Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

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frems
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Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von frems »

Rheinland-Pfalz verbietet Einsatz von Glyphosat

Umweltministerin Höfken hat den Einsatz des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat auf öffentlichen Flächen in Rheinland-Pfalz verboten. Das Mittel wird auch privat verwendet. [...]

Laut Höfken hält die Weltgesundheitsorganisation WHO den Wirkstoff möglicherweise für krebserregend. Außerdem hatte Ende Juni ein Leipziger Labor eine Untersuchung veröffentlicht, wonach in Muttermilch Glyphosat-Rückstände gefunden worden waren, deren Konzentration viermal so hoch wie der zulässige Grenzwert für Trinkwasser war. Die Muttermilchproben stammten unter anderem von Frauen aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/r ... 2/1gwt4no/
Giftalarm? Fehlalarm!

Die Masche ist einfach: Man untersucht ein paar Proben Muttermilch, weist eine missliebige Substanz nach und verschickt eine Pressemeldung. Schon hat man Schlagzeilen, die ihre Wirkung tun.
http://www.theeuropean.de/thilo-spahl/1 ... t-kampagne

Ich muß ja gestehen, daß ich mich bisher mit Glyphosat gegen Unkraut in der Landwirtschaft noch nie weiter beschäftigt habe. Dennoch scheinen einige kürzliche Berichte die Gesetzgeber nun zu bewegen. Haben wir es mit einem neuen Skandal auf Kosten der Gesundheit für die Profite weniger Konzerne zu tun? Oder geht das eher in Richtung Weltanschauung (s. Gentechnik-Diskussion: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 3#p3101633) und ist einer gewissen Hysterie geschuldet?
Zuletzt geändert von frems am Mi 23. Sep 2015, 14:57, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Überschrift und so
Labskaus!

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Welfenprinz
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Welfenprinz »

Bundesländer haben in Pflanzenschutzangelegenheiten einen relativ geringen Einfluss.
Den Rahmen geben EU-Verordnungen vor, die in Bundesgesetzen angwewendet werden.
Im groben für den hier angesprochenen privaten/öffentlichen Bereich hier

http://www.lfl.bayern.de/ips/recht/019815/index.php

beschrieben.
Das Land hat dann noch eine gewisse Weisungsbefungnis gegenüber dem Pflanzenschutzamt als Genehmigungsbehörde. mit relativ wenig Spielraum, was sich in der Formulierung "Deshalb wollen wir den Einsatz des Mittels auf Landesebene so weit wie möglich einschränken." ganz gut ausgedrückt ist.
Insofern macht die Ministerin nichts, was seit letztem Jahr nicht sowieso EU-Vorgabe wäre.

Der Rest ist der übliche Unsinn. Das

"Höfken kritisierte die Bundesregierung, dass sie bislang nicht auf einen Vorstoß des Bundesrats aus dem Jahr 2013 reagiert habe, das Mittel in Haus- und Kleingärten sowie beim Einsatz in der Landwirtschaft kurz vor der Ernte zu verbieten."

ist definitv falsch.
Diese Einsatzgebiete sind Geschichte.
inweiweit da jetzt noch ein grauer Markt existiert in dem sich ein Eigenheimbesitzer für die Garagenaufwart von mir oder über ebay n liter round up besorgt, kann man beim besten willen nicht der Bundesregierung vorwerfen.

Der Rest ist der übliche Quatsch. Seralini lässt grüssen und so.

Allerdings könnten es die Grünen in ihrer Stürmerhetze diesmal etwas zu weit getrieben haben. Dieses sensible Thema Muttermilch zu instrumentalisieren hat jetzt dazu geführt, dass ihnen ein bisschen näher stehende Blätter wie der Stern auf Distanz zu diesen Machenschaften gehen.
Vielleicht ahben sie diesmal den Bogen überspannt.
Zuletzt geändert von Welfenprinz am Do 2. Jul 2015, 16:47, insgesamt 3-mal geändert.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Corella »

Welfenprinz » Do 2. Jul 2015, 15:45 hat geschrieben:Bundesländer haben in Pflanzenschutzangelegenheiten einen relativ geringen Einfluss.
Den Rahmen geben EU-Verordnungen vor, die in Bundesgesetzen angwewendet werden.
Im groben für den hier angesprochenen privaten/öffentlichen Bereich hier

http://www.lfl.bayern.de/ips/recht/019815/index.php

beschrieben.
Das Land hat dann noch eine gewisse Weisungsbefungnis gegenüber dem Pflanzenschutzamt als Genehmigungsbehörde. mit relativ wenig Spielraum, was sich in der Formulierung "Deshalb wollen wir den Einsatz des Mittels auf Landesebene so weit wie möglich einschränken." ganz gut ausgedrückt ist.
Insofern macht die Ministerin nichts, was seit letztem Jahr nicht sowieso EU-Vorgabe wäre.

Der Rest ist der übliche Unsinn. Das

"Höfken kritisierte die Bundesregierung, dass sie bislang nicht auf einen Vorstoß des Bundesrats aus dem Jahr 2013 reagiert habe, das Mittel in Haus- und Kleingärten sowie beim Einsatz in der Landwirtschaft kurz vor der Ernte zu verbieten."

ist definitv falsch.
Diese Einsatzgebiete sind Geschichte.
inweiweit da jetzt noch ein grauer Markt existiert in dem sich ein Eigenheimbesitzer für die Garagenaufwart von mir oder über ebay n liter round up besorgt, kann man beim besten willen nicht der Bundesregierung vorwerfen.

Der Rest ist der übliche Quatsch. Seralini lässt grüssen und so.

Allerdings könnten es die Grünen in ihrer Stürmerhetze diesmal etwas zu weit getrieben haben. Dieses sensible Thema Muttermilch zu instrumentalisieren hat jetzt dazu geführt, dass ihnen ein bisschen näher stehende Blätter wie der Stern auf Distanz zu diesen Machenschaften gehen.
Vielleicht ahben sie diesmal den Bogen überspannt.
Aber Dir ist schon auch klar, dass solch Mittel Nebenwirkungen haben, deren indirekte Wirkungen schwer einzuschätzen sind. Ein Produzent, der damit in den globalen Markt geht, verbindet damit große Risiken bei großen Chancen, für sich (und uns würdest Du sagen, ich so teils). Die diversen LD50-Studien kannst Du ja nun nicht negieren, das sind Standards (siehe nur schon Wiki). Wollen wir hier ein analoges "too big to fail", wenn uns neue Erkenntnisse plagen, mit denen leider durchaus zu rechnen ist? Wir Biologen kennen durchaus standardmäßig den Effekt, dass wir mit irgendwas (eher weniger spezifischem) in subkritischen Dosen vorbereiten und mit (spezifischeren) dann Niedrigdosen anderer Mittel scharf machen. Glaube mir, es gibt diese schwer einzuschätzenden indirekten Wirkungen, tut mir Leid, ist seriös!
Monsanto ist ansonsten in der Vergangenheit mit bezahlten Studienfälschungen aufgefallen, dass erregt Opposition und das gehört zur Geschichte, die Du einseitig andeutest dazu!
Die ganze Pracht der direkten Nebenwirkungen entfaltet sich bei falscher Anwendung. Ja willst Du uns weis machen, dass jeder Bauer alles beachtet? Was ist also die Folge? So wird Verantwortung verschoben, auch das gehört zur Diskussion. (Eine weitere Facette der Geschichte: Hohe Standards ./. schwache Kontrolle. Welche Aufwände werden internalisiert oder eben nicht usw.)

Hier erzählt ein jeder nichts ausgewogenes und die (sehr mächtige) Seite, der Du das Wort redest eben auch nicht.

Gruß

Corella
Zuletzt geändert von Corella am Fr 3. Jul 2015, 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
Welfenprinz
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Welfenprinz »

Erstmal danke, du hast gerade meinen Glauben an das gute im Menschen gerettet. Ich erwarte zu diesem Thema nämlich schon lange keine diskutablen Beiträge mehr.
Wenn du einen fachlichen oder im umgang mit wissenschaftlichen ERgebnissen erfahrenen Hintergrund hast, weisst du warum diese "Studie" keine Studie ist. Das müssen wir hier nicht weiter erläutern, oder???
Aber Dir ist schon auch klar, dass solch Mittel Nebenwirkungen haben,
Klar weiss ich das.hab ich irgendwo das Mittel für harmlos erklärt oder warum ist diese 'Frage grade von Relevanz. Das gilt für Scheuermittel, shampoos, Tapetenkleister,Möbeloberflächenbeschichtungen........... rund um uns rum haben wir mit Stoffen zu tun, die Wirkung und Nebenwirkung haben, die getestet, geproüft und zugelassen sind. Und wir sind darauf angewisen , dass diese Prüf- und Zulassungsergebnisse stimmen.
Auch bei Pflanzenschutzmitteln.
Entweder wir akzeptieren so einen Rahmen.................. oder wir können würfeln . ;)

