Karl Marx feiern?

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JJazzGold
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Karl Marx feiern?

Beitrag von JJazzGold »

Die Moderation fühle sich frei, zu verschieben, ich wusste nicht, wo ich meine Fragen zu den anstehenden Feiern zum 200. Geburtstag von Karl Marx ansiedeln sollte, deshalb habe ich den Titel unter “Bildung“ gepackt.
Zu “Parteien“ passt er nicht, da mir keine deutsche Partei bekannt ist, die eine Umsetzung seiner Visionen stringent durchgeführt hat, oder die Durchführung anstrebt. Man hat sich seiner Visionen immer nur ansatzweise bedient.


Was exakt wird gefeiert?

Wird Marx als Philosoph gefeiert?
Wird Marx als Visionär gefeiert?
Wird Marx als Vertreter der Meinungsfreiheit gefeiert?
Wird Marx als SF Autor gefeiert?
Sollen die Auswirkungen, die seine Schriften hervorriefen gefeiert werden?

Stellen Sie sich einfach vor, ich wäre gerade zu Besuch von Alpha Centauri gekommen und hätte keine Ahnung, wer Karl Marx war.
Weshalb wird dieser Mensch gefeiert? Was sind seine Verdienste um die Menschheit, dass man seinen 200. Geburtstag feiert?

Zuletzt geändert von JJazzGold am Sa 5. Mai 2018, 13:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Troh.Klaus »

Am ehesten wohl als Philosoph. Mit einer bedenkenswerten Analyse. Mit einer visionären Therapie, die im letzten Jahrhundert mit "durch-schlagendem" Erfolg ausprobiert wurde. Und mittlerweile wieder eher im Diskurs der Philosophie eine Rolle spielt.
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zollagent
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von zollagent »

Ich als "ahnungsloser Außerirdischer" würde mich fragen, was für eine masochistisch veranlagte Rasse da jemanden feiert, dessen Schriften dazu geführt haben, daß die halbe menschliche Rasse ihren Individualismus zugunsten eines Kollektivs aufgeben soll, deren Führung alles Andere tut, als kollektivistisch zu leben. Ich würde sofort wieder abreisen und ein Umleitungsschild um dieses Sonnensystem installieren.
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Troh.Klaus
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Troh.Klaus »

Es sei denn, Du wärst eine ausserirdische Ameise. Dann würdest Du möglicherweise über diesen merkwürdigen Versuch des Kollektivismus nur den Kopf schütteln. Ameisen sind da bekanntlich besser drin.
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unity in diversity
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von unity in diversity »

Nicht die Regierung hat das Sagen, schrieb Karl May in seinen revolutionären Roman, "das Kapitol".
Das war denkwürdig.
Lobby-Control ua. NGO's sind die Folge.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Quatschki
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Quatschki »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 12:18)
Stellen Sie sich einfach vor, ich wäre gerade zu Besuch von Alpha Centauri gekommen und hätte keine Ahnung, wer Karl Marx war.
Stell Dir vor Du wärst Archeologe und würdest nach 2000 Jahren den Chemnitzer Nischel ausgraben...

Wer wollte daran zweifeln. dass es sich bei diesem Bildnis um die Darstellung einer außerordentlichen Persönlichkeit, eines Herrscher, wenn nicht sogar des von der hiesigen prähistorischen Kultur angebeteten Gottes handelt?
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unity in diversity
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von unity in diversity »

Quatschki hat geschrieben:(05 May 2018, 16:26)

Stell Dir vor Du wärst Archeologe und würdest nach 2000 Jahren den Chemnitzer Nischel ausgraben...

