Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

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Maltrino
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Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Maltrino »

Ich beschäftige mich noch nicht lange mit dem Thema, eigentlich erst zwei Tage... aber folgendes ist mir aufgefallen:
Es gibt Fälle da gehört das Stadion der Stadt (zum Beispiel VFL Bochum), wird aber ausschließlich vom Profi-Verein benutzt. Umbauten zahlt die Stadt (oder in anderen Fällen das Land). Nutznießer ist natürlich der Verein und die Sponsoren, die nichts ausgeben müssen. Im Aufsichtsrat solcher Vereine sitzen dann oft auch Politiker aus der Stadt oder dem Land. WIe gesagt, hab da noch nicht so viel mich mit beschäftigt, aber trotzdem:

Was ist das? Ist das in solchen Fällen (Ich vermute es gibt viele solche Fälle) ein Verlustgeschäft für die öffentliche Hand zugunsten des (Profi-) Vereines und dessen Sponsoren? Oder rechnet sich das alles oder ist sogar gut für die Stadt (oder das Land das Umbauten finanziert)?

Das Stadion von Borussia Dortmund ist damals 100% öffentlich finanziert gebaut wurden. Wer weiß was Borussia Dortmund heute wäre ohne das alles?

Oder ganz indirekt gefragt, ohne Namen zu nennen: Wenn im Aufsichtsrat eines Profi-Fußball Clubs mehrheitlich Vertreter der Hauptsponsoren und der Politik sitzen, ist dann davon auszugehen, dass die Politik dann da sitzt um aufzupassen, dass keine öffentlichen Gelder in ein Loch ohne Boden fließen? Oder ist davon auszugehen, dass die Politik dafür sorgt, dass die tollen Herren Unternehmer (Sponsoren) weiterhin vom Imagegewinn durch den Verein profitieren aber keine Kosten haben wenn es zum Beispiel darum geht Toiletten zu sanieren oder Zusatztribünen zu bauen, die zu 100% von Leuten genutzt werden die Eintrittsgelder für den Besuch der Spiele des Vereines zahlen?

Ich bin hier nicht auf Skandalsuche, bin für alle Antworten und Überlegungen offen.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Tom Bombadil
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Vereine zahlen MIete, zB. der 1. FC Köln zahlt mW. 10 Mio € pro Jahr (in der 1. BUndesliga).
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Alster
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Alster »

oft sind zur Stadionfinanzierung öffentliche Bürgschaften nötig. Dass die Banken auf die erhoffte Rentabilität nicht vertrauen wird schon seinen Grund haben. Leider ist mir momentan nicht bekannt welcher Anteil der öffentlichen Bürgschaften dann effektiv in Anspruch genommen wird.

Darüberhinaus wird Profi Fußball durch den Staat indirekt massiv mitfinanziert über:
1) Polizeieinsätze
2) Lizenzkauf durch öffentliche Sender, die am Markt die Preise hochtreiben um private zu überbieten.
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Quatschki
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Quatschki »

Nicht zu vergessen die Instandsetzung der Vandalismusschäden in öffentlichen Verkehrsmitteln.
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Fliege
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Fliege »

Quatschki hat geschrieben:(27 May 2018, 13:45)

Nicht zu vergessen die Instandsetzung der Vandalismusschäden in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Zuzüglich die Polizeikosten, die die Veranstalter nicht ihrer Bilanz als Kosten führen brauchen.
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Quatschki
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Quatschki »

Fliege hat geschrieben:(27 May 2018, 14:22)

Zuzüglich die Polizeikosten, die die Veranstalter nicht ihrer Bilanz als Kosten führen brauchen.
Ich fürchte, dass die Idioten, die von der Fußball-Fankultur gebündelt werden, ohne dieses Hobbyangebot anderweitig, dann aber dezentral, für Ärger sorgen würden
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Fliege
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Fliege »

Quatschki hat geschrieben:(27 May 2018, 14:46)

Ich fürchte, dass die Idioten, die von der Fußball-Fankultur gebündelt werden, ohne dieses Hobbyangebot anderweitig, dann aber dezentral, für Ärger sorgen würden
Da ist was dran, ja. Dennoch ist - so oder so - der Ansatz, den Veranstalter und/oder den Verursacher zur Finanzierung von Schäden heranzuziehen, meines Erachtens der Weg zur Dämpfung der Probleme.
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Paccon
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Paccon »

Ich will gar nicht ausschließen, dass Geld in die Richtung der Vereine fließt. Man darf aber auch nicht vergessen welchen Stellenwert die Vereine für die Gesellschaft haben.
Alleine wenn man sich die Nachwuchsarbeit ansieht. Das ist dann ein Angebot für die Kinder. Dann wird da natürlich auch viel für die Integration getan. Ganz abgesehen von der sportlichen Betätigung und den positiven Effekten für das Gesundheitssystem.
In der Kultur gibt e sja auch Förderungen und da kommt meiner Meinung nach viel weniger für die Gesellschaft zurück, höchstens für einen elitären Kreis.
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Fliege
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Fliege »