Die diversen LD50-Studien kannst Du ja nun nicht negieren
ich kann jetzt nicht abschätzen , ob es dir hier um die Studie an sich oder die Art und Weise ihrer Veröffentlichung geht.
Weil in der Art und Weise der Begriffsbenutzung schon mal der erste Fall von - meiner Meinung nach gezielter- Desinformation vorliegt.
Die Bezugnahme auf den Grenzwert in Trinkwasser erscheint auf den ersten Blick unverfänglich. Es ist jedoch so, dass die EU irgendwann in den 90ern die Grenzwertrichtilinien für Trinkwasser dahingehend geändert hat, dass nicht mehr medizinisch/gesundheitliche relevante Konzentrationen verwendet werden sondern dass aus gründen der maximalen Prophylaxe diese Grenzwerte an den analytisch/technisch feststellbaren Konzentrationen definiert werden.
Was jetzt en detail heisst, dass natürlich die gefundenen Konzentrationen über diesem maximal prophylaktischen Grenzwerten liegen. Und um eine 3er Potenz niedriger als die gesundheitlich relevanten Grenzwerte. Ein Säugling würde also mit der Aufnahme von mehrern tausend l muttermilch täglich in die Nähe der gesundheitsgefährdenden Konzentrationen kommen. Diese Grafik bezieht sich zwar auf eine andere Studie, stellt die geschilderten Verhältnisse aber visuell ganz gut dar:
http://fs1.directupload.net/images/150627/a764yqdy.jpg

wenn uns neue Erkenntnisse plagen,
Glyphosat ist anfang der 50er in der Schweiz entdeckt, anfang der 70er von Monsanto erworben und als Pflanzenschutzmittel auf den Markt gebracht worden. nach und nach in allen Ländern dieser Welt. und in der prä-gvO zeit gab es keine "Interessen", weder in die eine noch in die andere Richtung. Es gibt zu diesem Wirkstoff international und global Hekatomben von Studien, Prüf- und Zulassungergebnissen. Alle sehr eindeutig und auch was die diversen kennwerte angeht schon seit langem sehr eng definiert.
Eine Flut von permanent "neuen" Erkenntnissen gibt es erst seit dies Mittel unentrinnbar in die Gvo -Debatte verwickelt ist. Manchmal habe ich den Eindruck , diese Schaumschlägerei dient nur dazu die Aufmerksamkeit von den -viel mehr - anderen gvO -projekten abzulenken.
tut mir Leid, ist seriös!
Dass diese Studie an sich nicht seriös ist, darüber sind wir uns einig , oder?
Dass die Art und Weise ihrer Veröffentlichung nicht seriös ist, habe ich als erstes an der falschen Bezugnahme auf den Trinkwassergrenzwert versucht aufzuzeigen.Eine seriöser Journalist/Medienagentur würde die Zusammenhänge ungefähr aufzeigen........ denn er muss als Normalfall davon ausgehen, dass Otto normalbürger nicht mit nano und mikro und milli umgeht wie mit täglichBrot.
Monsanto ist ansonsten in der Vergangenheit mit bezahlten Studienfälschungen aufgefalle
ich bin der letzte , der nicht glaubt, dass Grosskonzerne immer mal hier und da "nachhelfen" können.
Im Fall Glyphosat reden wir wie gesagt voon einem Stoff, der seit über 40 jahren zugelassen ist. Seit Mitte der 90er sind die Patente abgelaufen und das Mittel wird überwiegend in China hergestellt.
Für wie wahrscheinlich müssen wir jetzt unter Erwachsenen das Szenario halten, dass zuerst Monsanto und dann seit 20 Jahren die Generikahersteller in ca 180 Ländern der Welt staatlliche und private Zulassung-,Prüf- und Forschungsbehörden unisono bestochen, unterwandert und manipuliert haben????
Wenn Du wie angedeutet Naturwissenschaftlerin bist, bedarf es für dich keiner grossen Geistesleistung nachzuvollziehen warum ein Glycin sich so verhält wie es sich verhält und wie es in eben diesen zulassungen auch so festgestellt ist.
entfaltet sich bei falscher Anwendung
Das ist jetzt ein sehr ominöser Satz. Zugelassene Anwendungen sind erstmal "richtig"........ egal ob es auf den Gleisanlagen der DB oder deiner Garagenaufahrt erfolgt.
willst Du uns weis machen, dass jeder Bauer alles beachtet


ja. ;)
Nimm einfach die primitivste aller schlichten Begründungen:
DAS ZEUG KOSTET GELD VERDAMMT NOCH MAL
und jeder Bauer ist geizig von der zeugung an. ;)
Was ist also die Folge? So wird Verantwortung verschoben,

:?:

auch das gehört zur Diskussio

es ist schon lange keine Diskussion mehr. Sondern eine Meinungsschlacht, die mit allen Tricks und Kniffs durchgezogen wird.
Bei der Häufung an Irrsinn, der seit ca 2008 an Monsantoroundup"studien" die Öffentlichkeit überfällt , ist für Leute, die ein bisschen in der Materie drin sind, schon lange klar, dass hier lediglich eine Kampagne läuft. Man weiss nur nicht von wem und cui bono.
Ich kenne Leute , die der festen meinung sind, dass Monsanto selbst hinter der roundupdiskriminierungskampagne steckt.
Das dazu gehörige Szenario:
ca. 2017/2018 laufen die rr-patente ab.
die Zücjhter dieser Welt wollen es endlich anwenden können
Und ............. round up ist verboten oder nur noch stark eingeschränkt einsetzbar.

und wenn dann gleichzeitig Monsanto ein neues produkt aus der Pipeline holt............. dann ahben diese Leute recht gehabt mit ihrer Spekulation. :D
ich selber tippe allerdings eher auf die Schweizer.


und die (sehr mächtige) Seite, der Du das Wort redest eben auch nicht.
ich bin Bauer.
und meine Seite ist sehr ohnmächit gegenüber den medienagenturen von grinipiss und co.Was zunehmend zu Frust und Wut führt.
Zuletzt geändert von Welfenprinz am Fr 3. Jul 2015, 13:44, insgesamt 1-mal geändert.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Corella »

Welfenprinz » Fr 3. Jul 2015, 12:31 hat geschrieben:Erstmal danke, du hast gerade meinen Glauben an das gute im Menschen gerettet. Ich erwarte zu diesem Thema nämlich schon lange keine diskutablen Beiträge mehr.
Wenn du einen fachlichen oder im umgang mit wissenschaftlichen ERgebnissen erfahrenen Hintergrund hast, weisst du warum diese "Studie" keine Studie ist. Das müssen wir hier nicht weiter erläutern, oder???



Klar weiss ich das.hab ich irgendwo das Mittel für harmlos erklärt oder warum ist diese 'Frage grade von Relevanz. Das gilt für Scheuermittel, shampoos, Tapetenkleister,Möbeloberflächenbeschichtungen........... rund um uns rum haben wir mit Stoffen zu tun, die Wirkung und Nebenwirkung haben, die getestet, geproüft und zugelassen sind. Und wir sind darauf angewisen , dass diese Prüf- und Zulassungsergebnisse stimmen.
Auch bei Pflanzenschutzmitteln.
Entweder wir akzeptieren so einen Rahmen.................. oder wir können würfeln . ;)




ich kann jetzt nicht abschätzen , ob es dir hier um die Studie an sich oder die Art und Weise ihrer Veröffentlichung geht.
Weil in der Art und Weise der Begriffsbenutzung schon mal der erste Fall von - meiner Meinung nach gezielter- Desinformation vorliegt.
Die Bezugnahme auf den Grenzwert in Trinkwasser erscheint auf den ersten Blick unverfänglich. Es ist jedoch so, dass die EU irgendwann in den 90ern die Grenzwertrichtilinien für Trinkwasser dahingehend geändert hat, dass nicht mehr medizinisch/gesundheitliche relevante Konzentrationen verwendet werden sondern dass aus gründen der maximalen Prophylaxe diese Grenzwerte an den analytisch/technisch feststellbaren Konzentrationen definiert werden.
Was jetzt en detail heisst, dass natürlich die gefundenen Konzentrationen über diesem maximal prophylaktischen Grenzwerten liegen. Und um eine 3er Potenz niedriger als die gesundheitlich relevanten Grenzwerte. Ein Säugling würde also mit der Aufnahme von mehrern tausend l muttermilch täglich in die Nähe der gesundheitsgefährdenden Konzentrationen kommen. Diese Grafik bezieht sich zwar auf eine andere Studie, stellt die geschilderten Verhältnisse aber visuell ganz gut dar:
http://fs1.directupload.net/images/150627/a764yqdy.jpg




Glyphosat ist anfang der 50er in der Schweiz entdeckt, anfang der 70er von Monsanto erworben und als Pflanzenschutzmittel auf den Markt gebracht worden. nach und nach in allen Ländern dieser Welt. und in der prä-gvO zeit gab es keine "Interessen", weder in die eine noch in die andere Richtung. Es gibt zu diesem Wirkstoff international und global Hekatomben von Studien, Prüf- und Zulassungergebnissen. Alle sehr eindeutig und auch was die diversen kennwerte angeht schon seit langem sehr eng definiert.
Eine Flut von permanent "neuen" Erkenntnissen gibt es erst seit dies Mittel unentrinnbar in die Gvo -Debatte verwickelt ist. Manchmal habe ich den Eindruck , diese Schaumschlägerei dient nur dazu die Aufmerksamkeit von den -viel mehr - anderen gvO -projekten abzulenken.



Dass diese Studie an sich nicht seriös ist, darüber sind wir uns einig , oder?
Dass die Art und Weise ihrer Veröffentlichung nicht seriös ist, habe ich als erstes an der falschen Bezugnahme auf den Trinkwassergrenzwert versucht aufzuzeigen.Eine seriöser Journalist/Medienagentur würde die Zusammenhänge ungefähr aufzeigen........ denn er muss als Normalfall davon ausgehen, dass Otto normalbürger nicht mit nano und mikro und milli umgeht wie mit täglichBrot.

ich bin der letzte , der nicht glaubt, dass Grosskonzerne immer mal hier und da "nachhelfen" können.
Im Fall Glyphosat reden wir wie gesagt voon einem Stoff, der seit über 40 jahren zugelassen ist. Seit Mitte der 90er sind die Patente abgelaufen und das Mittel wird überwiegend in China hergestellt.
Für wie wahrscheinlich müssen wir jetzt unter Erwachsenen das Szenario halten, dass zuerst Monsanto und dann seit 20 Jahren die Generikahersteller in ca 180 Ländern der Welt staatlliche und private Zulassung-,Prüf- und Forschungsbehörden unisono bestochen, unterwandert und manipuliert haben????
Wenn Du wie angedeutet Naturwissenschaftlerin bist, bedarf es für dich keiner grossen Geistesleistung nachzuvollziehen warum ein Glycin sich so verhält wie es sich verhält und wie es in eben diesen zulassungen auch so festgestellt ist.