Wer wollte daran zweifeln. dass es sich bei diesem Bildnis um die Darstellung einer außerordentlichen Persönlichkeit, eines Herrscher, wenn nicht sogar des von der hiesigen prähistorischen Kultur angebeteten Gottes handelt?
Sie verabscheuten Kreuze und beteten eine Fahne an.
Keinen 3 farbigen, oder 2 farbigen Lappen, sondern einfarbig, weil sich jeder das Rot besser merken kann.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Quatschki »

unity in diversity hat geschrieben:(05 May 2018, 16:38)

Sie verabscheuten Kreuze und beteten eine Fahne an.
Keinen 3 farbigen, oder 2 farbigen Lappen, sondern einfarbig, weil sich jeder das Rot besser merken kann.
Dafür kann Marx selbst aber nichts.
Er war einer der heftigsten Religionskritiker seiner Zeit
Dass seine Anhänger später eine Ersatzreligion mit ihm als Gott erschaffen würden, kann man ihm nicht zurechnen. Marx kann nichts für die Dummheit der Marxisten.

Die meisten Leute haben nie etwas von Marx gelesen.
Aber manches von dem, was er schrieb, ist großartig und provokant auch heute noch:
https://de.wikisource.org/wiki/Zur_Krit ... hilosophie
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(05 May 2018, 17:17)

Dafür kann Marx selbst aber nichts.
Er war einer der heftigsten Religionskritiker seiner Zeit
Dass seine Anhänger später eine Ersatzreligion mit ihm als Gott erschaffen würden, kann man ihm nicht zurechnen. Marx kann nichts für die Dummheit der Marxisten.

Die meisten Leute haben nie etwas von Marx gelesen.
Aber manches von dem, was er schrieb, ist großartig und provokant auch heute noch:
https://de.wikisource.org/wiki/Zur_Krit ... hilosophie
Doch. Er hat den Grundstein dafür gelegt und war sich auch nicht zu schade dafür, von der Diktatur des Proletariats zu reden. JEDER mit etwas Verstand weiß dann, was aus solchen Thesen folgt.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von JJazzGold »

Quatschki hat geschrieben:(05 May 2018, 16:26)

Stell Dir vor Du wärst Archeologe und würdest nach 2000 Jahren den Chemnitzer Nischel ausgraben...

Wer wollte daran zweifeln. dass es sich bei diesem Bildnis um die Darstellung einer außerordentlichen Persönlichkeit, eines Herrscher, wenn nicht sogar des von der hiesigen prähistorischen Kultur angebeteten Gottes handelt?
Bleibt nach wie vor die Frage, was ausserordentlich an dem Mann war?
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Troh.Klaus »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 18:07)
Bleibt nach wie vor die Frage, was ausserordentlich an dem Mann war?
Sein Bekanntheitsgrad?
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 18:07)

Bleibt nach wie vor die Frage, was ausserordentlich an dem Mann war?
Vielleicht seine zutreffende Analyse des Kapitalismus?
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Ein Terraner »

Vongole hat geschrieben:(05 May 2018, 18:17)

Vielleicht seine zutreffende Analyse des Kapitalismus?
Ich finde es lustig das es Karl Marx Gedenkmünzen gibt. :D
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(05 May 2018, 18:17)

Vielleicht seine zutreffende Analyse des Kapitalismus?
Mir ist die soziale Marktwirtschaft um Längen lieber, als Sozialismus und Kapitalismus, ganz zu schweigen von dem “Kapital“, dass in diversen Staaten aus den Schriften von Marx geschlagen wurde und noch geschlagen wird. Nichts gegen seine Visionen, aber die Umsetzung beweist, dass sie besser ad hoc als nicht realitätstauglich erkannt worden wären.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von JJazzGold »

Troh.Klaus hat geschrieben:(05 May 2018, 18:12)

Sein Bekanntheitsgrad?
Das muss es sein. War ja immerhin damals und nachfolgend der Bringer, die Kritik an der politischen Ökonomie, die in der Umsetzung in politische Ökonomie gipfelte. ;)
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 18:27)

Mir ist die soziale Marktwirtschaft um Längen lieber, als Sozialismus und Kapitalismus, ganz zu schweigen von dem “Kapital“, dass in diversen Staaten aus den Schriften von Marx geschlagen wurde und noch geschlagen wird. Nichts gegen seine Visionen, aber die Umsetzung beweist, dass sie besser ad hoc als nicht realitätstauglich erkannt worden wären.
Das wäre ad hoc gar nicht möglich gewesen, seine These z.B., dass Kapitalismus zur Konzentration neigt, hat sich ja viel später bewahrheitet. Marx hat einfach die menschliche Gier unterschätzt, und dass seine Schriften für eine unmenschliche Umsetzung missbraucht werden könnten, ist ihm nicht in den SInn gekommen.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Adam Smith »