Paccon hat geschrieben:(04 Jun 2018, 12:10)

Ich will gar nicht ausschließen, dass Geld in die Richtung der Vereine fließt. Man darf aber auch nicht vergessen welchen Stellenwert die Vereine für die Gesellschaft haben.
Es gibt einen Dauerstreit im DFB zwischen dem Amateurbereich, der etwas für kleine Leute und Integration tut, und dem Profibereich, der stark im Verband dominiert und so tut, als sei er der Mittelpunkt der Welt. Quintessenz: Staatliches Geld sollte eher in den Amateurbereich fließen als in den Profibereich, der in der Lage ist, selber Geld zu verdienen.
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relativ
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von relativ »

Paccon hat geschrieben:(04 Jun 2018, 12:10)

Ich will gar nicht ausschließen, dass Geld in die Richtung der Vereine fließt. Man darf aber auch nicht vergessen welchen Stellenwert die Vereine für die Gesellschaft haben.
Alleine wenn man sich die Nachwuchsarbeit ansieht. Das ist dann ein Angebot für die Kinder. Dann wird da natürlich auch viel für die Integration getan. Ganz abgesehen von der sportlichen Betätigung und den positiven Effekten für das Gesundheitssystem.
In der Kultur gibt e sja auch Förderungen und da kommt meiner Meinung nach viel weniger für die Gesellschaft zurück, höchstens für einen elitären Kreis.
Nicht zu vergessen Profivereine sind häufig Aushängeschilder und Werbeträger der Städte in denen sie spielen.
Am Meisten für die integration von Ausländern leisten die Amateurvereine indem die meisten aller Spieler auch anfangen. Die Profivereine veredeln diesen Prozess quasi.
Auch für unser(e) Gesundheit(s(system) macht der Breitensport bzw. dessen Vereine mehr als die Profivereine.
Kultur und Sport beides kann und muss in unserer Gesellschaft Platz haben und auch gefördert werden.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von schokoschendrezki »

Alster hat geschrieben:(27 May 2018, 13:21)

oft sind zur Stadionfinanzierung öffentliche Bürgschaften nötig. Dass die Banken auf die erhoffte Rentabilität nicht vertrauen wird schon seinen Grund haben. Leider ist mir momentan nicht bekannt welcher Anteil der öffentlichen Bürgschaften dann effektiv in Anspruch genommen wird.

Darüberhinaus wird Profi Fußball durch den Staat indirekt massiv mitfinanziert über:
1) Polizeieinsätze
2) Lizenzkauf durch öffentliche Sender, die am Markt die Preise hochtreiben um private zu überbieten.
Die Fußball- und Live-Sportübertragungen sind eine Geldverschwendung und gehören nicht zum Programmauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender. Im Vergleich zu anderen Inhalten geht es hier um die am teuersten produzierten Sendeminuten“, kritisiert Justus Haucap gegenüber der F.A.Z. Der Volkswirt ist Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Heine-Universität in Düsseldorf, war einst Vorsitzender der Monopolkommission und hat im vergangenen Jahr mit zwei Kolleginnen ein Gutachten für eine radikale Reform der Rundfunkordnung verfasst. Haucap bemängelt auch, dass die Staatssender für die teuer gekauften Sportrechte eine Geschäftsbeziehung mit den Sportorganisationen eingingen und damit Verbandssysteme förderten, die Anstand und gute Führung vermissen ließen. „Zugleich besteht die Gefahr, dass durch die Verbindung journalistische Distanz verlorengeht. Wir sehen ja im Sport mit wenigen Ausnahmen eine Hofberichterstattung.“
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/k ... 05716.html

Explizit als Programmauftrag "Übertragung von sportlichen Ereignissen mit erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung" ("Großereignisse") benennt der Rundfunkstaatsvertrag Olympiaden, Fußball-EMs und -WMs, Das Halbfinal- und Finalspiel des DFB-Pokals und Spiele der deutschen Nationalmannschaft. (§4, Abschnitt 2). Bundesliga ist in diesem Sinn jedenfalls nicht obligatorisch.

Da aber der RSV einerseits grundsätzlich das Gebot des sparsamen Umgangs mit Gebühren enthält und andererseits mit die privaten Medienunternehmen um Übertragungsrechte konkurrieren und entsprechende Angebote bereitstellen würden, widerspricht die Austragung einer solchen Konkurrenz verbunden mit einer ständigen absoluten und anteiligen Erhöhung der Übertragungsgebühren dem Rundfunkstaatsvertrag. (Subsidiaritätsprinzip).
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von schokoschendrezki »

relativ hat geschrieben:(04 Jun 2018, 13:03)

