Homöopathie

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Was ist von Homöopathie zu halten?

Nix. Homöopathie ist esotherischer Unsinn.
75
35%
Jeder wie er will.
38
18%
Homöopathie ist eine wichtige Komplementärmedizin.
18
8%
Homöopathie ist wissenschaftlich belegt.
2
1%
Homöopathie ist wie die FDP - viel heiße Luft.
19
9%
Homöopathie zieht die Schwachsinnigen an wie Scheiße Fliegen.
36
17%
Homöopathie hat seine Chance gehabt und versagt.
12
6%
Gehört unbedingt in den Leistungskatalog von KVs.
12
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 212
Marlies

Re: Homöopathie

Beitrag von Marlies »

Ein weiterer Punkt ist der, dass das, was approbierte in den allermeisten Fällen als Homöopathie in ihrer Praxis anbieten und was oft auch in den Studien getestet wird, gar keine Homöopathie im eigentlichen Sinne ist, sondern ein künstlich geschaffenes Konstrukt, das es Ärzten erlaubt, dem Bedürfnis mancher Patienten nachzukommen, homöopathisch behandelt zu werden und auch diese Patientengruppe in ihrer Praxis zu halten und daran zu verdienen. Mit dem theoretischen Konstrukt des Begründers Hahnemann hat das nicht mehr arg viel zu tun.
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X3Q
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Re: Homöopathie

Beitrag von X3Q »

Marlies hat geschrieben:(12 Jul 2017, 08:33)

Was ich damit sagen will, ist folgendes:
Wir Ihr alle wisst, ist das, was man gemeinhin Homöopathie nennt, auf dem Mist eines Mannes gewachsen, der Samuel Hahnemann heißt.
Man kann nun von dessen Therapieform halten, was man will. Aber um nicht nur das theoretische Konstrukt dieses Systems einigermaßen zu verstehen und auch in der Lage zu sein, das theoretische Konstrukt,
praktisch anzuwenden, braucht es wenigstens 3-4 Jahre intensives Studium des Themas. Die Probanden solcher Studien sind in den allermeisten Fällen approbierte Ärzte,
welche das Thema Homöopathie in ein paar Wochenendseminaren nahe gebracht bekamen. Denn welcher Arzt studiert schon 6 Jahre usw., um dann für eine andere Therapieform
noch einmal 4 Jahre oben drauf zu satteln? Das kommt sehr, sehr selten vor.
Um eine Studie mit wissenschaftlichem Anspruch, die diesen Namen auch verdient, zu machen, braucht es also schon einmal einVTe wirklich geeignete Auswahl von Probanden.
Das ist aber nur ein kleiner Teil dessen, was an den meisten solcher Studien nicht wissenschaftlich ist.
Wenn man aber das Ergebnis einer Studie schon vorweg nimmt und weiß, dann ist ein wissenschaftlicher Anspruch ohnehin nicht gegeben und man kann dafür
auch Metzger als Probanden wählen.
Was zeichnet denn einen geeigneten Probanden für eine wissenschaftliche Studie aus und welche Eigenschaften schließen ihn von der Teilnahme aus?
Und warum sollte es in Bezug auf die Wirksamkeit einen Unterschied machen, ob die Globuli von einem homöopathischen Fachmann mit 5-jähriger Berufserfahrung verabreicht werden oder von der Oma?

--X
Zuletzt geändert von X3Q am Mi 12. Jul 2017, 08:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Keoma
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Re: Homöopathie

Beitrag von Keoma »

Marlies hat geschrieben:(12 Jul 2017, 08:40)

Ein weiterer Punkt ist der, dass das, was approbierte in den allermeisten Fällen als Homöopathie in ihrer Praxis anbieten und was oft auch in den Studien getestet wird, gar keine Homöopathie im eigentlichen Sinne ist, sondern ein künstlich geschaffenes Konstrukt, das es Ärzten erlaubt, dem Bedürfnis mancher Patienten nachzukommen, homöopathisch behandelt zu werden und auch diese Patientengruppe in ihrer Praxis zu halten und daran zu verdienen. Mit dem theoretischen Konstrukt des Begründers Hahnemann hat das nicht mehr arg viel zu tun.
Liegt vielleicht daran, dass Hahnemanns theoretisches Konstrukt ein Schmarrn ist.
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Marie von Ebner-Eschenbach
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X3Q
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Re: Homöopathie

Beitrag von X3Q »

Marlies hat geschrieben:(12 Jul 2017, 08:40)

Ein weiterer Punkt ist der, dass das, was approbierte in den allermeisten Fällen als Homöopathie in ihrer Praxis anbieten und was oft auch in den Studien getestet wird, gar keine Homöopathie im eigentlichen Sinne ist, sondern ein künstlich geschaffenes Konstrukt, das es Ärzten erlaubt, dem Bedürfnis mancher Patienten nachzukommen, homöopathisch behandelt zu werden und auch diese Patientengruppe in ihrer Praxis zu halten und daran zu verdienen. Mit dem theoretischen Konstrukt des Begründers Hahnemann hat das nicht mehr arg viel zu tun.
Was unterscheidet denn falsche von richtige Homöopathie? Wie kann man das als Laie erkennen?

--X
Marlies

Re: Homöopathie

Beitrag von Marlies »

Ich habe eine Remis-Haltung zu dem Thema. Mit Glauben gehe ich an Dinge nicht ran.
Es geht mir hier erst einmal nur um die Kritik an der Verfahrensweise, die ich unwissenschaftlich nenne. Aber natürlich kenne ich nicht jede einzelne Studie. Um alle zu kennen, wäre ich vermutlich 20 Jahre beschäftigt.
Würde ein Institut vorab einen ausreichend anspruchsvollen Test bei den möglichen Probanden machen und darin das theoretische Konstrukt abfragen, was hinter der Homöopathie steckt und wofür man mehrere Jahre braucht, dann würden vermutlich 95% der bisherigen Probanden diesen Eignungstest gar nicht bestehen.
Alleine, dass die Probanden Ärzte sind, reicht dafür nicht aus, denn es geht ja dabei nicht primär um medizinisches Fachwissen, was die Ärzte an der Uni lernen, sondern um ein anderes Thema.
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X3Q
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Re: Homöopathie

Beitrag von X3Q »

Was ist ein anspruchsvoller Test und wie könnte man innerhalb eines Test das theoretische Konstrukt abfragen?

