Krise der "Leitmedien"

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Skeptiker

Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(21 Jan 2018, 09:40)

Interessant zum Thema dürfte das Buch "Die Macht um acht: ...
Guter Hinweis.

Meine Frau ist Russin und so werde ich natürlich immer wieder mit Darstellung der russischem Medien konfrontiert. Da habe ich mehr als einmal doch ein ungutes Geschmäckle bekommen (und ja, klar ist das meist Propaganda).

Angefangen hat das für mich persönlich bei der Krise in Südossetien. Es brauchte keine Fakten um von vornherein das Bild des bösen Russen, der ein kleines unschuldiges Land überfiel darzustellen. Dass das wirkliche Zustandekommen deutlich differenzierter zu werten war, ist erst sehr viel später offenbart worden. Damals ging ich einfach von schlechter Berichterstattung durch typische West-Ost-Rollen aus.

Sehr viel offensichtlicher ist die Rolle der ÖR aber im Aufkommen der Ukrainekrise gewesen. Nicht nur, dass mir eine differenzierte Berichterstattung gefehlt hätte. Es hat offene und unverzeihliche Fehler gegeben, die für mich ganz klar einer Parteinahme bis hin zur Manipulation darstellen. Besonders schockiert hat mich ein Beitrag von Jazenjuk am 7.1.2015 in den Tagesthemen, in der er unwidersprochen den Konflikt im eigenen Land mit dem "Einmarsch der Sowjetunion in Deutschland" nebeneinander gestellt hat.

Ich habe den Beitrag damals live im Fernsehen gesehen und dachte, au weia, da kommt gleich ein Shitstorm. Nix da, Totenstille in den deutschen Medien. Ganz vereinzelt und zögerlich kamen dann Hinweise, dass das nicht in Ordnung gewesen wäre (z.B. von J. Augstein).

Wenn dann aber Leute den ÖR den Rücken zukehren und mit RT-Fahnen durch die Gegend laufen, dann soll ich mich über die aufregen? Die mögen ins falsche Extrem fallen, aber der Fehler wird in der Programmdirektion der ÖR gemacht. Es versteht sich doch von selber, dass teils manipulative Berichterstattung vom Gegner ausgenutzt wird, zumal das ein Geheimdienstler ist. Wenn also die hiesige Presse ihre Aufgaben nicht erfüllt, Herr Putin springt ein, incl. seiner "Sicht der Dinge".

Ein NetzDG könnten wir uns sparen, wenn ÖR ihren Auftrag mit mehr Neutralität und Regierungsferne erfüllen würden.
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Dampflok94
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Dampflok94 »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Jan 2018, 20:54)Sehr viel offensichtlicher ist die Rolle der ÖR aber im Aufkommen der Ukrainekrise gewesen. Nicht nur, dass mir eine differenzierte Berichterstattung gefehlt hätte. Es hat offene und unverzeihliche Fehler gegeben, die für mich ganz klar einer Parteinahme bis hin zur Manipulation darstellen. Besonders schockiert hat mich ein Beitrag von Jazenjuk am 7.1.2015 in den Tagesthemen, in der er unwidersprochen den Konflikt im eigenen Land mit dem "Einmarsch der Sowjetunion in Deutschland" nebeneinander gestellt hat.

Ich habe den Beitrag damals live im Fernsehen gesehen und dachte, au weia, da kommt gleich ein Shitstorm. Nix da, Totenstille in den deutschen Medien. Ganz vereinzelt und zögerlich kamen dann Hinweise, dass das nicht in Ordnung gewesen wäre (z.B. von J. Augstein).
:?:
Herr Jazenjuk hat in seiner damaligen Position seine Meinung im TV zum Besten gegeben. So what? Das Fernsehen berichtet darüber. Oder möchtest Du Meinungen, die nicht der deinigen entsprechen, gerne unterdrückt sehen?
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Audi »

Dampflok94 hat geschrieben:(23 Jan 2018, 08:25)

:?:
Herr Jazenjuk hat in seiner damaligen Position seine Meinung im TV zum Besten gegeben. So what? Das Fernsehen berichtet darüber. Oder möchtest Du Meinungen, die nicht der deinigen entsprechen, gerne unterdrückt sehen?
Da gibt es noch mehr Beispiele. Auf ZDF kam ein Beitrag wie sich friedliche Bürger in Mariupol verteidigt haben. Mit SS und Hackenkreuz Zeichen auf den Helmen. Erst nach Protest hat man eine Stellungnahme abgegeben. Da lässt sich viel finden und nicht nur Richtung Russland
Sogar der deutsche Presserat hat das bemerkt und kritisiert
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Selina
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Jan 2018, 20:54)

Guter Hinweis.

Meine Frau ist Russin und so werde ich natürlich immer wieder mit Darstellung der russischem Medien konfrontiert. Da habe ich mehr als einmal doch ein ungutes Geschmäckle bekommen (und ja, klar ist das meist Propaganda).

Angefangen hat das für mich persönlich bei der Krise in Südossetien. Es brauchte keine Fakten um von vornherein das Bild des bösen Russen, der ein kleines unschuldiges Land überfiel darzustellen. Dass das wirkliche Zustandekommen deutlich differenzierter zu werten war, ist erst sehr viel später offenbart worden. Damals ging ich einfach von schlechter Berichterstattung durch typische West-Ost-Rollen aus.

Sehr viel offensichtlicher ist die Rolle der ÖR aber im Aufkommen der Ukrainekrise gewesen. Nicht nur, dass mir eine differenzierte Berichterstattung gefehlt hätte. Es hat offene und unverzeihliche Fehler gegeben, die für mich ganz klar einer Parteinahme bis hin zur Manipulation darstellen. Besonders schockiert hat mich ein Beitrag von Jazenjuk am 7.1.2015 in den Tagesthemen, in der er unwidersprochen den Konflikt im eigenen Land mit dem "Einmarsch der Sowjetunion in Deutschland" nebeneinander gestellt hat.

Ich habe den Beitrag damals live im Fernsehen gesehen und dachte, au weia, da kommt gleich ein Shitstorm. Nix da, Totenstille in den deutschen Medien. Ganz vereinzelt und zögerlich kamen dann Hinweise, dass das nicht in Ordnung gewesen wäre (z.B. von J. Augstein).

Wenn dann aber Leute den ÖR den Rücken zukehren und mit RT-Fahnen durch die Gegend laufen, dann soll ich mich über die aufregen? Die mögen ins falsche Extrem fallen, aber der Fehler wird in der Programmdirektion der ÖR gemacht. Es versteht sich doch von selber, dass teils manipulative Berichterstattung vom Gegner ausgenutzt wird, zumal das ein Geheimdienstler ist. Wenn also die hiesige Presse ihre Aufgaben nicht erfüllt, Herr Putin springt ein, incl. seiner "Sicht der Dinge".

