Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

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Charles
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Charles »

Raskolnikof hat geschrieben:(04 Mar 2018, 19:32)
Die Schweiz hat gewählt: 71,6 Prozent aller Wähler stimmten für den Erhalt des ÖR und dies trotz wesentlich höherer Beiträge als bei uns.
Mich würde das Ergebnis nach Altersgruppen interessieren.

In den Umfragen war die Zustimmung zum ÖR bei der Altergruppe 66+ am höchsten, bei den 18 - 29-jährigen am geringsten.
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Raskolnikof
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Charles hat geschrieben:(04 Mar 2018, 22:43)

Mich würde das Ergebnis nach Altersgruppen interessieren.
In den Umfragen war die Zustimmung zum ÖR bei der Altergruppe 66+ am höchsten, bei den 18 - 29-jährigen am geringsten.
Falls du mit deiner Fragestellung darauf abzielst, dass die Altersgruppe 66+ ja nicht mehr allzu lange pro ÖR stimmen können täuschst du dich warscheinlich. Die heute junge Generation wird auch mal alt. Und mit dem Alter ändern sich auch die Vorlieben. Viele heutige Menschen im Rentenalter konnten sich noch vor 10 oder 20 Jahren nicht vorstellen, einmal Radio NDR 1 zu hören. Der Sender wurde von ihnen (und von jungen Menschen auch heute noch) als "Radio Erdverwachsen" oder "Radio Sterbehilfe" verhönt. Das ist die Generation, die früher zum Leidwesen ihrer Eltern Radio Luxemburg auf Kurzwelle hörten. Und so wird sich dass von Generation zu Generation fortsetzen. Der ÖR ist nicht tot zu kriegen weil die Mehrheit ihn will und zwar so wie er ist.
Zudem wird der Anteil älterer und alter Menschen prozentual immer größer.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Teeernte »

Raskolnikof hat geschrieben:(05 Mar 2018, 00:05)

Falls du mit deiner Fragestellung darauf abzielst, dass die Altersgruppe 66+ ja nicht mehr allzu lange pro ÖR stimmen können täuschst du dich warscheinlich. Die heute junge Generation wird auch mal alt. Und mit dem Alter ändern sich auch die Vorlieben. Viele heutige Menschen im Rentenalter konnten sich noch vor 10 oder 20 Jahren nicht vorstellen, einmal Radio NDR 1 zu hören. Der Sender wurde von ihnen (und von jungen Menschen auch heute noch) als "Radio Erdverwachsen" oder "Radio Sterbehilfe" verhönt. Das ist die Generation, die früher zum Leidwesen ihrer Eltern Radio Luxemburg auf Kurzwelle hörten. Und so wird sich dass von Generation zu Generation fortsetzen. Der ÖR ist nicht tot zu kriegen weil die Mehrheit ihn will und zwar so wie er ist.
Zudem wird der Anteil älterer und alter Menschen prozentual immer größer.
:thumbup:

:D :D :D

Der Pfleger hat denen die Fernbedienung WEGGENOMMEN .. :D :D :D ....und bei NDR1 wird keiner mehr wach...

Südkorea sendet noch in Deutsch...ein paar Stunden - auf Kurzwelle...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Raskolnikof hat geschrieben:(04 Mar 2018, 19:32)
Die Schweiz hat gewählt: 71,6 Prozent aller Wähler stimmten für den Erhalt des ÖR und dies trotz wesentlich höherer Beiträge als bei uns.
Hier fällst du einem leider häufig lancierten Täuschungsmanöver zum Opfer.
Der Deutsche zahlt EUR 210 für seinen Haupwohnsitz, der Pendler ZUSÄTZLICH EUR 210 für die für die Zweitwohnung, Eltern ZUSÄTZLICH EUR 210 für Tochter/Sohn im Studentenwohnheim, der Selbständige ZUSÄTZLICH EUR 70 einfach oder mehrfach für "Betriebsstätten", Auto etc. Der Deutsche muß ständig Nachforderungen fürchten, da der §3 RBStV so gefasst ist, dass - dem reinen Wortlaut folgend - jedes einzelne Zimmer Beitragspflicht auslöst.
Der Schweizer zahlt nur SFr 365 für den Hauptwohnsitz, Selbständige erst ab 1/2 Mio. Jahresumsatz. Der Schweizer genießt Rechtssicherheit da der Haushaltsbegriff nahtlos an das Melderecht anschließt.

das Ganze vor dem Hintergrund eines monatlichen Bruttolohns (Stand 2016) um SFr 6200 (CH) und um EUR 3700 (D)


Kritikaster hat geschrieben:(03 Mar 2018, 13:51)

Du solltest dringend Deine eigenwillige Interpretation der Begriffe "Staatsrundfunk/Staatsfernsehen" überdenken.

[zitierend: .... unterstehen staatliche Sender unmittelbar einer Behörde. ...]