Nicht zu vergessen Profivereine sind häufig Aushängeschilder und Werbeträger der Städte in denen sie spielen.
Am Meisten für die integration von Ausländern leisten die Amateurvereine indem die meisten aller Spieler auch anfangen. Die Profivereine veredeln diesen Prozess quasi.
Auch für unser(e) Gesundheit(s(system) macht der Breitensport bzw. dessen Vereine mehr als die Profivereine.
Kultur und Sport beides kann und muss in unserer Gesellschaft Platz haben und auch gefördert werden.
Letzteres ist zwar richtig, aber es darf nicht das Prinzip gelten "Der Teufel sch... immer auf den größten Haufen". Spitzenprofifußballclubs sind im Sport etwas ähnliches wie Auktionshäuser im Kunstbetrieb. Die teuerste Ablösesumme für einen Fußballer war (meines Wissens) Neymar mit 222 Millionen Euro. Das teuerste versteigerte Bild da Vincis "Salvator Mundi" (450 Millionen Dollar), zweitteuerstes Picassos "Die Frauen von Algier" (179 Millionen Dollar). Die Spitzenpreise liegen also auf ziemlich ähnlichem Niveau. Auf die Idee, Christie's oder Sotheby's staatlich oder indirekt über Rundfunkgebühren zu stützen, kommt jedoch wohl niemand.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Fliege hat geschrieben:(27 May 2018, 14:22)

Zuzüglich die Polizeikosten, die die Veranstalter nicht ihrer Bilanz als Kosten führen brauchen.
Warum sollten sie das auch, wenn sie sie nicht bezahlen müssen. Wobei das in dem einen oder anderem Fall ja mittlerweile glücklicherweise ja doch anders aussieht
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Fliege
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Fliege »

Quatschki hat geschrieben:(27 May 2018, 13:45)

Nicht zu vergessen die Instandsetzung der Vandalismusschäden in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Fliege hat geschrieben:(27 May 2018, 14:22)

Zuzüglich die Polizeikosten, die die Veranstalter nicht ihrer Bilanz als Kosten führen brauchen.
3x schwarzer Kater hat geschrieben:(04 Jun 2018, 13:28)

Warum sollten sie das auch, wenn sie sie nicht bezahlen müssen.
Es ging in dem Meinungsaustausch, aus dem du mich zitierst, nicht darum, was die Vereine müssen, sondern darum, was sie noch nicht müssen.
3x schwarzer Kater hat geschrieben:(04 Jun 2018, 13:28)

Wobei das in dem einen oder anderem Fall ja mittlerweile glücklicherweise ja doch anders aussieht
Das lässt sich, wie ich finde, ausbauen derart, dass die Polizei nicht mehr in Fußball-Fanexzess-Einsätzen verheizt wird, denn für die Polizei gibt es, wie ich finde, spätestens seit 2015 wichtigeres zu tun.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von yogi61 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Jun 2018, 13:23)

Letzteres ist zwar richtig, aber es darf nicht das Prinzip gelten "Der Teufel sch... immer auf den größten Haufen". Spitzenprofifußballclubs sind im Sport etwas ähnliches wie Auktionshäuser im Kunstbetrieb. Die teuerste Ablösesumme für einen Fußballer war (meines Wissens) Neymar mit 222 Millionen Euro. Das teuerste versteigerte Bild da Vincis "Salvator Mundi" (450 Millionen Dollar), zweitteuerstes Picassos "Die Frauen von Algier" (179 Millionen Dollar). Die Spitzenpreise liegen also auf ziemlich ähnlichem Niveau. Auf die Idee, Christie's oder Sotheby's staatlich oder indirekt über Rundfunkgebühren zu stützen, kommt jedoch wohl niemand.
Sehr gewagter Vergleich. Vermeers "Mädchen mit dem Perlenohrgehänge" die Mona Lisa und die meisten grossen Werke stehen nicht zur Versteigerung zur Verfügung. Täten sie das, käme Deine Vergleichsrechnung nicht mehr hin.
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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schokoschendrezki
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von schokoschendrezki »

yogi61 hat geschrieben:(04 Jun 2018, 19:46)

Sehr gewagter Vergleich. Vermeers "Mädchen mit dem Perlenohrgehänge" die Mona Lisa und die meisten grossen Werke stehen nicht zur Versteigerung zur Verfügung. Täten sie das, käme Deine Vergleichsrechnung nicht mehr hin.
Das mag schon sein. Dann nimm meinetwegen das Phänomen Rock- und Popmusik. Alles was an Argumenten vorgebracht wurde ... Fußball sei populär, befördere Engagement und positive Motivation von Menschen, stehe als Alternative zu negativen gesellschaftlichen Entwicklungen usw. usf. gilt in gleicher Art und Weise für Rock- und Popmusik und verwandte Genres. Es ist auch keineswegs so, dass die entsprechenden Einrichtungen und Organisationen, also Plattenfirmen, Konzertveranstalter, die Yellow Press usw. Moralinsitituonen sind, nein, die wollen - ebenso wie im Sportbunsiness üblich - vor allem Kohle machen. Aber bitte: Niemand kommt auf die Idee, die Headliner-Konzerte von Roskilde, Glastonbury oder Sziget müssten im Öffentlichen TV übertragen werden und dafür die Nachrichten ausfallen. Das kann nur funktionieren, wenn es eine unheilige Allianz zwischen den entsprechenden Verbänden und Interessensvertretern und Politik und Medien gibt.
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sünnerklaas
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von sünnerklaas »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jun 2018, 10:05)