--X
Zuletzt geändert von X3Q am Mi 12. Jul 2017, 10:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Homöopathie

Beitrag von Ein Terraner »

Marlies hat geschrieben:(12 Jul 2017, 09:39)

Ich habe eine Remis-Haltung zu dem Thema. Mit Glauben gehe ich an Dinge nicht ran.
Es geht mir hier erst einmal nur um die Kritik an der Verfahrensweise, die ich unwissenschaftlich nenne. Aber natürlich kenne ich nicht jede einzelne Studie. Um alle zu kennen, wäre ich vermutlich 20 Jahre beschäftigt.
Würde ein Institut vorab einen ausreichend anspruchsvollen Test bei den möglichen Probanden machen und darin das theoretische Konstrukt abfragen, was hinter der Homöopathie steckt und wofür man mehrere Jahre braucht, dann würden vermutlich 95% der bisherigen Probanden diesen Eignungstest gar nicht bestehen.
Alleine, dass die Probanden Ärzte sind, reicht dafür nicht aus, denn es geht ja dabei nicht primär um medizinisches Fachwissen, was die Ärzte an der Uni lernen, sondern um ein anderes Thema.
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Papaloooo
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Re: Homöopathie

Beitrag von Papaloooo »

Sicherlich, man kann auch 10 Jahre Homöopathie studieren jedoch macht das am Ende doch keinen Unterschied, ob man potenzierte oder nicht potenzierte Globulis verwendet, siehe hier

http://www.faz.net/aktuell/wissen/mediz ... 87980.html
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Re: Homöopathie

Beitrag von Voight-Kampff »

Marlies hat geschrieben:(12 Jul 2017, 09:39)

Ich habe eine Remis-Haltung zu dem Thema. Mit Glauben gehe ich an Dinge nicht ran.
Es geht mir hier erst einmal nur um die Kritik an der Verfahrensweise, die ich unwissenschaftlich nenne. Aber natürlich kenne ich nicht jede einzelne Studie. Um alle zu kennen, wäre ich vermutlich 20 Jahre beschäftigt.
Würde ein Institut vorab einen ausreichend anspruchsvollen Test bei den möglichen Probanden machen und darin das theoretische Konstrukt abfragen, was hinter der Homöopathie steckt und wofür man mehrere Jahre braucht, dann würden vermutlich 95% der bisherigen Probanden diesen Eignungstest gar nicht bestehen.
Alleine, dass die Probanden Ärzte sind, reicht dafür nicht aus, denn es geht ja dabei nicht primär um medizinisches Fachwissen, was die Ärzte an der Uni lernen, sondern um ein anderes Thema.
Ein Proband ist ein Studienteilnehmer. Also der an dem probiert wird. Sie meinen wohl Versuchsleiter.

Nach ein bisschen Nachdenken, glaube ich zu wissen was für ein Argument hierhintersteckt. Für eine Studie braucht man erstmal geeignete Teilnehmer. Wenn man ein neues Schnupfenmittel testen will braucht man Leute mit Schnupfen. Wenn in der Studie Leute mit Lungenkrebs sind, die halt auch Atemwegsprobleme haben, hat man ja nichts gelernt wenn das mögliche Schnupfenmittel versagt.

Die Homöopathie kennt weder Krebszellen, noch Krankheitserreger noch andere solche Selbstverständlichkeiten der modernen Medizin. D.h. der Homöopath wird die Patienten in ganz andere Kategorien einordnen. Wo der richtige Arzt immer dieselbe Krankheit sieht, wird der Homoöpath verschiedene sehen. Das hat dann natürlich auch für die Behandlung Konsequenzen.

Als methodologische Kritik an speziellen, einzelnen Studien zu speziellen Interventionen ist das schon valide. Zu sagen, dass deswegen die Homoöpathie nicht geprüft ist, ist allerdings Unsinn.
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Cat with a whip
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Re: Homöopathie

Beitrag von Cat with a whip »

Keoma hat geschrieben:(11 Jul 2017, 09:54)

Wenn ich einen Scheiß, der nicht einmal einen Cent kostet, um etliche Euro verkaufe, nenne ich das Betrug.
Ach was, Psychologie. Der Placebo-Effekt verhält sich proportional zur Höhe des Preis. :D :D :D
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Re: Homöopathie

Beitrag von Marlies »

Kennt Ihr den Begriff homöopathische Komplexmittel? Diese Mittel sind das Standardprogramm approbierter Ärzte, weil man dafür keine intensive Schulung der homöopathischen Leitlinien braucht. Man kann sie quasi computergesteuert binnen ein bis zwei Minuten ermitteln, wenn man eine medizinische Diagnose hat, braucht keine homöopathische Anamnese machen, die sehr zeitaufwändig wäre. Klassische Homöopathen nutzen diese Komplexmittel eher nicht. Das einzige, was diese Tröpfchen mit Homöopathie zu tun haben, ist, dass da auch geschüttelt und verdünnt wird. Mehr aber auch nicht. Unter den klassischen Homöopathen ist man meist der Meinung, dass diese nicht nützlich sind. Unabhängig davon, wie man nun zur „Theorie“ von Samuel Hahnemann stehen mag, diese Tröpfchen stehen definitiv im Widerspruch dazu. Sie und deren Nichtwirkung werden aber oft als Beweis für die Nichtwirksamkeit der Homöopathie herangezogen, denn sie werden häufig in Placebotests gegeben. Sie wurden eigentlich nur eingeführt, um einem ansteigenden Markt an -zu Ärzten- alternativen Konkurrenten etwas entgegen zu setzen und gleichzeitig den Ärzten nicht allzu viel Fortbildung, zeitliche Investition und intellektuelle Herausforderung abzuverlangen.
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Keoma
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Re: Homöopathie

