An sonsten sollte man die Menschen in ihrer Zeit betrachten - solange es sich nicht um anerkannte Verbrecher handelt. Luthers Antisemitismus, Napoleons Idealismus, die (anerkannt sinnvollen) Ideale der Revolution notfalls auch mit Gewalt zu verbreiten, der Nationalismus des Herrn Arndt waren im Kontext der Zeit nichts Besonderes.
Hitlers oder Stalins Massenschlächterei eben schon, deshalb können diese und ihre millionenfachen Unterstützer eher nicht als Vorbild gelten.
Richtig. Die deutsche Geschichte war in den letzten 1500 Jahren eben kein linksgrünes 68er-Gutmenschen-Wolkenkuckucksheim.
Wir Deutschen können Stolz auf unsere großen Helden und Männer wie Luther, Friedrich den Großen, Bismarck und die Verschwörer um Stauffenberg sein. In diese Reihe gehört auch Ernst Moritz Arndt als großer deutscher Freiheitskämpfer gegen den französischen Hitler des 19. Jahrhunderts.
Richtig. Die deutsche Geschichte war in den letzten 1500 Jahren eben kein linksgrünes 68er-Gutmenschen-Wolkenkuckucksheim.
Wir Deutschen können Stolz auf unsere großen Helden und Männer wie Luther, Friedrich den Großen, Bismarck und die Verschwörer um Stauffenberg sein. In diese Reihe gehört auch Ernst Moritz Arndt als großer deutscher Freiheitskämpfer gegen den französischen Hitler des 19. Jahrhunderts.
Napolen war kein Hitler. Aber das weißt du sicherlich auch. Luther vielleicht, aber der Fitz und vor allem der Bismarck waren Preissn und keine "Deutsche".
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Doch, das war er. Napoleon war ein größenwahnsinniger, machtgieriger, kriegslüsterner Diktator, der ganz Europa mit einem brutalen Eroberungskrieg überzogen hat, der Millionen von Opfern forderte. Er war einer der schlimmsten Verbrecher aller Zeiten, der auf einer Stufe mit Hitler und Stalin steht. Was Hitler und Stalin für das 20. Jahrhundert waren, das war Napoleon für das 19. Jahrhundert.
Ernst Moritz Arndt war ein mutiger deutscher Freiheitskämpfer gegen den Verbrecher Napoleon.
Doch, das war er. Napoleon war ein größenwahnsinniger, machtgieriger, kriegslüsterner Diktator, der ganz Europa mit einem brutalen Eroberungskrieg überzogen hat, der Millionen von Opfern forderte. Er war einer der schlimmsten Verbrecher aller Zeiten, der auf einer Stufe mit Hitler und Stalin steht. Was Hitler und Stalin für das 20. Jahrhundert waren, das war Napoleon für das 19. Jahrhundert.
Das ist historisch nicht haltbar.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Schriftsteller haben es da wohl meist schwieriger als Naturwissenschaftler. Andererseits kam die Uni Greifswald fast ein halbes Jahrtausend ohne Namenspatron gut aus. Mein subjektiver Eindruck (kenne einige EMAU-Studenten bzw. -Absolventen) ist aber eh, dass die Leute schlicht "Uni Greifswald" sagen, weil's die einzige Hochschule in der Stadt ist; anders als bspw. in Berlin, Hamburg und München.
Ja. Aus meiner Studentenzeit kenne ich ausschließlich die Benutzung von "Uni Jena" (und nicht (Friedrich) Schiller Uni (Jena)) und "Humboldt Uni" (und nicht Uni (Ost)Berlin).
Apropos Österreich und apropos Benamsungen. 2012 wurde der "Karl Lueger Ring" in Wien in "Universitätsring" umbenannt. Auch wenn man rein formal das Wirken dieses antisemitischen Wiener Bürgermeisters mit dem Aufstieg der Stadt um 1900 herum zur Weltmetropole in Verbindung bringen könnte.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Grundsätzlich kann ich die Umbenennung schon nachvollziehen. Was Ernst Moritz Arndt geschrieben hat, kann man schon als völkisch und antisemitisch werten. Der Name einer Universität hat eine gewisse Vorbildfunktion, und dabei darf man auch etwas genauer hinsehen - zumal der Name ja relativ neu ist und damit nicht etwa selbst schon historisch ist.
