befreit die Brüste

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Jekyll
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Jekyll »

Keoma hat geschrieben:(06 Jul 2017, 20:23)

Eher ein gravierender Unterschied,.
Wie hoch schätzt du die Chance ein, dass eine Kopftuchträgerin auf einen FKK - Strand geht?
Geringer als bei einer Nichtkopftuchträgerin. Daher gradueller Unterschied, nicht prinzipieller.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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schokoschendrezki
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

gödelchen hat geschrieben:(06 Jul 2017, 20:01)

Nun ist der Unterschied zwischen einem Nudisten und einer Vertuchten der, dass der Nudist sich in allem frei fühlt und das zeigt. So ne Kopfumwickelte aber nur die Freiheit hat, in dem sich zu bewegen, was andere ihr vorschreiben. Raffen die, die seit 800 Jahren die Entwicklung von Freiheit verpasst haben, aber nicht.
Ich würde es her so sehen, dass einem Nudisten aufgrund seiner intellektuellen Unterentwickeltheit nix anderers übrig bleibt, als auf Muskeln, Brüste, Schwanz und Körpergröße zu verweisen. Während einem kultiviertem Menschen die ganze komplexe, erotische Sprache der gezielten Ver- und auch wieder Enthüllung zur Verfügung steht. Und natürlich auch die der Andeutung von Überschreitungen. Von exzessiven Tabubrüchen. Das verstehen biologistisch orientierte Menschen natürlich nicht bzw. ordnen es zum teil als irgendwie "verkopft" und zu einem weiteren kleineren Teil (wenn auch meist unbewusst) als "irgendwie jüdisch" ein.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Do 6. Jul 2017, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Misterfritz »

Anderus hat geschrieben:(06 Jul 2017, 20:29)

Schreib nicht so ein dummes Zeug. Wenn Du mich mal nackt sehen würdest, würden Dir die Augen aus dem Kopf fallen.
Ja, natürlich.... :p
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Kritikaster »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Jul 2017, 20:49)

Ja, natürlich.... :p
...
"Hundewelpen!"
...
"Katzenbabys!"
...
:D
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Misterfritz »

Kritikaster hat geschrieben:(06 Jul 2017, 21:18)

...
"Hundewelpen!"
...
"Katzenbabys!"
...
:D
Nackte Hundewelpen und Katzenbabys sind auch ned gerade schön - weil ihnen das Fell feht :D
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

Anderus hat geschrieben:(06 Jul 2017, 20:29)

Schreib nicht so ein dummes Zeug. Wenn Du mich mal nackt sehen würdest, würden Dir die Augen aus dem Kopf fallen.
Alternativ kann Misterfritz mich in die Sauna begleiten, wenn die jungen Sportler nach dem Training dazukommen. Hat sie mehr von. :cool:
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Quatschki »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 Jul 2017, 20:40)

Ich würde es her so sehen, dass einem Nudisten aufgrund seiner intellektuellen Unterentwickeltheit nix anderers übrig bleibt, als auf Muskeln, Brüste, Schwanz und Körpergröße zu verweisen. Während einem kultiviertem Menschen die ganze komplexe, erotische Sprache der gezielten Ver- und auch wieder Enthüllung zur Verfügung steht. Und natürlich auch die der Andeutung von Überschreitungen. Von exzessiven Tabubrüchen. Das verstehen biologistisch orientierte Menschen natürlich nicht bzw. ordnen es zum teil als irgendwie "verkopft" und zu einem weiteren kleineren Teil (wenn auch meist unbewusst) als "irgendwie jüdisch" ein.
Du hast nicht begriffen, dass es beim FKK eben nicht darum geht, irgendwie sexuelle Tabus zu brechen.
Es ist ein psychologisches Spiel, einerseits die eigene Scham zu überwinden wie auch andererseits ebenso nackte Mitmenschen, Fremde, Freunde, Arbeitskollegen, Kommilitonen oder Mitschüler /-innen so, wie Gott sie geschaffen hat, einander als Mensch zu respektieren und eben nicht als Sexualobjekt, Wichsvorlage oder auch Lästerobjekt zu betrachten und dadurch ein reiferer, bewußter und kultivierterer Mensch zu werden.
Deshalb ist das eigentlich nichts für intellektuell unterentwickelte Menschen.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Umetarek »

Quatschki hat geschrieben:(06 Jul 2017, 21:52)

Du hast nicht begriffen, dass es beim FKK eben nicht darum geht, irgendwie sexuelle Tabus zu brechen.
Es ist ein psychologisches Spiel, einerseits die eigene Scham zu überwinden wie auch andererseits ebenso nackte Mitmenschen, Fremde, Freunde, Arbeitskollegen, Kommilitonen oder Mitschüler /-innen so, wie Gott sie geschaffen hat, einander als Mensch zu respektieren und eben nicht als Sexualobjekt, Wichsvorlage oder auch Lästerobjekt zu betrachten und dadurch ein reiferer, bewußter und kultivierterer Mensch zu werden.
Deshalb ist das eigentlich nichts für intellektuell unterentwickelte Menschen.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Cat with a whip »

Platon hat geschrieben:(11 May 2016, 18:23)

Gab es denn schon mal eine urbane Gesellschaft wo oben ohne kein Problem war? :?:
Sind die Leute in urbanisierten Gesellschaften die keiner vorderasiatischen/abrahamitischen Religion folgten, wie z.B. China, Indien, Südamerika oben ohne herum gelaufen?
Teilweise. Auch die Nordamerikaner hatten urbane Kultur vor dem Eintreffen der sexuell verklemmten Christen. Zumindest im Südosten war oben ohne nichts ungewöhnliches.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Quatschki hat geschrieben:(06 Jul 2017, 21:52)

Du hast nicht begriffen, dass es beim FKK eben nicht darum geht, irgendwie sexuelle Tabus zu brechen.
Es ist ein psychologisches Spiel, einerseits die eigene Scham zu überwinden wie auch andererseits ebenso nackte Mitmenschen, Fremde, Freunde, Arbeitskollegen, Kommilitonen oder Mitschüler /-innen so, wie Gott sie geschaffen hat, einander als Mensch zu respektieren und eben nicht als Sexualobjekt, Wichsvorlage oder auch Lästerobjekt zu betrachten und dadurch ein reiferer, bewußter und kultivierterer Mensch zu werden.
Deshalb ist das eigentlich nichts für intellektuell unterentwickelte Menschen.
Du kannst nicht (verstehend) lesen! Und das gilt vor allem auch für das von mir - stellvertretend für zahlreiche ähnliche Analysen - eingestellte Zitat
Nacktheit war das Gegenmittel gegen die angebliche Degeneration der Menschen als Folge der Zivilisation.
In seinem kulturhistorischen Ursprung war Nudismus, FKK (wie auch Barfußlaufen, Vollwertkost und vor allem Anthroposophie) eine Reaktion auf Elektrizität, Quantentheorie, Einstein, Jazz, Dadaismus, Strawinski, Berlin, Paris, New York etc. pp. Kurz, auf das, was von vielen Zeitgenossen, von einer Mehrhreit vor zirka hundert Jahren als Zeichen von Krankheit, Verfall, Degeneration angesehen wurde. Was aber einfach nur der Beginn der Moderne war. Daran besteht doch nun wirklich überhaupt kein Zweifel.

