Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

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frems
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Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

Nachdem sich das Thema Olympische Winterspiele 2022 in Bayern nach einem Volksentscheid erledigt hat, schielen nun zwei weitere Regionen bzw. Städte in Deutschland auf die Sommerspiele 2024 bzw. 2028. Noch ist aber offen, wer sich bewirbt und wie. So war schon die Überlegung, daß sich Berlin mit Hamburg zusammentut. In der Hamburger Handelskammer hingegen wurde über eine Zwei-Städte-Olympiade mit Kopenhagen nachgedacht, zumal die Fehmarnbeltquerung dann fertig sein sollte und die beiden Regionen nicht nur symbolisch zusammenrücken läßt.

http://mobil.abendblatt.de/hamburg/arti ... piele.html

http://mobil.abendblatt.de/hamburg/arti ... mburg.html

http://mobil.abendblatt.de/hamburg/arti ... insel.html

Die Frage, die sich aber wohl vor allem stellen dürfte, ist wohl jene, ob man in Deutschland unter den derzeitigen Bedingungen (insb. beim IOC) überhaupt Olympische Spiele durchführen möchte. Die Zustimmung unter der Bevölkerung gilt meist als recht überschaubar, woran neben Korruptionsvorwürfen auch die Investitionskosten und Nachnutzungen beteiligt sein dürften. Ob sich eine deutsche Städte international überhaupt noch durchsetzen kann, steht dann wohl noch auf einem ganz anderen Blatt.
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aleph
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von aleph »

hamburg mit kopenhagen wäre nicht schlecht, so was liegt im trend.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von De Boer »

Deutschland ist nicht in der Lage Großprojekte erfolgreich durchzuführen. BER, Elbphilharmonie, Stuttgart 21, Energiewende. Man kann von einem Imageschaden sprechen. :|
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frems
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

De Boer » So 6. Jul 2014, 10:57 hat geschrieben:Deutschland ist nicht in der Lage Großprojekte erfolgreich durchzuführen. BER, Elbphilharmonie, Stuttgart 21, Energiewende. Man kann von einem Imageschaden sprechen. :|
Ja, der Imageschade Sydneys durch ihr (teurer gewordenes) Konzerthaus ist bekannt, genau wie jener Brasiliens, weil die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Rio und Sao Paolo 2016 nicht mehr rechtzeitig in Betrieb gehen wird. Was hingegen alles gelingt, ist dann nicht mehr so spektakulär, wenn man eh sehr selektiv liest. Zumal sich in diesem Zusammenhang die Frage stellt, ob man nicht "nachhaltige olympische Spiele" inszenieren könnte. Gigantomanie ist eh nicht mehr so en vogue im Westen. Sowas wünscht sich wohl niemand:
Die Bilder sind erschreckend und machen nachdenklich...

Zehn Jahre nach den Olympischen Spielen von Athen verrotten die Wettkampforte von 2004. An Stadien und Gebäuden bröckelt der Beton, Pflanzen wuchern dort, wo einst Medaillen gewonnen wurden.

Grund für die Verwahrlosung: Griechenland ist pleite, seit Jahren wird kein Cent mehr in die Erhaltung des Olympia-Geländes investiert. Die Anlagen wurden im monumentalen Stil und ohne Planung für weitere Verwendung konzipiert.
http://www.mopo.de/sportmix/erschrecken ... 61920.html

Man wird eher schauen, wie man sinnvolle Nachnutzungen berücksichtigen kann und wie man möglichst effizient auf bestehende Infrastrukturen zurückgreift. In Hamburg war beispielsweise überlegt, ob man anstelle von neuen Schwimmhallen nicht alte Schubleichter ( http://www.derwesten.de/img/incoming/cr ... 321797.jpg ), die kurz vor der Verschrottung stehen, etwas umbaut und an öffentlichen Plätzen, die genug Raum für Zuschauer lassen, hinstellt.
„Hat das IOC die Kraft, neue Olympische Spiele, Olympia 2.0, zu machen, dann ist sicherlich Hamburg eine Stadt, die großes Interesse hat. Wenn es so weitergeht wie in der Vergangenheit, dann es wird es sehr schwierig werden“, sagte Neumann „NDR 90,3“. Konkret: Hamburg fordert Nachhaltigkeit statt Gigantismus. Der Traum aber lebt.
http://www.mopo.de/politik/bewerbung-fu ... 89322.html

Ob sich die Stadt aber bewirbt (Volksentscheid wahrscheinlich), ob das IOC an "günstigeren" Olympiaden interessiert ist und ob die Stadt sich am Ende auch durchsetzt mit ihrem Konzept, steht natürlich in den Sternen. Die Idee einer binationalen Olympiade fand ich persönlich auch sehr erfrischend und die Dänen sind mit den Niederländern Vorreiter in Europa, was nachhaltige Mobilitätskonzepte anbelangt. Riesige Autobahnen wie in Sotschi, die später kaum noch einer braucht, wird es wohl nicht geben. (Unabhängig davon, daß es die Bürger auch nicht zulassen würden.)
Ein Drittel der Befragten findet eine Bewerbung der Stadt sogar sehr gut. Knapp 40 Prozent halten einen solchen Vorstoß für "gut" oder "eher gut". Die Gruppe der Skeptiker ist mit 27 Prozent deutlich in der Minderheit. Nur jeder sechste der befragten Hamburger gehört zu den Olympiaverweigerern, die die Spiele in Hamburg "überhaupt nicht gut" fänden.

...