Vongole hat geschrieben:(05 May 2018, 18:17)

Vielleicht seine zutreffende Analyse des Kapitalismus?
Die ist eben nicht zutreffend. Karl Marx schreibt am Anfang immer richtiges um die Leser einzulullen und legt dann mit Unsinn los.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(05 May 2018, 18:34)

Das wäre ad hoc gar nicht möglich gewesen, seine These z.B., dass Kapitalismus zur Konzentration neigt, hat sich ja viel später bewahrheitet. Marx hat einfach die menschliche Gier unterschätzt, und dass seine Schriften für eine unmenschliche Umsetzung missbraucht werden könnten, ist ihm nicht in den SInn gekommen.
Meines Erachtens hat Marx den Menschen per se nicht unterschätzt, sondern glorifiziert.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Adam Smith »

Vongole hat geschrieben:(05 May 2018, 18:34)

Das wäre ad hoc gar nicht möglich gewesen, seine These z.B., dass Kapitalismus zur Konzentration neigt, hat sich ja viel später bewahrheitet. Marx hat einfach die menschliche Gier unterschätzt, und dass seine Schriften für eine unmenschliche Umsetzung missbraucht werden könnten, ist ihm nicht in den SInn gekommen.
Diese These kann man ja heute an Google und Facebook feststellen. Das ist hier aber bis auf die Steuerfrage nicht weiter schlimm. Und diese These war auch schon vorher bekannt. Nur Marx hat sie so negativ dargestellt.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Adam Smith »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 18:38)

Meines Erachtens hat Marx den Menschen per se nicht unterschätzt, sondern glorifiziert.
Karl Marx war z.B. ein Antisemit.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 18:38)

Meines Erachtens hat Marx den Menschen per se nicht unterschätzt, sondern glorifiziert.
Das liest sich im Original eher nicht so.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 12:18)

Die Moderation fühle sich frei, zu verschieben, ich wusste nicht, wo ich meine Fragen zu den anstehenden Feiern zum 200. Geburtstag von Karl Marx ansiedeln sollte, deshalb habe ich den Titel unter “Bildung“ gepackt.
Zu “Parteien“ passt er nicht, da mir keine deutsche Partei bekannt ist, die eine Umsetzung seiner Visionen stringent durchgeführt hat, oder die Durchführung anstrebt. Man hat sich seiner Visionen immer nur ansatzweise bedient.


Was exakt wird gefeiert?

Wird Marx als Philosoph gefeiert?
Wird Marx als Visionär gefeiert?
Wird Marx als Vertreter der Meinungsfreiheit gefeiert?
Wird Marx als SF Autor gefeiert?
Sollen die Auswirkungen, die seine Schriften hervorriefen gefeiert werden?

Stellen Sie sich einfach vor, ich wäre gerade zu Besuch von Alpha Centauri gekommen und hätte keine Ahnung, wer Karl Marx war.
Weshalb wird dieser Mensch gefeiert? Was sind seine Verdienste um die Menschheit, dass man seinen 200. Geburtstag feiert?

Er hat eine Buchreihe geschrieben, die damals viele Gemüter regte und seither immer mal wieder Wellen machte. Den meisten, die drüber reden, sind allerdings nur das Manifest, eine alberne Auftragsarbeit, und der erste Band des Kapital oberflächlich geläufig. Heute vor allem als Philosoph einsortiert, beschäftigte er sich vor allem mit Entstehung und Wirkzusammenhängen der damals modernen bürgerlichen Gesellschaft und ihrer Wirtschaftsweise, die er nicht nur beschrieb sondern auch kritisierte. Marx inspirierte ein ganzes Jahrhundert lang praktische Politiker, ob sie ihn nun verstanden oder nicht, zustimmten oder kritisierten. Als Urheber solcher Aufmerksamkeit ist ein runder Geburtstag seiner oder seines Hauptwerkes immer mal wieder Anlass, eine Meinung über beide abzulassen.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von jellobiafra »

