Intelligenz zu 40%-80% genetisch bedingt?

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Dampflok94
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Re: Intelligenz zu 40%-80% genetisch bedingt?

Beitrag von Dampflok94 »

H2O hat geschrieben:(12 Jan 2018, 11:03)

Das liegt doch aber in der Natur der Sache. Wie oft wird ein Mangel an Begabung durch aufgenötigte Übung und persönlichen Ehrgeiz wenigstens teilweise ausgeglichen, und das gilt ja nicht nur auf geistigem Gebiet. Oder nachlässige Eltern oder Erzieher lassen eine Begabung verkümmern, oder der arme Tropf ist zu träge, um sich selbst voran zu bringen.

Wer will diese Umstände anhand der vorgefundenen Prüfergebnisse trennen?
Ich habe vor Jahrzehnten mal an einem sogenannten Intelligenztest teilgenommen. Eine der Frageenbereiche waren verdrehte Worte, bei denen man das richtige erkennen sollte. Da kam unter anderem die Frage nach einer Insel. Vorgegeben war Aleb. Nun gut, ich kannte Elba. Aber was hat das mit Intelligenz zu tun, wenn man die Insel nicht kennt? Das mag man dann für fehlende Bildung halten, aber mehr auch nicht.
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H2O
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Re: Intelligenz zu 40%-80% genetisch bedingt?

Beitrag von H2O »

Dampflok94 hat geschrieben:(12 Jan 2018, 12:24)

Ich habe vor Jahrzehnten mal an einem sogenannten Intelligenztest teilgenommen. Eine der Frageenbereiche waren verdrehte Worte, bei denen man das richtige erkennen sollte. Da kam unter anderem die Frage nach einer Insel. Vorgegeben war Aleb. Nun gut, ich kannte Elba. Aber was hat das mit Intelligenz zu tun, wenn man die Insel nicht kennt? Das mag man dann für fehlende Bildung halten, aber mehr auch nicht.
Diese innere Wut kann ich sofort nachempfinden. Wir müssen uns klar machen, daß auch Intelligenzforscher nur über begrenzte geistige Fähigkeiten verfügen. Wenn von Aleb nicht Ihre ganze berufliche Entwicklung abhing, dann ganz schnell abhaken!
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Ammianus
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Re: Intelligenz zu 40%-80% genetisch bedingt?

Beitrag von Ammianus »

Mahmoud hat geschrieben:(11 Jan 2018, 08:24)

Das ist ein schöner Aufsatz! Und wahrscheinlich ist auch viel Wahres dran.

Eine Frage drängt sich trotz Allem geradezu auf: Warum sind überwiegend "weiße" Staaten und Kontinente wie USA, Australien, Kanada, Europa weiter entwickelt als Staaten in Schwarzafrika? Und mit weiter entwickelt meine Ich nicht nur, daß die Bewohner mehr Geld haben. Sie haben stabilere Staatssysteme, bessere Wirtschaft, ein besseres Bildungs- und Gesundheitssystem, ganz generell angenehmere Lebensbedingungen. Warum war Südafrika als einziger von Weißen regierter Staat südlich der Sahara das reichste Land in Südafrika und profitiert bis Heute davon?
Das kann doch nicht nur daran liegen, daß die klimatischen und geographischen Bedingungen in Afrika "schlechter" sind als im Rest der Welt, die Flora und Fauna in Afrika bedrohlicher sind und der Salzgehalt des Meeres ein Anderer ist ( Achtung, enthält teilweise Ironie)
Und da ich vermute, was jetzt wieder auf den Tisch kommt: Unter der Kolonialzeit hatten auch Staaten wie Indien, Vietnam und Indonesien zu leiden.
Ich glaube es ist wichtig die beiden Sachen erst einmal zu trennen ehe man nach einem möglichen Zusammenhang sucht. Die Hautfarbe ist nach einem deutlichen geographischen Muster verteilt: Je mehr Sonne, desto dunkler. Das stimmt auch mit den medizinischen Befunden überein. In sonnenärmeren Gegenden ist helle Haut von Vorteil und dort wo intensiver Sonnenschein herrscht dunkle.
Im Wiki-Artikel „Hautfarbe“ findet sich eine Weltkarte mit der globalen Farbverteilung. Sofort fallen dabei natürlich Afrika südlich der Sahara und Australien als Gebiete mit der dunkelsten Farbe auf. Das stimmt mit der Intensität der Sonnenstrahlung überein.

