Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

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Uffhausen
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Arcturus hat geschrieben:(14 Jan 2019, 19:40)
Der Protest gegen den ÖR kommt ja nicht von ungefähr.
Aber was ist "ungefähr"?

"Ungefähr" wörtlich genommen ist nichts eindeutiges. Und das spiegelt dieser Thread exakt wider. Prostest schön und gut - aber für was oder gegen WAS GENAU?
Ist das denn wichtig?

Natürlich ist das wichtig! Es geht schließlich um Ernsthaftig- und Glaubwürdigkeit. Klar, man kann sich prima drüber unterhalten und leidenschaftlich diskutieren - aber wenn man sich dafür bspw. nur auf den Stammtisch oder diverse soziale Massenmedien beschränkt, kommt das nicht bei den Betroffenen an - und diese können folglich alles als "Geschwätz" abtun.

Wenn dir die Art des Protestes nicht wichtig erscheint, dann musst du dir die Frage stellen lassen, ob du dich einfach nur über das Thema auskotzen willst und das war's schon, oder ob du wirklich was bewegen willst, bzw. was verändert haben möchtest.
Fakt ist: es kann nicht so bleiben, wie es ist.
Einverstanden. Aber nochmal: WAS kann nicht so bleiben, wie es ist?

Geht's nur um die Gebühren? Sind sie zu hoch oder nur falsch ausgegeben? Haben wir zuviele regionale ÖR-Programme oder nur zuviele Tatortableger? Was ist mit den Radioprogrammen? Zuviel, zu teuer, falsche Musik, zu wenig Nachrichten? Die Liste ließe sich ewig fortsetzen. Eindeutig wird sie jedoch nicht, nur so "ungefähr"... :rolleyes:
Scheint die Leute nicht so zu stören, ganz im Gegensatz zu den GEZ-Gebühren.
Die Leute stört vieles nicht, was sie eigentlich stören sollte und sie stören sich stattdessen lieber an Sachen, die sie nicht stören bräuchten. Darum haben wir ja soviele Probleme auf dieser Welt.

Welche lebensnotwendigen Vorteile sind denn zu erwarten, wenn wir ein Dasein OHNE GEZ-Gebühren hätten? Löst es die Flüchtlingskrise? Sichert es unsere Rente? Sorgt es für Fachkräfte? Saniert es marode Schulen oder Straßen? Usw.

Ganz ehrlich - wir hätten doch nur ein bisschen mehr Geld zur freien Verfügung, mit welchem wir bspw. ein- oder zweimal schick Essen gehen könnten und schon ist's wieder weg. Ansonsten bleibt alles wie gehabt.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Liberty hat geschrieben:(14 Jan 2019, 21:06)

Es gibt einfach kein vernünftiges Argument, warum alle Bürger den ÖR bezahlen sollen, während bei anderen Medien nur die Bürger zahlen, die das Medium auch haben wollen und nutzen.

Der Fussball-Fan zahlt sein Sky alleine. Der Serien-Fan zahlt sein Netflix alleine. Auch wenn ich begeisterter Zeituntsleser bin, zahle ich meine FAZ oder meinen Spiegel alleine. Aber für Pilawa-Quizshows und ZDF-Dokus müssen alle Bürger zwangsweise bezahlen.

Dafür gibt es halt kein rationales Argument.
Wenn du dir deine FAZ oder deinen Spiegel kaufst, bezahlst du dann jeweils das GANZE Produkt, also inklusive allen Inhalten, die dich nicht interessieren oder die du vielleicht sogar strikt ablehnst - oder zahlst VARIABEL, also nur anteilig genau das, was dich tatsächlich interessiert oder interessieren könnte?

So ist es bei den ÖR doch auch - du interessierst dich vielleicht nur für die Nachrichten, die Talkshows, die Dokus, die Seifenopern oder die Tatorte - aber du bezahlst und finanzierst trotzdem alles andere mit, ganz egal, ob du willst oder nicht.

Das eigentliche Manko ist doch, dass es sich bei den GEZ-Gebühren quasi um ein "Abo" handelt. Du musst bezahlen, auch wenn du bspw. einen Monat keine ÖR-Medien konsumiert hast. Wenn du bspw. deine FAZ oder deinen Spiegel ohne Abo regelmäßig einzeln kaufst, kannst du dagegen "kostenlos" und frei nach Belieben aussetzen.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Uffhausen hat geschrieben:(15 Jan 2019, 12:32)

Aber was ist "ungefähr"?

"Ungefähr" wörtlich genommen ist nichts eindeutiges. Und das spiegelt dieser Thread exakt wider. Prostest schön und gut - aber für was oder gegen WAS GENAU?
Den Einen stört das Eine, dem Anderen das Andere. Ich kann doch nicht für alle ÖR-Kritiker sprechen.
Natürlich ist das wichtig! Es geht schließlich um Ernsthaftig- und Glaubwürdigkeit. Klar, man kann sich prima drüber unterhalten und leidenschaftlich diskutieren - aber wenn man sich dafür bspw. nur auf den Stammtisch oder diverse soziale Massenmedien beschränkt, kommt das nicht bei den Betroffenen an - und diese können folglich alles als "Geschwätz" abtun.
Es war so gemeint, dass es nun mal verschiedene Arten der Kritik am ÖR gibt. Es ist in unserer Diskussion jetzt nicht wichtig. Aber ich werde gleich konkret.
Wenn dir die Art des Protestes nicht wichtig erscheint, dann musst du dir die Frage stellen lassen, ob du dich einfach nur über das Thema auskotzen willst und das war's schon, oder ob du wirklich was bewegen willst, bzw. was verändert haben möchtest.
Was soll ich denn als Einzelperson denn schon bewegen können? Verweiger ich die Zahlung, habe ich schon bald den Gerichtsvollzieher am Hals.
Einverstanden. Aber nochmal: WAS kann nicht so bleiben, wie es ist?
Die Höhe der Gebühren? Die schlechte Qualität? Die Programmvielfalt? Den unglaublich aufgeblähten Apparat? Wofür brauchen wir beispielsweise zig Rundfunkorchester? Dir ist auch klar, wieviel Nachrichtensprecher, Intendanten und diverse Sportexperten verdienen?
Geht's nur um die Gebühren? Sind sie zu hoch oder nur falsch ausgegeben? Haben wir zuviele regionale ÖR-Programme oder nur zuviele Tatortableger? Was ist mit den Radioprogrammen? Zuviel, zu teuer, falsche Musik, zu wenig Nachrichten? Die Liste ließe sich ewig fortsetzen. Eindeutig wird sie jedoch nicht, nur so "ungefähr"... :rolleyes:
Wieso rollst du virtuell mit den Augen? Akzeptiere doch einfach, dass es genug Grund für Kritik gibt. Natürlich sind die Gebühren zu hoch (EIne kaum zu überbietende Dreistigkeit, noch mehr zu verlangen), für mich wird das enorm viele Geld auch falsch ausgegeben. Im Internet kriegst du JEDE Musik dieser Welt, die du kostenlos oder gegen geringe Gebühr streamen kannst. Beim Radio würde ich ganz stark kürzen - warum hat der WDR 10 Radiosender? Was sollen diese Sender mehr haben, als die verfügbaren privaten? Die einzige Ausnahme ist für mich WDR5. Jetzt ein wenig eindeutiger?
Die Leute stört vieles nicht, was sie eigentlich stören sollte und sie stören sich stattdessen lieber an Sachen, die sie nicht stören bräuchten. Darum haben wir ja soviele Probleme auf dieser Welt.
Und du entscheidest, was die Leute stören soll und was nicht?
Welche lebensnotwendigen Vorteile sind denn zu erwarten, wenn wir ein Dasein OHNE GEZ-Gebühren hätten? Löst es die Flüchtlingskrise? Sichert es unsere Rente? Sorgt es für Fachkräfte? Saniert es marode Schulen oder Straßen? Usw.

Ganz ehrlich - wir hätten doch nur ein bisschen mehr Geld zur freien Verfügung, mit welchem wir bspw. ein- oder zweimal schick Essen gehen könnten und schon ist's wieder weg. Ansonsten bleibt alles wie gehabt.
Na wenn das so ist, gib mir einfach 18 Euro im Monat - kommt ja keiner zu Schaden und alles bleibt wie gehabt. Würde dir dann auch ein Lied singen, was du nicht hören willst.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Alexyessin hat geschrieben:(14 Jan 2019, 15:56)
Was mich nicht interessiert, das schau ich eh nicht.
Aber arte, 3 Sat und Terra X bringen schon gute Dokus.
Dann schaun's mal welchen (einstelligen) Prozentsatz der 8 ÖR Milliarden Arte & Co bekommen. Das Geld ist zu 90% verbrannt.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Jan 2019, 16:03)

Nur mal so: Der historische Grund, weshalb der ÖRR über Gebühren und nicht über Steuern finanziert wird, ist, dass man keinen Staatsrundfunk möchte. Die Verhinderung des sogenannten Adenauer-Fernsehens 1961 durch das Bundesverfassungsgericht war einer der Meilensteine in der Entwicklung der Bundesrepublik.
Richtig, so die staatliche Sprachregelung. Hierzu zu beachten:

(1) nun wird der D-ÖR materiell durch eine als Beitrag getarnte Steuer finanziert und ist staatsnah besetzt.

(2) Wenn man die Kirchen aufgrund ihrer STeuerfinanzierung als "staatlich" definieren würde, dann müssten auch die Kirchenleute in den Gremien als Staatsnahe Mitglieder gezählt werden. Damit geht die Fiktion der "Staatsferne" endgültig den Bach runter.

(3) Allerdings wäre hier zu beachten, dass die Kirchensteuer materiell eher Beitragscharakter hat, als der sog. "Rundfunkbeitrag". Aus der Kirche kann man austreten. Insoweit ist da wenigstens die für Beitragscharakter einer Abgabe entscheidende Gruppenhomogenität gewahrt, was beim sog. "Rundfunkbeitrag" nicht der Fall ist.

(4) der BHG hat längst entschieden, dass es nicht auf den Modus der Erhebung der Mittel (Steuer, Beitrag, "Beitrag" etc.) ankommt, sondern auf die Zusammensetzung der entscheidungsbefugten Gremien.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Uffhausen hat geschrieben:(14 Jan 2019, 16:33)
Muss ALLES "toll" sein? Wenn ich bspw. in einem Laden einkaufe, zahle ich ungefragt bspw. die Schaufensterdeko mit. Ganz egal ob ich sie "toll" oder "unterirdisch" finde. Ich finanziere auch mit meinem Einkauf den Lohn der Verkäuferin mit - ganz egal, ob ihre Beratungskünste "toll" oder "unterirdisch" sind. Ich finanziere mit meinem Einkauf außerdem den Voreinkauf diverser Produkte mit, die ich definitiv nicht konsumiere, vielleicht sogar strikt ablehne - interessiert keine Sau, das man hierbei und anderswo vielleicht auch eine ganze Menge Geld sparen könnte. Nochmal: Warum diese extreme Versteifung auf die GEZ-Gebühren und den ÖRR, wenn anderswo dasselbe Prinzip unbeachtet bis toleriert wird?
Der Lohn der Verkäuferin, Euer Durchlaucht, und der Voreinkauf sind ok, weil notwendige Ausgaben, der Einsatz einer inkompetenten Kraft als Verkäuferin erfüllt zudem eine wichtige soziale Funktion. Da zahle ich gern. Der Kunde entscheidet über den Preis, ob das Schweinefleisch aus dem holländischen Massenbetrieb, oder vom Bauern von nebenan kommt. Ihr Argument spiegelt keine Kompetenz wieder Sie brauchen meine Hilfe:

Sie hätten argumentieren müssen: Als Kunde finanziere ich ungewollt die Werbung im privaten Fernsehen mit.