Die kleine Großstadt Trier hat nicht viel mehr Persönlichkeiten, die sie feiern kann.
Insgesamt war sein durchaus vorhandener Einfluss eher schädlich.
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Quatschki
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Quatschki »

Adam Smith hat geschrieben:(05 May 2018, 18:44)

Karl Marx war z.B. ein Antisemit.
Aufgrund seiner Herkunft darf er das.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

Adam Smith hat geschrieben:(05 May 2018, 18:44)

Karl Marx war z.B. ein Antisemit.
Was erwartest du? Er war Deutscher.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von King Kong 2006 »

Karl Marx hat wohl erstmals wissenschaftlich fundiert eine ökonomische Gesellschaftskritik im Kontext des Kapitalismus, der Kritik am Kapitalismus geäußert.

Als Mensch war er ja am Ende arm und wurde von Engels unterstützt. Auch war er wohl nicht gänzlich "kapitalistischen" Errungenschaften abgeneigt. Er war sicher wichtig, weil er strukturiert die Schattenseiten des Kapitalismus (in seiner Zeit natürlich im Besonderen) offenlegte.

Gleichzeitig war er sicher auch dadurch nicht unbedingt ein Verfechter demokratischer Verhältnisse. Das schliessen seine Erkenntnisse ja doch irgendwie aus. Wobei zu seiner Zeit ohnehin Demokratie und Rechtsstaat so wie heute in einigen Staaten gar nicht vorherrschte. Somit wäre seine Alternative wohl gar nicht so schlecht. In der Theorie.

Ob man ihn feiern sollte? Zumindest bietet der Jahrestag einen Anlass auf die ungeheure Wirkung seines Schaffens zu schauen! Man sollte dieses Datum dafür nutzen über Marxistische Gedanken ein paar Gedanken zu verlieren.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Benedikt »

jellobiafra hat geschrieben:(05 May 2018, 20:20)
Insgesamt war sein durchaus vorhandener Einfluss eher schädlich.
Das kann man bei 150 Millionen Toten durch den Marxismus durchaus so sagen. Keine Ideologie hat so viel Leid über die Menschheit gebracht wie die von Karl Marx.

Bezeichnenderweise ist die in Trier aufgestellte Monumentalstatue ein Geschenk der Kommunistendiktatur in China, wo Marx hoch verehrt wird.

Eine große Schade für die altehrwürdige Stadt Trier.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Sorgenking »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 18:27)

Mir ist die soziale Marktwirtschaft um Längen lieber, als Sozialismus und Kapitalismus, ganz zu schweigen von dem “Kapital“, dass in diversen Staaten aus den Schriften von Marx geschlagen wurde und noch geschlagen wird. Nichts gegen seine Visionen, aber die Umsetzung beweist, dass sie besser ad hoc als nicht realitätstauglich erkannt worden wären.
Marx hat als einer der wenigen den Kapitalismus wohl perfekt analysiert.
Das seine Analysen war sehen, wird ja in der heutigen Zeit immer deutlicher oder wie lange denkst du, wird diese Welt noch so überleben, wie sie jetzt ist? Sie hat ein Ablaufdatum und genau das hat Marx "prophezeit". Er hat das ganze lediglich positiv gesehen und danach von einer besseren Welt geträumt, ob diese so eintreten wird, darf zurecht angezweifelt werden, ich persönlich bin da noch nicht überzeugt.