Dass die Spiele nachhaltig sein müssen, ist inzwischen offensichtlich Allgemeingut. Eine deutliche Mehrheit von 89 Prozent der Hamburger fordert, dass vor einer Olympiabewerbung geklärt sein müsse, wie die Neubauten nach den Spielen sinnvoll genutzt werden können. Dass der Weg zu Olympia ein demokratischer Prozess sein muss, ist für die Befragten unerlässlich. 84 Prozent finden, dass die Hamburger über eine Bewerbung letztlich per Volksentscheid entscheiden müssen.
http://www.abendblatt.de/incoming/artic ... ympia.html
Olympia in Deutschland? Ja. Aber bitte nicht wie bisher. Sondern ohne Gigantismus, ohne öffentliches Geld für die Bewerbung, ohne Neubauten. Das ist schwer umsetzbar – aber der richtige Weg, die Deutschen wieder für Olympia zu begeistern. Ein Plädoyer für mehr Mut.
http://www.faz.net/aktuell/sport/sportp ... 79611.html
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Dieter Winter
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von Dieter Winter »

Nö, bitte nicht noch so ein Milliardengrab.
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Dampflok94
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von Dampflok94 »

Harmoniebeauftragter » 6. Jul 2014, 09:50 hat geschrieben:hamburg mit kopenhagen wäre nicht schlecht, so was liegt im trend.
Gute Idee! Hauptsache nicht bei uns in Berlin. Da huldige ich mal St. Florian. :cool:
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pikant
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von pikant »

wir sollten uns mal wieder um eine Fussball WM bewerben!
das sind wir den zahlreichen deutschen Fussballfans schuldig.
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frems
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

Bis Ende des Monats haben Berlin und Hamburg die Möglichkeit eine Interessensbekundung -- Kostenpunkt jeweils ca. 0,5 Mio. EUR -- einzureichen.

Paar Artikel dazu:

Linksfraktionschef Udo Wolf ist ein begeisterter Sportler. Milliarden für Olympia kommen für ihn aber nicht infrage in einer Stadt mit mangelhaften Schulklos
http://www.taz.de/Olympische-Spiele/!144206/

Im Duell der möglichen Olympia-Städte Hamburg und Berlin um die Ausrichtung der Spiele 2024 hat sich Niedersachsen auf einen Favoriten festgelegt.
http://www.tagesspiegel.de/sport/olympi ... 69352.html

Bach: Gute Chancen für Olympia in Deutschland
http://mobil.abendblatt.de/hamburg/komm ... hland.html
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frems
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

Berlin und Hamburg haben nun grünes Licht gegeben. Nun muß der DOSB entscheiden und ggf. die Bürger per Volksentscheid, was in beiden Stadtstaaten vorgesehen ist.

-> http://www.mopo.de/politik/bewerbungspl ... 226792.htm

-> http://www.berliner-zeitung.de/berlin/s ... 18402.html
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Blasphemist
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von Blasphemist »

Für Olympia und Fußball WM sollte der deutsche Steuerzahler kein Geld mehr in die Hand nehmen. Beide Organisationen schwimmen im Geld und die Städte oder Länder bleiben auf den Kosten sitzen.
Es muss soweit kommen, dass FIFA und IOC an die Stadt oder das Land, in dem die Veranstaltung stattfinden soll, Geld überweisen.
Wenn nicht, dann können sie ihre Spiele in Zukunft in Katar oder Russland oder China oder sonstwo veranstalten.
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frems
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

Blasphemist » Di 26. Aug 2014, 15:22 hat geschrieben:Für Olympia und Fußball WM sollte der deutsche Steuerzahler kein Geld mehr in die Hand nehmen. Beide Organisationen schwimmen im Geld und die Städte oder Länder bleiben auf den Kosten sitzen.
Es muss soweit kommen, dass FIFA und IOC an die Stadt oder das Land, in dem die Veranstaltung stattfinden soll, Geld überweisen.
Wenn nicht, dann können sie ihre Spiele in Zukunft in Katar oder Russland oder China oder sonstwo veranstalten.
Die Länder und Städte haben aber auch den Nutzen, nicht nur die Kosten.
Die Hansestadt setzt auf kompakte Olympische Spiele - alles wirkt durchdachter, fassbarer und konkreter. Und im Gegensatz zu Berlin plant Hamburg schon ein Referendum für die Bürger.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/bewer ... 28428.html
Klaus Wowereit und Frank Henkel wollen mit ihrem nachhaltigen Konzept und einer Bürgerbefragung 2015 die Berliner für Olympische Spiele in der Hauptstadt begeistern. 2,4 Milliarden Euro würden die Spiele kosten.
http://www.tagesspiegel.de/politik/bewe ... 40104.html
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von Chruschtschow »

Sollte man wegen der starken Propaganda verbieten.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von Blasphemist »

Ich finde diese Entwicklung klasse. Nun sagt auch Oslo ab.
http://www.sueddeutsche.de/sport/oslo-s ... -1.2156925
Hoffentlich muss das IOC dem Bewerber in Zukunft Geld zahlen damit überhaupt noch irgendjemand die Spiele ausrichtet.
Ich wünsche der FIFA das selbe Schicksal.
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Dieter Winter
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von Dieter Winter »

Blasphemist » Do 2. Okt 2014, 10:24 hat geschrieben: Hoffentlich muss das IOC dem Bewerber in Zukunft Geld zahlen damit überhaupt noch irgendjemand die Spiele ausrichtet.
Ich wünsche der FIFA das selbe Schicksal.
An sich sollte das bei Werbeveranstaltung so sein. Aber zumindest die FIFA bekommt ihre Einnahmen von WM Events obendrein noch steuerfrei.
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frems
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

Mittlerweile ist auch klar, für welche Spiele sich der DOSB bewerben möchte. Anfangs wurde noch gemunkelt, ob 2024 nicht etwas zu knapp wäre. Nun steht aber fest: Man will sich 2024 bewerben und, je nach Ausgang, auch für 2028:
Geht es nach dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sollen die Olympischen Spiele 2024 in Hamburg oder Berlin ausgetragen werden. Eventuell wird der DOSB sich auch um die Spiele 2028 bewerben.
http://mobil.abendblatt.de/ab/sport/art ... -2024.html

Wie es in Berlin ist, weiß ich nicht, aber in Hamburg hat sich der DOSB in letzter Zeit nicht viele Freunde gemacht. Anfangs hieß es, man wolle ergebnisoffen alle Bewerbungen bzw. Konzepte beurteilen. Dann kam heraus, daß die (teuren) Konzepte nicht ausschlaggebend sein werden. Sprich, würde Hamburg ein besseres Angebot vorlegen, könnte es trotzdem Berlin werden. (Oder halt umgekehrt).