Beitrag von Keoma »

Cat with a whip hat geschrieben:(12 Jul 2017, 19:16)

Ach was, Psychologie. Der Placebo-Effekt verhält sich proportional zur Höhe des Preis. :D :D :D
Da ist etwas dran.
Wenn's nichts kostet, ist es nichts wert.
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Re: Homöopathie

Beitrag von Voight-Kampff »

Marlies hat geschrieben:(13 Jul 2017, 07:25)

Kennt Ihr den Begriff homöopathische Komplexmittel? Diese Mittel sind das Standardprogramm approbierter Ärzte, weil man dafür keine intensive Schulung der homöopathischen Leitlinien braucht. Man kann sie quasi computergesteuert binnen ein bis zwei Minuten ermitteln, wenn man eine medizinische Diagnose hat, braucht keine homöopathische Anamnese machen, die sehr zeitaufwändig wäre. Klassische Homöopathen nutzen diese Komplexmittel eher nicht. Das einzige, was diese Tröpfchen mit Homöopathie zu tun haben, ist, dass da auch geschüttelt und verdünnt wird. Mehr aber auch nicht. Unter den klassischen Homöopathen ist man meist der Meinung, dass diese nicht nützlich sind. Unabhängig davon, wie man nun zur „Theorie“ von Samuel Hahnemann stehen mag, diese Tröpfchen stehen definitiv im Widerspruch dazu. Sie und deren Nichtwirkung werden aber oft als Beweis für die Nichtwirksamkeit der Homöopathie herangezogen, denn sie werden häufig in Placebotests gegeben. Sie wurden eigentlich nur eingeführt, um einem ansteigenden Markt an -zu Ärzten- alternativen Konkurrenten etwas entgegen zu setzen und gleichzeitig den Ärzten nicht allzu viel Fortbildung, zeitliche Investition und intellektuelle Herausforderung abzuverlangen.
Ja und? Das bestimmte Mittel nicht der reinen Lehre entsprechen heißt doch nicht, dass an der reinen Lehre irgend etwas dran ist.
Marlies

Re: Homöopathie

Beitrag von Marlies »

Ein häufig geäußertes Argument ist der Zeitfaktor. Jemand, der dem Patienten mehr Zeit widmet.... Ausgesprochen und unausgesprochen wird damit suggeriert, dass approbierte Ärzte zu wenig Geld für ihre investierte Zeit bekämen und deren Konkurrenz mehr Geld bekäme. Das ist ein häufig geäußerter Trugschluss. Wenn man sich die Mühe machen würde, die von der Regierung transparent publizierten Zahlen zu bewerten, kassenärztliches jährliches Budget, durchschnittliche Anzahl der Arztbesuche pro Jahr, durchschnittliche Konsultationsdauer pro Patient usw., dann würde einem bewusst, dass ein approbierter Arzt pro Stunde direkten Patientenkontakt im Schnitt schon durch die gesetzlichen Kassen Einnahmen im Bereich von etwa 200 Euro hat. Aber wer rechnet schon nach? Solche Stundenumsätze haben alternative Therapeuten nicht. Bestenfalls die 5% beliebtesten. Die tatsächlichen Stundenumsätze alternativer Therapeuten liegen in der Masse eher unter 80 Euro, weil das die Leute selbst bzw. direkt bezahlen müssen und diese direkte Bezahlungsart einen entsprechenden Markteffekt hat, während der approbierte Arzt seine Bezahlung durch Dritte anonym bereits durch das Ziehen der Krankenkassenkarte im Lesegerät generiert, also schon vor der Erbringung einer Leistung, selbst wenn er sich anschließend mit seinem Patienten nur über das letzte Championsleaguespiel unterhält oder dieser das Wartezimmer wieder verlässt, weil es ihm zu lang dauert. Was damit von Homöopatiekritikern aber auch suggeriert wird, ist, dass im übertragenen Sinne Händchenhalten therapeutischen Erfolg bringen würde. Das ist eine sehr esoterische Geisteshaltung. So esoterisch wie die Placebostudien zur Homöopathie überwiegend insgesamt sind. Albert Einstein würde sich im Grabe herumdrehen, wüsste er, was heutzutage alles unter dem Begriff Wissenschaft hausieren geht.
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Ein Terraner
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Re: Homöopathie

Beitrag von Ein Terraner »

Marlies hat geschrieben:(13 Jul 2017, 09:53)

Ein häufig geäußertes Argument ist der Zeitfaktor. Jemand, der dem Patienten mehr Zeit widmet.... Ausgesprochen und unausgesprochen wird damit suggeriert, dass approbierte Ärzte zu wenig Geld für ihre investierte Zeit bekämen und deren Konkurrenz mehr Geld bekäme. Das ist ein häufig geäußerter Trugschluss. Wenn man sich die Mühe machen würde, die von der Regierung transparent publizierten Zahlen zu bewerten, kassenärztliches jährliches Budget, durchschnittliche Anzahl der Arztbesuche pro Jahr, durchschnittliche Konsultationsdauer pro Patient usw., dann würde einem bewusst, dass ein approbierter Arzt pro Stunde direkten Patientenkontakt im Schnitt schon durch die gesetzlichen Kassen Einnahmen im Bereich von etwa 200 Euro hat. Aber wer rechnet schon nach? Solche Stundenumsätze haben alternative Therapeuten nicht. Bestenfalls die 5% beliebtesten. Die tatsächlichen Stundenumsätze alternativer Therapeuten liegen in der Masse eher unter 80 Euro, weil das die Leute selbst bzw. direkt bezahlen müssen und diese direkte Bezahlungsart einen entsprechenden Markteffekt hat, während der approbierte Arzt seine Bezahlung durch Dritte anonym bereits durch das Ziehen der Krankenkassenkarte im Lesegerät generiert, also schon vor der Erbringung einer Leistung, selbst wenn er sich anschließend mit seinem Patienten nur über das letzte Championsleaguespiel unterhält oder dieser das Wartezimmer wieder verlässt, weil es ihm zu lang dauert. Was damit von Homöopatiekritikern aber auch suggeriert wird, ist, dass im übertragenen Sinne Händchenhalten therapeutischen Erfolg bringen würde. Das ist eine sehr esoterische Geisteshaltung. So esoterisch wie die Placebostudien zur Homöopathie überwiegend insgesamt sind. Albert Einstein würde sich im Grabe herumdrehen, wüsste er, was heutzutage alles unter dem Begriff Wissenschaft hausieren geht.
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Keoma
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Re: Homöopathie