Mit Deinen realitätsfernen Neudefinitionen schreibst Du hier schlicht dummes Zeug.
Da Rundfunkanstalten mit Befugnissen von Behörden ausgestattet sind, handelt es sich materiell um Behörden.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Kritikaster »

Alster hat geschrieben:(05 Mar 2018, 09:58)

Da Rundfunkanstalten mit Befugnissen von Behörden ausgestattet sind, handelt es sich materiell um Behörden.
Deine Versuche, hier Neudefinitionen einzuführen, sind auch weiterhin zum Scheitern verurteilt. :rolleyes:
Eine Behörde ist gemäß § 1 Abs. 4 VwVfG „jede Stelle, die Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrnimmt“. Darunter fallen neben den klassischen Verwaltungsträgern auch Organe der Legislative und der Judikative, sofern sie Verwaltungstätigkeiten ausführen https://de.wikipedia.org/wiki/Beh%C3%B6rde
Welche "Aufgaben öffentlicher Verwaltung" übernehmen denn nach Deinem mehr als schrägen Weltbild die Rundfunkanstalten? :?:

Nein, Alster, Du hast Dich mit dem Versuch, uns hier mit Deinen Sinnentstellungen in die Irre zu führen, schlicht in eine Sackgasse begeben und dort verrannt. Es ist ein wirklich schwaches Bild, hier sachlich unhaltbare Behauptungen auf Gedeih und Verderb verteidigen zu wollen.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

Raskolnikof hat geschrieben:(05 Mar 2018, 00:05)

Falls du mit deiner Fragestellung darauf abzielst, dass die Altersgruppe 66+ ja nicht mehr allzu lange pro ÖR stimmen können täuschst du dich warscheinlich. Die heute junge Generation wird auch mal alt. Und mit dem Alter ändern sich auch die Vorlieben. Viele heutige Menschen im Rentenalter konnten sich noch vor 10 oder 20 Jahren nicht vorstellen, einmal Radio NDR 1 zu hören. Der Sender wurde von ihnen (und von jungen Menschen auch heute noch) als "Radio Erdverwachsen" oder "Radio Sterbehilfe" verhönt. Das ist die Generation, die früher zum Leidwesen ihrer Eltern Radio Luxemburg auf Kurzwelle hörten. Und so wird sich dass von Generation zu Generation fortsetzen. Der ÖR ist nicht tot zu kriegen weil die Mehrheit ihn will und zwar so wie er ist.
Zudem wird der Anteil älterer und alter Menschen prozentual immer größer.
Mit Erschrecken musste ich feststellen, das erst neulich "Runaway Train" - einen Song, den ich als Jugendlicher ganz toll fand - jetzt auf B 1 läuft...................gettin ould.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Alster hat geschrieben:(05 Mar 2018, 09:58)

Hier fällst du einem leider häufig lancierten Täuschungsmanöver zum Opfer.
Der Deutsche zahlt EUR 210 für seinen Haupwohnsitz, der Pendler ZUSÄTZLICH EUR 210 für die für die Zweitwohnung, Eltern ZUSÄTZLICH EUR 210 für Toch-ter/Sohn im Studentenwohnheim, der Selbständige ZUSÄTZLICH EUR 70 einfach oder mehrfach für "Betriebsstätten", Auto etc. Der Deutsche muß ständig Nachforderungen fürchten, da der §3 RBStV so gefasst ist, dass - dem reinen Wortlaut folgend - jedes einzelne Zimmer Beitragspflicht auslöst.
Der Schweizer zahlt nur SFr 365 für den Hauptwohnsitz, Selbständige erst ab 1/2 Mio. Jahresumsatz. Der Schweizer genießt Rechtssicherheit da der Haushaltsbegriff nahtlos an das Melderecht anschließt.

das Ganze vor dem Hintergrund eines monatlichen Bruttolohns (Stand 2016) um SFr 6200 (CH) und um EUR 3700 (D)
Die allerwenigsten Pendler verfügen über einen zweiten Wohnsitz. Insofern trifft die doppelte Heranziehung zur Zahlung des Rundfunkbeitrags nicht grundsätzlich für Pendler zu.
Die allermeisten Studenten beziehen BAföG. Und wenn es nur 10 Euro sind. Sie alle werden auf Antrag von der Gebührenpflicht befreit. Zudem wohnt rund ein Viertel aller Studenten während ihres Studiums noch zuhause bei ihren Eltern und zahlen also keinen Rundfunkbeitrag. Hat ein Student keinen Anspruch auf BAföG muss er eben zahlen. Wo ist das Problem? Meine beiden Töchter haben studiert und arbeiteten nebenher, aber ohne dabei ihr Studium zu vernachlässigen. Auch sie wurden von der GEZ zur Kasse gebeten. Das fand ich in Ordnung. Die beiden konnten mehr Geld auf den Kopf hauen wie meine Frau und ich.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Danke!
Durch fortgesetztes Zitieren der Wikipedia erbringst du den Beweis für den hohen Wert spendenfinanzierter Angebote für die informationelle Grundversorgung. Der Sinn und Zweck der Zwangsfinanzierung wird also gerade durch Deinen Beitrag gezielt in Frage gestellt.