Auch hier scheitern Sie: Versteckte Kosten (Werbung etc.) werden vom Käufer i.d.R. in einer Höhe mitgetragen, die seinem tatsächlichen Konsum entspricht. Die ÖR könnte ein derart soziales Finanzierungsmodell ebenfalls realisieren z.B. über ein Mehrwertsteuerartiges Modell. Der Gesetzgeber schädigt mit der Kopfpauschale jedoch gezielt die Einkommensschwachen. Dagegen wende ich mich.

Uffhausen hat geschrieben:(15 Jan 2019, 12:32)
Ganz ehrlich - wir hätten doch nur ein bisschen mehr Geld zur freien Verfügung, mit welchem wir bspw. ein- oder zweimal schick Essen gehen könnten und schon ist's wieder weg. Ansonsten bleibt alles wie gehabt.
Edler Freiherr gerade haben Sie sich als Verdiener von >5000,-/mon geoutet.
Das Finanzierungsmodell des ÖR in D drängt arbeitende Leute, die vorübergehend am Existenzminimum verdienen, in den Leistungsbezug. Der gesamtgesellschftliche Schaden ist nicht überschaubar. Und wird auch die >5k-Verdiener treffen.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Kritikaster hat geschrieben:(15 Jan 2019, 08:41)
Im wesentlichen darin, dass Streaminganbieter, im Gegensatz zum ÖR, ganz gezielt NUR solche Programmangebote machen (müssen), mit denen Geld zu verdienen ist. Ich dachte echt nicht, dass das einer Erklärung bedurfte.
Bedarf es! Da die ÖR inzwischen zu 90% ebenfalls auf Quote gehen. Die 10% Qualitätsangebote rechtfertigen keine EUR 8 Mrd/a
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Alster hat geschrieben:Das Finanzierungsmodell des ÖR in D drängt arbeitende Leute, die vorübergehend am Existenzminimum verdienen, in den Leistungsbezug.
Nö. Der Rundfunkbeitrag wird bei der Berechnung dahingehend, ob ein Leistungsanspruch im Sinne des SGB II ("Hartz IV") oder des SGB XII (Grundsicherung bei befristeter oder unbefristeter voller Erwerbsminderung oder bei zu niedriger Altersrente) besteht, nicht berücksichtigt.

Werden einem Antragsteller Leistungen nach dem SGBII oder dem SGB XII bewilligt, erhält er jedoch vom Grundsicherungsträger ein extra Schreiben, mit dem er oder sie sich von der Rundfunkgebühr für die Dauer der Leistungsbewilligung befreien lassen kann.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Raskolnikof hat geschrieben:(15 Jan 2019, 10:27)
Wenn ich mir das so vorstelle. Kein ÖRR und kein ÖRF mehr. Das Radio ist praktisch tot. Und das Fernsehen? Nur noch die Privaten mit Soaps und anderen Dreck. Halbwegs seriöse Nachrichtensendungen, politischen Diskussionen, Wissenschaftssendungen, Gesundheit, Umwelt, Bildung... Nichts mehr. Stattdessen eben das schon vorhandene Verdummungsfernsehen von RTL und Co. und Streamingdienste wie Netflix. Das soll die Zukunft sein? Nein Danke!
Selbst wenn ich nur einen kleinen Teil des ÖRR und ÖRF nutze ist mir das 18 Euro und wenn nötig auch noch mehr wert.
Bis zum Erbrechen derselbe Senf ausgerechnet von dem, der jammert, dass wir uns im Kreis drehen. Dann muss ich mich halt auch wiederholen.
Warum nicht einfach Nachrichten von BBC, CNN, SPON oder Bildungsangebote von Youtube anstatt überteuerten Dreck vom Staatsfunk:
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(15 Jan 2019, 20:29)
Werden einem Antragsteller Leistungen nach dem SGBII oder dem SGB XII bewilligt, erhält er jedoch vom Grundsicherungsträger ein extra Schreiben, mit dem er oder sie sich von der Rundfunkgebühr für die Dauer der Leistungsbewilligung befreien lassen kann.
Eben! Nur bei Leistungsbezug, oder zumindest Berechtigung dazu ist Befreiung möglich. Dazu muss sich der Geschädigte immensen Verwaltungsaufwand aufbürden, Lebensversicherungen kündigen etc. Auch kleine Vermögen werden so gänzlich zerschlagen.
Daher schrieb ich: der Rundfunk-"Beitrag" drängt die noch arbeitswilligen Geschädigten in den Leistungsbezug.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Alster hat geschrieben:(15 Jan 2019, 20:31)

... anstatt überteuerten Dreck vom Staatsfunk
Der Begriff "Staatsfunk" ist sachlich falsch. Die Merkel ruft ja nicht in der Tagesschau an und sagt der Redaktion "Hömma, Ihr müsst dat so und so machen".
Tick|Trick|und Track

Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Alster hat geschrieben:(15 Jan 2019, 20:36)

Eben! Nur bei Leistungsbezug, oder zumindest Berechtigung dazu ist Befreiung möglich. Dazu muss sich der Geschädigte immensen Verwaltungsaufwand aufbürden, Lebensversicherungen kündigen etc. Auch kleine Vermögen werden so gänzlich zerschlagen.
Daher schrieb ich: der Rundfunk-"Beitrag" drängt die noch arbeitswilligen Geschädigten in den Leistungsbezug.
Tjo, dann könnten die Arbeitgeber ja auch ihre Löhne mal ein bisschen erhöhen, denn dann kann sich der Ex-Geringverdiener auch den Rundfunkbeitrag leisten UND geht weiter gerne arbeiten und denkt sich nicht "Ach nö, dann bleibe ich lieber zu Hause, den Rundfunkbeitrag erlässt ja der Staat". ;)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Echt »

Politik und das ÖRF würden halt deutlich glaubwürdiger rüber kommen, wenn sich ich keine Politiker beim ÖRF tummeln würden. Was haben die da zu suchen? Kein einziger Politker dürfte beim ÖRF beschäftigt sein. Wer nicht als Staatsfunk gesehen werden will, der sorgt dafür, dass das ÖRF frei von Politikern ist. Solange das nicht der Fall ist, wird der ÖRF völlig zu Recht als Staatsfunk bezeichnet. Selber schuld, wenn man sich unglaubwürdig macht.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Echt hat geschrieben:(15 Jan 2019, 20:47)Kein einziger Politker dürfte beim ÖRF beschäftigt sein.
Dass Politiker beim ÖRF beschäftigt sind, ist mir jetzt aber neu. Quelle?

Übigens würden AfD-Politiker wohl sehr gerne beim ÖRR und ÖRF beschäftigt sein.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Alster hat geschrieben:(15 Jan 2019, 20:19)
Edler Freiherr gerade haben Sie sich als Verdiener von >5000,-/mon geoutet.
Tatsächlich sind es brutto etwas über die Häfte. Ich arbeite in der Altenpflege, mein Lieber. Wir sind arm und arm dran. ;)

Würdest du dein Geld, mit dem du bislang die ÖR finanzierst, denn lieber in Lohnanpassung für uns Angestellte in der Altenpflege investieren? Oder ist hier auch mit viel ähnlichem Prostest wie bei den GEZ-Gebühren zu rechnen à la Wieso soll ich die AltenpflegerInnen finanzieren, wenn ich doch schon eine Polin für meine Eltern bezahlen muss o. ä.?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Arcturus hat geschrieben:(15 Jan 2019, 13:57)
Den Einen stört das Eine, dem Anderen das Andere. Ich kann doch nicht für alle ÖR-Kritiker sprechen.
Hilfreich zur Problemlösung ist das freilich nicht; also, wenn jeder nur für sich selber sprechen kann und dann jeder was anderes kritisiert.
Was soll ich denn als Einzelperson denn schon bewegen können?
Du hast doch schon was bewegt und meidest seit geraumer Zeit die ÖR (bezieht sich das eigentlich auf ALLE ÖR-Angebote oder nur bestimmte Bereiche?). Wenn das jetzt alle Kritiker auch tun würden, könnte das massive Auswirkungen auf die Quoten haben, Marktanteile brechen ein, Werbeverträge platzen o. ä. Auf jeden Fall dürfte es nicht spurlos an den ÖR vobei gehen.

Ist jetzt zwar nur eine fixe Idee, aber sie wäre durchführbar. Persönlich habe ich die Erfahrung bei "Lügenpresse"-Überzeugten gemacht, dass eben diese umso abhängiger von dem von ihnen kritisierten Medium sind, als es anhand ihrer abwertenden Kritik den Anschein macht. Kann mir gut vorstellen, dass das bei vielen ÖR-Kritikern nicht anders ist. Vielleicht weniger, weil ihnen insgeheim das Programm doch zusagt, sondern mehr, weil sie Aufreger in ihrem Leben benötigen. Deswegen wollte ich ja wissen, welcher Natur der Protest gegen den ÖR ist.
Verweiger ich die Zahlung, habe ich schon bald den Gerichtsvollzieher am Hals.

Verweigern wäre auch zu leicht; aber das dann gleich der Gerichtsvollzieher ankommt, ist ohne jeden Zweifel ein Problem, das schnellstmöglich bereinigt gehört.

Ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn die ÖR privatisiert werden würden und nur noch gegen Bezahlung zugänglich wären.
Wieso rollst du virtuell mit den Augen? Akzeptiere doch einfach, dass es genug Grund für Kritik gibt.
Ich rolle mit den Augen, weil die Kritik zwar deutlich, aber furchtbar unübersichtlich und bisweilen masslos aufgebauscht ist.

Ich akzeptiere, dass es Grund genug für Kritik gibt - ich habe sogar selber einen Punkt parat: Bei meinem Ex-Lieblingsradiodender von den ÖR gab es vor zwanzig Jahren noch bei Radiogewinnspielen ausschließlich Stofftiere, Käppis oder T-Shirts zu ergattern; relativ legitim, wie ich heute finde. Anfang der Nullerjahre ging man aber zunehmend dazu über, exklusive Urlaubsreisen zu verlosen. Soweit ich informiert bin, machen sie das dort immer noch. Ich sehe auch nicht ein, warum ich diesen Unsinn mit meinen GEZ-Gebühren finanzieren soll.