Bei der Beurteilung einer Person sollte man jedoch immer auch ihr gesellschaftliches Umfeld und den zeithistorischen Kontext bewerten; anachronistische Assoziationen sind nicht angebracht. Dies geschieht aber leider sehr häufig, weil die klassische deutsche Perspektive der heutigen Zeit der Nationalsozialismus ist. Wir wissen aber nicht, wie sich Ernst Moritz Arndt dazu verhalten hätten; es ist nicht angebracht, die Worte, die er geäußert hat, aus ihrem historischen Kontext zu reißen.
Ansonsten könnte man noch sehr viele Universitäten umbenennen, im übrigen nicht nur deutsche. Herzog Ludwig IX., dessen Namen die Universität München trägt, hat beispielsweise als einen seiner ersten Regierungsakte erst einmal alle Juden in Bayern in Gefängnisse stecken lassen und dann vertrieben. Auch bei Schriftstellern, Intellektuellen, Politikern, kurz, Leuten, die sich oft und gerne äußern, wird man immer auch Aussagen finden, die man nicht wird unterschreiben können. Letztlich muss man halt immer abwägen und pragmatisch entscheiden.
Julian hat geschrieben:(08 Feb 2017, 18:16)
Herzog Ludwig IX., dessen Namen die Universität München trägt, hat beispielsweise als einen seiner ersten Regierungsakte erst einmal alle Juden in Bayern in Gefängnisse stecken lassen und dann vertrieben.
Ja moment! Der war aber kein preusse!
Ausserdem hat er die Uni gegründet, das ist schon auch ein unterschied!
Der Bruder einer meiner direkten Vorfahren hat die Uni mal geleitet.. Und da hieß die auch schon so!
Schriftsteller haben es da wohl meist schwieriger als Naturwissenschaftler. Andererseits kam die Uni Greifswald fast ein halbes Jahrtausend ohne Namenspatron gut aus. Mein subjektiver Eindruck (kenne einige EMAU-Studenten bzw. -Absolventen) ist aber eh, dass die Leute schlicht "Uni Greifswald" sagen, weil's die einzige Hochschule in der Stadt ist; anders als bspw. in Berlin, Hamburg und München.
"Uni Greifswald" ist ja auch kürzer als "Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald" da man im alltäglichen Sprechgebrauch verständlicherweise eher verkürzt als verlängert, überrascht mich das nicht. Ich persönlich wechsele zwischen Uni Jena oder FSU. Friedrich-Schiller-Universität nutze ich im Sprechgebrauch nicht, selten im Schriftverkehr (wenn es erforderlich ist). In Jena gibt es ja noch die Ernst-Abbe-Hochschule, vor zwei oder drei Jahren hieß sie noch Fachhochschule. Die meisten der dortigen Studenten, die ich kenne, sagen auch heute noch einfach nur kurz FH (Jena).
Doch, das war er. Napoleon war ein größenwahnsinniger, machtgieriger, kriegslüsterner Diktator, der ganz Europa mit einem brutalen Eroberungskrieg überzogen hat, der Millionen von Opfern forderte. Er war einer der schlimmsten Verbrecher aller Zeiten, der auf einer Stufe mit Hitler und Stalin steht. Was Hitler und Stalin für das 20. Jahrhundert waren, das war Napoleon für das 19. Jahrhundert.
Ernst Moritz Arndt war ein mutiger deutscher Freiheitskämpfer gegen den Verbrecher Napoleon.
Ich gehe in gewissen Punkten mit Deinen Patriotismus konform, aber Napoleon war sicherlich kein Hitler oder Stalin. Napoleon mag ein Usurpator, ein Profiteur der jakobinischen Terrorherrschaft, vielleicht ein Diktator gewesen sein, aber er steht nicht auf einer Stufe mit den menschenverachtenden Verbrechern Hitler oder Stalin.