Raskolnikof hat geschrieben:(05 Mar 2018, 12:20)
Die allerwenigsten Pendler verfügen über einen zweiten Wohnsitz.
Zurück zu den Fakten: 400000 Leistungsträger, die Mehrbelastung erleiden da Mobilität verlangt wird, müssen bluten (unmabhängig von ihrem Einkommen!!!), weil die Inkasso auf diese Mehrfachabzocke nicht verzichten will oder kann.

Raskolnikof hat geschrieben:(05 Mar 2018, 12:20)
Hat ein Student keinen Anspruch auf BAföG muss er eben zahlen. Wo ist das Problem? Meine beiden Töchter haben studiert und arbeiteten nebenher, aber ohne dabei ihr Studium zu vernachlässigen. Auch sie wurden von der GEZ zur Kasse gebeten. Das fand ich in Ordnung. Die beiden konnten mehr Geld auf den Kopf hauen wie meine Frau und ich.
Anekdotische Evidenz macht aus einer unsozialen und zynischen Regelung keine soziale.

Raskolnikof hat geschrieben:(05 Mar 2018, 00:05)
Falls du mit deiner Fragestellung darauf abzielst, dass die Altersgruppe 66+ ja nicht mehr allzu lange pro ÖR stimmen können täuschst du dich warscheinlich. Die heute junge Generation wird auch mal alt.
non sequitur. Zu glauben ein 1990-ger müsste in 2056 ÖR schauen, weil ein 1952-er heute ÖR schaut ist ein Trugschluss

Kritikaster hat geschrieben:(05 Mar 2018, 10:39)
Welche "Aufgaben öffentlicher Verwaltung" übernehmen denn nach Deinem mehr als schrägen Weltbild die Rundfunkanstalten? :?:
Die Rundfunkanstalt übernimmt das Eintreiben der Rundfunksteuer. Hierzu ist die mit Befugnissen einer Behörde ausgestattet. Muss sich keinen vollstreckbaren Titel erstreiten, sondern kann direkt vollstrecken.
Daneben übernimmt die Rundfunkanstalt als Zensurbehörde auch Polizeiaufgaben.
Gegenfrage: welche "Aufgaben öffentlicher Verwaltung" übernehmen denn nach Deinem mehr als schrägen Weltbild die staatlichen Hochschulen?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

@ Alster:
Dein Einsatz für die Pendler mit doppelten Wohnsitz in allen Ehren. Aber es gibt nun mal überall gewisse Ungerechtigkeiten. Man kann nicht allen alles recht machen. Du musst dich einfach damit abfinden, dass du zu einer Minderheit gehörst, die den ÖR nicht oder anders will. Wir leben in einer Demokratie und da entscheidet derzeit noch immer die Mehrheit oder die vom Volk gewählte Regierung.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(06 Mar 2018, 15:57)
...

Jeder bekommt, was er/sie verdient. :D
Davon bin ich auch überzeugt. Bloß die liebe Zeit dauert arg lang, bis das Schicksal zuschlägt...
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Raskolnikof hat geschrieben:(06 Mar 2018, 15:57)
Jeder bekommt, was er/sie verdient. :D
Möglicherweise konntest Du der Diskussion nicht folgen. Wir rekapitulieren also deine Aussage (Hervorhebung durch mich):
Raskolnikof hat geschrieben:(04 Mar 2018, 19:32)
Die Schweiz hat gewählt: 71,6 Prozent aller Wähler stimmten für den Erhalt des ÖR und dies trotz wesentlich höherer Beiträge als bei uns.
Ich stellte fest: Dein Vergleich geht an der Realität vorbei, da das deutsche System auf Mehrfachabzocke beruht, die es in der Schweiz so nicht gibt. Dies widerlegst Du nicht damit, dass Du einfach nur konstatierst, dass Du die Mehrfachabzocke gut findest.

Überhaupt zeichnet sich das Schweizer System der Rundfunkabgabe an mehreren Stellen durch Ehrlichkeit aus, wo das deutsche System (vermutlich sogar bewußt) auf Täuschung angelegt ist.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Charles »

Nur 30% der Österreicher halten die ORF-Zwangsgebühren für gerechtfertigt.

62% wollen eine Volksabstimmung über die Gebühren und befürworten ihre Abschaffung.

43% finden, dass der ORF objektiv und korrekt berichtet. 49% finden die Berichterstattung des ORF nicht objektiv und korrekt.

Zum Vergleich halten 62% die Berichterstattung in Qualitätsmedien und Zeitungen für korrekt.

