Organspende: Es werden noch nicht Hirntote aufgeschnitten!

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Re: Organspende: Es werden noch nicht Hirntote aufgeschnitte

Beitrag von Provokateur »

Ich habe in meiner Patientenverfügung festgehalten, dass mir nach einer speziellen, erweiterten Hirntodfeststellung (das Verfahren habe ich dezidiert beschrieben - dazu gehört z.B. die Gabe von Adrenalin) alle Organe entnommen werden dürfen, außer allem, was zu meinem Gesicht gehört, meinem Darm und meinem Herzen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Billie Holiday
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Re: Organspende: Es werden noch nicht Hirntote aufgeschnitte

Beitrag von Billie Holiday »

Flat » Do 17. Dez 2015, 07:33 hat geschrieben:
Moin,

wenn man das umdreht, dass die Weigerung zu erklären ist und nicht die Zustimmung, wie in vielen anderen Ländern schon der Fall, kann sich doch dennoch jeder verweigern. er muss es nur erklären.


Das Problem sind nicht die Verweigerer. Das sind vielleicht, wenn es hoch kommt, 25 % der Bevölkerung.

Das Problem sind die vielen, die sich keine Gedanken machen oder die zwar dafür sind, aber dennoch keinen Spenderausweis haben. Diese Gruppe ist meines Wissens die Mehrheit.

Es ist unser gutes Recht, sich keine Gedanken zu machen. Wir sind keine lebende Organbank für andere. Der Mensch ist nicht per se Organspender für andere. Eine schwere Krankheit ist für den einzelnen sehr bedauerlich, darf aber nicht dazu führen, dass jetzt alle Menschen automatisch Organspender sind.

Vielleicht sollte noch mehr Aufklärung betrieben werden.
Ich kenne Verweigerer, die das auch gut für sich begründen können.
Ein "Du bist jetzt Organspender, weil Du Dir noch keine Gedanken gemacht hast" lehne ich ab.
Der Mensch ist keine Organbank, er kann nur ausdrücklich zustimmen, dass diese nach seinem Tod entnommen werden.

Ich tue das ausdrücklich und mit Überzeugung. :cool:
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Re: Organspende: Es werden noch nicht Hirntote aufgeschnitte

Beitrag von Flat »

Billie Holiday » Do 17. Dez 2015, 07:45 hat geschrieben: Ich kenne Verweigerer, die das auch gut für sich begründen können.
Moin,

eine Begründung finde ich nicht nötig, wohl aber eine Erklärung, dass man es nicht sein will. Niemand soll in Begründungszwang kommen. Wer nicht will, will eben nicht und das ist auch okay so.


Aber jeder Mensch ist auch potentieller Organempfänger. Da muss man eben auch die andere Seite betrachten.
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Re: Organspende: Es werden noch nicht Hirntote aufgeschnitte

Beitrag von Flat »

Provokateur » Do 17. Dez 2015, 07:37 hat geschrieben:Ich habe in meiner Patientenverfügung festgehalten, dass mir nach einer speziellen, erweiterten Hirntodfeststellung (das Verfahren habe ich dezidiert beschrieben - dazu gehört z.B. die Gabe von Adrenalin) alle Organe entnommen werden dürfen, außer allem, was zu meinem Gesicht gehört, meinem Darm und meinem Herzen.
Moin,

Gesicht und Herz kann ich ja verstehen, aber warum Darm?
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Re: Organspende: Es werden noch nicht Hirntote aufgeschnitte

Beitrag von Provokateur »

Weil sich dort auch ein charakterbildendes Nervengeflecht befindet.

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Re: Organspende: Es werden noch nicht Hirntote aufgeschnitte

Beitrag von Flat »

Provokateur » Do 17. Dez 2015, 08:11 hat geschrieben:Weil sich dort auch ein charakterbildendes Nervengeflecht befindet.
Moin,

Du scheinst ein sehr genauer, gründlicher Mensch zu sein.
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Re: Organspende: Es werden noch nicht Hirntote aufgeschnitte

Beitrag von Cobra9 »

Flat » Do 17. Dez 2015, 08:53 hat geschrieben:
Moin,

eine Begründung finde ich nicht nötig, wohl aber eine Erklärung, dass man es nicht sein will. Niemand soll in Begründungszwang kommen. Wer nicht will, will eben nicht und das ist auch okay so.