Das mag schon sein. Dann nimm meinetwegen das Phänomen Rock- und Popmusik. Alles was an Argumenten vorgebracht wurde ... Fußball sei populär, befördere Engagement und positive Motivation von Menschen, stehe als Alternative zu negativen gesellschaftlichen Entwicklungen usw. usf. gilt in gleicher Art und Weise für Rock- und Popmusik und verwandte Genres. Es ist auch keineswegs so, dass die entsprechenden Einrichtungen und Organisationen, also Plattenfirmen, Konzertveranstalter, die Yellow Press usw. Moralinsitituonen sind, nein, die wollen - ebenso wie im Sportbunsiness üblich - vor allem Kohle machen. Aber bitte: Niemand kommt auf die Idee, die Headliner-Konzerte von Roskilde, Glastonbury oder Sziget müssten im Öffentlichen TV übertragen werden und dafür die Nachrichten ausfallen. Das kann nur funktionieren, wenn es eine unheilige Allianz zwischen den entsprechenden Verbänden und Interessensvertretern und Politik und Medien gibt.
Um das alles zu beschreiben, muss man etwas weiter ausholen. Der Urknall für den Bau von Multifunktionsarenen waren die Stadion-Katastrophen in den 1980er Jahren:
- 20. Oktober 1982: Massenpanik im Luschniki-Stadion
- 11. Mai 1985: Brandkatastrophe von Bradford
- 29. Mai 1985: Katastrophe im Heysel-Stadion
- 15. April 1989: Katastrophe im Stadion von Shefflield
Hauptursache war mangelhafte Stadionsicherheit - viele Stadien waren veraltet, teilweise abbruchreif. Dazu kam, das teilweise hochproblematische gewaltaffine Klientel in die Stadien kam.
Die zwingend notwendige Modernisierung der Stadien war damals in den allermeisten Fällen auch von großen Vereinen finanziell nicht zu stemmen. Es gab ja kaum TV-Gelder, die Zahl ausländischer Spieler war limitiert, zu den Europapokalspielen am Mittwoch abend kamen im Spätherbst/Winter bei absoluten Sauwetter vielleicht nur ein paar tausend Leute. Die meisten Plätze waren ja seinerzeit nicht überdachte Stehplätze. Da ungeschützt im November/Dezember bei Regen, Sturm oder Schnee zu stehen - das hat sich nicht jeder angetan.
Man brauchte also Partner, um die Stadien sicherheitstechnisch aufzurüsten. Gleichzeitig war klar, dass dies höhere Eintrittspreise zur Folge haben musste - denn irgendwie mussten die Investitionen auch wieder rein kommen. Höhere Eintrittspreise bedeuten u.U. weniger Besucher - man musste also denen etwas bieten - und man musste für eine bessere Auslastung der neuen Arenen sorgen. Fußball alleine würde es nicht bringen. Man sah bei der WM 1994 neidisch in die USA und auf die dortigen Stadien - die hatten sogar verschließbare Dächer: keine Spielausfälle mehr wegen schlechtem Wetter - das war ein Traum. Dafür Konzerte mit internationalen Stars und anderes... Ab Mitte der 90er herrschte da in vielen Städten Goldgräberstimmung. Ein Stadion, in dem Fußball, Handball, Eishockey, Basketball von Spitzenteams gespielt wird, dazu noch Konzerte, ja sogar Stockcar-Rennen - da kamen die Stadtväter ins Schwärmen. Da würde die Dienstleistungsbranche, der Tourismus aber boomen. Und die "Berater" der "Beratungsgesellschaft", die Herren in den seriösen Business-Anzügen und mit den pompösen Powerpoint-Präsentationen, die bei Champagner und Lachshäppchen Stadtvätern und Vereinsvorständen feuchte Augen machten, verfehlten ihre Wirkung nicht. Es wurde gebaut, es wurden mit Hilfe von Investoren Retortenclubs gegründet. Irgendwann tauchte aber ein Problem auf: was passiert eigentlich, wenn ein in so einer Arena beheimateter Club sportlich absteigt? Oder sogar zwei in unterschiedlichen Sparten gleichzeitig? Wenn die teure Eishockeyfläche nicht mehr gebraucht wird, weil der Club insolvent oder der Clubinvestor die Lust verloren hat und ausgestiegen ist? Was passiert, wenn sich der Laden nicht mehr trägt, weil nicht mehr genug Leute in die teuren VIP-Lounges kommen? Die Frage stellte sich damals nicht. Sowas dürfe man nicht einmal denken, hiess es seinerzeit. Das würde nie, nie, nie passieren. Außerdem hätten die Chefs der Projektentwickliungs-GmbH ja beste Kontakte bis in allerbeste Kreise. Ich weiß gar nicht, wie oft damals von irgendwelchen marktschreierischen Beratern von Projektentwicklungsfirmen "Prinz Charles" angeführt wurde - und "Hollywood!" und "New York! - Singapur! - Tokio! - London!"...
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theoretiker
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von theoretiker »