Nur kostenlose Boulevardblätter geniessen in Österreich noch weniger Vertrauen als der Staatsfunk.

http://www.horizont.at/home/news/detail ... u-orf.html
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Dabei hält sich das öffentliche System in Österreich in Sachen Gier vergleichsweise zurück. Die Zwangsgelder beliefen sich auf EUR 70,-/Person*Jahr im Vergleich zu 94,- im deutschen System.
(Stand 2011 gemäß Gutachten öffentlich-rechtliche Medien des Bundesfinanzministeriums)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von relativ »

Raskolnikof hat geschrieben:(05 Mar 2018, 12:20)

Die allerwenigsten Pendler verfügen über einen zweiten Wohnsitz. Insofern trifft die doppelte Heranziehung zur Zahlung des Rundfunkbeitrags nicht grundsätzlich für Pendler zu.
Die allermeisten Studenten beziehen BAföG. Und wenn es nur 10 Euro sind. Sie alle werden auf Antrag von der Gebührenpflicht befreit. Zudem wohnt rund ein Viertel aller Studenten während ihres Studiums noch zuhause bei ihren Eltern und zahlen also keinen Rundfunkbeitrag. Hat ein Student keinen Anspruch auf BAföG muss er eben zahlen. Wo ist das Problem? Meine beiden Töchter haben studiert und arbeiteten nebenher, aber ohne dabei ihr Studium zu vernachlässigen. Auch sie wurden von der GEZ zur Kasse gebeten. Das fand ich in Ordnung. Die beiden konnten mehr Geld auf den Kopf hauen wie meine Frau und ich.
Es ist immer dort ein Problem, wo z.B. ein Schnittpunkt/Trennlinie zwischen BAfög und nicht BAföG besteht. bei diesen Familien gibt es Probleme die, z.B. nur mit etwas weniger Einkommen so nicht da wären. Ist zwar für unser System normal und auch kaum zu verhindern, aber natürlich ist es für solche Familien ein finanzielles Problem, bzw. kann es dies werden.
Ähnliche Probleme gibt es häufiger auch bei der Pflege, oder in Bezug auf eine mögliche Alterheimfinanzierung für die Eltern.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Gewisse Kompromisse müssen in allen Bereichen von Gebühren und Abgaben hingenommen werden. Man kann es nicht immer und allen gerecht machen. Es gibt dafür unendlich viele Beispiele. Sei es die Grundsteuer bei Grundstücks- und Hauseigentümern, Berechnungsgrundlagen für Unterhaltszahlungen, BAföG, Hartz IV und vielerlei andere Abgaben und Steuern. Irgendjemand fühlt sich immer ungerecht behandelt oder benachteiligt. Da gilt es dann, mit den entsprechenden Dienststellen bzw. Behörden ggf. eine gütliche Einigung zu finden. Nicht selten haben da gerade Behörden einen gewissen Ermessensspielraum den es gilt auszuloten und geltend zu machen. Nicht polternd und mit der Faust auf dem Tisch sondern freundlich, glaubwürdig und überzeugend. Eine gewisse Diplomatie ist da nicht selten zielführend.

Aber es geht hier doch nicht um Einzelschicksale sondern um Grundsätzliches. Wenn hier z.B. darüber geklagt wird, dass Pendler mit einem zweiten Wohnsitz doppelt zur Kasse gebeten werden ist das in meinen Augen auch nicht gerecht und sollte schleunigst korrigiert werden. Allerdings kann das doch kein Grund sein, den ÖR grundsätzlich in Frage zu stellen.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von relativ »

Raskolnikof hat geschrieben:(13 Mar 2018, 14:31)

Gewisse Kompromisse müssen in allen Bereichen von Gebühren und Abgaben hingenommen werden. Man kann es nicht immer und allen gerecht machen. Es gibt dafür unendlich viele Beispiele. Sei es die Grundsteuer bei Grundstücks- und Hauseigentümern, Berechnungsgrundlagen für Unterhaltszahlungen, BAföG, Hartz IV und vielerlei andere Abgaben und Steuern. Irgendjemand fühlt sich immer ungerecht behandelt oder benachteiligt. Da gilt es dann, mit den entsprechenden Dienststellen bzw. Behörden ggf. eine gütliche Einigung zu finden. Nicht selten haben da gerade Behörden einen gewissen Ermessensspielraum den es gilt auszuloten und geltend zu machen. Nicht polternd und mit der Faust auf dem Tisch sondern freundlich, glaubwürdig und überzeugend. Eine gewisse Diplomatie ist da nicht selten zielführend.