Auffällig ist aber noch eine andere Sache. Beide Gebiete sind relativ isoliert. Nehmen wir Afrika. Der erste Staat dort, im äußersten Nordosten, war das ägyptische Pharaonenreich. Es bestand mehrere Jahrtausende, dehnte seine Macht aber hauptsächlich nur in der Zeit des Neuen Reiches aus, als es dann in der Levante mit den Hethitern zum Konflikt kam. Im Süden reichte sein Einfluss nicht weiter als bis in den heutigen Sudan. Die Römer brachten zwar die gesamte südliche Mittelmeerküste unter ihre Kontrolle, drangen aber so gut wie gar nicht weiter in den Süden vor. Es ist bekannt, das phönizische und wohl auch griechische Seefahrer die afrikanische Küste entlang fuhren, vielleicht auch den Kontinent umrundeten. Folgen hatte dies aber nicht. Wüsten und Urwälder bilden im Norden ein Barriere und ansonsten gibt es nur Küsten mit einem scheinbar unendlichen Meer, abgesehen von Inseln wie Madagaskar und Sansibar. Aber hinter denen ist dann auch Schluss. Zwar drangen die Araber etwas weiter vor aber der südliche Teil des Kontinents blieb mehr oder weniger weiter unberührt. Das änderte sich erst am Übergang vom späten Mittelalter zur Frühen Neuzeit als westeuropäische Seefahrer auf der Suche nach einem Weg nach Indien und China Afrika umfuhren und erste Stationen anlegten. Im Gegensatz zu Amerika gab es dort aber nichts zu rauben und so verzögerte sich die vollständige Inbesitznahme noch mehr. Die fand eigentlich erst im 19. Jahrhundert statt, als auch Deutschland sich auf den letzten Drücker noch Kolonien sicherte.

Man kann also sagen, die Gebiete mit der höchsten Sonneneinstrahlung sind gleichzeitig auch geographisch stark isolierte Gebiete. In meinem vorigen Beitrag wies ich darauf hin, wie Ackerbau und Viehzucht nach Mitteleuropa kamen. Nämlich mit Siedlern aus dem Südosten während sich die seit Ende der letzten Eiszeit dort lebende Population nicht allzu wesentlich entwickelt hatte und dann, an die Nord- und Ostseeküste verdrängt, noch einmal gut 1000 Jahre brauchte, bis sie Ackerbau und Viehzucht übernahmen.
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Re: Intelligenz zu 40%-80% genetisch bedingt?

Beitrag von Adam Smith »

Dampflok94 hat geschrieben:(12 Jan 2018, 12:24)

Ich habe vor Jahrzehnten mal an einem sogenannten Intelligenztest teilgenommen. Eine der Frageenbereiche waren verdrehte Worte, bei denen man das richtige erkennen sollte. Da kam unter anderem die Frage nach einer Insel. Vorgegeben war Aleb. Nun gut, ich kannte Elba. Aber was hat das mit Intelligenz zu tun, wenn man die Insel nicht kennt? Das mag man dann für fehlende Bildung halten, aber mehr auch nicht.
Das hat mit der Insel nichts zu tun, sondern mit der Fähigkeit Wörter zu bilden.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Intelligenz zu 40%-80% genetisch bedingt?