Beitrag von Keoma »

Marlies hat geschrieben:(13 Jul 2017, 09:53)

Ein häufig geäußertes Argument ist der Zeitfaktor. Jemand, der dem Patienten mehr Zeit widmet.... Ausgesprochen und unausgesprochen wird damit suggeriert, dass approbierte Ärzte zu wenig Geld für ihre investierte Zeit bekämen und deren Konkurrenz mehr Geld bekäme. Das ist ein häufig geäußerter Trugschluss. Wenn man sich die Mühe machen würde, die von der Regierung transparent publizierten Zahlen zu bewerten, kassenärztliches jährliches Budget, durchschnittliche Anzahl der Arztbesuche pro Jahr, durchschnittliche Konsultationsdauer pro Patient usw., dann würde einem bewusst, dass ein approbierter Arzt pro Stunde direkten Patientenkontakt im Schnitt schon durch die gesetzlichen Kassen Einnahmen im Bereich von etwa 200 Euro hat. Aber wer rechnet schon nach? Solche Stundenumsätze haben alternative Therapeuten nicht. Bestenfalls die 5% beliebtesten. Die tatsächlichen Stundenumsätze alternativer Therapeuten liegen in der Masse eher unter 80 Euro, weil das die Leute selbst bzw. direkt bezahlen müssen und diese direkte Bezahlungsart einen entsprechenden Markteffekt hat, während der approbierte Arzt seine Bezahlung durch Dritte anonym bereits durch das Ziehen der Krankenkassenkarte im Lesegerät generiert, also schon vor der Erbringung einer Leistung, selbst wenn er sich anschließend mit seinem Patienten nur über das letzte Championsleaguespiel unterhält oder dieser das Wartezimmer wieder verlässt, weil es ihm zu lang dauert. Was damit von Homöopatiekritikern aber auch suggeriert wird, ist, dass im übertragenen Sinne Händchenhalten therapeutischen Erfolg bringen würde. Das ist eine sehr esoterische Geisteshaltung. So esoterisch wie die Placebostudien zur Homöopathie überwiegend insgesamt sind. Albert Einstein würde sich im Grabe herumdrehen, wüsste er, was heutzutage alles unter dem Begriff Wissenschaft hausieren geht.
Placebostudien sind esoterisch?
Aber mit Einstein hast du Recht.
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Re: Homöopathie

Beitrag von Voight-Kampff »

Marlies hat geschrieben:(13 Jul 2017, 09:53)

Ein häufig geäußertes Argument ist der Zeitfaktor. Jemand, der dem Patienten mehr Zeit widmet.... Ausgesprochen und unausgesprochen wird damit suggeriert, dass approbierte Ärzte zu wenig Geld für ihre investierte Zeit bekämen und deren Konkurrenz mehr Geld bekäme. Das ist ein häufig geäußerter Trugschluss. Wenn man sich die Mühe machen würde, die von der Regierung transparent publizierten Zahlen zu bewerten, kassenärztliches jährliches Budget, durchschnittliche Anzahl der Arztbesuche pro Jahr, durchschnittliche Konsultationsdauer pro Patient usw., dann würde einem bewusst, dass ein approbierter Arzt pro Stunde direkten Patientenkontakt im Schnitt schon durch die gesetzlichen Kassen Einnahmen im Bereich von etwa 200 Euro hat. Aber wer rechnet schon nach? Solche Stundenumsätze haben alternative Therapeuten nicht. Bestenfalls die 5% beliebtesten. Die tatsächlichen Stundenumsätze alternativer Therapeuten liegen in der Masse eher unter 80 Euro, weil das die Leute selbst bzw. direkt bezahlen müssen und diese direkte Bezahlungsart einen entsprechenden Markteffekt hat, während der approbierte Arzt seine Bezahlung durch Dritte anonym bereits durch das Ziehen der Krankenkassenkarte im Lesegerät generiert, also schon vor der Erbringung einer Leistung, selbst wenn er sich anschließend mit seinem Patienten nur über das letzte Championsleaguespiel unterhält oder dieser das Wartezimmer wieder verlässt, weil es ihm zu lang dauert.
Tja. Wer studiert hat, verdient mehr. Gibt's da Diskussionsbedarf?
Was damit von Homöopatiekritikern aber auch suggeriert wird, ist, dass im übertragenen Sinne Händchenhalten therapeutischen Erfolg bringen würde. Das ist eine sehr esoterische Geisteshaltung. So esoterisch wie die Placebostudien zur Homöopathie überwiegend insgesamt sind. Albert Einstein würde sich im Grabe herumdrehen, wüsste er, was heutzutage alles unter dem Begriff Wissenschaft hausieren geht.
Es gibt in der breiten Bevölkerung ziemlich falsche und unsinnige Vorstellung vom Placeboeffekt. Was hat das mit der Homoöpathie zu tun? Von was für Studien ist hier die Rede?
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Re: Homöopathie

Beitrag von Ein Terraner »

Voight-Kampff hat geschrieben:(13 Jul 2017, 10:33)

Von was für Studien ist hier die Rede?
Ich vermute die wollte einfach nur einmal Albert erwähnen. :)
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Re: Homöopathie

