Karl Marx feiern?

Moderator: Moderatoren Forum 5

Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 18:38)

Meines Erachtens hat Marx den Menschen per se nicht unterschätzt, sondern glorifiziert.
Das liest sich im Original eher nicht so.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 12:18)

Die Moderation fühle sich frei, zu verschieben, ich wusste nicht, wo ich meine Fragen zu den anstehenden Feiern zum 200. Geburtstag von Karl Marx ansiedeln sollte, deshalb habe ich den Titel unter “Bildung“ gepackt.
Zu “Parteien“ passt er nicht, da mir keine deutsche Partei bekannt ist, die eine Umsetzung seiner Visionen stringent durchgeführt hat, oder die Durchführung anstrebt. Man hat sich seiner Visionen immer nur ansatzweise bedient.


Was exakt wird gefeiert?

Wird Marx als Philosoph gefeiert?
Wird Marx als Visionär gefeiert?
Wird Marx als Vertreter der Meinungsfreiheit gefeiert?
Wird Marx als SF Autor gefeiert?
Sollen die Auswirkungen, die seine Schriften hervorriefen gefeiert werden?

Stellen Sie sich einfach vor, ich wäre gerade zu Besuch von Alpha Centauri gekommen und hätte keine Ahnung, wer Karl Marx war.
Weshalb wird dieser Mensch gefeiert? Was sind seine Verdienste um die Menschheit, dass man seinen 200. Geburtstag feiert?

Er hat eine Buchreihe geschrieben, die damals viele Gemüter regte und seither immer mal wieder Wellen machte. Den meisten, die drüber reden, sind allerdings nur das Manifest, eine alberne Auftragsarbeit, und der erste Band des Kapital oberflächlich geläufig. Heute vor allem als Philosoph einsortiert, beschäftigte er sich vor allem mit Entstehung und Wirkzusammenhängen der damals modernen bürgerlichen Gesellschaft und ihrer Wirtschaftsweise, die er nicht nur beschrieb sondern auch kritisierte. Marx inspirierte ein ganzes Jahrhundert lang praktische Politiker, ob sie ihn nun verstanden oder nicht, zustimmten oder kritisierten. Als Urheber solcher Aufmerksamkeit ist ein runder Geburtstag seiner oder seines Hauptwerkes immer mal wieder Anlass, eine Meinung über beide abzulassen.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
jellobiafra
Beiträge: 3153
Registriert: Sa 20. Sep 2008, 19:42

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von jellobiafra »

Die kleine Großstadt Trier hat nicht viel mehr Persönlichkeiten, die sie feiern kann.
Insgesamt war sein durchaus vorhandener Einfluss eher schädlich.
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Quatschki »

Adam Smith hat geschrieben:(05 May 2018, 18:44)

Karl Marx war z.B. ein Antisemit.
Aufgrund seiner Herkunft darf er das.
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

Adam Smith hat geschrieben:(05 May 2018, 18:44)

Karl Marx war z.B. ein Antisemit.
Was erwartest du? Er war Deutscher.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von King Kong 2006 »

Karl Marx hat wohl erstmals wissenschaftlich fundiert eine ökonomische Gesellschaftskritik im Kontext des Kapitalismus, der Kritik am Kapitalismus geäußert.

Als Mensch war er ja am Ende arm und wurde von Engels unterstützt. Auch war er wohl nicht gänzlich "kapitalistischen" Errungenschaften abgeneigt. Er war sicher wichtig, weil er strukturiert die Schattenseiten des Kapitalismus (in seiner Zeit natürlich im Besonderen) offenlegte.

Gleichzeitig war er sicher auch dadurch nicht unbedingt ein Verfechter demokratischer Verhältnisse. Das schliessen seine Erkenntnisse ja doch irgendwie aus. Wobei zu seiner Zeit ohnehin Demokratie und Rechtsstaat so wie heute in einigen Staaten gar nicht vorherrschte. Somit wäre seine Alternative wohl gar nicht so schlecht. In der Theorie.

Ob man ihn feiern sollte? Zumindest bietet der Jahrestag einen Anlass auf die ungeheure Wirkung seines Schaffens zu schauen! Man sollte dieses Datum dafür nutzen über Marxistische Gedanken ein paar Gedanken zu verlieren.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
Benedikt
Beiträge: 54
Registriert: Mi 2. Mai 2018, 21:04

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Benedikt »

jellobiafra hat geschrieben:(05 May 2018, 20:20)
Insgesamt war sein durchaus vorhandener Einfluss eher schädlich.
Das kann man bei 150 Millionen Toten durch den Marxismus durchaus so sagen. Keine Ideologie hat so viel Leid über die Menschheit gebracht wie die von Karl Marx.

Bezeichnenderweise ist die in Trier aufgestellte Monumentalstatue ein Geschenk der Kommunistendiktatur in China, wo Marx hoch verehrt wird.

Eine große Schade für die altehrwürdige Stadt Trier.
Sorgenking
Beiträge: 278
Registriert: Sa 24. Feb 2018, 18:51

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Sorgenking »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 18:27)

Mir ist die soziale Marktwirtschaft um Längen lieber, als Sozialismus und Kapitalismus, ganz zu schweigen von dem “Kapital“, dass in diversen Staaten aus den Schriften von Marx geschlagen wurde und noch geschlagen wird. Nichts gegen seine Visionen, aber die Umsetzung beweist, dass sie besser ad hoc als nicht realitätstauglich erkannt worden wären.
Marx hat als einer der wenigen den Kapitalismus wohl perfekt analysiert.
Das seine Analysen war sehen, wird ja in der heutigen Zeit immer deutlicher oder wie lange denkst du, wird diese Welt noch so überleben, wie sie jetzt ist? Sie hat ein Ablaufdatum und genau das hat Marx "prophezeit". Er hat das ganze lediglich positiv gesehen und danach von einer besseren Welt geträumt, ob diese so eintreten wird, darf zurecht angezweifelt werden, ich persönlich bin da noch nicht überzeugt.

