal wieder zu sehen ...
Wie romantisch. :)

Aber grundsätzlich finde ich den Wunsch, alleine zu sitzen, nicht verwerflich. Ein Sitznachbar stört mich aber auch nicht.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von jack000 »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Nov 2016, 19:32)Aber grundsätzlich finde ich den Wunsch, alleine zu sitzen, nicht verwerflich. Ein Sitznachbar stört mich aber auch nicht.
Natürlich nicht, aber es ist in der Tat so, dass man sich erst mal (wenn man alleine in einem ÖPNV-Fahrzeug sitzt) sich die Plätze aussucht wo man alleine sitzen kann. Es ist auch so, dass das "Abteil" ausstirbt. In den neuen ICE-Zügen gibt es keine Abteile mehr:
http://www.handelsblatt.com/panorama/re ... 74000.html
=> Deswegen kann ich auch den Eingangsbeitrag nicht nachvollziehen, denn es ist mir noch nie begegnet das irgendjemand auf seine Tasche/Rucksack bestanden hat die unbedingt auf dem Sitz nebenan bleiben muss und deswegen ein Fahrgast nicht sitzen kann.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von frems »

Hab ich auch noch nie erlebt. Also schon, dass Leute ihre Tasche oder Rucksack auf den Sitzplatz neben sich legen, weil's bequemer ist. Aber sobald der Wagen voller wird und/oder jemand nahekommt, wird das Zeug automatisch auf den Schoß genommen oder zwischen die Beine auf den Boden gestellt. Dass jemand extra wen auffordert, Platz zu machen, kann ich an einer Hand abzählen und die Reaktion war stets ein "oh, klar, tschuldigung", egal ob U-Bahn, Regio oder ICE.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von hafenwirt »

frems hat geschrieben:(21 Nov 2016, 20:04)

Hab ich auch noch nie erlebt. Also schon, dass Leute ihre Tasche oder Rucksack auf den Sitzplatz neben sich legen, weil's bequemer ist. Aber sobald der Wagen voller wird und/oder jemand nahekommt, wird das Zeug automatisch auf den Schoß genommen oder zwischen die Beine auf den Boden gestellt. Dass jemand extra wen auffordert, Platz zu machen, kann ich an einer Hand abzählen und die Reaktion war stets ein "oh, klar, tschuldigung", egal ob U-Bahn, Regio oder ICE.
Wobei man - ich selbst habe es noch nicht erlebt - beim ICE zumindest die Geschichten kennt von den Leuten, die auf ihre exakte Reservierung beharren.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von jack000 »

hafenwirt hat geschrieben:(21 Nov 2016, 20:33)

Wobei man - ich selbst habe es noch nicht erlebt - beim ICE zumindest die Geschichten kennt von den Leuten, die auf ihre exakte Reservierung beharren.
Wenn ein Zug leer ist, kann man auch die Reservierung verzichten. Wenn der Zug voll ist, ist es legitim seine Reservierung auch in Anspruch nehmen zu wollen.
Aber das kenne ich auch aus einem Fall von einer Dienstreise nach Nürnberg im IC (Nicht ICE) das eine ältere Dame in einem fast leeren Wagon unbedingt ihren reservierten Sitzplatz haben wollte ...
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von becksham »

hafenwirt hat geschrieben:(21 Nov 2016, 18:08)

Hab es auch noch nie erlebt.

Mich würde aber das beschriebene Phänomen interessieren: Warum suchen die Menschen sich in einem Bus z.B. immer die Plätze aus, an denen noch ihr Nebensitz frei ist und setzen sich nicht neben einem Mitmenschen? Das erlebe ich quasi immer, dass Sitzplätze neben einer anderen Person erst besetzt werden, wenn bereits alle anderen Doppelsitzer schon mit 1 Person vergeben sind.
Das ist vielleicht auch "typisch deutsch". Ist in Restaurants ja auch so. Wir würden doch lieber in ein anderes Restaurant gehen, als uns zu fremden Leuten an den Tisch zu setzen. In Polen beispielsweise ist das nicht so. Da ist es üblich, dass man sich zusammensetzt.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von becksham »

jack000 hat geschrieben:(21 Nov 2016, 20:44)

