Sorgenking hat geschrieben:(05 Mar 2018, 14:02)
Was soll ich mit so einem Text anfangen?
Man kann ja über das Thema Förderalismus streiten, aber ganz sicher nicht so. Es sollte darum gehen sich gegenseitig Argumente vorzutragen und nicht darum den anderen am besten zu beleidigen.
Weil man aus Sachsen ist, ist man also ein Rassist? Ist das deine Art zu Denken? Das in Sachsen auch andere Parteien gewählt werden ist dir klar?
Du versuchst mich die ganze Zeit in eine Rechte Schiene zu drängen, dabei würde ich mich eher in der anderen Richtung sehen, nur weil ich das jetzigen System kritisiere? Was ist dein Problem?
So jetzt versuch ich mich mal ein wenig mit dem Inhalt auseinander zu setzen, aber wenn noch mehr so Quatsch von dir kommt, dann lass es lieber, nochmal gehe ich darauf nicht ein.
Du kamst mit einem sehr merkwürdigen Argument und einer Frage zu besagter Partei in anderen Bundesländern. Dann antworte ich natürlich drauf, weil im demokratischen System die Fraktionsgrößen eben Einfluss bei der Gestaltung der Politik und Gesetze haben. Wenn Du keine Antwort möchtest, spar Dir halt die Frage.
Die erste Hälfte deines Textes entspricht so ziemlich dem was ich auch empfinde. NCs halte ich für falsch, genauso das auf auswendiglernen gerichtete Schulsystem, Englisch sollte eine viel wichtigere Rolle spielen, da stimme ich dir auch zu! Bei Informatik, dass ist eigentlich egal, da kann man sich das nötigste selber beibringen und später im Job, ist das dann sowieso anwendungsorientiert.
Auch das mit den veralteten Strukturen & Lehrern sehe ich so. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass es in Zukunft grundlegende Änderungen braucht, am gesamten System.
Na, dann kann man doch mal schauen, welche Länder in Englisch besonders gut abschneiden und welche schlecht. Und die "kann man auch später lernen"-Logik lässt sich ja auf jedes Fach übertragen. Aber man weiß: je früher man etwas lernt, desto leichter fällt es einem. Das ist beim Programmieren nicht nennenswert anders als bei Fremdsprachen, die häufig ähnliche Strukturen und Muster haben. Wer in einem technikaffinen Umfeld ist, wird auch feststellen, dass sich vor allem ältere Semester damit sehr schwer tun. Und das ist ja nicht ihre Schuld, weil sie es halt nie gelernt haben und die Aufnahmefähigkeit im hohen Alter eben nicht mehr so gut ist wie beim Nachwuchs, der komplexe Dinge noch spielend lernren kann.
Jetzt aber zum Förderalismus im Einzelnen:
Konkurrenz sollte es bei einem so wichtigen Gut wie Bildung meiner Meinung nach nicht geben, da es so zu leistungsorientiert und nicht wirklich lernorientiert wird.
Ohne Konkurrenz könntest Du gar nicht schauen, was in einigen Ländern gut funktioniert, sodass es sich andere abschauen können. Wenn wir nun keine 16 Bildungssysteme haben, sondern eins: ist es dann gut? Schlecht? Vergleichen wir dann nur noch mit anderen Nationalstaaten? Und warum dann nicht gleich, zumindest für Europa, ein supranationales System? Warum soll für einen Staat wie Deutschland genau die Ebene des Bundes das Nonplusultra sein?
Das lokale Systeme effizienter sind wage ich bei der Bildung zu bezweifeln.
Kannst Du gerne tun.
Denkst du Menschen in NRW haben eine andere Meinung zur Bildung als in Hamburg oder Berlin? Überall gibt es verschiedenste Gesellschaftsschichten und verschiedenste Meinungen, deshalb wird es auch in NRW bei Abstimmung nur bedingt andere Ergebnisse als in Hamburg oder Bayern geben. Somit bezweifle ich die Effizienz hier.
Mit der "Meinung" hat das ja nichts zu tun, sondern eben auch mit Wettbewerb und implizitem Knowhow über die lokalen Gegebenheiten, die eine weit entferne administrative Entität nicht hat.
Was ist den daran so schlimm, wenn man festlegt was man im Bereich Mathe, Deutsch, Englisch, usw. grob fürs Abi wissen sollte, dazu auch überall die gleichen Prüfungen schreibt und die selben Berechnungen für die Note hat. Das man Ungerechtigkeiten so nicht auslöschen kann ist klar, man kann aber die große ganz verringern. Stimmst du mir da wenigstens zu?
Was man grob fürs Abi wissen bzw. können sollte, ist schon festgelegt, u.a. im DQR, der nun vom EQR ersetzt wurde bzw. wird. Die identische Note kannst Du aber nicht ermitteln, solange es mündliche Noten, Aufsätze, Referate etc. gibt. Da bräuchte man schon nur noch Multiple-Choice-Tests, die dann maschinell ausgelesen werden, so wie es in den USA für diverse Hochschul-Tests (SAT, ACT, ...) der Fall ist. Und auch sowas ließe sich ohne Bund regeln. Viele Länder nehmen am Zentralabitur doch schon teil. Ebenso erkennen die meisten Länder untereinander ihre Fachhochschulreife an. Etwas Optimierungsbedarf gibt's immer, aber warum gewachsene, funktionierende Strukturen zerschlagen, weil man sich irgendwie in den Kopf gesetzt hat, die Bundespolitiker seien bessere Bildungspolitiker? Und wieso soll es überall die gleichen Prüfungen geben? Lass doch einen Schleswig-Holsteiner Plattdeutsch lernen, während ein Bayer im Fach Deutsch Werke bayrischer Autoren interpretiert und ein Sachse in Geschichte etwas über die Heimatregion lernt. Oder der Saarländer, der Französisch als Pflichtfach hat. Und wenn eine ländliche Region lieber einen starken Biologieunterricht wünscht, während in einer Kaufmannsmetropole Wirtschaft und Englisch stärker sind... das können die vor Ort doch entscheiden.
Bleibt auch die Frage: Warum redest Du nur vom Abitur und Schulen? Das Bildungswesen umfasst auch Kitas und Hochschulen, die berufliche Bildung sowie weitere Fortbildungsmöglichkeiten, ob über öffentliche Träger, Volkshochschulen usw. usf. Soll das alles zentral aus Berlin oder Brüssel gesteuert werden? Oder reicht es, z.B. wie im Falle des Europäischen Hochschulraums, dass man gemeinsame Standards und Vergleichbarkeiten intergouvernemental festlegt, von transnationalen Akkreditierungsorganisationen überprüfen lässt und die Abschlüsse ohne Einschränkungen untereinander anerkennt? Kannst ja mal jemandem im Polen, Frankreich oder Bayern sagen, dass nicht mehr die Staaten bzw. bei uns Länder für ihre traditionsreichen Hochschulen zuständig sind, sondern alles aus Brüssel kontrolliert und festgelegt wird. Die Hochschulautonomie, die in den Bundesländern unterschiedlich stark ausgeprägt ist, kann man dann gleich vergessen. Wettbewerb wäre ja schrecklich.