Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

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Mehr, weniger?

Ja, mehr Politik, weniger Ökonomie
4
31%
Ja, mehr Politik, weniger MINT
0
Keine Stimmen
Ja, mehr Politik, weniger _________
1
8%
Es sollte alles in etwa so wie jetzt bleiben
1
8%
Nein, weniger Politik, mehr Ökonomie
1
8%
Nein, weniger Politik, mehr MINT
4
31%
Nein, weniger Politik, mehr _________
0
Keine Stimmen
Sonstiges -> Kommentar
2
15%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 13
kaka
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von kaka »

Umetarek hat geschrieben:(15 Dec 2017, 17:48)

Pfffff, nichts gegen die Klassik, aber Literatur ist doch sehr viel vielfältiger!

Meine Kinder hatten beide Informatik als Wahlfach ab der 11. Philosophie ist ein guter Ersatz für Religion. Sinnvoll sind denke ich Programmierspiele für auch kleinere Kinder, mir hats jedenfalls Spaß gemacht ab und an meinem Papa zu helfen.

Wie gesagt, wer kann mir bitte sagen wozu Philosophie gut ist, ich weiß es nicht??

Was meins du mit Programmierspielen?

Ich meinte eher, dass unsere Gesellschaft sicht verändert und immer mehr die Automatisierung im Raum steht. Deswegen sollte der Umgang mit der Informatik den Kindern beigebracht werden, wie z.B. VBA.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von kaka »

ryu1850 hat geschrieben:(15 Dec 2017, 19:09)



Der Auftrag des Politikunterrichts ist es, eine Denkweise und die dazugehörige Methodik zu vermitteln. Es geht darum die Schüler im kritischen Denken zu auszubilden. Das Ziel des Politikunterrichts ist es nicht die Schüler mit einem gewissen Mindestmaß an "Fakten" auszustatten, sondern den Schülern die Fähigkeit zu vermitteln sich systematisch mit allen möglichen Themen auseinander zu setzen.
Politik ist das Fach in dem man sachliches! diskutieren lernt, deswegen sind die Inhalte auch nicht so wichtig sondern vor allem die Methodik.
Hmm... Dann finde ich das Fach wirklich absurd! Verweis:

www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/gemeinschaftsschule-bruchwiese-in-saarbruecken-der-brandbrief-schock-a-1183578.html
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von ryu1850 »

Ich weiß jetzt nicht, was der Artikel mit Politikunterricht zu tun hat.

Warum finden sie das Fach denn absurd? Ist kritisches denken lernen für sie nichts was Kindern beigebracht werden sollte?
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Umetarek
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von Umetarek »

kaka hat geschrieben:(15 Dec 2017, 20:41)

Wie gesagt, wer kann mir bitte sagen wozu Philosophie gut ist, ich weiß es nicht??

Was meins du mit Programmierspielen?
Vor kurzem war das das Google doodle: https://www.google.com/doodles/celebrat ... ids-coding . Man ist als Eltern erst mal selbst verantwortlich, was die Kinder lernen, das sollte man sich klarmachen bevor man Kinder bekommt, Schule ist nur eine Zusatzveranstaltung.
Ich meinte eher, dass unsere Gesellschaft sicht verändert und immer mehr die Automatisierung im Raum steht. Deswegen sollte der Umgang mit der Informatik den Kindern beigebracht werden, wie z.B. VBA.
Philosophie regt das Denken an und auch das Grübeln über Moral, genau das ist auch sehr wichtig für unsere Kinder.
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Boraiel
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von Boraiel »

frems hat geschrieben:(14 Dec 2017, 19:44)

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/sc ... 82795.html

Wobei man anmerken sollte, dass es zwischen den Bundesländern erhebliche Unterschiede gibt, wenn man die Stundenzahl der Schüler betrachtet: http://www.spiegel.de/lebenundlernen/sc ... 25710.html

Was meint die werte Userschaft? Wurde die politische Bildung zu sehr vernachlässigt? Sind Ökonomie oder MINT persönlich und gesellschaftlich wichtiger? Oder sollte man andere Fächer wie Deutsch, Sport, Philosophie, Englisch oder was anderes zurückfahren? Oder ist es in Eurem Bundesland gut so wie es ist (nur auf die Anzahl der Stunden bezogen, nicht auf Schulausstattung, Klassengrößen, Lehrerausbildung o.ä.)

(Wer den Begriff nicht kennt: MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik)
Ich denke, dass sollte überhaupt kein Thema für einen demokratischen Mehrheitsentscheidung sein. Was wir brauchen sind Privatschulen, die um Schüler werben müssen, und das anbieten, was angemessen ist und die Eltern wollen.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von kaka »

ryu1850 hat geschrieben:(15 Dec 2017, 21:13)

Ich weiß jetzt nicht, was der Artikel mit Politikunterricht zu tun hat.

Warum finden sie das Fach denn absurd? Ist kritisches denken lernen für sie nichts was Kindern beigebracht werden sollte?
Der Artikel bezog sich auf deine Aussage über die Debatten. Da habe ich mich auf diesen Artikel bezogen, dass es sowieso bereits an manchen Schulen an Disziplin mängelt und man keine anarchischen Strukturen braucht.