Es bleiben zwei Fragen offen: Das ambivalente Verhältnis dieser Lebensreform-Bewegung zum aufkommenden Nationalsozialismus. Historisch gesehen überaus interessant. Und natürlich die Frage, was all das für uns heutige Zeitgenossen zu besagen hat bzw. ob es überhaupt etwas zu besagen hat. Ich will letzteres noch nicht mal ausschließen (auch wenn es für mich persönlich zumindest nicht gilt).
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von gödelchen »

schokoschendrezki hat geschrieben:(06 Jul 2017, 20:40)

Ich würde es her so sehen, dass einem Nudisten aufgrund seiner intellektuellen Unterentwickeltheit nix anderers übrig bleibt, als auf Muskeln, Brüste, Schwanz und Körpergröße zu verweisen. Während einem kultiviertem Menschen die ganze komplexe, erotische Sprache der gezielten Ver- und auch wieder Enthüllung zur Verfügung steht. Und natürlich auch die der Andeutung von Überschreitungen. Von exzessiven Tabubrüchen. Das verstehen biologistisch orientierte Menschen natürlich nicht bzw. ordnen es zum teil als irgendwie "verkopft" und zu einem weiteren kleineren Teil (wenn auch meist unbewusst) als "irgendwie jüdisch" ein.
Du wolltest sicher eine Satire schreiben ? Oder wolltest du dein Unverstehen dessen, was hinter der FReikörperKULTUR steckt, ausbreiten ? Nur mal so als Einstieg aus wik:

Die Freikörperkultur (FKK; auch Nacktkultur, Naturismus, Nudismus; für Unterschiede siehe unten) bezeichnet die gemeinschaftliche Nacktheit, vielfach im Freien, aber auch in Gebäuden (Sauna, Schwimmbad, Gymnastiksaal, Clubräume usw.). Anliegen dabei ist die Freude am Erlebnis der Natur oder auch am Nacktsein selbst, in der Regel ohne dies mit Sexualität in Verbindung


Alles, was du schriebst trifft auf die "Bewegung" der Nacktheit nicht zu. Einfach mal mit Femen prechen, mit den Studenten/innen , der Kommune 1, der world naked bike riders usw usw... Du wirst da auch proportional mehr Intelligenz finden , als bei den Kopfumhüllten

Deine Ableitung zum Vexierspiel des Bekleidens, Verkleidens, Entkleidens in der komplexen Kommunikation des sich Annäherns hat mit dem Nacktsein an sich und dem Kopftuch-Gezumples nichts zu tun, weil es sich bei dem Umwickeln bis zum Eintüten um ein Gebot handelt und nicht um ein Spiel für die Sinne, bei dem Nacksein um eine "Befreiungsaktion".

Dein letzter Satz ist so was von albern, dass ich ihn auf den Genuss von den ersten drei Gläsern Rotwein schiebe........-)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

@gödelchen: Siehe oben zu den historischen Wurzeln des Nudismus als Teil der Lebensreform ab Ende 19. Jh. Alle namhaften FKK-Aktivisten vor ca. 100 Jahren (Surén, Ungewitter usw.) waren gleichzeitig extreme Antisemiten. Lesetipp: Bernd Wedemeyer-Kolbe: Der neue Mensch: Körperkultur im Kaiserreich und in der Weimarer Republik (https://www.amazon.de/neue-Mensch-K%C3% ... 3826027728) :)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von gödelchen »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Jul 2017, 08:20)

@gödelchen: Siehe oben zu den historischen Wurzeln des Nudismus als Teil der Lebensreform ab Ende 19. Jh. Alle namhaften FKK-Aktivisten vor ca. 100 Jahren (Surén, Ungewitter usw.) waren gleichzeitig extreme Antisemiten. Lesetipp: Bernd Wedemeyer-Kolbe: Der neue Mensch: Körperkultur im Kaiserreich und in der Weimarer Republik (https://www.amazon.de/neue-Mensch-K%C3% ... 3826027728) :)
Mir nicht unbekant. Ende des 19. Jhd. war eine Zeit in dem der Antisemitismus in den bourgeoisen Kreisen tief eindringen konnte. Da zeigt sich, dass in einer Kultur sich auch Unkultur ( aus heutiger Sicht) breit machen konnte. Ändert nichts daran, dass der Nudismus ein Zeichen gegen die üblichen kulturellen Gepflogenheiten war oder ein Zeichen für eine schwärmerische bis reaktionäre Rückwärtsbesinnung, alles auf freiwilliger Basis.

Etwas anderes als das, was die Kopfumhüllten heute 2017 so ihrem Umfeld zumuten.

Alles gesagt.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

gödelchen hat geschrieben:(07 Jul 2017, 08:48)

Mir nicht unbekant. Ende des 19. Jhd. war eine Zeit in dem der Antisemitismus in den bourgeoisen Kreisen tief eindringen konnte. Da zeigt sich, dass in einer Kultur sich auch Unkultur ( aus heutiger Sicht) breit machen konnte. Ändert nichts daran, dass der Nudismus ein Zeichen gegen die üblichen kulturellen Gepflogenheiten war oder ein Zeichen für eine schwärmerische bis reaktionäre Rückwärtsbesinnung, alles auf freiwilliger Basis.

Etwas anderes als das, was die Kopfumhüllten heute 2017 so ihrem Umfeld zumuten.