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Genau. Das Interview kennst du sicher auch oder? Sobald man diese Frau, eine erfahrene, langjährige Russland-Korrespondentin und echte Russlandkennerin, zitiert, hagelt es aus bestimmten Ecken sofort Proteste. Ist mir aber latte, weil die Frau einfach mal recht hat. Ist zwar schon paar Jahre her, das Gespräch, stimmt aber immer noch:

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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Provokateur »

Audi hat geschrieben:(23 Jan 2018, 12:32)

Da gibt es noch mehr Beispiele. Auf ZDF kam ein Beitrag wie sich friedliche Bürger in Mariupol verteidigt haben. Mit SS und Hackenkreuz Zeichen auf den Helmen. Erst nach Protest hat man eine Stellungnahme abgegeben. Da lässt sich viel finden und nicht nur Richtung Russland
Sogar der deutsche Presserat hat das bemerkt und kritisiert
Aber Mariupol ist de russischen Strafexpedition nicht zum Opfer gefallen. Dass es Rechtsextreme in den ukrainischen Reihen gibt, ist ja ein alter Hut - und die gibt es auch in Russland, ist also kein Alleinstellungsmerkmal der Ukrainer.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Audi »

Provokateur hat geschrieben:(23 Jan 2018, 13:00)

Aber Mariupol ist de russischen Strafexpedition nicht zum Opfer gefallen. Dass es Rechtsextreme in den ukrainischen Reihen gibt, ist ja ein alter Hut - und die gibt es auch in Russland, ist also kein Alleinstellungsmerkmal der Ukrainer.
Es ging doch gar nicht um die Ukrainer sondern um die Berichterstattung das faschistische Einheiten als friedliche Zivilisten deklariert worden sind. Das zerrt an der Glaubwürdigkeit der Medien die sonst überall Nationalisten und Faschisten wittern
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(23 Jan 2018, 12:57)

Genau. Das Interview kennst du sicher auch oder? Sobald man diese Frau, eine erfahrene, langjährige Russland-Korrespondentin und echte Russlandkennerin, zitiert, hagelt es aus bestimmten Ecken sofort Proteste. Ist mir aber latte, weil die Frau einfach mal recht hat. Ist zwar schon paar Jahre her, das Gespräch, stimmt aber immer noch:

Die Frau ist ein echter Profi mit Rückgrat. Ich habe einen riesigen Respekt vor ihr. Hätten wir deutlich mehr solcher Journalisten, wir würden uns nicht über eine Krise der Leitmedien unterhalten müssen.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Tom Bombadil »

Würde mich nicht wundern, wenn die Tante auf Putins Lohnzettel stünde. Bei aller Liebe, aber Verständnis für die Annexion der Krim aufzubringen, zu behaupten, von Russland ginge keine Aggression aus, Russland wolle die Ukraine nicht destabilisieren und überhaupt wäre die EU an dem Konflikt Schuld, ist schon extrem einseitig und auch gegen alle Fakten geurteilt.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Skeptiker »

Dampflok94 hat geschrieben:(23 Jan 2018, 08:25)

:?:
Herr Jazenjuk hat in seiner damaligen Position seine Meinung im TV zum Besten gegeben. So what? Das Fernsehen berichtet darüber. Oder möchtest Du Meinungen, die nicht der deinigen entsprechen, gerne unterdrückt sehen?
Ich verstehe kritischen Journalismus nicht als Unterdrückung von Meinungen. Du?

Er hat offen versucht Sympathien beim Zuschauer zu ergattern, indem er Deutschen gemeinsam mit den Ukrainern die Opferrolle gegenüber russischen Invasoren zuordnet. Meine Version der Geschichte jedenfalls ist, dass zumindest Deutschland da keine Opferrolle zusteht. Oder haben die Russen tatsächlich Deutschland "überfallen"?

Als Frau von Storck über Waffeneinsatz an der Grenze gesprochen hat, war es da auch eine Unterdrückung ihrer Meinung, als das kritisch thematisiert wurde? Die Reflexe sind also wohl noch da, nur die Reize die sie auslösen scheinen teils abgestumpft.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(23 Jan 2018, 19:13)

Die Frau ist ein echter Profi mit Rückgrat. Ich habe einen riesigen Respekt vor ihr. Hätten wir deutlich mehr solcher Journalisten, wir würden uns nicht über eine Krise der Leitmedien unterhalten müssen.
Richtig :thumbup:
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Selina
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(23 Jan 2018, 19:31)

Ich verstehe kritischen Journalismus nicht als Unterdrückung von Meinungen. Du?

Er hat offen versucht Sympathien beim Zuschauer zu ergattern, indem er Deutschen gemeinsam mit den Ukrainern die Opferrolle gegenüber russischen Invasoren zuordnet. Meine Version der Geschichte jedenfalls ist, dass zumindest Deutschland da keine Opferrolle zusteht. Oder haben die Russen tatsächlich Deutschland "überfallen"?

Als Frau von Storck über Waffeneinsatz an der Grenze gesprochen hat, war es da auch eine Unterdrückung ihrer Meinung, als das kritisch thematisiert wurde? Die Reflexe sind also wohl noch da, nur die Reize die sie auslösen scheinen teils abgestumpft.
Leute, die so etwas behaupten, haben ja wohl nicht mehr alle Latten am Zaun.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Jan 2018, 19:23)

Würde mich nicht wundern, wenn die Tante auf Putins Lohnzettel stünde. Bei aller Liebe, aber Verständnis für die Annexion der Krim aufzubringen, zu behaupten, von Russland ginge keine Aggression aus, Russland wolle die Ukraine nicht destabilisieren und überhaupt wäre die EU an dem Konflikt Schuld, ist schon extrem einseitig und auch gegen alle Fakten geurteilt.
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Selina
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Selina »

Die gestandene Journalistin analysiert einfach knallhart, wie Meinungsmanipulation durch Medien funktioniert. Ja, das ist für einige, die sich ein bestimmtes Russland-Bild zurechtgezimmert haben, sicher hart. Putin ist ein eiskalter Machtpolitiker, er hat ne Menge demokratische Defizite (etwa, wie er und seine Leute mit Homosexuellen umgehen und vieles andere), aber der mediale Stil, den etliche deutsche Sendeanstalten und Zeitungen ihm und Russland gegenüber seit einigen Jahren pflegen, sollte schon sehr kritisch hinterfragt werden. Das ist kalter Krieg reinsten Wassers. Sagen viele Kenner der deutsch-russischen Beziehungen.
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Zunder
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Zunder »

Selina hat geschrieben:(23 Jan 2018, 12:57)

Genau. Das Interview kennst du sicher auch oder? Sobald man diese Frau, eine erfahrene, langjährige Russland-Korrespondentin und echte Russlandkennerin, zitiert, hagelt es aus bestimmten Ecken sofort Proteste. Ist mir aber latte, weil die Frau einfach mal recht hat. Ist zwar schon paar Jahre her, das Gespräch, stimmt aber immer noch:

Ich habe mir das angeschaut. Bis zur Hälfte.