Helmuth_123 hat geschrieben:(08 Feb 2017, 20:09)
Ich persönlich wechsele zwischen Uni Jena oder FSU. Friedrich-Schiller-Universität nutze ich im Sprechgebrauch nicht, selten im Schriftverkehr (wenn es erforderlich ist).
"Die Mehrheit? Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen'gen nur gewesen. Der Staat muß untergehen, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet." Friedrich Schiller
Sofort umbenennen! Ich schlage "Amadeu-Antonio-Universität" vor.
Helmuth_123 hat geschrieben:(08 Feb 2017, 20:19)
Napoleon mag ein Usurpator, ein Profiteur der jakobinischen Terrorherrschaft, vielleicht ein Diktator gewesen sein, aber er steht nicht auf einer Stufe mit den menschenverachtenden Verbrechern Hitler oder Stalin.
Napoleon hat fast ganz Europa militärisch überfallen und besetzt. Dem Eroberungskrieg Napoleons sind Millionen von Menschen in ganz Europa zum Opfer gefallen. Es war eine riesige Katastrophe für den ganzen Kontinent, der bis dahin mit Abstand schrecklichste Krieg der europäischen Geschichte mit den deutlich meisten Opfern.
"Uni Greifswald" ist ja auch kürzer als "Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald" da man im alltäglichen Sprechgebrauch verständlicherweise eher verkürzt als verlängert, überrascht mich das nicht. Ich persönlich wechsele zwischen Uni Jena oder FSU. Friedrich-Schiller-Universität nutze ich im Sprechgebrauch nicht, selten im Schriftverkehr (wenn es erforderlich ist). In Jena gibt es ja noch die Ernst-Abbe-Hochschule, vor zwei oder drei Jahren hieß sie noch Fachhochschule. Die meisten der dortigen Studenten, die ich kenne, sagen auch heute noch einfach nur kurz FH (Jena).
Ich meinte auch eher als Abkürzung. RWTH, LMU, BTU oder HU sind durchaus gängig wie Dein Beispiel FSU. "EMAU" habe ich nur gelesen, aber nie gehört.
Es ist noch gar nicht so lange her - da wurde ich natürlicherweise in eine Diskussion hineingezogen, bei der es um eine Hochschul-Umbenennung von Name-ohne-Personenbezug zu "Walther-Rathenau-Hochschule" oder auch sonstige x.y-Hochschule ging. Ich persönlich habe absolut kein Problem mit der historischen Person Rathenau. Es ist aber nur einfach so, dass Menschen heute nicht einfach so undistanziert sich um einen großen Namen sammeln und sich mit der entsprechenden Person identifizieren. Und das ist ja eigentlich auch gut so. In einem aktuellen Zeitungsartikel (ich glaub' in der ZEIT) zum Thema EMAU Greifswald hieß sinngemäß, man sollte eigentlich auch konsequent sich von Benennungen nach Humboldt, Schiller usw. trennen. Ja. richtig.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Es ist noch gar nicht so lange her - da wurde ich natürlicherweise in eine Diskussion hineingezogen, bei der es um eine Hochschul-Umbenennung von Name-ohne-Personenbezug zu "Walther-Rathenau-Hochschule" oder auch sonstige x.y-Hochschule ging. Ich persönlich habe absolut kein Problem mit der historischen Person Rathenau. Es ist aber nur einfach so, dass Menschen heute nicht einfach so undistanziert sich um einen großen Namen sammeln und sich mit der entsprechenden Person identifizieren. Und das ist ja eigentlich auch gut so. In einem aktuellen Zeitungsartikel (ich glaub' in der ZEIT) zum Thema EMAU Greifswald hieß sinngemäß, man sollte eigentlich auch konsequent sich von Benennungen nach Humboldt, Schiller usw. trennen. Ja. richtig.
Naja, dann müsste man konsequent sein und nicht nur Hochschulen umbenennen. Heinrich-Hertz-Turm, Max-Planck-Gesellschaft, Albert-Einstein-Gymnasium, Ernst-Reuter-Platz, Brüder-Grimm-Preis und allerlei Straßen, Flughäfen, Schulen, Schiffe usw. usf. Persönlich find ich Adjektive vor Institutionen aber nerviger.