Aber jeder Mensch ist auch potentieller Organempfänger. Da muss man eben auch die andere Seite betrachten.
Ich denke ist eine Grundsatzfrage und eine Frage des Vertrauens. Sagen wir es mal so in meinem Fall habe ich gelernt das ich den Ärtzten vertrauen kann unter Auflagen. Ich hatte vor 2 Jahren im Mai einen Unfall wo es einige Tage nicht ganz klar war wohin der Weg geht. Dank der Ärzte und den wirklich top Pflegekräften habe ich die Ehre euch heute noch mit Beiträgen nerven zu dürfen. Viele, Viele auch schwere OP`s ohne Probleme haben mein Vertrauen auch nicht reduziert. Aber ich hab mir was einfaches in die PV eintragen lassen , sowie zusätzlich beim Notar auch Anweisungen für Fall X zusätzlich in Zusammenarbeit mit Fachärzten erstellen lassen. Im Grundsatz Organspende ja, egal was. Auflagen sind deftig. Eine zweite Meinung zu bestellen durch meine Angehörigen. Ein externer Arzt ohne JGELICHE Verbindung zur Klinik. Wenn möglich mich schon betreuende Ärzte, was aber in Hamburg kaum gehen würde. Jap das frisst Zeit im Fall X, gibt mir aber Sicherheit.

Erst wenn ein unabhängiger Facharzt die Meinung bsp. der KH Ärzte bestätigt darf losgelegt werden im Fall meines Hirntodes. Mir ist auch egal wenn das Argument kommt....aber der Zeitverlust. Es geht dabei um mein Leben. Deshalb bestimme ich wie das läuft. Ist auch immer alles schön am Mann dabei an Unterlagen. Sogar ein Konto für Kosten usw. ist eingerichtet. Mag vielen übertrieben erscheinen, aber bitte Leute denkt mal nach. Für unsere Gesundheit sowie Vorsorge für Fall X investieren wir in der Regel was ?
Null. Jedenfalls die Mehrheit. Dabei können wir alle jeden Tag in die Lage geraten das man stirbt, schwer verletzt wird usw.

Daher habe ich die Lehre aus meiner Erfahrung gezogen das Vorsorge wichtig ist und ob den Ärzten in einem KH mal im Fall X es gefallen würde das ein externer Facharzt mich nochmals vor dem Schnippeln untersuchen muss.....mir ist das Wurst.
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Re: Organspende: Es werden noch nicht Hirntote aufgeschnitte

Beitrag von Flat »

Moin cobra,

Deine individuelle Regelung finde ich nachvollziehbar. Ich weiß nicht, ob das generell eine sinnvolle Möglichkeit ist, aber wenn es für Dich das richtige ist, ist es okay.

Ich glaube, dass viele Menschen sich einfach nicht mit dem Thema Tod auseinander setzen wollen. Das es also gar keine Entscheidung für oder gegen Organspende ist sondern eher ein Verdrängen des Themas Tod.

Das sieht man auch daran, wie viele Menschen kein Testament haben, keine Patientenverfügung usw.. Ich glaube nicht, dass das daran liegt, dass die meisten die gesetzlichen Regelungen für ausreichend halten. Ich denke, es ist eine Scheu vor dem Thema Tod.
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Cobra9
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Re: Organspende: Es werden noch nicht Hirntote aufgeschnitte

Beitrag von Cobra9 »

Flat » Do 17. Dez 2015, 10:29 hat geschrieben:Moin cobra,

Deine individuelle Regelung finde ich nachvollziehbar. Ich weiß nicht, ob das generell eine sinnvolle Möglichkeit ist, aber wenn es für Dich das richtige ist, ist es okay.

Ich glaube, dass viele Menschen sich einfach nicht mit dem Thema Tod auseinander setzen wollen. Das es also gar keine Entscheidung für oder gegen Organspende ist sondern eher ein Verdrängen des Themas Tod.