Das ist jetzt ein sehr ominöser Satz. Zugelassene Anwendungen sind erstmal "richtig"........ egal ob es auf den Gleisanlagen der DB oder deiner Garagenaufahrt erfolgt.




ja. ;)
Nimm einfach die primitivste aller schlichten Begründungen:
DAS ZEUG KOSTET GELD VERDAMMT NOCH MAL
und jeder Bauer ist geizig von der zeugung an. ;)




:?:





es ist schon lange keine Diskussion mehr. Sondern eine Meinungsschlacht, die mit allen Tricks und Kniffs durchgezogen wird.
Bei der Häufung an Irrsinn, der seit ca 2008 an Monsantoroundup"studien" die Öffentlichkeit überfällt , ist für Leute, die ein bisschen in der Materie drin sind, schon lange klar, dass hier lediglich eine Kampagne läuft. Man weiss nur nicht von wem und cui bono.
Ich kenne Leute , die der festen meinung sind, dass Monsanto selbst hinter der roundupdiskriminierungskampagne steckt.
Das dazu gehörige Szenario:
ca. 2017/2018 laufen die rr-patente ab.
die Zücjhter dieser Welt wollen es endlich anwenden können
Und ............. round up ist verboten oder nur noch stark eingeschränkt einsetzbar.

und wenn dann gleichzeitig Monsanto ein neues produkt aus der Pipeline holt............. dann ahben diese Leute recht gehabt mit ihrer Spekulation. :D
ich selber tippe allerdings eher auf die Schweizer.





ich bin Bauer.
und meine Seite ist sehr ohnmächit gegenüber den medienagenturen von grinipiss und co.Was zunehmend zu Frust und Wut führt.
Dass Bauern über Regularien frustriert, wütend und krank werden - mein aufrichtiges Mitgefühl! Die fragliche Studie, wenn es denn eine ist, hatte ich nicht angeschaut und verstand Dein post nicht in dem engen Zusammenhang. Daher Pardon. Tiefer im Thema Glyphosat stecke ich auch nicht, daher waren Deine Berichte aus der Gerüchteküche hoch interessant.
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Cloudfox »

Corella » Fr 3. Jul 2015, 09:32 hat geschrieben:
Aber Dir ist schon auch klar, dass solch Mittel Nebenwirkungen haben, deren indirekte Wirkungen schwer einzuschätzen sind. ...............
Die ganze Pracht der direkten Nebenwirkungen entfaltet sich bei falscher Anwendung. Ja willst Du uns weis machen, dass jeder Bauer alles beachtet?
...
Und wie viele Nebenwirkungen von jahrelang für bedenkenlos gehaltenen und eingesetzten *Mittel* stell(t)en sich später als höchst gesundheitsschädlich heraus :eek:
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Teeernte »

Cloudfox » Sa 4. Jul 2015, 09:56 hat geschrieben:
Und wie viele Nebenwirkungen von jahrelang für bedenkenlos gehaltenen und eingesetzten *Mittel* stell(t)en sich später als höchst gesundheitsschädlich heraus :eek:
.....vor allem wenn einem die ganze Palette auf den Zeh fällt - .....

Alles ist SCHÄDLICH ....man kann in Kuhmilch ersaufen.....und wenn das Wasser HART ist - davon getroffen werden.

....mal ist Kaffee schädlich - und wenn die Bauern in Hinterafrika nichts zu beissen haben - dann ist Kaffee der Sorte Hinterafrika dann wieder sehr GUUUT - und GESUNDHEITS-förderlich.

Grad so - wie es in die Geschäftspolitik von Greanpiss passt. Wer keinen ABLASSBRIEF zahlt - ist PHÖÖÖSE.

Ja - das Zeugs ist PREISWERT .....willst Du wieder Zinkorganische Mittel spritzen ???? .....

Mir hat ein Bauer empfohlen keine Stiege Milch (15L) am Tag zu trinken .... das soll garnicht so gut sein - für einen alten Sack - wie mich..... :D :D :D von anderen -----wie Greanpiss hab ich die Warnung noch nicht bekommen... :D :D :D

Was nun ? Spinat ist guuut ??? ......Jeden Tag ? .....NUR Spinat ? ...auch 10 kg ? (NUR SPINAT?) also ....

Das Leben ist eins der Schädlichsten Sachen überhaupt..... ich kenn KEINEN der es überlebt hat!

Ich vertrau unseren Bauern - die wollen auch ein ORDENTLICHES Produkt anbieten. (Bei den Händlern .....ja - da muss man mit ALLEM rechnen....aber die zahlen ja ABLASSBRIEFE..... und werden nicht angepisst.

Lasst die Gummibären frei - NIEDER mit den Kunstofftüten !!!
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Cloudfox »

Teeernte » Sa 4. Jul 2015, 12:09 hat geschrieben:
....

Das Leben ist eins der Schädlichsten Sachen überhaupt..... ich kenn KEINEN der es überlebt hat!

....
Ja, aber die Risiken würde ich gerne selbst bestimmen...so weit als möglich :D
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Teeernte »

Cloudfox » Sa 4. Jul 2015, 12:11 hat geschrieben:
Ja, aber die Risiken würde ich gerne selbst bestimmen...so weit als möglich :D
....nicht rausgehen.....aus dem Bunker.....und immer gut die Kurbel vom Lüfter drehen....

Das Sterberisiko #1 ....."Altersschwäche" wirst Du nicht überlisten.

Ansonsten ist die Palette breit ....... Vom Eigentumsdelikt ...... // Hast Du Metallallergien - allgemeine Allergien ??? ? ? ? Alles schon getestet ?? >> Du wolltest >> Ja, aber die Risiken würde ich gerne selbst bestimmen...so weit als möglich... >> Dein Gen-Test - was sagt der ???

Wenn die Abgase Deiner Heizanlage mehr Gift an die Luft bringt - als 100 ha. Feldbewirtschaftung - ähmmmm dann bist DU der Übeltäter.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Teeernte »

Willst Du lieber vom Baum erschlagen werden...oder in den Armen einer irischen Nutte sterben ???

.......Dann musst Du Bäume meiden....und öfters mal die Mädels besuchen !!!!!!
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Welfenprinz »

Cloudfox » Sa 4. Jul 2015, 11:11 hat geschrieben:
Ja, aber die Risiken würde ich gerne selbst bestimmen...so weit als möglich :D
ein unendlich wichtiger Punkt.jeder soll für sich bestimmen können ob er lieber glyphosatdurchtränktes konvi oder phytotoxindurchsifftes Biogetreide zu sich nimmt. Aber er sollte darüber Bescheid wissen, was er sich nimmt.
Gehört ja schliesslich zu diser "Selbstverantwortung". die wir alle haben sollten und wollen.
Deswegen ist die Desinformation von beiden Seiten so schlimm. Die Stimme der Mitte und Vernunft wird niedergebrüllt.

Heilige Muttermilch, du reinste aller Stoffe:

http://www.ernaehrungsdenkwerkstatt.de/ ... _FLUGS.pdf
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Corella »

Zur Erklärung Greenpeace: die Bewegung tritt dafür ein, die Agrarindustrie auf nachhaltige Grundlage zu stellen. Intensivstnutzung mit vielen Begleiterscheinungen in Richtung ausgeräumter Kultursteppe geht auch mit "kontrolliert biologischem Anbau". Allerdings kennt die Alternative auch in diesem Bereich höhere Standards. Naiv kommt alle Bewegung - so auch diese - insofern daher, als Standards u.a. wegen der Wettbewerbssituation internationales Thema sind und nationale Alleingänge ergo ökonomisch riskant sein können. Früher haben wir mal gesagt, wer "Bio" kauft, entscheidet auch über die Vielfalt und Struktur der Landschaft. Das gilt zwar immer noch ein bisschen, aber die Intensivierung hat eben auf dem Sektor auch nicht Halt gemacht.
Bezüglich der Welternährung, die in Diskussionen so ungefähr an dieser Stelle immer beginnt ist es delikat abzuwägen: bekommt konventionelle Agrarindustrie es hin, nachhaltig mit unseren Böden umzugehen? Oder schonen wir lieber auf Kosten der Produktivität zu Gunsten der Qualität (umstritten). Eine Expertenrunde der FAO kam unlängst zu dem weisen Schluss, dass wir als Weltgemeinschaft am allerbesten das eine tun ohne das andere zu lassen. Das ist der weltweit anerkannte beste Rat, dem ich mich anschließe. Damit könnte man die Sache eigentlich befrieden.
Im Grunde immer das gleiche: Ringen um Standards und deren Kontrolle, machen, dass Ökonomen zu Gesamtbilanzen kommen und internationale Gremien sich entschließen. Für Deutschland: Vorreiter sein, aber auf die Kosten achten.
Immerhin: Greenpeace ist eine internationale Bewegung und setzt sich international für Standards ein. Als Lobby unter vielen, tritt sie natürlich nicht ausgewogen für ihre Ziele ein. Das tun Wirtschaftslobbies eben auch nicht. Ihnen ist vorzuwerfen, dass sich ihre internationalen und überbetrieblichen Dachverbände kaum je für Standards einsetzen, die sie im höchst eigenen Interesse verfolgen sollten. Sorry, aber an dieser Stelle ist Greenpeace klar weiter entwickelt. Es ist also nicht unbedingt die Schuld von Greenpeace, sich ständig in nationalen oder betrieblichen Angelegenheiten einzumischen, weil überbetriebliche Dachverbände und übernationale Politikgremien keine Ansprechpartner bereit stellen. Das ist die Crux.
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Corella »

Welfenprinz » Sa 4. Jul 2015, 12:14 hat geschrieben:
ein unendlich wichtiger Punkt.jeder soll für sich bestimmen können ob er lieber glyphosatdurchtränktes konvi oder phytotoxindurchsifftes Biogetreide zu sich nimmt. Aber er sollte darüber Bescheid wissen, was er sich nimmt.
Gehört ja schliesslich zu diser "Selbstverantwortung". die wir alle haben sollten und wollen.
Deswegen ist die Desinformation von beiden Seiten so schlimm. Die Stimme der Mitte und Vernunft wird niedergebrüllt.

