Was ist Rassismus?

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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Keoma »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jun 2018, 10:46)

"Race" ist aber nicht genetisch definiert. Und wozu eine andere Bezeichnung? Warum muss ein Japaner anders als Japaner bezeichnet werden? Oder Gambier anders als Gambier? Warum muss ich "die Afrikaner", "die Asiaten" etc. zu "Phänotypen" oder "Rassen" zusammenfassen? Verstehe ich nicht, sorry.

Und nochmal zu den Bayern und Norddeutschen: da gibt es durchaus - wenig verwunderlich - Unterschiede in der Optik, auch ohne Lederhosen, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Müssen tu ich gar nichts.
Und lass den Durchschnittsbürger einen Japaner von einem Koreaner unterscheiden.
Ich verstehe die Hysterie einfach nicht.
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Tom Bombadil
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Keoma hat geschrieben:(18 Jun 2018, 10:52)

Müssen tu ich gar nichts.
Schön um die Antwort herumgedrückt. Okay, dann frage ich eben anders: warum sollte man "die Afrikaner", "die Asiaten" etc. zu "Phänotypen" oder "Rassen" zusammenfassen? Welchen Sinn und Zweck soll das haben?
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Keoma »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jun 2018, 10:58)

Schön um die Antwort herumgedrückt. Okay, dann frage ich eben anders: warum sollte man "die Afrikaner", "die Asiaten" etc. zu "Phänotypen" oder "Rassen" zusammenfassen? Welchen Sinn und Zweck soll das haben?
Weil, wenn ich gefragt werde, wie der Kerl ausgesehen hat, ich nicht herumdrucksen muss.
Jeder Mensch, und sei er noch so vernagelt, weiß, was mit einem Schwarzafrikaner, Latino oder Asiaten gemeint ist.
Nur sagen darf man es nicht mehr, weil das pfui ist.
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Wen man sagt, Asiaten haben eine Mongolenfalte, ist das auch pfui?
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Warum sollte man denn nicht Schwarzafrikaner, Latino oder Asiate sagen dürfen, wenn man das Aussehen einer Person beschreibt? Dadurch ordnet man die Person mMn. nicht einer Rasse zu.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Keoma »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jun 2018, 11:05)

Warum sollte man denn nicht Schwarzafrikaner, Latino oder Asiate sagen dürfen, wenn man das Aussehen einer Person beschreibt? Dadurch ordnet man die Person mMn. nicht einer Rasse zu.
Ich ordne sie einem äußeren Erscheinungsbild zu, das man früher locker flockig als Rasse bezeichnet hat, was im Englischen nach wie vor auch so gemacht wird.
Das hat mit Rassismus noch lange nichts zu tun.
Nochmal, Rassismus verschwindet nicht, nur weil etwas politisch nicht korrekt ist.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von ThorsHamar »

Keoma hat geschrieben:(18 Jun 2018, 10:52)

Müssen tu ich gar nichts.
Und lass den Durchschnittsbürger einen Japaner von einem Koreaner unterscheiden.
Ich verstehe die Hysterie einfach nicht.
Die Hysterie hat damit zu tun, dass in einem modernen, humansitischen Weltbild der Begriff Rasse bei Menschen eigentlich und per se keinen Inhalt haben kann, viele politisch-soziale Konzepte aber trotzdem rassistische Komponente enthalten.
Die Hysterie ist sozusagen der politische "Lösungsansatz", um grundlegende Diskussionen über diese rassistischen Komponente zu umgehen.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Keoma hat geschrieben:(18 Jun 2018, 11:10)

Ich ordne sie einem äußeren Erscheinungsbild zu, das man früher locker flockig als Rasse bezeichnet hat...
Die Menschheit entwickelt sich eben weiter, früher hieß es auch locker flockig "Jeder Stoß, ein Franzos". Ich verstehe dein Problem nicht. Welchen Erkenntnisgewinn hat man denn, wenn man von der "asiatischen Rasse" sprechen würde? Und welches Asien ist dann gemeint oder müsste man weiter unterteilen?
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Keoma »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jun 2018, 11:13)

Die Menschheit entwickelt sich eben weiter, früher hieß es auch locker flockig "Jeder Stoß, ein Franzos". Ich verstehe dein Problem nicht. Welchen Erkenntnisgewinn hat man denn, wenn man von der "asiatischen Rasse" sprechen würde? Und welches Asien ist dann gemeint oder müsste man weiter unterteilen?
Die Menschheit entwickelt sich weiter, der Rassismus bleibt.
Auch wenn man nicht mehr Rasse sagt.
Aber nenn es wie du willst.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Wieder drückst du dich um eine Antwort herum. Na gut, lassen wir es eben mit der Diskussion.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Keoma »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jun 2018, 11:22)

Wieder drückst du dich um eine Antwort herum. Na gut, lassen wir es eben mit der Diskussion.
Ja, was soll man da noch antworten, Du kannst von mir aus zu einem Maximalpigmentierten Flocki sagen.
Warum ist es im englischen Sprachraum kein Problem und hier wird so ein Pahö darum gemacht?
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von ThorsHamar »

Keoma hat geschrieben:(18 Jun 2018, 11:25)