Aber es geht hier doch nicht um Einzelschicksale sondern um Grundsätzliches. Wenn hier z.B. darüber geklagt wird, dass Pendler mit einem zweiten Wohnsitz doppelt zur Kasse gebeten werden ist das in meinen Augen auch nicht gerecht und sollte schleunigst korrigiert werden. Allerdings kann das doch kein Grund sein, den ÖR grundsätzlich in Frage zu stellen.
Eben, reformiert werden ok, denn m.M. braucht er auch nicht in allen Bereichen mit den Privaten zu konkurrieren.
Verschlanken würde reichen, dann brauchen die Gebühren auch nicht zu steigen bzw. könnten sogar sinken.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Alles hier längst mehrfach diskutiert:
In Sachen Verschlankung einer Rundfunkanstalt bei gleichzeitiger Wahrnehmung der Bildungsaufgaben habe ich den BBC als Positivbeispiel herangezogen.
Wenn die Politik weg will von einem beitragsartigen System (nichts anderes war die alte Geräte-"Gebühr") hin zu einem Steuerartigen System (nichts anderes ist der heutige Rundfunk-"Beitrag") dann soll sie das über einen Aufschlag auf die Einkommensteuer bewerkstelligen. Bei den Kirchenbeiträgen (das sind nun tatsächlich materiell Beiträge, jedoch leger als Steuer bezeichnet) längst erfolgreich praktiziert.

Die schlimmsten menschenverachtenden Auswüchse des Systems der heutigen Rundfunkfinanzierung in D, bzw. Verstöße gegen Sozial- und Rechtsstaatlichkeit wären damit entschärft.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Ich hätte nichts gegen "Rundfunksteuer". Hauptsache, der ÖR bleibt mir erhalten. Gegen eine gewisse "Verschlankung" hätte ich nichts einzuwenden.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Cat with a whip »

Mann sollte mal die elendige Kochsendungs- und Krimi-Pest vernichten und das anständige Informationsangebot mit gesellschaftspolitischen Inhalt für normale Menschen auf halbwegs "christliche" Zeiten verlegen, also deulich vor 22.00 Uhr.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

Cat with a whip hat geschrieben:(14 Mar 2018, 22:24)

Mann sollte mal die elendige Kochsendungs- und Krimi-Pest vernichten und das anständige Informationsangebot mit gesellschaftspolitischen Inhalt für normale Menschen auf halbwegs "christliche" Zeiten verlegen, also deulich vor 22.00 Uhr.
Schau halt arte, ZdfInfo, Phönix
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Cat with a whip hat geschrieben:(14 Mar 2018, 22:24)

Mann sollte mal die elendige Kochsendungs- und Krimi-Pest vernichten und das anständige Informationsangebot mit gesellschaftspolitischen Inhalt für normale Menschen auf halbwegs "christliche" Zeiten verlegen, also deulich vor 22.00 Uhr.
Die Programmvielfalt des ÖR bietet für jeden was. Wer Kochsendungen und Tatort verschmäht guckt eben Lindenstrasse oder das Wort zum Sonntag. Wo ist das Problem? Extrawürste für Exzentriker gibts nicht.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Raskolnikof hat geschrieben:(15 Mar 2018, 10:22)

Die Programmvielfalt des ÖR bietet für jeden was. Wer Kochsendungen und Tatort verschmäht guckt eben Lindenstrasse oder das Wort zum Sonntag. Wo ist das Problem? Extrawürste für Exzentriker gibts nicht.
inzwischen mehrfach hier im thread widerlegt. Die grundlegenden aufgaben im tatsächlichen öffentlichen Interesse werden in D (im Gegensatz zu Anstalten mit Niveau, wie BBC) eben gerade nicht erfüllt. Dafür jede Menge seichte Unterhaltung. Halt alles was Quote bringt. Die braucht der D-ÖR zur Erfüllung seiner tatsächlichen Aufgabe als Propagandamaschine der Politik.

Fazit: es wird derzeit kaum etwas geleistet, was eine Zwangsfinanzierung der weltweit teuersten Anstalt rechtfertigen würde.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Widerlegt ist hier überhaupt nichts. Es wurden einzig persönliche Meinungen, Statements und Wünsche auf Grundlage eigener Bedürfnisse geäußert.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Charles »

Raskolnikof hat geschrieben:(15 Mar 2018, 10:22)
Die Programmvielfalt des ÖR bietet für jeden was.
Wenn das so ist, dann frage ich mich warum die ÖR-Fans so eine riesige Angst vor einer Umwandlung der Zwangsfinanzierung in ein freiwilliges Pay-TV haben.

Wenn es stimmt, dass der ÖR so eine überragende Programmvielfalt hat und für alle was bietet, dann würden die Menschen ja auch alle freiwillig den ÖR abonnieren. Dann bräuchte man ja keine Zwangsgebühren.