Heilige Muttermilch, du reinste aller Stoffe:

http://www.ernaehrungsdenkwerkstatt.de/ ... _FLUGS.pdf
Und einzelne Bauern muss man hier wirklich in Schutz nehmen (nicht dass das jemand täte)! Dem Ottonormalverbraucher ist in keinster Weise klar, wie sehr ein Bauer von ständig wechselnden Fördermitteln unverschuldet, existenziell abhängt. Die Verwendung der Mittel ist gießenkannenmäßig, grob und im konkreten oftmals sichtbar unsinnig - aber pingelig satellitenüberwacht usw. usf. Der Markt ist verzerrt, alle Prognosen der Existenzsicherung heikel. Ständig rennt der Bauer um seine Gelder. Kommt dann noch gesellschaftliche Ächtung im Sinne "Giftmischer" dazu - welche Seele soll das aushalten! Der Welfenprinz darf Giinpiss sagen, kann ich verstehen obwohl ich den Umweltbewegungen nahe bin.
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Welfenprinz »

naa, diese Verunglimpfung hat nicht primär was mit Bauer zu tun.

NGOs haben keinen heiligenschein weil sie NGOs sind.
und ein 350 Mi Konzern, ist ein 350 Mio Konzern, egal ob er Autos oder "umwelt" verkauft.
Die Mechanismen gelten da gleich. Umsatzgenerierung, Arbeitsplatzerhaltung, Erschliessen von Fördergeldern etc.
und die Marketingmassnahme Nr1 für Spendensammelkonzerne ist nun mal an Urängsten der Menschen zu rühren.
Und da wird die Grenze zur unverantwortlichkeit fast immer überschritten.Extembeispiel wäre die Terrororganisation PETA.

überspitzt gesagt: wenn es keinen Hunger mehr gibt ......... wäre MISEREOR tot.
Also wird es immer Hunger geben.......................
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Teeernte »

Corella » Sa 4. Jul 2015, 13:15 hat geschrieben:Zur Erklärung Greenpeace: die Bewegung tritt dafür ein, die Agrarindustrie auf nachhaltige Grundlage zu stellen. Intensivstnutzung mit vielen Begleiterscheinungen in Richtung ausgeräumter Kultursteppe geht auch mit "kontrolliert biologischem Anbau". Allerdings kennt die Alternative auch in diesem Bereich höhere Standards. Naiv kommt alle Bewegung - so auch diese - insofern daher, als Standards u.a. wegen der Wettbewerbssituation internationales Thema sind und nationale Alleingänge ergo ökonomisch riskant sein können. Früher haben wir mal gesagt, wer "Bio" kauft, entscheidet auch über die Vielfalt und Struktur der Landschaft. Das gilt zwar immer noch ein bisschen, aber die Intensivierung hat eben auf dem Sektor auch nicht Halt gemacht.
Bezüglich der Welternährung, die in Diskussionen so ungefähr an dieser Stelle immer beginnt ist es delikat abzuwägen: bekommt konventionelle Agrarindustrie es hin, nachhaltig mit unseren Böden umzugehen? Oder schonen wir lieber auf Kosten der Produktivität zu Gunsten der Qualität (umstritten). Eine Expertenrunde der FAO kam unlängst zu dem weisen Schluss, dass wir als Weltgemeinschaft am allerbesten das eine tun ohne das andere zu lassen. Das ist der weltweit anerkannte beste Rat, dem ich mich anschließe. Damit könnte man die Sache eigentlich befrieden.
Im Grunde immer das gleiche: Ringen um Standards und deren Kontrolle, machen, dass Ökonomen zu Gesamtbilanzen kommen und internationale Gremien sich entschließen. Für Deutschland: Vorreiter sein, aber auf die Kosten achten.
Immerhin: Greenpeace ist eine internationale Bewegung und setzt sich international für Standards ein. Als Lobby unter vielen, tritt sie natürlich nicht ausgewogen für ihre Ziele ein. Das tun Wirtschaftslobbies eben auch nicht. Ihnen ist vorzuwerfen, dass sich ihre internationalen und überbetrieblichen Dachverbände kaum je für Standards einsetzen, die sie im höchst eigenen Interesse verfolgen sollten. Sorry, aber an dieser Stelle ist Greenpeace klar weiter entwickelt. Es ist also nicht unbedingt die Schuld von Greenpeace, sich ständig in nationalen oder betrieblichen Angelegenheiten einzumischen, weil überbetriebliche Dachverbände und übernationale Politikgremien keine Ansprechpartner bereit stellen. Das ist die Crux.
Hab ich irgendwas verpasst ?

Demonstriert greanpiss irgendwo gegen wässrige Hollandtomaten ? ....gegen unreifes - farbenfrohes Obst - dass den Geschmack von Kohlrabi hat ?? ...da hab ich noch nichts gehört von... Der Handel ist voll davon.

Wie sieht es mit den Pilzsporen aus - deren Giftigkeit häufig unterschätzt wird... - aber bereits starke Kulturen in den gehandelten Früchten und ZwischenProdukten ....in der AUSLAGE an den Kunden gebracht werden ?

BLINDER AKTIONISMUS - ist angesagt. Eine neue Sau muss durchs Dorf getrieben werden. Es geht um Aufmerksamkeit .....Quote statt GESUNDHEIT.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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frems
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von frems »

Aus gegebenem Anlaß:
Das Ackergift Glyphosat ist das meistverkaufte Pestizid der Welt. Es ist hoch umstritten und kann wahrscheinlich Krebs auslösen. Davor warnt eine Forschergruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Eigentlich sollte der Staat seine Bürger vor solchen Gefahren schützen. Doch die zuständige Behörde, das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung, kurz BfR, lässt es offenbar an Sorgfalt fehlen. Sie ist bisher immer wieder zu dem Ergebnis gekommen, dass der Stoff nicht gefährlich sei. Bei einer Neubewertung des Risikostoffs für die gesamte Europäische Union hat das Institut nun Maßstäbe angesetzt, die auf heftige Kritik stoßen und Zweifel an seiner Unabhängigkeit aufkommen lassen.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/k ... -1.2570374
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firlefanz11
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von firlefanz11 »

Außerdem hatte Ende Juni ein Leipziger Labor eine Untersuchung veröffentlicht, wonach in Muttermilch Glyphosat-Rückstände gefunden worden waren
Zum Thema Muttermilch: Bis vor Kurzen wusste ich gar nicht, dass es in Deutschland eine Stillkomission gibt.
"Hauptaufgabe der Nationalen Stillkommission ist die Förderung des Stillens in der Bundesrepublik Deutschland.
www.bfr.bund.de/de/nationale_stillkommission-2404.html

Geht's noch?! Wie bescheuert ist DAS denn...?!
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Cat with a whip
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Cat with a whip »

Glyphosat ist nicht das einzige Problem. Die bisherige Praxis das Risiko von Pestiziden für Tiere aufgrund Stellvertreterarten festzulegen wird der Realität nicht gerecht. Die Wirkung der zugelassenen Mittel ist oft auch nicht erforscht und enthaltete Wirkstoffe sind der Wissenschaft oft unbekannt. Der weltweit und auch in Mitteleuropa beobachtete Rückgang der Amphibien wird auch hier zugelassenen Pflanzenschutzmitteln angelastet. Ampfibien leben auch auf Agrarflächen und nehmen über ihre feuchte Haut besonders leicht die Giftstoffe auf.
https://www.uni-koblenz-landau.de/de/la ... iensterben
http://www.br.de/mediathek/video/sendun ... de100.html
http://www.nature.com/srep/2013/130124/ ... 01135.html
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

frems » Do 2. Jul 2015, 15:19 hat geschrieben: http://www.swr.de/landesschau-aktuell/r ... 2/1gwt4no/


http://www.theeuropean.de/thilo-spahl/1 ... t-kampagne

Ich muß ja gestehen, daß ich mich bisher mit Glyphosat gegen Unkraut in der Landwirtschaft noch nie weiter beschäftigt habe. Dennoch scheinen einige kürzliche Berichte die Gesetzgeber nun zu bewegen. Haben wir es mit einem neuen Skandal auf Kosten der Gesundheit für die Profite weniger Konzerne zu tun? Oder geht das eher in Richtung Weltanschauung (s. Gentechnik-Diskussion: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 3#p3101633) und ist einer gewissen Hysterie geschuldet?
Bravo !!
Das Zeug gilt es in der Tat zu Ächten.
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Cat with a whip
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Cat with a whip »

Die internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) veröffentlichte unlängst eine umfassende Bewertung vieler Studien zum Krebsrisiko des Herbizid Glyphosat.

Da:
http://monographs.iarc.fr/ENG/Monograph ... 112-02.pdf

Demnach ist wenigsten die Korrelation zwischen Exposition und Non Hodgkin Lymphom beim Menschen in Kohortenstudien nachgewiesen und eine Kausalität anzunehmen, jedoch die Stärke bleibt unsicher. Bei Lebendtierversuchen wurde die kanzerogene Wirkung deutlich nachgewiesen. Bei tierischen und menschlichen Zellen wurden sicher Hauptmerkmale für Kanzerogenität wie Gentoxizität und Oxidativer Stress nachgewiesen. Damit ist Glyphosat warscheinlich für den Menschen kanzerogen.


Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BFR) hingegen schätzte Glyphosat als nicht "signifikant" krebserregend ein. Es stütze sich bei der Bewertung auch auf Daten die die Glyphosate Task Force (GTF) für sie ausgewählt hatte. Also Empfehlungen von Firmen wie Monsanto Europe, Syngenta und Dow.
http://www.bfr.bund.de/cm/343/bfr-hat-o ... ichtet.pdf
http://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-un ... phosat.pdf
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Do 30. Jul 2015, 04:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Shlabotnik
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Shlabotnik »

Auffällig ist ja der Umstand, dass laut User "Welfenprinz" die früheren Studien angeblich "alle sehr eindeutig" gewesen seien. (was ich etwas bezweifle, aber sei`s drum...) Die neuen Ergebnisse lassen aber starke Zweifel aufkommen an der Harmlosigkeit von Glyphosat.

Das Problem ist ja - wie so oft - man macht Dutzende von Studien und ist nachher immer noch nicht wirklich schlauer.
Je mehr Studien (mit unterschiedlichen Resultaten) es gibt, umso mehr entwickelt sich die Sache zu einer subjektiven Glaubenssache (der eine glaubt an die Studie A, der andere an die Studie B).