Fakt ist dagegen leider auch, das eben dieser Radiosender stetig steigende Hörerzahlen vorweisen kann - keine Ahnung, ob's an den gebührenfinanzierten Hörer-Urlaubsreisen liegt. Könnten sie einem zumindest entgegnen, wenn man sie dafür kritisierte - und sie könnten damit eben auch ohne weiteres Gebührenerhöhungen als notwendig begründen. Und egal, was du entgegnest, sie würden dir immer mit dem Holzhammer-Argument der gestiegenen Hörerzahlen und Marktanteile kommen.

Eine (evt. zeitweilige) Gebührenerhöhung könnte ich aber hinnehmen, wenn die ÖR z. B. eine Mammut-Mediathek erstellen würden, in welcher sie alle ihre in den Archiven schlummernden Werke aus der Vergangenheit KOSTENLOS und digital überarbeitet zur Verfügung stellen würden; am besten noch downloadbar. Schließlich ist das ALLES abbezahlte, öffentliche "Ware", die uns jedoch verweigert wird. Stattdessen werden hin und wieder alte Sachen auf DVD angeboten und müssen somit NOCHMAL bezahlt werden.
Im Internet kriegst du JEDE Musik dieser Welt, die du kostenlos oder gegen geringe Gebühr streamen kannst.
Ich persönlich halte gar nichts von Musik streamen - halte mich für altmodisch, aber bin bin jemand, der Musik noch "besitzen" will. Ich finde es schade, dass ich kaum noch CD's kaufen und somit (meine) Musik "in den Händen halten" kann und nur mit Mühe habe ich mich an die Downloaderei gewöhnt und sammle meine Musik nunmehr auf USB-Sticks.
Und du entscheidest, was die Leute stören soll und was nicht?
Was ist dir denn wichtiger - dass du heute absofort die GEZ-Gebühren einsparen kannst (= Quantität)

oder

dass du später im Rentenalter ein finanziell sicheres Leben führen kannst (= Qualität)?
Na wenn das so ist, gib mir einfach 18 Euro im Monat - kommt ja keiner zu Schaden und alles bleibt wie gehabt. Würde dir dann auch ein Lied singen, was du nicht hören willst.
Du spottest bestätigend. ;)
Zuletzt geändert von Uffhausen am Di 15. Jan 2019, 21:24, insgesamt 2-mal geändert.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Echt »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(15 Jan 2019, 20:57)

Dass Politiker beim ÖRF beschäftigt sind, ist mir jetzt aber neu. Quelle?

Übigens würden AfD-Politiker wohl sehr gerne beim ÖRR und ÖRF beschäftigt sein.
Ist ein Aufsichtsgremium keine Beschäftigung?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Echt hat geschrieben:(15 Jan 2019, 21:20)

Ist ein Aufsichtsgremium keine Beschäftigung?
Nein.
Echt
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Echt »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(15 Jan 2019, 21:24)

Nein.
Natürlich ist es das. Das Wort Beschäftigung kannst du dir mit der Suchmaschine suchen und erklären lassen.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Echt hat geschrieben:(15 Jan 2019, 21:27)

Natürlich ist es das. Das Wort Beschäftigung kannst du dir mit der Suchmaschine suchen und erklären lassen.
Bei NTV z.B. ist der Chefredakteur vom Janzen tatsächlich beschäftigt. Der sagt aber, wo es langgeht, politisch. Wenn da ne linke Praktikantensocke bei ihm ankommt und sagt "Ich will einen fairen Bericht über Rosa Luxemburg", dann kantet der Chefredakteur (ohne Anwendung eines Kantholzes) die linke Socke raus aus der Redaktion.

Beim ÖRR und ÖRF hingegen darf der AfD-Politiker, der mit im Kontrollgremium sitzt, die Ausstrahlung über das Thema "Hitlers Humanismus und Hitlers Schäferhunde" verlangen und wird deswegen nicht rausgekantet (obwohl es Versuche von Seiten der AfD geben würde, das so darzustellen).
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Uffhausen hat geschrieben:(15 Jan 2019, 21:20)

Hilfreich zur Problemlösung ist das freilich nicht; also, wenn jeder nur für sich selber sprechen kann und dann jeder was anderes kritisiert.
Natürlich nicht, aber gibt es einen anderen Weg, der Erfolg verspricht?
Du hast doch schon was bewegt und meidest seit geraumer Zeit die ÖR (bezieht sich das eigentlich auf ALLE ÖR-Angebote oder nur bestimmte Bereiche?). Wenn das jetzt alle Kritiker auch tun würden, könnte das massive Auswirkungen auf die Quoten haben, Marktanteile brechen ein, Werbeverträge platzen o. ä. Auf jeden Fall dürfte es nicht spurlos an den ÖR vobei gehen.
Stimmt. Meidung des ÖR ist ja schon etwas. Das Einzige, was ich konsumiere, ist WDR5 aufgrund des Informationsgehaltes. Früher habe ich die eine oder andere Doku und monitor geschaut, aber allein zeitlich komme ich gar nicht zum Konsumieren. Abends, wenn die Kiddies im Bett sind, ziehen wir uns 1-2 Folgen irgendeiner Serie bei Netflix rein und das war es dann. Meine Frau schaut hier und da mal ÖR, da mache ich in der Regel nebenbei was anderes.

Im Grunde widerspricht sich das ja: Wie kann ich etwas kritisieren, was ich nicht schaue? :D (Also nicht auf mich bezogen, ich beziehe mich ja größtenteils auf Erfahrungen von vor min. 2 Jahren)
Ist jetzt zwar nur eine fixe Idee, aber sie wäre durchführbar. Persönlich habe ich die Erfahrung bei "Lügenpresse"-Überzeugten gemacht, dass eben diese umso abhängiger von dem von ihnen kritisierten Medium sind, als es anhand ihrer abwertenden Kritik den Anschein macht. Kann mir gut vorstellen, dass das bei vielen ÖR-Kritikern nicht anders ist. Vielleicht weniger, weil ihnen insgeheim das Programm doch zusagt, sondern mehr, weil sie Aufreger in ihrem Leben benötigen. Deswegen wollte ich ja wissen, welcher Natur der Protest gegen den ÖR ist.
Von Lügenpresse-Krakeelern braucht man ja auch nicht allzu viel erwarten. Auch die müssen jedoch ÖR konsumieren, um es überhaupt kritisieren zu können.
Ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn die ÖR privatisiert werden würden und nur noch gegen Bezahlung zugänglich wären.
Da sind wir doch mal einer Meinung.
Ich rolle mit den Augen, weil die Kritik zwar deutlich, aber furchtbar unübersichtlich und bisweilen masslos aufgebauscht ist.
Hier wird doch nur die Kritik an dem ÖR diskutiert. Was ist denn daran aufgebauscht? Unübersichtlich ist die Kritik absolut, das hängt aber nunmal mMn mit den vielen Kritikpunkten zusammen.
Ich akzeptiere, dass es Grund genug für Kritik gibt - ich habe sogar selber einen Punkt parat: Bei meinem Ex-Lieblingsradiodender von den ÖR gab es vor zwanzig Jahren noch bei Radiogewinnspielen ausschließlich Stofftiere, Käppis oder T-Shirts zu ergattern; relativ legitim, wie ich heute finde. Anfang der Nullerjahre ging man aber zunehmend dazu über, exklusive Urlaubsreisen zu verlosen. Soweit ich informiert bin, machen sie das dort immer noch. Ich sehe auch nicht ein, warum ich diesen Unsinn mit meinen GEZ-Gebühren finanzieren soll.

Fakt ist dagegen leider auch, das eben dieser Radiosender stetig steigende Hörerzahlen vorweisen kann - keine Ahnung, ob's an den gebührenfinanzierten Hörer-Urlaubsreisen liegt. Könnten sie einem zumindest entgegnen, wenn man sie dafür kritisierte - und sie könnten damit eben auch ohne weiteres Gebührenerhöhungen als notwendig begründen. Und egal, was du entgegnest, sie würden dir immer mit dem Holzhammer-Argument der gestiegenen Hörerzahlen und Marktanteile kommen.
Vielleicht werden diese Urlaubsreisen ja auch gesponsert? Du hast wirklich keinerlei weitere Kritik am ÖR?
Eine (evt. zeitweilige) Gebührenerhöhung könnte ich aber hinnehmen, wenn die ÖR z. B. eine Mammut-Mediathek erstellen würden, in welcher sie alle ihre in den Archiven schlummernden Werke aus der Vergangenheit KOSTENLOS und digital überarbeitet zur Verfügung stellen würden; am besten noch downloadbar. Schließlich ist das ALLES abbezahlte, öffentliche "Ware", die uns jedoch verweigert wird. Stattdessen werden hin und wieder alte Sachen auf DVD angeboten und müssen somit NOCHMAL bezahlt werden.
Auf gar keinen Fall. Wenn jemand diese theoretische Mammut-Mediathek (die ich begrüßen würde) in Anspruch nehmen möchte, dann kann er ja monatlich im Abo-Verfahren dafür löhnen. Ansonsten bestrafe ich doch wieder nur die, die kein Interesse daran haben.
Ich persönlich halte gar nichts von Musik streamen - halte mich für altmodisch, aber bin bin jemand, der Musik noch "besitzen" will. Ich finde es schade, dass ich kaum noch CD's kaufen und somit (meine) Musik "in den Händen halten" kann und nur mit Mühe habe ich mich an die Downloaderei gewöhnt und sammle meine Musik nunmehr auf USB-Sticks.
Das sehe ich zwiegespalten. Gerne hätte ich auch eine riesige CD-Sammlung meiner zig Bands, die ich cool finde. Andererseits habe ich wirklich keine Lust, auf einen 100-fach-CD-Wechsler im Kofferraum. Da ist ein USB-Stick mit digitaler Oberfläche echt gemütlicher. Außerdem ist das auch eine Geldfrage.
Was ist dir denn wichtiger - dass du heute absofort die GEZ-Gebühren einsparen kannst (= Quantität)

oder

dass du später im Rentenalter ein finanziell sicheres Leben führen kannst (= Qualität)?
Du vergleichst Wassermelonen mit Bananen.
Du spottest bestätigend. ;)
Sehe in meinem Spott keinerlei Bestätigung ;)
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Uffhausen
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Arcturus hat geschrieben:(16 Jan 2019, 08:08)
Hier wird doch nur die Kritik an dem ÖR diskutiert. Was ist denn daran aufgebauscht? Unübersichtlich ist die Kritik absolut, das hängt aber nunmal mMn mit den vielen Kritikpunkten zusammen.
Mit aufgebauscht meine ich, wenn man aus einer Mücke einen Elefanten macht - z. B. wenn man den ÖR aufgrund eines fiktiven Programmes, welches sich jedoch an der Realität bedient, bewusste Wahlbeeinflussung oder gezielte Wählermanipilation unterstellt. Und dann auch noch so tut, als wäre der gemeine Zuschauer herzlich blöde und würde auf sowas blindlings reinfallen.
Du hast wirklich keinerlei weitere Kritik am ÖR?
Ich könnte mir jetzt allerhand aus der Nase ziehen, wenn ich wollte - vielleicht hat einiges davon ja auch Relevanz. Z. B. kritisieren, dass es zu viele Tatorte gibt. Tatsache ist aber, dass ich in meinem Leben noch nicht einen einzigen Tatort gesehen habe. Ich könnte auch die unnötig vielen regionalen Radiosenderdes ÖR kritisieren - aber ich kenne sie nicht; vielleicht sind sie ja allesamt ganz klasse und dann müsste ich meine Kritik relativieren usw. Nö. Ich bin wohl einfach zu unabhängig von den ÖR. :)
Ansonsten bestrafe ich doch wieder nur die, die kein Interesse daran haben.
Das ist doch irgendwie zu leichtfertig argumentiert - ich könnte ja jetzt auch sagen, warum soll ich die vollen GEZ-Gebühren zahlen, mit welchen u. a. Tatorte finanziert werden, die ich nicht schaue, weil sie mich nicht interessieren?