Für die gesellschaftliche Umgebung, wozu auch private Unternehmen in ihren Wechselwirkungen gehören, muss die Gesellschaft sowieso Anbindung finden. Es spricht erst einmal nichts dagegen, zum Beispiel Finanzierungen, Infrastruktur, Werbung zu reichen.
Allerdings bitte nach vernünftigen Kosten-Nutzen-Rechnungen für den gesellschaftlichen Haushalt.
Eigentlich klappt das auch in der Bundesrepublik, wobei die Städte und Gemeinden regelmäßig darüber klagen, dass VERMEIDBARE Schäden gegen die Gesellschaft von den jeweiligen Unternehmen, seien es Vereine oder andere Strukturen zu tragen seien.
Wenn z.B. in Stadien die Hooligans nicht aussortiert werden und im Umfeld von Fußballspielen erhebliche Finanzmittel zur Deckung der Sicherheit und Schäden verbucht werden, dann stehen eigentlich die Vereine in der Pflicht, das zu zahlen. Leider nur nach meiner persönlichen Meinung, denn das Gesetz tendiert hier zu Pflichten der Gemeinheit.

Doch zurück zu den Geschenken der Gesellschaft. Nicht alles geht ohne Spekulation. Es können auch mal Verluste entstehen, die dem eigentlichen Ansinnen widersprechen. Aber, liebe Kritiker, DAS PROBLEM ist doch wohl bei öffentlichen Projekten viel drastischer und wegen der Volumen meist katastrophaler. Elbphilharmonie Von ursprünglichen Kosten 800 Millionen auf 6 Milliarden, BER, ach lassen wir das.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Oct 2017, 12:55)

Die Vereine zahlen MIete, zB. der 1. FC Köln zahlt mW. 10 Mio € pro Jahr (in der 1. BUndesliga).
Wäre das kostendeckend oder gar profitabel, würden sich auch private Investoren finden lassen.

Im Übrigen erhöht ein Stadionbau die Verschuldung der öffentlichen Hand, ist eigentlich, unter den derzeitigen finanzpolitischen Prämissen (Verschuldungsobergrenze) nicht wünschenswert.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Tom Bombadil »

Senexx hat geschrieben:(21 Jul 2018, 22:34)

Wäre das kostendeckend oder gar profitabel, würden sich auch private Investoren finden lassen.
Für Bayern München, den FC Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach ist es das. Für Alemannia Aachen war es der Ruin, weil sich ein Ex-OB ein viel zu großes, viel zu teures Denkmal gesetzt hat.
Im Übrigen erhöht ein Stadionbau die Verschuldung der öffentlichen Hand, ist eigentlich, unter den derzeitigen finanzpolitischen Prämissen (Verschuldungsobergrenze) nicht wünschenswert
Es ist die Entscheidung der Stadt, ein Stadion zu bauen oder auch nicht, oft geht es dabei auch um das Prestige WM-/EM-Standort zu sein oder zu werden. Arbeiten Theater und Museen in öffentlicher Hand eigentlich kostendeckend?
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Papaloooo »

Ich bin hier nun mal ganz klar fürs Verursacherprinzip .

Keinerlei Kosten, die den Fußball betreffen gehören von der öffentlichen Hand finanziert.

Das betrifft Stadien, Fußballer-Gagen, Polizeieinsätze, Vandalismusschäden und die ganzen Schmierereien bezüglich Fußball und Ultras an den Gebäuden.

Das sollte alles aus Stadien-Einnahmen, von den Fanshops, die von den Fußballvereinen vertrieben werden, und von den Einnahmen, die die Gebühr der Fußball Ausstrahlungen einbringt, finanziert werden.

Fußball ist ja auch der Sport schlechthin, in dessen Umfeld es die meisten Gewalttaten gibt.

Es kann nicht sein, dass das alles von den Nicht-Fussballern mitfinanziert werden muss!
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Boracay »

Papaloooo hat geschrieben: Das betrifft Stadien, Fußballer-Gagen, Polizeieinsätze, Vandalismusschäden und die ganzen Schmierereien bezüglich Fußball und Ultras an den Gebäuden!
Selbstverständlich sollten Polizeieinsätze vom Staat getragen werden, von wem denn sonst???
Man könnte sich überlegen die Kosten den Verursachern (das sind nicht die Vereine, sondern die Hooligans) anteilig in Rechnung zu stellen, was aber nicht ganz unproblematisch ist.
Gleiches gilt für die typische Linke Randlierclientel, weder bei G8 noch bei Castor oder einer NPD Demo würde jenirgeneas bezahlt obwohl das Motto ja oft ist „Kosten in die Höhe treiben“.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Alpha Centauri »