Man sollte ihn feiern als einen der bedeutensten Philosophen und Denker, die je in Deutschland (oder einem Vorgänger) geboren wurden.
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 91425
Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 18:07)

Bleibt nach wie vor die Frage, was ausserordentlich an dem Mann war?
Das Erbe.
Marx ist nunmal der einflussreichste ( Ohne Wertung des Einflusses ) Philosoph der letzten 150 Jahre. Und was eben nicht vergessen werden sollte. Nicht nur Lenin und der totatlitäre Sowjetkommunismus gehen auf Marx zurück sondern eben auch die ganze Reiher der Sozialdemokratischen Parteien auf der ganzen Welt.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Quatschki »

Adam Smith hat geschrieben:(05 May 2018, 21:10)

Es ist aber kritisch zu sehen, dass sowohl Kommunisten als auch Kapitalisten von Juden gesteuert werden.
Du meinst jene Verschwörungstheorie, auf die der Hitler hereingefallen war?
Glaubst Du, dass Kapitalismus gesteuert wird?
Und die verhängnisvolle Eigendynamik, mit der sich alle kommunistischen Machtapparate in Repressionsmaschinen verwandeln, die selbst das eigene Personal nicht verschonen, hat doch auch nichts mit Steuerung zu tun, sondern ergibt sich aus der Wechselwirkung der Individuen, die jeder für sich logisch, plausibel und auch in einem guten Sinne handeln mögen, in der Summe aber das Verhängnis beschwören.
Senexx

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Senexx »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 12:18)
Weshalb wird dieser Mensch gefeiert?

[/color]
Als führender Antisemit.
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: So 1. Apr 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Progressiver »

Senexx hat geschrieben:(05 May 2018, 21:46)

Als führender Antisemit.
Laut seinem Wikipedia-Artikel war Karl Marx ein Nachkomme von Juden, die zum Protestantismus konvertiert waren:
Karl Marx war das dritte von neun Kindern des Anwalts Heinrich (Heschel) (1777–1838) und seiner Frau Henriette Marx, geborene Presburg.[4] Heinrich Marx entstammte sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits bedeutenden Rabbinerfamilien[5][6] Unter napoleonischer Herrschaft war er von 1811 bis 1813 Gerichtsdolmetscher und vereidigter Übersetzer in Osnabrück gewesen, das damals zum Département Hanséatique Oberems gehörte. 1812 schloss er sich dort der französischen Freimaurerloge „L’Etoile Hanséatique“ (Der Hanseatische Stern) an.[7] Nach dem Wiener Kongress fiel seine Heimatstadt Trier an die neu gegründete preußische Provinz Großherzogtum Niederrhein. Da er sich als Jude in Preußen, anders als im napoleonischen Frankreich, nicht weiter als Avoué (dt.: Advokat, Anwalt) hätte betätigen dürfen, konvertierte er zwischen 1816 und 1822 zum Protestantismus.[8] Am 26. August 1824 wurden auch die Kinder Sophia, Hermann, Henriette, Louise, Emilie, Caroline und Karl in der elterlichen Wohnung getauft..
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx ... 1818–1843)

Warum sollte also ein protestantisch getaufter Jude ein Interesse daran haben, Antisemit zu sein? Ich sehe für so etwas keine Anzeichen.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Quatschki »

Progressiver hat geschrieben:(05 May 2018, 22:02)
Warum sollte also ein protestantisch getaufter Jude ein Interesse daran haben, Antisemit zu sein? Ich sehe für so etwas keine Anzeichen.
Kann schon sein.
Er sah ja das Judentum nicht als Rasse, sondern als Religion, religiöse Ideologie und Kultur, die seine Großeltern geprägt hat, von der sich seine Eltern bewußt abgewandt haben, und die ihn angewidert haben mag, so wie manche 68er ja auch angewidert sind von der muffigen und ritualisierten Kultur ihrer Eltern und Großeltern.
Er war ja auch Antkatholik und Antilutheraner.
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

Progressiver hat geschrieben:(05 May 2018, 22:02)

Laut seinem Wikipedia-Artikel war Karl Marx ein Nachkomme von Juden, die zum Protestantismus konvertiert waren:



https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx ... 1818–1843)

Warum sollte also ein protestantisch getaufter Jude ein Interesse daran haben, Antisemit zu sein? Ich sehe für so etwas keine Anzeichen.
Marx war antireligiös. Daneben hatte er die Floskeln seiner Zeit gut drauf, den Juden als Figur und Watschenmann. Entsprechend findet man bei Marx, Lassalle & co auch Textstellen, die klar antisemitisch einzuordnen sind. Nur ist das für die Zeit nicht "führend".

„Betrachten wir nun den wirklichen weltlichen Juden, nicht den Sabbatjuden, wie Bauer es tut, sondern den Alltagsjuden. Suchen wir das Geheimnis des Juden nicht in seiner Religion, sondern suchen wir das Geheimnis der Religion im wirklichen Juden. Welches ist der weltliche Grund des Judentums? Das praktische Bedürfnis, der Eigennutz. Welches der weltliche Kultus der Juden? Der Schacher. Welches sein wirklicher Gott? Das Geld“ (1).
(Zur Judenfrage)

Es handelt sich vielmehr um gängige und viel ältere Zuschreibungen, die weder neu noch herausragend waren.