Und im Grunde zahlst immer und überall was mit, das du nicht befürwortest, das du nicht brauchst, das dich nicht interessiert und das du vielleicht noch nicht man weißt.

Ende letzten Jahres wollte ich bspw. einen neuen Handyvertrag abschließen und ich wollte endlich einen, bei welchen ICH die absolute Kontrolle habe und nicht mein Netzanbieter. Also, dass ich bspw., wenn im Monat nur eine SMS verschicke, auch nur diese eine SMS bezahlen muss - und eben nicht, um überhaupt die SMS-Funktion nutzen zu können, so ein "Paket" bezahlen muss, dass mich immer bspw. 50 SMS kostet, ganz egal, ob nur eine verschicke.
So was gibt's nicht (mehr), dass du nur das bezahlen musst, was du auch tatsächlich schuldig bist - u. a. bei Handyverträgen. Ich find's krass. Und mensch findet's scheints total in Ordnung. Wenn ich Freunden und Bekannten davon erzähle, guckt man mich nur mitleidig bis verständnislos an und empfiehlt mir, dann doch in die Steinzeit zurück zukehren, als es noch keine Handys gab. Selbst haben sie aber auch derlei Aufreger und schimpfen über unnötige, unbegründete und ungewollte Ausgaben, z. B. die GEZ-Gebühren. Ich könnte denen ja dann auch sie Steinzeit empfehlen und auf TV, Radio und Internet zu verzichten, aber im Gegensatz zu mir würden die sich dann höllisch echauffieren...
Du vergleichst Wassermelonen mit Bananen.
Vielleicht hast du ja die besseren Rentenaussicht, weil du vielleicht besser verdienst und kannst mir darumhalber mit albernem Obst-Redewendungen kommen. Als Altenpfleger sind meine bisherigen Aussichten mau; ich werde wohl oder sicher auf staatliche Unterstützung angewiesen sein, wenn's soweit ist und die Lebenshaltungskosten (z. B. Mieten, Energiepreise) weiters in dem Himmel schießen. Tut mir leid, dass mir über meine Zukunft jetzt schon Gedanken mache und mir deshalb heute GEZ-Gebühren herzlich wenig weh tun.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von syna »

Uffhausen hat geschrieben:(16 Jan 2019, 11:52)
Mit aufgebauscht meine ich, wenn man aus einer Mücke einen Elefanten macht - z. B. wenn man den ÖR aufgrund eines fiktiven Programmes, welches sich jedoch an der Realität bedient, bewusste Wahlbeeinflussung oder gezielte Wählermanipilation unterstellt. Und dann auch noch so tut, als wäre der gemeine Zuschauer herzlich blöde und würde auf sowas blindlings reinfallen.
D a s - t r i f f t - e s - n i c h t ! :?

Man könnte doch geteilter Meinung sein:

1. Der ÖR ist unbedingt notwendig, weil nur der ÖR investigativen Journalismus
betreibt und Nischenprogramme (Dokus, Jazz+Klassik usw) sendet. Das wäre
der Bereich, in welchem der ÖR eine in der Demokratie wichtige Aufgabe
übernimmt. Das tut er auch - das würde ich nie nie kritisieren wollen. Im
Gegenteil: Investigativer Journalismus ist emminent wichtig - das ist die
4. Säule, auf der die Demokratie steht!

2. Der ÖR ist aber trotzdem eine Einrichtung, die

--> a. unglaublich viel Geld verprasst. Und das in Bereichen, die mit
Aufklärung, Nischenprogramm oder Investigativem Journalismus gar nix zu
tun haben: Tatort (unheimlich teuer - 1 Minute kostet ca. 30.000 €!),
Fussballübertragungsrechte (richtig teuer - der Gebührenzahler bezahlt hier
die Profi-Gehälter mit), Promisendungen (Gottschalk+Co.).

Mit einem Budget von über 8 Milliarden/Jahr ist der Haushalt der ÖR sogar
größer als das gesamte Bruttosozialprodukt von Mazedonien!

2. Der ÖR ist eine Einrichtung, die

--> b. auf perfide unsoziale Art seine Gebühren einzieht. Nämlich
als Haushaltspauschale in absoluter Höhe - was für Single-Haushalte
einer Kopfpauschale gleichkommt.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Also bitte: Man kann (1) und (2a)(2b) ja zusammen denken. :thumbup: Oder?
--~~/§&%"$!\~~--
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

syna hat geschrieben:(16 Jan 2019, 12:19)
Also bitte: Man kann (1) und (2a)(2b) ja zusammen denken. :thumbup: Oder?
Und was hat das jetzt mit dem zu tun, was du von mir zitiert hast? :?:
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Uffhausen hat geschrieben:(16 Jan 2019, 11:52)

Mit aufgebauscht meine ich, wenn man aus einer Mücke einen Elefanten macht - z. B. wenn man den ÖR aufgrund eines fiktiven Programmes, welches sich jedoch an der Realität bedient, bewusste Wahlbeeinflussung oder gezielte Wählermanipilation unterstellt. Und dann auch noch so tut, als wäre der gemeine Zuschauer herzlich blöde und würde auf sowas blindlings reinfallen.
Du meinst den Fck-AFD-Aufkleber? Sorry, für mich ein Unding. Und das, obwohl ich mal rein gar nix mit der AFD am Hut habe.
Ich könnte mir jetzt allerhand aus der Nase ziehen, wenn ich wollte - vielleicht hat einiges davon ja auch Relevanz. Z. B. kritisieren, dass es zu viele Tatorte gibt. Tatsache ist aber, dass ich in meinem Leben noch nicht einen einzigen Tatort gesehen habe. Ich könnte auch die unnötig vielen regionalen Radiosenderdes ÖR kritisieren - aber ich kenne sie nicht; vielleicht sind sie ja allesamt ganz klasse und dann müsste ich meine Kritik relativieren usw. Nö. Ich bin wohl einfach zu unabhängig von den ÖR. :)
Ich gestehe doch jedem zu, mit dem ÖR zufrieden zu sein ;) Ich finde Tatort kacke (wenn man mal daran vorbeigezappt ist, fand ich das einfach nur zum Fremdschämen), aber 10 Mio schauen den immer, da machen ARD/ZDF scheinbar alles richtig.

Vielleicht machst du dir aber auch zu wenig Gedanken darüber, das ist aber auch vollkommen ok. Aber ich kann dir gerne ein paar Happen hinwerfen:

Die Zusammensetzung der Rundfunkräte

https://de.wikipedia.org/wiki/Rundfunkr ... mensetzung
Die Zusammensetzung von Rundfunkräten ist Gegenstand von Kritik. So liegt der Anteil der Staatsvertreter bei einigen Anstalten bei 50 %; dies wird als beherrschender Einfluss kritisiert. Das Bundesverfassungsgericht hat festgestellt, dass die Konstruktion dann verfassungswidrig ist, wenn ein beherrschender Einfluss von Staatsvertretern auftritt. Auch sind zwar die Kirchen im Rundfunkrat vertreten, jedoch keine Vertreter von Atheisten und Agnostikern. Auch kann einem sich ändernden Bevölkerungsquerschnitt nur durch einen neuen Staatsvertrag Rechnung getragen werden. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Beitragszahler bei der Zusammensetzung des Rates keinerlei Mitsprache- oder Wahlrecht haben
Zumindest beim WDR-Rundfunk löblich, dass der Politikeranteil unter 20% ist und es sogar einen Vertreter für Atheisten gibt.

Die enorme Anzahl an Rundkfunkorchestern

Wofür brauchen wir dutzende an Rundfunkorchestern? Reichen die städtischen nicht aus? Jedes einzelne Orchester und jeder einzelne Chor kostet jährlich mehrere Millionen Euro.

Gehälter

Allein die Intendaten strichen vergangenes Jahr 3,3 Millionen Euro ein. Von den daraus resultierenden Pensionen fange ich gar nicht erst an. Dazu die ganzen Sprecher, Moderatoren, Sportexperten, etc.

Qualität

Eine subjektive Sache, klar. Aber die Filme aus der ersten Reihe kriegen wir im ÖR nicht zu sehen. Von modernen Serienformaten, die Netflix oder Amazon Prime produzieren lässt, ganz zu schweigen. Die BBC knallt eine geile Serie nach der anderen raus! Was müssen wir uns hier reinziehen? Größtenteils schmalzige Telenovelas und amateurhafte Krimiserien a la Großstadtrevier...

Auswahl der Formate

Auch hier nur meine subjektive Einschätzung. Schau dir mal die Dokuauswahl heutzutage bei den ARD-Sendern an:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... gen#Serien
Erlebnis Erde
Eisbär, Affe & Co. (SWR)
Elefant, Tiger & Co. (MDR)
Giraffe, Erdmännchen & Co. (HR)
Leopard, Seebär & Co. (NDR)
Nashorn, Zebra & Co. (BR)
Seehund, Puma & Co. (RB)
Panda, Gorilla & Co. (RBB)
Papageien, Palmen & Co. (WDR)
Pinguin, Löwe & Co. (WDR)
Außer "Erlebnis Erde" einfach nur ernüchternd, würde ich meinen...Das ZDF hat diesbezüglich zumindest ein wenig mehr zu bieten.

Für mich auch sehr kritikwürdig ist die Auswahl der Gäste bei Talkshows:

https://de.statista.com/statistik/daten ... talkshows/

Und da wundert man sich, dass der gemeine AFD-Anhänger rumkrakeelt.