Und als wäre das nicht genug, hat man die Entscheidung, welche Stadt es werden soll, auf "irgendwann im Frühjahr" vertagt, nachdem man sie Anfang Dezember verkünden wollte. Zudem will der DOSB nun, daß die Städte ihre angekündigten Volksentscheide zur Bewerbung zuerst durchführen und man dann entscheidet, sofern beide Städte mehrheitlich Ja zu Olympia sagen. Das mag aus Sicht des DOSB nachvollziehbar sein, denn so laufen sie Gefahr, daß sie sich für eine Stadt entscheiden, die dann ablehnt. Aus demokratischer Sicht ist es aber fragwürdig, da 1,3 Mio. Hamburger und 2,5 Mio. Berliner dann gegeneinander "antreten" müßten, während das Votum für die DOSB-Jury keinerlei bindend ist. Sprich, es könnten 65% der Hamburger dafür sein und 55% der Berliner. Trotzdem könnte der DOSB sich für Berlin entscheiden und Hamburg bleibt auf Millionenkosten sitzen (hier gilt auch: andersrum natürlich genau so denkbar). Mit so einem egoistischen Kurs gewinnt man nicht. Vor allem überzeugt man nicht, daß einem Nachhaltigkeit, Demokratie und Transparenz wichtig sind, sondern man sein Hinterzimmergeklüngel für den Mittelpunkt der Erde hält. Ich glaub mittlerweile nicht mehr, daß noch 70-75% der Hamburger pro Olympia sind. (So waren jedenfalls die Umfragewerte ziemlich konstant.)

Der DOSB hätte sich ja längst festlegen können, z.B. auf Berlin. Die Berliner stimmen dann ab. Ist eine Mehrheit dafür, wird sich Berlin bewerben. Sagt Berlin nein, kann man schauen, ob man Hamburg ins Rennen schickt. Muß man sich damit abfinden, daß der Privatgeschmack der Jury sich evtl. mit dem "Zweitwunsch" begnügen muß. Derzeit wird gemunkelt, daß das Präsidium des DOSB eher Hamburg bevorzugt und das Konzept deutlich besser/vielversprechender findet. Die Vertreter der regionalen Gruppen bevorzugen aber Berlin, da man die Stadt schon von mehreren Sportereignissen kennt.

Endgültig entschieden wird international dann Ende 2017, was einem keine sieben Jahre läßt für Finanzierung, Planung, Bau und Betrieb der nötigen Verkehrsinfrastrukturen, Sportstätten usw. Das wäre jedenfalls schon einmal sportlich.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von Maxi08 »

Nein zu Olympia! Gegen Gigantismus in Hamburg und Berlin.

In beiden Städten steht eine "Volksbefragung" an. Über Inhaltliches wird wenig diskutiert.

Hier ein Beitrag über Gigantismus, der Nachhaltigkeitslüge, fragwürdigen Werbekampagnen der Stadt Hamburg und staatliche Geltungssucht.

https://gedankenprotokolle.wordpress.co ... nd-berlin/

Zwar befinden wir uns hier im Unterforum "Sport". Eigentlich geht es letztlich aber um eine nicht unwesentliche innenpolitische Entscheidung.
Adam Smith
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von Adam Smith »

frems » Di 28. Okt 2014, 21:21 hat geschrieben:
Endgültig entschieden wird international dann Ende 2017, was einem keine sieben Jahre läßt für Finanzierung, Planung, Bau und Betrieb der nötigen Verkehrsinfrastrukturen, Sportstätten usw. Das wäre jedenfalls schon einmal sportlich.
Und wie sportlich die Berliner sind kann die Welt ja derzeit beim neuen Flughafen für Berlin sehen. Aus dem Grund sehe ich sowohl bei den Berlinern als auch beim olympischen Komitee kaum Chancen für Berlin.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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frems
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

Hamburg setzt bei dem Milliardenprojekt auf private Investoren und Nachnutzung der Arenen und Gebäude. Eine konkrete Zahl gibt es erst nach Abschluss aller Planungen.
http://mobil.abendblatt.de/hamburg/arti ... osten.html

Derzeit schätzt man in der Stadt, daß es so um eine Milliarde herum wird. (Nicht mit einbezogen Kosten, die IOC und der Bund übernehmen würden.)
Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, hat den beiden möglichen Olympia-Kandidaten Berlin und Hamburg ein positives Zeugnis ausgestellt.
http://www.wz-newsline.de/home/sport/sp ... -1.1848383
Warum Berlin Olympia nötiger braucht als Hamburg

Die Chancen einer Olympiabewerbung Berlins sind größer als die Risiken. Doch sie liegen verschüttet unter einem Haufen an Fehlurteilen. Ein Kommentar.
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/endp ... 07570.html
Insgesamt finden sich in einer ersten Analyse Hinweise darauf, dass Hamburg als sogenannte „Second City“ hinter den weltweit führenden Metropolen und Mega-Cities nicht nur die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausrichtung Olympischer Spiele erfüllt, sondern selbst von Olympischen Spielen nachhaltig profitieren könnte.
http://www.hwwi.org/publikationen/polic ... /6443.html
Olympische Spiele in Hamburg oder Berlin, das wäre für die lokalen Medien wie ein Sechser im Lotto. Was macht das mit dem Journalismus vor Ort?
http://www.deutschlandfunk.de/olympia-l ... _id=310254
Obwohl Niedersachsen auch im Falle einer Entscheidung für Berlin mit im Boot wäre, entschieden sich die Abgeordneten für Hamburg. Ein Hintertürchen ließ man sich in Hannover aber offen.
http://mobil.abendblatt.de/region/niede ... rbung.html
Hamburgs Wirtschaft mobilisiert für Olympia 2024

Wie in Berlin sehen die Unternehmer der Hansestadt die Chancen der Spiele vor Ort – solange der Hafen in Ruhe gelassen wird.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/k ... 14168.html
In Hamburg wächst die Begeisterung für eine mögliche Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024.
http://www.handelsblatt.com/olympia-oly ... 29322.html
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

Adam Smith » Mo 19. Jan 2015, 18:45 hat geschrieben:
Und wie sportlich die Berliner sind kann die Welt ja derzeit beim neuen Flughafen für Berlin sehen. Aus dem Grund sehe ich sowohl bei den Berlinern als auch beim olympischen Komitee kaum Chancen für Berlin.
Ich denke, daß das Thema BER ziemlich irrelevant ist. Für die USA geht übrigens Boston nun ins Rennen. Die haben eine ziemlich starke Bewegung. Zudem wird gemunkelt, daß man nach den dortigen Terroranschlägen beim Marathon ein Zeichen setzen möchte, indem man dort die größte Sportveranstaltung der Welt durchführt. Dagegen wird es so oder so schwierig.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von John Galt »