Sollte sich Frau Merkel nicht um wichtigere Dinge kümmern?
Wenn eine Uni ihren Namen ändern will, so sollte ihr das egal sein.
Hauptsache,die Uni wird nach jemandem benannt, der es nach seinem Tod auch verdient.
Recht muss Recht bleiben, dem Unrecht muss das Recht entzogen werden!
So wie ich das sehe, will die Uni Greifswald einfach ihren alten Namen zurück, den sie von 1456 bis 1933 hatte, also bevor Hermann Göring die Uni nach Arndt benannte. Vielleicht legt sich die hitzige Debatte dann nach einer Weile wieder. Das Streitthema kam alle paar Jahre mit heftigen Debatten wieder an die Tagesordnung. Da sollten Studenten und Dozenten eigentlich wichtigere Themen haben.
Ich meinte auch eher als Abkürzung. RWTH, LMU, BTU oder HU sind durchaus gängig wie Dein Beispiel FSU. "EMAU" habe ich nur gelesen, aber nie gehört.
Hängt vielleicht mit dem Sprechfluss, Klang und der Nutzung bzw. der "Einbürgerung" des Begriffs zusammen. HU, FSU, LMU oder BTU lassen sich schnell aussprechen und klingen auch ganz gut und werden vermutlich dementsprechend von den Studenten (und Unimitarbeitern) genutzt. Gut, für RWTH passt das mit dem Sprechfluss nicht so ganz, hat ich aber vielleicht trotzdem bei der Studentenschaft eingebürgert. "EMAU" klingt in meinen Ohren nicht so gut und hat sich vielleicht deswegen auch nicht bei den Studenten eingebürgert. Aber das mit dem Sprechfluss und "gut klingen" liegt ja immer im Mund des Sprechers bzw. im Ohr des Hörers.
Napoleon hat fast ganz Europa militärisch überfallen und besetzt. Dem Eroberungskrieg Napoleons sind Millionen von Menschen in ganz Europa zum Opfer gefallen. Es war eine riesige Katastrophe für den ganzen Kontinent, der bis dahin mit Abstand schrecklichste Krieg der europäischen Geschichte mit den deutlich meisten Opfern.
Ich habe zwar nicht die genauen Zahlen im Kopf, würde aber vermuten, dass der Dreißigjährige Krieg mehr Opfer forderte, sowohl militärisch als auch durch nicht direkte militärische Einwirkung, als die Koalitionskriege. Und Napoleon hat auch kein Vernichtungskrieg geführt und auch keinen Holocaust zu verantworten. Deshalb bleibe ich dabei: Napoleon mit Hitler oder Stalin auf eine Stufe zu stellen, ist nicht angebracht, da es letztere verharmlost und wohl auch historisch nicht haltbar.
"Die Mehrheit? Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen'gen nur gewesen. Der Staat muß untergehen, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet." Friedrich Schiller
Sofort umbenennen! Ich schlage "Amadeu-Antonio-Universität" vor.
Ein guter Satz von Schiller, über den es sich nachzudenken lohnt. Ich bin ja Monarchist, mit Demokratie konnte ich da eh noch nie so viel anfangen.
Es ist noch gar nicht so lange her - da wurde ich natürlicherweise in eine Diskussion hineingezogen, bei der es um eine Hochschul-Umbenennung von Name-ohne-Personenbezug zu "Walther-Rathenau-Hochschule" oder auch sonstige x.y-Hochschule ging. Ich persönlich habe absolut kein Problem mit der historischen Person Rathenau. Es ist aber nur einfach so, dass Menschen heute nicht einfach so undistanziert sich um einen großen Namen sammeln und sich mit der entsprechenden Person identifizieren. Und das ist ja eigentlich auch gut so. In einem aktuellen Zeitungsartikel (ich glaub' in der ZEIT) zum Thema EMAU Greifswald hieß sinngemäß, man sollte eigentlich auch konsequent sich von Benennungen nach Humboldt, Schiller usw. trennen. Ja. richtig.
