Aufstand der Tiere?

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King Kong 2006
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Aufstand der Tiere?

Beitrag von King Kong 2006 »

Ein Bauer ist von einem Bullen tödlich verletzt worden. Ein Grund für radikale Tierrechtler dies als Freiheitskampf zu deklarieren?
Ein dreijähriger Bulle verletzte einen Bauern in Nordrhein-Westfalen tödlich. Eine radikale Tierschützerin erklärte das Tier zum Helden - und handelte sich so zwei Strafanzeigen ein.
Hamburg - "Und wieder steht ein Held aus unserer Mitte auf - Ein Bulle nimmt Rache", ist der Artikel überschrieben, den die Tierrechtsorganisation Animal Peace auf ihrer Webseite viva-vegan.info veröffentlichte. Sie kommentierte damit ein Unglück, das sich vor drei Wochen in Nümbrecht bei Köln zutrug.

Ein 61-jähriger Bauer wollte gerade eine Stalltür reparieren, als er offenbar von seinem Bullen angegriffen wurde. Der 18-jährige Sohn des Landwirtes fand seinen Vater am Abend tot im Stall.
Während die Familie trauert, glorifiziert Silke Ruthenberg, die Vorsitzende des Vereins Animal Peace, den Stier: "Wir verneigen uns vor dem Held der Freiheit. Mögen ihm viele weitere Rinder in den Aufstand der Geknechteten folgen." Den Bauern bezeichnete sie als "Sklavenhalter".

Zwei Strafanzeigen gegen die radikale Veganerin

Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Die Landwirtschafts-Zeitschrift "Top Agrar" und Mitgliedsorganisationen des Deutschen Bauernverbands berichteten über den Artikel. Bald brach auf Facebook ein Shitstorm über Animal Peace und die Autorin Silke Ruthenberg herein, Medien berichteten.

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und die Kreisbauernschaft Oberbergischer Kreis erstatteten beide am vergangenen Freitag Strafanzeige bei den Staatsanwaltschaften München und Köln gegen Ruthenberg. Sie berufen sich auf Paragraf 189 des Strafgesetzbuches: "Wer das Andenken eines Verstorbenen verunglimpft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft."
Dient dieser Duktus zum Denkanstoss, oder ist das voll daneben?
Silke Ruthenberg lässt sich davon nicht beeindrucken. "Wir als vegane Bewegung wollen provozieren und zu politischem Denken anregen", sagt sie. "Ich habe das bewusst mit einem revolutionären Duktus geschrieben." Dass der Artikel so eine große Resonanz hervorrufen würde, hätte sie nicht erwartet. Schlecht findet sie es aber auch nicht - im Gegenteil. "Es ist absolut in unserem Sinne, dass das so große Verbreitung gefunden hat", sagt sie.

"Hauptsache die Debatte wurde angestoßen und es wird in der veganen Szene nicht immer nur über Zucchini-Spaghetti gesprochen", sagt Ruthenberg, die selbst seit 30 Jahren Veganerin ist. "Da mache ich mich gern zum unkultivierten Bauernhasser." Ihr sei sogar mit Mord und Vergewaltigung gedroht worden, sagt die 47-Jährige. Von wem, kann sie nicht genau sagen, wahrscheinlich seien es erboste Bauern.

Es sei nicht ihre Absicht gewesen, die Landwirte zu provozieren, viel mehr gehe es um eine "gelebte, kompromisslose Solidarität mit den Tieren".

http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 15210.html
In der Landwirtschaft und Viehzucht geschehen mit Sicherheit viele Schweinereien, aber ist es angebracht bei einem Tod eines Menschen dies so zu instrumentalisieren? Ich habe wenig Verständnis für aufgespießte Matadore. Selbst schuld. In diesem Falle halte ich es aber für ziemlich ungebührlich.

Allerdings finde ich, daß jemand, der auf Fleisch verzichtet, konsequenterweise zum größten Teil auch auf alles weitere tierische verzichten müsste. Also vegan leben sollte. Ein bisschen Todesstrafe geht auch nicht. Konsequenterweise müsste auch eine radikale Haltung gegenüber der Haltung und Nutzung von Tieren erfolgen. Was recht und billig bei der Kritik und dem Kampf gegen moderner Sklaverei und Ausbeutung ist, sollte auch bei Tieren gelten? Ist der Tierschutz nicht eine Farce, wie bei "humanen" Formen der Todesstrafe?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Fadamo
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Re: Aufstand der Tiere?

Beitrag von Fadamo »

King Kong 2006 » Di 27. Jan 2015, 20:08 hat geschrieben:Ein Bauer ist von einem Bullen tödlich verletzt worden. Ein Grund für radikale Tierrechtler dies als Freiheitskampf zu deklarieren?







Dient dieser Duktus zum Denkanstoss, oder ist das voll daneben?