Wenn ein Zug leer ist, kann man auch die Reservierung verzichten. Wenn der Zug voll ist, ist es legitim seine Reservierung auch in Anspruch nehmen zu wollen.
Aber das kenne ich auch aus einem Fall von einer Dienstreise nach Nürnberg im IC (Nicht ICE) das eine ältere Dame in einem fast leeren Wagon unbedingt ihren reservierten Sitzplatz haben wollte ...
Ich habe das mal im Regionalexpress erlebt. Ich sitze auf meinem Platz. Eine alte Dame steigt ein und will sich neben mich setzen. Ich bitte sie, doch einen anderen der freien Plätze zu nehmen, weil an der nächsten Station meine Freundin zusteigt. Sie bestand darauf, neben mir zu sitzen. Da gings nur ums Prinzip. Der Platz war nicht mal reserviert und der Zug bei weitem nicht voll. Bin ich an der nächsten Station aufgestanden und habe mich mit meiner Freundin woanders hingesetzt. Für so eine Streiterei ist mir mein Herz zu schade.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von JJazzGold »

becksham hat geschrieben:(22 Nov 2016, 10:09)

Das ist vielleicht auch "typisch deutsch". Ist in Restaurants ja auch so. Wir würden doch lieber in ein anderes Restaurant gehen, als uns zu fremden Leuten an den Tisch zu setzen. In Polen beispielsweise ist das nicht so. Da ist es üblich, dass man sich zusammensetzt.
Das ist im bayrischen Biergarten auch nicht anders.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von pikant »

hafenwirt hat geschrieben:(21 Nov 2016, 20:33)

Wobei man - ich selbst habe es noch nicht erlebt - beim ICE zumindest die Geschichten kennt von den Leuten, die auf ihre exakte Reservierung beharren.
das habe ich schon einige male erlebt - dann steht man auf und sitzt sich an einen freien Platz - es gibt halt Menschen, die sitzen sich nur auf den Platz fuer den sie reserviert haben, auch wenn der Zug fast leer ist.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von becksham »

JJazzGold hat geschrieben:(22 Nov 2016, 11:12)

Das ist im bayrischen Biergarten auch nicht anders.
Ihr seid ja auch froh, wenn überhaupt wer euer Freund sein will. :D

Ja, an so langen Biertischen sitzt man dann schon zusammen aber bei uns ist es doch befremdlich, wenn man im Restaurant zu zweit am Tisch für 4 Personen sitzt und es setzt sich ein Pärchen dazu.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von aleph »

becksham hat geschrieben:(22 Nov 2016, 10:09)

Das ist vielleicht auch "typisch deutsch". Ist in Restaurants ja auch so. Wir würden doch lieber in ein anderes Restaurant gehen, als uns zu fremden Leuten an den Tisch zu setzen. In Polen beispielsweise ist das nicht so. Da ist es üblich, dass man sich zusammensetzt.
Es gibt da einen Frankenwitz: Neun Franken betreten ein Gasthaus. Der Wirt: "Ach herrieh, ich habe ja nur acht Tische."
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von aleph »

becksham hat geschrieben:(22 Nov 2016, 11:18)

Ihr seid ja auch froh, wenn überhaupt wer euer Freund sein will. :D

Ja, an so langen Biertischen sitzt man dann schon zusammen aber bei uns ist es doch befremdlich, wenn man im Restaurant zu zweit am Tisch für 4 Personen sitzt und es setzt sich ein Pärchen dazu.
Das ist richtig. So ein Biertisch ist recht lang. Zuerst werden die äußeren Enden besetzt und dann setzt sich in die Mitte jemand usw.