Erst behauptet sie, die halbe Ukraine würde sich über Vitali Klitschko als Oppositionspolitiker totlachen (11:20). - Die Sendung ist vom 16.04.2014, Klitschko wurde am 25. Mai 2014 zum Bürgermeister von Kiew gewählt. Na gut, nachdem die Hälfte vor lauter Lachen tot umgefallen war, hatte Klitschko natürlich leichtes Spiel.

Gleich danach macht sie Anatoli Karpow zu einem ehemals angeblichen Gegenspieler Putins. An diesem Punkt habe ich mich dann schon gefragt, worauf sich ihr überhebliches Auftreten eigentlich stützt.

Gabriele Krone-Schmalz (hatte die nicht auch mal einen "Jakob" oder "Jacobsen" im Namen?) ist übrigens Teil der Medienlandschaft. Der NDR, der dieses Interview gesendet hat, auch. Nicht zuletzt diese Fähigkeit zur Selbstkritik unterscheidet die Leitmedien einer freiheitlichen Gesellschaft von den Medien autoritärer bzw. autokratischer Staaten.

Nachtrag:
Ich hab' da offensichtlich etwas durcheinander gerührt. Der "Jacobsen" gehört zu Cornelia Schmalz-Jacobsen, nicht zu Gabriele.
Zuletzt geändert von Zunder am Mi 24. Jan 2018, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Dampflok94
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Dampflok94 »

Skeptiker hat geschrieben:(23 Jan 2018, 19:31)

Ich verstehe kritischen Journalismus nicht als Unterdrückung von Meinungen. Du?

Er hat offen versucht Sympathien beim Zuschauer zu ergattern, indem er Deutschen gemeinsam mit den Ukrainern die Opferrolle gegenüber russischen Invasoren zuordnet. Meine Version der Geschichte jedenfalls ist, dass zumindest Deutschland da keine Opferrolle zusteht. Oder haben die Russen tatsächlich Deutschland "überfallen"?

Als Frau von Storck über Waffeneinsatz an der Grenze gesprochen hat, war es da auch eine Unterdrückung ihrer Meinung, als das kritisch thematisiert wurde? Die Reflexe sind also wohl noch da, nur die Reize die sie auslösen scheinen teils abgestumpft.
Keine Ahnung, was dieser Heini aus der Ukraine genau behauptet hat. Ist mir auch egal. Medien haben zwei Teile. Das erste ist die reine Nachricht. Ein Heini aus der Ukraine hat gesagt ..., Eine AfD-Frau hat gesagt..., Ein SPD-Mann hat gesagt... Schon hier beginnt der Streit. Was ist wichtig, was ist unwichtig. Wo der eine breaking News fordert, hält der andere den berühmten Sack Reis in China für spannender. Das ist nur teilweise objektivierbar.

Und dann gibt es da den Kommentarbereich. Und hier entscheidet jedes Medium, was sie denn nun kommentieren will. Denn natürlich kann man nur einen Bruchteil aller Nachrichten kommentieren. Und wieder kann man streiten. Warum wird Frau von Storch kommentiert, der Heini aus der Ukraine hingegen nicht. Vielleicht ist man einfach der Meinung, daß ersteres für D wesentlich relevanter ist als letzteres. Hier jetzt irgendwelche Verschwörungen gegen die AfD oder gegen Rußland oder gegen beide rauslesen zu wollen, wäre doch arg weit hergeholt.

Und wenn dir die Auswahl eines Senders oder einer Zeitung nicht gefällt, dann nimmst Du eben ein anderes Medium. Ist ja ein freies Land hier. Dann liest man vielleicht die JF oder sieht RT und fühlt sich besser bedient. :)
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Audi »

Dampflok94 hat geschrieben:(24 Jan 2018, 09:28)

Keine Ahnung, was dieser Heini aus der Ukraine genau behauptet hat. Ist mir auch egal. Medien haben zwei Teile. Das erste ist die reine Nachricht. Ein Heini aus der Ukraine hat gesagt ..., Eine AfD-Frau hat gesagt..., Ein SPD-Mann hat gesagt... Schon hier beginnt der Streit. Was ist wichtig, was ist unwichtig. Wo der eine breaking News fordert, hält der andere den berühmten Sack Reis in China für spannender. Das ist nur teilweise objektivierbar.

Und dann gibt es da den Kommentarbereich. Und hier entscheidet jedes Medium, was sie denn nun kommentieren will. Denn natürlich kann man nur einen Bruchteil aller Nachrichten kommentieren. Und wieder kann man streiten. Warum wird Frau von Storch kommentiert, der Heini aus der Ukraine hingegen nicht. Vielleicht ist man einfach der Meinung, daß ersteres für D wesentlich relevanter ist als letzteres. Hier jetzt irgendwelche Verschwörungen gegen die AfD oder gegen Rußland oder gegen beide rauslesen zu wollen, wäre doch arg weit hergeholt.

Und wenn dir die Auswahl eines Senders oder einer Zeitung nicht gefällt, dann nimmst Du eben ein anderes Medium. Ist ja ein freies Land hier. Dann liest man vielleicht die JF oder sieht RT und fühlt sich besser bedient. :)
nur werde ich bei RT nicht zwangsbeglückt :rolleyes:
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Skeptiker »