Die schimärische Nationalität des Juden ist die Nationalität des Kaufmanns, überhaupt die des Geldmenschen.

So finden wir, dass hinter jedem Tyrann ein Jude, hinter jedem Papst ein Jesuit steht. Wahrlich, die Gelüste der Unterdrücker wären hoffnungslos, die Möglichkeit von Kriegen unvorstellbar, gäbe es nicht eine Armee von Jesuiten, das Denken zu drosseln, und eine Hand voll Juden, die Taschen zu plündern.
Marx 1853
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Senexx

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Senexx »

Progressiver hat geschrieben:(05 May 2018, 22:02)

Laut seinem Wikipedia-Artikel war Karl Marx ein Nachkomme von Juden, die zum Protestantismus konvertiert waren:



https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx ... 1818–1843)

Warum sollte also ein protestantisch getaufter Jude ein Interesse daran haben, Antisemit zu sein? Ich sehe für so etwas keine Anzeichen.
Dann sollten mal Sie mal seine Schrift "Zur Judenfrage" lesen. Oder was er über Lasalle gesagt hat.
Benutzeravatar
Der General
Beiträge: 9780
Registriert: Do 12. Sep 2013, 00:37
user title: Ungefährlicher Gefährder
Wohnort: NRW

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Der General »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 12:18)

Die Moderation fühle sich frei, zu verschieben, ich wusste nicht, wo ich meine Fragen zu den anstehenden Feiern zum 200. Geburtstag von Karl Marx ansiedeln sollte, deshalb habe ich den Titel unter “Bildung“ gepackt.
Zu “Parteien“ passt er nicht, da mir keine deutsche Partei bekannt ist, die eine Umsetzung seiner Visionen stringent durchgeführt hat, oder die Durchführung anstrebt. Man hat sich seiner Visionen immer nur ansatzweise bedient.


Was exakt wird gefeiert?

Wird Marx als Philosoph gefeiert?
Wird Marx als Visionär gefeiert?
Wird Marx als Vertreter der Meinungsfreiheit gefeiert?
Wird Marx als SF Autor gefeiert?
Sollen die Auswirkungen, die seine Schriften hervorriefen gefeiert werden?

Stellen Sie sich einfach vor, ich wäre gerade zu Besuch von Alpha Centauri gekommen und hätte keine Ahnung, wer Karl Marx war.
Weshalb wird dieser Mensch gefeiert? Was sind seine Verdienste um die Menschheit, dass man seinen 200. Geburtstag feiert?

Also, im Grunde genommen ist aus Karl Marx eigentlich die SPD entstanden und das auf der Ganzen Welt, wenn man von "Linken Parteien" spricht !

Karl Marx ist durchaus als ein Philosoph, Visionär, als ein Vertreter der Meinungsfreiheit und auch als Autor durchaus zu feiern !!

Den späteren Kommunismus, so wie Er Ihn sich vorstellte wurde einfach nur falsch umgesetzt, zu Teilen auch missbraucht. Seine Philosophie "gegen das Kapital" ist jedoch ein absolutes Meisterwerk. "Wir" alle werden früher oder später noch lernen müssen, dass die Visionen die er hatte zutreffend sind !

Der Kapitalismus, ist ein Werk des Teufels, der sich sehr langsam erst bemerkbar macht. Wenn man dieses "Werk" bemerkt, ist es zu Spät und es folgen Kriege die zum Armut führen.

Zitat:

Die Alternative zum Kapitalismus ist nicht der Kommunismus, sondern die Dezentralisierung der Macht

:thumbup:
Senexx

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Senexx »

Der General hat geschrieben:(06 May 2018, 03:31)

Also, im Grunde genommen ist aus Karl Marx eigentlich die SPD entstanden und das auf der Ganzen Welt, wenn man von "Linken Parteien" spricht
Mitnichten. Sie geht auf Lasalle zurück.
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

Senexx hat geschrieben:(06 May 2018, 02:22)

Dann sollten mal Sie mal seine Schrift "Zur Judenfrage" lesen. Oder was er über Lasalle gesagt hat.
Oder verstehen, was drinsteht statt schwafeln.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zur_Judenfrage
Im Handbuch des Antisemitismus kommt Matthias Vetter zu dem Schluss, dass Marx mit ihr keine antisemitischen Vergleichskonstruktionen verfolgt habe; seine Sprache, seine Vergleiche und seine Absichten seien aber sehr wohl antisemitisch gewesen. Die wenig rezipierte Schrift könne nicht als Beginn eines linken Antisemitismus verstanden werden, wohl aber als Beginn einer linken Unterschätzung der Judenfeindschaft und der Auffassung, „dass die einzige Zukunft des Judentums in seinem Verschwinden liege“.
200 Jahre Marx und dir fällt nichts weiter ein als eine historisch unbedeutende Frühschrift auszuweiden. Als gäbe es keine echten Probleme im Hauptwerk Marxens.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Senexx

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Senexx »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(06 May 2018, 10:35)