Ja, was soll man da noch antworten, Du kannst von mir aus zu einem Maximalpigmentierten Flocki sagen.
Warum ist es im englischen Sprachraum kein Problem und hier wird so ein Pahö darum gemacht?
Das ist ja nun eine ganz einfach zu beantwortende Frage:
Das ist ein weiteres Feld, auf dem die Nazis letztlich gesiegt haben ....
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

@Keoma
Nochmal: meines Wissens ist "race" nicht als Menschenrasse definiert, du kannst mich aber gerne aufklären.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von ThorsHamar »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jun 2018, 11:43)

@Keoma
Nochmal: meines Wissens ist "race" nicht als Menschenrasse definiert, du kannst mich aber gerne aufklären.
Race is used for "ethnic group" ...
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von odiug »

Keoma hat geschrieben:(18 Jun 2018, 11:18)

Die Menschheit entwickelt sich weiter, der Rassismus bleibt.
Auch wenn man nicht mehr Rasse sagt.
Aber nenn es wie du willst.
ZB "Phänotypen" :?:
Meinst du, dass macht die Sache besser :?:
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Perdedor »

Keoma hat geschrieben: Also, kann man einen Kaukasier, einen Asiaten und einen Schwarzafrikaner optisch unterscheiden?
Für was soll das ein Argument sein?
Du kannst auch einen großen von einem kleinen Menschen optisch unterscheiden und die maximale Körpergröße ist erblich. Gehören große und kleine Menschen deshalb zu verschiedenen Rassen?
Natürlich nicht.
Warum willst du dann Menschen mit verschiedener Hautfarbe oder Augenform verschiedenen Rassen zuordnen? Selbstverständlich haben verschiedene Menschen verschiedene Körpergrößen und verschiedenen Hautfarben und all diese Eigenschaften können in bestimmten Zusammenhängen relevant sein. Warum ist dir die Hautfarbe so wichtig, dass du dafür die Taxonomie erweitern willst?
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Keoma »

Perdedor hat geschrieben:(18 Jun 2018, 19:34)

Für was soll das ein Argument sein?
Du kannst auch einen großen von einem kleinen Menschen optisch unterscheiden und die maximale Körpergröße ist erblich. Gehören große und kleine Menschen deshalb zu verschiedenen Rassen?
Natürlich nicht.
Warum willst du dann Menschen mit verschiedener Hautfarbe oder Augenform verschiedenen Rassen zuordnen? Selbstverständlich haben verschiedene Menschen verschiedene Körpergrößen und verschiedenen Hautfarben und all diese Eigenschaften können in bestimmten Zusammenhängen relevant sein. Warum ist dir die Hautfarbe so wichtig, dass du dafür die Taxonomie erweitern willst?
Wichtig?
Ich kritisiere die Hysterie, die damit verbunden ist.
Welche Kategorie würdest du anwenden, um die Phänotypen zu unterscheiden?
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Hermann »

Der Begriff "Rassismus" wird doch eigentlich überhaupt nicht auf die Verbreitung biologischer Thesen zu Menschenrassen bezogen.

Wenn jemand sagt, daß der Islam nicht zu Deutschland gehört, wird demjenigen "Rassimus" vorgeworfen. Dabei ist der Islam gar keine Rasse, sondern eine religiöse Ausdrucksform aus dem Orient.

Oder wenn jemand sagt, daß Schwarze nicht zu Deutschland gehören, wird demjenigen auch "Rassismus" vorgeworfen, obwohl derjenige gar nichts von biologischen Menschenrassen behauptet hat.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Perdedor »

Keoma hat geschrieben: Ich kritisiere die Hysterie, die damit verbunden ist.
Welche Hysterie?

Ich finde es in der Tat etwas geschmacklos, wenn man mich wie einen Hund einer bestimmten Rasse zuordnet. Aber den Schlaf raubt mir das nicht. ;)
Keoma hat geschrieben: Welche Kategorie würdest du anwenden, um die Phänotypen zu unterscheiden?
Ich verstehe die Frage nicht. Phänotyp heißt "Erscheinungsbild" und bezieht sich auf alle möglichen morphologischen und physiologischen Eigenschaften.
"Ein großer Mensch ist ein großer Mensch. Zwei Menschen unterscheiden sich in ihrer Körpergröße."
"Ein Mensch mit dunkler Hautfarbe hat eine dunkle Hautfarbe. Zwei Menschen unterscheiden sich in ihrer Hautfarbe."
Was ist an diesen Aussagen problematisch? Was fehlt dir? Sie sind doch eindeutig.
Inwiefern soll hier ein Begriff aus dem Zuchtwesen irgendeinen Erkenntnisgewinn bringen?
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Hermann »

Perdedor hat geschrieben:(18 Jun 2018, 20:33)
Ich verstehe die Frage nicht. Phänotyp heißt "Erscheinungsbild" und bezieht sich auf alle möglichen morphologischen und physiologischen Eigenschaften.
"Ein großer Mensch ist ein großer Mensch. Zwei Menschen unterscheiden sich in ihrer Körpergröße."
"Ein Mensch mit dunkler Hautfarbe hat eine dunkle Hautfarbe. Zwei Menschen unterscheiden sich in ihrer Hautfarbe."
Was ist an diesen Aussagen problematisch? Was fehlt dir? Sie sind doch eindeutig.
Inwiefern soll hier ein Begriff aus dem Zuchtwesen irgendeinen Erkenntnisgewinn bringen?
Es geht eigentlich weniger um die Beurteilung der morphologischen und physiologischen Eigenschaften eines Individuums, sondern um morphologischen und physiologischen Eigenschaften von Völkern.