Boracay hat geschrieben:(22 Jul 2018, 12:58)

Selbstverständlich sollten Polizeieinsätze vom Staat getragen werden, von wem denn sonst???
Man könnte sich überlegen die Kosten den Verursachern (das sind nicht die Vereine, sondern die Hooligans) anteilig in Rechnung zu stellen, was aber nicht ganz unproblematisch ist.
Gleiches gilt für die typische Linke Randlierclientel, weder bei G8 noch bei Castor oder einer NPD Demo würde jenirgeneas bezahlt obwohl das Motto ja oft ist „Kosten in die Höhe treiben“.
Du hast die " rechte Randlierclientel" vergessen. ;)
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Tom Bombadil »

Papaloooo hat geschrieben:(22 Jul 2018, 12:28)

Ich bin hier nun mal ganz klar fürs Verursacherprinzip .
Verursacher sind die Randalierer, wegen denen Polizeieinsätze notwendig werden, also gehören die zur Kasse gebeten.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Papaloooo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jul 2018, 13:26)

Verursacher sind die Randalierer, wegen denen Polizeieinsätze notwendig werden, also gehören die zur Kasse gebeten.
Das trifft ja nur einen Teilaspekt!

Die Randalierenden sind nicht schuld für riesigen Fußballstadien, die gebaut werden, ebenfalls nicht für die Gagen, die für die Fußballer bezahlt werden müssen!

Das soll auch von denjenigen finanziert werden, die das Ganze anschauen wollen, und eben nicht von denjenigen, die Fußball überhaupt nicht interessiert!

Ich sehe weder einen Sinn, noch habe ich ein Interesse, dass meine Steuergelder in den Fußball fließen!
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Tom Bombadil »

Papaloooo hat geschrieben:(22 Jul 2018, 13:34)

Ich sehe weder einen Sinn, noch habe ich ein Interesse, dass meine Steuergelder in den Fußball fließen!
Genauso könnte jemand argumentieren, der kein Interesse an Theater und Museen oder anderen Einrichtungen, die er nicht nutzt, hat, sie aber über seine Steuern mitfinanzieren muss. Außerdem bietet der Fußball vielen Menschen Arbeit, nicht nur den Fußballern, Fans geben in den Städten viel Geld aus und auch der Fiskus selber verdient am Profifußball: https://www.transfermarkt.de/rekordhoch ... ews/301133
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Papaloooo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jul 2018, 14:03)

Genauso könnte jemand argumentieren, der kein Interesse an Theater und Museen oder anderen Einrichtungen, die er nicht nutzt, hat, sie aber über seine Steuern mitfinanzieren muss. Außerdem bietet der Fußball vielen Menschen Arbeit, nicht nur den Fußballern, Fans geben in den Städten viel Geld aus und auch der Fiskus selber verdient am Profifußball: https://www.transfermarkt.de/rekordhoch ... ews/301133
Im Umfeld von Museen und Theatern gibt es aber so was nicht:
https://de.statista.com/statistik/daten ... undesliga/
... und die Dunkelziffer ist noch weit höher!
Denn wie viel Prozent der wirklichen Fälle landet letztlich in den Statistiken der Behörden?
Es trennt mehr, als das es verbindet!
Ich erlebe das selbst, wenn die Polizei in meiner Stadt die "gegnerischen Fans" am Bahnhof bereits mit herunter geklappten Visieren voneinander trennen muss, und zu ihren Bussen geleiten muss.
Wenn ein Fan mit einem Feuerlöscher die Scheibe der U-Bahn einschlägt und diese in die Frontscheibe der U-Bahn die aus der Richtung der gegnerischen Mannschaft wirft, etc.

Ich möchte so was nicht fördern!
Und selbst zu Zeit meiner Kindheit haben sie sich gegenseitig in meiner Klasse verprügelt, wegen der "besseren Fussballmanschaft".

Nein Danke!
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Papaloooo »

Boracay hat geschrieben:(22 Jul 2018, 12:58)

Selbstverständlich sollten Polizeieinsätze vom Staat getragen werden, von wem denn sonst???
Zum Glück stimmt das nicht!
https://www.ndr.de/sport/fussball/Poliz ... en104.html

Mehr solcher Finanzierungen wäre wünschenswert!
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Papaloooo »

Mal grundsätzlich würde ich mir da lieber ein System wie bei der Kirchensteuer wünschen.
Wenn ich dem Verein nicht beiwohnen will, so ist das meine Entscheidung.
Dass das leider nie so kommen wird, ist mir selbst klar.
Besser und sinnvoller fände ich das allemal!

Oder, was auch nie sein wird:
Lassen wir einfach mal die Polizeieinsätze weg,
und dann sollen die Fußballfans die Krankenwägen und Krankenhausaufenthalte selbst bezahlen,
denn für Mutwilligkeit müssen ja die Krankenkassen nicht aufkommen.