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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

Schlechter Indikator im Falle von Berlin und Hamburg, aber auch Boston. Das wird wohl eher in Richtung Vancouver gehen, wo auch die meisten Sportstätten schon existier(t)en. Kann natürlich sein, daß eh ein autokratisches Regime gewinnt und ein paar Milliarden im Nirgendwo verbuddelt, um Straßen, Stadien, Hotels, Flughäfen etc. aus dem Boden zu stampfen. Zwar beteuert der IOC immer wieder, daß er aufgrund der letzten Spiele bevorzugt nachhaltige, bescheidene Konzepte präferiert, aber eine gewaltige Show mit viel Lametta kann die wenigen Entscheidungsträger auch leicht überzeugen.
Zuletzt geändert von frems am Sa 31. Jan 2015, 22:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von John Galt »

frems » Sa 31. Jan 2015, 22:06 hat geschrieben: Schlechter Indikator im Falle von Berlin und Hamburg, aber auch Boston. Das wird wohl eher in Richtung Vancouver gehen, wo auch die meisten Sportstätten schon existieren. Kann natürlich sein, daß eh ein autokratisches Regime gewinnt und ein paar Milliarden im Nirgendwo verbuddelt, um Straßen, Stadien, Hotels, Flughäfen etc. aus dem Boden zu stampfen. Zwar beteuert der IOC immer wieder, daß er aufgrund der letzten Spiele bevorzugt nachhaltige, bescheidene Konzepte präferiert, aber eine gewaltige Show mit viel Lametta kann die wenigen Entscheidungsträger auch leicht überzeugen.
Ein guter Indikator. Man sollte von diesem Schrott so weit wie möglich die Finger lassen.

Sollen aufstrebende Schurken- und andere Pleitestaaten dort ihre Kohle versenken. Überleg dir mal wie viele Kohle Griechenland da rein gebuttert hat.

Olympia 2024 in Saudi-Arabien
Olympia 2028 Südafrika oder sonstwo.

Das IOC ist dummerweise der Meinung es müssen Neubauten sein. Die sind dann aber so überdimensioniert, dass man damit später nichts anfangen kann und man sie abreißt oder vergammeln lässt.
Zuletzt geändert von John Galt am Sa 31. Jan 2015, 22:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

John Galt » Sa 31. Jan 2015, 22:12 hat geschrieben:
Ein guter Indikator. Man sollte von diesem Schrott so weit wie möglich die Finger lassen.

Sollen aufstrebende Schurken- und andere Pleitestaaten dort ihre Kohle versenken. Überleg dir mal wie viele Kohle Griechenland da rein gebuttert hat.

Olympia 2024 in Saudi-Arabien
Olympia 2028 Südafrika oder sonstwo.

Das IOC ist dummerweise der Meinung es müssen Neubauten sein.
Ich glaub auch nicht, daß Berlin oder Hamburg es werden. Aber die Baukosten von Sotschi heranzuziehen und mit europäischen Millionenstädten zu vergleichen, wo an Infrastruktur schon fast alles da ist, bringt nicht so viel. Und nee, Neubauten müssen es nicht sein, solange sie die Standards erfüllen. Sicherlich wird manch Sportstätte ertüchtigt werden müssen. Die derzeit geschätzte Milliarde (mit Bund und IOC eher 6-7 Mrd.) landet ja irgendwo. Es wären aber wohl die bescheidensten Olympischen Spiele, die man je hatte. Und genau deshalb glaube ich nicht, daß Deutschland 2024 oder '28 es austragen wird.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

John Galt » Sa 31. Jan 2015, 22:12 hat geschrieben:Die sind dann aber so überdimensioniert, dass man damit später nichts anfangen kann und man sie abreißt oder vergammeln lässt.
So wie das Olympiastadion in Berlin? Bei Hamburg wäre es ein funktionaler Neubau, aber auch der einzige. Und der soll später zurückgebaut werden. Das Olympische Dorf liegt recht zentral in der Stadt und soll danach für Wohnraum zurückgebaut werden.

Hier ist eine Übersicht der Anlagen: http://www.hamburg.de/contentblob/44206 ... tpaket.pdf

Ganz hinten noch eine Karte zur Veranschaulichung. Dazu kommen noch Anlagen außerhalb Hamburgs, z.B. Handball in Kiel, Segeln vor Warnemünde, Golfplätze in Schleswig-Holstein und so Gedöns.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von jugatop »

Noch einmal Griechenland, oder immer Griechenland, das wäre ein Lösung.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von John Galt »

frems » Sa 31. Jan 2015, 22:14 hat geschrieben: Ich glaub auch nicht, daß Berlin oder Hamburg es werden. Aber die Baukosten von Sotschi heranzuziehen und mit europäischen Millionenstädten zu vergleichen, wo an Infrastruktur schon fast alles da ist, bringt nicht so viel. Und nee, Neubauten müssen es nicht sein, solange sie die Standards erfüllen. Sicherlich wird manch Sportstätte ertüchtigt werden müssen. Die derzeit geschätzte Milliarde (mit Bund und IOC eher 6-7 Mrd.) landet ja irgendwo. Es wären aber wohl die bescheidensten Olympischen Spiele, die man je hatte. Und genau deshalb glaube ich nicht, daß Deutschland 2024 oder '28 es austragen wird.
Es geht nicht um Sotschi oder Peking oder Athen. Man kann den Schrott einfach nicht profitabel austragen und es hagelt dabei nur Milliardengräber. Von den Milliardenkosten für Sicherheit ganz zu schweigen.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

John Galt » Sa 31. Jan 2015, 22:27 hat geschrieben:
Es geht nicht um Sotschi oder Peking oder Athen. Man kann den Schrott einfach nicht profitabel austragen und es hagelt dabei nur Milliardengräber. Von den Milliardenkosten für Sicherheit ganz zu schweigen.
Ich bin recht zuversichtlich, daß man es mit einem sofortigen/zeitnahen Plus durchziehen kann, wenn man nicht nur alle Kosten, sondern auch Einnahmen heranzieht. Ob die Politik das hinbekommt, ist dann eine andere Frage. Wenn Du Sicherheitskosten berücksichtigst, kannst Du ja auch Einnahmen durch den späteren Verkauf von Flächen denken oder wie viel lokale Unternehmen davon erhalten (ob Bauunternehmen, Gastro, Kneipen, Hotels, Taxen, Kultureinrichtungen, blabla). Und wie die Städte später in der Regel deutlich mehr Menschen anziehen und das über Jahrzehnte. Kannst ja an das arme Provinzdorf München ohne U-Bahn vor Olympia denken und wo die Stadt heute ist. Das lag natürlich nicht nur an den Spielen, aber sie geben stets einen ordentlichen Schub, der lange anhält. Die Monetarisierung ist natürlich nicht so einfach wie die Rechnungen von Bauunternehmen.
Zuletzt geändert von frems am Sa 31. Jan 2015, 22:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von John Galt »

Wer versucht Infrastrukturprojekte mit Olympia durchzuprügeln, der ist in meinen Augen einfach nur armseelig. Ist halt leider so.