Nimmt man zum Beispiel Isländer, Nigerianer und Mongolen, wird man eine große Zahl phänotypischer Unterschiede zwischen diesen Völkern feststellen. Körpergrößen, Haarfarben, Hautfarben, Gesichtsstrukturen, Augenformen, Resistenzen, Unverträglichkeiten etc.

Zusammenfassend kann man sagen, daß zwischen Völkern biologische Unterschiede existieren, insbesondere zwischen Völkern verschiedener Kontinente.

Ob man das dann unter dem Strich als "Rasse" bezeichnet oder nicht, halte ich für sekundär.
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Tom Bombadil
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Tom Bombadil »

Hermann hat geschrieben:(18 Jun 2018, 20:55)

Zusammenfassend kann man sagen, daß zwischen Völkern biologische Unterschiede existieren, insbesondere zwischen Völkern verschiedener Kontinente.
Das ist aber trivial. Gibt es tiefschürfendere Erkenntnisse?
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Perdedor »

Hermann hat geschrieben: Es geht eigentlich weniger um die Beurteilung der morphologischen und physiologischen Eigenschaften eines Individuums, sondern um morphologischen und physiologischen Eigenschaften von Völkern.
Es ist nicht ganz klar, was du mit "Völkern" meinst.
Weiter unten beziehst du dich auf das Staatsvolk verschiedener Nationen.
Diese sind allerdings, genau wie die Ethnien im wissenschaftlichen Sinne soziale Konstrukte und nicht biologisch begründet.
Natürlich gibt es auch nigerianische Staatsangehörige mit weißer Hautfarbe.
Selbstverständlich kann man immer morphologische Durchschnitte bilden. Deutsche Staatsbürger sind im Durchschnitt größer als englische Staatsbürger. Deutsche Staatsbürger haben im Durchschnitt eine hellere Hautfarbe, als französische Staatsbürger. Da es allerdings ausch schwarze Deutsche gibt und große Engländer, ist ein Schluss von Phänotyp zu Staatsangehörigkeit nicht möglich.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Hermann »

Perdedor hat geschrieben:(18 Jun 2018, 22:19)
Weiter unten beziehst du dich auf das Staatsvolk verschiedener Nationen.
Ich beziehe mich nicht auf Staatsbürger, sondern auf Völker.

Das eine hat mit dem anderen nur bedingt zu tun. Zum Beispiel waren Staatsangehörige der DDR und der BRD alle deutsche Volksangehörige, obwohl sie verschiedene Staatsbürgerschaften hatten. Auch Rußlanddeutsche gehören zum deutschen Volk, auch wenn sie die russische Staatsbürgerschaft haben.

Mein Bezugspunkt war die phänotypische Unterschiedlichkeit von Völkern verschiedener Kontinente. Wobei man da nicht mal speziell einzelne Völker nennen müßte.

Man könnte auch sagen, zwischen den Völkern Schwarzafrikas und den Völkern Skandinaviens und den Völkern Ostasiens bestehen große phänotypische Unterschiede. Ob man das biologisch korrekt als "Rasse" zusammenfassen kann oder sich einen anderen Begriff dafür wählt, finde ich persönlich erstmal unerheblich für den grundsätzlichen Befund der Unterschiedlichkeit.

Die Frage, wer nun welche Staatsbürgerschaft erhalten sollte - oder eben auch nicht - ist dann wieder die politische Frage, an die man nun anknüpfen könnte.

Möchte man einen Vielvölkerstaat kreieren oder möchte man das nicht?

Möchte man offene Grenzen mit Migration aus der ganzen Welt oder möchte man das nicht?

Möchte man eine multiethnische Gesellschaft mit Menschen aus allen Teilen der Erde zusammenbasteln oder möchte man das nicht?

Das ist dann die politische Frage, die man unterschiedlich beantworten kann.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von ThorsHamar »

Hermann hat geschrieben:(18 Jun 2018, 23:38)

Ich beziehe mich nicht auf Staatsbürger, sondern auf Völker.

Das eine hat mit dem anderen nur bedingt zu tun. Zum Beispiel waren Staatsangehörige der DDR und der BRD alle deutsche Volksangehörige, obwohl sie verschiedene Staatsbürgerschaften hatten. ...
Das stimmt so schon mal nicht.
Sorben in der Ostzone oder Dänen im Nordwesten waren keine "deutschen Volksangehörige", aber, jeweils, deutsche Staatsbürger und somit natürlich Deutsche.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von ThorsHamar »

Und mal wieder zum Thema "Was ist Rassismus?" ...
Ich hatte hier vor ein paar Jahren schon geschrieben:
Rassismus ist Ranking von Menschengruppen unter Erhöhung der eigenen Gruppe.