Zwangsgebühren braucht man ja eigentlich nur, wenn das Programm so scheisse ist, dass freiwillig keiner den Mist abonnieren würde.
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Hyde
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Hyde »

Charles hat geschrieben:(15 Mar 2018, 21:12)

Wenn das so ist, dann frage ich mich warum die ÖR-Fans so eine riesige Angst vor einer Umwandlung der Zwangsfinanzierung in ein freiwilliges Pay-TV haben
Weil die Öffentlich-Rechtlichen dann genauso wie die Privatsender und das PayTV dem Wettbewerbs - und Quotendruck ausgesetzt wären und darunter die politische und kulturelle Berichterstattung in Quantität und Qualität leiden würde.

Ist eigentlich nicht so schwer, das zu verstehen.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Charles »

Hyde hat geschrieben:(15 Mar 2018, 22:05)
Weil die Öffentlich-Rechtlichen dann genauso wie die Privatsender und das PayTV dem Wettbewerbs - und Quotendruck ausgesetzt wären und darunter die politische und kulturelle Berichterstattung in Quantität und Qualität leiden würde.
Wettbewerb sorgt für höhere Qualität. Um im Wettbewerb zu bestehen, ist man nämlich gezwungen die Qualität hoch zu halten und besser zu sein als die Konkurrenz. Man muss sich jedes Abo durch gutes Programm hart erarbeiten und verdienen.

Wenn du ein Produkt anbietest und das verkaufen möchtest, muss du dein Produkt qualitativ so gut machen, dass du Kunden damit überzeugst.

Wenn alle Bürger per Gesetz gezwungen wären dein Produkt zu kaufen, kann es dir scheiss egal sein, ob dein Produkt eine gute Qualität hat oder nicht. Die Leute sind ja sowieso gezwungen das Zeug zu kaufen, egal wie gut oder schlecht es ist.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

Charles hat geschrieben:(15 Mar 2018, 22:57)

Wettbewerb sorgt für höhere Qualität.
Aber nicht in Funk- und Fernsehen.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von H2O »

Charles hat geschrieben:(15 Mar 2018, 22:57)

Wettbewerb sorgt für höhere Qualität. Um im Wettbewerb zu bestehen, ist man nämlich gezwungen die Qualität hoch zu halten und besser zu sein als die Konkurrenz. Man muss sich jedes Abo durch gutes Programm hart erarbeiten und verdienen.

Wenn du ein Produkt anbietest und das verkaufen möchtest, muss du dein Produkt qualitativ so gut machen, dass du Kunden damit überzeugst.

Wenn alle Bürger per Gesetz gezwungen wären dein Produkt zu kaufen, kann es dir scheiss egal sein, ob dein Produkt eine gute Qualität hat oder nicht. Die Leute sind ja sowieso gezwungen das Zeug zu kaufen, egal wie gut oder schlecht es ist.
Wenn Sie damit Recht hätten... denn logisch ist es ja schon, was Sie da sagen... dann müßten doch die "Privaten" die "Öffentlichen" in der Qualität der Darbietungen weit übertreffen. Weil sie aber die große Masse der Zuschauer ansprechen wollen, entfallen sehr weitgehend "lästige" Bildungsinhalte und anspruchsvolle Kulturinhalte.

Wenn Sie in Italien oder anderen Ländern ohne "Öffentliche" einmal hineingeschmeckt haben, dann werden Sie froh sein, daß wir unsere "Öffentlichen" haben. Das deutsche Konzept ist ganz in Ordnung, aber die Vielzahl nahezu gleicher Darbietungen verursacht hohe Kosten ohne greifbaren Nutzen. Da hat uns der Föderalismus wohl ein faules Ei ins Nest gelegt.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Charles »

Alexyessin hat geschrieben:(15 Mar 2018, 23:18)
Aber nicht in Funk- und Fernsehen.
Warum sollte das überall so sein, nur im Fernsehen nicht?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Charles »

H2O hat geschrieben:(15 Mar 2018, 23:18)
Weil sie aber die große Masse der Zuschauer ansprechen wollen, entfallen sehr weitgehend "lästige" Bildungsinhalte und anspruchsvolle Kulturinhalte.
Anspruchsvolle Kulturinhalte findet du bei den ÖR nur bei arte, einem Sender, den so gut wie niemand schaut.

Die Hauptprogramme der ÖR bestehen zu 90% aus auspruchsloser, seichter Unterhaltung, überwiegend konzipiert für die Generation 50+.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von H2O »

Charles hat geschrieben:(15 Mar 2018, 23:21)

Warum sollte das überall so sein, nur im Fernsehen nicht?
Weil der Massengeschmack gern auf platte Unterhaltung anspricht und den Zuhörer/Zuschauer
fordernde Sendungen zum Umschalten auf andere platte Unterhaltung führen. Also schlicht wegschalten, was "Private" bestimmt nicht mögen. Denn die Zuhörer/Zuschauer-Quote bestimmt den Preis für Werbeeinlagen und das Geschäft des Senders.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von H2O »

Charles hat geschrieben:(15 Mar 2018, 23:26)

Anspruchsvolle Kulturinhalte findet du bei den ÖR nur bei arte, einem Sender, den so gut wie niemand schaut.

