Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Moderator: Moderatoren Forum 7

Benutzeravatar
Shlabotnik
Beiträge: 362
Registriert: Di 30. Jul 2013, 20:17

Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Shlabotnik »

Auffällig ist ja der Umstand, dass laut User "Welfenprinz" die früheren Studien angeblich "alle sehr eindeutig" gewesen seien. (was ich etwas bezweifle, aber sei`s drum...) Die neuen Ergebnisse lassen aber starke Zweifel aufkommen an der Harmlosigkeit von Glyphosat.

Das Problem ist ja - wie so oft - man macht Dutzende von Studien und ist nachher immer noch nicht wirklich schlauer.
Je mehr Studien (mit unterschiedlichen Resultaten) es gibt, umso mehr entwickelt sich die Sache zu einer subjektiven Glaubenssache (der eine glaubt an die Studie A, der andere an die Studie B).

Selbst riesige Datenmengen umfassende Metastudien machen nicht wirklich schlauer (selbst mit solchen Studien könnte man die Wirksamkeit von Homöopathie nachweisen). Und mit Metastudie A und Metastudie B hat man wieder dasselbe Problem.

In dubio pro reo, sagt man in der Justiz.
Im Zweifelsfall wäre ich für die Vorsicht.

S.
Виден сокол по полёту.
Benutzeravatar
Nudelholz
Beiträge: 3446
Registriert: Mo 16. Jan 2012, 23:20
user title: Dunkler Tornado
Wohnort: Mbocayaty

Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Nudelholz »

Das ist doch Roundup. Geiles Zeug, damit hab ich das Unkraut rund ums Haus gekillt. :p
Gabs im Baumarkt, war aber eingeschlossen.

Und wie stehts mit Alternativen? DDT ftw? :?
1337
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Cat with a whip »

Shlabotnik » So 9. Aug 2015, 00:44 hat geschrieben: Das Problem ist ja - wie so oft - man macht Dutzende von Studien und ist nachher immer noch nicht wirklich schlauer.
Je mehr Studien (mit unterschiedlichen Resultaten) es gibt, umso mehr entwickelt sich die Sache zu einer subjektiven Glaubenssache (der eine glaubt an die Studie A, der andere an die Studie B).

Selbst riesige Datenmengen umfassende Metastudien machen nicht wirklich schlauer (selbst mit solchen Studien könnte man die Wirksamkeit von Homöopathie nachweisen). Und mit Metastudie A und Metastudie B hat man wieder dasselbe Problem.
Das Problem hat man nur wenn man keine Validierung macht.

Und umgekehrt, eher eine kleine Zahl von Studien lassen mehr Spielaum für Spekulation. Besonders schlecht ist es sein Urteil auch noch auf wenige aber umso gefälligere Studien zu stützen. Aber das hat man hier ja eben nicht gemacht. Gerade die umfangreiche Zahl der Studien und eine Bewertung ihrer methodischen Qualität liesen die Spielräume für subjektive Glaubensache schrumpfen. In der neuen Zusammenschau alter Studien ist die Mächtigkeit der Hinweise so erdrückend, dass eben nach wissenschaftlichen Kriterien die Aussage getroffen werden MUSS, dass Glyphosat warscheinlich kanzerogen ist.


Zur Beurteilung ob es wahr ist ob Homöopathie wirkt.
Nullhypothese: Homöopathie wirkt genau so wie Placebo.
Alternativhypothese: Homöopathie hat einen pysikalisch-physiologischen therapeutischen Nutzen jenseits des Placebo-Effekts.
Nun kann man so vorgehen wie die Apologeten der Homöopathie und sich wenige, dafür aber im Ergebnis gefällige Studien herauspicken und das auch noch ohne die wissenschaftliche Methodik einer Studie zu validieren. Die kommen wenig überraschend alle einhellig zum Befund, dass H. bei vielen Krankheiten auf wundersame Weise mehr als ein Placebo super Sahne wirkt ohne erklären zu können wie.

Oder man wertet von unabhängier Stelle sehr viele, zum Beipiel 225 Studien aus, und bewertet sie zusätzlich hinsichtlicher ihrer wissenschaftlich-methodischen Mängel.
Das hat man kürzlich gamacht. Hier zeigte sich dann, dass die wissenschaftlich solide gemachten Studien keinen Hinweis auf einen therapeutischen Nutzeffekt jenseits eines Plazebos zeigen. Und es gab daneben eben auch diese Studien, die Hinweise auf einen Nutzen jenseits des Placebos hergaben, doch diese Studien wiesen wieder allesamt krasse methodische Mängel auf. So fehlten mal Kontrollgruppen oder die Probandenzahl war zu gering für eine belastbare Aussage oder die Versuchsgruppen nicht randomisiert usw.... Diese Studien werden dann eben mit wenig Aussagekraft bewertet und sogar zurecht verworfen. Auch nicht zuletzt daher kommt man dank der schieren Masse an Studien zu einem eindeutigen Ergebnis:
-> Die Nullhypothese ist sehr wahrscheinlich.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Sa 15. Aug 2015, 23:32, insgesamt 4-mal geändert.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Benutzeravatar
Shlabotnik
Beiträge: 362
Registriert: Di 30. Jul 2013, 20:17

Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Shlabotnik »

Cat with a whip » Sa 15. Aug 2015, 22:23 hat geschrieben: Das Problem hat man nur wenn man keine Validierung macht.

Und umgekehrt, eher eine kleine Zahl von Studien lassen mehr Spielaum für Spekulation. Besonders schlecht ist es sein Urteil auch noch auf wenige aber umso gefälligere Studien zu stützen. Aber das hat man hier ja eben nicht gemacht. Gerade die umfangreiche Zahl der Studien und eine Bewertung ihrer methodischen Qualität liesen die Spielräume für subjektive Glaubensache schrumpfen. In der neuen Zusammenschau alter Studien ist die Mächtigkeit der Hinweise so erdrückend, dass eben nach wissenschaftlichen Kriterien die Aussage getroffen werden MUSS, dass Glyphosat warscheinlich kanzerogen ist.


Zur Beurteilung ob es wahr ist ob Homöopathie wirkt.
Nullhypothese: Homöopathie wirkt genau so wie Placebo.
Alternativhypothese: Homöopathie hat einen pysikalisch-physiologischen therapeutischen Nutzen jenseits des Placebo-Effekts.
Nun kann man so vorgehen wie die Apologeten der Homöopathie und sich wenige, dafür aber im Ergebnis gefällige Studien herauspicken und das auch noch ohne die wissenschaftliche Methodik einer Studie zu validieren. Die kommen wenig überraschend alle einhellig zum Befund, dass H. bei vielen Krankheiten auf wundersame Weise mehr als ein Placebo super Sahne wirkt ohne erklären zu können wie.

Oder man wertet von unabhängier Stelle sehr viele, zum Beipiel 225 Studien aus, und bewertet sie zusätzlich hinsichtlicher ihrer wissenschaftlich-methodischen Mängel.
Das hat man kürzlich gamacht. Hier zeigte sich dann, dass die wissenschaftlich solide gemachten Studien keinen Hinweis auf einen therapeutischen Nutzeffekt jenseits eines Plazebos zeigen. Und es gab daneben eben auch diese Studien, die Hinweise auf einen Nutzen jenseits des Placebos hergaben, doch diese Studien wiesen wieder allesamt krasse methodische Mängel auf. So fehlten mal Kontrollgruppen oder die Probandenzahl war zu gering für eine belastbare Aussage oder die Versuchsgruppen nicht randomisiert usw.... Diese Studien werden dann eben mit wenig Aussagekraft bewertet und sogar zurecht verworfen. Auch nicht zuletzt daher kommt man dank der schieren Masse an Studien zu einem eindeutigen Ergebnis:
-> Die Nullhypothese ist sehr wahrscheinlich.

Ja, ich bin da vollkommen deiner Meinung.

Es ist nur etwas "irritierend", wenn man immer wieder so etwas liest: es gäbe Studien (pro Homöopathie), die einen hohen wissenschaftlichen Standard hätten, und die die Wirksamkeit klar belegen (Patrick Krauth).
Das Problem ist ja, dass Otto Normaluser gar nicht die Zeit hat (und oft nicht die Quellen hat), das nachzuprüfen.

Oder er sagt noch "die meisten Meta-Analysen fallen positiv für die Homoöopathie aus" (Patrick Krauth)

Wie gesagt, ich glaub das ja auch nicht. Aber wenn man solche Sachen "stramm behauptet": wer von den Laien könnte ihn da widerlegen?

S.
Виден сокол по полёту.
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Cat with a whip »

Bei der Homöopathie kann eigentlich ein Laie im Prinzip schon erkennen, dass es Humbug ist, weil kein Wirkstoff nach den Verdünnungsschritten mehr drin ist.

Es geht eher los in den Fällen wo eine Behauptung von Laien IM PRINZIP nicht mehr ohne weiteres auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden kann. Dann gibt es immerhin noch einen kritischen Prozess zur Qualitätssicherung in der Wissenschaft selbst.