Oder verstehen, was drinsteht statt schwafeln.
Das hat Marx u.a. geschrieben
Welches ist der weltliche Kultus des Juden? Der Schacher. Welches ist sein
weltlicher Gott? Das Geld.
Nun wohl! Die Emanzipation vom Schacher und vom Geld, also vom praktischen,
realen Judentum wäre die Selbstemanzipation unsrer Zeit.
Eine Organisation der Gesellschaft, welche die Voraussetzungen des Schachers,
also die Möglichkeit des Schachers aufhöbe, hätte den Juden unmöglich
gemacht. Sein religiöses Bewußtsein wurde wie ein fader Dunst in der
wirklichen Lebensluft der Gesellschaft sich auflösen.
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

Senexx hat geschrieben:(06 May 2018, 11:30)

Das hat Marx u.a. geschrieben
Ja, steht zusammen mit weiteren Beispielen weiter oben auf dieser Seite. Da ist jeder längere Kenfm-Beitrag ein größerer Aufreger.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

Der General hat geschrieben:(06 May 2018, 03:31)

Also, im Grunde genommen ist aus Karl Marx eigentlich die SPD entstanden und das auf der Ganzen Welt, wenn man von "Linken Parteien" spricht !

Karl Marx ist durchaus als ein Philosoph, Visionär, als ein Vertreter der Meinungsfreiheit und auch als Autor durchaus zu feiern !!

Den späteren Kommunismus, so wie Er Ihn sich vorstellte wurde einfach nur falsch umgesetzt, zu Teilen auch missbraucht. Seine Philosophie "gegen das Kapital" ist jedoch ein absolutes Meisterwerk. "Wir" alle werden früher oder später noch lernen müssen, dass die Visionen die er hatte zutreffend sind !

Der Kapitalismus, ist ein Werk des Teufels, der sich sehr langsam erst bemerkbar macht. Wenn man dieses "Werk" bemerkt, ist es zu Spät und es folgen Kriege die zum Armut führen.

Zitat:

Die Alternative zum Kapitalismus ist nicht der Kommunismus, sondern die Dezentralisierung der Macht

:thumbup:
Dir Vorläufer der SPD, sächsische Volkspartei und ADAV, gab es schon. Die Werdung der SPD wäre aber ohne Marx und Lassalle anders verlaufen, wenn überhaupt.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Senexx

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Senexx »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(06 May 2018, 12:38)

Ja, steht zusammen mit weiteren Beispielen weiter oben auf dieser Seite. Da ist jeder längere Kenfm-Beitrag ein größerer Aufreger.
Den gemeinen Antisemiten regt das vermutlich auch nicht auf.
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

Senexx hat geschrieben:(06 May 2018, 12:52)

Den gemeinen Antisemiten regt das vermutlich auch nicht auf.
Der Antisemit von heute liest Elsässer oder Gauland, Marx ist für solche Leute total uninteressant. Im Hauptwerk Marxens ist das Judentum oder der Jude als Figur ein absolutes Nebenthema. Auch seine Feuerbachkritik beschäftigt sich vorrangig mit Religion allgemein und dem Christentum als der relevanten Erscheinungsform.

Interessant ist, wer bis heute sich positiv oder negativ auf seine jeweilige Marxrezeption beziehen muss. So hob sich Helmut Kohl im Wahlkampf Ende der 80er von Klassenkampf und Sozialismus ab, als sei das ein Thema der Zeit gewesen. Der Außenminister Guido Westerwelle bezeichnete Marx 2010 auf einer Afrikareise als großen Denker, dem er aber nicht folge. So lässt sich das bis 2018 fortsetzen.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Sorgenking
Beiträge: 278
Registriert: Sa 24. Feb 2018, 18:51

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Sorgenking »

Senexx hat geschrieben:(06 May 2018, 02:22)

Dann sollten mal Sie mal seine Schrift "Zur Judenfrage" lesen. Oder was er über Lasalle gesagt hat.
Das zu Lasalle entstammt aber seiner klaren persönlichen Abneigung.
Marx war wie schon beschrieben antireligiös. Seine Antisemitischen Äußerung sollte man daher im Zuge der Zeit sehen, damals galten Juden noch vielmehr als Sinnbilder des Kapitalismus und diente somit für jedermann als Metapher dieses.
Das er alle Religionene kritisch sieht und da auch keine Außnahmen lässt, zeigt eigentlich deutlich, dass er trotz antisemitischer Äußerungen kein eben solcher war.
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Ein Terraner »

[youtube]https://youtube.com/Watch?v=9KOtEswKh7c[/youtube]

Interessante Unterhaltung zu Marx anlässlich der 200. :)
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Selina »

Danke, Terraner, wirklich interessant. Zumal hier ja Zwei aufeinandertreffen, die wahrhaftig nicht sehr viel verbindet. Das machts gerade so spannend.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Senexx

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Senexx »

Sorgenking hat geschrieben:(06 May 2018, 13:26)

Das zu Lasalle entstammt aber seiner klaren persönlichen Abneigung.
Marx war wie schon beschrieben antireligiös. Seine Antisemitischen Äußerung sollte man daher im Zuge der Zeit sehen, damals galten Juden noch vielmehr als Sinnbilder des Kapitalismus und diente somit für jedermann als Metapher dieses.
Das er alle Religionene kritisch sieht und da auch keine Außnahmen lässt, zeigt eigentlich deutlich, dass er trotz antisemitischer Äußerungen kein eben solcher war.
Aha. Ich bin kein Antisemit, wenn ich den Juden zwar Geldgeilheit als Wesensmerkmal unterstelle, aber auch sonst religionskritisch bin.