Ich finde, genau das trifft es immer noch genau.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Perdedor »

Hermann hat geschrieben: Ich beziehe mich nicht auf Staatsbürger, sondern auf Völker.
Das Problem ist, dass du den Begriff nicht klar definierst. In der Wissenschaft spricht man vom:
- Staatsvolk: Alle Bürger eines Staates oder der
- Ethnie: Eine Menschengruppe, die aufgrund sozialwissenschaftlicher Merkmale, d.h. Indentitäten wie sie z.B. durch eine gemeinsame Sprache Ausdruck finden zusamengefasst werden.
Beides sind soziale Konstrukte. Es spricht biologisch nichts dagegen, dass einer Schwarzer ethnisch deutsch ist. Ganz einfach, weil Ethnie kein biologisches Konzept ist, sondern ein sozialwissenschaftliches.
Darüberhinaus ist nicht klar, wo du den Begriff "Rasse" überhaupt ins Spiel bringen möchtest. Du willst ihn synonym für "Ethnie" verwenden? Das wäre in mehrfacher Hinsicht irreführend, da "Rasse" ursprünglich eben ein biologisches Konzept war und auch heute noch ist, aber eben nur noch in Zusammenhang mit der Tierzucht verwendet wird.

ThorsHamar hat geschrieben: Rassismus ist Ranking von Menschengruppen unter Erhöhung der eigenen Gruppe.
Die Erhöhung muss nicht explizit erfolgen. Es reicht die Behauptung der grundsätzlichen Andersartigkeit von willkürlich definierten Menschengruppen, ohne das Individuum zu betrachten. Auch das Zuschreiben positiver Merkmale kann rassistisch sein ("Schwarze können schnell rennen. Alle Juden sind intelligent.").
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von ThorsHamar »

Perdedor hat geschrieben:(19 Jun 2018, 01:04)

...Die Erhöhung muss nicht explizit erfolgen. Es reicht die Behauptung der grundsätzlichen Andersartigkeit von willkürlich definierten Menschengruppen, ohne das Individuum zu betrachten. Auch das Zuschreiben positiver Merkmale kann rassistisch sein ("Schwarze können schnell rennen. Alle Juden sind intelligent.").
Dein Einwand ist durchaus berechtigt.
Ich meine aber, dass Rassismus erst dann entsteht, also man erst dann wirklich von Rassismus sprechen kann, wenn diese Idee der "grundsätzlichen Andersartigkeit von willkürlich definierten Menschengruppen, ohne das Individuum zu betrachten" tatsächliche Auswirkungen auf das persönliche Verhalten eines Menschen im sozialen Gefüge hat.
Erst wenn ein Ranking stattfindet und daraus resultierende Verhaltensweisen, würde ich von Rassismus sprechen, denn schliesslich gibt es ja objektive Merkmale von mehrheitlich Mitgliedern von Menschengruppen, welche diese Menschengruppen als solche überhaupt erst definieren, wie Hautfarbe, Haaare oder Körperformen ....
Dass dieses Ranking der eigenen Gruppe auch einmal in die andere Richtung gehen kann, ist richtig, wie der Philosemitismus belegt.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Zunder »

Der Philosemitismus schreibt den Juden keine kollektiven Eigenschaften zu. Er verwendet sich für die rechtliche bzw. völkerrechtliche Gleichstellung der Juden. Eine solche Haltung als Rassismus zu denunzieren, ist antisemitischer Dreck und sonst nichts.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Hermann »

Perdedor hat geschrieben:(19 Jun 2018, 01:04)
Darüberhinaus ist nicht klar, wo du den Begriff "Rasse" überhaupt ins Spiel bringen möchtest.
Ich benutze diesen Begriff überhaupt nicht und finde aus auch für die Diskussion unerheblich, ob es Menschenrassen im biologischen Sinn gibt oder nicht.

Die politische Frage ist doch, ob man einen multiethnischen Vielvölkerstaat und eine "buntgemischte" Gesellschaft aus Schwarzafrikanern, Chinesen, Indern, Arabern, Türken, Eskimos und ein paar "Biodeutschen" schaffen möchte, oder ob man genau diese "Buntheit" eben nicht möchte.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Keoma »

Hermann hat geschrieben:(19 Jun 2018, 14:38)

Ich benutze diesen Begriff überhaupt nicht und finde aus auch für die Diskussion unerheblich, ob es Menschenrassen im biologischen Sinn gibt oder nicht.

Die politische Frage ist doch, ob man einen multiethnischen Vielvölkerstaat und eine "buntgemischte" Gesellschaft aus Schwarzafrikanern, Chinesen, Indern, Arabern, Türken, Eskimos und ein paar "Biodeutschen" schaffen möchte, oder ob man genau diese "Buntheit" eben nicht möchte.
Wenn man die Buntheit nicht möchte, ist das bereits rassistische Hetze.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Hermann »

Keoma hat geschrieben:(19 Jun 2018, 14:41)
Wenn man die Buntheit nicht möchte, ist das bereits rassistische Hetze.
Ja und das fängt auch nicht erst bei der Hautfarbe an.

Wenn ein Politiker sagt, daß Deutschland ein christliches Land ist und der Islam deshalb nicht zu Deutschland gehört, wird diesem von linken Parteien, Politikern und Meinungsmachern bereits "Rassismus" vorgeworfen, obwohl der Islam nun nachweislich keine "Menschenrasse" ist und das auch niemand behauptet hat.