Doch auch hier schleichen sich Probleme ein, wenn er umgangen wird.
Siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A9ralini-Aff%C3%A4re

Selektive öffentliche Perzeption und das Schubladenproblem....
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Benutzeravatar
Shlabotnik
Beiträge: 362
Registriert: Di 30. Jul 2013, 20:17

Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Shlabotnik »

Ja, es ist (bei den Hochpotenzen) kein Wirkungsstoff mehr drin, aber das hindert ja die folgende Aussage nicht "heute weiß man noch nicht, warum Homöopathie wirken kann, aber vielleicht wird man es in Zukunft mal herausfinden". Die Aussage beruht darauf, dass der Sprecher von der Wirksamkeit ausgeht, und nur den Wirkmechanismus für Sache der zukünftigen Wissenschaft hält.

Ich denke nicht, dass diese Aussage berechtigt ist, aber die Leute, die solche Aussagen treffen, haben auch recht viel Datenmaterial im Hinterkopf, das sie bei Bedarf (wenn ein wissenschaftlicher Beleg gefordert wird) abrufen können.

Zudem ist es ja auch nicht ganz so simpel, D4 Verdünnungen haben durchaus noch Mengen drin, die bei bestimmten Substanzen durchaus auch in der evidenzbasierten Medizin noch helfen könnten. Bei "Meditonsin" riecht und schmeckt man, dass das nicht nur Wasser ist. Da ist schon noch was drin, auch wenn es als Homöopathikum durchgeht.
Das wird aber meist bei Erkältungen angewendet, die ohnehin nach einer Weile von alleine verschwinden.


S.
Виден сокол по полёту.
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Cat with a whip »

Und wenns hier eine Moderation gäbe wären Ihre Beiträge bereits im Mülleimer, denn hier gehts nicht um Homöopathie.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Fr 21. Aug 2015, 03:17, insgesamt 1-mal geändert.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Welfenprinz
Beiträge: 8710
Registriert: So 6. Jul 2008, 19:55
user title: Nec aspera terrent
Wohnort: wo eigentlich die marienburg stehen sollte

Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Welfenprinz »

Nudelholz » Mi 12. Aug 2015, 02:59 hat geschrieben:Das ist doch Roundup. Geiles Zeug, damit hab ich das Unkraut rund ums Haus gekillt. :p
Gabs im Baumarkt, war aber eingeschlossen.

Und wie stehts mit Alternativen? DDT ftw? :?
zum glück wird der Einsatz für diese Einsatzbereiche jetzt stark eingeschränkt oder ganz verboten. ;)
Und dann ist auch gut so. ;)
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Welfenprinz
Beiträge: 8710
Registriert: So 6. Jul 2008, 19:55
user title: Nec aspera terrent
Wohnort: wo eigentlich die marienburg stehen sollte

Re: Rheinland-Pfalz verbietet Glyphosat wegen Gesundheitsris

Beitrag von Welfenprinz »

Shlabotnik » So 9. Aug 2015, 00:44 hat geschrieben:Auffällig ist ja der Umstand, dass laut User "Welfenprinz" die früheren Studien angeblich "alle sehr eindeutig" gewesen seien. (was ich etwas bezweifle, aber sei`s drum...) Die neuen Ergebnisse lassen aber starke Zweifel aufkommen an der Harmlosigkeit von Glyphosat.



S.
Nichts ist harmlos. ;)
An dieser ganzen Glyphosatgeschichte ist eben auffällig, dass für einen Stoff, der seit 1973 als Pflanzenschutzmittel zugelassen ist und in -fast- allen Ländern der Welt geprüft und zugelassen ist, seit ca. 2008 eine Häufung von Ergebnissen "produziert" wird, die es vorher nicht gegeben hat. und es ist wahrlich nciht so, dass "früher" Pflanzenschutzmittel nicht eingehend geprüft worden sind.

Btw: es hat eine Landwirtschaft vor Glyphosat gegeben und es wird eine nach Glyphosat geben, da hängt die Glückseligkeit nicht dran. Nur was da die letzten jahre rundherum abläuft ist nicht ernsthaft zu akzeptieren.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von frems »

Ich hab mal die Überschrift geändert, da es nun kein rheinland-pfälzisches Thema mehr ist:
Grüne wollen Glyphosat verbieten

Aus Sicht der Grünen hat das Bundesinstitut für Risikobewertung gezielt die Gefahren von Glyphosat heruntergespielt. Dort zeigt man sich dagegen unbeeindruckt.
http://www.tagesspiegel.de/wissen/gesun ... 54744.html
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

Neues zum Bundesinstitut für "Risikobewertung":

Zitat auf Webseite des BfR:
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

„Risiken erkennen - Gesundheit schützen“ - so hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) seine Arbeit für den gesundheitlichen Verbraucherschutz überschrieben.

Das Institut wurde im November 2002 errichtet, um den gesundheitlichen Verbraucherschutz zu stärken. Es ist die wissenschaftliche Einrichtung der Bundesrepublik Deutschland, die Gutachten und Stellungnahmen zu Fragen der Lebens- und Futtermittelsicherheit sowie zur Sicherheit von Chemikalien und Produkten erarbeitet. Das Institut nimmt damit eine wichtige Aufgabe bei der Verbesserung des Verbraucherschutzes und der Lebensmittelsicherheit wahr.

Das BfR gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). In seiner wissenschaftlichen Bewertung und Forschung ist es unabhängig.
Es untersteht aktuell dem CSU-Politiker https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Schmidt
Das ist der Mann, der hinter der Plagiatsaffäre Guttenbergs eine kommunistische Kampagnie witterte.

Zu seinem Motiv, das ihn in bei der Erfüllung seines Amtes leitet schreib er:
Für den Respekt vor der Schöpfung zu arbeiten, ist mir ein besonderes Anliegen.
http://www.christian-schmidt.de/index.php

Und nun zur "Unabhängigkeit" des BfR:
In dem neuen Bericht des BfR, den das ARD-Magazin "Fakt" auf seiner Internetseite veröffentlicht hat, räumt das Amt ein, dass sich in allen fünf ausgewerteten Langzeitstudien an Mäusen signifikante Steigerungen verschiedener Tumorarten zeigten.

Wie kann es sein, dass solch wichtige Tatsachen übersehen wurden? Kritiker vermuten schon lange, dass sich die deutschen Aufseher, die bereits Ende der Neunzigerjahre die EU-Erstbewertung des Stoffs übernahmen, zu sehr auf Informationen der Hersteller verlassen haben. Offenbar zu Recht. Denn als Begründung, warum die Krebsforscher der WHO eine Reihe signifikanter Tumorhäufungen feststellten, das BfR aber nicht, schreibt die Behörde, sie habe sich anfangs auf die statistischen Auswertungen der Studienreporte verlassen - also auf die Angaben der Industrie. Und diese Reporte der Industrie hätten einen von den Krebsforschern der WHO angewendeten statistischen Test, einen sogenannten Trendtest, nicht verwendet.

Solche Trendtests gehören eigentlich zum Standard bei der Beurteilung von Tierversuchen zu Krebs. Sie geben Auskunft darüber, ob die Effekte über alle Tiergruppen hinweg mit der Dosis ansteigen, also ein signifikanter Trend erkennbar ist. Der Toxikologe Peter Clausing, der für das pestizidkritische Netzwerk PAN arbeitet, hält es für ein Versäumnis, dass diese Tests nicht angewendet wurden: "Der Trendtest ist der von der OECD vorgegebene Standard zur Auswertung von Karzinogenitätsstudien. Ich kann nicht verstehen, warum das BfR diesen Standard nicht anwendet und sich damit zufriedengibt, was die Industrie ihr präsentiert." Tatsächlich hebt die OECD-Richtlinie zur Durchführung von Krebsstudien an Tieren genau diesen von der WHO angewendeten Trendtest besonders hervor.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/p ... -1.2711906
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Do 29. Okt 2015, 16:52, insgesamt 1-mal geändert.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

Der Gesundheitsminister Gröhe (CDU) schweigt derzeit auf Anfragen zum weiteren Verfahren mit Glyphosat.
Nummer 1: „Krebsforscher der Weltgesundheitsorganisation halten den Unkrautvernichter Glyphosat für ‚ wahrscheinlich krebserregend ‘ . Die Bundesregierung will trotzdem für die weitere Zulassung in der EU stimmen. Welche Rolle spielen Sie als Gesundheitsminister dabei?“ Eine große. Eigentlich keine. Verschiedene Antworten sind denkbar, die zeigen könnten, wie wichtig Gröhe sich und seinen Auftrag nimmt, sich um den Schutz der menschlichen Gesundheit zu kümmern.