Die Hauptprogramme der ÖR bestehen zu 90% aus auspruchsloser, seichter Unterhaltung, überwiegend konzipiert für die Generation 50+.
Damit treffen Sie auch meinen Nerv; denn mich ärgert dieser Qualitätsabbau auch. Aber auch den "Öffentlichen" wird man unter die Nase reiben, wenn sie mit zu geringen Zuhörer/Zuschauer-Quoten erwischt werden. Und so versuchen sie, den Massengeschmack genau so zu treffen wie die "Privaten"... mit gelegentlichen Werbeeinlagen im Fernsehen obendrein als unlauterer Wettbewerb.

Ich meine, daß es dieser Mißstand ist, der dem ÖRR viel Ablehnung beschert: Zu viel vom immer Gleichen, und abgesenkte Qualität. Ganz früher war das wirklich besser. Nur hatten sich früher auch politisch sehr einseitige Gruppen in die Nachrichten- und Kommentaranteile hineingedrängt. Das ist heute wieder etwas besser...
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Hyde »

Charles hat geschrieben:(15 Mar 2018, 22:57)

Wettbewerb sorgt für höhere Qualität.
Völlig falsch, freier Wettbewerb führt zu mehr Dschungelcamp und zu weniger Anne Will, zu mehr Lets Dance und zu weniger Deutschlandfunk Kultur.

Nur durch die sicheren Einnahmen der Gebühren und dadurch nicht in Konkurrenzdruck mit den privaten Fernsehsendern zu stehen, ermöglicht es den Öffentlich-rechtlichen, hochwertiges Kultur/Politikprogramm anzubieten anstatt Germanys next Topmodell, das in der Bevölkerung wesentlich beliebter ist.

Und wenn man den ÖRR zu einem gewöhnlichen Pay-TV Sender macht, dann macht man nix anderes als den ÖRR diesem Wettbewerbsdruck auszusetzen, der dann zu einer kulturellen und informativen Verarmung der deutschen TV - und Medienlandschaft führen würde und somit zu einer kulturellen Verarmung Deutschlands.

Wobei es den Rechten wohl ganz gut in den Kram passen würde, wenn wir eine informative Verarmung in Deutschland hätten, denn eine informierte gebildete Bevölkerung ist Gift für die Populisten - natürlich wollen die Populisten deshalb genau das nicht, und natürlich ist ihnen deswegen der Öffentlich rechtliche Rundfunk ein Dorn im Auge. Eine Bevölkerung, die nur Bauer sucht Frau guckt, ist leichter zu manipulieren und leichter mit Emotionen, Stimmungen und Fakenews rumzukriegen.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Eine sehr gute Zusammenfassung, Hyde! Das unterschreibe ich sofort. :thumbup:
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Hyde hat geschrieben:(16 Mar 2018, 01:35)freier Wettbewerb führt zu mehr Dschungelcamp und zu weniger Anne Will, zu mehr Lets Dance
Dschungelcamp im Privaten oder Pooth-Umzug im ÖR
http://www.spiegel.de/video/verona-poot ... 17771.html
Der Diskutant "Hyde" hat den behaupteten Unterschied nicht dargestellt
Anne Will ist allerdings eine Propagandasendung, also der eigentliche Auftrag des Staatsfunks. Um diesen - seinen tatsächlichen - Zweck zu erfüllen ist natürlich Quote nötig. Daher ist der ÖR auch größtenteils auf Privatniveau angelangt.

Hyde hat geschrieben:(16 Mar 2018, 01:35)... und zu weniger Deutschlandfunk Kultur
Die wenigen Rosinen, die man sich da rauspicken kann (z.B. Deutschlandradio mit einem Budget um die 200 Mio) rechtfertigen nicht Abzocke von EUR 8 Mrd. mit Mitteln, die in einem Rechts- und Sozialstaat nichts zu sichen haben.

Hyde hat geschrieben:(16 Mar 2018, 01:35)Wobei es den Rechten wohl ganz gut in den Kram passen würde, wenn wir eine informative Verarmung in Deutschland hätten, denn eine informierte gebildete Bevölkerung ist Gift für die Populisten - natürlich wollen die Populisten deshalb genau das nicht, und natürlich ist ihnen deswegen der Öffentlich rechtliche Rundfunk ein Dorn im Auge..
Der wahre Kern dieses Mythos ist, dass die linksgrünen Parteien zum Machterhalt auf einen bedingungslosen Schulterschluss mit dem Staatsfunk setzen und sich als Garanten weiter wachsender Einnahmen präsentieren.
Mythos ohne Grundlage dagegen ist, dass der ÖR heute noch nennenswert zur Bildung beitragen würde, hier leisten Spenden- (Wikipedia) und Werbefinanzierte (youtube) Medien im Internet längst bessere Arbeit. Dass - im Gegenteil - der D-ÖR in diesem Punkt international weit hinter anderen Anstalten (BBC etc.) zurückbleibt, die mit gerade mal der Hälfte der mittel auskommen, habe ich in diesem Thread längst mehrfach dargelegt.
Vermutlich wird bei einer Verschiebung der Stimmenanteile die "Rechte" den Staatsfunk übernehmen, die Zusammensetzung der Gremien, bei denen bei Festlegung der Anzahl der Regierungsvertreter das gerade noch zulässige Maximum voll ausgeschöpft wird, erleichtert dies.