Kritisch nachdenken lernt man, wie ich finde, in jedem Fach mehr oder weniger. Im Deutschunterricht schreibt man ja Erörterungen und Interprätationen. Da muss man sich mit der Thematik auch auseinandersetzen.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von kaka »

Umetarek hat geschrieben:(16 Dec 2017, 07:58)

Vor kurzem war das das Google doodle: https://www.google.com/doodles/celebrat ... ids-coding . Man ist als Eltern erst mal selbst verantwortlich, was die Kinder lernen, das sollte man sich klarmachen bevor man Kinder bekommt, Schule ist nur eine Zusatzveranstaltung.
Philosophie regt das Denken an und auch das Grübeln über Moral, genau das ist auch sehr wichtig für unsere Kinder.
Den Verweis auf google verstehe ich nicht, deswegen werde ich mich darauf nicht beziehen.

Wenn man das Fach Philosophie braucht, um den Kindern Moral beizubringen, dann läuft in der Erziehung prinzipiel etwas falsch. Da hilft glaube ich auch keine Philosophie.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von ryu1850 »

kaka hat geschrieben:(16 Dec 2017, 12:28)

Der Artikel bezog sich auf deine Aussage über die Debatten. Da habe ich mich auf diesen Artikel bezogen, dass es sowieso bereits an manchen Schulen an Disziplin mängelt und man keine anarchischen Strukturen braucht.
Disziplin ist der falsche Ansatz. Man will ja gerade bei den Schülern fördern, dass die bestehende Ordnung hinterfragt wird. Wenn ich Schülern nicht den Sinn einer Regel erklären kann, wie kann man dann erwarten, dass sie sich daran halten?
Kritisch nachdenken lernt man, wie ich finde, in jedem Fach mehr oder weniger. Im Deutschunterricht schreibt man ja Erörterungen und Interprätationen. Da muss man sich mit der Thematik auch auseinandersetzen.
Erörterungen sind ziemlich nah an dem dran um was es geht aber eine Stufe weiter. In Erörterungen stellt man ein Thema systematisch dar mit Pro und Contra Argumenten und entscheidet sich dann welche besser sind.
Der gewaltige Unterschied zur kritischen Methode ist, dass es dabei darum geht jedes einzelne Argument zu hinterfragen, sie also "tiefer geht". Die "Kritische Methode" bringt einem bei, wie man systematisch Argumente hinterfragt und "zerlegt".
Sie ist genau das, was einen Schüler zu einem mündigen Bürger macht.
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shanti
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von shanti »

Diese Klagen gibt es seit jeher zu jedem Fach und Thema der Schule und aus jeder gesellschaftlichen Richtung.
Wahlweise wissen Schüler nichts über Goethe, die Wiedervereinigung und DDR, die deutschen Bundeskanzler, das bürgerliche Gesetzbuch, die Steuerpflicht, die Gefahren des Internets, den lieben Gott, Blumen und Bienen, verstehen keine englischsprachige FAQ, haben nie programmieren gelernt und können keine 5 km rennen und schaffen keinen Handstand.

Andererseits werden zum größten Teil Dinge gelehrt, die man nie wieder im Leben braucht: Eisenverhüttungsmethoden der Jungsteinzeit, griechische Götter und arabische Propheten, Goethes Zauberlehrling, Primzahlen, Magnetfelder, Desribonukleinsäure, Kopfstand und 100 Meterlauf, Computerprogrammierung, die deutschen Bundespräsidenten und das heilige römische Reich deutscher Nation und die DDR.
Bei den 15 Büchern, die man im Schulunterricht liest, sollte da unbedingt Schiller oder Herrndorf, Kafka, Wolf oder Tolkien, oder doch besser de Beauvoir dabei sein?

Das Ergebniss von Schule war und ist immer, dass man eigentlich noch gar nichts weiß.

Unsere Welt ist in einem immer rasanterem Wandel begriffen und mit ihr, das was wichtig ist, zu wissen.
Schule ist nicht dazu da, etwas bestimmtes zu lehren, sondern beizubringen, wie man nich selbst sein eigenes notwendiges Wissen erarbeitet.
Wenn Auschwitz eine gesellschaftliche Bedeutung hat, kennt die jeder, auch ohne Schule.

Ich habe mich nach meiner Schulzeit auch noch total dumm und ungebildet gefühlt.
Wesentliche Überlebenstechniken haben mir da immer noch gefehlt.

Aber auch ich habe dann auch ohne Schule gelernt, meine Steuererklärung zu machen, Wasserrohre zu löten,
Beuys zu geniesen, Sartre zu lesen, Pizzateig im Kühlschrank gehen zu lassen.

Das Problem ist nicht die Schule.
Wenn Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, Verbände, Bürgerinitiativen Jugendliche locken könnten, oder auf der Straße, in der Kneipe, im Fitnessstudio oder zuhause am Küchentisch über gesellschaftliche Themen gesprochen würde, wüsste jeder Jugendliche mit Auschwitz etwas anzufangen.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von Ein Terraner »

frems hat geschrieben:(14 Dec 2017, 19:44)

Was meint die werte Userschaft?
Da das Schulsystem in Deutschland Bundesweit für die Tonne ist und es bundesweit an funktionierenden und sicheren Schulgebäuden fehlt, bin ich der Meinung das sich die Frage erübrigt.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von shanti »