Also ich mag meinen Friedrich Schiller und hoffe, dass die FSU auch diesen Namen behält. Nachtrag: Mit Johann-Friedrichs-Universität hätte ich aber auch kein Problem.
frems hat geschrieben:(09 Feb 2017, 20:27)
So wie ich das sehe, will die Uni Greifswald einfach ihren alten Namen zurück, den sie von 1456 bis 1933 hatte, also bevor Hermann Göring die Uni nach Arndt benannte. Vielleicht legt sich die hitzige Debatte dann nach einer Weile wieder. Das Streitthema kam alle paar Jahre mit heftigen Debatten wieder an die Tagesordnung. Da sollten Studenten und Dozenten eigentlich wichtigere Themen haben.
Stimmt schon. Greifswald ist irgendwo ein singulärer Fall: Erst Göring, dann die DDR in Fortsetzung. Verstehe jeden, der das beenden will, gibts so auch nicht nochmal in D. Aber historisch muss man diese seltsame Kontinuität schon aufarbeiiten, analysieren.
Ansonsten ist das wirklich Sache der Uni. Ich find Modellnamen wie "Opel Manta" oder "Opel Senator" auch ziemlich bekloppt ... aber es ist einzig und allein Sache der Firma, solange sie sich dabei an die Gesetze hält.
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Ansonsten ist das wirklich Sache der Uni. Ich find Modellnamen wie "Opel Manta" oder "Opel Senator" auch ziemlich bekloppt ... aber es ist einzig und allein Sache der Firma, solange sie sich dabei an die Gesetze hält.
Und das hat die Uni Greifswald nicht getan, der Name bleibt.
Und das hat die Uni Greifswald nicht getan, der Name bleibt.
Hat sie. Die heutige Meldung bezieht sich auf eine politische Intervention, nicht auf eine hochschulautonome Entscheidung.
Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald darf ihren Namen nicht ablegen. Das hat Bildungsministerin Birgit Hesse (SPD) als Rechtsaufsicht der Hochschulen im Land entschieden. Sie lehnt die Streichung aus Formgründen ab, wie sie am Dienstag im Schwerin bekanntgab.
Und die politische Intervention erfolgte aus rein formalen Gründen: Vor der Namens-Entscheidung durch den erweiterten Uni-Senat (12 Studenten, 12 Professoren, 12 Mitarbeiter) hätte der engere Senat (22 von den 36) eine Vorentscheidung treffen müssen. Die Rektorin akzeptiert diese Intervention, weist aber darauf hin, dass damit erstmals ein Verfahren bemängelt werde, das bereits seit 2011 so praktiziert wird.
Schlimm ist, was sich letztes WE in Greifswald abspielte: Die CDU-Fraktion hatte einen Antrag zur Abstimmung eingereicht, in der die Uni aufgefordert wurde, die Namensentscheidung wieder zurückzunehmen. Fraktionsvorsitzender Hochschild las auf einer Veranstaltung auf dem Marktplatz namentlich die vor, die dagegen gestimmt hatten. Beobachter vor Ort sprechen von einem "öffentlichen Pranger" und einem bisher nie dagewesenem politischen Tabubruch. http://blog.17vier.de/2017/03/06/axel-h ... greifswald
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
... und einem bisher nie dagewesenem politischen Tabubruch.
Außer im Kampf gegen "Rechts", wo es ganz selbstverständlich ist, Menschen zu denunzieren und auch deren Angehörige, Vermieter, Kunden und Lieferanten in Sippenhaftung zu nehmen.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Außer im Kampf gegen "Rechts", wo es ganz selbstverständlich ist, Menschen zu denunzieren und auch deren Angehörige, Vermieter, Kunden und Lieferanten in Sippenhaftung zu nehmen.
Werd mal konkret. Die Dinge beim Namen zu nennen, der und der hat dies und jenes getan, geschrieben oder gesagt, ist etwas anderes als einfach die Klarnamen einer internen Abstimmung nach Ergebnis zu verlesen. Abstimmungen - egal ob formal anonym oder nicht - sind immer persönliche Gewissensentscheidungen und nicht offizielle Statements.
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