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Marlies hat geschrieben:(13 Jul 2017, 09:53)

So esoterisch wie die Placebostudien zur Homöopathie überwiegend insgesamt sind
Was ist an Statistik esoterisch?
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Re: Homöopathie

Beitrag von Papaloooo »

Marlies hat geschrieben:(13 Jul 2017, 09:53)
Was damit von Homöopatiekritikern aber auch suggeriert wird, ist, dass im übertragenen Sinne Händchenhalten therapeutischen Erfolg bringen würde. Das ist eine sehr esoterische Geisteshaltung. So esoterisch wie die Placebostudien zur Homöopathie überwiegend insgesamt sind.
Schau mal das an:

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=35076

Nochmals, es ist nicht verkehrt, auf einen Placeboeffekt zu setzen, es ist verkehrt, zu behaupten, dass Homöopathie eine Wirksamkeit hat, die über den Placeboeffekt hinaus geht.
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Michi
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Re: Homöopathie

Beitrag von Michi »

Der Globulihersteller DHU hat in einer Marketingkampagne dazu aufgerufen, unter #MachAuchDuMit über Homöopathie zu twittern. War ein ziemlicher Reinfall, die meisten Pro-Homöopathie-Tweets kamen von Fake Accounts, ansonsten haben die Kritiker den Hashtag quasi übernommen.

https://blog.gwup.net/2018/04/28/dhu-ho ... ewerb-auf/

Tja, kritische Stimmen mit Fake Accounts verdünnen, das können die Homöopathen. :D
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Re: Homöopathie

Beitrag von imp »

Michi hat geschrieben:(01 May 2018, 09:34)

Der Globulihersteller DHU hat in einer Marketingkampagne dazu aufgerufen, unter #MachAuchDuMit über Homöopathie zu twittern. War ein ziemlicher Reinfall, die meisten Pro-Homöopathie-Tweets kamen von Fake Accounts, ansonsten haben die Kritiker den Hashtag quasi übernommen.

https://blog.gwup.net/2018/04/28/dhu-ho ... ewerb-auf/

Tja, kritische Stimmen mit Fake Accounts verdünnen, das können die Homöopathen. :D
Gehört das nicht eher ins Religionsforum?
Übrigens hat man herausgefunden, dass Ratten Globuli sehr gern essen und davon aktiver werden. Liegt am Zucker.
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Re: Homöopathie

Beitrag von Michi »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 09:52)

Gehört das nicht eher ins Religionsforum?
Eigentlich ja! :D Demnächst lässt Söder in allen bayerischen Ämtern das Symbol der Homöopathie aufhängen: Gar nichts.
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Re: Homöopathie

Beitrag von imp »

Michi hat geschrieben:(01 May 2018, 09:57)

Eigentlich ja! :D Demnächst lässt Söder in allen bayerischen Ämtern das Symbol der Homöopathie aufhängen: Gar nichts.
Mir wäre der Unsinn egal, wenn er privat wäre. Im absurden Wettbewerb der GKVen bieten aber bereits mehr als zwei Drittel Zuzahlungen zum Schlangenöl an, einfach weil eine hinreichende Minderheit darauf stiert.
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Re: Homöopathie

Beitrag von Michi »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 10:01)

Mir wäre der Unsinn egal, wenn er privat wäre. Im absurden Wettbewerb der GKVen bieten aber bereits mehr als zwei Drittel Zuzahlungen zum Schlangenöl an, einfach weil eine hinreichende Minderheit darauf stiert.
Sehe ich auch so. Wer will, kann sich meinetwegen auch industrielle Chlorbleiche in den Schlund kippen, aber nicht finanziert von den GKV.
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Re: Homöopathie

Beitrag von Cat with a whip »

Mehr Qualiät durch Wettbewerb. :p
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Skeptiker

Re: Homöopathie

Beitrag von Skeptiker »

Homöopathie ist eine durch gesellschaftliche Akzeptanz geadelte Pseudomedizin. Ich halte sie für gefährlich, weil zum Teil selbst Mediziner ihr als Glaubensrichtung verfallen.

Quacksalberei hat im Gesundheitswesen keinen offiziellen Platz verdient. Gerne darf soetwas außerhalb der Medizin existieren. Man kann auch Sekten nicht verbieten, die spielen in der gleichen Kategorie. Medizin muss aber auf Wissenschaftlichkeit aufgebaut sein.
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Re: Homöopathie

Beitrag von imp »

Skeptiker hat geschrieben:(01 May 2018, 11:40)

Homöopathie ist eine durch gesellschaftliche Akzeptanz geadelte Pseudomedizin. Ich halte sie für gefährlich, weil zum Teil selbst Mediziner ihr als Glaubensrichtung verfallen.

Quacksalberei hat im Gesundheitswesen keinen offiziellen Platz verdient. Gerne darf soetwas außerhalb der Medizin existieren. Man kann auch Sekten nicht verbieten, die spielen in der gleichen Kategorie. Medizin muss aber auf Wissenschaftlichkeit aufgebaut sein.
Medizin war über ihre Geschichte geprägt von Augenschein, Erfahrung und Tradition (tradere hergebracht, überliefert). Mithin war sie ganz überwiegend nicht wissenschaftlich und oft falsch. Medizin war im Durchschnitt mehr nützlich als schädlich, daneben war das Tun an sich immer ein Stück Emanzipation vom Schicksal. Dies ist auch heute ein Aspekt von Gesundbetung, Handauflegung, Antikrebsvitaminen und Homöopathie. Neu ist, dass man es besser weiß, dass es glaubhafte und für Arzt wie Patient nachvollziehbare Argumente gegen H. gibt und sie trotzdem ihre Fans hat. Medizin irrt auch heute. Contergan, Lipobay, ständig neue Grenzwerte und Empfehlungen zur Ernährung, etc. Das ist aber etwas anderes als das nichtwissenwollen der Zuckerschlucker.
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Re: Homöopathie

Beitrag von H2O »

Skeptiker hat geschrieben:(01 May 2018, 11:40)

Homöopathie ist eine durch gesellschaftliche Akzeptanz geadelte Pseudomedizin. Ich halte sie für gefährlich, weil zum Teil selbst Mediziner ihr als Glaubensrichtung verfallen.