So ein Einzeltisch mit vier Stühlen ist halt doch persönlicher/privater, vor allem, wenn da ein Ehepaar sitzt.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von JJazzGold »

becksham hat geschrieben:(22 Nov 2016, 11:18)

Ihr seid ja auch froh, wenn überhaupt wer euer Freund sein will. :D

Ja, an so langen Biertischen sitzt man dann schon zusammen aber bei uns ist es doch befremdlich, wenn man im Restaurant zu zweit am Tisch für 4 Personen sitzt und es setzt sich ein Pärchen dazu.
Wenn ich mir unsere Zuzugs- und Tourismusdaten so ansehe, dann haben wir nicht nur in Deutschland reichlich Freunde, sondern auf der ganzen Welt.
Und bevor Du mir jetzt mit Berliner Zuzugsrekord kommst - Katastrophen ziehen bekanntlich reichlich Gaffer an. :D

Das kommt immer darauf an, in welcher Situation wir uns befinden. Wenn wir beim Essen Pläne besprechen oder Händchen halten wollen, dann stört ein zweites Pärchen eventuell. Wenn einfach nur vergnüglich zum Essen gegangen wird, dann ist jeder Tischnachbar willkommen, es sei denn er hält sich an Luthers Empfehlungen. ;)
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von becksham »

JJazzGold hat geschrieben:(22 Nov 2016, 11:30)

Wenn ich mir unsere Zuzugs- und Tourismusdaten so ansehe, dann haben wir nicht nur in Deutschland reichlich Freunde, sondern auf der ganzen Welt.
Und bevor Du mir jetzt mit Berliner Zuzugsrekord kommst - Katastrophen ziehen bekanntlich reichlich Gaffer an. :D
...
Wenn du mir noch einmal unterstellst, ich würde irgendetwas positives in Bezug auf Berlin schreiben wollen, dann werden wir beide aber richtige Freunde. :mad: :D
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von JJazzGold »

becksham hat geschrieben:(22 Nov 2016, 11:38)

Wenn du mir noch einmal unterstellst, ich würde irgendetwas positives in Bezug auf Berlin schreiben wollen, dann werden wir beide aber richtige Freunde. :mad: :D
Oh....
Das macht mich jetzt betroffen. Besonders, da sich unser glühender Berlinfan Wasti gerade für eine Weile sperren ließ.
Wer vertritt denn dann hier noch Berlin? Da werden wir wohl jemandem einen freien Platz anbieten müssen. ;)
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von becksham »

JJazzGold hat geschrieben:(22 Nov 2016, 11:53)

Oh....
Das macht mich jetzt betroffen. Besonders, da sich unser glühender Berlinfan Wasti gerade für eine Weile sperren ließ.
Wer vertritt denn dann hier noch Berlin? Da werden wir wohl jemandem einen freien Platz anbieten müssen. ;)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass den Platz jemand haben will. ;)
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von Occham »

Ich Sitz grad im Zug und habe meinen Rucksack ganz dreist auf den freien Platz gestellt :? Aber zu meiner verteidigung, bei vollen Zügen tendiere ich immer dazu, den Rucksack auf den Schoß zu legen :?
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von frems »

JJazzGold hat geschrieben:(22 Nov 2016, 11:12)

Das ist im bayrischen Biergarten auch nicht anders.
Da habe ich aber als junger Mann mal ganz schlimme Erfahrungen gemacht und seitdem meide ich Bajuwaristan, sofern es möglich ist. Ganz komisches Volk.
Labskaus!

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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von frems »

hafenwirt hat geschrieben:(21 Nov 2016, 20:33)

Wobei man - ich selbst habe es noch nicht erlebt - beim ICE zumindest die Geschichten kennt von den Leuten, die auf ihre exakte Reservierung beharren.
Hängt ja davon ab, ob da noch was frei ist. Wenn jemand auf einem reservierten Platz sitzt, setz ich mich halt woanders hin. Mir geht's ja nur darum, dass ich sitzen kann. Wär alles voll, würd ich aber auch darauf beharren. :?:
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von JJazzGold »

frems hat geschrieben:(22 Nov 2016, 15:25)

Da habe ich aber als junger Mann mal ganz schlimme Erfahrungen gemacht und seitdem meide ich Bajuwaristan, sofern es möglich ist. Ganz komisches Volk.