Alles gesagt.
Ich bin mir selbst nicht ganz im Klaren darüber, ob der Antimodernismus der gegenwärtigen Renaissance der Religionen (betrifft ja bei weitem nicht nur den Islam, siehe auch die unfassbare Wiederauferstehung der russisch-orthodoxen Kirche) mit dem Antimodernismus der Lebensreformbewegungen vor hundert Jahren vergleichbar ist. Ich hab' auch weiter oben geschrieben, dass man sein Verhältnis dazu persönlich ausloten muss. Was ich ganz speziell zum Antisemitismus der FKK-Bewegung ab etwa 1910 gelesen habe, reicht mir persönlich jedenfalls, um einen gewissen Ekel vor entsprechenden Bewegungen heute nicht unterdrücken zu können. Auch wenns möglicherweise objektiv nicht ganz berechtigt ist.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Quatschki »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Jul 2017, 05:47)
Es bleiben zwei Fragen offen: Das ambivalente Verhältnis dieser Lebensreform-Bewegung zum aufkommenden Nationalsozialismus. Historisch gesehen überaus interessant. Und natürlich die Frage, was all das für uns heutige Zeitgenossen zu besagen hat bzw. ob es überhaupt etwas zu besagen hat. Ich will letzteres noch nicht mal ausschließen (auch wenn es für mich persönlich zumindest nicht gilt).
Diese Bewgung, auf die du so fixiert bist, hatte selbst zu ihren besten Zeiten nie mehr als einige tausend Anhänger. Eine randständige Sekte, die mit der millionenfachen Massenbewegung der 70er und 80er Jahre nichts gemein hat und deren Geschichte, sofern man überhaupt davon wußte, allenfalls als historische Kuriosiät wahrgenommen wurde
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von JJazzGold »

Nachdem ich heute am See wieder mit einigen Exemplaren der definitiv nicht mehr appetitlichen Sorte konfrontiert wurde, kann ich nur empfehlen, “verhüllt sie“.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Jul 2017, 14:09)

Nachdem ich heute am See wieder mit einigen Exemplaren der definitiv nicht mehr appetitlichen Sorte konfrontiert wurde, kann ich nur empfehlen, “verhüllt sie“.
Und wenn Du einfach woanders hinguckst?
Ich bin auch manchmal fassungslos, bewundere aber auch den Mut. Nur sehe ich auch viel Wabbelfleisch um die Hüften oder häßliche Gesichter.....soll doch jeder zeigen, was er hat. Ein Anrecht darauf, dass andere das dann sexy finden, gibt es eh nicht.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(07 Jul 2017, 14:14)

Und wenn Du einfach woanders hinguckst?
Ich bin auch manchmal fassungslos, bewundere aber auch den Mut. Nur sehe ich auch viel Wabbelfleisch um die Hüften oder häßliche Gesichter.....soll doch jeder zeigen, was er hat. Ein Anrecht darauf, dass andere das dann sexy finden, gibt es eh nicht.
Das schlichtweg unmöglich, wenn der gesamte Steg, über den ich das Wasser verlasse, mit Mollies oder Oldies, oder einer Kombination von beidem belegt ist. Es gibt ein ausgewiesenes FKK Areal, aber soweit wollen die Damen dann doch wieder nicht gehen. Ein Stoffdreieck, unter den Massen oft nur noch beim genauen Hinsehen zu entdecken, muss dann schon noch sein, um die Schamgrenze zu wahren. Ich halte das weniger für mutig, als für ein letztes, verzweifeltes Angebot.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Jul 2017, 14:22)

Das schlichtweg unmöglich, wenn der gesamte Steg, über den ich das Wasser verlasse, mit Mollies oder Oldies, oder einer Kombination von beidem belegt ist. Es gibt ein ausgewiesenes FKK Areal, aber soweit wollen die Damen dann doch wieder nicht gehen. Ein Stoffdreieck, unter den Massen oft nur noch beim genauen Hinsehen zu entdecken, muss dann schon noch sein, um die Schamgrenze zu wahren. Ich halte das weniger für mutig, als für ein letztes, verzweifeltes Angebot.
:D :D das kann auch sein. Altern muß so schwer sein. Leider erkennen einige nicht, dass wir alle mit Jung und Knackig nicht mehr mithalten können. Nun, ich hatte meine Zeit und gebe das Zepter gern weiter. :cool:

Mich selbst stören die vielen unterschiedlichen Körper nicht so sehr. :)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(07 Jul 2017, 14:27)

:D :D das kann auch sein. Altern muß so schwer sein. Leider erkennen einige nicht, dass wir alle mit Jung und Knackig nicht mehr mithalten können. Nun, ich hatte meine Zeit und gebe das Zepter gern weiter. :cool:

Mich selbst stören die vielen unterschiedlichen Körper nicht so sehr. :)
Mir fallen sie halt auf, weil wir bei dem Wetter öfter mal schnell in See springen. Erst waren es zwei, die jeden Morgen auf dem Steg ihr Angebot offerierten, kein Problem. Wobei wir, hämisch, wie auch Frauen nun einmal sind, den dunkelgrünen Liedschatten und die allmählich zerfließende Wimperntusch einer näheren Betrachtung unterzogen. Dann häufte sich das Angebot, inzwischen muss ich schauen, dass ich auf niemanden trete.

Billie, wir haben ein kilometerweites, öffentlich zugängliches, Park ähnliches, Liegewiesenangebot. Aber ausgerechnet die am wenigsten appetitlich aussehenden oben ohne Damen drängen sich auf diesem Steg. Das kann nur daran liegen, dass durchaus appetitliche Surfer und Paddler dort ablegen, oder immer noch knackig aussehende Senioren im angrenzenden Biergarten sitzen. ;)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Quatschki hat geschrieben:(07 Jul 2017, 13:15)

Diese Bewgung, auf die du so fixiert bist, hatte selbst zu ihren besten Zeiten nie mehr als einige tausend Anhänger. Eine randständige Sekte, die mit der millionenfachen Massenbewegung der 70er und 80er Jahre nichts gemein hat und deren Geschichte, sofern man überhaupt davon wußte, allenfalls als historische Kuriosiät wahrgenommen wurde
Also wenn du mit "Bewegung" nicht nur FKK bzw. speziell Nudismus sondern ganz allgemein "Lebensreform" meinst ... es existieren zur Zeit allein schon mehr als tausend Waldorfschulen weltweit ... mit der enstprechend in die Hunderttausend bis Millionen Zahl an beteiligten Schülern, Lehrern, Eltern etc. Hinzu kommt anthroposophische Landwirtschaft (demeter) und vieles andere mehr ...
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Jul 2017, 14:37)

Mir fallen sie halt auf, weil wir bei dem Wetter öfter mal schnell in See springen. Erst waren es zwei, die jeden Morgen auf dem Steg ihr Angebot offerierten, kein Problem. Wobei wir, hämisch, wie auch Frauen nun einmal sind, den dunkelgrünen Liedschatten und die allmählich zerfließende Wimperntusch einer näheren Betrachtung unterzogen. Dann häufte sich das Angebot, inzwischen muss ich schauen, dass ich auf niemanden trete.