Interessante Sichtweise.
Zuletzt geändert von Senexx am So 6. Mai 2018, 19:52, insgesamt 1-mal geändert.
Sorgenking
Beiträge: 278
Registriert: Sa 24. Feb 2018, 18:51

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Sorgenking »

Senexx hat geschrieben:(06 May 2018, 18:19)

Aha. Ich bin Antisemit, wenn ich den Juden zwar Geldgeilheit als Wesensmerkmal unterstelle, aber auch sonst religionskritisch bin.

Interessante Sichtweise.
Du hast nicht wirklich verstanden was ich geschrieben habe oder?
Im übrigen ist es vollkommen irrelevant, dass du Antisemit bist:)
Benutzeravatar
Benedikt
Beiträge: 54
Registriert: Mi 2. Mai 2018, 21:04

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Benedikt »

Eine Stellungnahme von Hubertus Knabe, Historiker und Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.
Ausgerechnet von der Kommunistischen Partei, die das größte Volk der Erde knechtet und ihre Minderheiten gewaltsam unterdrückt, nimmt die Stadt Trier ein Marx-Denkmal an! In China dient Marx bis heute als Instrument der Unterdrückung. Er erlebt dort sogar gerade eine Renaissance – und zwar nicht als „Ökonom“ oder „Philosoph“. Chinas Staatschef Xi Jinping betreibt dort eine bewusste Rückkehr zum Marxismus, um die pluralistischen Tendenzen in seinem Land zu unterdrücken.
http://www.stiftung-hsh.de/aktuelles/hi ... -in-trier/

Die Marx-Glorifizierung in Trier ist eine Verhöhnung von hunderten Millionen Opfer des Marxismus und Milliarden bis heute unterdrückter Menschen, die immer noch unter marxistischen Regimen leiden müssen.
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Ein Terraner »

Benedikt hat geschrieben:(06 May 2018, 20:26)

die immer noch unter marxistischen Regimen leiden müssen.
Wäre es nicht Marx dann wäre es ein anderer, sowas hat nur selten etwas mit Inhalten zu tun.
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: So 1. Apr 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Progressiver »

Benedikt hat geschrieben:(06 May 2018, 20:26)

Eine Stellungnahme von Hubertus Knabe, Historiker und Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.



http://www.stiftung-hsh.de/aktuelles/hi ... -in-trier/

Die Marx-Glorifizierung in Trier ist eine Verhöhnung von hunderten Millionen Opfer des Marxismus und Milliarden bis heute unterdrückter Menschen, die immer noch unter marxistischen Regimen leiden müssen.
Habe ich etwas verpasst? Leben wir, politisch gesehen, auf einem "roten Planeten"? Oder ist Marx nicht wieder deswegen aktuell wieder in aller Munde, weil sich nach dem vermeintlichen Endsieg des Kapitalismus eben doch nicht ein Paradies eingestellt hat, in dem es gleichermaßen für alle möglich geworden ist, unter menschenwürdigen Bedingungen zu leben? Selbst in China heißt es doch mittlerweile "Reich werden ist ruhmvoll". Wobei dieses staatskapitalistische Land genau so wie die westlichen Staaten eine enorm große Schere zwischen Arm und Reich aufweist. So gesehen besteht also kaum ein Unterschied zwischen dem "freien Westen", in dem viele im Selbstoptimierungswahn bis zum Burnout arbeiten müssen und China, bei dem der Obrigkeitsstaat den Leuten mit der Knute droht. Eine wirklich freie Gesellschaft haben weder die Chinesen noch die westlichen Länder, in denen das Glaubensdogma der sogenannten "Alternativlosigkeit" gepredigt wird.

Marx kann man jedenfalls kritisieren. Er selbst hat ja auch nur analysiert, aber keine wirkliche Lösung aufgezeigt. Karl Marx war also weder ein Prophet noch ein Marxist.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Di 25. Feb 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Boraiel »

Progressiver hat geschrieben:(06 May 2018, 20:56)

Habe ich etwas verpasst? Leben wir, politisch gesehen, auf einem "roten Planeten"? Oder ist Marx nicht wieder deswegen aktuell wieder in aller Munde, weil sich nach dem vermeintlichen Endsieg des Kapitalismus eben doch nicht ein Paradies eingestellt hat, in dem es gleichermaßen für alle möglich geworden ist, unter menschenwürdigen Bedingungen zu leben? Selbst in China heißt es doch mittlerweile "Reich werden ist ruhmvoll". Wobei dieses staatskapitalistische Land genau so wie die westlichen Staaten eine enorm große Schere zwischen Arm und Reich aufweist. So gesehen besteht also kaum ein Unterschied zwischen dem "freien Westen", in dem viele im Selbstoptimierungswahn bis zum Burnout arbeiten müssen und China, bei dem der Obrigkeitsstaat den Leuten mit der Knute droht. Eine wirklich freie Gesellschaft haben weder die Chinesen noch die westlichen Länder, in denen das Glaubensdogma der sogenannten "Alternativlosigkeit" gepredigt wird.

Marx kann man jedenfalls kritisieren. Er selbst hat ja auch nur analysiert, aber keine wirkliche Lösung aufgezeigt. Karl Marx war also weder ein Prophet noch ein Marxist.
Sondern sicherlich der bedeutendste Philosoph der letzten paar hundert Jahre.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
Benedikt
Beiträge: 54
Registriert: Mi 2. Mai 2018, 21:04

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Benedikt »

Boraiel hat geschrieben:(06 May 2018, 21:20)
Sondern sicherlich der bedeutendste Philosoph der letzten paar hundert Jahre.
Bedeutend in dem Sinne, daß seine Ideologie wie eine Seuche überall auf der Erde verbreitet wurde und zur Etablierung zahlreiche marxistischer Diktaturen führte, unter denen Milliarden Menschen schrecklich gelitten haben und bis heute leiden.