Von mir schon an früherer Stelle kritisiert: Fast immer vertreten 5 Gäste die eine und nur Einer die Gegenmeinung. Ich habe mir die Talkshows früher immer angehört (über Youtube runtergeladen und dann auf MP3-Player gehört), aber das hat irgendwann einfach keinen Spaß mehr gemacht. Eine Diskussion geht anders. Die Phoenix Runde macht es da schon etwas besser. Am Besten macht es ServusTV mit dem Talk im Hangar 7. Da ist wenigstens Feuer drin (auch wenn dann teilweise 6 Leute gleichzeitig rumschreien :D )
Ende letzten Jahres wollte ich bspw. einen neuen Handyvertrag abschließen und ich wollte endlich einen, bei welchen ICH die absolute Kontrolle habe und nicht mein Netzanbieter. Also, dass ich bspw., wenn im Monat nur eine SMS verschicke, auch nur diese eine SMS bezahlen muss - und eben nicht, um überhaupt die SMS-Funktion nutzen zu können, so ein "Paket" bezahlen muss, dass mich immer bspw. 50 SMS kostet, ganz egal, ob nur eine verschicke.
So was gibt's nicht (mehr), dass du nur das bezahlen musst, was du auch tatsächlich schuldig bist - u. a. bei Handyverträgen. Ich find's krass. Und mensch findet's scheints total in Ordnung. Wenn ich Freunden und Bekannten davon erzähle, guckt man mich nur mitleidig bis verständnislos an und empfiehlt mir, dann doch in die Steinzeit zurück zukehren, als es noch keine Handys gab. Selbst haben sie aber auch derlei Aufreger und schimpfen über unnötige, unbegründete und ungewollte Ausgaben, z. B. die GEZ-Gebühren. Ich könnte denen ja dann auch sie Steinzeit empfehlen und auf TV, Radio und Internet zu verzichten, aber im Gegensatz zu mir würden die sich dann höllisch echauffieren...
Dann mach hier einen Strang diesbezüglich auf, und beschwer dich dann. Außerdem kannst du auf Handyverträge verzichten, den Rundfunkbeitrag musst du auch bei Nichtbenutzung bezahlen.
Vielleicht hast du ja die besseren Rentenaussicht, weil du vielleicht besser verdienst und kannst mir darumhalber mit albernem Obst-Redewendungen kommen. Als Altenpfleger sind meine bisherigen Aussichten mau; ich werde wohl oder sicher auf staatliche Unterstützung angewiesen sein, wenn's soweit ist und die Lebenshaltungskosten (z. B. Mieten, Energiepreise) weiters in dem Himmel schießen. Tut mir leid, dass mir über meine Zukunft jetzt schon Gedanken mache und mir deshalb heute GEZ-Gebühren herzlich wenig weh tun.
Sorry, das ist total offtopic. Ich wünsche dir wirklich später eine Rente, die zum Leben reicht, aber mit dem Thema hat es nichts zu tun.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Vielleicht machst du dir aber auch zu wenig Gedanken darüber, das ist aber auch vollkommen ok.
Ja, ich mache mir wenig Gedanken darüber, weil ich den ÖRR eben nicht relavant genug empfinde und ihm auch ansonsten keine Möglichkeit bieten würde, derart bestimmend in mein Leben einzugreifen, wie es ihm manche in diesem Forum durchaus zugestehen, aber ihn gleichzeitig dafür kritisieren.

Aber ich kann dir gerne ein paar Happen hinwerfen:
Bzgl. Rundfunkräte: Schon wieder dieses leidige Thema angeblicher politischer Einflußnahme!

Und wenn da 50% Restaurantbesitzer sitzen, ist dann zu befürchten, dass die ÖR zu "Gourmettempeln" umgemodelt werden? Und wenn da 50% Hobbygärtner sitzen, ist dann zu befürchten, dass die ÖR ein "Blumenladen" werden? Und wenn da 50% Pflegekräfte sitzen, ist dann zu befürchten, dass die ÖR zum "Sprechzimmer" mutieren?

Warum immer diese Angst und Panik vor der Politik? Oder anders gefragt: Was ist nun das eigentliche Problem - die Politik ODER der ÖRR? Weil es scheint mir, würden Politiker von Rundfunkräten ausgeschlossen, würde ein Großteil der Kritik sofort verstummen. Dann würde es höchstwahrscheinlich kaum mehr jemand jucken, wieviel Rundfunkorchester es gibt oder wieviel die hohen Tiere dort verdienen usw.

Bzgl. Qualität/Formate: Ja, es ist schade, dass das Programm nur so einseitig und seicht ist.

Andererseits sind die ÖR-TV auch als "Rentnerfernsehen" verschrien. Sie werden höchstwahrscheinlich auch keine entsprechenden Angebote bekommen, die das ändern würden. Sieht man auch an der entsprechenden Werbung (Herzpillen, Inkontinenzprodukte usw.). Das ist aber nicht zwingend Schuld der ÖR. Sie konnen ja den Anbietern nicht vorschreiben, an wen sie ihre Filme verkaufen. Und die Anbieter werden bestimmt auch Kooperationen mit Werbetreibenden eingegangen sein, die ihnen vorschreiben, dass sie bitte nicht zur ARD & Co. gehen sollen, weil ihre Produkte eher was für jüngere Menschen sind und die gucken halt eher RTL & Co.

Andererseits stehen die ÖR in meinen Augen hinsichtlich Niveau noch reichlich gut da, wenn man sie mit den Privaten vergleicht, die ja seit Jahren auf Verarschungs-TV aka "Casting-Shows" setzen und auf Formate wie Promi-BigBrother, wo sie ihre Casting-Opfer des Vorjahres zu verzweifelten Ichwärsogerns aka "Stars" machen. Die Privaten waren auch schon mal sehr viel besser... :s

Bzgl. Dokus/Talkshows: Dokus schau ich - wenn schon - nur zufällig und Talkshows ärgern mich. Nicht wegen der Auswahl der Gäste, sondern weil's sinnloses Gebrabbel ist.
Und da wundert man sich, dass der gemeine AFD-Anhänger rumkrakeelt.

Das Krakeelen ist doch so gewollt und vollste Absicht - sonst wären die AfD und ihre Fans doch schon längst politisch und gesellschaftlich etabliert. Und das wollen sie auf keinen Fall, weil sie sonst nicht mehr mit dem Finger auf andere zeigen, sondern sich auch mal selbst an die Nase fassen müssten. Deswegen dieses kindische Affentheater! Ist leidergottes wie das Dschungel-Camp: Es kommt bei den Leuten an! :dead:
Am Besten macht es ServusTV mit dem Talk im Hangar 7. Da ist wenigstens Feuer drin (auch wenn dann teilweise 6 Leute gleichzeitig rumschreien :D )
Kommt da dann auch was sinnvolles raus aus den Gesprächen oder ist es einfach nur eine Alternative, sich an öffentlich streitenden/schreienden Menschen zu amüsieren?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(15 Jan 2019, 20:38)
Der Begriff "Staatsfunk" ist sachlich falsch. Die Merkel ruft ja nicht in der Tagesschau an und sagt der Redaktion "Hömma, Ihr müsst dat so und so machen".
Das macht einen staatlichen Charakter auch nicht aus. Söder ruft auch bei einer staatlichen Universität nicht an und verklickert denen was sie bringen müssen. Das darf er nicht mal, da ist Art 5 GG vor. Trotzdem bleiben staatliche Unis staatlich.

Der ÖR ist schon deshalt eine staatliche Einrichtung da die Finanzierung über staatlichen Zwang erfolgt. Das gälte selbst dann, wenn die Zusammensetzung der Gremien tatsächlich staatfern wäre, was nicht der Fall ist. Letzteres 2014 sogar höchstrichterlich festgestellt.


Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(15 Jan 2019, 20:40)
Tjo, dann könnten die Arbeitgeber ja auch ihre Löhne mal ein bisschen erhöhen, denn dann kann sich der Ex-Geringverdiener auch den Rundfunkbeitrag leisten UND geht weiter gerne arbeiten und denkt sich nicht "Ach nö, dann bleibe ich lieber zu Hause, den Rundfunkbeitrag erlässt ja der Staat". ;)
Fromme Wünsche helfen den Geschädigten nicht weiter. Welcher Arbeitgeber soll z.B. einem Döner Verkäufer irgendwas erhöhen? Von einem Lohn kann man da ja noch nicht mal sprechen.

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(15 Jan 2019, 20:57)
Dass Politiker beim ÖRF beschäftigt sind, ist mir jetzt aber neu. Quelle?
Ich verweise auf die berechtigten Einwände des users "Echt". Selbst eine ehrenamtliche Beschäftigung wäre eine Beschäftigung. Ich nehme aber an, das so was wie Ehrenamt dem ÖR ohnehin eher fremd sein dürfte. Wie hoch sind die Entgelte für Gremienarbeit?
Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(15 Jan 2019, 20:40)
Übigens würden AfD-Politiker wohl sehr gerne beim ÖRR und ÖRF beschäftigt sein.
wieso der Konjunktiv? AfD Politiker sitzen in Gremien.
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Uffhausen hat geschrieben:(16 Jan 2019, 17:33)
Bzgl. Rundfunkräte: Schon wieder dieses leidige Thema angeblicher politischer Einflußnahme!

Und wenn da 50% Restaurantbesitzer sitzen, ist dann zu befürchten, dass die ÖR zu "Gourmettempeln" umgemodelt werden? Und wenn da 50% Hobbygärtner sitzen, ist dann zu befürchten, dass die ÖR ein "Blumenladen" werden? Und wenn da 50% Pflegekräfte sitzen, ist dann zu befürchten, dass die ÖR zum "Sprechzimmer" mutieren?
So ist es Euer Durchlaucht und nun sitzen da >50% aus der Politik (incl. Lobbyisten) drin. Daher halten wir die Fiktion einer "Staatsferne" für verlogen.

Uffhausen hat geschrieben:(16 Jan 2019, 17:33)Andererseits stehen die ÖR in meinen Augen hinsichtlich Niveau noch reichlich gut da, wenn man sie mit den Privaten vergleicht, die ja seit Jahren auf Verarschungs-TV aka "Casting-Shows" setzen und auf Formate wie Promi-BigBrother, wo sie ihre Casting-Opfer des Vorjahres zu verzweifelten Ichwärsogerns aka "Stars" machen. Die Privaten waren auch schon mal sehr viel besser... :s
Jetzt nu wieder die Leier, wir drehen uns im Kreis. Ich habe mehrfach darauf hingewiesen, dass zur Rechtfertigung von Ausgaben des D-ÖR in Höhe von EUR 8 Mrd. nicht genügt den (schwindenden) Vorteil gegenüber den Privaten behaupten, sondern dass man da schon einen Mehrwert gegenüber der BBC darstellen müsste die mit weniger als umgerechnet EUR 5 Mrd. auskommt.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Alster hat geschrieben:(17 Jan 2019, 07:44)
Jetzt nu wieder die Leier, wir drehen uns im Kreis. Ich habe mehrfach darauf hingewiesen, dass zur Rechtfertigung von Ausgaben des D-ÖR in Höhe von EUR 8 Mrd. nicht genügt den (schwindenden) Vorteil gegenüber den Privaten behaupten, sondern dass man da schon einen Mehrwert gegenüber der BBC darstellen müsste die mit weniger als umgerechnet EUR 5 Mrd. auskommt.
Jajaja, du hast mehrfach auf was hingewiesen - nur war das von dir zitierte gar nicht an dich grichtet oder an was von dir hingewiesenem orientiert, dazumal war das Thema Qualität und nicht Ausgaben.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Misterfritz »

syna hat geschrieben:(16 Jan 2019, 12:19)

D a s - t r i f f t - e s - n i c h t ! :?