Quacksalberei hat im Gesundheitswesen keinen offiziellen Platz verdient. Gerne darf soetwas außerhalb der Medizin existieren. Man kann auch Sekten nicht verbieten, die spielen in der gleichen Kategorie. Medizin muss aber auf Wissenschaftlichkeit aufgebaut sein.
Solchen klinisch nicht erprobten Verfahren stehe ich auch äußerst mißtrauisch und kritisch gegenüber. Aber nachdenklich stimmt mich dann doch das Verfahren zur Entwicklung von Impfstoffen, das dadurch einen Impfschutz bietet, wenn ähnliche, dem Menschen nicht schadende Erreger einer Krankheit, genutzt werden, um einen Menschen dann immun gegen ansonsten sehr gefährliche Erreger zu machen. Ich meine, daß ein solches Verfahren bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen Pocken eine Rolle spielten.

Fast bin ich sicher, daß man heute sehr genau weiß, warum diese Impfstoffe wirken. Aber vor 150 Jahren standen diese Wissenschaften noch nicht in Blüte. Gut, daß Robert Koch da ein Licht aufgegangen war!
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Re: Homöopathie

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(01 May 2018, 13:09)

Solchen klinisch nicht erprobten Verfahren stehe ich auch äußerst mißtrauisch und kritisch gegenüber. Aber nachdenklich stimmt mich dann doch das Verfahren zur Entwicklung von Impfstoffen, das dadurch einen Impfschutz bietet, wenn ähnliche, dem Menschen nicht schadende Erreger einer Krankheit, genutzt werden, um einen Menschen dann immun gegen ansonsten sehr gefährliche Erreger zu machen. Ich meine, daß ein solches Verfahren bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen Pocken eine Rolle spielten.

Fast bin ich sicher, daß man heute sehr genau weiß, warum diese Impfstoffe wirken. Aber vor 150 Jahren standen diese Wissenschaften noch nicht in Blüte. Gut, daß Robert Koch da ein Licht aufgegangen war!
Medizin ist Praxis. Man wusste bei vielem lange nicht, warum oder hatte falsche Begründungen. Aber es wirkte. Bei der H. weiss man nicht mal, ob es etwas bewirkt bzw Studien sagen nein.
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H2O
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Re: Homöopathie

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 13:12)

Medizin ist Praxis. Man wusste bei vielem lange nicht, warum oder hatte falsche Begründungen. Aber es wirkte. Bei der H. weiss man nicht mal, ob es etwas bewirkt bzw Studien sagen nein.
Diese Feststellung beschreibt wohl den Unterschied von Medizin und Homöopathie. Mir lag daran, darauf hin zu weisen, daß der Grundgedanke der Homöopathie die Medizin auch voran gebracht hat bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen gefährliche Krankheitserreger.
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Michi
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Re: Homöopathie

Beitrag von Michi »

H2O hat geschrieben:(01 May 2018, 13:20)

Mir lag daran, darauf hin zu weisen, daß der Grundgedanke der Homöopathie die Medizin auch voran gebracht hat bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen gefährliche Krankheitserreger.
Impfungen haben mit Homöopathie nichts zu tun.
Meinungsfreiheit bedeutet, dass deine Meinung nicht illegal ist. Beknackt ist sie trotzdem.
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Re: Homöopathie

Beitrag von Skeptiker »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 12:05)
Medizin war über ihre Geschichte geprägt von Augenschein, Erfahrung und Tradition (tradere hergebracht, überliefert). Mithin war sie ganz überwiegend nicht wissenschaftlich und oft falsch. Medizin war im Durchschnitt mehr nützlich als schädlich, daneben war das Tun an sich immer ein Stück Emanzipation vom Schicksal. Dies ist auch heute ein Aspekt von Gesundbetung, Handauflegung, Antikrebsvitaminen und Homöopathie.
Richtig. Und das ist scheinbar auch heute noch häufig der Hintergrund manchen Medizinverständnisses.
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 12:05)
Neu ist, dass man es besser weiß, dass es glaubhafte und für Arzt wie Patient nachvollziehbare Argumente gegen H. gibt und sie trotzdem ihre Fans hat. Medizin irrt auch heute. Contergan, Lipobay, ständig neue Grenzwerte und Empfehlungen zur Ernährung, etc. Das ist aber etwas anderes als das nichtwissenwollen der Zuckerschlucker.
Natürlich irrt die Schulmedizin, sehr häufig tut sie das. Jede wissenschaftliche Methode tut das. Es ist aber ein Defizit unserer heutigen Gesellschaft Wissenschaftlichkeit als Konzept nicht mehr zu verstehen. Daraus nährt sich dann eine mittelalterlich anmutende Wissenschaftsfeindlichkeit.

Mir graust es wenn ich sehe wie das naturalistische Weltbild von Religiösen und Esotherikern angegriffen wird und so gefahr läuft im Unterricht irgendwann nur eines von vielen Konzepten zu sein. In der Medizin hat man das offensichtlich schon geschafft.
Skeptiker

Re: Homöopathie

Beitrag von Skeptiker »

H2O hat geschrieben:(01 May 2018, 13:09)
Solchen klinisch nicht erprobten Verfahren stehe ich auch äußerst mißtrauisch und kritisch gegenüber. Aber nachdenklich stimmt mich dann doch das Verfahren zur Entwicklung von Impfstoffen, das dadurch einen Impfschutz bietet, wenn ähnliche, dem Menschen nicht schadende Erreger einer Krankheit, genutzt werden, um einen Menschen dann immun gegen ansonsten sehr gefährliche Erreger zu machen. Ich meine, daß ein solches Verfahren bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen Pocken eine Rolle spielten.