Dann Frage Nummer 2: „Selbst wenn die Federführung bei einem anderen Ministerium liegt, können Sie immer eine Position einbringen. Wie ernst sind aus Ihrer Sicht Warnungen der Weltgesundheitsorganisationen zu nehmen?“ Immerhin haben das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung, BfR, und die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit, die EFSA, Glyphosat im Gegensatz zu den Experten der Weltgesundheitsorganisation für unbedenklich erklärt. Die wissenschaftliche Kontroverse, ob der Unkrautvernichter Krebs fördert oder nicht, ist noch nicht ausgestanden.
Krebs-Bedenken plötzlich weg

Das führt zu Frage Nummer 3 an Gröhe: „Die Bekämpfung von Krebs sei eine Herausforderung ‚ ersten Ranges ‘ , sagen Sie sonst. Wieso greift bei Glyphosat nicht das Vorsorgeprinzip?“ Mancher fordert, mit der Neuzulassung des Stoffs so lange zu warten, bis die offenen Fragen geklärt sind. Bleibt Frage Nummer 4: „Wann wird ein Stoff, der sich wie Glyphosat auch im Urin des Menschen wiederfindet, zur Sache eines Gesundheitsministers?“
http://www.taz.de/Zulassung-von-Glyphosat/!5292966/
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von frems »

Aus gegebenem Anlass:
Die SPD ignoriert die Glyphosat-Studie

Der Unkrautvernichter Glyphosat ist wahrscheinlich nicht krebserregend, sagen die Vereinten Nationen. Die SPD-Minister lehnen das Mittel trotzdem ab. Vielleicht wird sein Einsatz bald verboten.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 37439.html
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
William
Beiträge: 4382
Registriert: Di 19. Jan 2016, 17:36

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von William »

Für den Privatmann wurde es ohnehin schon verboten, deswegen wäre der Schritt es für Gewebliche ebenfalls zu verbieten der einzig richtige. Immerhin bringt er es tonnenweise auf den Feldern aus.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von zollagent »

Könnte so ein Verbot vielleicht sogar mal ein Fall für ein Schiedsgericht nach TTIP werden?
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

frems hat geschrieben:(17 May 2016, 15:07)

Aus gegebenem Anlass:

"Die SPD ignoriert die Glyphosat-Studie"

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 37439.html
"Die" Glyphosatstudie? Welchen denn? Da gibt es einige. :p Die umfangreichste Bewertung dieser Studien unternahm die Internationale Behörde für die Krebsforschung (IARC), die in Lyon ansässig ist und zur WHO gehört. Die IARC hatte Glyphosat als wahrscheinlichen Krebserreger eingestuft. Ignoriert die SPD nun doch nicht die WHO? Hm...?

Na aber gut dass Sie es mal brachten, da haben wir ja wieder ein Glanzstück an Springerscher Volksverdummung präsentiert. Liest man weiter räumt der Schmierling (wegen journalistischer Sorgfaltspflicht und so) noch ein, dass es ja keine neue Studie gibt, sondern dass es um eine weitere Bewertung geht. Gemeint sind Gruppen innerhalb der WHO, die wohl gerade zur dort gewünschten Beeinflussung der Öffentlichkeit eine Meldung lancieren.

Man erfährt dabei gar nichts über die fachlichen Kompetenzen der Mitglieder dieser Gruppen in der WHO. Wer sind die Köpfe dieser Gruppen? Wem stehen sie nahe? Wie ist so eine taktisch zeitnah plazierte Meldung im Verbotsverfahren der EU wohl zu bewerten?

Kam von Gröhe schon was?
Nummer 1: „Krebsforscher der Weltgesundheitsorganisation halten den Unkrautvernichter Glyphosat für ‚ wahrscheinlich krebserregend ‘ . Die Bundesregierung will trotzdem für die weitere Zulassung in der EU stimmen. Welche Rolle spielen Sie als Gesundheitsminister dabei?“ Eine große. Eigentlich keine. Verschiedene Antworten sind denkbar, die zeigen könnten, wie wichtig Gröhe sich und seinen Auftrag nimmt, sich um den Schutz der menschlichen Gesundheit zu kümmern.

Dann Frage Nummer 2: „Selbst wenn die Federführung bei einem anderen Ministerium liegt, können Sie immer eine Position einbringen. Wie ernst sind aus Ihrer Sicht Warnungen der Weltgesundheitsorganisationen zu nehmen?“ Immerhin haben das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung, BfR, und die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit, die EFSA, Glyphosat im Gegensatz zu den Experten der Weltgesundheitsorganisation für unbedenklich erklärt. Die wissenschaftliche Kontroverse, ob der Unkrautvernichter Krebs fördert oder nicht, ist noch nicht ausgestanden.
Krebs-Bedenken plötzlich weg

Das führt zu Frage Nummer 3 an Gröhe: „Die Bekämpfung von Krebs sei eine Herausforderung ‚ ersten Ranges ‘ , sagen Sie sonst. Wieso greift bei Glyphosat nicht das Vorsorgeprinzip?“ Mancher fordert, mit der Neuzulassung des Stoffs so lange zu warten, bis die offenen Fragen geklärt sind. Bleibt Frage Nummer 4: „Wann wird ein Stoff, der sich wie Glyphosat auch im Urin des Menschen wiederfindet, zur Sache eines Gesundheitsministers?“

Vier Fragen, keine Antwort. Natürlich habe es Abstimmungen gegeben, aber die seien intern und nicht öffentlich, erklärt die Pressereferentin noch am Telefon. Ob sie das kurz als Antwort schreiben könne? Nein. Das nicht.
http://www.taz.de/!5292966/
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

Cat with a whip hat geschrieben:(18 May 2016, 13:02)
Man erfährt dabei gar nichts über die fachlichen Kompetenzen der Mitglieder dieser Gruppen in der WHO. Wer sind die Köpfe dieser Gruppen? Wem stehen sie nahe? Wie ist so eine taktisch zeitnah plazierte Meldung im Verbotsverfahren der EU wohl zu bewerten?
Die ZEIT ist ja schnell.
Nun wurde bekannt: Sowohl der Vorsitzende als auch der stellvertretende Vorsitzende von JMPR sollen führende Positionen für das International Life Science Institute (ILSI) bekleiden. Der JMPR-Vorsitzende Alan Boobis ist Vize-Präsident des ILSI Europe. Angelo Moretto, Vorstandsmitglied eines zu ILSI gehörenden Instituts, war laut Aktivisten Co-Vorsitzender der Sitzung über Glyphosat. Bei der WHO wird er als Mitglied in dem Gremium geführt.

ILSI wird von Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie finanziert. Darunter waren Veröffentlichungen von Aktivisten zufolge auch Hersteller von Glyphosat. Demnach erhielt das Netzwerk im Jahr 2012 von Monsanto eine Spende von rund 500.000 US-Dollar. Zudem sind weitere Zuwendungen von mehr als 528.500 US-Dollar vom Verband Croplife International aufgeführt. Zu der Gruppe gehören die Hersteller Monsanto, Dow und Syngenta. Auf dem von den Aktivisten veröffentlichten Papier stehen zudem Zahlungen von Nahrungsmittelherstellern wie Coca Cola, Mars und Kraft Foods. Monsanto wird von ILSI als Mitglied geführt.
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2016-0 ... her-studie
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47046
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Das Ergebnis der Studien kann also politisch angezweifelt werden, weil sie von Unternehmen gefördert wurden, die der industriell betriebenen Landwirtschaft nahe stehen. Vernünftigerweise müßte nun die Bundesregierung diese Studien auf Methodik und Ergebnis wissenschaftlich überprüfen lassen, um zu einem Beschluß nach bestem Wissen und Gewissen zu gelangen.

Aber ich meine, daß wir als Gesellschaft vor viel grundlegenderen Fragen stehen. Wie sich nun zeigt, verdrängt die industrialisierte Landwirtschaft infolge der vordergründig preisgünstigeren Anbau und Erzeugungsverfahren die herkömmlichen Familienbetriebe vom Markt... jetzt auch besonders auffällig bei der Milcherzeugung in Massenviehhaltung von vielen hundert Kühen. Eine Überproduktion führt zu Preisen unter 20 ct/ltr. Da kann ein herkömmlicher Betrieb nicht mehr mithalten.

Die Frage ist also, ob wir unsere Ernährung auf industrialisierte Landwirtschaft umstellen wollen, und ob wir bereit sind, deren bekannte Nachteile zu ertragen. Dann wird der ländliche Raum weiter veröden, weil bäuerliche Familienbetriebe aufgeben müssen und das Land von kapitalstarken landwirtschaftlichen Unternehmen bewirtschaftet wird, mitsamt "Industrie 4.0" im Programm. Diese Entwicklung ist im vollen Schwung, und fast könnte es schon zu spät sein, hier politisch ein Ende zu setzen, etwa durch eine ökologische Landwirtschaft in Klein- und Mittelbetrieben als Maß aller Dinge. Damit ergäben sich auch außenpolitische Reibereien, weil nur noch ökologisch erzeugte landwirtschaftliche Erzeugnisse zum inländischen Wettbewerb zugelassen werden könnten. Das muß also gut überlegt sein!

Damit wäre auch das Thema Glyphosat vom Tisch, denn in der ökologischen Erzeugung von Nahrungsmitteln hat dieses Pflanzengift nichts verloren. Die Frage bleibt, ob sich unser Land neben der Energiewende auch eine derartige Agrarwende leisten kann, politisch und wirtschaftlich.
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

Das Ergebnis wird nicht deswegen angezweifelt, es wird eine neuerliche "Bewertung" durch Lobbyistengruppen angezweifelt die warscheinlich politisch gefallen ist. Die bisher umfangreichste Bewertung wurde letztes Jahr von der Internationalen Behörde für die Krebsforschung vorgenommen.