Man könnte doch geteilter Meinung sein:

1. Der ÖR ist unbedingt notwendig, weil nur der ÖR investigativen Journalismus
betreibt und Nischenprogramme (Dokus, Jazz+Klassik usw) sendet. Das wäre
der Bereich, in welchem der ÖR eine in der Demokratie wichtige Aufgabe
übernimmt. Das tut er auch - das würde ich nie nie kritisieren wollen. Im
Gegenteil: Investigativer Journalismus ist emminent wichtig - das ist die
4. Säule, auf der die Demokratie steht!

2. Der ÖR ist aber trotzdem eine Einrichtung, die

--> a. unglaublich viel Geld verprasst. Und das in Bereichen, die mit
Aufklärung, Nischenprogramm oder Investigativem Journalismus gar nix zu
tun haben: Tatort (unheimlich teuer - 1 Minute kostet ca. 30.000 €!),
Fussballübertragungsrechte (richtig teuer - der Gebührenzahler bezahlt hier
die Profi-Gehälter mit), Promisendungen (Gottschalk+Co.).
Ja, und BEIDES ist die Aufgabe des ÖR!
Wenn die Leute das (z.B. Tatort) nicht sehen wollten, wären die Einschaltquoten mau dafür.
Bei Jazz dürften die Einschaltquoten auch nicht hoch sein, aber - im Gegensatz zu privaten Sendern - bietet der ÖR eben auch das.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von jack000 »

Misterfritz hat geschrieben:(17 Jan 2019, 19:10)

Ja, und BEIDES ist die Aufgabe des ÖR!
Wenn die Leute das (z.B. Tatort) nicht sehen wollten,
Na z.B, Tatort:
- Polizeimitarbeiter müssen zum Tatort
- 2 alte deutsche Männer fahren mit dem Auto
- 1 junge türkischstämmige (Sibel Kekilli) fährt mit dem Fahrrad
- Die junge türkischstämmige kommt natürlich zuerst an und bringt den Fall entscheidend voran
- Die 2 alten deutschen Männer kommen zu spät, weil die im Stau gestanden haben und können nix sinnvolles beitragen
=> Was soll der Scheiß mit dem Nudging ??
=> Warum wird so ein Blödsinn in einen Tatort reingebracht obwohl es nix mit dem Fall zu tun hat?
=> Warum hat man das nicht andersrum gemacht? Aus welchem Grund??
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Misterfritz »

jack000 hat geschrieben:(17 Jan 2019, 21:26)

Na z.B, Tatort:
- Polizeimitarbeiter müssen zum Tatort
- 2 alte deutsche Männer fahren mit dem Auto
- 1 junge türkischstämmige (Sibel Kekilli) fährt mit dem Fahrrad
- Die junge türkischstämmige kommt natürlich zuerst an und bringt den Fall entscheidend voran
- Die 2 alten deutschen Männer kommen zu spät, weil die im Stau gestanden haben und können nix sinnvolles beitragen
=> Was soll der Scheiß mit dem Nudging ??
=> Warum wird so ein Blödsinn in einen Tatort reingebracht obwohl es nix mit dem Fall zu tun hat?
=> Warum hat man das nicht andersrum gemacht? Aus welchem Grund??
Willst Du hier in diesem Strang über den Tatort diskutieren?
Mache dafür doch bitte einen eigenen Strang auf - falls es den noch nicht gibt ;)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von PeterK »

Misterfritz hat geschrieben:(17 Jan 2019, 21:37)
Willst Du hier in diesem Strang über den Tatort diskutieren?
Die Geschichte scheint bei @Jack000 tiefen Eindruck hinterlassen zu haben (man achte auf das Datum):
jack000 hat geschrieben:(16 Feb 2018, 22:58)
Ein Tatort kann doch auch wie bis in die 90er sein und nicht Sibel Kekilli mit dem Fahrrad früher beim Tatort sein während die 2 alten Männer zu spät kommen weil die mit dem Auto im Stau standen und Sibel Kekilli den Fall löst während die alten Männer versagt haben.
:D
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von syna »

jack000 hat geschrieben:(17 Jan 2019, 21:26)

Na z.B, Tatort:
- Polizeimitarbeiter müssen zum Tatort
- 2 alte deutsche Männer fahren mit dem Auto
- 1 junge türkischstämmige (Sibel Kekilli) fährt mit dem Fahrrad
- Die junge türkischstämmige kommt natürlich zuerst an und bringt den Fall entscheidend voran
- Die 2 alten deutschen Männer kommen zu spät, weil die im Stau gestanden haben und können nix sinnvolles beitragen
=> Was soll der Scheiß mit dem Nudging ??
=> Warum wird so ein Blödsinn in einen Tatort reingebracht obwohl es nix mit dem Fall zu tun hat?
=> Warum hat man das nicht andersrum gemacht? Aus welchem Grund??
Oooops, das finde ich ja richtig gut! Dieser Tatort hat ja in der Tat
einen aufklärerisch edukativen Charakter. So dass dümmste Klischee-
Bilder in Frage gestellt werden - und durch zeitgemäßere
ersetzt werden. Chapeau! :thumbup:

----> Da muss ich meine Meinung ändern: Tatort trägt doch zur
Bildung bei - und ist nicht NUR reine Unterhaltung.

Danke für den Hinweis!
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

Arcturus hat geschrieben:(16 Jan 2019, 13:48)


Auch hier nur meine subjektive Einschätzung. Schau dir mal die Dokuauswahl heutzutage bei den ARD-Sendern an:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... gen#Serien
Ganz kurz dazu.
Das ist die typische "was läuft das läuft" Geschichte. Kaum Einsatz, da es viele Tierparks / Zoos gibt und meistens nicht weit weg von den Sendeanstalten.
Vom BR nach Hellabrunn sind es circa 10 Kilometer und vom MDR Zentrum nach Zoo Leipzig ungefähr das gleiche.

Die Sache ist, das diese "Serien" mit den Tierparks gut laufen und wenig kosten. Ich glaub MDR hat damals damit angefangen und die anderen Dritten haben nachgezogen.
Das war wie vor 15 Jahren mit den Kochshows.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Uffhausen hat geschrieben:(17 Jan 2019, 16:17)

Jajaja, du hast mehrfach auf was hingewiesen - nur war das von dir zitierte gar nicht an dich grichtet oder an was von dir hingewiesenem orientiert, dazumal war das Thema Qualität und nicht Ausgaben.
Fakten, Euer Durchlaucht, bestehen unabhängig vom Adressat des Beitrages, in dem sie genannt werden.

Sicher haben Qualität und Ausgaben sehr viel miteinander zu tun. Insbesondere nach Auffassung des Intendanten Wilhelm der mit "Qualität" begründet, dass ihm die 8 Mrd. Eur offenbar nicht reichen. Solange der viel bessere BBC mit EUR 5Mrd. auskommt ist jedenfalls der angebliche Qualitätsabstand zu den Privaten nicht annähernd Rechtfertigung für die Höhe der Ausgaben im D-ÖR.
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Misterfritz hat geschrieben:(17 Jan 2019, 19:10)

Ja, und BEIDES ist die Aufgabe des ÖR!
Wenn die Leute das (z.B. Tatort) nicht sehen wollten, wären die Einschaltquoten mau dafür.
Bei Jazz dürften die Einschaltquoten auch nicht hoch sein, aber - im Gegensatz zu privaten Sendern - bietet der ÖR eben auch das.

Danke! Sie haben das einzige stichhaltige Argument pro Zwangsfinanzierung, nämlich quotenunabhängigen Qualitätsjournalismus sicherzustellen als unaufrichtig entlarvt.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Alster hat geschrieben:(19 Jan 2019, 18:29)
Sicher haben Qualität und Ausgaben sehr viel miteinander zu tun. Insbesondere nach Auffassung des Intendanten Wilhelm der mit "Qualität" begründet, dass ihm die 8 Mrd. Eur offenbar nicht reichen. Solange der viel bessere BBC mit EUR 5Mrd. auskommt ist jedenfalls der angebliche Qualitätsabstand zu den Privaten nicht annähernd Rechtfertigung für die Höhe der Ausgaben im D-ÖR.
Ich habe nicht gesagt, das eine habe nichts mit dem anderen zutun - sondern, dass das Eine angesprochen wurde und eben nicht das Andere!

Du/ihr hast/habt ganz recht, freilich lässt sich mit weniger Geld auch hohe Qualität erzielen. Das habe ich auch nie bestritten.

Aber was ist Qualität - oder eher, was ist für den deutschen GEZ-Gebührenpflichtigen Qualität?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Uffhausen hat geschrieben:(16 Jan 2019, 17:33)

Ja, ich mache mir wenig Gedanken darüber, weil ich den ÖRR eben nicht relavant genug empfinde und ihm auch ansonsten keine Möglichkeit bieten würde, derart bestimmend in mein Leben einzugreifen, wie es ihm manche in diesem Forum durchaus zugestehen, aber ihn gleichzeitig dafür kritisieren.
Der ÖRR greift mitnichten im mein Leben ein. Er ist quasi nicht vorhanden. Muss er auch nicht, um ihn kritisieren zu dürfen.
Bzgl. Rundfunkräte: Schon wieder dieses leidige Thema angeblicher politischer Einflußnahme!

Und wenn da 50% Restaurantbesitzer sitzen, ist dann zu befürchten, dass die ÖR zu "Gourmettempeln" umgemodelt werden? Und wenn da 50% Hobbygärtner sitzen, ist dann zu befürchten, dass die ÖR ein "Blumenladen" werden? Und wenn da 50% Pflegekräfte sitzen, ist dann zu befürchten, dass die ÖR zum "Sprechzimmer" mutieren?

Warum immer diese Angst und Panik vor der Politik? Oder anders gefragt: Was ist nun das eigentliche Problem - die Politik ODER der ÖRR?
Es geht noch nicht einmal wirklich um angebliche Einflussnahme. Es ist schlicht und ergreifend unerklärlich, warum der Politikeranteil so hoch ist. Oder kannst du mir das erklären?
Weil es scheint mir, würden Politiker von Rundfunkräten ausgeschlossen, würde ein Großteil der Kritik sofort verstummen. Dann würde es höchstwahrscheinlich kaum mehr jemand jucken, wieviel Rundfunkorchester es gibt oder wieviel die hohen Tiere dort verdienen usw.
Wie kommst du darauf? Für mich wäre es immer noch hochgradig kritikwürdig.