Hat halt auch etwas mit dem Größenwahn zu tun. Um positive Beispiele für Fußball-WM oder Olympia zu finden, muss man lange suchen. Die einzigen die sich daran eine Nase verdienen sind FIFA und IOC. Der Steuerzahler sieht jedes Mal doof aus. Man phantasiert Multiplikatoreneffekte herbei.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

Mag armseelig sein, aber rein rechtlich sind Planungsverfahren damit zu beschleunigen. Und Vancouver war ein recht positives Beispiel. London größtenteils auch. Nur weil in Sotschi viel versenkt wurde, heißt es ja nicht, daß jedes Konzept genau so enden wird. In den beiden deutschen Städten soll es ja zudem einen Volksentscheid geben, ob man sich dann dafür auch bewirbt. Und da steht dann fest, wie "größenwahnsinnig" es wird. Dabei kann man davon ausgehen, daß die Bürger es nicht tragen, wenn es für sie nach Gigantomanie riecht. Ich hab mir ja beide Konzepte genauer angeschaut und die sind wirklich sehr zurückhaltend, bescheiden und beschäftigen sich sehr stark damit, bestehende Infrastrukturen zu nutzen und sinnvolle Nachnutzungen zu finden. Das wäre ein Zeichen, daß es auch anders, von mir aus "besser" geht. Wird aber der IOC am Ende kaum wollen und nun nur fürs Image entsprechend Position beziehen. Du sagst es ja selbst: Das IOC macht ordentlich Asche damit. Und in Saudi-Arabien wird man mehr verdienen als an Elbe oder Spree.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von Letzter-Mohikaner »

Lieber sich bewerben für die Spiele 2036...hätte was symbolisches zum 100. nach Berlin '36
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

Zu Kosten und Nutzen:
Olympische Sommerspiele 2024 oder 2028 würden sich für die Metropolregion Hamburg lohnen, davon sind Berenberg-Volkswirt Quitzau und HWWI-Direktor Vöpel überzeugt: "Für Hamburg gäbe es wahrscheinlich kein besseres Investment in die Zukunft. Wir sehen in der Stadt momentan kein anderes gesellschaftliches Feld, auf dem dieses Geld volkswirtschaftlich effektiver in die Entwicklung Hamburgs eingesetzt werden kann." [...]

Hamburg aber habe im Bereich Bekanntheit einiges aufzuholen, was die Chancen, von Olympia wesentlich zu profitieren, stark erhöhe. Die Spiele stellten eine Chance dar, sich zu einer "Smart City" mit digitaler Vernetzung von Bildung, Gesundheit und Mobilität zu entwickeln. Viele vergleichbare Städte aus der zweiten Reihe ("Second Cities") müssten sich in den kommenden zehn, 15 Jahren modernisieren. Mit Olympia könnte alles schneller und wirtschaftlich solider gelingen. Die Paralympics, die zunehmend an Bedeutung gewinnen, passten ohnehin in eine künftig barrierefreie Stadt wie Hamburg und den Norden als Zentrum der Medizintechnik-Industrie.

Bis zum letzten olympischen Wettbewerb fallen erfahrungsgemäß 90 Prozent der Kosten an, aber nur zehn Prozent des Nutzens. Erst am Tag nach der Schlussfeier fängt sich Olympia allmählich an zu rechnen, wenn dafür die Voraussetzungen geschaffen wurden. "Städte wie Montréal (1976), Atlanta (1996) oder Athen (2004), für die Olympische Spiele am Ende zum Desaster wurde, haben den Fehler begangen, dass ihre Konzepte mit den Spielen endeten und sie hilflos vor einem Berg von Ausgaben saßen. München (1972) und Barcelona (1992) und mit Abstrichen Sydney (2000) haben gezeigt, wie Olympia die Entwicklung einer Stadt befeuern kann."

Kosten und Nutzen möglicher Sommerspiele in Hamburg weit im Voraus zu berechnen, sei schwierig und höchst spekulativ, auch seien Auswirkungen wie gewachsener Stolz auf die Stadt, eine verbesserte Stimmung und eine stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl, weiche Standortfaktoren also, kaum seriös zu kalkulieren. Auch die Stadt hält sich mit konkreten Zahlen bislang zurück. Schätzungen gehen derzeit davon aus, dass Olympia 2024 rund sechs Milliarden Euro kosten würden, wovon Hamburg vermutlich bis zu zwei Milliarden zu tragen hätte, den Rest würden Bund und IOC beisteuern.

"Wenn ich zwei Milliarden ausgebe und dafür einen Gegenwert von sechs Milliarden erhalte, habe ich als Stadt ein grandioses Geschäft gemacht", sagen Quitzau und Vöpel. Zudem stelle sich das Problem, welche Kosten man Olympia anlaste. Gehört zum Beispiel der Bau der Hafenquerspange dazu, die Instandsetzung von Brücken, Schienen und Straßen oder die Verlängerung der U-Bahn-Linie 4 von der HafenCity nach Harburg? Das seien alles Investitionen, die ohnehin irgendwann getätigt würden, Olympia beschleunige bloß die Umsetzung dieser Projekte.