Billie, wir haben ein kilometerweites, öffentlich zugängliches, Park ähnliches, Liegewiesenangebot. Aber ausgerechnet die am wenigsten appetitlich aussehenden oben ohne Damen drängen sich auf diesem Steg. Das kann nur daran liegen, dass durchaus appetitliche Surfer und Paddler dort ablegen, oder immer noch knackig aussehende Senioren im angrenzenden Biergarten sitzen. ;)
Ich finde sowas ja auch peinlich. Fühle mich in einem schicken Badeanzug oder Bikini MIT Oberteil sehr viel wohler.
Aber wenn die Damen sich unbedingt lächerlich machen müssen, hindere ich sie nicht dran, weil sie mich eher belustigen als wirklich stören.
Mich stören laute Radios und zu lautes Geplappere, das über Normalmaß hinausgeht. Belausche sehr ungern fremde Trivialitäten.
Meine regelmäßigen Saunabesuche in mittlerweile doch gemischten Saunen haben mich gelehrt, dass optische Perfektion ausnahmslos dem Jungvolk vorbehalten ist, welches diesen Zustand genießen sollte, da nicht für immer. :cool:
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Quatschki »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Jul 2017, 14:45)

Also wenn du mit "Bewegung" nicht nur FKK bzw. speziell Nudismus sondern ganz allgemein "Lebensreform" meinst ... es existieren zur Zeit allein schon mehr als tausend Waldorfschulen weltweit ... mit der enstprechend in die Hunderttausend bis Millionen Zahl an beteiligten Schülern, Lehrern, Eltern etc. Hinzu kommt anthroposophische Landwirtschaft (demeter) und vieles andere mehr ...
Sind das auch alles Nazis und Antisemiten?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Keoma »

Quatschki hat geschrieben:(07 Jul 2017, 14:58)

Sind das auch alles Nazis und Antisemiten?
Ist nackt nicht irgendwie Nazi?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

Keoma hat geschrieben:(07 Jul 2017, 15:05)

Ist nackt nicht irgendwie Nazi?
Für manche Zeitgenossen scheint da tatsächlich ein Zusammenhang zu bestehen.
[Ironie on] naja - vielleicht macht man sich demnächst auch verdächtig, wenn man sich im Museum griechisch/römische Statuen anschaut. Die ollen Griechen idealisierten schließlich auch den menschlichen Körper und stellten den vorzugsweise nackt dar. [ironie off]
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Quatschki hat geschrieben:(07 Jul 2017, 14:58)

Sind das auch alles Nazis und Antisemiten?
Nein. Die Personen sind sogar wahrscheinlich zu 99.9 Pronzent oder mehr weder Nazis noch Antisemiten. Um auch mal einen rational-vernünftigen Satz in diese affektbesetzte Diskussion einzuwerfen. Dessenungachtet sind die historischen Affinitäten zwischen Lebensreform als Reaktion auf die anbrechende Moderne Anfang des 20. Jahrhunderts und Natioanalismus in Deutschland und Europa in dieser Zeit dennoch in höchstem Maße nachdenkenswert.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Quatschki »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Jul 2017, 19:33)

Nein. Die Personen sind sogar wahrscheinlich zu 99.9 Pronzent oder mehr weder Nazis noch Antisemiten. Um auch mal einen rational-vernünftigen Satz in diese affektbesetzte Diskussion einzuwerfen. Dessenungachtet sind die historischen Affinitäten zwischen Lebensreform als Reaktion auf die anbrechende Moderne Anfang des 20. Jahrhunderts und Natioanalismus in Deutschland und Europa in dieser Zeit dennoch in höchstem Maße nachdenkenswert.
Und die Grünen mit ihrem Biobauerntum?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Quatschki hat geschrieben:(07 Jul 2017, 20:15)

Und die Grünen mit ihrem Biobauerntum?
Die braunen Grünen in der Tradition der Lebensreformer kann man ziemlich genau und exakt mit der ÖDP eingrenzen. Auf der einen Seite marginal. Auf der anderen Seite aber auch nicht völlig irrelevant. In Bayern immerhin 2 Prozent Wählerpotenzial.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Zunder »

Quatschki hat geschrieben:(07 Jul 2017, 14:58)

Sind das auch alles Nazis und Antisemiten?
Wenn sie nackert rumhupfen, sind's Nazis.
Wenn sie sich dem Bedeckungsgebot unterwerfen, sind's Individualisten.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(07 Jul 2017, 21:14)

Wenn sie nackert rumhupfen, sind's Nazis.
Wenn sie sich dem Bedeckungsgebot unterwerfen, sind's Individualisten.
Und wenn sie unoriginell polemisieren, wo's eigentlich um interessante Problemfelder geht, sinds Dummköpfe ....
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Jul 2017, 21:49)

Und wenn sie unoriginell polemisieren, wo's eigentlich um interessante Problemfelder geht, sinds Dummköpfe ....
Mag sein.
Vielleicht sind sie aber auch besonders schlaue Schlauköpfe, die alles, was vor 1933 in irgendeiner Form dem Nudismus frönte, umstandslos als Proto-Nazis und Antisemiten denunzieren. Dann werden sie eben auch Pazifisten und gewerkschaftlich organisierte Arbeiter zu Vorläufern der Nazis erklären, weil sie die Vielschichtigkeit der Lebensreform-Bewegung einfach nicht wahrnehmen (können).

Und sie werden implizit auch Leute wie Adolf Koch diffamieren:

"Koch gehört zu denjenigen Pionieren der Nacktkultur, die für die internationale und humanistische Strömung der FKK-Bewegung stehen. Diese Bewegung war in ihren Anfängen, einem Modetrend der späten Kaiserzeit folgend, teilweise von fehlinterpretiert darwinistischem Gedankengut geprägt. Koch entstammte hingegen einer sozialistischen, nicht der „völkischen“ Tradition der Freikörperkultur. Mit dem Titel der von ihm herausgegebenen Zeitschrift „Wir sind nackt und nennen uns du“ stand Adolf Koch – in Anlehnung an die Ideale der Aufklärung – als ein Motto-Geber für den tendenziell egalitären Selbstanspruch unbekleideten Gruppenlebens."
https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Koch_(Pädagoge)

"Damals war ich auch in der »Deutsch-jüdischen Jugendgemeinschaft«, in der Jungen und Mädchen organisiert waren. Da lernte ich ein Mädel kennen, die aber keine Jüdin war: sechzehn Jahre, klein, zierlich, aber energisch. Und diese kleine »Lie« gab mir das, was mir fehlte: einen Blick in die Weite der Welt. Wie waren verliebt, aber niemals mehr. Es war eine echte Zuneigung. Lie war Mitglied der Körperkulturschule Adolf Koch in Berlin. Sie hatte mir viel von den Menschen, die sich frei bewegen, ohne Kleider und ohne Scheu erzählt, auch von den aufklärenden Vorträgen und von den regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen.
Eines Abends faßte ich Mut und ging mit. Mit einer Selbstverständlichkeit sagten sich alle »DU« - alle außer den Lehrern waren nackt. Es wurde gelacht, geneckt, gescherzt, in der Gymnastik gearbeitet, gespielt, gesungen, geduscht, gesonnt ... Aber mir war es durchaus nicht selbstverständlich, daß mich weder Adolf Koch noch sonst jemand nach meiner Religion oder Rasse fragte.
Ich war das erste Mal Gleicher unter Gleichen.

