M. Sandau ein Leser hat geschrieben:ch bin weit davon entfernt ein Befürworter illegalen Drogenkonsums zu sein. Ich beschäftige mich aber seit einigen Jahren, erst beruflich und jetzt aus Interesse, mit den gravierenden Umweltproblemen.
Es wird seit 20 Jahren über nahwachsende Rohstoffe gesprochen. Vor 20 Jahren erschien auch die erste Auflage dieses Buches. Jahrhunderte, genauer gesagt Jahrtausende wusste man um den wirtschaftlichen Nutzen der Pflanze Canabis Sativa. Man hat daraus Segel für die Schiffe hergestellt und sehr reißfeste Seile. Man hat daraus Stoffe hergestellt, die sehr haltbar waren und die je nach Feinheit, für Arbeitskleidung, für Säcke, Bettwäsche und vieles andere verbraucht wurden. Vor der Prohibition, waren in Amerika tausende Hektar für den Anbau von Hanf vorgesehen. Man kannte in Europa und anderswo, den medizinischen Nutzen der aus Canabis hergestellten Medizin.
Wir stehen an einer Schwelle in diesem Jahrhundert. Wenn wir weiter so viel Energie verbrauchen und damit das zur Neige gehende Erdöl, dann wird es bald Kriege um diesen Rohstoff geben. Ich bin mir nicht sicher, ob mancher der derzeitigen kriegerischen Konflikte, nicht bereits ein Krieg um Rohstoffe ist.
Wenn man sich von den ideologischen Vorurteilen frei macht, dann stellt man fest, dass in dem Anbau dieser Pflanze, tatsächlich eine Zukunftsoption, als kostbarer Energie- und Rohstofflieferant liegen könnte. Wir müssen nur unsere Scheuklappen ablegen.
Was ist mit der Gefahr, Teile der Pflanze als Drogenlieferant zu verwenden? Wie viele Tonnen chemisch hergestellter Medikamente, werden in Deutschland wohl im Jahr produziert? Es sind tausende. Die Deutschen sind weltweit die fleißigsten Medikamentenverbraucher. Wie viele tausend Menschen werden jedes Jahr abhängig von Medikamenten und müssen in Entzugskliniken, langwierig und teuer für die Gesellschaft, wieder von den Drogen entwöhnt werden?
Henry Ford und Nikola Tesla, haben Autokarosserien aus Pflanzenfasern hergestellt. Diese sind sehr strapazierfähig, um nicht zu sagen unverwüstlich, denn sie verrosten nicht. Sie sind leicht und sie können leicht wieder repariert werden, wenn es einmal einen kleinen Schaden gibt. Ich bin kein Mediziner, aber mir scheint, wenn man den Schaden und den Nutzen, den THC haben könnte, z.B. bei der Behandlung chronischer Schmerzpatienten, bei Neurodermitikern (hier der hohe Anteil ungesättigter Fettsäuren in einer idealen Zusammensetzung, im Hanföl), dass man bei einer unvoreingenommenen Sichtweise zu der Einsicht gelangen müsste, dass die medizinischen Vorteile, die möglichen Nachteile, bei einem suchtmäßigen Verbrauch überwiegen.
Die Dosis macht es wieder einmal. Für den Alkohol, wurde die Prohibition längst überwunden. Er ist im Supermarkt, in großer Auswahl und großen Mengen zu bekommen. Es sind etwa 1-2 % der Bevölkerung, die damit nicht vernünftig umgehen können. Ich bin überzeugt davon, wenn man Menschen in einem sachgemäßen Gebrauch von Cannabis schulen würde, dass die Zahl der Ausreißer wesentlich unter 1 % liegen würde. Wir haben es bei der Pflanze Hanf, mit einer wertvollen Kulturpflanze zu tun, die einen Teil unserer Energie- und Rohstoffprobleme auf elegante Weise lösen könnte. Es ist eine Pflanze, die keine hohen Anforderungen an den Boden stellt. Sie könnte Bauern in Entwicklungsländern eine Existenzgrundlage ermöglichen, ohne dass dabei eine Konkurrenz zwischen Flächen, die als Nahrungsmittellieferanten und solchen, die für die Nutzpflanze Hanf, genutzt werden, entstehen muss, denn die Pflanze ist so anspruchslos, dass sie auf Flächen gedeiht, die für die Getreideproduktion nicht geeignet sind.
Im Unterschied zu Baumwolle, ist Hanf, weitgehend resistent gegen Schädlinge und Pilzbefall. Er benötigt weder eine chemische Düngung, noch eine chemische Keule zur Schädlingsbehandlung. Es entstehen also keine Grundwasserprobleme, wie bei extensiver Landnutzung mit chemischer Düngung, wie sie beispielsweise beim Mais und Rapsanbau heute üblich ist. Nicht zuletzt, könnte man aus Hanf auch Energie gewinnen, mit der sparsame Autos betrieben werden könnten, so dass die Pflanze auch als Garant für eine automobile Zukunft eine Rolle spielen könnte.
Das Buch ist mittlerweile in der 42. Auflage erschienen. Ich wünsche ihm, dass es nicht bis zur 100. Auflage braucht, bis wir über einen vernünftigen Gebrauch von Hanf nachdenken.