"Entscheidend bleibt die Qualität des Konzepts", sagen die beiden Autoren der Studie. Hamburg berücksichtige bei seinen Plänen die Kritik und Erfahrungen anderer Städte, schwöre jeder Form von Gigantismus ab und sehe Olympia nur als Zwischenschritt für seine weitere Entwicklung. Zudem sei ein Großteil der Verkehrs- und Sportinfrastruktur vorhanden. Dies sei stets ein Problem der Schwellenländer gewesen, die diese Infrastruktur für viele Milliarden erst schaffen mussten.
http://www.abendblatt.de/hamburg/articl ... voran.html
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

In Berlin hat man 100.000 Unterschriften auf der Straße gesammelt: http://www.abendzeitung-muenchen.de/inh ... aa88f.html
In Hamburg standen am Abend über 20.000 Fackelträger rund um die Binnenalster: http://www.hamburg1.de/nachrichten/2365 ... Feuer.html

Die Umfrage des DOSB läuft seit einigen Tagen. Die Entscheidung, welche Stadt sich bewerben soll, folgt dann Ende März.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von schokoschendrezki »

Fußball-WM oder Olympiade in Deutschland wären große identitäre WIR-Ereignisse und Zusammengehörigkeitsabfeierungen und erinnern von daher extrem unangenehm an das dritte Reich oder die untergegangene DDR. Nie wieder!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von jugatop »

John Galt » Sa 31. Jan 2015, 22:27 hat geschrieben:
Von den Milliardenkosten für Sicherheit ganz zu schweigen.
Nicht übertreiben, bitte ...
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von John Galt »

frems » Sa 14. Feb 2015, 19:19 hat geschrieben:Zu Kosten und Nutzen:
Fremsi du musst hier unterscheiden für wen es sicht lohnt.

Für Hamburg lohnt es sich sicherlich. Wenn man nicht gerade ~30 Millionen für eine sinnlose Bewerbung verballert. Überregionale Infrastruktur wird nicht nur aus Hamburg bezahlt werden müssen, man "erpresst" einfach ein paar Typen die an den Töpfen sitzen und dann wird das Geld schon locker gemacht. Man will ja kein internationales PR-Desaster erleben.

Der Bund wird nämlich auch die sinnlosen Milliarden an Sicherheitskosten tragen. Für den Steuerzahler lohnt es sich nicht.

Man muss auch schauen wer die ganzen Sportstätten bezahlt.

Bei der Fußball-WM hat der Bund 200 Millionen ins Berliner Stadion verbuddelt.
http://hup.sub.uni-hamburg.de/volltexte ... ettner.pdf
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von John Galt »

jugatop » Fr 20. Feb 2015, 22:09 hat geschrieben: Nicht übertreiben, bitte ...
Willkommen im 21. Jahrhundert. Wer glaubst du bezahlt Zehntausende an Sicherheitskräften und anderem Kram?

http://en.wikipedia.org/wiki/Cost_of_the_Olympic_Games

Selbst die Winter-Olympia in Vancouver hat eine Milliarde Dollar an Sicherheit gekostet und so eine Sommer-Olympia ist dann noch eine andere Dimension.
In London 2012 waren es 3 Milliarden Euro, mit zig Tausend Soldaten zusätzlich zu den Polizisten.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

John Galt » Fr 20. Feb 2015, 22:16 hat geschrieben:
Fremsi du musst hier unterscheiden für wen es sicht lohnt.

Für Hamburg lohnt es sich sicherlich. Wenn man nicht gerade ~30 Millionen für eine sinnlose Bewerbung verballert. Überregionale Infrastruktur wird nicht nur aus Hamburg bezahlt werden müssen, man "erpresst" einfach ein paar Typen die an den Töpfen sitzen und dann wird das Geld schon locker gemacht. Man will ja kein internationales PR-Desaster erleben.

Der Bund wird nämlich auch die sinnlosen Milliarden an Sicherheitskosten tragen. Für den Steuerzahler lohnt es sich nicht.

Man muss auch schauen wer die ganzen Sportstätten bezahlt.

Bei der Fußball-WM hat der Bund 200 Millionen ins Berliner Stadion verbuddelt.
http://hup.sub.uni-hamburg.de/volltexte ... ettner.pdf
Naja, die Spiele würden ja in der gesamten Region stattfinden. Natürlich zahlt dann Schleswig-Holstein auch einen Anteil, wenn bei denen gegolft oder gesegelt wird. Und sicherlich wird viel Geld nicht wieder beim Staat landen, sondern z.B. in der Gastronomie, Hotelwirtschaft und so'n Schnack. Gibt schlimmere Investitionen als Wirtschaftsförderung, die bei vielen Arbeitnehmern direkt landet statt wieder zurück zur öffentlichen Hand zu fließen. Erpressung ist das ja weniger, da eine Bewerbung von Berlin oder Hamburg ja auch eine für Deutschland wäre und solche Spiele nicht nur eine lokale Veranstaltung sind wie ein Marathon. Wenn Deutschland sich dabei präsentieren möchte, wird sich auch beteiligt. Ansonsten hätte der Bund es doch nicht schwer einfach "Nein" zu sagen statt sich von so kleinen Stadtstaaten "erpressen" zu lassen.

Laut Deines Wiki-Links weiter vorne hat London die Kosten ja wieder direkt reingeholt, während Städte wie München mittel- bis langfristig profitierten. Wie viel hat Berlin (also Stadt und Wirtschaft) dafür eingenommen, daß mehrere Spiele dort stattfanden und Millionen von Gäste vorbeischauten und ggf. wiederkommen?
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von John Galt »

Der Großteil der Kosten wird eben nicht von der Region gezahlt. Ein ähnliches Spielchen haben wir meines Erachtens auch bei Stuttgart 21. Bahn, Bund, Eu verbuddeln dort Milliarden, die Stadt auch, aber eben nur eine Milliarden von 7-12.

Für Hamburg lohnt es sich sicherlich. Aber die letzten paar Spielchen waren eben totale Desaster und da gibt es durchaus sinnvollere Investitionen die man tätigen kann als Sportveranstaltungen. Ich denke zwar nicht, dass die Planung in Deutschland als totale Katastrophe enden wird, aber wenn man die Opportunität betrachtet, dass man einen Startup-Fund mit Milliarden füllen könnte, dann würde ich diese Alternative durchführen.