In der Landwirtschaft und Viehzucht geschehen mit Sicherheit viele Schweinereien, aber ist es angebracht bei einem Tod eines Menschen dies so zu instrumentalisieren? Ich habe wenig Verständnis für aufgespießte Matadore. Selbst schuld. In diesem Falle halte ich es aber für ziemlich ungebührlich.

Allerdings finde ich, daß jemand, der auf Fleisch verzichtet, konsequenterweise zum größten Teil auch auf alles weitere tierische verzichten müsste. Also vegan leben sollte. Ein bisschen Todesstrafe geht auch nicht. Konsequenterweise müsste auch eine radikale Haltung gegenüber der Haltung und Nutzung von Tieren erfolgen. Was recht und billig bei der Kritik und dem Kampf gegen moderner Sklaverei und Ausbeutung ist, sollte auch bei Tieren gelten? Ist der Tierschutz nicht eine Farce, wie bei "humanen" Formen der Todesstrafe?


Für was sind denn diese tier da,wenn nicht zu verspeisen ?
Als spielzeug sind sie nicht geeignet.
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
Kanzlerqualle

Re: Aufstand der Tiere?

Beitrag von Kanzlerqualle »

King Kong 2006 » Di 27. Jan 2015, 20:08 hat geschrieben:Ein Bauer ist von einem Bullen tödlich verletzt worden. .
.. dann hat er auch wohl selber Schuld ..
.. ich kann es schreiben , weil mit Kühe und Bullen kenne ich mich sehr sehr gut aus , wir haben zu Hause 150 Stück , geh niemals zu einem Bullen in ein Gehege > niemals !!!
.. auf der Weide mit meinem Vater bin ich schon öfter gewesen und der Bulle war ruhig , wenn man sich ordentlich und entsprechend verhält und der Bulle auch eine Fluchtzone hat ..
.. unser prächtigster Bulle wiegt zur Zeit 450 Kg !!!! .. wenn jemand den Mut hat , einen kleinen Ringkampf mit ihm zu veranstalten , ist herzlich eingeladen ... :D
.. ein Bild von diesem Bullen gibt es im Internet .. :D :D :D
Kanzlerqualle

Re: Aufstand der Tiere?

Beitrag von Kanzlerqualle »

Fadamo » Di 27. Jan 2015, 21:39 hat geschrieben:Für was sind denn diese tier da,wenn nicht zu verspeisen ?
Als spielzeug sind sie nicht geeignet.
... die Kühe zu befruchten und damit ist er der Leitbulle der Herde und wenn dann die Kälber auf der Weide geboren sind , sollte man sich tunlichst nicht auf die Weide begeben ...
.. ääähh Spielzeug :D ... man kann ja mal versuchen 450 Kg reine Muskelmasse zu verjagen ... :D :D :D
Zuletzt geändert von Kanzlerqualle am Mi 28. Jan 2015, 01:13, insgesamt 2-mal geändert.
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ThorsHamar
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Re: Aufstand der Tiere?

Beitrag von ThorsHamar »

Kanzlerqualle » Heute 01:06 hat geschrieben:
.. dann hat er auch wohl selber Schuld ..
.. ich kann es schreiben , weil mit Kühe und Bullen kenne ich mich sehr sehr gut aus , wir haben zu Hause 150 Stück , geh niemals zu einem Bullen in ein Gehege > niemals !!!
.. auf der Weide mit meinem Vater bin ich schon öfter gewesen und der Bulle war ruhig , wenn man sich ordentlich und entsprechend verhält und der Bulle auch eine Fluchtzone hat ..
.. unser prächtigster Bulle wiegt zur Zeit 450 Kg !!!! .. wenn jemand den Mut hat , einen kleinen Ringkampf mit ihm zu veranstalten , ist herzlich eingeladen ... :D
.. ein Bild von diesem Bullen gibt es im Internet .. :D :D :D
450 kg nur? Da habt ihr wohl schon ein paar Steaks rausgeschnitten? :cool:
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Fadamo
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Re: Aufstand der Tiere?

Beitrag von Fadamo »

ThorsHamar » Mi 28. Jan 2015, 02:13 hat geschrieben:
450 kg nur? Da habt ihr wohl schon ein paar Steaks rausgeschnitten? :cool:

:D :D :D

Das waren bestimmt die romas.Die haben unsere wildenten im dorfteich auch geschlachtet. :D
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Provokateur
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Re: Aufstand der Tiere?

Beitrag von Provokateur »

Bäh, missionierende Veganer sind ätzend. Ganz schreckliche Menschen. Und die Vermenschlichung von Tieren ist ja wohl auch unwissenschaftlich - der Bulle wird keinen "Aufstand" geprobt haben, sondern der wird sich halt in dem Moment vom Bauern gestört gefühlt haben. Und Bullen haben nun mal Kraft und Hörner.