Es ist halt nicht Jeder integrationsfähig.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von frems »

JJazzGold hat geschrieben:(22 Nov 2016, 15:33)


Es ist halt nicht Jeder integrationsfähig.
Lütt Frems sucht eine Gaststätte, da er am Verhungern ist. Er wird fündig und wie Du Dir denken kannst, sind da nur große Tische und alle sind besetzt. Ein paar Plätze sind aber noch frei. Ich geh langsam zu einem Tisch hin und frag, ob ich mich dazusetzen darf. Die schweigenden Leute am Tisch richteten alle ihre Augen auf mich, sagten nichts und aßen nach drei Sekunden weiter. Also habe ich mich hingesetzt, wieder richteten sich wortlos die Augen auf mich und das Futtern ging weiter.

Nach einer Weile kam irgendeine Frau von der Heilsarmee mit einer Spendendose. Als guter Gast werfe ich ein, zwei Euro rein und werde wieder komisch angeglotzt. Die Frau geht weiter am Tisch, die Leute schütteln ein Nein mit dem Kopf und ein Kerl zeigt plötzlich auf mich und stammelt irgendwas wie "Wir haben schon gegeben". Tolle Integration!
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von JJazzGold »

frems hat geschrieben:(22 Nov 2016, 15:40)

Lütt Frems sucht eine Gaststätte, da er am Verhungern ist. Er wird fündig und wie Du Dir denken kannst, sind da nur große Tische und alle sind besetzt. Ein paar Plätze sind aber noch frei. Ich geh langsam zu einem Tisch hin und frag, ob ich mich dazusetzen darf. Die schweigenden Leute am Tisch richteten alle ihre Augen auf mich, sagten nichts und aßen nach drei Sekunden weiter. Also habe ich mich hingesetzt, wieder richteten sich wortlos die Augen auf mich und das Futtern ging weiter.

Nach einer Weile kam irgendeine Frau von der Heilsarmee mit einer Spendendose. Als guter Gast werfe ich ein, zwei Euro rein und werde wieder komisch angeglotzt. Die Frau geht weiter am Tisch, die Leute schütteln ein Nein mit dem Kopf und ein Kerl zeigt plötzlich auf mich und stammelt irgendwas wie "Wir haben schon gegeben". Tolle Integration!
Des warn Preiss'n, de san so knickat.
Kein Bayer würde im Biergarten hochdeutsch sprechen und hätten sie bayerisch gesprochen, dann hättest Du sie nicht verstanden.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von Ger9374 »

[quote="aleph"](21 Nov 2016, 18:29)

Biologisch gesehen hätte ich eine Erklärung: wenn es dem Menschen (oder einem anderen Tier) gut geht, dann ist der Drang, sich von anderen Artgenosen zu entfernen positiv, weil dann das Individuum mehr Ressourcen zur Verfügung hat und sich die Art ausbreitet und besser vermehren kann.


WIESO SOLLTE ICH MICH IM BUS ODER ZUG VERMEHREN WOLLEN??IST DOCH VOLL UNBEQUEM. ABER WENN ICH SO DRÜBER
NACHDENKE... BALD FÄHRT DER NÄCHSTE BUS, MUSS LOS! DANKE FÜR DEN TIPP!!
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von frems »

JJazzGold hat geschrieben:(22 Nov 2016, 15:55)

Des warn Preiss'n, de san so knickat.
Kein Bayer würde im Biergarten hochdeutsch sprechen und hätten sie bayerisch gesprochen, dann hättest Du sie nicht verstanden.
Ich hätte ein "Ja", "Ok" oder ein "mhm" mit Betonung auf "hm" akzeptiert. Oder ein Nicken. Nur glotzen und schweigen ist unhöflich. Davon mal ab, "Preissn" versteh ich sehr wohl und bin empört.
Wer ein Hanseat will sein,
Dem macht Preußen schon mal Pein.
Preußengeist macht nicht grad frei.
Da gibt`s viel an Druckserei.
Allzu brave Untertanen
Können Freiheit nicht mal ahnen,
Kommen sich bedrückt nur vor,
Den Eigenwillen man verlor.
Das hat man so oft empfunden,
Unterdrückung schlägt nur Wunden.
Schließlich ist man hoch beglückt,
Wenn man hin nach Hamburg rückt,
Freiheit, Weite, Hafenpracht –
Wie da gleich die Freud`erwacht.
In Freiheit wird der Mensch erbaut,
Wenn er in die Ferne schaut.
In Freiheit kann er sich entwickeln,
Muss als Knecht sich nicht zerstückeln.
("Preußengeist" von Prof. Anneliese Sprengler-Ruppenthal)
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von JJazzGold »

frems hat geschrieben:(22 Nov 2016, 17:14)

