schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Jul 2016, 11:30)
Es gibt diese Statistiken. Wie schon mehrfach erwähnt hat der amerikanische Soziologe Steven Pinker einfach nüchtern und anhand von geschichtlichen Belegen das Verhältnis von Gewalttaten (nicht nur durch Krieg) und Weltbevölkerungszahl rekonstruiert und ist zu dem Schluss gekommen, dass dieses Verhältnis im Laufe der Geschichte und ganz besonders der jüngeren Geschichte stetig abgenommen hat. Das heißt ja nicht, dass dieses Verhältnis in einzelnen
Teilregionen nicht auch zeitweilig zunehmen könnte.
Ist ja auch nur logisch und philosophisch leicht begründbar, da die Menschheit von der Steinzeit bis in die ferne Zukunft sich stets in einem Prozess der technologischen als auch gesellschaftlichen Weiterentwicklung befindet, denn der Mensch ist in seinem menschlichen Grundbedürfnis nach Sicherheit, Wohlstand, Lebensqualität und Glück danach bestrebt, sich technologisch und gesellschaftlich immer mehr weiterzuentwickeln, um diesen "Idealzustand" mehr und mehr umsetzen zu können.
Deswegen ist es völlig außer Frage, dass es auch im Nahen Osten oder in anderen Krisengebieten irgendwann Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Frieden und relative Gewaltlosigkeit geben wird, weil diese Dinge Teil von menschlichen Grundbedürfnissen sind, die die Menschheit nach dem Trial & Error Prinzip immer mehr umsetzt, wenn auch mit Rückschlägen auf dem Weg dorthin: ähnlich wie ein Kind bestrebt ist, laufen zu lernen, dabei am Anfang oft hinfällt, dann immer sicherer wird und irgendwann den Zielzustand des Laufen-Könnens erreicht hat.
Die Frage ist daher nicht,
ob unsere Welt als Ganzes irgendwann den Zustand von Frieden, Toleranz, Wohlstand und Menschenrechten erreicht hat - sondern lediglich
wann. Dass es so kommt, ist eine zwingende Folge menschlicher Natur, langfristig gesehen werden in allen Gesellschaften die Menschen jene Dinge abschaffen, die ihrem eigenen Frieden/Freiheit/Sicherheit nicht zuträglich sind und jene Dinge fördern, die ihrem eigenen Frieden/Freiheit/Sicherheit zuträglich sind. Wir im Westen sind da halt lediglich etwas früher dran bzw schon etwas weiter in der menschlichen/gesellschaftlichen Evolution als manch andere Erdteile.
Deswegen amüsiere ich mich auch manchmal über politisch engagierte Ewiggestrige wie z.B. Rassisten oder Schwulenhasser, die gar nicht in der Lage sind zu verstehen, dass sie da versuchen einen Kampf zu führen, den sie langfristig gar nicht gewinnen können. Denn sie kämpfen sozusagen an gegen die natürliche Evolution der Menschheit.