Man sollte ihn feiern als einen der bedeutensten Philosophen und Denker, die je in Deutschland (oder einem Vorgänger) geboren wurden.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 18:07)

Bleibt nach wie vor die Frage, was ausserordentlich an dem Mann war?
Das Erbe.
Marx ist nunmal der einflussreichste ( Ohne Wertung des Einflusses ) Philosoph der letzten 150 Jahre. Und was eben nicht vergessen werden sollte. Nicht nur Lenin und der totatlitäre Sowjetkommunismus gehen auf Marx zurück sondern eben auch die ganze Reiher der Sozialdemokratischen Parteien auf der ganzen Welt.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Quatschki »

Adam Smith hat geschrieben:(05 May 2018, 21:10)

Es ist aber kritisch zu sehen, dass sowohl Kommunisten als auch Kapitalisten von Juden gesteuert werden.
Du meinst jene Verschwörungstheorie, auf die der Hitler hereingefallen war?
Glaubst Du, dass Kapitalismus gesteuert wird?
Und die verhängnisvolle Eigendynamik, mit der sich alle kommunistischen Machtapparate in Repressionsmaschinen verwandeln, die selbst das eigene Personal nicht verschonen, hat doch auch nichts mit Steuerung zu tun, sondern ergibt sich aus der Wechselwirkung der Individuen, die jeder für sich logisch, plausibel und auch in einem guten Sinne handeln mögen, in der Summe aber das Verhängnis beschwören.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Senexx »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 12:18)
Weshalb wird dieser Mensch gefeiert?

[/color]
Als führender Antisemit.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Progressiver »

Senexx hat geschrieben:(05 May 2018, 21:46)

Als führender Antisemit.
Laut seinem Wikipedia-Artikel war Karl Marx ein Nachkomme von Juden, die zum Protestantismus konvertiert waren:
Karl Marx war das dritte von neun Kindern des Anwalts Heinrich (Heschel) (1777–1838) und seiner Frau Henriette Marx, geborene Presburg.[4] Heinrich Marx entstammte sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits bedeutenden Rabbinerfamilien[5][6] Unter napoleonischer Herrschaft war er von 1811 bis 1813 Gerichtsdolmetscher und vereidigter Übersetzer in Osnabrück gewesen, das damals zum Département Hanséatique Oberems gehörte. 1812 schloss er sich dort der französischen Freimaurerloge „L’Etoile Hanséatique“ (Der Hanseatische Stern) an.[7] Nach dem Wiener Kongress fiel seine Heimatstadt Trier an die neu gegründete preußische Provinz Großherzogtum Niederrhein. Da er sich als Jude in Preußen, anders als im napoleonischen Frankreich, nicht weiter als Avoué (dt.: Advokat, Anwalt) hätte betätigen dürfen, konvertierte er zwischen 1816 und 1822 zum Protestantismus.[8] Am 26. August 1824 wurden auch die Kinder Sophia, Hermann, Henriette, Louise, Emilie, Caroline und Karl in der elterlichen Wohnung getauft..
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx ... 1818–1843)

Warum sollte also ein protestantisch getaufter Jude ein Interesse daran haben, Antisemit zu sein? Ich sehe für so etwas keine Anzeichen.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Quatschki »

Progressiver hat geschrieben:(05 May 2018, 22:02)
Warum sollte also ein protestantisch getaufter Jude ein Interesse daran haben, Antisemit zu sein? Ich sehe für so etwas keine Anzeichen.
Kann schon sein.
Er sah ja das Judentum nicht als Rasse, sondern als Religion, religiöse Ideologie und Kultur, die seine Großeltern geprägt hat, von der sich seine Eltern bewußt abgewandt haben, und die ihn angewidert haben mag, so wie manche 68er ja auch angewidert sind von der muffigen und ritualisierten Kultur ihrer Eltern und Großeltern.
Er war ja auch Antkatholik und Antilutheraner.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

Progressiver hat geschrieben:(05 May 2018, 22:02)

Laut seinem Wikipedia-Artikel war Karl Marx ein Nachkomme von Juden, die zum Protestantismus konvertiert waren:



https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx ... 1818–1843)

Warum sollte also ein protestantisch getaufter Jude ein Interesse daran haben, Antisemit zu sein? Ich sehe für so etwas keine Anzeichen.
Marx war antireligiös. Daneben hatte er die Floskeln seiner Zeit gut drauf, den Juden als Figur und Watschenmann. Entsprechend findet man bei Marx, Lassalle & co auch Textstellen, die klar antisemitisch einzuordnen sind. Nur ist das für die Zeit nicht "führend".