Ich hätte ein "Ja", "Ok" oder ein "mhm" mit Betonung auf "hm" akzeptiert. Oder ein Nicken. Nur glotzen und schweigen ist unhöflich. Davon mal ab, "Preissn" versteh ich sehr wohl und bin empört.


("Preußengeist" von Prof. Anneliese Sprengler-Ruppenthal)
Scho, aber den Rest hast net verstanden.
Mit Preiss'n waren Deine Tischnachbarn gemeint. Soll ich Dir meinen Satz übersetzen? (stell Dir die Frage in einem lieblichen Tonfall vor)

"Das (Deine Tischnachbarn) waren Nichtbayern, die sind so knickrig."

Hättest Dir halt echte Bayern gesucht, dann wäre dir höflich ein freier Platz angeboten worden und du hättest eine vergnügliche Zeit gehabt.
Im Biergarten sitzt man nämlich gewollt mit bis dato Fremden zusammen. Wundert mich, dass sich das immer noch nicht eingeschliffen hat, obwohl inzwischen so ziemlich jedes Bundesland unsere Biergärten kopiert hat.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von frems »

JJazzGold hat geschrieben:(22 Nov 2016, 17:39)

Scho, aber den Rest hast net verstanden.
Mit Preiss'n waren Deine Tischnachbarn gemeint. Soll ich Dir meinen Satz übersetzen? (stell Dir die Frage in einem lieblichen Tonfall vor)

"Das (Deine Tischnachbarn) waren Nichtbayern, die sind so knickrig."

Hättest Dir halt echte Bayern gesucht, dann wäre dir höflich ein freier Platz angeboten worden und du hättest eine vergnügliche Zeit gehabt.
Im Biergarten sitzt man nämlich gewollt mit bis dato Fremden zusammen. Wundert mich, dass sich das immer noch nicht eingeschliffen hat, obwohl inzwischen so ziemlich jedes Bundesland unsere Biergärten kopiert hat.
Also was der Kerl zur Heilsarmeedame gestammelt hat, klang sehr bayrisch für meine unschuldigen Ohren. Aber danke für die Übersetzung, so vermeidet man interkulturelle Missverständnisse und damit Weltkriege. (Die norddeutschen Biergarten sind keine Kopien, sondern Verbesserungen, so wie das Pferd vom Automobil und die Kerze von der Elektrizität abgelöst wurden)
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von JJazzGold »

frems hat geschrieben:(22 Nov 2016, 17:49)

Also was der Kerl zur Heilsarmeedame gestammelt hat, klang sehr bayrisch für meine unschuldigen Ohren. Aber danke für die Übersetzung, so vermeidet man interkulturelle Missverständnisse und damit Weltkriege. (Die norddeutschen Biergarten sind keine Kopien, sondern Verbesserungen, so wie das Pferd vom Automobil und die Kerze von der Elektrizität abgelöst wurden)
Worin bestünde die Verbesserung?
Ein genießbarer Obatzda muss doch eh importiert werden.
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Re: Egoismus im öffentlichen Nahverkehr

Beitrag von frems »

JJazzGold hat geschrieben:(22 Nov 2016, 17:55)

Worin bestünde die Verbesserung?
Ein genießbarer Obatzda muss doch eh importiert werden.
Da wäre die erste Verbesserung. Ich verweise auf meine Signatur. Zudem wissen wir, wie man am besten ein Weißbier serviert: man zapft ganz langsam schräg, damit es eine schöne, aber keine zu große Krone bekommt. Anschließend kippt man es in den Abfluss, spült das Glas aus und zapft ein Jever, was ca. sieben Minuten dauert.
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