Marx war und ist bis heute die "Staatsikone" aller kommunistischer Diktaturen. Dort wird er wie ein "Heiliger" verkehrt. Und die größte kommunistische Diktatur der Welt schenkt der Stadt Trier zur Verehrung und Huldigung des geistigen Vaters des Kommunismus eine Monumentalstatue.
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Ein Terraner »

Benedikt hat geschrieben:(06 May 2018, 21:40)

Bedeutend in dem Sinne, daß seine Ideologie wie eine Seuche überall auf der Erde verbreitet wurde und zur Etablierung zahlreiche marxistischer Diktaturen führte, unter denen Milliarden Menschen schrecklich gelitten haben und bis heute leiden.
Darauf ein Prost.
Benutzeravatar
BingoBurner
Beiträge: 4455
Registriert: Sa 17. Jan 2015, 12:15
user title: Irgendwas mit Würde

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von BingoBurner »

JJazzGold hat geschrieben:(05 May 2018, 12:18)

Die Moderation fühle sich frei, zu verschieben, ich wusste nicht, wo ich meine Fragen zu den anstehenden Feiern zum 200. Geburtstag von Karl Marx ansiedeln sollte, deshalb habe ich den Titel unter “Bildung“ gepackt.
Zu “Parteien“ passt er nicht, da mir keine deutsche Partei bekannt ist, die eine Umsetzung seiner Visionen stringent durchgeführt hat, oder die Durchführung anstrebt. Man hat sich seiner Visionen immer nur ansatzweise bedient.


Was exakt wird gefeiert?

Wird Marx als Philosoph gefeiert?
Wird Marx als Visionär gefeiert?
Wird Marx als Vertreter der Meinungsfreiheit gefeiert?
Wird Marx als SF Autor gefeiert?
Sollen die Auswirkungen, die seine Schriften hervorriefen gefeiert werden?

Stellen Sie sich einfach vor, ich wäre gerade zu Besuch von Alpha Centauri gekommen und hätte keine Ahnung, wer Karl Marx war.
Weshalb wird dieser Mensch gefeiert? Was sind seine Verdienste um die Menschheit, dass man seinen 200. Geburtstag feiert?

Marx war Philosoph......Analytiker....Realist...........kein Prophet.

Doch............viele seine Analysen sind bis heute richtig............um Marx zu zitieren "Scheiß Ökonomie"

Der Zeitgeist...........im der er lebte sollte man nie von seinen Analysen trennen.


Marx unterschätze bzw. er kannte nicht ............................weil dies unter strafverfolgend nicht möcglich war..........

Gewerkschaften

Auch der heutige Börsenhandel..........war nicht gegeben.

Marx war für die Real-Wirtschaft........nie und nimmer gegen die Markwirtschaft.

Anti-Kapitalist.............nicht Marx.......


Um Marx zu zitieren......"Ich bin Alles aber kein Marxist"
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Adam Smith »

BingoBurner hat geschrieben:(06 May 2018, 22:12)

Marx war Philosoph......Analytiker....Realist...........kein Prophet.

Doch............viele seine Analysen sind bis heute richtig............um Marx zu zitieren "Scheiß Ökonomie"

Der Zeitgeist...........im der er lebte sollte man nie von seinen Analysen trennen.


Marx unterschätze bzw. er kannte nicht ............................weil dies unter strafverfolgend nicht möcglich war..........

Gewerkschaften

Auch der heutige Börsenhandel..........war nicht gegeben.

Marx war für die Real-Wirtschaft........nie und nimmer gegen die Markwirtschaft.

Anti-Kapitalist.............nicht Marx.......


Um Marx zu zitieren......"Ich bin Alles aber kein Marxist"
Marx hat Hegel vom Kopf auf die Füsse gestellt. Und natürlich hat Marx den Untergang des Kapitalismus prophezeit. Noch vor seinem Tod wurden Gewerkschaften in England legalisiert. Börsen gab es auch schon zu Zeiten von Marx.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41225
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Liegestuhl »

BingoBurner hat geschrieben:(06 May 2018, 22:12)

Marx war Philosoph......Analytiker....Realist...........kein Prophet.
Natürlich war er Prophet. Historischer Determinismus...schon vergessen?

Das ist der Kern seiner Philosophie.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41225
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Liegestuhl »

Adam Smith hat geschrieben:(07 May 2018, 06:39)

Börsen gab es auch schon zu Zeiten von Marx.
Marx hat selber an der Börse spekuliert.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Adam Smith »

Liegestuhl hat geschrieben:(07 May 2018, 06:48)

Natürlich war er Prophet. Historischer Determinismus...schon vergessen?

Das ist der Kern seiner Philosophie.
Marx nannte es Historischen Materialismus.

Zitat Wikipedia Anfang.

Der Historische Materialismus fasst „die Entwicklung der ökonomischen Gesellschaftsformation als einen naturgeschichtlichen Prozess auf“[13], analog zur experimentellen Methode der Naturwissenschaft. Gesucht sind Naturgesetze, und zwar die der Sozialgeschichte, insbesondere die Gesetze des Kapitalismus, die sich je nach historischen Umständen mehr oder weniger rein (der idealen theoretischen Form gemäß), wie zu seiner Zeit in England als der fortgeschrittensten Gesellschaft, oder nur als eine theoretisch bestimmbare Tendenz, die von anderen Tendenzen oder Nebenwirkungen gestört wird, zeigen.[1

Zitat Ende.