Unsere Ernährungsversorgung ist längst auf industrielle Landwirtschaft umgestellt und sie wird auch industrialisiert bleiben, weil sie effizient ist. Das ist nicht die Frage.

Die entscheidene Frage ist ob unsere Regierung in Sachen Vorsorgeprinzip verantwortlich handelt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorsorgeprinzip

Tut das ein Gesundheitsminister Gröhe (CDU) in Deutschland?
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47046
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Cat with a whip hat geschrieben:(18 May 2016, 20:15)

Das Ergebnis wird nicht deswegen angezweifelt, es wird eine neuerliche "Bewertung" durch Lobbyistengruppen angezweifelt die warscheinlich politisch gefallen ist. Die bisher umfangreichste Bewertung wurde letztes Jahr von der Internationalen Behörde für die Krebsforschung vorgenommen.

Unsere Ernährungsversorgung ist längst auf industrielle Landwirtschaft umgestellt und sie wird auch industrialisiert bleiben, weil sie effizient ist. Das ist nicht die Frage.

Die entscheidene Frage ist ob unsere Regierung in Sachen Vorsorgeprinzip verantwortlich handelt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorsorgeprinzip

Tut das ein Gesundheitsminister Gröhe (CDU) in Deutschland?
Dazu habe ich aber doch zwei Fragen:

1.
Ist es zu vertreten, daß industrielle Landwirtschaft hocheffizient unsere Lebensgrundlagen durch Überdüngung mit Gülle vernichtet (Eintrag von Dünger und Tiermedikamenten in das Grundwasser, Zerstörung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit durch Abtöten der Kleinlebewesen im Boden). Wie soll aber diese Massenproduktion anders arbeiten können? Warum nutzt sie nicht den Wüstenboden als Pflanzensubstrat?

2.
Auf welcher Grundlage soll der Minister entscheiden, wenn ihm keine neutrale wissenschaftliche Empfehlung vorliegt? Wäre ich Minister, dann würde ich mich um Gerechtigkeit gegen jedermann bemühen... auch gegen den Hersteller von Glyphosat. Ich hoffe, daß dieser Minister das auch so tut.
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

Der Gesundheitsminister Gröhe hat dooch schon eine neutrale wissenschaftliche Bewertung seitens der Internationalen Behörde für die Krebsforschung. Wie oft noch?

Gülle sollte man ja nicht en masse ausbringen, daher hat ja auch Bayern zunehmend Probleme mit dem Trinkwasser. Und der Bundeslandwirtschaftsminister kommt aus Bayern und ist aus der Schwesterpartei Gröhes.

Da hocken ja die richtigen zusammen.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47046
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Cat with a whip hat geschrieben:(18 May 2016, 21:11)

Der Gesundheitsminister Gröhe hat dooch schon eine neutrale wissenschaftliche Bewertung seitens der Internationalen Behörde für die Krebsforschung. Wie oft noch?

Gülle sollte man ja nicht en masse ausbringen, daher hat ja auch Bayern zunehmend Probleme mit dem Trinkwasser. Und der Bundeslandwirtschaftsminister kommt aus Bayern und ist aus der Schwesterpartei Gröhes.

Da hocken ja die richtigen zusammen.
Von einem Minister erwarte ich schon, daß er sich als Ministerium eine Meinung bildet und danach entscheidet. Eine UNO-Studie kann dabei nur ein Beitrag sein; die Meinungsäußerung anderer Experten muß mit gleicher Sorgfalt abgeklopft werden. Ein Minister darf sich nicht als Befehlsempfänger verstehen, sondern er muß politische Probleme lösen.

Aus meiner Sicht gehen die zu lösenden Probleme über "Glyphosat" weit hinaus, und auch über "Gülle". Nicht nur in Bayern: Im Norden stinken weite Landschaften, und das Trinkwasser dort ist verseucht. Na, weiter so!
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

H2O hat geschrieben:(18 May 2016, 23:43)

Eine UNO-Studie kann dabei nur ein Beitrag sein; die Meinungsäußerung anderer Experten muß mit gleicher Sorgfalt abgeklopft werden.
Sie haben immer noch eine irrige Vorstellung. Lesen Sie einfach nochmal ab hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 3#p3182855

Es ging bei der Bewertung des Krebsforschungzentrum nicht um eine "UNO-Studie". Die im letzten Jahr veröffentlichte Untersuchung des IARC war die bisher umfangreichste wissenschaftliche Bewertung von sehr vielen Studien vieler Experten aus Feldversuchen und Laborversuchen.

Das BfR macht die FAQ vom 24. Juli 2015 (wie sie im Posting vom Do 30. Jul 2015 noch erreichbar war) nicht mehr unter dem Link öffentlich. Hier wird sie noch verfügbar gemacht:

http://taspo.de/fileadmin/user_upload/B ... phosat.pdf
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47046
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Cat with a whip hat geschrieben:(19 May 2016, 08:49)

Sie haben immer noch eine irrige Vorstellung.

Es geht bei Bewertung des Krebsforschungzentrum nicht um eine UNO-Studie. Das war die bisher umfangreichste wissenschaftliche Bewertung von sehr vielen Studien vieler Experten aus Feldversuchen und Laborversuchen.
Diese Tatsache ändert aber nichts an der notwendigen eigenen Meinungsbildung! Ein Minister muß sich mit den hier verfügbaren und abrufbaren Informationen seine eigene Meinung zur Sache bilden. Da kann auch diese Sammlung und Bewertung von Studien nicht mehr als ein Beitrag unter anderen sein, deren Stichhaltigkeit und wissenschaftliche Neutralität abgeklopft werden muß. Unser Land darf sich nicht von dritter Seite ungeprüft einen Standpunkt aufnötigen lassen, den es dann in der EU für 80 Mio Mitbürger zu vertreten hat.

Man erkennt ja auch aus Verlautbarungen der EU (Gespräch heute früh im Deutschlandfunk mit Agrarminister Schmidt), daß in der Arbeitsgruppe der EU ebenfalls 28 Mitgliedsstaaten um einen gemeinsamen Standpunkt ringen. Da gibt es ganz offenbar keine unumstrittene einheitliche Meinung zum Thema Glyphosat. Deutschland wird sich in der EU voraussichtlich der Stimme zur Verlängerung der Zulassung von Glyphosat enthalten, wie etliche andere EU-Partner auch, deren Regierungen zu keiner einheitlichen Meinung gelangen. Es sieht derzeit so aus, daß damit das Thema vom Tisch ist, weil auch in der EU die notwendige qualifizierte Mehrheit für die verlängerte Zulassung von Glyphosat nicht zusammen kommen wird.

Aber ich bleibe ja zäh: Glyphosat & Co. sind nicht das wesentliche Thema, sondern die Art von Landwirtschaft, die in der EU auf Dauer betrieben werden soll.
Benutzeravatar
Cat with a whip
Beiträge: 13369
Registriert: Fr 4. Jul 2008, 21:49

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Cat with a whip »

Hier gehts insbesondere um die Gesundheitsrisiken von Glyphosat.

Tasächlich gibt es unterschiedliche Bewertungen innerhalb der WHO und der Gremien der Länder. Daher ist es auch falsch gewesen zu behaupten "DIE" WHO hätte nun "eine Studie", die nun nun Glyphosat unbedenklich sähe. Das entspricht nicht den Tatsachen. Tatsache ist eine Divergenz innerhalb der WHO.

Hier nochmal der aktualisierte Link zur Monografie des IARC zu Glyphosat, da auch der letztjährige Link nicht mehr stimmt:

http://monographs.iarc.fr/ENG/Monograph ... 112-09.pdf
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47046
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Cat with a whip hat geschrieben:(19 May 2016, 09:38)

Hier gehts insbesondere um die Gesundheitsrisiken von Glyphosat.

Tasächlich gibt es unterschiedliche Bewertungen innerhalb der WHO und der Gremien der Länder. Daher ist es auch falsch gewesen zu behaupten "DIE" WHO hätte nun "eine Studie", die nun nun Glyphosat unbedenklich sähe. Das entspricht nicht den Tatsachen. Tatsache ist eine Divergenz innerhalb der WHO.