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(13 Jan 2018, 21:13)

Das hat mit der Insel nichts zu tun, sondern mit der Fähigkeit Wörter zu bilden.
Wäre in dem Sinne "Abel" oder "Labe" auch eine gültige Lösung gewesen?
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Misterfritz
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Re: Intelligenz zu 40%-80% genetisch bedingt?

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(13 Jan 2018, 21:39)

Wäre in dem Sinne "Abel" oder "Labe" auch eine gültige Lösung gewesen?
Nein, natürlich nicht.
Und das ist ein Problem bei solchen IQ-Tests, sie setzen ein gewisses Mass an Bildung voraus.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Intelligenz zu 40%-80% genetisch bedingt?

Beitrag von Adam Smith »

Misterfritz hat geschrieben:(13 Jan 2018, 21:50)

Nein, natürlich nicht.
Und das ist ein Problem bei solchen IQ-Tests, sie setzen ein gewisses Mass an Bildung voraus.
Es geht hier um die Geschwindigkeit mit der Menschen Wörter bilden können.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Intelligenz zu 40%-80% genetisch bedingt?

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(13 Jan 2018, 21:50)

Nein, natürlich nicht.
Und das ist ein Problem bei solchen IQ-Tests, sie setzen ein gewisses Mass an Bildung voraus.
Nun haben Sie mich aber erwischt! Warum wäre "Elba" denn die einzige zutreffende Lösung gewesen? Ist mir entgangen, daß nach einer Insel gefragt wurde?
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Re: Intelligenz zu 40%-80% genetisch bedingt?

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(13 Jan 2018, 21:54)

Es geht hier um die Geschwindigkeit mit der Menschen Wörter bilden können.
Dann bleibe ich hartnäckig: Mir fallen in Windeseile die drei Worte ein: "Elba", "Labe", "Abel". Sind diese Lösungen gleichwertig? Doch wohl nicht, wenn nach einer Insel gefragt wurde! Das steht so im Ausgangstext.
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Re: Intelligenz zu 40%-80% genetisch bedingt?

Beitrag von Adam Smith »

H2O hat geschrieben:(13 Jan 2018, 21:56)

Dann bleibe ich hartnäckig: Mir fallen in Windeseile die drei Worte ein: "Elba", "Labe", "Abel". Sind diese Lösungen gleichwertig?
Es geht darum, dass du in der Lage bist diese Wörter zu bilden. Und das recht schnell.

Na ja, das sehe ich ja ein; aber die Frage nach einer Insel war doch auch gestellt... zumindest sagt Dampflok94 das so.
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Re: Intelligenz zu 40%-80% genetisch bedingt?

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(13 Jan 2018, 21:54)

Nun haben Sie mich aber erwischt! Warum wäre "Elba" denn die einzige zutreffende Lösung gewesen? Ist mir entgangen, daß nach einer Insel gefragt wurde?
Dampflok94 hat geschrieben:(12 Jan 2018, 12:24) Da kam unter anderem die Frage nach einer Insel. Vorgegeben war Aleb. Nun gut, ich kannte Elba.
Zuletzt geändert von Misterfritz am Sa 13. Jan 2018, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Intelligenz zu 40%-80% genetisch bedingt?

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(13 Jan 2018, 21:58)

Es geht darum, dass du in der Lage bist diese Wörter zu bilden. Und das recht schnell.
Na ja, das sehe ich ja ein; aber die Frage nach einer Insel war doch auch gestellt... zumindest sagt Dampflok94 das so.
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Re: Intelligenz zu 40%-80% genetisch bedingt?

Beitrag von H2O »

Ich muß mich bei Misterfritz und Adam Smith entschuldigen.

Durch meine Moderatorfunktion hat sich die Wirkung einiger einfacher Bedienfunktionen verändert. So kann ich in anderer Leute Texten herum fuhrwerken... und dann erscheinen die so, als hätten die die Einträge selbst erstellt. DEN Intelligenztest habe ich schon einmal versiebt! :D
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