Boraiel hat geschrieben: Ich denke, dass sollte überhaupt kein Thema für einen demokratischen Mehrheitsentscheidung sein. Was wir brauchen sind Privatschulen, die um Schüler werben müssen, und das anbieten, was angemessen ist und die Eltern wollen.
Na ja, das zeigt wenigstens einen Vorschlag auf, in welche Richtung man ein Schulsystem entwickeln könnte.
Ein Terraner hat geschrieben:
Da das Schulsystem in Deutschland Bundesweit für die Tonne ist und es bundesweit an funktionierenden und sicheren Schulgebäuden fehlt, bin ich der Meinung das sich die Frage erübrigt.
Bei "Für die Tonne" fehlen dagegen die Vorschläge irgendwie.
Du darfst Boraiel ja gerne mit Argumenten wiedersprechen.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von ryu1850 »

Boraiel hat geschrieben:(16 Dec 2017, 11:42)

Ich denke, dass sollte überhaupt kein Thema für einen demokratischen Mehrheitsentscheidung sein. Was wir brauchen sind Privatschulen, die um Schüler werben müssen, und das anbieten, was angemessen ist und die Eltern wollen.
Es gibt doch schon Private Schulen und Internate.
Aber wie wollen sie Privatschulen für arme Kinder finanzieren?
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shanti
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von shanti »

ryu1850 hat geschrieben:(16 Dec 2017, 15:11)

Es gibt doch schon Private Schulen und Internate.
Aber wie wollen sie Privatschulen für arme Kinder finanzieren?
Es gibt ja eine Allgemeine Schulpflicht.
Natürlich könnte man jedem Kind einen Bildungsgutschein über einen bestimmten Betrag ausstellen, womit die Eltern es dann da anmelden könnten, wo sie möchten.
Nur: wer würde sich trauen, so einen Gutschein zu kürzen, weil die Regierung im Bildungsbereich sparen müsste.
Welchen Anreiz hätten Schulen dann noch, wirtschaftlicher zu werden?
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Umetarek
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von Umetarek »

kaka hat geschrieben:(16 Dec 2017, 12:31)

Den Verweis auf google verstehe ich nicht, deswegen werde ich mich darauf nicht beziehen.
Das ist ein Beispiel für ein Programmierungsspiel für gaaaaanz Kleine
Wenn man das Fach Philosophie braucht, um den Kindern Moral beizubringen, dann läuft in der Erziehung prinzipiel etwas falsch. Da hilft glaube ich auch keine Philosophie.
Wie gesagt, man lernt denken. Das ist immer hilfreich und nicht alle Eltern kennen sich aus mit Platon, Nietsche usw
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von ryu1850 »

shanti hat geschrieben:(16 Dec 2017, 15:28)

Es gibt ja eine Allgemeine Schulpflicht.
Natürlich könnte man jedem Kind einen Bildungsgutschein über einen bestimmten Betrag ausstellen, womit die Eltern es dann da anmelden könnten, wo sie möchten.
Nur: wer würde sich trauen, so einen Gutschein zu kürzen, weil die Regierung im Bildungsbereich sparen müsste.
Welchen Anreiz hätten Schulen dann noch, wirtschaftlicher zu werden?
Bildungsgutschein, dass würde staatlich finanziert bedeuten. Also wollen sie privatschulen staatlich finanzieren?

Wenn jede Schule anbieten könnte was sie wollte wo bleibt dann der allgemeingültige Bildungsabschluss?
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von Misterfritz »

shanti hat geschrieben:(16 Dec 2017, 15:28)
Welchen Anreiz hätten Schulen dann noch, wirtschaftlicher zu werden?
Seit wann müssen Schulen wirtschaftlich sein?
Sie sollen Bildung vermitteln! Und heutzutage soll Schule auch noch Erziehungsdefizite ausgleichen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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shanti
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von shanti »

Warum nicht?
Auch heute wird Privatschulen zimlich genau vorgeschrieben, was sie unterrichten dürfen und müssen.
Eine Finanzierung müsste daran nicht unbedingt etwas ändern, dürfte aber meiner Ansicht nach durchaus mehr Vielfalt zulassen.
Unser Schulsystem stammt in großen teilen immer noch aus dem Kaiserreich. Selbst Reformansätze wie eine Montessoripädagogik
(Maria Montessori starb 1952) werden heute noch als das Neueste vom Neuesten verkauft, sind hochumstritten und werden nicht geduldet. Rudolf Steiner, der die Waldorfpädagogik begründete starb1925. A. S. Neill gründete die Summerhill Schule 1921, die Vorbild für die demokratischen Schulen ist. Diese sind immernoch absolutes "No Go" in unserer Bildungslandschaft.