Ich fühlte mich wohler, als sonst zu Haus!

Und dann erlebte ich, wie das »Tausendjährige Reich« auch in die Adolf-Koch-Bewegung seinen Einzug nahm. Die SA vertrieb uns von unserem schönen großen Gelände in Berlin-Selchow, riß die Zelte nieder, verwüstete die Blockhütten und fuhr schließlich auf Lastwagen alles ab. Wir mußten mit den anderen ausrücken und waren froh, so davongekommen zu sein.
...
Adolf Koch hat von seinem Eigentum, auch von seinem schönem Flügel im großen Gymnastiksaal niemals etwas wiedergesehen. Die Gewalt triumphierte. Später wurden dann auch die weiteren Räume der Adolf-Koch-Schule heillos verwüstet. Alle Schriften und die große Bibliothek wurden auf Lastwagen verfrachtet und im Lustgarten öffentlich verbrannt."

http://www.michis-seiten.de/seite395.html

Leute zu diffamieren, deren Bücher von den Nazis verbrannt wurden, findet halt nicht jeder ein bißchen ekelhaft.

Interessanterweise wußten die Nazis gar nichts von der Affinität, die du so pauschal behauptest.

Runderlaß vom 3.3.1933:
"Eine der größten Gefahren für deutsche Kultur und Sittlichkeit ist die sogenannte Nacktkulturbewegung."

Für "konstruktivistische" Geschichtserzähler sind Fakten und Zusammenhänge aber verzichtbar.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(08 Jul 2017, 01:33)

Mag sein.
Vielleicht sind sie aber auch besonders schlaue Schlauköpfe, die alles, was vor 1933 in irgendeiner Form dem Nudismus frönte, umstandslos als Proto-Nazis und Antisemiten denunzieren. Dann werden sie eben auch Pazifisten und gewerkschaftlich organisierte Arbeiter zu Vorläufern der Nazis erklären, weil sie die Vielschichtigkeit der Lebensreform-Bewegung einfach nicht wahrnehmen (können).

Und sie werden implizit auch Leute wie Adolf Koch diffamieren:
Nicht, dass ich mich erinnern könnte, solche pauschalen Aussagen formuliert zu haben ... Adolf Koch sagte sich nicht von jüdischen Freunden los, deshalb bekam er die Probleme mit den Nazis. Dass die Körperfixiertheit immanent zur NS-Ideologie gehört und nicht einfach nur eine Nebenerscheinung war ... daran kann es doch überhaupt keinen Zweifel geben. Hans Suréns "Mensch und Sonne – Arisch-olympischer Geist" war ein absoluter Bestseller. Warum dies relativieren? Worin besteht die diskursive Zielsetzung einer Relativierung dieses Körperwahns? Ich habe mich das auch schon heftigst in Bezug auf die Relativierung der Person Riefenstahl und ihres Werks insbesondere durch Emma/Schwarzer Ende der 90er gefragt. Worauf läuft das hinaus bzw. welches sind die (eigentlichen) Intentionen? Es spielt dabei auch keine Rolle, ob Riefenstahl den arischen Körper oder den des afrikanischen Nuba-Volks fetischisiert.

Es war auch nicht von einem "Vorläufertum" in Bezug auf Lebensreform und NS sondern von einer "gegenseitigen Affinität" die Rede. Der Kern dieser Affinität besteht in der inneren Abwehr der Moderne. In dem Empfinden, die Erscheinungen der Moderne, seien Symptome des Verfalls und der geistigen Krankheit, die man durch "Körperstählung" zu überwinden habe.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Jekyll »

Dark Angel hat geschrieben:(07 Jul 2017, 15:38)

Für manche Zeitgenossen scheint da tatsächlich ein Zusammenhang zu bestehen.
Das mag dich verwundern, aber weitaus erstaunlicher ist es, in Anbetracht der Tatsachen hier keine (historisch-kulturellen) Zusammenhänge zu erkennen:
Die frühen Protagonisten der FKK hatten unterschiedliche politische Ausrichtungen. Man wollte – pointiert formuliert – mit der Nacktheit entweder die Gleichheit aller Menschen erreichen oder aber die Rückkehr zu den abgehärteten, nackten Germanen, von denen der römische Schriftsteller Tacitus in seiner Germania berichtet. Wirklich ideologiefreie FKK-Vereine, die das Nacktsein einfach als die angenehmere und intensivere Art des Naturerlebnisses betrachtet hätten, gab es zu dieser Zeit kaum. Die Anhänger der FKK hatten zumeist einen evangelischen Hintergrund und bezogen in die FKK auch verschiedene Ernährungslehren wie Rohkost oder Vegetarismus wie unterschiedliche esoterische Lehren wie die Mazdaznanlehre und die Neugeist-Bewegung mit ein. Es sind eher linke wie auch dezidiert antisemitisch bzw. völkisch ausgerichtete Varianten bekannt, so letzteres bei der Runengymnastik in enger Beziehung zur Ariosophie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Freik%C3% ... ahrhundert

Du kannst dich gerne auch inhaltlich an der Diskussion beteiligen.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Jekyll »

Keoma hat geschrieben:(07 Jul 2017, 15:05)

Ist nackt nicht irgendwie Nazi?
Hitler war nie nackt. Vielleicht war er sogar asexuell.

Stimmt es, dass er nur einen Hoden gehabt haben soll? Vielleicht daher seine Scheu vorm Nacktsein?
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von X3Q »

Jekyll hat geschrieben:(08 Jul 2017, 21:49)

Hitler war nie nackt. Vielleicht war er sogar asexuell.

Stimmt es, dass er nur einen Hoden gehabt haben soll? Vielleicht daher seine Scheu vorm Nacktsein?
Ja. Verlustig ging das gute Stück im 1. Weltkrieg.

--X
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2017, 05:48)
Nicht, dass ich mich erinnern könnte, solche pauschalen Aussagen formuliert zu haben ...
Doch, hast du:
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2016, 09:26)
Nacktheit im öffentlichen Leben (hier in Europa jedenfalls) ist für mich für alle Zeit assoziiert mit Ariertum, Körperfixiertheit, Naturismus, Faschismus und Antisemitismus in Reinstform.

1936 erschien unter dem Titel "Mensch und Sonne – Arisch-olympischer Geist" ein Bestseller der Nazizeit, in der diese innige Verwandtschaft von Faschismus und Freikörperkultur wie kaum sonst irgendwo deutlich wird.

Siehe als einen von etlichen restlos erklärenden Beiträgen zum Thema diesen Spiegel-Artikel hier: http://www.spiegel.de/einestages/fkk-im ... 49380.html
In diesem "restlos erklärenden" Beitrag kommt der linke Nudismus gar nicht vor.