Andererseits sind die ÖR-TV auch als "Rentnerfernsehen" verschrien. Sie werden höchstwahrscheinlich auch keine entsprechenden Angebote bekommen, die das ändern würden. Sieht man auch an der entsprechenden Werbung (Herzpillen, Inkontinenzprodukte usw.). Das ist aber nicht zwingend Schuld der ÖR. Sie konnen ja den Anbietern nicht vorschreiben, an wen sie ihre Filme verkaufen. Und die Anbieter werden bestimmt auch Kooperationen mit Werbetreibenden eingegangen sein, die ihnen vorschreiben, dass sie bitte nicht zur ARD & Co. gehen sollen, weil ihre Produkte eher was für jüngere Menschen sind und die gucken halt eher RTL & Co.
Mit 8 Mrd. Euro sollte man so einiges können. Natürlich kann der ÖRR selbst entscheiden, welche Klientel sie bedient. Die jungen Leute von heute sind die Rentner von morgen. So oder so muss der ÖRR diesbezüglich umschwenken.
Andererseits stehen die ÖR in meinen Augen hinsichtlich Niveau noch reichlich gut da, wenn man sie mit den Privaten vergleicht, die ja seit Jahren auf Verarschungs-TV aka "Casting-Shows" setzen und auf Formate wie Promi-BigBrother, wo sie ihre Casting-Opfer des Vorjahres zu verzweifelten Ichwärsogerns aka "Stars" machen. Die Privaten waren auch schon mal sehr viel besser... :s
Ganz deiner Meinung. Deshalb werden die Privaten genauso vermieden.
... Talkshows ärgern mich. Nicht wegen der Auswahl der Gäste, sondern weil's sinnloses Gebrabbel ist.
Talkshows sind eine klasse Sache. Wenn man es richtig macht. Meine Kritikpunkte diesbezüglich habe ich hier geäußert:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 8#p4367114
Kommt da dann auch was sinnvolles raus aus den Gesprächen oder ist es einfach nur eine Alternative, sich an öffentlich streitenden/schreienden Menschen zu amüsieren?
Finde das, ehrlich gesagt, überhaupt nicht lustig, wenn sich öffentlich gestritten wird. Doch zumindest sind die Meinungshaltungen ausgewogen. Da nehme ich zumindest dem Sender ab, dass man an ausgewogener Meinungsäußerung interessiert ist.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Jan 2019, 08:10)

Ganz kurz dazu.
Das ist die typische "was läuft das läuft" Geschichte. Kaum Einsatz, da es viele Tierparks / Zoos gibt und meistens nicht weit weg von den Sendeanstalten.
Vom BR nach Hellabrunn sind es circa 10 Kilometer und vom MDR Zentrum nach Zoo Leipzig ungefähr das gleiche.

Die Sache ist, das diese "Serien" mit den Tierparks gut laufen und wenig kosten. Ich glaub MDR hat damals damit angefangen und die anderen Dritten haben nachgezogen.
Das war wie vor 15 Jahren mit den Kochshows.
Die Dinger sind schon längst kein Renner mehr.

http://www.quotenmeter.de/n/103200/quot ... bra-und-co
Damit intensiviert sich der seit Jahren schon nicht mehr wegzudiskutierende Abwärtstrend dieses Formats (siehe Infobox oben) und die Argumente der Produzenten für eine weitere Staffel dürften bei den Programmverantwortlichen des Ersten kaum mehr Gehör finden. Die Zeit der Tierpark-Dokus scheint schlichtweg vorbei zu sein.
http://www.quotenmeter.de/n/88653/eisba ... en-zurueck
Die Doku-Soaps aus den Zoos der Bundesrepublik Deutschland sind inzwischen kein Erfolg mehr. Allerdings werden diese Formate neben dem Ersten auch bei den dritten Sendern ausgestrahlt. Allein von «Eisbär, Affe & Co.» wurden zwischen Januar und Oktober 2016 fast 400 Episoden wiederholt.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

Wundert mich nicht. Irgendwann ist die Geschichte halt erzählt. Sag ja, Trend halt.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schokoschendrezki »

Wenn man die letzten Beiträge in diesem Thread so liest, könnte man denken, TV überhaupt sei ein Fossil des letzten Jahrhunderts. Ja. Stimmt ja auch. Nur, dass es leider ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung vorzieht, im vorigen Jahrhundert zu verharren.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jan 2019, 08:18)

Wenn man die letzten Beiträge in diesem Thread so liest, könnte man denken, TV überhaupt sei ein Fossil des letzten Jahrhunderts. Ja. Stimmt ja auch. Nur, dass es leider ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung vorzieht, im vorigen Jahrhundert zu verharren.
Die Zukunft war früher halt auch besser.

Nebenbei - hörst du nicht Jazz?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Jan 2019, 08:46)

Die Zukunft war früher halt auch besser.

Nebenbei - hörst du nicht Jazz?
Richtig. Ich höre Jazz. Deswegen brauche ich auch Hörmedien und keine Sehmedien.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jan 2019, 10:22)

Richtig. Ich höre Jazz. Deswegen brauche ich auch Hörmedien und keine Sehmedien.
Ist Jazz nicht auch "letztes Jahrhundert"?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Arcturus hat geschrieben:(21 Jan 2019, 07:11)
Der ÖRR greift mitnichten im mein Leben ein. Er ist quasi nicht vorhanden. Muss er auch nicht, um ihn kritisieren zu dürfen.
Hm. Das würde bedeuten, wenn deiner Kritik keine Lösung folgt, ist's auch nicht tragisch, weil der ÖRR dir so oder so nicht weh tut. :|
Es geht noch nicht einmal wirklich um angebliche Einflussnahme. Es ist schlicht und ergreifend unerklärlich, warum der Politikeranteil so hoch ist. Oder kannst du mir das erklären?
Nein, kann ich nicht.

Vielleicht, weil ansonsten keiner den Job machen will? Und Politiker können bekanntlich alles. Ihrer Vita tut's einen Gefallen. Je mehr sie vorweisen können, desto kompetenter und wählbarer wirken sie - meinen sie. Vielleicht.

Ja, vielleicht klingt "Rundfunkrat" einfach nur toll, in Wahrheit ist der Job aber voll ätzend. Kann's nicht sagen, ich war noch nie Rundfunkrat - aber mal Betriebsrat. Klingt auch toll, war aber nur bedingt interessant und viel mehr mit Arbeit verbunden, auf die du grade absolut keinen Bock hattest. Und halt alles nebenher. Als ich mich dann nicht mehr aufstellen ließ, war die Nachfolge schwierig - "Wird das bezahlt?" Nein. "Bekommt man zusätzlich Frei?" Nein. "Muss ich mich da fortbilden lassen?" Ja. "Dann frag' wenn anders!". :rolleyes:
Vielleicht ist das ja bei Rundfunkräten ähnlich. Irgendwer muss es ja machen. Und wenn sonst keiner will, muss es halt die Politik selber machen.
Wie kommst du darauf?
Persönliche Wahrnehmung. Bei vielem wird der Politik die Schuld gegeben, obwohl sie für das, an dem sie schuldig sein soll, eigentlich gar nichts kann.
Für mich wäre es immer noch hochgradig kritikwürdig.
Warum? Nur weil du es nicht verstehst? Deswegen muss es kritisch - also negativ - gesehen werden?
Mit 8 Mrd. Euro sollte man so einiges können. Natürlich kann der ÖRR selbst entscheiden, welche Klientel sie bedient. Die jungen Leute von heute sind die Rentner von morgen. So oder so muss der ÖRR diesbezüglich umschwenken.
Vielleicht denken sich beim ÖRR ja auch, weil die Gesellschaft immer älter wird, richten wir uns schon frühzeitig entsprechend drauf ein. Andererseits ist ja seit Jahren dieses massive "Outsourcen" von Zuschauergruppen auf diverse neue Sender mit zielgerechtem Programm zu beobachten - ganz besonders bei den Privaten. Die haben tw. Sender rein für Männer, für Frauen, für Kinder für die jüngeren Werberelevanten und die älteren Werberelevanten. Für Sportfans, für Serienfans, für Nachrichteninteressierte und wer weiß, was da sonst noch so alles ist und was noch kommen mag. Versteh' ich nicht, was das alles bringen soll, außer Überangebot. :s
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Uffhausen hat geschrieben:(21 Jan 2019, 11:02)

Hm. Das würde bedeuten, wenn deiner Kritik keine Lösung folgt, ist's auch nicht tragisch, weil der ÖRR dir so oder so nicht weh tut. :|
Der ÖRR an sich nicht, aber deren Gebühren.
Vielleicht, weil ansonsten keiner den Job machen will? Und Politiker können bekanntlich alles. Ihrer Vita tut's einen Gefallen. Je mehr sie vorweisen können, desto kompetenter und wählbarer wirken sie - meinen sie. Vielleicht.

Ja, vielleicht klingt "Rundfunkrat" einfach nur toll, in Wahrheit ist der Job aber voll ätzend. Kann's nicht sagen, ich war noch nie Rundfunkrat - aber mal Betriebsrat. Klingt auch toll, war aber nur bedingt interessant und viel mehr mit Arbeit verbunden, auf die du grade absolut keinen Bock hattest. Und halt alles nebenher. Als ich mich dann nicht mehr aufstellen ließ, war die Nachfolge schwierig - "Wird das bezahlt?" Nein. "Bekommt man zusätzlich Frei?" Nein. "Muss ich mich da fortbilden lassen?" Ja. "Dann frag' wenn anders!". :rolleyes:
Vielleicht ist das ja bei Rundfunkräten ähnlich. Irgendwer muss es ja machen. Und wenn sonst keiner will, muss es halt die Politik selber machen.
Spekulationen ohne jeglichen Hintergrund. Die Zusammensetzung erfolgt auf Basis von Staatsverträgen.
Warum? Nur weil du es nicht verstehst? Deswegen muss es kritisch - also negativ - gesehen werden?
Was verstehe ich nicht?
Vielleicht denken sich beim ÖRR ja auch, weil die Gesellschaft immer älter wird, richten wir uns schon frühzeitig entsprechend drauf ein. Andererseits ist ja seit Jahren dieses massive "Outsourcen" von Zuschauergruppen auf diverse neue Sender mit zielgerechtem Programm zu beobachten - ganz besonders bei den Privaten. Die haben tw. Sender rein für Männer, für Frauen, für Kinder für die jüngeren Werberelevanten und die älteren Werberelevanten. Für Sportfans, für Serienfans, für Nachrichteninteressierte und wer weiß, was da sonst noch so alles ist und was noch kommen mag. Versteh' ich nicht, was das alles bringen soll, außer Überangebot. :s
Nicht Überangebot, sondern Angebot.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Arcturus hat geschrieben:(23 Jan 2019, 07:32)
Der ÖRR an sich nicht, aber deren Gebühren.
Wie schon erwähnt, wir zahlen für so vieles, was wir eigentlich gar nicht wissen, was wir nicht brauchen oder was wir sogar strikt ablehnen. Meine anfängliche Frage ist immer noch nicht beantwortet: Warum diese Fixierung auf die GEZ-Gebühren?
Spekulationen ohne jeglichen Hintergrund. Die Zusammensetzung erfolgt auf Basis von Staatsverträgen.

Bei Wikipedia steht dazu:

Die Zusammensetzung von Rundfunkräten ist Gegenstand von Kritik. So liegt der Anteil der Staatsvertreter bei einigen Anstalten bei 50 %; dies wird als beherrschender Einfluss kritisiert.