Hier nochmal der aktualisierte Link zur Monografie des IARC zu Glyphosat, da auch der letztjährige Link nicht mehr stimmt:

http://monographs.iarc.fr/ENG/Monograph ... 112-09.pdf
Diese Meinungsunterschiede dürften der wesentliche Grund dafür sein, daß den Politikern bestenfalls der Kopf schwirrt, wenn sie nun politisch zu einer sachgerechten Entscheidung kommen sollen. Wenn ich entscheiden müßte, dann würde ich mich im Zweifelsfall gegen den Einsatz des Pflanzengifts aussprechen. "Kein Pflanzengift" heißt möglicherweise wirtschaftliche Nachteile in Kauf nehmen. Das Pflanzengift weiterhin ein zu setzen, könnte unabsehbare Folgen für unsere Lebensgrundlagen nach sich ziehen. Dieser Preis wäre mir zu hoch!
Benutzeravatar
Tilman Kluge
Beiträge: 55
Registriert: Mo 12. Sep 2011, 20:28

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Tilman Kluge »

Es wäre jedenfalls hilfreich, wenn das Bundesinstitut für Risikobewertung mehr methodische als alkoholträchtige Argumente für seine Standpunkte. egal, ob politischer oder fachlicher Art, allgemein zugänglich und verständlich verbreiten würde. :?:

Ich habe nun versucht, der Sache durch eine Bundestagspetition , die man auuch online mitzeichnen kann, näherzukommen. Mal sehen, was das gibt.
Welfenprinz
Beiträge: 8710
Registriert: So 6. Jul 2008, 19:55
user title: Nec aspera terrent
Wohnort: wo eigentlich die marienburg stehen sollte

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Welfenprinz »

Eine missliebige Meinung als alkoholisiert zu kennzeichnen eröffnet natürlich noch eine neue Dimension im Meinungsstreit. ;)
Das BfR wurde in den 14 Jahren seines Bestehens noch nie in Frage gestellt. Nur jetzt soll nicht sein, was nicht sein darf.

mit dem nein der SPD ist das Ding durch. die Welt wird gerettet .

Aber noch einen Hinweis:
wie Cat schon richtig bemerkt hat, hat die Art und Weise der "industrialisierten" Landwirtschaft mit dem Mosaiksteinchen Glyphosateinsatz grundsätzlich nichts aber auch überhaupt nichts zu tun. Es werden jetzt manche Sachen halt teurer und umständlicher , aber ändern wird sich gar nix.

Ich wills mal extrapolieren:
In einem holländischen Gewächshaus -also die Speerpsitze der normierten , "industrialisierten" Produktion- gibt es keinen Pflanzenschutz. Weil die Ansaugluft durch Biofilter kommt und UV-bestrahlt wird, weil die Pflanzen auf sterilem Substrat wachsen oder die gänzlich ohne Substrat die Nährlösung an die Wurzeln gesprayt bekommen. Da gibts kein Glyphosat, kein Nitrat und die Ressourceneffizienz ist im Maximum(20% des Wasser- und Nährstoffverbrauchs wie im Freiland).

Also:
es werden in dieser von Angst, hysterie und Propaganda geprägten öffentlichen meinungsbildung Zusammehänge hergestellt, die es überhaupt nicht gibt.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Kibuka »

Welfenprinz hat geschrieben:(25 May 2016, 20:50)

Also:
es werden in dieser von Angst, hysterie und Propaganda geprägten öffentlichen meinungsbildung Zusammehänge hergestellt, die es überhaupt nicht gibt.
Das zählt doch zum Standardrepertoire der Grünen. Ob Waldsterben, Chlorhühnchen oder Glyphosat, diese Leute treiben immer neue Säue durch das Dorf, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu erhalten.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47046
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Welfenprinz hat geschrieben:(25 May 2016, 20:50)

Eine missliebige Meinung als alkoholisiert zu kennzeichnen eröffnet natürlich noch eine neue Dimension im Meinungsstreit. ;)
Das BfR wurde in den 14 Jahren seines Bestehens noch nie in Frage gestellt. Nur jetzt soll nicht sein, was nicht sein darf.

mit dem nein der SPD ist das Ding durch. die Welt wird gerettet .

Aber noch einen Hinweis:
wie Cat schon richtig bemerkt hat, hat die Art und Weise der "industrialisierten" Landwirtschaft mit dem Mosaiksteinchen Glyphosateinsatz grundsätzlich nichts aber auch überhaupt nichts zu tun. Es werden jetzt manche Sachen halt teurer und umständlicher , aber ändern wird sich gar nix.

Ich wills mal extrapolieren:
In einem holländischen Gewächshaus -also die Speerpsitze der normierten , "industrialisierten" Produktion- gibt es keinen Pflanzenschutz. Weil die Ansaugluft durch Biofilter kommt und UV-bestrahlt wird, weil die Pflanzen auf sterilem Substrat wachsen oder die gänzlich ohne Substrat die Nährlösung an die Wurzeln gesprayt bekommen. Da gibts kein Glyphosat, kein Nitrat und die Ressourceneffizienz ist im Maximum(20% des Wasser- und Nährstoffverbrauchs wie im Freiland).

Also:
es werden in dieser von Angst, hysterie und Propaganda geprägten öffentlichen meinungsbildung Zusammehänge hergestellt, die es überhaupt nicht gibt.
Die Sache mit den holländischen Gewächshäusern finde ich sehr interessant. So weit ich das weiß, werden diese Gewächshäuser beheizt mit der Abwärme von Kraftwerken, weshalb sie auch häufig um solche Kraftwerke (Kraft-Wärme-Kopplung) herum gebaut werden. Dagegen kann doch im Ernst kein Grüner Einwände erheben... ohne Einsatz von Pflanzengift oder vielleicht schädliche Ausscheidungen aus den Gewächshäusern. Aber was werden diese Gewächshausbauern tun, wenn die Wärmekraftwerke aus der Mode kommen? Mit Strom (Wärmepumpen) aus Windkraft heizen?

Was tun diese Gewächshausbauern denn mit dem vielen Regenwasser, das von den Dächern läuft? Sammeln und in den Prozeß einbringen, oder ab ins Grundwasser damit?

Eigentlich schade, daß holländische Bauern so viel schöpferischer an die Landwirtschaft heran gehen als unsere Landwirte. Wenn die Erzeugnisse dann noch den Verbraucherwünschen und den Wünschen der Ernährungswissenschaftler entsprechen, dann ist das doch eine gute Sache! Ich stelle mir gerade vor, man müßte den Salat, die Kartoffeln (muß man die noch schälen?) oder die Mohrrüben gar nicht mehr sorgfältig putzen, weil sie aus solchem Anbau stammen!

Für mich bedeutet "industrielle Landwirtschaft" im Freiland aber die großflächige Vergiftung von Böden und Grundwasser mit Pflanzengiften und übermäßig aufgebrachtem Dünger in Form von Gülle mit dem Medikamentencocktail zum Betrieb von riesigen Mastställen. Dagegen habe ich dann doch einige Bedenken. Ich halte diese Wirtschaftsweise für einen Raubbau an unseren Lebensgrundlagen.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47046
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Kibuka hat geschrieben:(28 May 2016, 10:30)

Das zählt doch zum Standardrepertoire der Grünen. Ob Waldsterben, Chlorhühnchen oder Glyphosat, diese Leute treiben immer neue Säue durch das Dorf, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu erhalten.
Sie werfen hier aber ziemlich unüberlegt Dinge durcheinander, wodurch Ihre Aussagen sehr entwertet werden:

Das Waldsterben war eine sehr ernste Angelegenheit, die nur durch großflächige Kalkung von Wäldern eingegrenzt werden konnte. Parallel dazu wurde die Kraftstoffe von Fahrzeugen und anderen Verbrauchern entschwefelt, um den Ausstoß von Schwefel und die Bildung von Schwefelsäure zu vermindern. Für Braunkohlekraftwerke wurden riesige Rauchfilter mit integrierter Gipserzeugung gebaut. Seitdem ist das Waldsterben weniger aufregend geworden.

Chlorhühnchen sind eher eine Sache des Wettbewerbs zwischen Landwirtschaften. Aus meiner Sicht spricht nichts gegen eine solche Entkeimungsbehandlung, wenn davon keine nennenswerten Rückstände im Nahrungsmittel zum Verbraucher gelangen. Mit dem vorbehandelten Trinkwasser und in öffentlichen Bädern setzen wir uns auch einer Belastung mit Chlor aus, wobei auch dort darauf zu achten ist, daß hier nicht zu "viel hilft viel" gegriffen wird.

Bei Glyphosat ist die Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen, sind widersprüchliche Aussagen im Umlauf. Die müssen methodisch nach dem Stand der Wissenschaften geprüft werden und dann nach bestem Wissen und Gewissen bewertet und entschieden werden. Im Zweifelsfall immer den Einsatz verbieten, was denn sonst? Im Grunde würde ich eine Kennzeichnungspflicht einführen, die die Anbauweise genau beschreibt. Dann könnte jeder Verbraucher selbst entscheiden, was er sich zumuten will. Das erscheint aber beim heute zu beobachtenden Hang zu Fertigmahlzeiten und Kantinenessen/Schulessen so gut wie unmöglich. Deshalb muß die Ernährungswissenschaft einen Schutz der Verbraucher vor unzulässigen Erzeugungsverfahren aufbauen... geht doch gar nicht anders!
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Kibuka »

H2O hat geschrieben:(28 May 2016, 21:22)

Das Waldsterben war eine sehr ernste Angelegenheit, die nur durch großflächige Kalkung von Wäldern eingegrenzt werden konnte. Parallel dazu wurde die Kraftstoffe von Fahrzeugen und anderen Verbrauchern entschwefelt, um den Ausstoß von Schwefel und die Bildung von Schwefelsäure zu vermindern. Für Braunkohlekraftwerke wurden riesige Rauchfilter mit integrierter Gipserzeugung gebaut. Seitdem ist das Waldsterben weniger aufregend geworden.
Das hatte mit PKW nur bedingt zu tun. Bei den Braunkohlekraftwerken waren es die ostdeutschen Kraftwerke, die weitgehend ohne Filteranlagen arbeiteten.