„Betrachten wir nun den wirklichen weltlichen Juden, nicht den Sabbatjuden, wie Bauer es tut, sondern den Alltagsjuden. Suchen wir das Geheimnis des Juden nicht in seiner Religion, sondern suchen wir das Geheimnis der Religion im wirklichen Juden. Welches ist der weltliche Grund des Judentums? Das praktische Bedürfnis, der Eigennutz. Welches der weltliche Kultus der Juden? Der Schacher. Welches sein wirklicher Gott? Das Geld“ (1).
(Zur Judenfrage)

Es handelt sich vielmehr um gängige und viel ältere Zuschreibungen, die weder neu noch herausragend waren.


Die schimärische Nationalität des Juden ist die Nationalität des Kaufmanns, überhaupt die des Geldmenschen.

So finden wir, dass hinter jedem Tyrann ein Jude, hinter jedem Papst ein Jesuit steht. Wahrlich, die Gelüste der Unterdrücker wären hoffnungslos, die Möglichkeit von Kriegen unvorstellbar, gäbe es nicht eine Armee von Jesuiten, das Denken zu drosseln, und eine Hand voll Juden, die Taschen zu plündern.
Marx 1853
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Senexx »

Progressiver hat geschrieben:(05 May 2018, 22:02)

Laut seinem Wikipedia-Artikel war Karl Marx ein Nachkomme von Juden, die zum Protestantismus konvertiert waren:



https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx ... 1818–1843)

Warum sollte also ein protestantisch getaufter Jude ein Interesse daran haben, Antisemit zu sein? Ich sehe für so etwas keine Anzeichen.
Dann sollten mal Sie mal seine Schrift "Zur Judenfrage" lesen. Oder was er über Lasalle gesagt hat.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Der General »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 12:18)

Die Moderation fühle sich frei, zu verschieben, ich wusste nicht, wo ich meine Fragen zu den anstehenden Feiern zum 200. Geburtstag von Karl Marx ansiedeln sollte, deshalb habe ich den Titel unter “Bildung“ gepackt.
Zu “Parteien“ passt er nicht, da mir keine deutsche Partei bekannt ist, die eine Umsetzung seiner Visionen stringent durchgeführt hat, oder die Durchführung anstrebt. Man hat sich seiner Visionen immer nur ansatzweise bedient.


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Wird Marx als Philosoph gefeiert?
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Weshalb wird dieser Mensch gefeiert? Was sind seine Verdienste um die Menschheit, dass man seinen 200. Geburtstag feiert?

Also, im Grunde genommen ist aus Karl Marx eigentlich die SPD entstanden und das auf der Ganzen Welt, wenn man von "Linken Parteien" spricht !

Karl Marx ist durchaus als ein Philosoph, Visionär, als ein Vertreter der Meinungsfreiheit und auch als Autor durchaus zu feiern !!

Den späteren Kommunismus, so wie Er Ihn sich vorstellte wurde einfach nur falsch umgesetzt, zu Teilen auch missbraucht. Seine Philosophie "gegen das Kapital" ist jedoch ein absolutes Meisterwerk. "Wir" alle werden früher oder später noch lernen müssen, dass die Visionen die er hatte zutreffend sind !

Der Kapitalismus, ist ein Werk des Teufels, der sich sehr langsam erst bemerkbar macht. Wenn man dieses "Werk" bemerkt, ist es zu Spät und es folgen Kriege die zum Armut führen.

Zitat:

Die Alternative zum Kapitalismus ist nicht der Kommunismus, sondern die Dezentralisierung der Macht

:thumbup:
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Senexx »

Der General hat geschrieben:(06 May 2018, 03:31)

Also, im Grunde genommen ist aus Karl Marx eigentlich die SPD entstanden und das auf der Ganzen Welt, wenn man von "Linken Parteien" spricht
Mitnichten. Sie geht auf Lasalle zurück.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

Senexx hat geschrieben:(06 May 2018, 02:22)