Ja, ich finde, tendeziell wäre ein bischen frischer Wind im Bildungssystem wichtiger als vergleichbare Abschlüsse auf Teufel komm raus.
Zumindest solange, wie man sich nicht generell eine zeitgemäße Pädagogik zutraut.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von shanti »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Dec 2017, 15:57)

Seit wann müssen Schulen wirtschaftlich sein?
Sie sollen Bildung vermitteln! Und heutzutage soll Schule auch noch Erziehungsdefizite ausgleichen.
Seit Staaten und mit ihnen die steuerzahlenden Bürger nicht mehr Geld ohne Ende haben.
Warum sollte eine Schule ihre Finanzen nicht effizient einsetzen?
EvaZu

Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von EvaZu »

shanti hat geschrieben:(16 Dec 2017, 16:00)

Warum nicht?
Auch heute wird Privatschulen zimlich genau vorgeschrieben, was sie unterrichten dürfen und müssen.
Eine Finanzierung müsste daran nicht unbedingt etwas ändern, dürfte aber meiner Ansicht nach durchaus mehr Vielfalt zulassen.
Unser Schulsystem stammt in großen teilen immer noch aus dem Kaiserreich. Selbst Reformansätze wie eine Montessoripädagogik
(Maria Montessori starb 1952) werden heute noch als das Neueste vom Neuesten verkauft, sind hochumstritten und werden nicht geduldet. Rudolf Steiner, der die Waldorfpädagogik begründete starb1925. A. S. Neill gründete die Summerhill Schule 1921, die Vorbild für die demokratischen Schulen ist. Diese sind immernoch absolutes "No Go" in unserer Bildungslandschaft.

Ja, ich finde, tendeziell wäre ein bischen frischer Wind im Bildungssystem wichtiger als vergleichbare Abschlüsse auf Teufel komm raus.
Zumindest solange, wie man sich nicht generell eine zeitgemäße Pädagogik zutraut.

Als jemand, der selbst auf einer Montessori-Grundschule war und dafür noch heute sehr merkwürdig angeschaut wird, wenn das Thema zur Sprache kommt ("Wie, du warst auf einer Montessori-Schule und hast trotzdem Abitur gemacht und erfolgreich ein Studium beendet? Lernt man da nicht nur Singen und Klatschen?") kann ich nur sagen - ja, alternative Lehrpläne an speziellen Schultypen machen den Kindern Freude und erhöhen die Lernmotivation, stellen jedoch alle Beteiligten (Ministerien, Lehrer, Eltern) vor große organisatorische Herausforderungen. Ich finde dennoch, dass das politische Wissen einen größeren Stellenwert einnehmen sollte, als dies momentan der Fall ist, und zwar nicht nur an bestimmten Schulen, sondern an allen. Warum das automatisch bedeuten soll, dass von einem anderen Fach weniger unterrichtet wird, oder warum es die Schule gar weniger wirtschaftlich machen soll, erschließt sich mir nicht. ;) Eine gute fächerübergreifende Einbindung des Themas erscheint mir hier als das Mittel der Wahl.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von Brainiac »

[MOD] Thema wurde aufgeräumt. Wenn hier jemand noch weiter herumspamt oder beleidigt, wird das Konsequenzen haben.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von Ein Terraner »

shanti hat geschrieben:(16 Dec 2017, 14:54)

Bei "Für die Tonne" fehlen dagegen die Vorschläge irgendwie.
Aber gerne, als erstes müsste mal der Rückstau an Investitionen angegangen werden, so das wenigstens die Gebäude wieder richtig sicher und benutzbar werden. Anschließen sollte bei Thema Bildung ein Bundesweiter Standard ausgearbeitet werden, und wenn es zu Anfang wenigstens nur einheitliche Abschlüsse sind.
[youtube][/youtube]

Wie es dann vom Unterricht her aufgebaut wird, da sollte man sich an denen orientieren die wirklich Ahnung davon haben, an den Lehrern.
[youtube][/youtube]

Dann bin ich der Meinung das der Ansatz von Precht eine gute Grundlage wäre um darauf aufzubauen.
[youtube][/youtube]

Aber alles in allem wird es nicht ohne Investitionen gehen und schon gar nicht ohne entsprechende Veränderungen in der Verantwortung.

Du darfst Boraiel ja gerne mit Argumenten wiedersprechen.
Nein, manche Sachen sind es nicht wert sich auch nur kurz damit zu befassen.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von Ein Terraner »

shanti hat geschrieben:(16 Dec 2017, 14:54)

Na ja, das zeigt wenigstens einen Vorschlag auf, in welche Richtung man ein Schulsystem entwickeln könnte.
Nein, das zeigt eigentlich nur auf wie man es komplett vernichten könnte. Privatschulen gibt es jetzt auch schon, wenn man jetzt die Staatliche Bildung entfernt schneidet man einfach nur den Teil der sich keine Privatschulen leisten kann von Bildung ab, es entsteht eine Klassengesellschaft. Wenn man das nicht als wünschenswertes Ziel sieht ist das Thema schon durchdiskutiert.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von shanti »

Ein Terraner hat geschrieben:(16 Dec 2017, 17:19)

Nein, das zeigt eigentlich nur auf wie man es komplett vernichten könnte. Privatschulen gibt es jetzt auch schon, wenn man jetzt die Staatliche Bildung entfernt schneidet man einfach nur den Teil der sich keine Privatschulen leisten kann von Bildung ab, es entsteht eine Klassengesellschaft. Wenn man das nicht als wünschenswertes Ziel sieht ist das Thema schon durchdiskutiert.
Ich bin nicht dafür, ein staatliches Bildungssystem zu entfernen.
trotzdem hat das Eine mit dem Anderen nichts zu tun.
Man kann jedem teil der Bevölkerung bildung finanzieren, egal ob die dann privat oder staatlich organisiert ist.
Nach dieser Logik dürften Ärzte nur staatlich angestellt sein, weil sonst keine Gesundheitsvorsorge für ärmere Schichten möglich wäre.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von Ein Terraner »

shanti hat geschrieben:(16 Dec 2017, 17:33)

weil sonst keine Gesundheitsvorsorge für ärmere Schichten möglich wäre.
So ist es auch, https://www.welt.de/print-welt/article6 ... en-ab.html Jeder private Arzt bevorzugt auch privatpatienten.