Dampflok94 hat geschrieben:(24 Jan 2018, 09:28)
Keine Ahnung, was dieser Heini aus der Ukraine genau behauptet hat. Ist mir auch egal.
Du wirfst mir "Unterdrückung" von Meinungen vor, weiß aber weder was ich kritisiere, noch scheint es für Dich von Bedeutung, dass er zu dem Zeitpunkt der Ministerpräsident der Ukraine war (der Heini!). Ziemlich peinlich würde ich sagen!
Dampflok94 hat geschrieben:(24 Jan 2018, 09:28)
Medien haben zwei Teile. Das erste ist die reine Nachricht. Ein Heini aus der Ukraine hat gesagt ..., Eine AfD-Frau hat gesagt..., Ein SPD-Mann hat gesagt... Schon hier beginnt der Streit. Was ist wichtig, was ist unwichtig. Wo der eine breaking News fordert, hält der andere den berühmten Sack Reis in China für spannender. Das ist nur teilweise objektivierbar.
Und dann gibt es da den Kommentarbereich. Und hier entscheidet jedes Medium, was sie denn nun kommentieren will.
Du brauchst mir die Funktionsweise von Berichterstattungen nicht erklären. Erkläre sie lieber den Vertretern der von Zwangsabgaben finanzierten öffentlichen Medienanstalten, welche diesen Unterschied immer weiter verwässern.
Dampflok94 hat geschrieben:(24 Jan 2018, 09:28)
Hier jetzt irgendwelche Verschwörungen gegen die AfD oder gegen Rußland oder gegen beide rauslesen zu wollen, wäre doch arg weit hergeholt.
Dir ist die Kritik des Programmbeirates an der Berichterstattung sicherlich bekannt (http://www.spiegel.de/kultur/tv/ard-str ... 93304.html). Das sind belegte, sagen wir mal "Qualitätsprobleme" in der Russlandberichterstattung, die zufällig immer in die gleiche Richtung gehen. Klar, wenn man die benennt ist man Verschwörungstheoretiker. Ich lasse mich von Dir aber nicht zum Pegidisten machen, nur weil Du an der Stelle verallgemeinerst ohne die Fakten zu berücksichten.

An welcher Stelle spreche ich hier von einer Verschwörung gegen die AfD?
Dampflok94 hat geschrieben:(24 Jan 2018, 09:28)
Und wenn dir die Auswahl eines Senders oder einer Zeitung nicht gefällt, dann nimmst Du eben ein anderes Medium. Ist ja ein freies Land hier. Dann liest man vielleicht die JF oder sieht RT und fühlt sich besser bedient. :)
Was soll der Quatsch mit der JF? Die kannst Du selber lesen wenn sie Dir gefällt. Und RT brauche ich auch nicht haben. Wenn wiedermal irgendein Mist berichtet wird kriege ich das zuhause direkt aufs Brot geschmiert. Oft genug ist es nicht einfach die ach so freie Presse in Deutschland gegen die (neben massenweise Propaganda) von russischen Medien veröffentlichen Darstellungen zu verteidigen.
Es ist eine Binsenweisheit, dass sich eine fundierte Meinung aus unterschiedlichen Quellen nährt. Bemerkenswert ist dass es in Deutschland schon geschafft wurde den Ausschluss bestimmter Quellen als besonders erstrebenswert in der öffentlichen Meinung zu verankern. Mir gefällt es dagegen besser besonders konträre Darstellungen zu vergleichen und deren wahren Kern zu finden. Da stehen wir mit unserer Presse besser da als die Russen. Es ist beileibe aber nicht so, dass hier nicht manipuliert würde. Es läuft hier nur geschickter ab.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Dampflok94 »

Skeptiker hat geschrieben:(24 Jan 2018, 20:23)

Du wirfst mir "Unterdrückung" von Meinungen vor, weiß aber weder was ich kritisiere, noch scheint es für Dich von Bedeutung, dass er zu dem Zeitpunkt der Ministerpräsident der Ukraine war (der Heini!). Ziemlich peinlich würde ich sagen!
Daß der Typ Ministerpräsident war, ist mir bekannt. Spielt aber wirklich keine Rolle. Und nein, daß ist nicht peinlich.
Du brauchst mir die Funktionsweise von Berichterstattungen nicht erklären. Erkläre sie lieber den Vertretern der von Zwangsabgaben finanzierten öffentlichen Medienanstalten, welche diesen Unterschied immer weiter verwässern.
Bisher habe ich aus deinen Beiträgen nicht ennehmen können, daß Du diese Funktionsweise erkannt hast. Daher habe ich sie vorsichtshalber erläutert. Wenn Du das schon weißt, um so besser. Dann solltest du dein Wissen auch anwenden und mußt dich nicht über ausbleibende oder erfolgte Kommentare aufregen. Des Weiteren kennen die ÖR diese Funktionsweise sehr gut. Und verwässern da gar nix. Und noch eins. Es geht hier nicht um den ÖR, es geht um sogenannte Leitmedien.
Dir ist die Kritik des Programmbeirates an der Berichterstattung sicherlich bekannt (http://www.spiegel.de/kultur/tv/ard-str ... 93304.html). Das sind belegte, sagen wir mal "Qualitätsprobleme" in der Russlandberichterstattung, die zufällig immer in die gleiche Richtung gehen. Klar, wenn man die benennt ist man Verschwörungstheoretiker. Ich lasse mich von Dir aber nicht zum Pegidisten machen, nur weil Du an der Stelle verallgemeinerst ohne die Fakten zu berücksichten.

An welcher Stelle spreche ich hier von einer Verschwörung gegen die AfD?
Da liegt offensichtlich ein Irrtum vor. Du ziehst dir da einen Schuh an, den ich dir gar nicht anpassen wollte. Aber wenn Du es gerne hättest: Nein, ich behaupte nicht Du seist Verschwörungstheoretiker und Nein, ich behaupte nicht Du hättest von einer Verschwörung gegen die AfD geredet. Ich hoffe, damit wird ihnen geholfen. :cool:
Was soll der Quatsch mit der JF? Die kannst Du selber lesen wenn sie Dir gefällt. Und RT brauche ich auch nicht haben. Wenn wiedermal irgendein Mist berichtet wird kriege ich das zuhause direkt aufs Brot geschmiert. Oft genug ist es nicht einfach die ach so freie Presse in Deutschland gegen die (neben massenweise Propaganda) von russischen Medien veröffentlichen Darstellungen zu verteidigen.
Es ist eine Binsenweisheit, dass sich eine fundierte Meinung aus unterschiedlichen Quellen nährt. Bemerkenswert ist dass es in Deutschland schon geschafft wurde den Ausschluss bestimmter Quellen als besonders erstrebenswert in der öffentlichen Meinung zu verankern. Mir gefällt es dagegen besser besonders konträre Darstellungen zu vergleichen und deren wahren Kern zu finden. Da stehen wir mit unserer Presse besser da als die Russen. Es ist beileibe aber nicht so, dass hier nicht manipuliert würde. Es läuft hier nur geschickter ab.
Meine Güte, bist Du dünnhäutig. Das waren Beispiele dafür, daß man sich aus verschiedenen Quellen informieren kann. Ob Du jetzt die von mir genannten nutzt oder nicht, ist natürlich deine Angelegenheit. Ich hätte auch die FAZ nennen können.
Ich habe Probleme mit dem Begriff Manipulation. Bei der Auswahl von Nachrichten handeln Menschen. Und die machen Fehler. Und die meisten Fehler sind keine Manipulatiion sondern eben Fehler. Aber natürlich gibt es diese Versuche. Der Axel-Springer-Verlag hat das jahrzehntelang getan. aber glaubst Du wirklich, daß ließe sich vermeiden? Objektive Medien gibt es nicht. Denn da stehen immer Menschen hinter und die sind subjektiv.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Skeptiker »