Selbst riesige Datenmengen umfassende Metastudien machen nicht wirklich schlauer (selbst mit solchen Studien könnte man die Wirksamkeit von Homöopathie nachweisen). Und mit Metastudie A und Metastudie B hat man wieder dasselbe Problem.

In dubio pro reo, sagt man in der Justiz.
Im Zweifelsfall wäre ich für die Vorsicht.

S.
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Nudelholz
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Nudelholz »

Das ist doch Roundup. Geiles Zeug, damit hab ich das Unkraut rund ums Haus gekillt. :p
Gabs im Baumarkt, war aber eingeschlossen.

Und wie stehts mit Alternativen? DDT ftw? :?
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Cat with a whip
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Cat with a whip »

Shlabotnik » So 9. Aug 2015, 00:44 hat geschrieben: Das Problem ist ja - wie so oft - man macht Dutzende von Studien und ist nachher immer noch nicht wirklich schlauer.
Je mehr Studien (mit unterschiedlichen Resultaten) es gibt, umso mehr entwickelt sich die Sache zu einer subjektiven Glaubenssache (der eine glaubt an die Studie A, der andere an die Studie B).

Selbst riesige Datenmengen umfassende Metastudien machen nicht wirklich schlauer (selbst mit solchen Studien könnte man die Wirksamkeit von Homöopathie nachweisen). Und mit Metastudie A und Metastudie B hat man wieder dasselbe Problem.
Das Problem hat man nur wenn man keine Validierung macht.

Und umgekehrt, eher eine kleine Zahl von Studien lassen mehr Spielaum für Spekulation. Besonders schlecht ist es sein Urteil auch noch auf wenige aber umso gefälligere Studien zu stützen. Aber das hat man hier ja eben nicht gemacht. Gerade die umfangreiche Zahl der Studien und eine Bewertung ihrer methodischen Qualität liesen die Spielräume für subjektive Glaubensache schrumpfen. In der neuen Zusammenschau alter Studien ist die Mächtigkeit der Hinweise so erdrückend, dass eben nach wissenschaftlichen Kriterien die Aussage getroffen werden MUSS, dass Glyphosat warscheinlich kanzerogen ist.


Zur Beurteilung ob es wahr ist ob Homöopathie wirkt.
Nullhypothese: Homöopathie wirkt genau so wie Placebo.
Alternativhypothese: Homöopathie hat einen pysikalisch-physiologischen therapeutischen Nutzen jenseits des Placebo-Effekts.
Nun kann man so vorgehen wie die Apologeten der Homöopathie und sich wenige, dafür aber im Ergebnis gefällige Studien herauspicken und das auch noch ohne die wissenschaftliche Methodik einer Studie zu validieren. Die kommen wenig überraschend alle einhellig zum Befund, dass H. bei vielen Krankheiten auf wundersame Weise mehr als ein Placebo super Sahne wirkt ohne erklären zu können wie.

Oder man wertet von unabhängier Stelle sehr viele, zum Beipiel 225 Studien aus, und bewertet sie zusätzlich hinsichtlicher ihrer wissenschaftlich-methodischen Mängel.
Das hat man kürzlich gamacht. Hier zeigte sich dann, dass die wissenschaftlich solide gemachten Studien keinen Hinweis auf einen therapeutischen Nutzeffekt jenseits eines Plazebos zeigen. Und es gab daneben eben auch diese Studien, die Hinweise auf einen Nutzen jenseits des Placebos hergaben, doch diese Studien wiesen wieder allesamt krasse methodische Mängel auf. So fehlten mal Kontrollgruppen oder die Probandenzahl war zu gering für eine belastbare Aussage oder die Versuchsgruppen nicht randomisiert usw.... Diese Studien werden dann eben mit wenig Aussagekraft bewertet und sogar zurecht verworfen. Auch nicht zuletzt daher kommt man dank der schieren Masse an Studien zu einem eindeutigen Ergebnis:
-> Die Nullhypothese ist sehr wahrscheinlich.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Sa 15. Aug 2015, 23:32, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Shlabotnik »

Cat with a whip » Sa 15. Aug 2015, 22:23 hat geschrieben: Das Problem hat man nur wenn man keine Validierung macht.

Und umgekehrt, eher eine kleine Zahl von Studien lassen mehr Spielaum für Spekulation. Besonders schlecht ist es sein Urteil auch noch auf wenige aber umso gefälligere Studien zu stützen. Aber das hat man hier ja eben nicht gemacht. Gerade die umfangreiche Zahl der Studien und eine Bewertung ihrer methodischen Qualität liesen die Spielräume für subjektive Glaubensache schrumpfen. In der neuen Zusammenschau alter Studien ist die Mächtigkeit der Hinweise so erdrückend, dass eben nach wissenschaftlichen Kriterien die Aussage getroffen werden MUSS, dass Glyphosat warscheinlich kanzerogen ist.


Zur Beurteilung ob es wahr ist ob Homöopathie wirkt.
Nullhypothese: Homöopathie wirkt genau so wie Placebo.
Alternativhypothese: Homöopathie hat einen pysikalisch-physiologischen therapeutischen Nutzen jenseits des Placebo-Effekts.
Nun kann man so vorgehen wie die Apologeten der Homöopathie und sich wenige, dafür aber im Ergebnis gefällige Studien herauspicken und das auch noch ohne die wissenschaftliche Methodik einer Studie zu validieren. Die kommen wenig überraschend alle einhellig zum Befund, dass H. bei vielen Krankheiten auf wundersame Weise mehr als ein Placebo super Sahne wirkt ohne erklären zu können wie.

Oder man wertet von unabhängier Stelle sehr viele, zum Beipiel 225 Studien aus, und bewertet sie zusätzlich hinsichtlicher ihrer wissenschaftlich-methodischen Mängel.
Das hat man kürzlich gamacht. Hier zeigte sich dann, dass die wissenschaftlich solide gemachten Studien keinen Hinweis auf einen therapeutischen Nutzeffekt jenseits eines Plazebos zeigen. Und es gab daneben eben auch diese Studien, die Hinweise auf einen Nutzen jenseits des Placebos hergaben, doch diese Studien wiesen wieder allesamt krasse methodische Mängel auf. So fehlten mal Kontrollgruppen oder die Probandenzahl war zu gering für eine belastbare Aussage oder die Versuchsgruppen nicht randomisiert usw.... Diese Studien werden dann eben mit wenig Aussagekraft bewertet und sogar zurecht verworfen. Auch nicht zuletzt daher kommt man dank der schieren Masse an Studien zu einem eindeutigen Ergebnis:
-> Die Nullhypothese ist sehr wahrscheinlich.

Ja, ich bin da vollkommen deiner Meinung.

Es ist nur etwas "irritierend", wenn man immer wieder so etwas liest: es gäbe Studien (pro Homöopathie), die einen hohen wissenschaftlichen Standard hätten, und die die Wirksamkeit klar belegen (Patrick Krauth).
Das Problem ist ja, dass Otto Normaluser gar nicht die Zeit hat (und oft nicht die Quellen hat), das nachzuprüfen.

Oder er sagt noch "die meisten Meta-Analysen fallen positiv für die Homoöopathie aus" (Patrick Krauth)

Wie gesagt, ich glaub das ja auch nicht. Aber wenn man solche Sachen "stramm behauptet": wer von den Laien könnte ihn da widerlegen?

S.
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Cat with a whip »

Bei der Homöopathie kann eigentlich ein Laie im Prinzip schon erkennen, dass es Humbug ist, weil kein Wirkstoff nach den Verdünnungsschritten mehr drin ist.

Es geht eher los in den Fällen wo eine Behauptung von Laien IM PRINZIP nicht mehr ohne weiteres auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden kann. Dann gibt es immerhin noch einen kritischen Prozess zur Qualitätssicherung in der Wissenschaft selbst.

Doch auch hier schleichen sich Probleme ein, wenn er umgangen wird.
Siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A9ralini-Aff%C3%A4re

Selektive öffentliche Perzeption und das Schubladenproblem....
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Shlabotnik »

Ja, es ist (bei den Hochpotenzen) kein Wirkungsstoff mehr drin, aber das hindert ja die folgende Aussage nicht "heute weiß man noch nicht, warum Homöopathie wirken kann, aber vielleicht wird man es in Zukunft mal herausfinden". Die Aussage beruht darauf, dass der Sprecher von der Wirksamkeit ausgeht, und nur den Wirkmechanismus für Sache der zukünftigen Wissenschaft hält.

Ich denke nicht, dass diese Aussage berechtigt ist, aber die Leute, die solche Aussagen treffen, haben auch recht viel Datenmaterial im Hinterkopf, das sie bei Bedarf (wenn ein wissenschaftlicher Beleg gefordert wird) abrufen können.

Zudem ist es ja auch nicht ganz so simpel, D4 Verdünnungen haben durchaus noch Mengen drin, die bei bestimmten Substanzen durchaus auch in der evidenzbasierten Medizin noch helfen könnten. Bei "Meditonsin" riecht und schmeckt man, dass das nicht nur Wasser ist. Da ist schon noch was drin, auch wenn es als Homöopathikum durchgeht.
Das wird aber meist bei Erkältungen angewendet, die ohnehin nach einer Weile von alleine verschwinden.


S.
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Cat with a whip »

Und wenns hier eine Moderation gäbe wären Ihre Beiträge bereits im Mülleimer, denn hier gehts nicht um Homöopathie.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Fr 21. Aug 2015, 03:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Welfenprinz »

Nudelholz » Mi 12. Aug 2015, 02:59 hat geschrieben:Das ist doch Roundup. Geiles Zeug, damit hab ich das Unkraut rund ums Haus gekillt. :p
Gabs im Baumarkt, war aber eingeschlossen.