Und sehr große Teile unseres Gesundheitswesen sind nicht Privatisiert aber auch hier wird es schlimmer, wenn du wissen willst wie ein privatisiertes Gesundheitswesen aussieht, dann schau nach Westen.

https://www.aerzteblatt.de/archiv/64543 ... atisierung
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von shanti »

Wie gesagt, ich bin nicht dafür, ein staatliches Bildungssystem zu entfernen,
ich wäre auch der Letzte, der unser Gesundheitsystem bejubeln würde.
Trotzdem stellen freiberufliche Ärzte auch für ärmere Schichten eine gute Gesundheitsvorsorge sicher und private Schulen füren nicht automatisch zu einem Klassen-Bildungssystem.
Im Gegenteil. Heute können sich nur sehr wohlhabende Eltern eine Privatschule leisten. Deshalb sammeln sich finanziell besser gestellte Schichten in Privatschulen. Wenn das Schulgeld vom Staat übernommen würde, würde auch die soziale Mischung in privaten Schulen anders aussehen.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von kaka »

Umetarek hat geschrieben:(16 Dec 2017, 15:36)


Wie gesagt, man lernt denken. Das ist immer hilfreich und nicht alle Eltern kennen sich aus mit Platon, Nietsche usw
Ich finde, dass die ganzen theoretischen Methoden, die diese Leute beschrieben haben sowieso nur in einem geringem Maß in der Praxis anwendbar sind.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von kaka »

shanti hat geschrieben:(16 Dec 2017, 18:38)

Wie gesagt, ich bin nicht dafür, ein staatliches Bildungssystem zu entfernen,
ich wäre auch der Letzte, der unser Gesundheitsystem bejubeln würde.
Trotzdem stellen freiberufliche Ärzte auch für ärmere Schichten eine gute Gesundheitsvorsorge sicher und private Schulen füren nicht automatisch zu einem Klassen-Bildungssystem.
Im Gegenteil. Heute können sich nur sehr wohlhabende Eltern eine Privatschule leisten. Deshalb sammeln sich finanziell besser gestellte Schichten in Privatschulen. Wenn das Schulgeld vom Staat übernommen würde, würde auch die soziale Mischung in privaten Schulen anders aussehen.
Kann es sein, dass du dir selber widersprichst mit den Privatschulen?
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von EvaZu »

Kann mir nochmal jemand erklären, was genau der zwingende Zusammenhang sein soll zwischen "Mehr Politik an deutschen Schulen" und "staatliches vs. privates Schulsystem"? :?: Für mich folgt das Eine kein Stück aus dem Anderen.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von Misterfritz »

EvaZu hat geschrieben:(16 Dec 2017, 19:28)

Kann mir nochmal jemand erklären, was genau der zwingende Zusammenhang sein soll zwischen "Mehr Politik an deutschen Schulen" und "staatliches vs. privates Schulsystem"? :?: Für mich folgt das Eine kein Stück aus dem Anderen.
Das ist wie im RL auch, da weichen Diskussionen auch schon mal vom eigentlichen Thema ab ;)
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von shanti »

kaka hat geschrieben:(16 Dec 2017, 19:24)

Kann es sein, dass du dir selber widersprichst mit den Privatschulen?
Sein kann alles.
Aber könnte es sein, dass es auch andere Argumnte für staatliche Schulen gibt, als vermeintliche Bildungsgarantie für ärmere Schichten?
Und, könntest Du dir bitte die Mühe machen, zu erläutern, wo du den Widerspruch siehst. Ich bin da ganz ratlos.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von shanti »

EvaZu hat geschrieben:(16 Dec 2017, 19:28)

Kann mir nochmal jemand erklären, was genau der zwingende Zusammenhang sein soll zwischen "Mehr Politik an deutschen Schulen" und "staatliches vs. privates Schulsystem"? :?: Für mich folgt das Eine kein Stück aus dem Anderen.
Du hast recht. das führt zu nichts.
Die Ausgangsthese war ungefähr sowas wie: es sollte nur private Schulen geben, dann könnten sich Eltern die Schule aussuchen, die politische Bildung in gewünschter Menge und Färbung bietet.
Aber so richtig überzeugend war das nicht vorgetragen, also, zurück zum Thema.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von Umetarek »

kaka hat geschrieben:(16 Dec 2017, 19:22)

Ich finde, dass die ganzen theoretischen Methoden, die diese Leute beschrieben haben sowieso nur in einem geringem Maß in der Praxis anwendbar sind.
Es geht um die Denkstruktur, nicht um die daraus gezogenen Schlüsse, die Praxis ist irrelevant, wichtig ist die Fähigkeit neue Möglichkeiten zu erdenken.