Schadstoffemissionen waren außerdem kein Spezifika der Bundesrepublik, ergo war auch die in Deutschland angeregte Debatte um das Waldsterben nicht spezifisch. Aber sie wurde von den Grünen explizit zu einem Spezifikum in Deutschland gemacht.

In anderen Ländern gab es keine große Debatten um das Waldsterben. Dennoch willst du wohl nicht bestreiten, dass auch in den USA oder Frankreich Maßnahmen zur Schadstoffreduktion bei Fahrzeugen und Fabriken ergriffen wurden. Und das schon vor der Debatte um das Waldsterben in Deutschland.

Außerdem handelte es sich bei der damaligen Diskussion oft um Fehldeutungen.
Viele der vermeintlichen Waldsterbe-Symptome stellten sich als Fehldeutungen heraus; als Indikatoren für den Waldzustand verblieben hauptsächlich Kronenverlichtungen und Blatt- bzw. Nadelvergilbungen, die in jährlichen Waldzustandserhebungen und laufenden Untersuchungen quantitativ erfasst wurden. Die Beschäftigung mit den Waldschäden in der Forschung reduzierte sich danach erheblich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Waldsterben
Hysterie, wie es oft die Grünen bei Umweltthemen betreiben, ist kein guter Ratgeber. Man sollte lernen Dinge sachlich und objektiv zu bewerten.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47046
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Kibuka hat geschrieben:(29 May 2016, 09:39)

Das hatte mit PKW nur bedingt zu tun. Bei den Braunkohlekraftwerken waren es die ostdeutschen Kraftwerke, die weitgehend ohne Filteranlagen arbeiteten.

Schadstoffemissionen waren außerdem kein Spezifika der Bundesrepublik, ergo war auch die in Deutschland angeregte Debatte um das Waldsterben nicht spezifisch. Aber sie wurde von den Grünen explizit zu einem Spezifikum in Deutschland gemacht.

In anderen Ländern gab es keine große Debatten um das Waldsterben. Dennoch willst du wohl nicht bestreiten, dass auch in den USA oder Frankreich Maßnahmen zur Schadstoffreduktion bei Fahrzeugen und Fabriken ergriffen wurden. Und das schon vor der Debatte um das Waldsterben in Deutschland.

Außerdem handelte es sich bei der damaligen Diskussion oft um Fehldeutungen.



Hysterie, wie es oft die Grünen bei Umweltthemen betreiben, ist kein guter Ratgeber. Man sollte lernen Dinge sachlich und objektiv zu bewerten.
Unser Land unterscheidet sich von seinen Nachbarn in der Tat durch mehr Bewußtsein für die Zerstörung von Lebensgrundlagen. Kein Wunder bei unserer Besiedlungsdichte und industriellen Durchdringung. Wichtig in dieser Diskussion bleibt fest zu halten, daß Gegenmaßnahmen gegen die Versauerung der Wälder ergriffen wurden und gewirkt haben. Unsere Waldflächen können jetzt überleben, wenn wir nicht neue Gedankenlosigkeiten zulassen. Besser zu früh als zu spät eine Gefahr erkennen und ihr begegnen, bevor dem letzten Berufszweifler auch nichts mehr dazu einfällt, wie ihre Harmlosigkeit begründet werden könnte.

Übrigens ist in diesem Forum nur meine Meinung objektiv und rein sachlich begründet, um das hier einmal in aller Deutlichkeit fest zu stellen! :cool:
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Kibuka »

H2O hat geschrieben:(29 May 2016, 10:37)

Unser Land unterscheidet sich von seinen Nachbarn in der Tat durch mehr Bewußtsein für die Zerstörung von Lebensgrundlagen.
Bitte keine Geschichten. Kalifornien hat beispielsweise noch strengere Umweltauflagen, als Deutschland.

Das Thema Glyphosat ist nur ein Wahlkampfthema der Grünen, nachdem ihnen das Thema Atomkraft abhanden gekommen ist.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47046
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Kibuka hat geschrieben:(29 May 2016, 10:41)

Bitte keine Geschichten. Kalifornien hat beispielsweise noch strengere Umweltauflagen, als Deutschland.

Das Thema Glyphosat ist nur ein Wahlkampfthema der Grünen, nachdem ihnen das Thema Atomkraft abhanden gekommen ist.
Kalifornien wird dazu sicher gute Gründe gehabt haben. Amerikaner sind doch keine willfährigen Opferlämmer. Meine Vermutung: Kalifornien hat noch schneller wirksam als wir in Deutschland in einigen Regionen und um seine Megastädte seine Lebensgrundlagen so weit angeknabbert, daß die schöne neue Welt den Wasserverbrauch mit sehr strengen Regeln begrenzen mußte. Solche Dummheiten und Verschwendungen müssen wir hier nach Kräften vermeiden. Dann bleiben uns solche Einschränkungen hoffentlich erspart. Vielleicht auch dank der DIE GRÜNEN.

Haben Sie eine Industriebeteiligung an Glyphosat? Mir ist die Sache ziemlich Wurst, wenn sie wirklich unbedenklich ist. Das sollte aber bitte nach gründlicher wissenschaftlicher Bewertung nach bestem Wissen und Gewissen politisch entschieden werden, und nicht aus Freude an einem hochwirksamen Pflanzengift endlos so weiter gehen. Was das mit "grün" zu tun haben soll, das kann ich nicht erkennen; ich tippe eher auf eine wissenschaftliche Risikobewertung.

Unser Teilnehmer Welfenprinz hat einen hochinteressanten Hinweis auf industriellen Anbau in Gewächshäusern ohne jedes Pflanzengift oder Pflanzenschutzmittel angesprochen; dieser Anbau kommt mit weniger Dünger (<20%) und Wasser aus als im Freilandanbau. Das wäre einmal gründlicher zu überlegen als der hier übliche Raubbau in Freilandkulturen an den natürlichen Lebensgrundlagen mit Vergiftung des Grundwassers und des Bodens.

Mit Blick auf meine Kinder und Enkel dringe ich auf mehr Vorsicht im Umgang mit unseren Lebensgrundlagen. Schnell ist in Jahrzehnten zerstört, was nur in Jahrhunderten wieder gewonnen werden kann: Grundwasser, natürliche Bodenfruchtbarkeit, Mischwälder, natürlicher Hochwasserschutz, Vielfalt von Pflanzen und Tieren... Ich halte diese Dinge für schützenswert, notfalls auch mit öffentlichem Aufruhr gegen unbedachte oder mutwillige Zerstörung.
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Kibuka »

H2O hat geschrieben:(29 May 2016, 11:10)

Kalifornien wird dazu sicher gute Gründe gehabt haben. Amerikaner sind doch keine willfährigen Opferlämmer. Meine Vermutung: Kalifornien hat noch schneller wirksam als wir in Deutschland in einigen Regionen und um seine Megastädte seine Lebensgrundlagen so weit angeknabbert, daß die schöne neue Welt den Wasserverbrauch mit sehr strengen Regeln begrenzen mußte.
Das kann eine Ursache sein.

Amerikaner haben aber auch im VW-Abgasskandal gehandelt, während hierzulande alle im Tiefschlaf waren.

Die Amerikaner sind keine Dummköpfe. Sie wissen um den Wert des Umweltschutzes. Sie sind aber vorallem deutlich weniger ängstlich und hysterisch, als die Deutschen.

Nicht umsonst geht weltweit der Begriff "German Angst" herum.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47046
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Kibuka hat geschrieben:(29 May 2016, 11:47)

Das kann eine Ursache sein.

Amerikaner haben aber auch im VW-Abgasskandal gehandelt, während hierzulande alle im Tiefschlaf waren.

Die Amerikaner sind keine Dummköpfe. Sie wissen um den Werte des Umweltschutzes. Sie sind aber vorallem deutlich weniger ängstlich und hysterisch, als die Deutschen.

Nicht umsonst geht weltweit der Begriff "German Angst" herum.
Na ja, die Besiedlungsdichte der USA läßt sicher mehr Gleichmut im Verbrauch von Grund und Boden zu als hier unter unseren Lebensbedingungen. Allerdings erinnere ich mich an den Raubbau der Ackerbauern auf Prairieböden der USA, der nach wenigen Jahrzehnten in weite Wüsteneien umschlug. Ob das verbrauchte Land wohl noch heute so herumliegt? Da hätte German Angst vielleicht doch etwas weiter geholfen.

In den USA ist großangelegter wirtschaftlicher Betrug nicht unbekannt; bei uns leider auch nicht, das ist schon sehr ärgerlich. Politischer Filz mit der Geldwirtschaft oder mit anderen Wirtschaftsunternehmen sind in den USA nicht so ungewöhnlich... im Grunde schon in den Bewerbungen um politische Macht angelegt. So mußte die EU wirtschaftlichen Machtmißbrauch etlicher US-Unternehmungen mit empfindlichen Strafen eindämmen. In den USA durften die Unternehmungen ihre Macht marktbeherrschend ausspielen...