Der Begriff "Rassismus" hat eigentlich gar nichts damit zu tun, daß jemand behauptet, es würde Menschenrassen in einem biologischen Sinn geben.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Rote_Galaxie »

Rassismus bedeutet die Einteilung und Auf sowie Abwertung von Menschen anhand biologischer Merkmale.
Dabei wissen die Rassisten meißtens nicht mal warum Afrikaner eine dunkle Hautfarbe z. B haben.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Selina »

Hinzu kommen Formen des Alltagsrassismus und des "Rassismus ohne Rassen". Letzteres ist vor allem aktuell unter Rechten gebräuchlich, die den Begriff "Rasse" durch "Kultur" ersetzt haben. "Rasse" ist durch das schreckliche Geschehen in Nazideutschland nicht mehr verwendbar für die Blaunen, ergo nehmen sie jetzt "Kultur", meinen aber im Grunde dasselbe. Im Ergebnis isses nix anderes.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Rote_Galaxie »

Selina hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:20)

Hinzu kommen Formen des Alltagsrassismus und des "Rassismus ohne Rassen". Letzteres ist vor allem aktuell unter Rechten gebräuchlich, die den Begriff "Rasse" durch "Kultur" ersetzt haben. "Rasse" ist durch das schreckliche Geschehen in Nazideutschland nicht mehr verwendbar für die Blaunen, ergo nehmen sie jetzt "Kultur", meinen aber im Grunde dasselbe. Im Ergebnis isses nix anderes.
Faschisten sind eine Minderheit.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Selina »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(22 Jun 2018, 13:49)

Faschisten sind eine Minderheit.
Ausgesprochene Faschisten schon, aber Menschen, die auf wichtige gesellschaftliche Fragen rechtsradikale (zum Beispiel fremdenfeindliche und rassistische) Antworten geben, gibt es schon recht viele. Man spricht von 15 bis 20 Prozent der erwachsenen Bevölkerung.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Dark Angel »

Perdedor hat geschrieben:(19 Jun 2018, 01:04)
- Ethnie: Eine Menschengruppe, die aufgrund sozialwissenschaftlicher Merkmale, d.h. Indentitäten wie sie z.B. durch eine gemeinsame Sprache Ausdruck finden zusamengefasst werden.
Das ist nicht richtig!
Ethnien definieren sich (selbst) über gemeinsame Herkunft, gemeinsame Sprache, gemeinsame Kultur etc.
Dabei handelt es sich nicht nur um so genannte soziale und kulturelle Merkmale, sondern auch um biologische/genetische, mit deren Hilfe verschieden Ethien nach deren Herkunft unterscheidbar sind ==> X-chromosomale Marker.
Perdedor hat geschrieben:(19 Jun 2018, 01:04)Beides sind soziale Konstrukte. Es spricht biologisch nichts dagegen, dass einer Schwarzer ethnisch deutsch ist.
Doch tut es! Siehe X-chromosomale Marker.
Und noch etwas spricht dagegen und zwar der Begriff gemeinsam, weil Ethnie eben kein soziales Konstrukt ist.
Perdedor hat geschrieben:(19 Jun 2018, 01:04)] Ganz einfach, weil Ethnie kein biologisches Konzept ist, sondern ein sozialwissenschaftliches.
Ist immer noch falsch, weil sich die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ethnie auch molekulargenetisch nachweisen lässt.

Allerdings hat Ethnie mit Rasse absolut gar nix zu tun!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Selina »

Falls sich jetzt jemand auf die Suche nach der Ethnie "Deutsch" begeben sollte, der wird sie nicht finden. Es gibt sie nicht :D

Zitat

Seien wir ehrlich: Wer »biodeutsch« sagt, denkt nicht an Geburtsregistereinträge, sondern an helle Haut statt krauses Haar. Deutsch ist, wer »weiß« ist. Wer davon abweicht, muss irgendwann zugewandert sein. Ist da etwas dran? Ist Deutschsein auch eine Frage der Abstammung, der Gene? Gab es einen germanischen Urzustand, in dem zwei Meter große blonde Hünen und blauäugige Mädchen mit Zöpfen heldenhaft invasive Arten abwehrten, um die Reinheit des »biodeutschen« Gencodes zu verteidigen? Und wenn ja: Wann haben sie gelebt, diese reinrassigen deutschen Ureinwohner?

Vor rund 2000 Jahren. Zumindest dem Mythos nach. Wer nach den Ursprüngen der Ethnie »Deutsch« sucht, landet im Teutoburger Wald. Im Jahr 9 nach Christus soll Arminius alias Hermann dort die Römer vernichtend geschlagen haben. Sein Sieg wurde zum Gründungsmythos der Deutschen. Und seine blonde hünenhafte Gestalt durch Bildhauer, Maler, Dichter und Filmemacher bis heute zum Prototyp eines ethnischen Deutschen.

Das Wissenschaftsmagazin »Science« ist diesem Mythos einmal nachgegangen. Ihr ernüchterndes Urteil für alle, die dem Glauben an eine deutsche Gen-Gemeinschaft anhängen: Schon in »Herman the German« steckte mehr russischer Hirte und anatolischer Bauer als arischer Herrenmensch. Und nicht nur in ihm: Wir alle sind Migranten. Schon ein Blick um wenige tausend Jahre zurück zeige: Alle Europäer haben Wurzeln in Afrika, dem Nahen Osten oder Anatolien.