Das läßt sich nicht direkt in rollende Münze umsetzen, aber erstens ist das durchaus ein Weg dorthin und zweitens, willst du das deine Kinder nur wirtschaftlich erfolgreich sind? Mir ist es wichtig, dass sie auf Dauer allein rumkommen und, das ist das Wichtigste, glücklich sind.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von kaka »

shanti hat geschrieben:(16 Dec 2017, 18:38)

Wie gesagt, ich bin nicht dafür, ein staatliches Bildungssystem zu entfernen,
ich wäre auch der Letzte, der unser Gesundheitsystem bejubeln würde.
Trotzdem stellen freiberufliche Ärzte auch für ärmere Schichten eine gute Gesundheitsvorsorge sicher und private Schulen füren nicht automatisch zu einem Klassen-Bildungssystem.
Im Gegenteil. Heute können sich nur sehr wohlhabende Eltern eine Privatschule leisten. Deshalb sammeln sich finanziell besser gestellte Schichten in Privatschulen. Wenn das Schulgeld vom Staat übernommen würde, würde auch die soziale Mischung in privaten Schulen anders aussehen.
Ich meine, dass du einerseits sagst, dass private Schulen nicht automatisch zu einem Klassen-Bildungssystem führt, andererseits aber, dass finanziell besser gestellte Schichten sich in den Privatschulen sammeln.

Was nun?
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von kaka »

Umetarek hat geschrieben:(16 Dec 2017, 20:57)

Es geht um die Denkstruktur, nicht um die daraus gezogenen Schlüsse, die Praxis ist irrelevant, wichtig ist die Fähigkeit neue Möglichkeiten zu erdenken.

Das läßt sich nicht direkt in rollende Münze umsetzen, aber erstens ist das durchaus ein Weg dorthin und zweitens, willst du das deine Kinder nur wirtschaftlich erfolgreich sind? Mir ist es wichtig, dass sie auf Dauer allein rumkommen und, das ist das Wichtigste, glücklich sind.


Zu aller erst wodurch wird Glück bestimmt, gute Noten, Mandarinen, Bannanen, etc.?

Sicher will ich, dass meine Kinder erfolgreich sind. In unserer Gesellschaft findet das vor allem durch die finanzielle Situation und Macht statt.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von Umetarek »

kaka hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:03)

Zu aller erst wodurch wird Glück bestimmt, gute Noten, Mandarinen, Bannanen, etc.?

Sicher will ich, dass meine Kinder erfolgreich sind. In unserer Gesellschaft findet das vor allem durch die finanzielle Situation und Macht statt.
Dir ist bekannt, dass ab einem gestimmten Gehalt/Reichtum die Zufriedenheit abnimmt? Glück ist individuell und wird bestimmt nicht durch Erwartungsdruck begünstigt.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von shanti »

kaka hat geschrieben:(16 Dec 2017, 20:58)

Ich meine, dass du einerseits sagst, dass private Schulen nicht automatisch zu einem Klassen-Bildungssystem führt, andererseits aber, dass finanziell besser gestellte Schichten sich in den Privatschulen sammeln.

Was nun?
Ach ja, ich hatte vorher einen Bildungsgutschein vorgeschlagen, der jedem ermöglicht, das Schulgeld an einer privaten Schule zu bezahlen.
Privat muß ja nicht gleich teurer heißen. schließlich wollte man jahrzehntelang alles privatisieren, weil die Privatwirtschaft so viel kostengünstiger arbeitet.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von ryu1850 »

shanti hat geschrieben:(16 Dec 2017, 18:38)

Im Gegenteil. Heute können sich nur sehr wohlhabende Eltern eine Privatschule leisten. Deshalb sammeln sich finanziell besser gestellte Schichten in Privatschulen. Wenn das Schulgeld vom Staat übernommen würde, würde auch die soziale Mischung in privaten Schulen anders aussehen.
Aber wenn sie wollen, dass finanziell besser gestellter Schüler und "arme" auf die gleiche Schule gehen, warum wollen sie dann Privatschulen vom Staat bezahlen lassen und nicht einfach die Schüler von der Privatschule auf die Staatliche schicken? Dann wäre die soziale Mischung doch auch erreicht.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von kaka »

shanti hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:13)

Ach ja, ich hatte vorher einen Bildungsgutschein vorgeschlagen, der jedem ermöglicht, das Schulgeld an einer privaten Schule zu bezahlen.
Privat muß ja nicht gleich teurer heißen. schließlich wollte man jahrzehntelang alles privatisieren, weil die Privatwirtschaft so viel kostengünstiger arbeitet.
Ich habe gehört, dass Bafög das bereits heute möglich macht.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von kaka »

Umetarek hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:05)

Dir ist bekannt, dass ab einem gestimmten Gehalt/Reichtum die Zufriedenheit abnimmt? Glück ist individuell und wird bestimmt nicht durch Erwartungsdruck begünstigt.
Das meine ich, was hat das jetzt nur mit dem Fach Politik zu tun?
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von Umetarek »

kaka hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:22)

Das meine ich, was hat das jetzt nur mit dem Fach Politik zu tun?
Wir hatten es gerade über Philosophie :)
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shanti
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von shanti »

ryu1850 hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:14)