Nur leider werden dann auch wieder solche hineingezogen,
die von all dem nichts wissen wollen.

Kurzum und dazu stehe ich:
Bei den Fußballfans tummeln sich die meisten Gewalttäter herum,
und die Vereine tuen viel zu wenig dagegen!
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Tom Bombadil »

Papaloooo hat geschrieben:(22 Jul 2018, 14:15)

Im Umfeld von Museen und Theatern gibt es aber so was nicht:
Museen und Theater kosten aber auch Steuergeld.
Ich möchte so was nicht fördern!
Tust du ja auch nicht, du musst nur dafür bezahlen, damit die Polizei verhindert, dass sie sich gegenseitig die Schädel einschlagen. Die Fußballvereine fördern so ein Verhalten auch nicht, im Gegenteil, sie arbeiten im Rahmen ihrer Möglichkeiten dagegen an.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Tom Bombadil »

Papaloooo hat geschrieben:(22 Jul 2018, 14:16)

Mehr solcher Finanzierungen wäre wünschenswert!
Dass das alles ein Nullsummenspiel ist und du dadurch keinen Cent weniger Steuern zahlst, ist dir aber bewusst?
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Papaloooo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jul 2018, 15:03)

Dass das alles ein Nullsummenspiel ist und du dadurch keinen Cent weniger Steuern zahlst, ist dir aber bewusst?
Klar ist mir das bewusst!
Es geht mir ja nicht darum, weniger Steuern zu zahlen.
Und mir einigen Angestellten zahle ich wirklich eine Menge.
Aber es geht mir einfach darum,
dass im Umfeld von Fußballspielen ständig so viel Gewalt auftritt,
und das unterstütze ich mit meinen Steuergeldern,
wenn auch nur äußerst ungern!
Ich wünschte, ich müsste das nicht!

Würde der Fußball wirklich nur durch die Fußballfans finanziert,
dann wäre das Ganze nicht dermaßen aufgebauscht groß geworden, Schade!
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Papaloooo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jul 2018, 15:01)

Museen und Theater kosten aber auch Steuergeld.
Nur ist es hier im Gegensatz zum Fußball sinnvoll angelegt.
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jul 2018, 15:01)Tust du ja auch nicht, du musst nur dafür bezahlen, damit die Polizei verhindert, dass sie sich gegenseitig die Schädel einschlagen. Die Fußballvereine fördern so ein Verhalten auch nicht, im Gegenteil, sie arbeiten im Rahmen ihrer Möglichkeiten dagegen an.
Wenn Vereine Millionen für ihre Spieler ausgeben können,
dann können sie auch Sicherheitsdienste bezahlen, und damit die Polizei entlasten.
Die Polizei hat doch wichtigeres zu tun,
als Hooligans verschiedener Vereine davon abzuhalten,
sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen.

Oder man macht Spiele generell ohne die Öffentlichkeit.
Vor Leinwänden können sich gar nicht erst so viele Menschen ansammeln.

_________________

Sicherlich: es gibt Menschen, die brauchen ihre Feindbilder um sich wohl zu fühlen.
Denn das lenkt sie scheinbar am besten von dem eigenen Versagen ab!
Und so wird sich da wohl auch in absehbarer Zeit nicht viel tun.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Boracay »

Papaloooo hat geschrieben: Aber es geht mir einfach darum,
dass im Umfeld von Fußballspielen ständig so viel Gewalt auftritt,
und das unterstütze ich mit meinen Steuergeldern,
wenn auch nur äußerst ungern!
Ich wünschte, ich müsste das nicht!
Zur Gewalt kommt es nicht wegen der Fußballspiele sondern weil der Staat in Deutschland Gewalt in keinster Weise sanktioniert. 20x Bewährung ist die Regel und während der Bewährung nochmals Bewährung ebenfalls.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Boracay »

Papaloooo hat geschrieben: Nur ist es hier im Gegensatz zum Fußball sinnvoll angelegt.
Und warum sind diese Millionengräber sinnvolle Geldanlagen?

Zur Bildung der Bevölkerung tragen diese nicht bei, sie sind ein Hobby einer weniger Linker die sich ihren Sport von der Allgemeinheit finanzieren lassen.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Papaloooo »

Generell wünschte ich mir, dass der Bund der Steuerzahler genauso einen Platz direkt in der Politik einnehmen würde, wie es viele Lobbyisten schon längst getan haben.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jul 2018, 11:17)

Für Bayern München, den FC Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach ist es das. Für Alemannia Aachen war es der Ruin, weil sich ein Ex-OB ein viel zu großes, viel zu teures Denkmal gesetzt hat.


Es ist die Entscheidung der Stadt, ein Stadion zu bauen oder auch nicht, oft geht es dabei auch um das Prestige WM-/EM-Standort zu sein oder zu werden. Arbeiten Theater und Museen in öffentlicher Hand eigentlich kostendeckend?
Nein.