Eine Überfremdung eines »biodeutschen« Volkes wie es AfD-Politiker Ralph Weber beschwört, kann es allein deshalb schon nicht geben, weil es eine deutsche Ethnie - nennt man sie nun »arische Rasse« oder »Biodeutsche« nie gab. Nicht vor der Flüchtlingskrise. Nicht vor den »Gastarbeitern«. Nicht einmal im Teutoburger Wald. Die abschließende Antwort auf die Existenzfrage aller »Biodeutschen« lautet deshalb: Euch gibt es nicht. Diskriminierung, weil sich Menschen für »biodeutsch« halten, leider schon.


https://www.neues-deutschland.de/artike ... grund.html
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Senexx

Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Senexx »

Selina hat geschrieben:(22 Jun 2018, 16:49)

Falls sich jetzt jemand auf die Suche nach der Ethnie "Deutsch" begeben sollte, der wird sie nicht finden. Es gibt sie nicht :D

Zitat

Seien wir ehrlich: Wer »biodeutsch« sagt, denkt nicht an Geburtsregistereinträge, sondern an helle Haut statt krauses Haar. Deutsch ist, wer »weiß« ist. Wer davon abweicht, muss irgendwann zugewandert sein. Ist da etwas dran? Ist Deutschsein auch eine Frage der Abstammung, der Gene? Gab es einen germanischen Urzustand, in dem zwei Meter große blonde Hünen und blauäugige Mädchen mit Zöpfen heldenhaft invasive Arten abwehrten, um die Reinheit des »biodeutschen« Gencodes zu verteidigen? Und wenn ja: Wann haben sie gelebt, diese reinrassigen deutschen Ureinwohner?

Vor rund 2000 Jahren. Zumindest dem Mythos nach. Wer nach den Ursprüngen der Ethnie »Deutsch« sucht, landet im Teutoburger Wald. Im Jahr 9 nach Christus soll Arminius alias Hermann dort die Römer vernichtend geschlagen haben. Sein Sieg wurde zum Gründungsmythos der Deutschen. Und seine blonde hünenhafte Gestalt durch Bildhauer, Maler, Dichter und Filmemacher bis heute zum Prototyp eines ethnischen Deutschen.

Das Wissenschaftsmagazin »Science« ist diesem Mythos einmal nachgegangen. Ihr ernüchterndes Urteil für alle, die dem Glauben an eine deutsche Gen-Gemeinschaft anhängen: Schon in »Herman the German« steckte mehr russischer Hirte und anatolischer Bauer als arischer Herrenmensch. Und nicht nur in ihm: Wir alle sind Migranten. Schon ein Blick um wenige tausend Jahre zurück zeige: Alle Europäer haben Wurzeln in Afrika, dem Nahen Osten oder Anatolien.

Eine Überfremdung eines »biodeutschen« Volkes wie es AfD-Politiker Ralph Weber beschwört, kann es allein deshalb schon nicht geben, weil es eine deutsche Ethnie - nennt man sie nun »arische Rasse« oder »Biodeutsche« nie gab. Nicht vor der Flüchtlingskrise. Nicht vor den »Gastarbeitern«. Nicht einmal im Teutoburger Wald. Die abschließende Antwort auf die Existenzfrage aller »Biodeutschen« lautet deshalb: Euch gibt es nicht. Diskriminierung, weil sich Menschen für »biodeutsch« halten, leider schon.


https://www.neues-deutschland.de/artike ... grund.html
Sie leiden leider unter schwerem Rassismus.

Ethnie mit "genetisch definiert" gleichzusetzen, zeugt nicht nur mangelnder von Begriffskenntnis, sondern leider auch von Rassismus. Auch in der Negation.

Ich empfehle Ihnen, weniger zu schreiben und vorher mehr nachzudenken oder sich zu informieren.
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Selina
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Selina »

Und Sie leiden unter Kurzsichtigkeit. Denn das Ganze ist ein Zitat. Da macht sich ein Autor über den "Biodeutschen" lustig. Und das ist gelungen, wie man sieht :D
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Cat with a whip »

Wiedermal Ausrufungseichengebrülle und auf wichtig machende Unterstreichungen von der Moderatorin, aber halt auch falsch. Denn im Falle wenn ein Teil einer Ethnie sich abspaltet sind die Marker nicht zwingend geeignet um die neuen ethnischen Gruppen zu unterschieden. Denn dann sind sie auch durchaus weiterhin biologisch identisch. Wir erhalten zwei Ethnien trotz identischer genetische Marker. Daher ist Genetik eben kein zwingendes Unterscheidungsmerkmal.

Und natürlich haben sich früher auch verschiedene Ethnien vereint und dann waren sie eine Ethnie trotz unterschiedlicher genetischer Marker.

Der Begriff Ethnie ist nunmal nicht mit dem ganzen Set an möglichen Kriterien abgrenzbar und oft nur mit einem Teil der Kriterien praktikabel.