Ich empfinde ihre wiederholten Herabsetzungen deutscher Nachdenklichkeit eigenartig! Was hält Sie denn in dieser völlig verkorksten Gesellschaft noch? Vielleicht der Vergleich mit Gesellschaften in unseren Nachbarländern? Die EU bietet Ihnen doch weite Auswahl zwischen Finnland und den Azoren! Wo gibt es so etwas denn noch einmal? Ok, die Ausweitung bis Wladiwostok liegt jetzt erst einmal auf Eis... schade.
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Kibuka »

Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47046
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Wat nu?
  • Im Zusammenhang mit der 2007 eingetretenen Finanz- und Wirtschaftskrise stellt Ulrich Greiner im Mai 2009 jedoch fest, dass von „German angst“ und deutschen „hysterischen Erscheinungen“ im Unterschied zu Nachbarländern wie England und Frankreich nichts Besonderes mehr zu vermerken sei. Es sehe so aus, „als müssten die Deutschen ihr Bild von sich revidieren“. Als Erklärung bietet Greiner die Beobachtung an, dass „die Masse als unheimliches Tier, als politisch explosive Macht, […] wenn auch nicht verschwunden, so doch vom allgemeinen Prozess der Individualisierung geschwächt worden“ sei.
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Kibuka »

H2O hat geschrieben:(29 May 2016, 12:40)

Wat nu?
Dat.

Code: Alles auswählen

 German Angst: die zurückhaltende Außen- und Sicherheitspolitik Deutschlands nach der Wiedervereinigung, insbesondere in Bezug auf den zweiten Golfkrieg. Ebenso war die immer wiederkehrende, auf der Welt oft beispiellose Reaktion auf Ereignisse in den deutschen Medien ein Beispiel der „German Angst“. Populäre Anlässe hierfür konnten etwa die Flüchtlingskrise in Deutschland ab 2015, Google Street View (dessen Erweiterung in Deutschland als einzigem Land eingestellt wurde), die Vogelgrippe H5N1, BSE, die Risiken der Kernkraftwerke sowie die auswuchernde Angst vor dem Weltuntergang bzw. der Apokalypse durch den Klimawandel oder das Tōhoku-Erdbeben 2011 sein.
Angst vor Atomkrise

Geigerzähler in Deutschland schon ausverkauft

Atomstrahlen-Messgeräte sind in Deutschland offenbar schon vergriffen. Der Bedarf nach den bis 500 Euro teuren Geigerzählern ist riesig

http://www.welt.de/vermischtes/weltgesc ... kauft.html
Waren die Geigerzähler auch in den USA oder der Schweiz ausverkauft?

Wurde Google Street View auch in Frankreich eingestellt?
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(28 May 2016, 21:22)

Sie werfen hier aber ziemlich unüberlegt Dinge durcheinander, wodurch Ihre Aussagen sehr entwertet werden:
Bei den Grünen geht es um die "Mobilisierung" einer Schicht der Bevölkerung.

Welches "Ding" dazu genutzt wird - ist vollkommen nebensächlich. Mit ausreichend PROPAGANDA kann man JEDES Produkt, Stoff, Produktionsweise oder Menge PLATT machen.

Man "stürzt" sich auf ein TEIL - wenn der Hersteller sich nicht "freikauft" - oder/und in der Propaganda mit macht - wird er bekämpft.

Bisher waren immer Grüne Politiker auch Nutznießer der Kampagnen - direkt oder indirekt .

Bei Glyphosat steht einzig und allein der sozial-ökonomische Effekt am Pranger....wer das nicht einsetzt - hat weniger Produkt.

Bei "ordentlichem" Gebrauch seh ich kein Problem.

Bei JEDEM Stoff ists immer GLEICH - die MENGE MACHTS ! Auch bei zu viel WASSER kann man ersaufen.

Die Apokalypse kommt - damit sind schon ganze Glaubensrichtungen Jahrhunderte auf Welttournee ...... :D :D :D

Alle werden sterben.... und seit Menschengedenken hat DAS auch noch keiner überlebt.....


Der § 130 ist MEINER MEINUNG NACH zu erweitern -
Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,

gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung hier sollte noch der Begriff FIRMEN, Produkte und Herstellungsarten mit aufgenommen werden - oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert .....
Volksverhetzung - mehr ist es - zumindest von einem TEIL der grünen Politik - MEINER unbedeutenden MEINUNG NACH - nicht.... :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47046
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Kibuka hat geschrieben:(29 May 2016, 12:43)

Dat.

Code: Alles auswählen

 German Angst: die zurückhaltende Außen- und Sicherheitspolitik Deutschlands nach der Wiedervereinigung, insbesondere in Bezug auf den zweiten Golfkrieg. Ebenso war die immer wiederkehrende, auf der Welt oft beispiellose Reaktion auf Ereignisse in den deutschen Medien ein Beispiel der „German Angst“. Populäre Anlässe hierfür konnten etwa die Flüchtlingskrise in Deutschland ab 2015, Google Street View (dessen Erweiterung in Deutschland als einzigem Land eingestellt wurde), die Vogelgrippe H5N1, BSE, die Risiken der Kernkraftwerke sowie die auswuchernde Angst vor dem Weltuntergang bzw. der Apokalypse durch den Klimawandel oder das Tōhoku-Erdbeben 2011 sein.


Waren die Geigerzähler auch in den USA oder der Schweiz ausverkauft?

Wurde Google Street View auch in Frankreich eingestellt?
Tja, mein Zitat stammt aus der selben Quelle, drei Zeilen tiefer. Man muß sicher nicht jeden Unfug ernst nehmen; das ist mein Eindruck davon. :D

Ich nehme an, daß die USA etwas weiter von Tschernobyl abgelegen sind als Deutschland. Vielleicht haben die wegen der Strahlenbelastung aus der Wüste von Nevada auch mehr Geigerzähler im Vorrat. Vielleicht kommen von dieser Strahlenbelastung auch die leuchtenden Augen der Trump-Verehrer?

Die verdammte Ruine von Tschernobyl hat noch heute 230 t (!) flüssigen Brennstoff im Bauch, und der dritte Sarkophag in 30 Jahren wird jetzt auch schon begonnen. Alles gaaanz unbedenklich! Könnte man wirtschaftlich nutzen zur Strahlentherapie für Liebhaber dieser Technik.

Wir Deutschen haben nun einmal hautnähere Erfahrungen mit staatlichen oder anderen Überwachungssystemen. Die liegt die Alarmschwelle entsprechend niedrig. So ganz falsch ist das auch gar nicht.
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Kibuka »

H2O hat geschrieben:(29 May 2016, 13:31)


Ich nehme an, daß die USA etwas weiter von Tschernobyl abgelegen sind als Deutschland.
Tschernobyl?

Mein verlinkter Beitrag stammt vom 15.3.2011! Der hat mit Tschernobyl überhaupt nichts zu tun. Hier ging es um Fukushima. Und davon sind die USA mit Sicherheit nicht weiter entfernt, als Deutschland.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Teeernte »

Kibuka hat geschrieben:(29 May 2016, 13:38)

Tschernobyl?

Mein verlinkter Beitrag stammt vom 15.3.2011! Der hat mit Tschernobyl überhaupt nichts zu tun. Hier ging es um Fukushima. Und davon sind die USA mit Sicherheit nicht weiter entfernt, als Deutschland.

Ich könnte hier mit der Messkarte winken....

http://odlinfo.bfs.de/DE/themen/wo-steh ... hland.html

1:10 Werterhöhung innerhalb von 10 km.

Mannnnnnn könnte nach fossiler Strahlung und "Man-made" unterscheiden..... DA macht mannns absichtlich NICHT.

Strahlung - Energiegehalt - Schädlichkeit .....Welle - Teilchen - Dualismus - alles KEINE Geheimwissenschaft.

Sonst könnte man ja an manchen Stellen gar nicht telefonieren.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47046
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von H2O »

Kibuka hat geschrieben:(29 May 2016, 13:38)

Tschernobyl?

Mein verlinkter Beitrag stammt vom 15.3.2011! Der hat mit Tschernobyl überhaupt nichts zu tun. Hier ging es um Fukushima. Und davon sind die USA mit Sicherheit nicht weiter entfernt, als Deutschland.
Tja, die Dichte der AKW ist in D und Umgebung nun einmal etwas größer als in den USA; da kann man schon einmal einen Zittertatterich bekommen. Zuletzt wurde Personal der AKW ausgespäht und Drohnen flogen da auch herum, die dort nichts zu suchen hatten. Alles gaaanz harmlose Risse in den Stahlrohren, sagte doch der belgische Energieminister. Der muß das schließlich auch wissen.

Hoffentlich sind bald diese Höllenmaschinen Vergangenheit und schlechtes Beispiel.
Fazer
Beiträge: 3993
Registriert: Mi 21. Okt 2015, 10:40

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Fazer »

Teeernte hat geschrieben:(29 May 2016, 12:48)

Bei den Grünen geht es um die "Mobilisierung" einer Schicht der Bevölkerung.