Teilweise hat er damit sicherlich recht.

Zitat Anfang.

Eine Nation soll und kann von der andern lernen. Auch wenn eine Gesellschaft dem Naturgesetz ihrer Bewegung auf die Spur gekommen ist - und es ist der letzte Endzweck dieses Werks, das ökonomische Bewegungsgesetz der modernen Gesellschaft zu enthüllen -, kann sie naturgemäße Entwicklungsphasen weder überspringen noch wegdekretieren. Aber sie kann die Geburtswehen abkürzen und mildern.“

Zitat Ende.

Marx hat richtig begonnen und endete dann aber immer im Zusammenbruch und beim Kommunismus. Der Kommunismus war das Ziel. Diesen Kommunismus hat er aber nie richtig beschrieben. Die groben Beschreibungen sind sogar in sich widersprüchlich. Die Unternehmen werden einmal verstaatlicht und ein anderes mal vergesellschaftlich. Wobei er das vergesellschaftlichen nie erklärt.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

Adam Smith hat geschrieben:(07 May 2018, 07:36)

Marx nannte es Historischen Materialismus.

Zitat Wikipedia Anfang.

Der Historische Materialismus fasst „die Entwicklung der ökonomischen Gesellschaftsformation als einen naturgeschichtlichen Prozess auf“[13], analog zur experimentellen Methode der Naturwissenschaft. Gesucht sind Naturgesetze, und zwar die der Sozialgeschichte, insbesondere die Gesetze des Kapitalismus, die sich je nach historischen Umständen mehr oder weniger rein (der idealen theoretischen Form gemäß), wie zu seiner Zeit in England als der fortgeschrittensten Gesellschaft, oder nur als eine theoretisch bestimmbare Tendenz, die von anderen Tendenzen oder Nebenwirkungen gestört wird, zeigen.[1

Zitat Ende.

Teilweise hat er damit sicherlich recht.

Zitat Anfang.

Eine Nation soll und kann von der andern lernen. Auch wenn eine Gesellschaft dem Naturgesetz ihrer Bewegung auf die Spur gekommen ist - und es ist der letzte Endzweck dieses Werks, das ökonomische Bewegungsgesetz der modernen Gesellschaft zu enthüllen -, kann sie naturgemäße Entwicklungsphasen weder überspringen noch wegdekretieren. Aber sie kann die Geburtswehen abkürzen und mildern.“

Zitat Ende.

Marx hat richtig begonnen und endete dann aber immer im Zusammenbruch und beim Kommunismus. Der Kommunismus war das Ziel. Diesen Kommunismus hat er aber nie richtig beschrieben. Die groben Beschreibungen sind sogar in sich widersprüchlich. Die Unternehmen werden einmal verstaatlicht und ein anderes mal vergesellschaftlich. Wobei er das vergesellschaftlichen nie erklärt.
Das war eben nicht seine Baustelle. Er hat sich damit befasst, was ist und was ihm deswegen notwendig erscheint - im doppelten Sinne (mal mehr "das müssen wir machen, sonst wird es schlimm", mal mehr "das kann gar nicht anders so kommen"). Man muss sich vor Augen halten, dass er das Kapital so, wie es erstmalig auf den Handel kam, eigentlich nicht veröffentlichen wollte. Entsprechend ist auch jede Revision und sogar die meisten Übersetzungen im Inhalt deutlich überarbeitet. Die Ausgabe für den amerikanischen Markt sollte u.a. auf der französischen Übersetzung der 2. Ausgabe basieren, weil die "besser" gewesen sei. Eine universell englisch verstehende Leserschaft und ein Wiki hätten seinen Interessen vielleicht sehr geholfen. Andererseits wäre vielleicht nie was lesbares draus geworden. Immerhin steht jetzt in Trier so eine chinesische Statue und die Stadtpolitik von CDU bis ganz links findet das gut. Mit Marx lässt sich Geld verdienen, auch im Tourismus.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

Sorgenking hat geschrieben:(06 May 2018, 19:39)

Du hast nicht wirklich verstanden was ich geschrieben habe oder?
Im übrigen ist es vollkommen irrelevant, dass du Antisemit bist:)
So richtig neu ist es auch nicht. Ich finde es bemerkenswert, dass bei der vielfältigen und durchaus auch kritischen Marxbefassung zum 200. die allgemeine Befassung eher entspannt stattfindet. Ob hier im Forum oder in der Veröffentlichung, viele kritisieren dies und jenes und nehmen dafür andere Aspekte als interessant heraus. Mimimi, Marx ganz schlimm, Seuche, Tod, Verderben, das kommt ganz überwiegend von Nörgel-Kolumnen oder von den wenigen üblichen Verdächtigen. Anders als etwa Wolfram Weimer in seinem Sudelblog "Achgut" schreibt, "verteufelt" "die politische Rechte" Marx nicht, sondern kritisiert und historisiert sein Werk. Es sind die Ausnahme absolute Immeraufgeregte wie Hubertus Knabe, aber für die ist es auch "ein Schlag ins Gesicht der Opfer des Kommunismus", wenn irgendwo jemand mit roter Kreide ein Haus auf den Bürgersteig malt.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41225
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Liegestuhl »

Adam Smith hat geschrieben:(07 May 2018, 07:36)
Teilweise hat er damit sicherlich recht.
Inwiefern?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Adam Smith »

Liegestuhl hat geschrieben:(07 May 2018, 10:27)