Dampflok94 hat geschrieben:(24 Jan 2018, 21:20)
... Des Weiteren kennen die ÖR diese Funktionsweise sehr gut. Und verwässern da gar nix. Und noch eins. Es geht hier nicht um den ÖR, es geht um sogenannte Leitmedien. ...
Naja, darüber kann man diskutieren. Aber wie Du schon richtig schreibst sind wir abgedriftet. Die ÖR sind zwar Teil der Leitmedien, aber das hier betrifft doch eher speziell sie und weniger die Gesamtheit der Leitmedien.
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schelm
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von schelm »

think twice hat geschrieben:(18 Jan 2018, 20:33)

Kennst du sonst noch jemanden, der BKA-Statistiken verschlingt und zerpflueckt, ausser den Rechten? Ich nicht.
Natürlich, denn die leben ja auch nicht in einer Realitätsblase.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Fake-Videos bald die Regel?

Beitrag von Skeptiker »

Das einzige was einem Vormarsch von Fake-Videos etwas entgegenzusetzen hat, wäre journalistischer Ethos.

Es ist doch aktuell sehr einfach Menschen zu manipulieren, wenn diese den Eindruck haben sich die Informationen über Seitenkanäle holen zu müssen, weil die offiziellen Nachrichten immer auch schon aus einer Perspektive heraus berichten. Wäre das nicht der Fall, dann würde man entsprechenden Videos mit größerem Misstrauen gegenüberstehen.

Bei Fakes würde das typischerweise eben doch irgendwann auffallen. Der Schaden durch Fakes entsteht heute aber durch einen Vertrauenvorschuss, der solchen Quellen gegeben wird.

Ich kann also nur dazu raten die Berichterstattung möglichst neutral und transparent zu gestalten. Jegliches Diskussion um Nachrichten herum sollte vom eigentlichen Nachrichtenformal sauber getrennt sein. Wenn das so gelebt werden würde, dann hätten die Medien nicht die Glaubwürdigkeitskrise, die sie in meinen Augen aktuell haben. Die Anfälligkeit für Fakes ist nur eine direkte Folge daraus. Durch deren gute "Qualität" wird das Problem sich aber noch vergrößern.
Zuletzt geändert von Brainiac am So 11. Feb 2018, 16:53, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] Aus Strang zu Fake-Videos hierhin verschoben
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Cat with a whip
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Re: Fake-Videos bald die Regel?

Beitrag von Cat with a whip »

Skeptiker hat geschrieben:(10 Feb 2018, 21:38)
Ich kann also nur dazu raten die Berichterstattung möglichst neutral und transparent zu gestalten. Jegliches Diskussion um Nachrichten herum sollte vom eigentlichen Nachrichtenformal sauber getrennt sein. Wenn das so gelebt werden würde, dann hätten die Medien nicht die Glaubwürdigkeitskrise, die sie in meinen Augen aktuell haben. Die Anfälligkeit für Fakes ist nur eine direkte Folge daraus. Durch deren gute "Qualität" wird das Problem sich aber noch vergrößern.
Ausgebildete Journalisten der Qualitätsmedien haben ihren Rat sicher nicht nötig. Ebenso dürften die nicht Adressat ihrer nächsten Empfehlung sein Kommentar von Bericht zu trennen. Adressaten sollten vielmehr die Medienkonsumenten sein, denn Journalisten wissen das längst. Und dort wo diese es nicht beherzigen, geschieht das nicht zufällig, sondern mit Absicht.

Auch exisitert ihre eingebildete Glaubwürdigkeitskrise der Medien nicht, jedenfalls nicht in der Allgemeinheit der Medien nicht und im speziellen schon dreimal nicht für diejenigen die man gemeinhin unter Qualitätsjournalismus verortet. Vielmehr haben wir eine Krise die durch mangelnde Medienkompetenz entsteht. Immer dann wenn Leute sich bevorzugt aus einseitiger oder gar interessengeleiteten Kanälen informieren und sogar unkritisch trotz erwiesener Manipulation diese nicht infage stellen, dann ist das die Krise.

Beispiel: Trump und seine Leute behaupteten zu seiner feierlichen Amtsantrittsrede wäre mehr Besucher als jemals zuvor und auch zu der vom Obamas gekommen. Als vermeintlichen Beleg zeigt Päsident Trump einem Reporter ein Panoramabild aus einer Kameraperspektive nahe des Kapitols, welches vor allem die ersten Reihen zeigt und die hinteren leeren Flächen durch Besuchertrauben kaschiert. Trump forderte tatsächlich einen Reporter auf dieses Bild als Beweis zu forografieren. Kurioserweise war dieses Foto auch noch fälschlich auf den 21. Januar datiert. Trotz Hinweis unabhängiger Medien, vieler Helokopter, den Überwachungskameras des Parks die den wenig ausgefüllten Park zeigen und die den Präsidenten Lügen strafenden Besucherzählungen, glauben die Fanatiker weiterhin an überfüllte Plätze und wittern Manipulation durch die großen Medienhäuser.

Die Krise entsteht bereits bei paranoiden Dummköpfen und Verschwörungsspinnern zwischen den Ohren, weil sie an das Glauben wollen was sie sich wünschen. Für diese Spinner sind die Fakes und die dubiosen und interessengeleiteten Lügenkanäle auf Twitter, Youtube oder Facebook usw. das Heilmittel, nicht die Krise.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Skeptiker

Re: Fake-Videos bald die Regel?

Beitrag von Skeptiker »

Cat with a whip hat geschrieben:(11 Feb 2018, 12:28)

Ausgebildete Journalisten der Qualitätsmedien haben ihren Rat sicher nicht nötig. Ebenso dürften die nicht Adressat ihrer nächsten Empfehlung sein Kommentar von Bericht zu trennen. Adressaten sollten vielmehr die Medienkonsumenten sein, denn Journalisten wissen das längst. Und dort wo diese es nicht beherzigen, geschieht das nicht zufällig, sondern mit Absicht.