Das sieht man auch daran, wie viele Menschen kein Testament haben, keine Patientenverfügung usw.. Ich glaube nicht, dass das daran liegt, dass die meisten die gesetzlichen Regelungen für ausreichend halten. Ich denke, es ist eine Scheu vor dem Thema Tod.
Da hast Du sicher Recht. Vor meinem Erlebniss hatte ich nur ein Testament. Weil meine Lebensgefährtin nervte......wenn mal was passiert. Ich dacht auch damals mach das Ding, Ruhe dann. Aber ich hab dazu gelernt. Daher die Maßnahmen. Primär soll die Vorsorge dazu dienen meinen Angehörigen alle Entscheidingen einfacher und sicherer zu machen. Deren Lage war schlimmer als meine. Daher alles, sogar Einäscherung und so weiter inkl. Geld für Kosten geregelt. Gib dann auch kein Theater , möglicherweise Streit. Wenn es mich erwischt sollen meine Angehörigen so wenig Belastung haben als möglich.

Das mit der zweiten Meinung ist meine private Versicherung. Mir ist klar geworden das der Tod real ist. Mein Tod real werden kann binnen Sekunden. Das durfte auf die harte Tour lernen. Das bedeutet man muß nachdenken. Ich hatte Zeit dazu. Die sollten wir uns alle nehmen.
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Re: Organspende: Es werden noch nicht Hirntote aufgeschnitte

Beitrag von cleopatra »

Hätte ich euch hier gar nicht zugetraut, dass ihr so kritisch mit dem Thema Organspende umgeht.
Ich kann das was Billie Holiday schreibt unterschreiben. Sehe ich ähnlich. Auch wenn ich für mich zu anderen Ergebnissen komme.

@ Flat

wenn viele Menschen sich als Lebende und meist nicht (ernsthaft) Erkrankte nicht mit dem Tod befassen möchten, ist das nicht nur ihr gutes Recht sondern auch eine sicherlich nicht ungesunde Strategie. Das kann morgen schon ganz anders aussehen und dann müssen sie sich noch früh genug damit befassen.

PV und Vorsorgevollmacht sind natürlich sinnvoll, aber naja, muss jeder selbst entscheiden und abwägen.... wenns ihm eher schadet und sehr runterzieht, dann ist es vielleicht einfach nicht die richtige Zeit dafür. Man kann sich im Leben nicht immer 100% absichern. eigentlich nie.

Bei der Organspende regt mich am meisten die nicht vorhandene Aufklärung und einseitige Werbung dafür auf.
Die meisten Bürger wissen ja noch nicht mal, dass ihre Organe im Sterbeprozess entnommen werden. Ihnen ist nicht klar, dass sie bereits vor der Hirntodfeststellung (bei einem ja für Organspende) dafür konditioniert werden und nicht mehr alles für sie, ihr Wohl und und ihren Sterbeprozess getan wird.
Ist ja nun nicht gerade einfach, dieses Sterben. Die meisten Menschen haben nicht soviel Angst vor dem Tod, eher vor genau jenem Sterbeprozess. Dass sie dabei Schmerzen haben könnten, ersticken usw.
Nun ja, die heutige Medizin kann das verhindern, keiner muss qualvoll sterben. Normalerweise wird das durch entsprechende Medikamente verhindert oder auch durch den Körper selbst (der beim Sterben körpereigene Drogen ausschüttet).
Wie ist das aber bei einer Explantation? Bei der in D nicht per Gesetz eine Narkose gegeben werden muss? Weil man ja dann die schöne Mär von der Leiche, die nix mehr spürt und der alles egal ist, nicht mehr so leicht aufrechterhalten kann.... wenn man zugibt, dass man einfach nicht sicher weiß, ob der Hirntote noch Schmerzen empfindet, ob er im schlimmsten Fall (wie auch immer) noch etwas von der Prozedur mitbekommt. Kein Mensch weiß das mit Sicherheit. Bin ziemlich sicher, die meisten Mediziner sind mit ihrem Wissen nicht zur Organspende bereit und raten auch Angehörigen eher davon ab.

Wahrscheinlich wäre den uninformeirten potenziellen Organspendern bei vernünftiger Aufklärung auch lieber, im Kreise ihrer Lieben oder auch allein für sich (viele wollen beim Sterben allein sein und nutzen Augenblicke, in denen ihre Angehörigen mal schnell den Raum verlassen) zu sterben als inmitten einer Traube von Transplantations-Teams, die in einem Gemisch aus Blut und Eiswasser waten und zur Ausweidung schreiten, dabei Hektik verbreiten, weil ja alles ganz schnell gehen muss.
Weiß nicht, wie man das eigentlich beschönigen soll. Ein DSO-Typ meinte mal, wenn wir den Leuten die Wahrheit sagen, würde keiner mehr spenden.