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_me ... e_projects

2012 Summer Olympics, United Kingdom, $15.2 billion
2016 Summer Olympics, Brazil, $16.3 billion
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

Wir sind ja nicht in Brasilien oder Rußland. In Berlin stehen ja quasi schon alle Sportstätten. Das kannst Du doch nicht mit Sotschi oder dem korrupten Bauwahn in Brasilien vergleichen. Schau da lieber nach Vancouver und welchen nachhaltigen Nutzen London davon hat, zumal Olympia dort auch als Instrument der nachhaltigen Stadtentwicklung benutzt wurde. Viele Kosten (Erschließung, Verkehrsinfrastrukturen, ...) wären für die neuen Stadtteile so oder so angefallen, auch ohne Olympia. Und es wurde ja ein knapper Gewinn, selbst wenn man diese Nachnutzungen und die Steigerung der Gäste (über Jahre) ignoriert: http://en.wikipedia.org/wiki/Cost_of_the_Olympic_Games

Von mir aus kann man die Bewerbung ja gerne in die Tonne treten und sich die Kosten sparen, selbiges für den Volksentscheid, da wir eh keine Chance haben. Würden sie aber in Hamburg oder Berlin stattfinden, bin ich schon recht zuversichtlich, daß es sich rein wirtschaftlich mehr als lohnt, auch wenn das bei internationalen Sportveranstaltungen nicht das alleinige Kriterium ist.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von John Galt »

Russland und China habe ich ja extra ignoriert. London ist vielleicht noch einigermaßen vergleichbar. Aber wenn ich die Zahlen sehe, dann denke ich mir eben, dass gewisse Leute eben wieder vieles schönrechnen wollen. Die ursprünglichen Kosten für London lagen irgendwo bei 2-3 Milliarden.

Der ROI in London ist scheiße. Der Gewinn fällt regional an, die Kosten nicht. Für das Königreich hat es sich nicht gelohnt. Man hätte 20 mal mehr Kohle mit einem Startup-Fund machen können.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

John Galt » Fr 20. Feb 2015, 22:50 hat geschrieben:Russland und China habe ich ja extra ignoriert. London ist vielleicht noch einigermaßen vergleichbar. Aber wenn ich die Zahlen sehe, dann denke ich mir eben, dass gewisse Leute eben wieder vieles schönrechnen wollen. Die ursprünglichen Kosten für London lagen irgendwo bei 2-3 Milliarden.

Der ROI in London ist scheiße. Der Gewinn fällt regional an, die Kosten nicht. Für das Königreich hat es sich nicht gelohnt. Man hätte 20 mal mehr Kohle mit einem Startup-Fund machen können.
Vancouver war bei 6,4 Mrd. USD doch recht überschaubar und vom Raum eher zu vergleichen. Mit der Größenordnung würd ich für eine deutsche Bewerbung auch rechnen, also inkl. der Gelder vom IOC und Bund. Und daß man so viel Geld auch sinnvoller investieren kann, will ich nicht abstreiten. Problem ist dabei nur: Sie werden es nicht. Da muß man leider mal pragmatisch sein.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von John Galt »

Vancouver war eine Winter-Olympia. Die sind deutlich kleiner als die im Sommer. Russland war dort einfach nur komplett größenwahnsinnig.

Im Winter treten nur rund 2500 Athleten an bei 100 Disziplinen, im Sommer über 10.000 bei 300 Disziplinen.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

John Galt » Fr 20. Feb 2015, 23:14 hat geschrieben:Vancouver war eine Winter-Olympia. Die sind deutlich kleiner als die im Sommer. Russland war dort einfach nur komplett größenwahnsinnig.

Im Winter treten nur rund 2500 Athleten an bei 100 Disziplinen, im Sommer über 10.000 bei 300 Disziplinen.
Aber der Aufwand für Sportstätten war ein ähnlicher. Sotschi war wirklich Größenwahn. Und man will ja nicht sämtliche Sportstätten inkl. Zug-, Luft- und Straßenanbindung in der Uckermark errichten. In Berlin und Hamburg ist ja fast alles schon da. Da würden die meisten Kosten tatsächlich in Dinge wie Sicherheit fließen und nicht in Beton. Und im Gegensatz zu Sotschi hat der Beton später auch noch eine Verwendung, z.B. wenn man das olympische Dorf in attraktiver Lage später an Privatinvestoren verkauft, damit die Wohneinheiten in normalen Wohnraum umgebaut werden können. Da dürfte einiges zusammenkommen. (Hat der Bund natürlich erstmal wenig von im Vergleich zur Stadt.)
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von John Galt »

Aufgrund der Tatsachen würde ich allgemein eher dazu tendieren den größenwahnsinnigen Schwellenländern diese Sportveranstaltungen zu überlassen. Sommer-Olympia in Saudi-Arabien, das hätte doch was.

Aber ich kann verstehen, dass Hamburger dafür sind. Nur ist so eine Olympia-Bewerbung nicht umsonst. Wenn es schiefgeht, hat man ~30 Million für nix versenkt.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

Die Bewerbung, inkl. Machbarkeitsstudien, tippt man eher auf 50-60 Mio., der Volksentscheid (inkl. öffentliche Veranstaltungen, Bürgerworkshops, blabla) macht eher 70-80 draus. Kann man, wie gesagt, gut drauf verzichten. Aber wenn's die Mehrheit des Mobs so möchte, nützt es auch nichts zu sagen, daß man eh chancenlos ist.
Die Teilnehmer bildeten ein Lichtermeer für die Hamburger Olympia-Bewerbung. Ein Eintrag ins Guiness-Buch ist wahrscheinlich. [...] Zusätzlich erleuchtete ein Feuerwerk über dem Gewässer den Innenstadtbereich. Trotz Nieselregens und mäßigen fünf Grad Außentemperatur herrschte Feierstimmung bei der Aktion.
http://mobil.abendblatt.de/ab/hamburg/a ... ympia.html
Gigantisch: 25.000 Fackeln leuchten für Olympiade in Hamburg

Die Hamburger zeigen mit Laternen und Wunderkerzen ihre Zustimmung für die Bewerbung der Hansestadt.
http://www.shz.de/hamburg/gigantisch-25 ... 19196.html