"Doch die verallgemeinernde These, alle Nudisten seien antimoderne Rassisten gewesen, auch wenn sie immer noch in den neueren Studien wiederholt wird, trifft nicht zu - besonders für den Nudisms der Weimarer Zeit."
http://www.academia.edu/9331311/_Der_Kö ... 1919-1935_

Von den circa 80.000 Nudisten, die 1930 organisiert waren, gehörten rund dreiviertel zum linken Lager.
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2017, 05:48)
Adolf Koch sagte sich nicht von jüdischen Freunden los, deshalb bekam er die Probleme mit den Nazis.
Warum ignorierst du die Quellen?
Dann halt noch mal:
"Seine Schriften standen auf der Liste der „verbotenen und undeutschen Bücher“ und wurden bei der Bücherverbrennung in Berlin öffentlich verbrannt."
Bücher wurden aus inhaltlichen Gründen verbrannt.
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2017, 05:48)
Dass die Körperfixiertheit immanent zur NS-Ideologie gehört und nicht einfach nur eine Nebenerscheinung war ... daran kann es doch überhaupt keinen Zweifel geben. Hans Suréns "Mensch und Sonne – Arisch-olympischer Geist" war ein absoluter Bestseller. Warum dies relativieren? Worin besteht die diskursive Zielsetzung einer Relativierung dieses Körperwahns?
Es geht nicht darum den Körperkult der Nazis zu relativieren, sondern die historischen Tatsachen anzuerkennen.
Den Vertretern der "Nacktkultur" ging es eben nicht ausnahmslos um die Verherrlichung idealisierter Körper, wie das bei Hans Surén der Fall war, sondern in den sozialistisch orientierten Organisationen vorwiegend um gesundheitliche Aspekte - allerdings nicht ganz frei von esoterischen Anwandlungen.
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2017, 05:48)
Ich habe mich das auch schon heftigst in Bezug auf die Relativierung der Person Riefenstahl und ihres Werks insbesondere durch Emma/Schwarzer Ende der 90er gefragt. Worauf läuft das hinaus bzw. welches sind die (eigentlichen) Intentionen?
Lena Riefenstahl und Alice Schwarzer gehören nicht wirklich zu den Protagonistinnen der Freikörperkultur.
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2017, 05:48)
Es spielt dabei auch keine Rolle, ob Riefenstahl den arischen Körper oder den des afrikanischen Nuba-Volks fetischisiert.
Der Rassismus der Nazis funktioniert mit der Idealisierung des "Negers" aber nicht so gut.
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2017, 05:48)
Es war auch nicht von einem "Vorläufertum" in Bezug auf Lebensreform und NS sondern von einer "gegenseitigen Affinität" die Rede.
1910 gab es keine "gegenseitige Affinität".
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2017, 05:48)
Der Kern dieser Affinität besteht in der inneren Abwehr der Moderne. In dem Empfinden, die Erscheinungen der Moderne, seien Symptome des Verfalls und der geistigen Krankheit, die man durch "Körperstählung" zu überwinden habe.
Weder die Lebensreform-Bewegung, noch der Nationalsozialismus waren als Ganzes antimodern.
Eugenik war eine "Errungenschaft" der Moderne, die von beiden gefördert wurde. Mit der sehr modernen Technikbegeisterung der Nazis hatten die Lebensreformer allerdings wenig am Hut.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

@Zunder: Dass die beschriebene Art von Körperfixiertheit für mich mit Nazitum assoziiert ist, heißt noch lange nicht, dass ich sie in allen Varianten undifferenziert gleichsetze ...

Diese, ich nenne es mal "horizontale" Aufarbeitung jüngerer Vergangenheit: Nazideutschland, Stalinismus, Maoismus, um nur die markantesten Beispiele zu nennen, ist doch im Grunde mehr oder weniger durchexerziert. WIe wäre es - darüber hinaus - mal mit einer "vertikalen" Aufarbeitung. MIt einer Abrechnung mit dem 20. Jahrhundert sozusagen. Mit den Ideen an sich.

Das gab es ja schon. Musterbeispiel ist die grad erwähnte Eugenik. Ende der 90er gab es in Skandinavien, speziell in Schweden und ausgelöst durch eine Artikelserie in der Tageszeitung "Dagens Nyheter" eine kurzzeitig heftige Auseinandersetzung zum Thema Eugnenik in Schweden (auch der Nachkriegszeit). Es ist eben keine Verunglimpfung und "in-Nazi-Nähe-rücken" wenn man darauf verweist, dass sich selbst so angesehene Leute wie die Friedensnobelpreisträger Alva und Gunnar Myrdal oder der sozualdemokratische schwedische Wohlfahrtsstaat als solcher vehement für eugenische Methoden ausspricht bzw. aussprach. (62000 Fälle von Eugenik in Schweden zwischen 1933 und 1976). Zumindest wenn man dies differenziert tut so wie in diesem Spiegel-Artikel:
Von der Praxis der Hitler-Ärzte unterschied sich die schwedische Bevölkerungspolitik dadurch, daß sie sich nicht gegen Juden richtete und nicht auf Tötung aus war. Doch Grundlage war auch in Skandinavien der Glaube an die Lehren der Rassenbiologie. Sie wurden seit 1921 von einem eigens in der Universitätsstadt Uppsala gegründeten Institut aus verbreitet.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8777129.html
Wenn man diesen "Glauben" einmal losgelöst von konkreten Regimen der Vergangenheit als Teil der jüngeren Ideengeschichte betrachtet. Und genau in diese Richtung laufen meine Überlegungen hinsichtlich der Art von Körperfixiertheit, die sich u.a. in der Ästhetik des nackten Körpers der Riefenstahl-Filme ausdrückt. Statt persönlicher Sticheleien wäre es unter Umständen fruchtbarer mal über die Sache an sich nachzudenken.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Quatschki »

Also wenn ich die Wahl hätte zwischen der Ästherik der Riefenstahl-Nackedeis, der Fotografie von Günter Rössler (als führendem DDR-Aktfotografen) und der aktuellen gephotoshopten Nacktfotografie, da würde mir schon eine Rangfolge einfallen
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

Ich bin offenbar Nazi, ich gucke mir viel lieber einen schlanken, sportlichen nackten Körper an als einen wabbeligen. Dabei bewerte ich in keinster Weise die inneren Werte dieses Menschen, die mir allerdings beim wildfremden, mit Sixpac bewehrten Schönling völlig wurscht sind.
Sich an einem schönen Anblick zu erfreuen würde ich jetzt auch nicht überbewerten, Schönheit liegt eh im Auge des Betrachters und ist Geschmackssache. Der Mann, der mich wirklich einfängt, darf durchaus Bauch haben, der hat weißgott mehr zu bieten als einen schönen Anblick.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von think twice »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Jul 2017, 10:05)