Wer das alles weiß, was bei einer Explantation passiert und sich dennoch oder auch gerade deshalb dafür entscheidet, find ich das völlig in Ordnung. Ist halt sein Umgang mit dem Sterben.

Ich hätte gar kein Problem, meinen (natürlich tatsächlich toten und leblosen) Körper der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Mein Leben gehört aber mir und dazu gehört eben auch der Sterbeprozess. Da lass ich mir ganz sicher nicht meine Organe unterm Hintern wegreißen.... werden schöne Hintern eigentlich auch transplantiert? :p
Zuletzt geändert von cleopatra am Sa 26. Dez 2015, 16:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Organspende: Es werden noch nicht Hirntote aufgeschnitte

Beitrag von Provokateur »

cleopatra » Sa 26. Dez 2015, 16:44 hat geschrieben:Da lass ich mir ganz sicher nicht meine Organe unterm Hintern wegreißen.... werden schöne Hintern eigentlich auch transplantiert? :p
Wenn jemand nach dem Genuss von sieben Portionen Höllenfeuer-Chillie einen neuen Hintern braucht, bestimmt. Es wird alles genommen, was gerade auf der Ersatzteilliste steht. Haut, Knochenmark, sogar die Augen, ganz oder in Teilen.
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Re: Organspende: Es werden noch nicht Hirntote aufgeschnitte

Beitrag von Billie Holiday »

Provokateur » Sa 26. Dez 2015, 17:23 hat geschrieben:
Wenn jemand nach dem Genuss von sieben Portionen Höllenfeuer-Chillie einen neuen Hintern braucht, bestimmt. Es wird alles genommen, was gerade auf der Ersatzteilliste steht. Haut, Knochenmark, sogar die Augen, ganz oder in Teilen.
Ich kann mir vorstellen, was es für jemanden, der gerade dabei ist zu erblinden, bedeutet, Teile von Augen gespendet zu bekommen. Ich selbst gucke auch ganz gern.
Wenn ich meine Augen später nicht mehr benötige, kann ein anderer sie gern haben...mit Kurzsichtigkeit, aber immerhin.
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cleopatra
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Re: Organspende: Es werden noch nicht Hirntote aufgeschnitte

Beitrag von cleopatra »

aber mal ehrlich.... auf der einen Seite wird darauf hin gearbeitet, dass nicht mehr unter irren Schmerzen (man denke nur mal an die Krebspatienten vor 30 Jahren) im sterilen, unpersönlichen Krankenhaus gestorben wird...
sondern im Hospiz oder auf einer Palliativstation, falls gewünscht auch zu Hause mit Unterstützung und Fürsorge eines speziell geschulten Palliativteams...
ich habe das noch nicht selbst miterlebt, aber durchweg positive Berichte von anderen gehört, denen ich das auch glaube.

Und im krassen Gegensatz dazu diese komplett unwürdige Organentnahme?
Unter all den Bedingungen, die sich keiner für sein Sterben wünscht?
Die jeder vermeidet, der die Chance oder auch den Mut hat, sich darüber VORHER Gedanken zu machen?
Diejenigen, die von ihrem baldigen Tod wissen, kann man ja fast noch beglückwünschen. Ihre Organe sind unbrauchbar und damit kommen sie in den Genuss von würdevollem Abschied und Selbstbestimmung darin....
naja, obwohl, kürzlich starb doch eine Frau in GB (glaube ich war das) an Lungenkrebs, nachdem ihr ohne ihr Wissen und Einverständnis eine Raucherlunge transplantiert wurde.... möglich ist also prinzipiell alles :dead:
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Re: Organspende: Es werden noch nicht Hirntote aufgeschnitte

Beitrag von Fuerst_48 »

Billie Holiday » Sa 26. Dez 2015, 18:44 hat geschrieben:
Ich kann mir vorstellen, was es für jemanden, der gerade dabei ist zu erblinden, bedeutet, Teile von Augen gespendet zu bekommen. Ich selbst gucke auch ganz gern.
Wenn ich meine Augen später nicht mehr benötige, kann ein anderer sie gern haben...mit Kurzsichtigkeit, aber immerhin.
Wenn du es so verfügst, wird danach gehandelt. Organentnahme ohne Einverständnis ist verboten.
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