Dann sollten mal Sie mal seine Schrift "Zur Judenfrage" lesen. Oder was er über Lasalle gesagt hat.
Oder verstehen, was drinsteht statt schwafeln.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zur_Judenfrage
Im Handbuch des Antisemitismus kommt Matthias Vetter zu dem Schluss, dass Marx mit ihr keine antisemitischen Vergleichskonstruktionen verfolgt habe; seine Sprache, seine Vergleiche und seine Absichten seien aber sehr wohl antisemitisch gewesen. Die wenig rezipierte Schrift könne nicht als Beginn eines linken Antisemitismus verstanden werden, wohl aber als Beginn einer linken Unterschätzung der Judenfeindschaft und der Auffassung, „dass die einzige Zukunft des Judentums in seinem Verschwinden liege“.
200 Jahre Marx und dir fällt nichts weiter ein als eine historisch unbedeutende Frühschrift auszuweiden. Als gäbe es keine echten Probleme im Hauptwerk Marxens.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Senexx »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(06 May 2018, 10:35)

Oder verstehen, was drinsteht statt schwafeln.
Das hat Marx u.a. geschrieben
Welches ist der weltliche Kultus des Juden? Der Schacher. Welches ist sein
weltlicher Gott? Das Geld.
Nun wohl! Die Emanzipation vom Schacher und vom Geld, also vom praktischen,
realen Judentum wäre die Selbstemanzipation unsrer Zeit.
Eine Organisation der Gesellschaft, welche die Voraussetzungen des Schachers,
also die Möglichkeit des Schachers aufhöbe, hätte den Juden unmöglich
gemacht. Sein religiöses Bewußtsein wurde wie ein fader Dunst in der
wirklichen Lebensluft der Gesellschaft sich auflösen.
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imp
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

Senexx hat geschrieben:(06 May 2018, 11:30)

Das hat Marx u.a. geschrieben
Ja, steht zusammen mit weiteren Beispielen weiter oben auf dieser Seite. Da ist jeder längere Kenfm-Beitrag ein größerer Aufreger.
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imp
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

Der General hat geschrieben:(06 May 2018, 03:31)

Also, im Grunde genommen ist aus Karl Marx eigentlich die SPD entstanden und das auf der Ganzen Welt, wenn man von "Linken Parteien" spricht !

Karl Marx ist durchaus als ein Philosoph, Visionär, als ein Vertreter der Meinungsfreiheit und auch als Autor durchaus zu feiern !!

Den späteren Kommunismus, so wie Er Ihn sich vorstellte wurde einfach nur falsch umgesetzt, zu Teilen auch missbraucht. Seine Philosophie "gegen das Kapital" ist jedoch ein absolutes Meisterwerk. "Wir" alle werden früher oder später noch lernen müssen, dass die Visionen die er hatte zutreffend sind !

Der Kapitalismus, ist ein Werk des Teufels, der sich sehr langsam erst bemerkbar macht. Wenn man dieses "Werk" bemerkt, ist es zu Spät und es folgen Kriege die zum Armut führen.

Zitat:

Die Alternative zum Kapitalismus ist nicht der Kommunismus, sondern die Dezentralisierung der Macht

:thumbup:
Dir Vorläufer der SPD, sächsische Volkspartei und ADAV, gab es schon. Die Werdung der SPD wäre aber ohne Marx und Lassalle anders verlaufen, wenn überhaupt.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Senexx »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(06 May 2018, 12:38)

Ja, steht zusammen mit weiteren Beispielen weiter oben auf dieser Seite. Da ist jeder längere Kenfm-Beitrag ein größerer Aufreger.
Den gemeinen Antisemiten regt das vermutlich auch nicht auf.
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imp
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

Senexx hat geschrieben:(06 May 2018, 12:52)

Den gemeinen Antisemiten regt das vermutlich auch nicht auf.
Der Antisemit von heute liest Elsässer oder Gauland, Marx ist für solche Leute total uninteressant. Im Hauptwerk Marxens ist das Judentum oder der Jude als Figur ein absolutes Nebenthema. Auch seine Feuerbachkritik beschäftigt sich vorrangig mit Religion allgemein und dem Christentum als der relevanten Erscheinungsform.