Fast bin ich sicher, daß man heute sehr genau weiß, warum diese Impfstoffe wirken. Aber vor 150 Jahren standen diese Wissenschaften noch nicht in Blüte. Gut, daß Robert Koch da ein Licht aufgegangen war!
Ich bin kein Mediziner, aber die Wirkmechanismen bei Impfungen und dem Konzept das hinter der Homöopathie stecken, halte ich nur scheinbar für ähnlich.

Tatsächlich erzeugt die Impfung eine nachweisbare Abwehrreaktion des Körpers, die verstanden ist und gezielt genutzt wird.

Bei der Homöopathie verdünnt man Substanzen bis eine Wirkung ausgeschlossen ist. Das "Gleiches mit Gleichem"-Prinzip ist dadurch nicht mehr gültig. Auch muss man schauen auf welcher Ebene der Vergleich "Gleiches" gezogen wird. Da geht es nicht um die Erreger, sondern um Körperreaktionen. In dem Sinne ist etwas Medizin, welches die selbe Körperreaktion hervorruft - die wiederum vollkommen unterschiedliche Ursachen haben können.

Das ist einfach absurd und zielt ausschließlich auf den Placeboeffekt.
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Cat with a whip
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Re: Homöopathie

Beitrag von Cat with a whip »

Hab mir grad ein Bier 100.000 mal verdünnt um die Wirkung zu potenzieren. Bin so dicht wie noch nie.
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Re: Homöopathie

Beitrag von H2O »

Michi hat geschrieben:(01 May 2018, 13:34)

Impfungen haben mit Homöopathie nichts zu tun.
Dachte ich mir gleich!
Skeptiker

Re: Homöopathie

Beitrag von Skeptiker »

Ein weiterer Artikel, welche die subtile Manipulation von Fakten zeigt:
Ob Globuli heilen, ist wissenschaftlich nicht ausreichend belegt. Trotzdem greifen Anhänger alternativer Heilmethoden zu den kleinen Kügelchen, um Beschwerden zu lindern. Sie sind stark verdünnt und gelten daher als nebenwirkungsfrei. Trotzdem sollten Sie Globuli nicht leichtfertig einnehmen. Markus Wiesenauer, Facharzt für Allgemeinmedizin und Homöopathie, erklärt, was Sie beachten sollten.
https://www.focus.de/gesundheit/ratgebe ... 44782.html

Also, die Wirkung von Homöopathie ist nicht nur nicht ausreichend bewiesen, sie ist NICHT bewiesen (das ist durchaus ein Unterschied). Die Wirkung ist sogar vollkommen unplausibel, wenn man die hohe Verdünnung des sogenannten (!) Wirkstoffes berücksichtigt.
Wenn keine Wirkung mehr nachgewiesen werden kann - Voraussetzung für die Zulassung eines homöopathischen Medikamentes !! - dann gibt es natürlich auch keine Nebenwirkung mehr.

Man könnte genauso schreiben, dass es nicht ausreichend bewiesen ist, dass ein vierblättriger Klee Glück bringt. Aber es kann eben auch nicht schaden einen zu finden.

M I T T E L A L T E R

Ein perfektes Beispiel wie man die Wahrheit zwar schreiben aber bis zur Unkenntlichkeit verbiegen kann. Wer auf Homöopathie steht, der liest etwas ganz anderes daraus, als derjenige der kritisch hinterfragt.
Die einen suchen hat sofort nach dem Klee, die anderen suchen ihr Glück halt woanders.
Skeptiker

Re: Homöopathie

Beitrag von Skeptiker »

Cat with a whip hat geschrieben:(01 May 2018, 14:29)
Hab mir grad ein Bier 100.000 mal verdünnt um die Wirkung zu potenzieren. Bin so dicht wie noch nie.
Aber auch wenn Du 100.000 davon trinkst wird die Wirkung eine andere sein als Du es Dir versprichst ... ;)
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Re: Homöopathie

Beitrag von Misterfritz »

Skeptiker hat geschrieben:(01 May 2018, 14:42)
Wenn keine Wirkung mehr nachgewiesen werden kann - Voraussetzung für die Zulassung eines homöopathischen Medikamentes !! - dann gibt es natürlich auch keine Nebenwirkung mehr.
Wennze da zuviel von nimmst, evtl. ein Zuckerschock? :D
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Homöopathie

Beitrag von Skeptiker »

Misterfritz hat geschrieben:(01 May 2018, 14:46)
Wennze da zuviel von nimmst, evtl. ein Zuckerschock? :D
Nicht so schlimm wie die Wasservergiftung nach 100.000 verdünnten Bieren ... :dead:
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Re: Homöopathie

Beitrag von Senexx »

Cat with a whip hat geschrieben:(01 May 2018, 14:29)

Hab mir grad ein Bier 100.000 mal verdünnt um die Wirkung zu potenzieren. Bin so dicht wie noch nie.
Wo speichern Sie die 50000 Liter? Wie hoch wird die Wasserrechnung?
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Re: Homöopathie

Beitrag von Ein Terraner »

Senexx hat geschrieben:(01 May 2018, 15:55)

Wo speichern Sie die 50000 Liter?
lol, Senexx glänz wieder mit Unwissen.

P.S. So geht Potenzieren.

[youtube][/youtube]
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Re: Homöopathie

Beitrag von Michi »

Dass Esos und Heilpraktiker an Homöopathie glauben, ist ja nichts ungewöhnliches, die haben halt einen Dachschaden. Der eigentliche Skandal ist, dass z.T. Ärzte, Apotheker und Krankenkassen dabei mitmachen. Die sollten es besser wissen.
Meinungsfreiheit bedeutet, dass deine Meinung nicht illegal ist. Beknackt ist sie trotzdem.
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Re: Homöopathie

Beitrag von Keoma »

Michi hat geschrieben:(02 May 2018, 10:32)

Dass Esos und Heilpraktiker an Homöopathie glauben, ist ja nichts ungewöhnliches, die haben halt einen Dachschaden. Der eigentliche Skandal ist, dass z.T. Ärzte, Apotheker und Krankenkassen dabei mitmachen. Die sollten es besser wissen.
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Re: Homöopathie

Beitrag von BingoBurner »

Michi hat geschrieben:(02 May 2018, 10:32)

Dass Esos und Heilpraktiker an Homöopathie glauben, ist ja nichts ungewöhnliches, die haben halt einen Dachschaden. Der eigentliche Skandal ist, dass z.T. Ärzte, Apotheker und Krankenkassen dabei mitmachen. Die sollten es besser wissen.
Welche Ärtze machen den bei sowas mit ?