Will mir nicht in den Kopf. Dabei wurde nicht mal großartig dafür öffentlich mobilisiert und so viele hat man ja kaum mal bei Demos gegen irgendwas. Erst recht nicht bei so 'nem Kackwetter. Muß wohl vor allem in den Sportvereinen geworben worden sein, da man sich von solchen Spielen ja auch erhofft, daß der Sport allgemein mehr Begeisterung und Anhänger findet. (Neben Gedöns wie Völkerverständigung und was da so für Begriffe durch die Luft fliegen.)
Zuletzt geändert von frems am Fr 20. Feb 2015, 23:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von Boraiel »

frems hat geschrieben:Die Bewerbung, inkl. Machbarkeitsstudien, tippt man eher auf 50-60 Mio., der Volksentscheid (inkl. öffentliche Veranstaltungen, Bürgerworkshops, blabla) macht eher 70-80 draus. Kann man, wie gesagt, gut drauf verzichten. Aber wenn's die Mehrheit des Mobs so möchte, nützt es auch nichts zu sagen, daß man eh chancenlos ist.
Wer glaubst du hat denn die besten Karten?
Neben Paris und Hamburg oder Berlin wollen sich wohl noch folgende bewerben:
Zwei Städte haben bislang ihre Bewerbung angekündigt: Boston und Rom. Als mögliche weitere Bewerber werden Durban/Südafrika, Istanbul/Türkei, Doha/Katar und Baku/Aserbaidschan gehandelt. Bewerber müssen bis September beim IOC eine Absichtserklärung hinterlegen. Der Ausrichter der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 wird im Sommer 2017 in Lima gewählt.
http://www.sportal.de/pariser-olympia-b ... 7544200000
Paris ist schon eine Weltstadt und in Frankreich war die Sommerolympiade schon lange nicht mehr, deshalb würde ich sagen, dass Paris die Nase vor hätte gegen Rom, wo die letzte noch 1960 war. Würde wohl ähnlich werden wie die Londoner.
Durban würde ich geringe Chancen einräumen, Doha ebenso, die Vergabe der Fußballwm nach Katar kam schon sehr schlecht an. Wenn sich die Funktionäre bestehen lassen wollen, geben die das eher nach Aserbaidschan oder nach Istanbul, denen ich große Chancen einräumen würde, wenn das von Erdogan und seiner Partei wirklich gewollt werden würde. Bosten würde ich von den Chancen her im Bereich von Hamburg oder Berlin sehen.
Ist eigentlich noch eine Hamburger Bewerbung mit Kopenhagen zusammen angedacht oder ist das jetzt vom Tisch?
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Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

Boraiel » Mo 23. Feb 2015, 19:33 hat geschrieben: Ist eigentlich noch eine Hamburger Bewerbung mit Kopenhagen zusammen angedacht oder ist das jetzt vom Tisch?
Ist vom Tisch, zumal es nach den neuen Statuten auch nicht erlaubt ist. Was das IOC sagt, ist halt Gesetz. Selbst eine nationale Bewerbung von Berlin und Hamburg zusammen wäre nicht zulässig. Mein persönlicher Favorit ist Boston. Istanbul könnte ich mir auch gut vorstellen. Paris irgendwie nicht. Ist zwar, wie Du sagtest, 'ne Weltstadt, aber das alleine reicht doch nicht bzw. ist selten ausschlaggebend. Frage ist mehr, wie es mit dem Sport und der Nation, die dahinter steht, aussieht. In den letzten Jahrzehnten waren Hauptstädte ja meist auch eher die Ausnahme als die Regel.

Sollten Rom und Paris übrig bleiben, könnte ich mir sogar vorstellen, daß sich Hamburg oder Berlin durchsetzen. Aber nicht gegen Istanbul, die mal dran sein müßten, oder mit Boston, die ein hervorragendes Konzept, einflußreiche Funktionäre und viel Symbolik (Attentat beim Marathon) hinter sich wissen.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von frems »

Morgen will der DOSB übrigens eine repräsentative Umfrage veröffentlichen, die in den letzten Wochen durchgeführt wurde. Die ist zwar nicht ausschlaggebend, aber könnte -- je nach Ergebnis -- eine große Auswirkung darauf, ob sich Deutschland überhaupt bewirbt und wenn ja, mit welcher Stadt. Bei der Umfrage vor einigen Monaten sah es noch recht mager aus, als die Berliner 48% und die Hamburger 51% Zustimmung signalisierten. Vor allem unter älteren Mitbürgern war die Ablehnung sehr groß, während die Jugend die Spiele deutlich befürwortete. Deutschlandweit sah das noch etwas besser da. Da waren 69% für Olympische Spiele in Deutschland und nur 20% dagegen. Und von den Bundesbürgern waren 34% für Berlin und 30% für Hamburg.

Bekannt ist derzeit nur, daß sich die Zustimmung in Hamburg und Berlin in der morgen veröffentlichten Umfrage verbessert haben sollen. Wie viel, ist aber noch unbekannt. Gemunkelt wurde, daß eine Stadt mit 15% Vorsprung schon quasi die Entscheidung gewonnen hat, da beide Konzepte wohl "überzeugend" seien. Sollten beide Städte nur etwas über 50% liegen, ist es unwahrscheinlich, daß sich Deutschland diesmal beteiligt. In München war die Zustimmung in Umfragen noch größer (bis zu 72% und nur 18% Gegner), aber die Gegner hatten es leichter die Menschen zur Wahlurne zu mobilisieren bei einer niedrigen Wahlbeteiligung.

Beide Städte haben angekündigt im Falle eines Zuschlags spätestens im September ein verbindliches Referendum durchzuführen. Mitte September wird der DOSB dann ans IOC mitteilen, ob sich Deutschland bewirbt und ggf. mit welcher Stadt. Die Entscheidung folgt dann erst im Sommer 2017 in Perus Hauptstadt Lima.
Zuletzt geändert von frems am Mo 9. Mär 2015, 23:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von Tantris »

Hamburg, berlin... sind das nicht die schlimmsten städte deutschlands? Und die will man gegen den willen der bevölkerung und der deutschen... hm... das wird nix!
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Flat
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Re: Olympische Spiele in Deutschland 2024/28

Beitrag von Flat »

Moin,

als Hamburger hoffe ich auf Hamburg.

Eine Stadt, die selbst Franz Beckenbauer als Bayer als schönste Stadt Deutschlands ansieht. Und wer kann dem Kaiser widersprechen?

http://www.abendblatt.de/sport/article1 ... rlebt.html

Tschüss

Flat
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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