Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 10:11)
Ackerbau und Viehzucht setzen Sesshaftigkeit voraus! Die ältesten dauerhaften Siedlungen finden sich im so genannten fruchtbaren Halbmond (Mittelmeerraum) und die sind zwischen 10.000 und 8000 Jahre alt. In diesen Siedlungen wurde zunächst weiter Jagd- und Sammelwirtschaft betrieben und bis zur Entwicklung der Landwirschaft (Ackerbau) dauerte es nochmals 1000 bis 1500 Jahre ==> grundlegend dafür, dass verschüttete Körner keimen und erntefähig werden.
Der älteste bekannte Kultbaukomplex - Göbekli Tepe - entstand 11.000 Jahre bp und zwar vor der Sesshaftwerdung.
Vor 20.000 Jahren herrschte auch in China Eiszeit mit Permafrostboden und nur Laubwälder(!) gab es nur im Südosten.
Da ist keine Landwirtschaft möglich. Mehr noch vor 24.000 Jahren bis vor 16.000 Jahren gab es sogar ein Kältemaximum.
Das Schmelzen der Inlandgletscher begann erst vor 14.000 bis 13.000 Jahren und ging mit einer allgemeinen Veränderung der Vegetation und der Vegetationszonen einher.
Ja, schon. Trotzdem wird im Artikel davon geschrieben, dass die LaWi ihre ersten Anfänge wohl schon vor 20.000 Jahren hatte, wen auch von Ackerbau im eigentlichen Sinn noch keine Rede sein konnte. Dass Viehzucht Sesshaftigkeit voraussetzt würde der Tatsache widersprechen, dass Nomadenvölker durchaus auch Viehzucht betreiben. BTW: Die Geschichte von Kain und Abel beschreibt möglicherweise den Übergang vom Leben als Nomaden zur Sesshaftigkeit. Der Nomade Abel wurde vom Ackerbauern Kain erschlagen....
Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 10:11)
Darüber geben beispielsweise Bestattungsriten, Lage und Zustand des Skeletts Auskunft, Siedlungs- und Lagerbefunde erlauben Rückschlüsse auf gesellschaftliche Verhältnisse zu etc, Strontiumgehalt der Zähne geben Auskunft über Ernährungs- und Wanderverhalten etc und an der Dicke des Steißbeins einer Frau kann sogar ermittelt werden, wie viele Geburten sie hatte.
Anhand von Siedlungs- und Lagerbefunden kann ermittelt werden, ob die Gruppe Ortsfeste Jagd oder Wildfeste Jagd betrieben hat. Bei Ortsfester Jagd finden sich Lagerbefunde vorrangig an den Wanderrouten des Großwildes. Diese wurde im jahreszeitlichen Wechsel genutzt ==> längere Siedlungszeiten, größere Kontinuität, während die jeweilige Gruppe bei Wildfester Jagd dem Wild folgte ==> also kürzere Siedlungszeiten mit geringerer Kontinuität.
Und was sagen diese Funde über polygame, bzw. monogame Gesellschaften aus? Ich sehe hier im Moment keinen Zusammenhang.