Inwiefern?
Mit seiner Ansicht, dass es eine Entwicklung gibt. Und dass diese Entwicklung am Ende positiv sein wird. Und dass es von Vorteil ist in Bezug auf diese Entwicklung das richtige zu machen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von imp »

Adam Smith hat geschrieben:(07 May 2018, 10:41)

Mit seiner Ansicht, dass es eine Entwicklung gibt. Und dass diese Entwicklung am Ende positiv sein wird.
Man kann auch ganz weit herauszoomen und festhalten, dass unsere Gesellschaft eine gewordene ist und dass bisher alles Gewordene auch wieder verging, von etwas anderem abgelöst wurde. Es ist naheliegend, dass das auch auf unsere Gesellschaft zutrifft. Das ist aber schon sehr weit vom Text abstrahiert und geht auch viel konkreter.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Adam Smith »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(07 May 2018, 11:00)

Man kann auch ganz weit herauszoomen und festhalten, dass unsere Gesellschaft eine gewordene ist und dass bisher alles Gewordene auch wieder verging, von etwas anderem abgelöst wurde. Es ist naheliegend, dass das auch auf unsere Gesellschaft zutrifft. Das ist aber schon sehr weit vom Text abstrahiert und geht auch viel konkreter.
Es geht ja um die Frage, ob Marx ein Prophet war. Marx hat den Kommunismus prophezeit.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Sorgenking
Beiträge: 278
Registriert: Sa 24. Feb 2018, 18:51

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Sorgenking »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(07 May 2018, 08:15)

So richtig neu ist es auch nicht. Ich finde es bemerkenswert, dass bei der vielfältigen und durchaus auch kritischen Marxbefassung zum 200. die allgemeine Befassung eher entspannt stattfindet. Ob hier im Forum oder in der Veröffentlichung, viele kritisieren dies und jenes und nehmen dafür andere Aspekte als interessant heraus. Mimimi, Marx ganz schlimm, Seuche, Tod, Verderben, das kommt ganz überwiegend von Nörgel-Kolumnen oder von den wenigen üblichen Verdächtigen. Anders als etwa Wolfram Weimer in seinem Sudelblog "Achgut" schreibt, "verteufelt" "die politische Rechte" Marx nicht, sondern kritisiert und historisiert sein Werk. Es sind die Ausnahme absolute Immeraufgeregte wie Hubertus Knabe, aber für die ist es auch "ein Schlag ins Gesicht der Opfer des Kommunismus", wenn irgendwo jemand mit roter Kreide ein Haus auf den Bürgersteig malt.
Am schlimmsten finde ich das Marx immer wieder mit totalitären Regimen in Verbindung gebracht wird und so getan wird, als wäre Marx der inbegriff einer Diktatur.
Ist es die Schuld der Person Jesus von Nazareth, dass es Kreuzzüge gabe und Hexen verbrannt wurden?
Ich finde mit Marx Schaffen & Werken sollte sich viel mehr auseinandergesetzt werden, da diese der Welt noch sehr viel nützliches mitgeben können.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41225
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Liegestuhl »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(07 May 2018, 11:00)

Man kann auch ganz weit herauszoomen und festhalten, dass unsere Gesellschaft eine gewordene ist und dass bisher alles Gewordene auch wieder verging, von etwas anderem abgelöst wurde. Es ist naheliegend, dass das auch auf unsere Gesellschaft zutrifft. Das ist aber schon sehr weit vom Text abstrahiert und geht auch viel konkreter.
Für eine eigene Statue finde ich diese Erkenntnis etwas dünn.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von Adam Smith »

Sorgenking hat geschrieben:(07 May 2018, 11:43)

Am schlimmsten finde ich das Marx immer wieder mit totalitären Regimen in Verbindung gebracht wird und so getan wird, als wäre Marx der inbegriff einer Diktatur.
Ist es die Schuld der Person Jesus von Nazareth, dass es Kreuzzüge gabe und Hexen verbrannt wurden?
Ich finde mit Marx Schaffen & Werken sollte sich viel mehr auseinandergesetzt werden, da diese der Welt noch sehr viel nützliches mitgeben können.
Nur hat sich seine Prophezeiung bisher als wenig nützlich erwiesen. Am Ende wird es den Kommunismus geben. Es ist nützlich auf den Kommunismus hinzuarbeiten.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
BingoBurner
Beiträge: 4455
Registriert: Sa 17. Jan 2015, 12:15
user title: Irgendwas mit Würde

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von BingoBurner »

Liegestuhl hat geschrieben:(07 May 2018, 06:48)

Natürlich war er Prophet. Historischer Determinismus...schon vergessen?

Das ist der Kern seiner Philosophie.
Nein....aber danke für den Hinweis........der Richtig ist


Determinismus ist ein großes Wort.......ganz ehrlich........davor habe ich Angst.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Karl Marx feiern?

Beitrag von zollagent »

Sorgenking hat geschrieben:(07 May 2018, 11:43)

Am schlimmsten finde ich das Marx immer wieder mit totalitären Regimen in Verbindung gebracht wird und so getan wird, als wäre Marx der inbegriff einer Diktatur.
Ist es die Schuld der Person Jesus von Nazareth, dass es Kreuzzüge gabe und Hexen verbrannt wurden?
Ich finde mit Marx Schaffen & Werken sollte sich viel mehr auseinandergesetzt werden, da diese der Welt noch sehr viel nützliches mitgeben können.
Er selber hat sie doch gefordert. Google mal "Diktatur des Proletariats". Nur mal so als Info, falls du seine Schriften nicht kennst. :D
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Antworten