Ich bin offenbar Nazi, ich gucke mir viel lieber einen schlanken, sportlichen nackten Körper an als einen wabbeligen. Dabei bewerte ich in keinster Weise die inneren Werte dieses Menschen, die mir allerdings beim wildfremden, mit Sixpac bewehrten Schönling völlig wurscht sind.
Sich an einem schönen Anblick zu erfreuen würde ich jetzt auch nicht überbewerten, Schönheit liegt eh im Auge des Betrachters und ist Geschmackssache. Der Mann, der mich wirklich einfängt, darf durchaus Bauch haben, der hat weißgott mehr zu bieten als einen schönen Anblick.
Naja, den Mann mit Bauch , den du letztendlich vorziehen würdest, müsstest du ja auch irgendwann mal anschauen. Insofern passt diese Aussage nicht ganz zu dem ersten Satz deines Beitrages.
Und Nazi bist du erst, wenn der schlanke, sportliche Herr auch noch blond, blauäugig und gross ist und einen deutschen Arierpass vorlegt, um deine Sinne zu erfreuen. Mach dir also ( noch) keine Sorgen.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Billie Holiday »

think twice hat geschrieben:(09 Jul 2017, 11:18)

Naja, den Mann mit Bauch , den du letztendlich vorziehen würdest, müsstest du ja auch irgendwann mal anschauen. Insofern passt diese Aussage nicht ganz zu dem ersten Satz deines Beitrages.
Und Nazi bist du erst, wenn der schlanke, sportliche Herr auch noch blond, blauäugig und gross ist und einen deutschen Arierpass vorlegt, um deine Sinne zu erfreuen. Mach dir also ( noch) keine Sorgen.
Ich unterscheide zwischen erfreulichen Anblicken ( auch bei Frauen) und echter Liebe zu einem optisch nicht perfekten Menschen, der mehr als den Sehsinn erfreut.
Was ist übrigens mit denen, die ihren Töchtern nur schwarzhaarige, schwarzäugige Ehemänner erlauben? :D :D
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von think twice »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Jul 2017, 11:20)


Was ist übrigens mit denen, die ihren Töchtern nur schwarzhaarige, schwarzäugige Ehemänner erlauben? :D :D
Die gibt es nicht. Blauäugige Männer sind in einer schwarzaeugig dominierten Welt sehr begehrt.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Jul 2017, 05:47)

Diese, ich nenne es mal "horizontale" Aufarbeitung jüngerer Vergangenheit: Nazideutschland, Stalinismus, Maoismus, um nur die markantesten Beispiele zu nennen, ist doch im Grunde mehr oder weniger durchexerziert. WIe wäre es - darüber hinaus - mal mit einer "vertikalen" Aufarbeitung. MIt einer Abrechnung mit dem 20. Jahrhundert sozusagen. Mit den Ideen an sich.
Wie weit zurück, willste denn mit deiner so genannten "vertikalen" Aufarbeitung der "Ideen an sich" gehen?
Was sind überhaupt "Ideen an sich"?
"Ideen" bauen immer auf "Ideen" auf, beruhen auf missverstandenen/missinterpretierten Erkenntnissen und Theorien etc.
Wo willst du da eine Trennlinie ziehen und/oder den Beginn von Zusammenhängen oder so geannten Affinitäten festmachen?
Du kannst nicht mal eben die "Ideen an sich" hernehmen und losgelöst von deren Entstehungskontext betrachten, kannst keine Linie ziehen und sagen "ab hier beginne ich und alles davor ignoriere ich".
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(09 Jul 2017, 14:33)

Wie weit zurück, willste denn mit deiner so genannten "vertikalen" Aufarbeitung der "Ideen an sich" gehen?
Was sind überhaupt "Ideen an sich"?
"Ideen" bauen immer auf "Ideen" auf, beruhen auf missverstandenen/missinterpretierten Erkenntnissen und Theorien etc.
Wo willst du da eine Trennlinie ziehen und/oder den Beginn von Zusammenhängen oder so geannten Affinitäten festmachen?
Du kannst nicht mal eben die "Ideen an sich" hernehmen und losgelöst von deren Entstehungskontext betrachten, kannst keine Linie ziehen und sagen "ab hier beginne ich und alles davor ignoriere ich".
Der Begriff der Ideengeschichte ist durchaus etabliert:
Die Ideengeschichte befasst sich mit der Entstehung und Fortentwicklung sowie Wirkung epochentypischer Mentalitäten auf der einen Seite und wissenschaftlicher Ideen und Ansätze andererseits.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ideengeschichte
Auch wenn es sich als Wissenschaft von der Wissenschafts- und Kulturgeschichte um eine Metawissenschaft handelt. Den Epochenbegriff kann man natürlich nicht an den willkürlichen Jahrhundertgrenzen festmachen. Und der ist bis zu einem gewissen Grad natürlich willkürlich. Dennoch gibt es zahlreiche Versuche, das 20. Jahrhundert einigermaßen objektiv als Epoche zu charakterisieren.

Und eine der übergreifenden Linien ist der Versuch bzw. zumindest das Denkmodell der genetisch ausgerichteten Sozialoptimierung. Ich hatte weiter oben das Beispiel Schweden/Myrdal/Eugenik (bis in die 70er genannt). Ein mindestens ebenso einflussreicher Mensch war Alfred Grotjahn, Begründer der Theorie der Sozialhygiene Anfang der 10er Jahre des 20. Jahrhundert und später einflussreiches Mitglied der Gesellschaft für Rassenhygiene. Und: Ebenso Sozialdemokrat. Es gab in jüngerer Zeit mehrere Beiträge, Feuilletons usw. die - anlässlich der Thesen und Bücher Sarrazins - von einem durchgängigen europäischen Pfad und einer durchgängigen europäischen Tradition sozialdemokratischer Eugenik sprechen.

Die Verbdindung von Körperästhetik, Ideologie, Natioanalismus, um beim Thema zu bleiben, ist gleichfalls kein nationalsozialistisches Privileg sondern hat - etwa mit der Traditionspflege der Turnvereine im Geiste Friedrich-Ludwig Jahns gleichfalls ein sozialdemokratisch-kommunistisches und gleichzeitig kaum weniger antisemitisches Pendant.

Ich habe zu diesen Themengebieten mehr Fragen als fertige Meinungen. Um das nochmal zu betonen. Aber ich bin mir sicher: Die Bereitschaft und Fähigkeit zum Perspektivenwechsel gehört zu den furchtbarsten Methoden der Erfassung gesellschaftlich-historischer Zusammenhänge.
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Jul 2017, 17:23)

Der Begriff der Ideengeschichte ist durchaus etabliert:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ideengeschichte
Auch wenn es sich als Wissenschaft von der Wissenschafts- und Kulturgeschichte um eine Metawissenschaft handelt. Den Epochenbegriff kann man natürlich nicht an den willkürlichen Jahrhundertgrenzen festmachen. Und der ist bis zu einem gewissen Grad natürlich willkürlich. Dennoch gibt es zahlreiche Versuche, das 20. Jahrhundert einigermaßen objektiv als Epoche zu charakterisieren.