Wer hingegen behauptet genetische und biologische Merkmale wären immer eine Bedingung für die Unterscheidung von Ethnie und sogar der Selbstdefinition von Ethien wie es die Moderatorin Dark Angel wahrheitswidrig behauptet, bringt freilich den vulgären Rassebegriff der Rassisten durchs Hintertürchen hinein, auch wenn er vehement im Schlusssatz scheinheilig betont, dass Rasse nichts mit Ethnie zu tun hat. Das übliche Bullshitting wie man es von diesem Mitglied kennt.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(22 Jun 2018, 16:59)

Und Sie leiden unter Kurzsichtigkeit. Denn das Ganze ist ein Zitat. Da macht sich ein Autor über den "Biodeutschen" lustig. Und das ist gelungen, wie man sieht :D
Tja - ehe man sich über irgendwas lustig macht, sollte man sich über die Bedeutung eines Begriffes informieren.
Was der Autor offennsichtlich NICHT getan hat und du genauso wenig.
Das Wort "deutsch" hat sich aus der indoeuropäischen Wortwurzel " teuta" = Volk, Leute entwickelt. Es bezeichnet die Zugehörigkeit zur germanischen Sprachgemeinschaft/germanischem Idiom/germanischen Dialekten, in Abgrenzung zur Völkern mit "welchem" (romanischen Sprachen und Dialekten) Idiom und zum Latein der Kleriker.
Aus "teuta" entwickelte sich im Westfränkischen (einem ausgestorbenen germanischen Dialekt) das Wort "theodisk". Die "Lingua theodisk" = deutsche Sprache ist die Sprache "die dem Volke verständlich ist".
Kaiser Otto I leitete im 10./11.Jh aus der Bezeichnung der Sprache "Lingua theodisk" als Bezeichnung für die Vereinigung aller germanischen Stämme (auf dem Gebiet Ostfrankens), zur Stärkung des Zusammenhalts die Bezeichnung "Theodiske" = Deutsche, als Bezeichnung für das gesamte Volk ab.
Die Entstehung Germanische Sprachfamilie - Teil der Indoeuropäischen Sprachfamilie - und damit auch die germanischen Ethnien sind bis ins 3. Jahrtausend bc nachweisbar. AUCH auf Grundlage X-chromosomaler (also molekulargenetischer) Marker.

Sollte man wissen, bevor man sich über irgend etwas lustig macht.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Dark Angel »

Cat with a whip hat geschrieben:(22 Jun 2018, 17:23)

Wiedermal Ausrufungseichengebrülle und auf wichtig machende Unterstreichungen von der Moderatorin, aber halt auch falsch. Denn im Falle wenn ein Teil einer Ethnie sich abspaltet sind die Marker nicht zwingend geeignet um die neuen ethnischen Gruppen zu unterschieden. Denn dann sind sie auch durchaus weiterhin biologisch identisch. Wir erhalten zwei Ethnien trotz identischer genetische Marker. Daher ist Genetik eben kein zwingendes Unterscheidungsmerkmal.

Und natürlich haben sich früher auch verschiedene Ethnien vereint und dann waren sie eine Ethnie trotz unterschiedlicher genetischer Marker.

Der Begriff Ethnie ist nunmal nicht mit dem ganzen Set an möglichen Kriterien abgrenzbar und oft nur mit einem Teil der Kriterien praktikabel.

Wer hingegen behauptet genetische und biologische Merkmale wären immer eine Bedingung für die Unterscheidung von Ethnie und sogar der Selbstdefinition von Ethien wie es die Moderatorin Dark Angel wahrheitswidrig behauptet, bringt freilich den vulgären Rassebegriff der Rassisten durchs Hintertürchen hinein, auch wenn er vehement im Schlusssatz scheinheilig betont, dass Rasse nichts mit Ethnie zu tun hat. Das übliche Bullshitting wie man es von diesem Mitglied kennt.
Deine Behauptungen sind falsch!
Anhand genau dieser molekulargenetischen Marker SIND (ob dir die Betotnung durch Großschreibung nun passt oder nicht, ist mir Bockwurscht) Migrationsbewegungen, Trennungen und/oder Vereinigungen - und damit das Entstehen neuer Ethnien - sehr wohl nachweisbar.
Außerdem habe ich geschrieben, DASS molekulargenetische Marker NICHT das einzige Unterscheidungsmerkmal sind.
Ich schrieb:

"Ethnien definieren sich (selbst) über gemeinsame Herkunft, gemeinsame Sprache, gemeinsame Kultur etc."

und ich schrieb:
"..., sondern auch um biologische/genetische, mit deren Hilfe verschieden Ethien nach deren Herkunft unterscheidbar sind ==> X-chromosomale Marker."

Das Wörtchen "auch" bedeutet, dass molekulargenetische Marker ein zusätzliches Mittel der Unterscheidung sind, aus denen sich die Herkunft der Ethnie - also deren Migrationsbewegung(en) nachvollziehen lassen.