Auch exisitert ihre eingebildete Glaubwürdigkeitskrise der Medien nicht, jedenfalls nicht in der Allgemeinheit der Medien nicht und im speziellen schon dreimal nicht für diejenigen die man gemeinhin unter Qualitätsjournalismus verortet. Vielmehr haben wir eine Krise die durch mangelnde Medienkompetenz entsteht. Immer dann wenn Leute sich bevorzugt aus einseitiger oder gar interessengeleiteten Kanälen informieren und sogar unkritisch trotz erwiesener Manipulation diese nicht infage stellen, dann ist das die Krise.

Beispiel: Trump und seine Leute behaupteten zu seiner feierlichen Amtsantrittsrede wäre mehr Besucher als jemals zuvor und auch zu der vom Obamas gekommen. Als vermeintlichen Beleg zeigt Päsident Trump einem Reporter ein Panoramabild aus einer Kameraperspektive nahe des Kapitols, welches vor allem die ersten Reihen zeigt und die hinteren leeren Flächen durch Besuchertrauben kaschiert. Trump forderte tatsächlich einen Reporter auf dieses Bild als Beweis zu forografieren. Kurioserweise war dieses Foto auch noch fälschlich auf den 21. Januar datiert. Trotz Hinweis unabhängiger Medien, vieler Helokopter, den Überwachungskameras des Parks die den wenig ausgefüllten Park zeigen und die den Präsidenten Lügen strafenden Besucherzählungen, glauben die Fanatiker weiterhin an überfüllte Plätze und wittern Manipulation durch die großen Medienhäuser.

Die Krise entsteht bereits bei paranoiden Dummköpfen und Verschwörungsspinnern zwischen den Ohren, weil sie an das Glauben wollen was sie sich wünschen. Für diese Spinner sind die Fakes und die dubiosen und interessengeleiteten Lügenkanäle auf Twitter, Youtube oder Facebook usw. das Heilmittel, nicht die Krise.
Es gibt sicherlich Menschen die sich einseitig aus falschen Kanälen informieren. Ich schätze aber mal, dass das zu 80% auf diejenigen zutrifft, die sich unreflektiert einseitig aus ÖR-Medien informieren. Dass es Verschwörungstheoretiker gibt die abdriften ist klar - bestreitet niemand.

Ich informiere mich grundsätzlich aus unterschiedlichen Quellen und leider fallen mir immer wieder Vermischungen von Meinungen und Berichterstattung auf. Auffallen oft ist das tendenziös. Dazu hatte ich mich schon geäußert:
Skeptiker hat geschrieben:(22 Jan 2018, 20:54)
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Cat with a whip
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Cat with a whip »

Es gibt keine richtigen oder falschen Kanäle, das sind Nonsens-Kriteren. Und ihre persönlichen Vorlieben dürften hier wenig interessieren, ebensowenig hilfreich sind Vermutungen ins Blaue.
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Skeptiker

Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Skeptiker »

Cat with a whip hat geschrieben:(11 Feb 2018, 19:32)

Es gibt keine richtigen oder falschen Kanäle, das sind Nonsens-Kriteren. Und ihre persönlichen Vorlieben dürften hier wenig interessieren, ebensowenig hilfreich sind Vermutungen ins Blaue.
Und Sie wollen mir was von Medienkompetenz erzählen? Die falschen Kanäle sind eben wenn man sich seine Informationen nur aus einseitigen Quellen holt ohne deren Plausibilität zu prüfen.

Also ich habe nun verstanden. Medienkompetenz bei Ihnen ist es, sich ordentlich und am besten ausschließlich aus dem ÖR-Fernsehen zu informieren - bei den Profis halt, seriös! Wer Inhalte prüft wird nur von bösen Mächten und Verschwörern verführt.

Mit einer solchen Medienkompetenz sind Sie der perfekte Staatsbürger - für Nordkorea.
Ger9374

Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Ger9374 »

Da jeder andere Schwerpunkte setzt was Leitmedien ihm als Nutzer anbieten sollten dürfte
auch die aussagen der Nutzer abweichen.
Die Wahrheit berichten?,je nach warte hat jeder seine eigene wahrheit. Fakten nur publizieren, ja das kommt meinem wunsch sehr nahe.
Aber nur wenige leitmedien liefern mir auch hintergrund informationen die das bild erst stimmig machen.Da bin ich wieder bei tages und wochenzeitungen.Da komplettiere ich durch das internet so einiges. Fernsehen verliert für mich rasant an bedeutung. Da sind auf dem smartphone kleine clips ausreichend.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Arcturus »

Ich bin da ganz ehrlich: Neben den Hauptmedienkanälen des ÖR informiere ich mich auch bei Quellen aus dem Internet, die teilweise auch dem "alternativen" Spektrum angehören, bzw. als solche angeprangert werden. Das Mitdenken wird dabei aber niemandem abgenommen. Mir ist klar, dass in den alternativen Medien teilweise abstruse Dinge gesagt werden, aber da wird auch einiges richtiges dabei sein, mit gesundem Menschenverstand sollte man solche Dinge aber filtern können.
Die ÖR-Medien sind eher gut darin, wichtige Details zu verschweigen oder aber ins Lächerliche zu ziehen.
Bestes Beispiel erst vor kurzem gelesen, weiß leider nicht mehr genau wo: Da wird die momentan stärkste Einzel-Partei Italiens (Movimento 5 Stelle) als Spaßpartei bezeichnet.
Also sowas von arrogant und abschätzig habe ich selten gelesen...
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Ebiker »

Zur Qualität der Medien: dpa brachte die Meldung
SPD zählt Stimmen des GroKo-Abstimmung aus
. Über 200 Zeitungen brachten diese Meldung genau so, völlig ungeprüft, einfach copy&paste. Wer braucht so was? Und wer kauft so was?

Beispiel

http://www.zeit.de/news/2018-03/03/spd- ... -99-315518
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von H2O »

Ebiker hat geschrieben:(04 Mar 2018, 08:53)

Zur Qualität der Medien: dpa brachte die Meldung . Über 200 Zeitungen brachten diese Meldung genau so, völlig ungeprüft, einfach copy&paste. Wer braucht so was? Und wer kauft so was?

Beispiel

http://www.zeit.de/news/2018-03/03/spd- ... -99-315518
Was erschüttert Sie denn daran? Inhaltlich stimmt die Meldung, und das bißchen mißlungene Rettung des Genitivs können wir locker verkraften... oder?
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Brainiac »

[MOD] Eine unfruchtbare und überdies hier themenfremde Auseinandersetzung entsorgt.
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Der General
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Re: Fake-Videos bald die Regel?