Aber wenn sie wollen, dass finanziell besser gestellter Schüler und "arme" auf die gleiche Schule gehen, warum wollen sie dann Privatschulen vom Staat bezahlen lassen und nicht einfach die Schüler von der Privatschule auf die Staatliche schicken? Dann wäre die soziale Mischung doch auch erreicht.
Es geht eben nicht nur um die soziale Mischung. Schule vermittelt ja ganz nebenbei auch Inhalte.
Ich finde, es müssen nicht alle das Gleiche denken und gleich erzogen werden. Ich finde, Eltern dürfen mitentscheiden, ob Schulnoten der Bildung dienlich, Frontalunterricht sinnvoll und jahrgangsübergreifende Klassen ein Fortschritt sind und ihre kinder auf die schule Schicken, die sie pädagogisch für angemessen halten.
Es dürfen auch, von mir aus je nach Elternhaus, unterschiedliche Schüler aus der Schule rauskommen. In der einen Familie spielt Musik, in der nächsten jüdische Religion, in der dritten Sport oder Politik eine große Rolle. Warum dürfen Schulen nicht unterschiedliche Bildungsschwerpunkte und pädagogische konzepte haben?
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von shanti »

kaka hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:21)

Ich habe gehört, dass Bafög das bereits heute möglich macht.
Das weiß ich leider nicht.

Wäre schön, wenn jemand hier darüber etwas wüsste.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von ryu1850 »

shanti hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:31)

Es geht eben nicht nur um die soziale Mischung. Schule vermittelt ja ganz nebenbei auch Inhalte.
Ich finde, es müssen nicht alle das Gleiche denken und gleich erzogen werden. Ich finde, Eltern dürfen mitentscheiden, ob Schulnoten der Bildung dienlich, Frontalunterricht sinnvoll und jahrgangsübergreifende Klassen ein Fortschritt sind und ihre kinder auf die schule Schicken, die sie pädagogisch für angemessen halten.
Es dürfen auch, von mir aus je nach Elternhaus, unterschiedliche Schüler aus der Schule rauskommen. In der einen Familie spielt Musik, in der nächsten jüdische Religion, in der dritten Sport oder Politik eine große Rolle. Warum dürfen Schulen nicht unterschiedliche Bildungsschwerpunkte und pädagogische konzepte haben?
Das geht heute auch schon. Jede staatliche schule hat ein anderes (Zusatz)Programm. Alle Schule haben nur den Kernlehrplan, gemeinsam. Alles was darüber hinaus geht steht doch jedem zur Wahl frei.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von shanti »

ryu1850 hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:35)

Das geht heute auch schon. Jede staatliche schule hat ein anderes (Zusatz)Programm. Alle Schule haben nur den Kernlehrplan, gemeinsam. Alles was darüber hinaus geht steht doch jedem zur Wahl frei.
Nein, das erlebe ich ganz anderst.
Jede Schule wirbt mit ihrem besonderen Profil, dann jedoch hat das gymnasium mit Französisch Schwerpunkt keine einzige Stunde Französisch mehr und die musisch orientierte Schule keinen Pfennig mehr für eine Atelierausstattung.
Der Unterschied zwischen sprachlich und naturwissenschaftlich orientiertem Gymnasium tendiert gegen Null.

Ich wünsche mir ECHTE Unterschiede, nicht nur Werbegags
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von ryu1850 »

shanti hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:45)

Nein, das erlebe ich ganz anderst.
Jede Schule wirbt mit ihrem besonderen Profil, dann jedoch hat das gymnasium mit Französisch Schwerpunkt keine einzige Stunde Französisch mehr und die musisch orientierte Schule keinen Pfennig mehr für eine Atelierausstattung.
Der Unterschied zwischen sprachlich und naturwissenschaftlich orientiertem Gymnasium tendiert gegen Null.

Ich wünsche mir ECHTE Unterschiede, nicht nur Werbegags
Weil sich alle Schulen an den Kernlehrplan halten müssen, können echte Unterschiede nur bei dem was darüber hinaus geht angeboten werden. Und alles was darüber hinaus geht ist halt freiwillig.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von shanti »

ryu1850 hat geschrieben:(16 Dec 2017, 21:54)

Weil sich alle Schulen an den Kernlehrplan halten müssen, können echte Unterschiede nur bei dem was darüber hinaus geht angeboten werden. Und alles was darüber hinaus geht ist halt freiwillig.
Könnte man den Kernlehrplan nicht wirklich auf einen Kern stutzen? Ob barocke Versmaße, Berechnung von Flächeninhalten eines Kreises oder Architektur der Postmoderne so kernwichtig sind, wer weiß das schon.

Ich habe die Bedeutung des Begriffs "Auschwitz" auch nicht in der Schule gelernt.
es gibt Themen, für die man keine Schule braucht. da hilft schon Zeitung lesen.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von ryu1850 »

shanti hat geschrieben:(16 Dec 2017, 22:10)

Könnte man den Kernlehrplan nicht wirklich auf einen Kern stutzen? Ob barocke Versmaße, Berechnung von Flächeninhalten eines Kreises oder Architektur der Postmoderne so kernwichtig sind, wer weiß das schon.