Interessant ist, wer bis heute sich positiv oder negativ auf seine jeweilige Marxrezeption beziehen muss. So hob sich Helmut Kohl im Wahlkampf Ende der 80er von Klassenkampf und Sozialismus ab, als sei das ein Thema der Zeit gewesen. Der Außenminister Guido Westerwelle bezeichnete Marx 2010 auf einer Afrikareise als großen Denker, dem er aber nicht folge. So lässt sich das bis 2018 fortsetzen.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Sorgenking »

Senexx hat geschrieben:(06 May 2018, 02:22)

Dann sollten mal Sie mal seine Schrift "Zur Judenfrage" lesen. Oder was er über Lasalle gesagt hat.
Das zu Lasalle entstammt aber seiner klaren persönlichen Abneigung.
Marx war wie schon beschrieben antireligiös. Seine Antisemitischen Äußerung sollte man daher im Zuge der Zeit sehen, damals galten Juden noch vielmehr als Sinnbilder des Kapitalismus und diente somit für jedermann als Metapher dieses.
Das er alle Religionene kritisch sieht und da auch keine Außnahmen lässt, zeigt eigentlich deutlich, dass er trotz antisemitischer Äußerungen kein eben solcher war.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Ein Terraner »

[youtube]https://youtube.com/Watch?v=9KOtEswKh7c[/youtube]

Interessante Unterhaltung zu Marx anlässlich der 200. :)
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Selina »

Danke, Terraner, wirklich interessant. Zumal hier ja Zwei aufeinandertreffen, die wahrhaftig nicht sehr viel verbindet. Das machts gerade so spannend.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Senexx »

Sorgenking hat geschrieben:(06 May 2018, 13:26)

Das zu Lasalle entstammt aber seiner klaren persönlichen Abneigung.
Marx war wie schon beschrieben antireligiös. Seine Antisemitischen Äußerung sollte man daher im Zuge der Zeit sehen, damals galten Juden noch vielmehr als Sinnbilder des Kapitalismus und diente somit für jedermann als Metapher dieses.
Das er alle Religionene kritisch sieht und da auch keine Außnahmen lässt, zeigt eigentlich deutlich, dass er trotz antisemitischer Äußerungen kein eben solcher war.
Aha. Ich bin kein Antisemit, wenn ich den Juden zwar Geldgeilheit als Wesensmerkmal unterstelle, aber auch sonst religionskritisch bin.

Interessante Sichtweise.
Zuletzt geändert von Senexx am So 6. Mai 2018, 19:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Sorgenking »

Senexx hat geschrieben:(06 May 2018, 18:19)

Aha. Ich bin Antisemit, wenn ich den Juden zwar Geldgeilheit als Wesensmerkmal unterstelle, aber auch sonst religionskritisch bin.

Interessante Sichtweise.
Du hast nicht wirklich verstanden was ich geschrieben habe oder?
Im übrigen ist es vollkommen irrelevant, dass du Antisemit bist:)
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Benedikt
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Benedikt »

Eine Stellungnahme von Hubertus Knabe, Historiker und Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.
Ausgerechnet von der Kommunistischen Partei, die das größte Volk der Erde knechtet und ihre Minderheiten gewaltsam unterdrückt, nimmt die Stadt Trier ein Marx-Denkmal an! In China dient Marx bis heute als Instrument der Unterdrückung. Er erlebt dort sogar gerade eine Renaissance – und zwar nicht als „Ökonom“ oder „Philosoph“. Chinas Staatschef Xi Jinping betreibt dort eine bewusste Rückkehr zum Marxismus, um die pluralistischen Tendenzen in seinem Land zu unterdrücken.
http://www.stiftung-hsh.de/aktuelles/hi ... -in-trier/

Die Marx-Glorifizierung in Trier ist eine Verhöhnung von hunderten Millionen Opfer des Marxismus und Milliarden bis heute unterdrückter Menschen, die immer noch unter marxistischen Regimen leiden müssen.
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Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Ein Terraner »

Benedikt hat geschrieben:(06 May 2018, 20:26)

die immer noch unter marxistischen Regimen leiden müssen.
Wäre es nicht Marx dann wäre es ein anderer, sowas hat nur selten etwas mit Inhalten zu tun.
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