Beitrag von Der General »

Sorry, ich habe jetzt keinen besseren Strang gefunden und wollte nicht extra einen Neuen aufmachen.

Denke aber, dass Krise und Leitmedien mein Anliegen entsprechen !

Es geht um die ARD Talk-Show Anne Will vom Sonntag in der ARD mit dem Aufmacher: "Angriffe des Westens auf Syrien..."

Zunächst einmal sicherlich ein interessantes Thema. Nach dem ich aber sah wer dort als Gäste alles eingeladen wurde, dürfte die Überschrift des Themas nur noch der Ablenkung gedient haben !?!

Und so kam es dann auch ! Es wurde kaum bis gar nicht über die "Angriffe des Westens auf Syrien" diskutiert, sondern ca. 45 Minuten in Nettozeit über Russland und dessen schlimmen Verfehlungen hergezogen. Es gab dort 4 Gäste ( Norbert Röttgen, Alexander Graf Lambsdorff, Golineh Atai, Wolfgang Ischinger) die sich im Russland Bashing praktisch abwechseln durften und einen Jan van Aken der offensichtlich als Gegenpart dienen sollte "herhalten musste" :|

Diese Ganze Sendung der ARD war ein Parade Beispiel dafür, wie man den Zuschauer manipulierend auf eine Moralische Schiene lenkt um alle Vorurteile gegen Russland ausspielen zu können.

Besonders die Aussagen von Röttgen und Atai, die fast ausschließlich nur aus Halbwahrheiten bestanden, wurden ohne Gegen Argument einfach so in den Raum gestellt. Es war ja auch niemand da, der widersprochen hätte :rolleyes:

Fazit: Diese Sendung war nichts anderes als eine Propaganda Sendung von Al Jazeera gegen Russland nur in deutscher Sprache ! :(
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Brainiac »

[MOD] Ich bitte zu beachten, um welches Unterforum es sich hier handelt. ;)

Edit: Ich muss wohl deutlicher werden. Nein, hier wird kein Ersatz-Russlandstrang aufgemacht. Beiträge, die sich nicht explizit auf die angesprochene Sendung, oder wenigstens die allgemeine Mediendarstellung des Themas beziehen, fliegen raus.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Der General »

Brainiac hat geschrieben:(16 Apr 2018, 14:01)

[MOD] Ich bitte zu beachten, um welches Unterforum es sich hier handelt. ;)

Edit: Ich muss wohl deutlicher werden. Nein, hier wird kein Ersatz-Russlandstrang aufgemacht. Beiträge, die sich nicht explizit auf die angesprochene Sendung, oder wenigstens die allgemeine Mediendarstellung des Themas beziehen, fliegen raus.
OK, ich denke es ist besser Du löscht meinen Beitrag einfach. Dein Hinweis macht Sinn und ich glaube auch, dass es dann schnell wieder zu einem Ersatz-Russlandstrang ausartet.

Letzteres war aber nicht beabsichtigt !

grüsse
Senexx

Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Senexx »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(18 Jan 2018, 20:03)

ich finde den belehrenden ton in den medien schon abstoßend...- p
Unsere Journalisten verstehen sich nicht als Chronisten, sondern als Meinungsmacher und glauben, sie hätten einen Bildungsauftrag.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

Senexx hat geschrieben:(20 Apr 2018, 06:41)

Unsere Journalisten verstehen sich nicht als Chronisten, sondern als Meinungsmacher und glauben, sie hätten einen Bildungsauftrag.
ja das ist deren größtes Problem. Deswegen überfliege ich auch nur die meisten Medien und zahle keinen müden Cent dafür...,-
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Excellero »

Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Polibu »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(20 Apr 2018, 19:47)

ja das ist deren größtes Problem. Deswegen überfliege ich auch nur die meisten Medien und zahle keinen müden Cent dafür...,-
Ich zahle durchaus. Ich möchte wissen mit welcher Propaganda die Leser überschüttet werden.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Alexyessin »

Na klar, die Gründe hierfür habe ich dir schon auf Seite 1 erklärt. Passt zwar nicht in dein Weltbild, aber das ist nicht wirklich mein Problem.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Excellero »

Alexyessin hat geschrieben:(20 Apr 2018, 22:59)

Na klar, die Gründe hierfür habe ich dir schon auf Seite 1 erklärt. Passt zwar nicht in dein Weltbild, aber das ist nicht wirklich mein Problem.
Nein hast du nicht. Du hast lediglich dran herumgemeckert daß ich Stern als "Leitmedium" bezeichnet habe. :rolleyes: Versuchs doch nochmal...
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Alexyessin »

Excellero hat geschrieben:(20 Apr 2018, 23:04)

Nein hast du nicht. Du hast lediglich dran herumgemeckert daß ich Stern als "Leitmedium" bezeichnet habe. :rolleyes: Versuchs doch nochmal...
Ach so, dann wars Seite 2 oder 3. Psst. Ich sag nur Internet, aber verrate es dir nicht selbst.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Excellero »

Alexyessin hat geschrieben:(20 Apr 2018, 23:40)

Ach so, dann wars Seite 2 oder 3. Psst. Ich sag nur Internet, aber verrate es dir nicht selbst.
Äh du hast dieses Thema genau einmal behandelt, in dem du behauptet hast daß dies nur die Printausgaben betrifft. Und diese zu gunsten von Online Abos weniger werden. Implizierst also daß sie nicht massiv Leser verlieren, sondern diese sich nur auf andere Medien verlagern. Das habe ich aber schon im nächsten Beitrag als falsch zurück gewiesen, da diese Seiten sowohl digitale als auch analoge Formate miteinbeziehen. Seit dem bist du auf den Punkt nicht mehr eingegangen. :D
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Alexyessin »

Excellero hat geschrieben:(20 Apr 2018, 23:50)

Äh du hast dieses Thema genau einmal behandelt, in dem du behauptet hast daß dies nur die Printausgaben betrifft. Und diese zu gunsten von Online Abos weniger werden. Implizierst also daß sie nicht massiv Leser verlieren, sondern diese sich nur auf andere Medien verlagern. Das habe ich aber schon im nächsten Beitrag als falsch zurück gewiesen, da diese Seiten sowohl digitale als auch analoge Formate miteinbeziehen. Seit dem bist du auf den Punkt nicht mehr eingegangen. :D
Es bedarf doch keine Abo bei den Zeitungen mehr, wenn die Infos auch so abrufbar sind. Daher ist dein Argument leider verpufft.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Excellero »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Apr 2018, 08:53)