Welches "Ding" dazu genutzt wird - ist vollkommen nebensächlich. Mit ausreichend PROPAGANDA kann man JEDES Produkt, Stoff, Produktionsweise oder Menge PLATT machen.

Man "stürzt" sich auf ein TEIL - wenn der Hersteller sich nicht "freikauft" - oder/und in der Propaganda mit macht - wird er bekämpft.

Bisher waren immer Grüne Politiker auch Nutznießer der Kampagnen - direkt oder indirekt .

Bei Glyphosat steht einzig und allein der sozial-ökonomische Effekt am Pranger....wer das nicht einsetzt - hat weniger Produkt.

Bei "ordentlichem" Gebrauch seh ich kein Problem.

Bei JEDEM Stoff ists immer GLEICH - die MENGE MACHTS ! Auch bei zu viel WASSER kann man ersaufen.

Die Apokalypse kommt - damit sind schon ganze Glaubensrichtungen Jahrhunderte auf Welttournee ...... :D :D :D

Alle werden sterben.... und seit Menschengedenken hat DAS auch noch keiner überlebt.....
In der Tat. Leider funktioniert diese Art von Propaganda durch die Grünen, Campact und sonstige linke Organisationen immer wieder. Gegen die mantrahaft vorgetragenen Lügen, die oft Basis diverser Aktionen sind ist mit Argumenten kaum durchzukommen.

In SAchen Glyphosat und Vorsorgeprinzip gibt es insoweit aktuell einen sehr guten Beitrag bei Novo, der die Lächerlichkeit der Behauptung, Glyphosat sei so besonders gefährlich darlegt:
Alles macht Krebs

Kommentar von Thilo Spahl

Das Vorsorgeprinzip fordert: Wenn etwas im Verdacht steht, krebserzeugend zu sein, muss man es verbieten. Vollkommener Humbug.

...

Warum sollte das Vorsorgeprinzip für Glyphosat, nicht aber für unzählige andere Substanzen gelten, die sicher oder möglicherweise DNA-Schäden bewirken. Ein einzelner Sonnenstrahl kann Krebs auslösen. Was sollten wir tun, um das zu verhindern? Bananen enthalten viel Kalium und 0,012% allen natürlichen Kaliums ist radioaktiv und damit potenziell krebserzeugend. Noch schlimmer sind Paranüsse. Die nehmen Radium aus dem Erdboden auf und strahlen noch fünfmal stärker als Bananen. Also auf Sonne, Bananen und Paranüsse verzichten?

Natürlich brauchen wir uns wegen der Bananen keine Sorgen zu machen. Schließlich müsste man 30 Bananen pro Stunde essen, um den für Mitarbeiter in einem Kernreaktor festgelegten Grenzwert zu erreichen. Und wer isst schon 30 Bananen? Pro Stunde? Niemand. Genauso, wie niemand 1000 Liter Bier am Tag trinkt, um den Grenzwert für Glyphosat zu erreichen. Deshalb wäre es albern, Bananen zu verbieten. Und Bier. Und Glyphosat. Außer man beruft sich auf das Vorsorgeprinzip und die Tatsache, dass theoretisch auch schon eine Banane im Leben zu Krebs führen kann. Oder ein Tropfen Alkohol. Dann könnte man die EU auffordern, Bananen zu verbieten.

Dann aber auch Anis, Äpfel, Basilikum, Brokkoli, Rosenkohl, Kohl, Melonen, Karotten, Blumenkohl, Sellerie, Zimt, Nelken, Kakao, Grapefruitsaft, Honigmelone, Meerrettich, Pilze, Senf, Muskatnuss, Orangensaft, Petersilie, Pastinaken, Pfirsiche, Ananas, Radieschen, Estragon und Rüben. Diese sich harmlos gebenden Alltagslebensmittel enthalten alle von Natur aus Substanzen, die nicht nur theoretisch gefährlich sind, sondern sich im Tierversuch als krebserzeugend erwiesen haben.

http://www.novo-argumente.com/artikel/alles_macht_krebs
Freiheit bedeutet Verantwortung; das ist der Grund, weshalb sich die meisten vor ihr fürchten. (George Bernard Shaw)
Welfenprinz
Beiträge: 8710
Registriert: So 6. Jul 2008, 19:55
user title: Nec aspera terrent
Wohnort: wo eigentlich die marienburg stehen sollte

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Welfenprinz »

Erklärungen dieser Art sind doch lange durch.. tausend mal erklärt und nicht gehört.
Das Ding ist auf der emotional-religiösen Schiene zum Politikum geworden und damit jeder vernünftigen Entscheidung entzogen.
Man muss sich mal in Ruhe auf der Zunge zergehen lassen,dass sich momenran eine deutsche Groko und europäische Instanzen wegen der Zulassung eines PFLANZENSCHUTZMITTELS!!!!!!!!!!!!!!! paralysieren und zerstreiten.
Wenn das später in den Geschichtsbüchern steht,werden die Menschen sagen "mann,gings denen damals gut. Die hatten keine echten Sorgen"
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Fazer
Beiträge: 3993
Registriert: Mi 21. Okt 2015, 10:40

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Fazer »

Welfenprinz hat geschrieben:(10 Jun 2016, 11:34)

Erklärungen dieser Art sind doch lange durch.. tausend mal erklärt und nicht gehört.
Das Ding ist auf der emotional-religiösen Schiene zum Politikum geworden und damit jeder vernünftigen Entscheidung entzogen.
Man muss sich mal in Ruhe auf der Zunge zergehen lassen,dass sich momenran eine deutsche Groko und europäische Instanzen wegen der Zulassung eines PFLANZENSCHUTZMITTELS!!!!!!!!!!!!!!! paralysieren und zerstreiten.
Wenn das später in den Geschichtsbüchern steht,werden die Menschen sagen "mann,gings denen damals gut. Die hatten keine echten Sorgen"
Wenn es ernsthaft gesundheitsgefährdend wäre, wäre es ja richtig, darüber zu streiten. Ist es aber nicht. Am Ende geht es z.B. den Grünen darum, die industrielle Landwirtschaft zu verändern - es geht nicht um Gesundheit, das wird nur vorgeschoben. Und in D versucht sich die SPD insoweit an diesen linken, globalisierungs- und industriefeindlichen Teil der Gesellschaft anzudocken. Dabei wird verantwortliches Regierungshandeln preisgegeben.

Es ist erschreckend, wie sehr heutzutage Kampagnen wie zu TTIP, Glyphosat und anderen Themen von linken/grünen Zeitgenossen in verlogener Weise geführt werden.
Freiheit bedeutet Verantwortung; das ist der Grund, weshalb sich die meisten vor ihr fürchten. (George Bernard Shaw)
Welfenprinz
Beiträge: 8710
Registriert: So 6. Jul 2008, 19:55
user title: Nec aspera terrent
Wohnort: wo eigentlich die marienburg stehen sollte

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Welfenprinz »

Natürlich kann es gesundheitsgefährdend sein. (obwohl grad auf youtube ein clip rumgeistert , in dem jemand pur einen Schluck davon nimmt), wie jeder andre Stoff auch. und auch dazu gibt es Untersuchungen .... die sind allerdings ernst, seriös , trocken und verstaubt.
Da ist es einfach viel geiler und aufsehenerregender wenn Reste von Spülmittlen in Muttermilch und Bier nachgewiesen werden.
an diesen linken, globalisierungs- und industriefeindlichen Teil der Gesellschaft anzudocken
Die Hendricks hat kaum dass der erste Wassertropfen durch Simbach rollte , verkündet , dass die "industrialisierte Landwirtschaft" am Hochwasser schuldig ist, um dann kurz danach in Hamburg ein Kreuzfahrtschiff für "das nachhaltige blablablablabalblup" zu loben. :D :D :D

klar geht es darum. Die Sünden einer verwöhnten,dekadenten Bildungsbürgeroberschicht müssen auf andere abgewälzt werden.Wär ja schlimm, wenn man wegen dieser Scheissumwelt nicht mehr zum Selbstverwirklichungstaichi II für Fortgeschrittene nach Thailand jetten soll.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Ebiker
Beiträge: 6252
Registriert: Mo 16. Mai 2016, 11:06
user title: Elektrowitsch 1. Ordnung

Re: Mögliche Gesundheitsrisiken: Glyphosat verbieten?

Beitrag von Ebiker »

Welfenprinz hat geschrieben:(10 Jun 2016, 11:34)

Erklärungen dieser Art sind doch lange durch.. tausend mal erklärt und nicht gehört.
Das Ding ist auf der emotional-religiösen Schiene zum Politikum geworden und damit jeder vernünftigen Entscheidung entzogen.
Man muss sich mal in Ruhe auf der Zunge zergehen lassen,dass sich momenran eine deutsche Groko und europäische Instanzen wegen der Zulassung eines PFLANZENSCHUTZMITTELS!!!!!!!!!!!!!!! paralysieren und zerstreiten.
Wenn das später in den Geschichtsbüchern steht,werden die Menschen sagen "mann,gings denen damals gut. Die hatten keine echten Sorgen"
Wovor schützt Glyphosat eine Pflanze ? Es vernichtet Pflanzen.
Folgen sie den Anweisungen
Antworten