Die Zusammensetzung erfolgt durch Vertreter verschiedener Gruppierungen - freilich kann es möglich sein, dass bspw. ein Gewerkschaftsvertreter auch ein Mitglied einer politischen/regierenden Partei ist. Aber ist dadurch bewiesen, dass er nun vornehmlich oder ausschließlich Partei- oder Regierungsinteressen vertritt, obwohl er doch tatsächlich unabhängig von der Politik Gewerkschaftsinteressen vertreten soll?

Da könnte man ja genauso gut ein evt. Übermaß an Einfluß seitens bspw. der christlichen Kirchen anprangern, wenn man die Rundfunkräte rein auf ihre Glaubenszugehörigkeiten reduziert. Oder auf ihr Geschlecht. Oder ihre Abstammung. Oder ihre Essensgewohnheiten. Was auch immer.

Man müsste feststellen/nachweisen, ob diese diversen Vertreter diverser Gruppen auch den exakten Vorstellungen ihrer Mitglieder gerecht werden. Man müsste feststellen/nachweisen, dass auch jedes Mitglied einer Gruppe seinem Vertreter seine exakten Vorstellungen mitteilt. Man müsste feststellen/nachweisen, dass auch jedes Mitglied einer Gruppe tatsächlichen Mangel/Bedarf an den Vorstellungen hat, die es seinem Vertreter mitteilt. Also bspw. die ÖR auch tatsächlich nutzt. Und wenn ja, wann, weshalb, was. Usw.

Weil das alles aber sehr aufwändig wäre und vielleicht sogar an die Unmöglichkeit grenzt, macht man es sich herzlich bequem und reduziert Menschen bspw. auf ihre Parteizugehörigkeit und fällt anhand selbiger ein Urteil. Hach, zuviel Parteizugehörigkeit im Rundfunkrat, das kann doch nur eins bedeuten - politische Einflußnahme. Punkt.
Warum sich Umstände machen, wenn's auch einfacher geht? :rolleyes:

Klar, nur weil ich das jetzt so darstelle, muss es nicht so sein. Aber u. a. Parteizugehörigkeiten sind für mich persönlich nicht automatisch Beweise für politische Einflußnahme oder gar Manipulation/Diktat. Eine Parteimitgliedschaft kann (nicht MUSS!) ein Hinweis (nicht BEWEIS!) dafür sein.

Bist du vielleicht selber Mitgleid irgendeiner in den Rundfunkräten vertretenden Gruppierungen? Hast du mal deinen dort sitzenden und (für dich) entscheidenden Vertreter "unter die Lupe" genommen? Ja, das ist umständlich und führt vielleicht zu nichts konkretem, weil es eben so ist, wie du schon erwähntest: Was kann ein Einzelner schon bewirken? - aber deshalb gleich den ganzen ÖRR in einen Sack packen und draufhauen?
Ich will den ÖRR gewiss nicht verteidigen. Nur finde ich, wenn man dem Unkraut Herr werden will, muss man es an den (unsichtbaren!) Wurzeln packen und nicht an den (sichtbaren!) Auswüchsen.
Was verstehe ich nicht?
Na das, was du nicht sicher beantworten kannst.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Uffhausen hat geschrieben:(23 Jan 2019, 12:20)

Wie schon erwähnt, wir zahlen für so vieles, was wir eigentlich gar nicht wissen, was wir nicht brauchen oder was wir sogar strikt ablehnen. Meine anfängliche Frage ist immer noch nicht beanbtwortet: Warum diese Fixierung auf die GEZ-Gebühren?
Weil es hier nunmal Thema ist.Du könntest auch im AFD-Thread fragen "Warum die AFD"?
Bei Wikipedia steht dazu:

Die Zusammensetzung von Rundfunkräten ist Gegenstand von Kritik. So liegt der Anteil der Staatsvertreter bei einigen Anstalten bei 50 %; dies wird als beherrschender Einfluss kritisiert.

Die Zusammensetzung erfolgt durch Vertreter verschiedener Gruppierungen - freilich kann es möglich sein, dass bspw. ein Gewerkschaftsvertreter auch ein Mitglied einer politischen/regierenden Partei ist. Aber ist dadurch bewiesen, dass er nun vornehmlich oder ausschließlich Partei- oder Regierungsinteressen vertritt, obwohl er doch tatsächlich unabhängig von der Politik Gewerkschaftsinteressen vertreten soll?

Da könnte man ja genauso gut ein evt. Übermaß an Einfluß seitens bspw. der christlichen Kirchen anprangern, wenn man die Rundfunkräte rein auf ihre Glaubenszugehörigkeiten reduziert. Oder auf ihr Geschlecht. Oder ihre Abstammung. Oder ihre Essensgewohnheiten. Was auch immer.

Man müsste feststellen/nachweisen, ob diese diversen Vertreter diverser Gruppen auch den exakten Vorstellungen ihrer Mitglieder gerecht werden. Man müsste feststellen/nachweisen, dass auch jedes Mitglied einer Gruppe seinem Vertreter seine exakten Vorstellungen mitteilt. Man müsste feststellen/nachweisen, dass auch jedes Mitglied einer Gruppe tatsächlichen Mangel/Bedarf an den Vorstellungen hat, die es seinem Vertreter mitteilt. Also bspw. die ÖRR auch tatsächlich nutzt. Und wenn ja, wann, weshalb, was. Usw.

Weil das alles aber sehr aufwändig wäre und vielleicht sogar an die Unmöglichkeit grenzt, macht man es sich herzlich bequem und reduziert Menschen bspw. auf ihre Parteizugehörigkeit und fällt anhand selbiger ein Urteil. Hach, zuviel Parteizugehörigkeit im Rundfunkrat, das kann doch nur eins bedeuten - politische Einflußnahme. Punkt.
Warum sich Umstände machen, wenn's auch einfacher geht? :rolleyes:

Klar, nur weil ich das jetzt so darstelle, muss es nicht so sein. Aber u. a. Parteizugehörigkeiten sind für mich persönlich nicht automatisch Beweise für politische Einflußnahme oder gar Manipulation/Diktat. Eine Parteimitgliedschaft kann (nicht MUSS!) ein Hinweis (nicht BEWEIS!) dafür sein.

Bist du vielleicht selber Mitgleid irgendeiner in den Rundfunkräten vertretenden Gruppierungen? Hast du mal deinen dort sitzenden und (für dich) entscheidenden Vertreter "unter die Lupe" genommen? Ja, das ist umständlich und führt vielleicht zu nichts konkretem, weil es eben so ist, wie du schon erwähntest: Was kann ein Einzelner schon bewirken? - aber deshalb gleich den ganzen ÖRR in einen Sack packen und draufhauen?
Ich will den ÖRR gewiss nicht verteidigen. Nur finde ich, wenn man dem Unkraut Herr werden will, muss man es an den (unsichtbaren!) Wurzeln packen und nicht an den (sichtbaren!) Auswüchsen.
Warum diese Fixierung auf die Zusammensetzung der Räte? Es ist nur ein Kritikpunkt von vielen. Niemand faselt hier von Diktat oder Manipulation. Doch selbst die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt:

http://www.bpb.de/gesellschaft/medien-u ... ein-mythos
Kepplinger (2006) wertete Interviews mit 230 Hauptstadtjournalisten aus. 28 % von ihnen gaben an, dass sie schon einmal erlebt hätten, wie Politiker im beruflichen Umgang direkt Druck auf sie ausüben wollten. 48 % der Fernsehjournalisten und 51 % der Tageszeitungsjournalisten beantworteten die Frage: "Ist es schon einmal vorgekommen, dass Politiker versucht haben, über Ihren Redaktionsleiter Ihre Berichterstattung zu beeinflussen?" mit "Ja". Zwar differenzierte Kepplinger in seiner Untersuchung nicht zwischen Journalisten bei öffentlich-rechtlichen und bei kommerziellen Sendern. Doch ist zu vermuten, dass allein aufgrund des höheren Politikanteils im Programm der öffentlich-rechtlichen Sender hier auch noch höhere Erfahrungswerte anzutreffen sind.

Etwas komplexer beschreibt eine ältere Studie das Verhältnis zwischen Politikern und Journalisten[14]. Danach spielt sich das Verhältnis der beiden Gruppen auf einer Vorder- und auf einer Hinterbühne ab. Unterschieden wird also zwischen dem, was zu sehen ist, und dem, was im Hintergrund geschieht. Während auf der Vorderbühne die erwartete Autonomie durchaus verteidigt wird, ist das Verhältnis auf der Hinterbühne eher durch Interdependenz, d. h. eine wechselseitige Abhängigkeit, gekennzeichnet: Publizität wird gegen Information getauscht – politische Eliten bestimmen die Agenda, Journalisten stellen die Agenda dem Publikum zur Verfügung.
und
In der Folge der "Causa Brender" wurde vom Land Rheinland-Pfalz und vom Stadtstaat Hamburg eine Verfassungsklage gegen den ZDF-Staatsvertrag eingereicht. Das Bundesverfassungsgericht sollte nun prüfen, ob dieser genügend Staatsferne der Senderaufsicht garantiert. Am 25. März 2014 erklärten die Verfassungsrichter den ZDF-Staatsvertrag für verfassungswidrig und dies aufgrund des überproportionalen staatlichen Einflusses in den Aufsichtsorganen (Anzahl der staatsnahen Vertretern im Fernseh- und Verwaltungsrat) [15]. Die Ministerpräsidenten waren nun gezwungen einen neuen, verfassungskonformen Staatsvertrag zu verabschieden, der die staatsnahen Vertreter in den Gremien auf ein Drittel begrenzt. Am 01.01.2016 trat der neue ZDF-Staatsvertrag in Kraft, der die Zahl der Vertreter der Staatsbank auf ein Drittel begrenzt. So soll dem Einfluss politischer Akteure auf das Programm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Einhalt geboten werden [16].
das zum Thema :rolleyes:

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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schokoschendrezki »

Arcturus hat geschrieben:(16 Jan 2019, 08:08)
Von Lügenpresse-Krakeelern braucht man ja auch nicht allzu viel erwarten.
Es gibt diese berühmt-berüchtigte Rede von Goebbels vom Februar 1933 (eigentlich als Vorredner von Hitler) im Berliner Sportpalast. In Dokumentationen wird fast immer nur die Passage
Einmal wird unsere Geduld zu Ende sein, und dann wird den Juden das freche Lügenmaul gestopft werden.
Die Rede als Ganzes richtete sich gegen die "jüdische Presse", die zu dem Zeitpunkt gerade noch existierte. Und insbesondere gegen das linksliberale "Berliner Tageblatt" des jüdischen Verlegers Rudolf Mosse. Ersetzt man in dem gesamten Redetext "Judenpresse" durch "Lügenpresse" und "Juden" durch "Journalisten", so fühlt man sich passagenweise schon sehr an die Lügenpresse-Krakeeler von heute aus Richtung AfD oder Pegida erinnert. Insbesondere, wenn es darum geht, dass die Juden/Lügenpresse für die Verbreitung ihrer Lügen 14 Jahre "öffentliche Mittel" in Anspruch genommen habe.
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