Es bedarf doch keine Abo bei den Zeitungen mehr, wenn die Infos auch so abrufbar sind. Daher ist dein Argument leider verpufft.
Joa ... mei ... der Staat wird seine Infokrieger schon nicht vergessen ne? Obs dann halt ne "Qualitäts- und Freiheits- Presseabgabe" wird oder über die EU wie bereits im Eingangsposting aufgeführt... am besten noch mit einer kupplung an die positive Ausrichtung; je mehr für EU und Nato gejubelt wird, umso mehr gibts dann vom Kuchen. Das würd unserm Alex sicher gefallen...
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Wähler »

Excellero hat geschrieben:(22 Apr 2018, 09:33)
Joa ... mei ... der Staat wird seine Infokrieger schon nicht vergessen ne? Obs dann halt ne "Qualitäts- und Freiheits- Presseabgabe" wird oder über die EU wie bereits im Eingangsposting aufgeführt... am besten noch mit einer kupplung an die positive Ausrichtung; je mehr für EU und Nato gejubelt wird, umso mehr gibts dann vom Kuchen. Das würd unserm Alex sicher gefallen...
Medien sind immer so gut, wie sich ihre Verleger auch der öffentlichen Meinungsbildung und der Demokratiepflege verpflichtet fühlen. Die Medienbranche ist technologisch in Bezug auf ihre Geschäftsmodelle in einem tiefgreifenden Wandel. Keiner weiß, wohin die Entwicklung führen wird. Staatliche Informationspolitik und oligarische Medienimperien wird es wohl weiterhin geben.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Alexyessin »

Excellero hat geschrieben:(22 Apr 2018, 09:33)

Joa ... mei ... der Staat wird seine Infokrieger schon nicht vergessen ne? Obs dann halt ne "Qualitäts- und Freiheits- Presseabgabe" wird oder über die EU wie bereits im Eingangsposting aufgeführt... am besten noch mit einer kupplung an die positive Ausrichtung; je mehr für EU und Nato gejubelt wird, umso mehr gibts dann vom Kuchen. Das würd unserm Alex sicher gefallen...
Ach ja, die Mär der von "EU-Nato-dem Westen" bezahlten Journalisten. Biste wieder fleißig am VT basteln, ja.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von relativ »

Excellero hat geschrieben:(22 Apr 2018, 09:33)

Joa ... mei ... der Staat wird seine Infokrieger schon nicht vergessen ne? Obs dann halt ne "Qualitäts- und Freiheits- Presseabgabe" wird oder über die EU wie bereits im Eingangsposting aufgeführt... am besten noch mit einer kupplung an die positive Ausrichtung; je mehr für EU und Nato gejubelt wird, umso mehr gibts dann vom Kuchen. Das würd unserm Alex sicher gefallen...
Wäre dir eine gleichgeschaltete Presse ,wie z.B. in Russland, Türkei, oder auch Ungarn, die nach dem Gusto von Autokraten berichtet, lieber?
Stelle dir eine einfache Frage, kannst du dich in unserer Medienlandschaft ausreichend objektiv Informieren, oder kannst du das nicht?
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Excellero »

relativ hat geschrieben:(23 Apr 2018, 10:04)

Wäre dir eine gleichgeschaltete Presse ,wie z.B. in Russland, Türkei, oder auch Ungarn, die nach dem Gusto von Autokraten berichtet, lieber?
Stelle dir eine einfache Frage, kannst du dich in unserer Medienlandschaft ausreichend objektiv Informieren, oder kannst du das nicht?
Die ist doch schon längst gleichgeschaltet. Nur eben nicht zwangsweise, sondern freiwillig.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von relativ »

Excellero hat geschrieben:(23 Apr 2018, 12:00)

Die ist doch schon längst gleichgeschaltet. Nur eben nicht zwangsweise, sondern freiwillig.
Hä, und was gibt es daran zu kritisieren? Die Entscheidungsfreiheit welche Politik wir gut oder schlecht finden gibt es halt und dies gilt natürlich auch für die Medien, trotzdem kann ich eine grundsätzlich fehlende Objektivität bei diesen nicht feststellen . Dazu gibt es noch viele sehr systemkritische Medien. Ich würde mal sagen es ist eigentlich für jeden etwas dabei. Wer hier von Einheitsbrei faselt, der kennt wahrscheinlich gar nicht so viele.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Excellero »

relativ hat geschrieben:(23 Apr 2018, 12:24)

Hä, und was gibt es daran zu kritisieren? Die Entscheidungsfreiheit welche Politik wir gut oder schlecht finden gibt es halt und dies gilt natürlich auch für die Medien, trotzdem kann ich eine grundsätzlich fehlende Objektivität bei diesen nicht feststellen . Dazu gibt es noch viele sehr systemkritische Medien. Ich würde mal sagen es ist eigentlich für jeden etwas dabei. Wer hier von Einheitsbrei faselt, der kennt wahrscheinlich gar nicht so viele.
Kauf dir mal eine Dose Realität. Das meiste wird quasi 1:1 von DPA oder Reuters abgekupfert. Und das wenige daß noch selbst aufgegabelt wird, ist vorwiegend Agitation gegen die AfD. Regierungsmeldungen werden doch kein Stück weit mehr hinterfragt. Ganz aktuell die tolle Kriminalstatistik etwa davor die Arbeitslosenzahlen... ich habe da nicht einen kritischen Beitrag gelesen oder gesehen der das mal ein wenig tiefergehend analysiert hätte. Das gegifte gegen Trump war auch überall das selbe. Es macht wirklich kaum noch einen großen Unterschied ob ich in der FAZ lese oder den Spiegel... alles der selbe linke Brei.
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Re: Krise der "Leitmedien"

Beitrag von Vongole »

Excellero hat geschrieben:(23 Apr 2018, 14:44)

Kauf dir mal eine Dose Realität. Das meiste wird quasi 1:1 von DPA oder Reuters abgekupfert. Und das wenige daß noch selbst aufgegabelt wird, ist vorwiegend Agitation gegen die AfD. Regierungsmeldungen werden doch kein Stück weit mehr hinterfragt. Ganz aktuell die tolle Kriminalstatistik etwa davor die Arbeitslosenzahlen... ich habe da nicht einen kritischen Beitrag gelesen oder gesehen der das mal ein wenig tiefergehend analysiert hätte. Das gegifte gegen Trump war auch überall das selbe. Es macht wirklich kaum noch einen großen Unterschied ob ich in der FAZ lese oder den Spiegel... alles der selbe linke Brei.
Also mit anderen Worten, was nicht in dein Leitbild passt, ist links und hat Unrecht?
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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