Und wie stehts mit Alternativen? DDT ftw? :?
zum glück wird der Einsatz für diese Einsatzbereiche jetzt stark eingeschränkt oder ganz verboten. ;)
Und dann ist auch gut so. ;)
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Welfenprinz »

Shlabotnik » So 9. Aug 2015, 00:44 hat geschrieben:Auffällig ist ja der Umstand, dass laut User "Welfenprinz" die früheren Studien angeblich "alle sehr eindeutig" gewesen seien. (was ich etwas bezweifle, aber sei`s drum...) Die neuen Ergebnisse lassen aber starke Zweifel aufkommen an der Harmlosigkeit von Glyphosat.



S.
Nichts ist harmlos. ;)
An dieser ganzen Glyphosatgeschichte ist eben auffällig, dass für einen Stoff, der seit 1973 als Pflanzenschutzmittel zugelassen ist und in -fast- allen Ländern der Welt geprüft und zugelassen ist, seit ca. 2008 eine Häufung von Ergebnissen "produziert" wird, die es vorher nicht gegeben hat. und es ist wahrlich nciht so, dass "früher" Pflanzenschutzmittel nicht eingehend geprüft worden sind.

Btw: es hat eine Landwirtschaft vor Glyphosat gegeben und es wird eine nach Glyphosat geben, da hängt die Glückseligkeit nicht dran. Nur was da die letzten jahre rundherum abläuft ist nicht ernsthaft zu akzeptieren.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von frems »

Ich hab mal die Überschrift geändert, da es nun kein rheinland-pfälzisches Thema mehr ist:
Grüne wollen Glyphosat verbieten

Aus Sicht der Grünen hat das Bundesinstitut für Risikobewertung gezielt die Gefahren von Glyphosat heruntergespielt. Dort zeigt man sich dagegen unbeeindruckt.
http://www.tagesspiegel.de/wissen/gesun ... 54744.html
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

Neues zum Bundesinstitut für "Risikobewertung":

Zitat auf Webseite des BfR:
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

„Risiken erkennen - Gesundheit schützen“ - so hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) seine Arbeit für den gesundheitlichen Verbraucherschutz überschrieben.

Das Institut wurde im November 2002 errichtet, um den gesundheitlichen Verbraucherschutz zu stärken. Es ist die wissenschaftliche Einrichtung der Bundesrepublik Deutschland, die Gutachten und Stellungnahmen zu Fragen der Lebens- und Futtermittelsicherheit sowie zur Sicherheit von Chemikalien und Produkten erarbeitet. Das Institut nimmt damit eine wichtige Aufgabe bei der Verbesserung des Verbraucherschutzes und der Lebensmittelsicherheit wahr.

Das BfR gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). In seiner wissenschaftlichen Bewertung und Forschung ist es unabhängig.
Es untersteht aktuell dem CSU-Politiker https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Schmidt
Das ist der Mann, der hinter der Plagiatsaffäre Guttenbergs eine kommunistische Kampagnie witterte.

Zu seinem Motiv, das ihn in bei der Erfüllung seines Amtes leitet schreib er:
Für den Respekt vor der Schöpfung zu arbeiten, ist mir ein besonderes Anliegen.
http://www.christian-schmidt.de/index.php

Und nun zur "Unabhängigkeit" des BfR:
In dem neuen Bericht des BfR, den das ARD-Magazin "Fakt" auf seiner Internetseite veröffentlicht hat, räumt das Amt ein, dass sich in allen fünf ausgewerteten Langzeitstudien an Mäusen signifikante Steigerungen verschiedener Tumorarten zeigten.

Wie kann es sein, dass solch wichtige Tatsachen übersehen wurden? Kritiker vermuten schon lange, dass sich die deutschen Aufseher, die bereits Ende der Neunzigerjahre die EU-Erstbewertung des Stoffs übernahmen, zu sehr auf Informationen der Hersteller verlassen haben. Offenbar zu Recht. Denn als Begründung, warum die Krebsforscher der WHO eine Reihe signifikanter Tumorhäufungen feststellten, das BfR aber nicht, schreibt die Behörde, sie habe sich anfangs auf die statistischen Auswertungen der Studienreporte verlassen - also auf die Angaben der Industrie. Und diese Reporte der Industrie hätten einen von den Krebsforschern der WHO angewendeten statistischen Test, einen sogenannten Trendtest, nicht verwendet.

Solche Trendtests gehören eigentlich zum Standard bei der Beurteilung von Tierversuchen zu Krebs. Sie geben Auskunft darüber, ob die Effekte über alle Tiergruppen hinweg mit der Dosis ansteigen, also ein signifikanter Trend erkennbar ist. Der Toxikologe Peter Clausing, der für das pestizidkritische Netzwerk PAN arbeitet, hält es für ein Versäumnis, dass diese Tests nicht angewendet wurden: "Der Trendtest ist der von der OECD vorgegebene Standard zur Auswertung von Karzinogenitätsstudien. Ich kann nicht verstehen, warum das BfR diesen Standard nicht anwendet und sich damit zufriedengibt, was die Industrie ihr präsentiert." Tatsächlich hebt die OECD-Richtlinie zur Durchführung von Krebsstudien an Tieren genau diesen von der WHO angewendeten Trendtest besonders hervor.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/p ... -1.2711906
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Do 29. Okt 2015, 16:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

Der Gesundheitsminister Gröhe (CDU) schweigt derzeit auf Anfragen zum weiteren Verfahren mit Glyphosat.
Nummer 1: „Krebsforscher der Weltgesundheitsorganisation halten den Unkrautvernichter Glyphosat für ‚ wahrscheinlich krebserregend ‘ . Die Bundesregierung will trotzdem für die weitere Zulassung in der EU stimmen. Welche Rolle spielen Sie als Gesundheitsminister dabei?“ Eine große. Eigentlich keine. Verschiedene Antworten sind denkbar, die zeigen könnten, wie wichtig Gröhe sich und seinen Auftrag nimmt, sich um den Schutz der menschlichen Gesundheit zu kümmern.

Dann Frage Nummer 2: „Selbst wenn die Federführung bei einem anderen Ministerium liegt, können Sie immer eine Position einbringen. Wie ernst sind aus Ihrer Sicht Warnungen der Weltgesundheitsorganisationen zu nehmen?“ Immerhin haben das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung, BfR, und die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit, die EFSA, Glyphosat im Gegensatz zu den Experten der Weltgesundheitsorganisation für unbedenklich erklärt. Die wissenschaftliche Kontroverse, ob der Unkrautvernichter Krebs fördert oder nicht, ist noch nicht ausgestanden.
Krebs-Bedenken plötzlich weg

Das führt zu Frage Nummer 3 an Gröhe: „Die Bekämpfung von Krebs sei eine Herausforderung ‚ ersten Ranges ‘ , sagen Sie sonst. Wieso greift bei Glyphosat nicht das Vorsorgeprinzip?“ Mancher fordert, mit der Neuzulassung des Stoffs so lange zu warten, bis die offenen Fragen geklärt sind. Bleibt Frage Nummer 4: „Wann wird ein Stoff, der sich wie Glyphosat auch im Urin des Menschen wiederfindet, zur Sache eines Gesundheitsministers?“
http://www.taz.de/Zulassung-von-Glyphosat/!5292966/
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von frems »

Aus gegebenem Anlass:
Die SPD ignoriert die Glyphosat-Studie

Der Unkrautvernichter Glyphosat ist wahrscheinlich nicht krebserregend, sagen die Vereinten Nationen. Die SPD-Minister lehnen das Mittel trotzdem ab. Vielleicht wird sein Einsatz bald verboten.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 37439.html
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von William »

Für den Privatmann wurde es ohnehin schon verboten, deswegen wäre der Schritt es für Gewebliche ebenfalls zu verbieten der einzig richtige. Immerhin bringt er es tonnenweise auf den Feldern aus.
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zollagent
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von zollagent »

Könnte so ein Verbot vielleicht sogar mal ein Fall für ein Schiedsgericht nach TTIP werden?
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

frems hat geschrieben:(17 May 2016, 15:07)

Aus gegebenem Anlass:

"Die SPD ignoriert die Glyphosat-Studie"

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 37439.html
"Die" Glyphosatstudie? Welchen denn? Da gibt es einige. :p Die umfangreichste Bewertung dieser Studien unternahm die Internationale Behörde für die Krebsforschung (IARC), die in Lyon ansässig ist und zur WHO gehört. Die IARC hatte Glyphosat als wahrscheinlichen Krebserreger eingestuft. Ignoriert die SPD nun doch nicht die WHO? Hm...?

Na aber gut dass Sie es mal brachten, da haben wir ja wieder ein Glanzstück an Springerscher Volksverdummung präsentiert. Liest man weiter räumt der Schmierling (wegen journalistischer Sorgfaltspflicht und so) noch ein, dass es ja keine neue Studie gibt, sondern dass es um eine weitere Bewertung geht. Gemeint sind Gruppen innerhalb der WHO, die wohl gerade zur dort gewünschten Beeinflussung der Öffentlichkeit eine Meldung lancieren.

Man erfährt dabei gar nichts über die fachlichen Kompetenzen der Mitglieder dieser Gruppen in der WHO. Wer sind die Köpfe dieser Gruppen? Wem stehen sie nahe? Wie ist so eine taktisch zeitnah plazierte Meldung im Verbotsverfahren der EU wohl zu bewerten?

Kam von Gröhe schon was?
Nummer 1: „Krebsforscher der Weltgesundheitsorganisation halten den Unkrautvernichter Glyphosat für ‚ wahrscheinlich krebserregend ‘ . Die Bundesregierung will trotzdem für die weitere Zulassung in der EU stimmen. Welche Rolle spielen Sie als Gesundheitsminister dabei?“ Eine große. Eigentlich keine. Verschiedene Antworten sind denkbar, die zeigen könnten, wie wichtig Gröhe sich und seinen Auftrag nimmt, sich um den Schutz der menschlichen Gesundheit zu kümmern.