Also unterlass deine Falschbehauptungen und Unterstelllungen!
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Selina »

Solange die molekularbiologische Zugehörigkeit zu den Germanen nicht dazu führt, sich für etwas Besseres zu halten und andere missliebige "Ethnien" auszugrenzen, solls mir recht sein :D
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von JFK »

Selina hat geschrieben:(22 Jun 2018, 17:59)

Solange die molekularbiologische Zugehörigkeit zu den Germanen nicht dazu führt, sich für etwas Besseres zu halten und andere missliebige "Ethnien" auszugrenzen, solls mir recht sein :D
Und wozu soll denn dieser verkappte Arier- Titel sonst gut sein, wenn nicht um die Zuwanderer nach 1945 auch in zehn Generationen als Ausländer betiteln zu können.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Selina »

JFK hat geschrieben:(22 Jun 2018, 18:40)

Und wozu soll denn dieser verkappte Arier- Titel sonst gut sein, wenn nicht um die Zuwanderer nach 1945 auch in zehn Generationen als Ausländer betiteln zu können.
Richtig. Dazu dient es das Ganze ;) Die Neurechten brauchen unbedingt ihre Hassfiguren. Dazu bedient man sich auch schon mal der Molekularbiologie ;)
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von JFK »

Selina hat geschrieben:(22 Jun 2018, 18:47)

Richtig. Dazu dient es das Ganze ;) Die Neurechten brauchen unbedingt ihre Hassfiguren. Dazu bedient man sich auch schon mal der Molekularbiologie ;)
Hauptsache Mauern bauen, auch wenn sie nur Genetisch sind ;)
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(22 Jun 2018, 17:59)

Solange die molekularbiologische Zugehörigkeit zu den Germanen nicht dazu führt, sich für etwas Besseres zu halten und andere missliebige "Ethnien" auszugrenzen, solls mir recht sein :D
Molekulargenetisch nicht molekularbiologisch.
Und immer noch nicht den Unterschied zwischen abgrenzen und ausgrenzen begriffen?
Aber anderen erklären wollen, was Rassismus ist. tststs

Von Ausgrenzen war nirgends die Rede!
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(22 Jun 2018, 18:47)

Richtig. Dazu dient es das Ganze ;) Die Neurechten brauchen unbedingt ihre Hassfiguren. Dazu bedient man sich auch schon mal der Molekularbiologie ;)
War ja klar - alles was du nicht kapierst, ist rääächts.
Mein Gott, wie kann man nur so verbohrt sein. :s
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Neandertaler »

Selina hat geschrieben:(22 Jun 2018, 16:59)

Und Sie leiden unter Kurzsichtigkeit. Denn das Ganze ist ein Zitat. Da macht sich ein Autor über den "Biodeutschen" lustig. Und das ist gelungen, wie man sieht :D
Biodeutscher ist eine Fremdbezeichnung für deutsche ohne Migrationshintergrund geprägt von deutschen mit Migrationshintergrund.

Sich explizit über Biodeutsche Lustig zu machen ist also eigentlich ein klassischer Fall von Rassismus.
Hier müsste man wohl von Autorassismus oder so sprechen.
Zuletzt geändert von Neandertaler am Fr 22. Jun 2018, 21:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Neandertaler »

Selina hat geschrieben:(22 Jun 2018, 16:49). ...Und nicht nur in ihm: Wir alle sind Migranten. Schon ein Blick um wenige tausend Jahre zurück zeige: Alle Europäer haben Wurzeln in Afrika, dem Nahen Osten oder Anatolien....
Warum so kleinlich und spezifischtisch den Blick wenige Millionen Jahre weiter zurück und unsere Heimat und Wurzeln sind im Meer.
...weil es eine deutsche Ethnie - nennt man sie nun »arische Rasse« oder »Biodeutsche« nie gab. Nicht vor der Flüchtlingskrise. Nicht vor den »Gastarbeitern«. Nicht einmal im Teutoburger Wald. Die abschließende Antwort auf die Existenzfrage aller »Biodeutschen« lautet deshalb: Euch gibt es nicht. ...
Daß man unliebsamen Ethnien ihre Existenz abspricht ist nichts neues Vergleiche Kurden als Bergtürken bezeichnen oder Palistinäser die Existenz als Volk absprechen.
Auch das man einen Angestrebten Zielzustand propagandistisch n die Vergangenheit verlegt, hier die entstehende Multiethische Gesellschaft, ist nichts neues.

Das haben die Nazis mit der agressiven reinen überlegenen Herrenrasse so gemacht, oder viele Herrschergeschlechter, auch die Jahwe allein Bewegung der frühen Israeliten ging so vor. Also nichts neues nur sicher keine redliche Wissenschaft.
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Re: Was ist Rassismus?

Beitrag von Neandertaler »

JFK hat geschrieben:(22 Jun 2018, 18:40)

Und wozu soll denn dieser verkappte Arier- Titel sonst gut sein, wenn nicht um die Zuwanderer nach 1945 auch in zehn Generationen als Ausländer betiteln zu können.
In den USA sieht man sich stolz als deutscher(oder Irre, Norwegen etc.) wenn man einen deutschen Grossvater hat auch wenn man keine drei deutschen Wörter kann. Das hindert einen natürlichen nicht daran ein stolzer patroitischer US Amerikaner zu sein. In Deutschland dagegen gilt die Frage nach denn offensichtlich nicht von hier stammenden Eltern seit neuem als rassistische Beleidigung aber kaum ein deutscher mit Migrationshintergrund würde sich hier als deutscher bezeichnen :rolleyes:

Im übrigen wird das Ganze die Cyborgs Designermenschen und KI's die in 10 Generationen hier leben, einen Dreck interessieren genauso wie andere 21Jahrhundert Befindlichkeiten.
Zuletzt geändert von Neandertaler am Fr 22. Jun 2018, 23:46, insgesamt 1-mal geändert.
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