Ich habe die Bedeutung des Begriffs "Auschwitz" auch nicht in der Schule gelernt.
es gibt Themen, für die man keine Schule braucht. da hilft schon Zeitung lesen.
Unser ganzes Bildungssystem muss reformiert und ans 21gste Jahrhundert angepasst werden. Wir haben alle Smartphones, das bedeutet jeder Mensch hat einen "Anschluss" an das Internet. Und das Internet ist ca. die Sammlung des gesamten Wissens der Menschheit.
Das heißt, es hat sich erübrigt "Wissen" zu lernen, weil man alles immer jederzeit überall nachschlagen kann.
Das wichtigste was man in der Schule heutzutage "lernen" oder eher üben sollte ist das "denken". Und genau da sind wir wieder beim Fach Politik, es ist das einzige Fach, dessen primäres Ziel es ist "richtiges(systematisches) Denken" zu lehren.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von shanti »

ryu1850 hat geschrieben:(16 Dec 2017, 22:29)

Unser ganzes Bildungssystem muss reformiert und ans 21gste Jahrhundert angepasst werden. Wir haben alle Smartphones, das bedeutet jeder Mensch hat einen "Anschluss" an das Internet. Und das Internet ist ca. die Sammlung des gesamten Wissens der Menschheit.
Das heißt, es hat sich erübrigt "Wissen" zu lernen, weil man alles immer jederzeit überall nachschlagen kann.
Das wichtigste was man in der Schule heutzutage "lernen" oder eher üben sollte ist das "denken". Und genau da sind wir wieder beim Fach Politik, es ist das einzige Fach, dessen primäres Ziel es ist "richtiges(systematisches) Denken" zu lehren.
Ich gebe dir recht, dass das Denken lernen die Aufgabe der Schule im 21 Jhdt ist.
Aber ehrlich gesagt, ich lerne richtiges Denken in der Kunst.
Ich halte das aber nicht für die exklusiv einzig mögliche Methode. denken lernen kann man in jedem fach mit tausend Themen.
Was genau der Lehrplan an Dingen enthält, die man nie wieder im Leben brauchen wird, ist unterschiedlich und meist völlig egal.
Gerade deshalb dürfte man die Leute gerne mehr das und so lernen lassen, was und wie es ihnen entspricht.

Dieses " die Schüler wissen nicht mehr, was Auschwitz bedeutet" handelt gar nicht von Schule. Es ist nur eine Pathosformel, mit der sich ein paar Geschichtsprofessoren ihre bedeutung unterstreichen möchten.
Wahrscheinlich meldet morgen irgendein Zahnarzt Fachmagazin, deutsche Schüler können nicht mehr auf Anhieb sagen, wieviele Zähne der Mensch hat.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von ryu1850 »

shanti hat geschrieben:(16 Dec 2017, 22:50)

Ich gebe dir recht, dass das Denken lernen die Aufgabe der Schule im 21 Jhdt ist.
Aber ehrlich gesagt, ich lerne richtiges Denken in der Kunst.
Ich halte das aber nicht für die exklusiv einzig mögliche Methode. denken lernen kann man in jedem fach mit tausend Themen.
Was genau der Lehrplan an Dingen enthält, die man nie wieder im Leben brauchen wird, ist unterschiedlich und meist völlig egal.
Gerade deshalb dürfte man die Leute gerne mehr das und so lernen lassen, was und wie es ihnen entspricht.

Dieses " die Schüler wissen nicht mehr, was Auschwitz bedeutet" handelt gar nicht von Schule. Es ist nur eine Pathosformel, mit der sich ein paar Geschichtsprofessoren ihre bedeutung unterstreichen möchten.
Wahrscheinlich meldet morgen irgendein Zahnarzt Fachmagazin, deutsche Schüler können nicht mehr auf Anhieb sagen, wieviele Zähne der Mensch hat.
https://www.wissensdialoge.de/was_ist_k ... es_denken/

Genau diese Fähigkeit ist in meinen Augen "richtiges Denken". Deswegen ja im Politikunterricht, in dem Fach geht es nicht um Themen sondern um die Methodik die vermittelt wird. Man kann als Lehrer in Politik behandeln was man möchte, solange am ende die Methoden hängen bleiben.

Das es völlig irrelevant ist, zu wissen was Auschwitz ist da stimme ich 100% zu. Man weiß auch ohne Auschwitz, dass Völkermord nicht in Ordnung ist.
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Re: Zu wenig Politik in deutschen Schulen?!

Beitrag von Vongole »

ryu1850 hat geschrieben:(16 Dec 2017, 23:26)

https://www.wissensdialoge.de/was_ist_k ... es_denken/

Genau diese Fähigkeit ist in meinen Augen "richtiges Denken". Deswegen ja im Politikunterricht, in dem Fach geht es nicht um Themen sondern um die Methodik die vermittelt wird. Man kann als Lehrer in Politik behandeln was man möchte, solange am ende die Methoden hängen bleiben.

Das es völlig irrelevant ist, zu wissen was Auschwitz ist da stimme ich 100% zu. Man weiß auch ohne Auschwitz, dass Völkermord nicht in Ordnung ist.
Im Politikunterricht geht es nicht um Themen?
Kein Wunder, dass heute Abiturienten Adenauer für den deutschen Außenminister irgendwann in den Sechzigern halten, nicht wissen, wie der Bundestag zusammen gesetzt wird, die Verfassung nicht kennen und was darauf fußt,
von europäischer Politik weniger Ahnung als von der neuesten Fitnessapp haben, von politischer Geschichte ganz zu schweigen.

Auschwitz ist irrelevant? Völkermord ist nicht in Ordnung?
Wissen Sie eigentlich, was Sie da völlig ungerührt von sich geben?
Wenn ich Sie nicht im 35er Thread gelesen hätte, wüsste ich eine Menge dazu zu sagen.
Nur fehlt mir bei diesem Thema vollkommen die Methodik, die Ihren Kopf erreichen könnte.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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