Dann Frage Nummer 2: „Selbst wenn die Federführung bei einem anderen Ministerium liegt, können Sie immer eine Position einbringen. Wie ernst sind aus Ihrer Sicht Warnungen der Weltgesundheitsorganisationen zu nehmen?“ Immerhin haben das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung, BfR, und die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit, die EFSA, Glyphosat im Gegensatz zu den Experten der Weltgesundheitsorganisation für unbedenklich erklärt. Die wissenschaftliche Kontroverse, ob der Unkrautvernichter Krebs fördert oder nicht, ist noch nicht ausgestanden.
Krebs-Bedenken plötzlich weg

Das führt zu Frage Nummer 3 an Gröhe: „Die Bekämpfung von Krebs sei eine Herausforderung ‚ ersten Ranges ‘ , sagen Sie sonst. Wieso greift bei Glyphosat nicht das Vorsorgeprinzip?“ Mancher fordert, mit der Neuzulassung des Stoffs so lange zu warten, bis die offenen Fragen geklärt sind. Bleibt Frage Nummer 4: „Wann wird ein Stoff, der sich wie Glyphosat auch im Urin des Menschen wiederfindet, zur Sache eines Gesundheitsministers?“

Vier Fragen, keine Antwort. Natürlich habe es Abstimmungen gegeben, aber die seien intern und nicht öffentlich, erklärt die Pressereferentin noch am Telefon. Ob sie das kurz als Antwort schreiben könne? Nein. Das nicht.
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Cat with a whip
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

Cat with a whip hat geschrieben:(18 May 2016, 13:02)
Man erfährt dabei gar nichts über die fachlichen Kompetenzen der Mitglieder dieser Gruppen in der WHO. Wer sind die Köpfe dieser Gruppen? Wem stehen sie nahe? Wie ist so eine taktisch zeitnah plazierte Meldung im Verbotsverfahren der EU wohl zu bewerten?
Die ZEIT ist ja schnell.
Nun wurde bekannt: Sowohl der Vorsitzende als auch der stellvertretende Vorsitzende von JMPR sollen führende Positionen für das International Life Science Institute (ILSI) bekleiden. Der JMPR-Vorsitzende Alan Boobis ist Vize-Präsident des ILSI Europe. Angelo Moretto, Vorstandsmitglied eines zu ILSI gehörenden Instituts, war laut Aktivisten Co-Vorsitzender der Sitzung über Glyphosat. Bei der WHO wird er als Mitglied in dem Gremium geführt.

ILSI wird von Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie finanziert. Darunter waren Veröffentlichungen von Aktivisten zufolge auch Hersteller von Glyphosat. Demnach erhielt das Netzwerk im Jahr 2012 von Monsanto eine Spende von rund 500.000 US-Dollar. Zudem sind weitere Zuwendungen von mehr als 528.500 US-Dollar vom Verband Croplife International aufgeführt. Zu der Gruppe gehören die Hersteller Monsanto, Dow und Syngenta. Auf dem von den Aktivisten veröffentlichten Papier stehen zudem Zahlungen von Nahrungsmittelherstellern wie Coca Cola, Mars und Kraft Foods. Monsanto wird von ILSI als Mitglied geführt.
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2016-0 ... her-studie
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H2O
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Das Ergebnis der Studien kann also politisch angezweifelt werden, weil sie von Unternehmen gefördert wurden, die der industriell betriebenen Landwirtschaft nahe stehen. Vernünftigerweise müßte nun die Bundesregierung diese Studien auf Methodik und Ergebnis wissenschaftlich überprüfen lassen, um zu einem Beschluß nach bestem Wissen und Gewissen zu gelangen.

Aber ich meine, daß wir als Gesellschaft vor viel grundlegenderen Fragen stehen. Wie sich nun zeigt, verdrängt die industrialisierte Landwirtschaft infolge der vordergründig preisgünstigeren Anbau und Erzeugungsverfahren die herkömmlichen Familienbetriebe vom Markt... jetzt auch besonders auffällig bei der Milcherzeugung in Massenviehhaltung von vielen hundert Kühen. Eine Überproduktion führt zu Preisen unter 20 ct/ltr. Da kann ein herkömmlicher Betrieb nicht mehr mithalten.

Die Frage ist also, ob wir unsere Ernährung auf industrialisierte Landwirtschaft umstellen wollen, und ob wir bereit sind, deren bekannte Nachteile zu ertragen. Dann wird der ländliche Raum weiter veröden, weil bäuerliche Familienbetriebe aufgeben müssen und das Land von kapitalstarken landwirtschaftlichen Unternehmen bewirtschaftet wird, mitsamt "Industrie 4.0" im Programm. Diese Entwicklung ist im vollen Schwung, und fast könnte es schon zu spät sein, hier politisch ein Ende zu setzen, etwa durch eine ökologische Landwirtschaft in Klein- und Mittelbetrieben als Maß aller Dinge. Damit ergäben sich auch außenpolitische Reibereien, weil nur noch ökologisch erzeugte landwirtschaftliche Erzeugnisse zum inländischen Wettbewerb zugelassen werden könnten. Das muß also gut überlegt sein!

Damit wäre auch das Thema Glyphosat vom Tisch, denn in der ökologischen Erzeugung von Nahrungsmitteln hat dieses Pflanzengift nichts verloren. Die Frage bleibt, ob sich unser Land neben der Energiewende auch eine derartige Agrarwende leisten kann, politisch und wirtschaftlich.
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Cat with a whip
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

Das Ergebnis wird nicht deswegen angezweifelt, es wird eine neuerliche "Bewertung" durch Lobbyistengruppen angezweifelt die warscheinlich politisch gefallen ist. Die bisher umfangreichste Bewertung wurde letztes Jahr von der Internationalen Behörde für die Krebsforschung vorgenommen.

Unsere Ernährungsversorgung ist längst auf industrielle Landwirtschaft umgestellt und sie wird auch industrialisiert bleiben, weil sie effizient ist. Das ist nicht die Frage.

Die entscheidene Frage ist ob unsere Regierung in Sachen Vorsorgeprinzip verantwortlich handelt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorsorgeprinzip

Tut das ein Gesundheitsminister Gröhe (CDU) in Deutschland?
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Cat with a whip hat geschrieben:(18 May 2016, 20:15)

Das Ergebnis wird nicht deswegen angezweifelt, es wird eine neuerliche "Bewertung" durch Lobbyistengruppen angezweifelt die warscheinlich politisch gefallen ist. Die bisher umfangreichste Bewertung wurde letztes Jahr von der Internationalen Behörde für die Krebsforschung vorgenommen.

Unsere Ernährungsversorgung ist längst auf industrielle Landwirtschaft umgestellt und sie wird auch industrialisiert bleiben, weil sie effizient ist. Das ist nicht die Frage.

Die entscheidene Frage ist ob unsere Regierung in Sachen Vorsorgeprinzip verantwortlich handelt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorsorgeprinzip

Tut das ein Gesundheitsminister Gröhe (CDU) in Deutschland?
Dazu habe ich aber doch zwei Fragen:

1.
Ist es zu vertreten, daß industrielle Landwirtschaft hocheffizient unsere Lebensgrundlagen durch Überdüngung mit Gülle vernichtet (Eintrag von Dünger und Tiermedikamenten in das Grundwasser, Zerstörung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit durch Abtöten der Kleinlebewesen im Boden). Wie soll aber diese Massenproduktion anders arbeiten können? Warum nutzt sie nicht den Wüstenboden als Pflanzensubstrat?

2.
Auf welcher Grundlage soll der Minister entscheiden, wenn ihm keine neutrale wissenschaftliche Empfehlung vorliegt? Wäre ich Minister, dann würde ich mich um Gerechtigkeit gegen jedermann bemühen... auch gegen den Hersteller von Glyphosat. Ich hoffe, daß dieser Minister das auch so tut.
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

Der Gesundheitsminister Gröhe hat dooch schon eine neutrale wissenschaftliche Bewertung seitens der Internationalen Behörde für die Krebsforschung. Wie oft noch?

Gülle sollte man ja nicht en masse ausbringen, daher hat ja auch Bayern zunehmend Probleme mit dem Trinkwasser. Und der Bundeslandwirtschaftsminister kommt aus Bayern und ist aus der Schwesterpartei Gröhes.

Da hocken ja die richtigen zusammen.
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Cat with a whip hat geschrieben:(18 May 2016, 21:11)

Der Gesundheitsminister Gröhe hat dooch schon eine neutrale wissenschaftliche Bewertung seitens der Internationalen Behörde für die Krebsforschung. Wie oft noch?

Gülle sollte man ja nicht en masse ausbringen, daher hat ja auch Bayern zunehmend Probleme mit dem Trinkwasser. Und der Bundeslandwirtschaftsminister kommt aus Bayern und ist aus der Schwesterpartei Gröhes.

Da hocken ja die richtigen zusammen.
Von einem Minister erwarte ich schon, daß er sich als Ministerium eine Meinung bildet und danach entscheidet. Eine UNO-Studie kann dabei nur ein Beitrag sein; die Meinungsäußerung anderer Experten muß mit gleicher Sorgfalt abgeklopft werden. Ein Minister darf sich nicht als Befehlsempfänger verstehen, sondern er muß politische Probleme lösen.

Aus meiner Sicht gehen die zu lösenden Probleme über "Glyphosat" weit hinaus, und auch über "Gülle". Nicht nur in Bayern: Im Norden stinken weite Landschaften, und das Trinkwasser dort ist verseucht. Na, weiter so!
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

H2O hat geschrieben:(18 May 2016, 23:43)

Eine UNO-Studie kann dabei nur ein Beitrag sein; die Meinungsäußerung anderer Experten muß mit gleicher Sorgfalt abgeklopft werden.
Sie haben immer noch eine irrige Vorstellung. Lesen Sie einfach nochmal ab hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 3#p3182855

Es ging bei der Bewertung des Krebsforschungzentrum nicht um eine "UNO-Studie". Die im letzten Jahr veröffentlichte Untersuchung des IARC war die bisher umfangreichste wissenschaftliche Bewertung von sehr vielen Studien vieler Experten aus Feldversuchen und Laborversuchen.