Und eine der übergreifenden Linien ist der Versuch bzw. zumindest das Denkmodell der genetisch ausgerichteten Sozialoptimierung. Ich hatte weiter oben das Beispiel Schweden/Myrdal/Eugenik (bis in die 70er genannt). Ein mindestens ebenso einflussreicher Mensch war Alfred Grotjahn, Begründer der Theorie der Sozialhygiene Anfang der 10er Jahre des 20. Jahrhundert und später einflussreiches Mitglied der Gesellschaft für Rassenhygiene. Und: Ebenso Sozialdemokrat. Es gab in jüngerer Zeit mehrere Beiträge, Feuilletons usw. die - anlässlich der Thesen und Bücher Sarrazins - von einem durchgängigen europäischen Pfad und einer durchgängigen europäischen Tradition sozialdemokratischer Eugenik sprechen.

Die Verbdindung von Körperästhetik, Ideologie, Natioanalismus, um beim Thema zu bleiben, ist gleichfalls kein nationalsozialistisches Privileg sondern hat - etwa mit der Traditionspflege der Turnvereine im Geiste Friedrich-Ludwig Jahns gleichfalls ein sozialdemokratisch-kommunistisches und gleichzeitig kaum weniger antisemitisches Pendant.

Ich habe zu diesen Themengebieten mehr Fragen als fertige Meinungen. Um das nochmal zu betonen. Aber ich bin mir sicher: Die Bereitschaft und Fähigkeit zum Perspektivenwechsel gehört zu den furchtbarsten Methoden der Erfassung gesellschaftlich-historischer Zusammenhänge.
Du schwatzt wieder viel und sagst gar nichts, vor allem beantwortest du meine Fragen nicht.
Meine Frage lautete: Was sind "Ideen an sich"?
Weiterhin habe ich gefragt Wo du Trennlinien ziehen willst und/oder den Beginn von Zusammenhängen und so genanten Affinitäten ziehen willst?
Statt meine Fragen zu beantworten schhwafelst du irgendwas von "Wissenschafts- und Kulturgeschichte", von "Epochenbegriff" etc.
Stell dir vor, ich weiß, dass der "Epochenbegriff" nicht an bestimmten Jahrhunderten festmachen kann und auch nicht festmacht. Ein Epochenbegriff ist z.B. "Moderne", die i.d.R. als der Aufklärung folgend im Zusammenhang mit der Industrialisierung/industriellen Revolution Mitte des 19.Jh bis etwa Beginn der dreißiger Jahre des 20.Jh verwendet wird oder der Begriff "Postmoderne" = die Epoche in der wir uns gegenwärtig befinden.
Und nein - es gibt keine Versuche "das 20. Jahrhundert einigermaßen objektiv als Epoche zu charakterisieren", sondern als Übergangsphase von der Moderne zur Postmoderne zu beschreiben und zu analysieren.
Um eine Epoche - ihre Erscheinungen, Ideen etc - zu analysieren, muss man diese in ihrer Gesamtheit betrachten, deren Grundlagen und Tendenzen analysieren und kann eben nicht selektiv nur einzelne Aspekte/Faktoren oder gar nur einzelne Vertreter bestimmter "Denkrichtungen" heraus picken und meinen, anhand derer eine Analyse einer zeitgeschichtlichen Epoche erstellen zu können.
Und nochmals nein ein "Perspektivenwechsel" bringt gar nichts bei der "Erfassung gesellschaftlich-historischer Zusammenhänge", sondern führt zu einseitiger Betrachtung unter Ausblendung relevanter Aspekte des historischen Gesamtkontextes.
Wissenschaft hat neutral zu sein und sich nicht aus einer bestimmten Perspektive zu betrachten.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: befreit die Brüste

Beitrag von gödelchen »

Dark Angel hat geschrieben:(10 Jul 2017, 11:14)


Und nochmals nein ein "Perspektivenwechsel" bringt gar nichts bei der "Erfassung gesellschaftlich-historischer Zusammenhänge", sondern führt zu einseitiger Betrachtung unter Ausblendung relevanter Aspekte des historischen Gesamtkontextes.
Wissenschaft hat neutral zu sein und sich nicht aus einer bestimmten Perspektive zu betrachten.
Zustimmung . Nur..........um die eigene Einstellung zu den Dingen hin, die das eigene Leben beeinflussen ist die Perspektive nun mal das entscheidende. Das, was die Wissenschaft liefert, kann meinen Horizont erweitern, meine Perspektive bleibt aber und mein Bestreben, meine Welt und meinen Einfluss nach den Dingen,wie sie ich aus meiner Perspektive sehe, gestalten zu wollen, bleibt eibenfalls.

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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Anderus »

Fragt sich allerdings nur, was das mit befreiten Brüsten zu tun hat?
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von gödelchen »

Anderus hat geschrieben:(10 Jul 2017, 13:11)

Fragt sich allerdings nur, was das mit befreiten Brüsten zu tun hat?
Eine unheimliche Menge. Zeigt die Debatte doch, dass wir hier in der emanzipierten und liberalen Gesellschaft viele Perspektiven auf das Weibliche und Natürliche haben ( können/dürfen). Deine Perspektive ist nach deinen Einträge ziemlich eingleisig und eingeschränkt.
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Anderus
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Re: befreit die Brüste

Beitrag von Anderus »

gödelchen hat geschrieben:(10 Jul 2017, 16:56)
Eine unheimliche Menge.
Klar, insbesondere die Diskussion, ob FKK eine faschistische Veranstaltung war.
Zeigt die Debatte doch, dass wir hier in der emanzipierten und liberalen Gesellschaft.....
Emanzipiert? Was denn, die Brüste? Liberal? Wobei denn? bei befreiten Brüsten?
...viele Perspektiven auf das Weibliche und Natürliche haben ( können/dürfen).
Ach? welche denn? Vogelperspektive? Gefällt mir bei Brüsten am besten. Froschperspektive? Habe ich lieber bei anderen natürlichen Weiblichkeiten.
Deine Perspektive ist nach deinen Einträge ziemlich eingleisig und eingeschränkt.
Diese Perspektive, kenne ich noch gar nicht. Kannst Du mehr dazu schreiben? (Aber bitte nur, wenn es was mit befreiten Brüsten zu tun hat.) Was gefällt Dir an meiner Einstellung zu befreiten Brüsten denn nicht? Warum findest Du das eingleisig und eingeschränkt?
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