Aber dort werden keine aberwitzigen Gehälter verdient. Und sie sind Kultur. Profi-Fußball ist reine Volksbelustigung.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Tom Bombadil »

Papaloooo hat geschrieben:(22 Jul 2018, 15:22)

und das unterstütze ich mit meinen Steuergeldern,
Die Randalierer werden mit Steuergeldern für's randalieren bezahlt? Das wäre mir neu.
Papaloooo hat geschrieben:(22 Jul 2018, 15:32)

Nur ist es hier im Gegensatz zum Fußball sinnvoll angelegt.
Was sinnvoll ist und was nicht haben wir nicht zu entscheiden.
Wenn Vereine Millionen für ihre Spieler ausgeben können,
Die Vereine sind aber nicht Verursacher der Randale.
Senexx hat geschrieben:(22 Jul 2018, 16:39)

Aber dort werden keine aberwitzigen Gehälter verdient. Und sie sind Kultur. Profi-Fußball ist reine Volksbelustigung.
Die aberwitzigen Gehälter werden nicht mit Steuern bezahlt. Fußball ist auch Kultur: http://www.bpb.de/gesellschaft/medien-u ... rgut?p=all
Nein.
Doch.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jul 2018, 17:25)

Die aberwitzigen Gehälter werden nicht mit Steuern bezahlt.

Doch.
Habe ich nicht behauptet.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Tom Bombadil »

Senexx hat geschrieben:(22 Jul 2018, 17:31)

Habe ich nicht behauptet.
Die Fußballer zahlen von ihren aberwitzigen Gehältern ja auch Steuern und das nicht zu knapp.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Papaloooo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jul 2018, 17:25)

Die Randalierer werden mit Steuergeldern für's randalieren bezahlt? Das wäre mir neu.
Habe ich auch nicht behauptet.
Aber sie sind leider ein fester Bestandteil aller größeren Fußballspiele.
Und diese werden mit Steuergeldern finanziert, siehe >>hier<<, sicher kein Einzelfall.

Insgesamt sind Fußball-Rowdies für weitaus mehr Radalen, Gewalttaten und Körperverletzungen, ja Morde verantwortlich,
als beispielsweise der Islamismus.

Nur nehmen viele Menschen das bereits quasi als Naturgesetz hin.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Tom Bombadil »

Papaloooo hat geschrieben:(22 Jul 2018, 17:42)

Und diese werden mit Steuergeldern finanziert, siehe >>hier<<, sicher kein Einzelfall.
Nein, kein Einzelfall, in Dortmund lief das mit dem Stadion auch sehr unsauber. Da brauchen wir auch überhaupt nicht zu diskutieren, so etwas darf nicht vorkommen und es ist eine Schande, dass dafür niemand zur Verantwortung gezogen wurde.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jul 2018, 17:39)

Die Fußballer zahlen von ihren aberwitzigen Gehältern ja auch Steuern und das nicht zu knapp.
Öffentliche Subventionen erleichtern die Zahlung aberwitziger Gehälter. So rum ist es richtig.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Tom Bombadil »

Welche Subventionen in welcher Höhe?
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Papaloooo »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jul 2018, 19:35)

Welche Subventionen in welcher Höhe?
Ich antworte mal an Senexx' stelle:
Rund eine halbe Milliarde Euro in den letzten 10 Jahren.
>Quelle<<
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Tom Bombadil »

Das ist aber ein sehr unergiebiger link. Was hat die Untersuchung der EU-Kommission denn ergeben? Der 21.08.2014 ist ja fast 4 Jahre her.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Alster »

Papaloooo hat geschrieben:(22 Jul 2018, 19:41)
Rund eine halbe Milliarde Euro in den letzten 10 Jahren.
>Quelle<<
kommt mir deutlich zu niedrig gegriffen vor
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Neandertaler »

Papaloooo hat geschrieben:(22 Jul 2018, 17:42)

Habe ich auch nicht behauptet.
Aber sie sind leider ein fester Bestandteil aller größeren Fußballspiele.
nein. Vielleicht sollte du Mal ein Fussball Spiel besuchen um deine Vorurteile abzubauen.
Es ist wie immer gibt es Randale steht es groß in der Zeitung gibt es keine wird nicht berichtet. Daraus zu schließen daß es immer Randale gibt weil davon ja nur berichtet wird ist falsch.
Insgesamt sind Fußball-Rowdies für weitaus mehr Radalen, Gewalttaten und Körperverletzungen, ja Morde verantwortlich,
als beispielsweise der Islamismus.
Nein.
Nur nehmen viele Menschen das bereits quasi als Naturgesetz hin.
Nein. Das wird nicht hingenommen sondern strigte Massnahmen ergriffen.
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
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Re: Finanziert die öffentliche Hand den Profi-Fußball?

Beitrag von Papaloooo »

Bitte beim Thema bleiben, es geht hier nicht um Stadionkatastrophen.Mod.
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