Wobei da fällt mir das ein........

"Sieger auf Umwegen

Und wie geht Bardens mit dem Urteil des Gerichts um? Der findet das ganze gar nicht so tragisch. Er hätte die 100.000 Euro gerne für Impfkampagnen verwendet – „als großzügige Spende sozusagen aus der Kasse der Impfgegner“.

Nach seinem Sieg in erster Instanz verkündete er in sternTV: „Es fühlt sich gut an, dass Herr Lanka in die Schranken verwiesen wurde, dass es ein klares Statement ist, dass man nicht jeden Unsinn verzapfen kann, ohne dafür die Konsequenzen tragen zu müssen.“

Doch auch, wenn er in zweiter Instanz nachgeben musste, für Bardens ist die Botschaft wichtig. Für Eltern, die ihr Kind an den Folgen einer Maserninfektion verloren haben, seien solche Theorien eine unglaubliche Belastung, so der Mediziner. Deshalb sei es ihm ein Anliegen gewesen diese Behauptungen zu widerlegen. Auch er habe miterleben müssen, wie ein Kind an den Folgen des Masern-Virus gestorben ist"

Du siehst.........obwohl man wissentschaftlich safe ist.........und Recht hat......können sich Leute wie Stefan Lanka rauswinden

http://news.doccheck.com/de/125903/mase ... gar-nicht/


https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Lanka

"Stefan Thomas Josef Lanka (* 27. September 1963 in Langenargen) ist ein deutscher Molekularbiologe, Autor und Verleger. Er vertritt verschiedene wissenschaftlich widerlegte Positionen wie die der AIDS-Leugnung und er ist Impfgegner. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er durch einen Prozess bekannt, in dem es um seine Leugnung der Existenz des Masernvirus ging."

Ach ja Homöopathie......................... wurde das schon mit den "Massenselbstmord" verlinkt ?

"Versuchter “Massenselbstmord” ist gescheitert: Homöopathie wirkt immer noch nicht"

http://scienceblogs.de/astrodicticum-si ... och-nicht/
Skeptiker

Re: Homöopathie

Beitrag von Skeptiker »

BingoBurner hat geschrieben:(02 May 2018, 11:43)
Welche Ärtze machen den bei sowas mit ?

...

"Versuchter “Massenselbstmord” ist gescheitert: Homöopathie wirkt immer noch nicht"

http://scienceblogs.de/astrodicticum-si ... och-nicht/
Homöopathen! Man muss nicht immer davon ausgehen, dass die Priester ihrer eigenen Religion nicht glauben. Solange sie sie vertreten, muss man auch davon ausgehen dass sie den Quatsch glauben den sie verbreiten.

Demonstrative Selbsttests mit Überdosierung gibt es viele. Hier ein weiterer:
https://www.deutschlandfunknova.de/beit ... is-globuli
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Re: Homöopathie

Beitrag von BingoBurner »

Meinst du jetzt Natalie Grams ? Wusste gar nicht das die zur GBS gestossen ist und zum humanistischen Pressedienst.

Wie auch immer ich finde solchen Aktionen einfach witzig..........
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Michi
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Re: Homöopathie

Beitrag von Michi »

BuzzFeed hat mal das Fake-User-Netzwerk unter die Lupe genommen, das seit einiger Zeit auf Twitter Stimmung für Homöopathie macht.

https://www.buzzfeed.com/de/karstenschm ... .idzm3K5AN
Die rund 70 Bots geben vor, echte Personen zu sein und manipulieren dadurch Diskussionen auf Twitter. Durch gegenseitiges Liken und Retweeten sorgt das Netzwerk dafür, dass Hashtags wie #Homöopathie oder #MachAuchDuMit mit besonders vielen Beiträgen geflutet werden, die sich positiv zu Homöopathie äußern.
Überrascht mich allerdings nicht. Homöopathie ist ein Geschäft und zur Vermarktung sind anscheinend alle Mittel recht. Wer glaubt, hinter der Homöopathie stünden keine Industrieinteressen, dem ist nicht mehr zu helfen.
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Re: Homöopathie

Beitrag von Umetarek »

Michi hat geschrieben:(02 May 2018, 10:32)

Dass Esos und Heilpraktiker an Homöopathie glauben, ist ja nichts ungewöhnliches, die haben halt einen Dachschaden. Der eigentliche Skandal ist, dass z.T. Ärzte, Apotheker und Krankenkassen dabei mitmachen. Die sollten es besser wissen.
?
Warum?

Ist billiger als manche Schulmedizin und solange der Glaube wirkt ist doch gut? Schaden tut es auch nicht wirklich, es sei denn das Hirn ist zu vernebelt, so dass es in schwierigen Fällen die Schulmedizin verwirft.

Ich beneide die Homöopathen ab und an, so als Atheist.
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
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Re: Homöopathie

Beitrag von Ein Terraner »

Umetarek hat geschrieben:(23 May 2018, 20:33)

Schaden tut es auch nicht wirklich,
Da wäre ich jetzt Vorsichtig, das Problem liegt darin das es einen Seriösen Eindruck prägt wenn Schulmediziner das Zeug benutzen. Was das Risiko birgt das Menschen plötzlich versuchen schwerere Erkrankungen mit Zucker zu behandeln. Ich finde es nicht gut Unsinn als seriöse Alternative zu etablieren, das schaff nur mehr Probleme als es löst.
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