Das BfR macht die FAQ vom 24. Juli 2015 (wie sie im Posting vom Do 30. Jul 2015 noch erreichbar war) nicht mehr unter dem Link öffentlich. Hier wird sie noch verfügbar gemacht:

http://taspo.de/fileadmin/user_upload/B ... phosat.pdf
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Cat with a whip hat geschrieben:(19 May 2016, 08:49)

Sie haben immer noch eine irrige Vorstellung.

Es geht bei Bewertung des Krebsforschungzentrum nicht um eine UNO-Studie. Das war die bisher umfangreichste wissenschaftliche Bewertung von sehr vielen Studien vieler Experten aus Feldversuchen und Laborversuchen.
Diese Tatsache ändert aber nichts an der notwendigen eigenen Meinungsbildung! Ein Minister muß sich mit den hier verfügbaren und abrufbaren Informationen seine eigene Meinung zur Sache bilden. Da kann auch diese Sammlung und Bewertung von Studien nicht mehr als ein Beitrag unter anderen sein, deren Stichhaltigkeit und wissenschaftliche Neutralität abgeklopft werden muß. Unser Land darf sich nicht von dritter Seite ungeprüft einen Standpunkt aufnötigen lassen, den es dann in der EU für 80 Mio Mitbürger zu vertreten hat.

Man erkennt ja auch aus Verlautbarungen der EU (Gespräch heute früh im Deutschlandfunk mit Agrarminister Schmidt), daß in der Arbeitsgruppe der EU ebenfalls 28 Mitgliedsstaaten um einen gemeinsamen Standpunkt ringen. Da gibt es ganz offenbar keine unumstrittene einheitliche Meinung zum Thema Glyphosat. Deutschland wird sich in der EU voraussichtlich der Stimme zur Verlängerung der Zulassung von Glyphosat enthalten, wie etliche andere EU-Partner auch, deren Regierungen zu keiner einheitlichen Meinung gelangen. Es sieht derzeit so aus, daß damit das Thema vom Tisch ist, weil auch in der EU die notwendige qualifizierte Mehrheit für die verlängerte Zulassung von Glyphosat nicht zusammen kommen wird.

Aber ich bleibe ja zäh: Glyphosat & Co. sind nicht das wesentliche Thema, sondern die Art von Landwirtschaft, die in der EU auf Dauer betrieben werden soll.
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Cat with a whip
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

Hier gehts insbesondere um die Gesundheitsrisiken von Glyphosat.

Tasächlich gibt es unterschiedliche Bewertungen innerhalb der WHO und der Gremien der Länder. Daher ist es auch falsch gewesen zu behaupten "DIE" WHO hätte nun "eine Studie", die nun nun Glyphosat unbedenklich sähe. Das entspricht nicht den Tatsachen. Tatsache ist eine Divergenz innerhalb der WHO.

Hier nochmal der aktualisierte Link zur Monografie des IARC zu Glyphosat, da auch der letztjährige Link nicht mehr stimmt:

http://monographs.iarc.fr/ENG/Monograph ... 112-09.pdf
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Cat with a whip hat geschrieben:(19 May 2016, 09:38)

Hier gehts insbesondere um die Gesundheitsrisiken von Glyphosat.

Tasächlich gibt es unterschiedliche Bewertungen innerhalb der WHO und der Gremien der Länder. Daher ist es auch falsch gewesen zu behaupten "DIE" WHO hätte nun "eine Studie", die nun nun Glyphosat unbedenklich sähe. Das entspricht nicht den Tatsachen. Tatsache ist eine Divergenz innerhalb der WHO.

Hier nochmal der aktualisierte Link zur Monografie des IARC zu Glyphosat, da auch der letztjährige Link nicht mehr stimmt:

http://monographs.iarc.fr/ENG/Monograph ... 112-09.pdf
Diese Meinungsunterschiede dürften der wesentliche Grund dafür sein, daß den Politikern bestenfalls der Kopf schwirrt, wenn sie nun politisch zu einer sachgerechten Entscheidung kommen sollen. Wenn ich entscheiden müßte, dann würde ich mich im Zweifelsfall gegen den Einsatz des Pflanzengifts aussprechen. "Kein Pflanzengift" heißt möglicherweise wirtschaftliche Nachteile in Kauf nehmen. Das Pflanzengift weiterhin ein zu setzen, könnte unabsehbare Folgen für unsere Lebensgrundlagen nach sich ziehen. Dieser Preis wäre mir zu hoch!
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Tilman Kluge »

Es wäre jedenfalls hilfreich, wenn das Bundesinstitut für Risikobewertung mehr methodische als alkoholträchtige Argumente für seine Standpunkte. egal, ob politischer oder fachlicher Art, allgemein zugänglich und verständlich verbreiten würde. :?:

Ich habe nun versucht, der Sache durch eine Bundestagspetition , die man auuch online mitzeichnen kann, näherzukommen. Mal sehen, was das gibt.
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Welfenprinz »

Eine missliebige Meinung als alkoholisiert zu kennzeichnen eröffnet natürlich noch eine neue Dimension im Meinungsstreit. ;)
Das BfR wurde in den 14 Jahren seines Bestehens noch nie in Frage gestellt. Nur jetzt soll nicht sein, was nicht sein darf.

mit dem nein der SPD ist das Ding durch. die Welt wird gerettet .

Aber noch einen Hinweis:
wie Cat schon richtig bemerkt hat, hat die Art und Weise der "industrialisierten" Landwirtschaft mit dem Mosaiksteinchen Glyphosateinsatz grundsätzlich nichts aber auch überhaupt nichts zu tun. Es werden jetzt manche Sachen halt teurer und umständlicher , aber ändern wird sich gar nix.

Ich wills mal extrapolieren:
In einem holländischen Gewächshaus -also die Speerpsitze der normierten , "industrialisierten" Produktion- gibt es keinen Pflanzenschutz. Weil die Ansaugluft durch Biofilter kommt und UV-bestrahlt wird, weil die Pflanzen auf sterilem Substrat wachsen oder die gänzlich ohne Substrat die Nährlösung an die Wurzeln gesprayt bekommen. Da gibts kein Glyphosat, kein Nitrat und die Ressourceneffizienz ist im Maximum(20% des Wasser- und Nährstoffverbrauchs wie im Freiland).

Also:
es werden in dieser von Angst, hysterie und Propaganda geprägten öffentlichen meinungsbildung Zusammehänge hergestellt, die es überhaupt nicht gibt.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Kibuka »

Welfenprinz hat geschrieben:(25 May 2016, 20:50)

Also:
es werden in dieser von Angst, hysterie und Propaganda geprägten öffentlichen meinungsbildung Zusammehänge hergestellt, die es überhaupt nicht gibt.
Das zählt doch zum Standardrepertoire der Grünen. Ob Waldsterben, Chlorhühnchen oder Glyphosat, diese Leute treiben immer neue Säue durch das Dorf, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu erhalten.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
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Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Welfenprinz hat geschrieben:(25 May 2016, 20:50)

Eine missliebige Meinung als alkoholisiert zu kennzeichnen eröffnet natürlich noch eine neue Dimension im Meinungsstreit. ;)
Das BfR wurde in den 14 Jahren seines Bestehens noch nie in Frage gestellt. Nur jetzt soll nicht sein, was nicht sein darf.

mit dem nein der SPD ist das Ding durch. die Welt wird gerettet .

Aber noch einen Hinweis:
wie Cat schon richtig bemerkt hat, hat die Art und Weise der "industrialisierten" Landwirtschaft mit dem Mosaiksteinchen Glyphosateinsatz grundsätzlich nichts aber auch überhaupt nichts zu tun. Es werden jetzt manche Sachen halt teurer und umständlicher , aber ändern wird sich gar nix.

Ich wills mal extrapolieren:
In einem holländischen Gewächshaus -also die Speerpsitze der normierten , "industrialisierten" Produktion- gibt es keinen Pflanzenschutz. Weil die Ansaugluft durch Biofilter kommt und UV-bestrahlt wird, weil die Pflanzen auf sterilem Substrat wachsen oder die gänzlich ohne Substrat die Nährlösung an die Wurzeln gesprayt bekommen. Da gibts kein Glyphosat, kein Nitrat und die Ressourceneffizienz ist im Maximum(20% des Wasser- und Nährstoffverbrauchs wie im Freiland).

Also:
es werden in dieser von Angst, hysterie und Propaganda geprägten öffentlichen meinungsbildung Zusammehänge hergestellt, die es überhaupt nicht gibt.
Die Sache mit den holländischen Gewächshäusern finde ich sehr interessant. So weit ich das weiß, werden diese Gewächshäuser beheizt mit der Abwärme von Kraftwerken, weshalb sie auch häufig um solche Kraftwerke (Kraft-Wärme-Kopplung) herum gebaut werden. Dagegen kann doch im Ernst kein Grüner Einwände erheben... ohne Einsatz von Pflanzengift oder vielleicht schädliche Ausscheidungen aus den Gewächshäusern. Aber was werden diese Gewächshausbauern tun, wenn die Wärmekraftwerke aus der Mode kommen? Mit Strom (Wärmepumpen) aus Windkraft heizen?

Was tun diese Gewächshausbauern denn mit dem vielen Regenwasser, das von den Dächern läuft? Sammeln und in den Prozeß einbringen, oder ab ins Grundwasser damit?

Eigentlich schade, daß holländische Bauern so viel schöpferischer an die Landwirtschaft heran gehen als unsere Landwirte. Wenn die Erzeugnisse dann noch den Verbraucherwünschen und den Wünschen der Ernährungswissenschaftler entsprechen, dann ist das doch eine gute Sache! Ich stelle mir gerade vor, man müßte den Salat, die Kartoffeln (muß man die noch schälen?) oder die Mohrrüben gar nicht mehr sorgfältig putzen, weil sie aus solchem Anbau stammen!

Für mich bedeutet "industrielle Landwirtschaft" im Freiland aber die großflächige Vergiftung von Böden und Grundwasser mit Pflanzengiften und übermäßig aufgebrachtem Dünger in Form von Gülle mit dem Medikamentencocktail zum Betrieb von riesigen Mastställen. Dagegen habe ich dann doch einige Bedenken. Ich halte diese Wirtschaftsweise für einen Raubbau an unseren Lebensgrundlagen.
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