Veganer und Omnivoren können koexistieren. Da lob ich mir doch meine Freundin - sie lebt vegan, ich esse alles. Hat viele Vorteile - wenn sie kocht, brauch ich nur Fleisch rein zu kippen, und wenn ich mir Beef Jerky kaufe, ist das nach einer Woche nicht verschwunden.
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Dieter Winter
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Re: Aufstand der Tiere?

Beitrag von Dieter Winter »

ThorsHamar » Mi 28. Jan 2015, 02:13 hat geschrieben:
450 kg nur? Da habt ihr wohl schon ein paar Steaks rausgeschnitten? :cool:
So was läuft eher unter Kälbchen. ;) Wenn der zum decken verwendet wird, dann handelt es sich um Kindsmissbrauch. :rolleyes:
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Dieter Winter
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Re: Aufstand der Tiere?

Beitrag von Dieter Winter »

Kanzlerqualle » Mi 28. Jan 2015, 01:12 hat geschrieben: ... die Kühe zu befruchten und damit ist er der Leitbulle der Herde und wenn dann die Kälber auf der Weide geboren sind , sollte man sich tunlichst nicht auf die Weide begeben ...
.. ääähh Spielzeug :D ... man kann ja mal versuchen 450 Kg reine Muskelmasse zu verjagen ... :D :D :D
Kein Problem. Erwachsene Tiere mit diesem Gewicht sind Fluchttiere und wiehern.... :cool:
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Oder
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Re: Aufstand der Tiere?

Beitrag von Oder »

Moin,

wir sollten gegenüber unseren Mitlebewesen nicht so überheblich sein,
denn wir sind die Neandertaler von morgen.
Wir sind mit allen Lebewesen verwandt, weil wir gemeinsame Vorfahren haben.
Der Sinn allen Lebens ist die Weitergabe von Information in Form von Genen und in
Form von Wissen.
Das Wahnsinnprinzip allen Lebens ist, dass wir einander auffressen müssen, um
leben können. Gleichzeitig dient dies Wahnsinnsprinzip der Bestandregulierung
in und zwischen den Arten.
Unser aller Problem ist die unermeßliche Gier!

Gruß Oder
Zuletzt geändert von Oder am Mi 28. Jan 2015, 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
Religion ist heilbar!
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Cat with a whip
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Re: Aufstand der Tiere?

Beitrag von Cat with a whip »

King Kong 2006 » Di 27. Jan 2015, 20:08 hat geschrieben:Ein Bauer ist von einem Bullen tödlich verletzt worden. Ein Grund für radikale Tierrechtler dies als Freiheitskampf zu deklarieren?







Dient dieser Duktus zum Denkanstoss, oder ist das voll daneben?



In der Landwirtschaft und Viehzucht geschehen mit Sicherheit viele Schweinereien, aber ist es angebracht bei einem Tod eines Menschen dies so zu instrumentalisieren? Ich habe wenig Verständnis für aufgespießte Matadore. Selbst schuld. In diesem Falle halte ich es aber für ziemlich ungebührlich.

Allerdings finde ich, daß jemand, der auf Fleisch verzichtet, konsequenterweise zum größten Teil auch auf alles weitere tierische verzichten müsste. Also vegan leben sollte. Ein bisschen Todesstrafe geht auch nicht. Konsequenterweise müsste auch eine radikale Haltung gegenüber der Haltung und Nutzung von Tieren erfolgen. Was recht und billig bei der Kritik und dem Kampf gegen moderner Sklaverei und Ausbeutung ist, sollte auch bei Tieren gelten? Ist der Tierschutz nicht eine Farce, wie bei "humanen" Formen der Todesstrafe?
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Boraiel
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Re: Aufstand der Tiere?

Beitrag von Boraiel »

Provokateur » Mi 28. Jan 2015, 08:35 hat geschrieben:Bäh, missionierende Veganer sind ätzend. Ganz schreckliche Menschen. Und die Vermenschlichung von Tieren ist ja wohl auch unwissenschaftlich - der Bulle wird keinen "Aufstand" geprobt haben, sondern der wird sich halt in dem Moment vom Bauern gestört gefühlt haben. Und Bullen haben nun mal Kraft und Hörner.

Veganer und Omnivoren können koexistieren. Da lob ich mir doch meine Freundin - sie lebt vegan, ich esse alles. Hat viele Vorteile - wenn sie kocht, brauch ich nur Fleisch rein zu kippen, und wenn ich mir Beef Jerky kaufe, ist das nach einer Woche nicht verschwunden.
Habe das heute mal getestet, besonders gut schmeckt das nicht. Hatte mir deutlich mehr davon versprochen. Da kann man lieber ne Wurst beim Metzger kaufen.
Vielleicht lag es aber auch an der Sorte: Beef Jerky Original von Jack Link's. :|
Zuletzt geändert von Boraiel am Sa 22. Aug 2015, 17:45, insgesamt 1-mal geändert.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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