Hyde hat geschrieben:(16 Mar 2018, 01:35)Eine Bevölkerung, die nur Bauer sucht Frau guckt, ist leichter zu manipulieren
Den Beweis dafür, dass eine Bevölkerung, die "Familie Pooth zieht um" oder "Wetten dass" guckt, weniger leicht zu manipulieren sei bleibt der Diskutant jedoch schuldig.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Kritikaster »

Alster hat geschrieben:(16 Mar 2018, 13:20)

Anne Will ist allerdings eine Propagandasendung, also der eigentliche Auftrag des Staatsfunks.
[...]

Du scheiterst auch im x-ten Versuch, aus dem ÖR einen Staatsfunk mit Propagandaaufgaben zu konstruieren. :cool:
Zuletzt geändert von Brainiac am Fr 16. Mär 2018, 19:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von H2O »

Hyde hat geschrieben:(16 Mar 2018, 01:35)

Völlig falsch, freier Wettbewerb führt zu mehr Dschungelcamp und zu weniger Anne Will, zu mehr Lets Dance und zu weniger Deutschlandfunk Kultur.

Nur durch die sicheren Einnahmen der Gebühren und dadurch nicht in Konkurrenzdruck mit den privaten Fernsehsendern zu stehen, ermöglicht es den Öffentlich-rechtlichen, hochwertiges Kultur/Politikprogramm anzubieten anstatt Germanys next Topmodell, das in der Bevölkerung wesentlich beliebter ist.

Und wenn man den ÖRR zu einem gewöhnlichen Pay-TV Sender macht, dann macht man nix anderes als den ÖRR diesem Wettbewerbsdruck auszusetzen, der dann zu einer kulturellen und informativen Verarmung der deutschen TV - und Medienlandschaft führen würde und somit zu einer kulturellen Verarmung Deutschlands.

Wobei es den Rechten wohl ganz gut in den Kram passen würde, wenn wir eine informative Verarmung in Deutschland hätten, denn eine informierte gebildete Bevölkerung ist Gift für die Populisten - natürlich wollen die Populisten deshalb genau das nicht, und natürlich ist ihnen deswegen der Öffentlich rechtliche Rundfunk ein Dorn im Auge. Eine Bevölkerung, die nur Bauer sucht Frau guckt, ist leichter zu manipulieren und leichter mit Emotionen, Stimmungen und Fakenews rumzukriegen.
Natürlich will ich auch ein kulturell hochwertiges Programm... ich sehe mir den anderen Schmutz seit Jahrzehnten nur noch zufällig und für wenige Minuten an, wenn ich in Hotels hinein schaue. Eigenes Fernsehen habe ich seit fast 30 Jahren nicht mehr.

Dennoch hat noch kein Buchhändler den Leser von Schundliteratur gezwungen, ihm die kulturell hochwertigen Bücher im Angebot zu bezahlen. Das regelt der Markt, Punkt! Da liegt doch der Streitpunkt: Man will in der Masse die Leute für ÖRR bezahlen lassen, die sich dort wohl höchst selten einmal umschauen.

Dann doch lieber ehrlich sein und sagen, daß der ÖRR einen staatlichen Auftrag hat, die Menschen mit sinnvoll vorgefilterten und recherchierten Nachrichten zu versorgen, und daß er einen erzieherisch kulturellen Auftrag hat, was ohne Steuern nicht zu machen ist. Der Staat hat die Kontrolle aber Körperschaften übertragen, die eine klare Trennung von Regierung und Nachrichtenversorgung und Kultur ermöglichen. Dafür zahlen alle Verbraucher, weil ihnen auf andere Weise diese Funktionen des ÖRR nicht zuverlässig bereit gestellt werden.

Und jetzt geht es um den Wildwuchs des ÖRR, der dringend zurück geschnitten werden muß. Da sind einmal die Formate, die ohnehin von den Privaten bereit gestellt werden... weg damit im ÖRR. Und Werbungseinlagen, die umlagefinanzierte Anstalten in einer Art unlauteren Wettbewerbs mit den Privaten ausstrahlen: Weg damit.

Schließlich noch weg mit den zahllosen Rundfunkstationen, die allenfalls der Eitelkeit von Landesfürsten einen Dienst leisten... viel zu viel von immer dem selben. Da reichen insgesamt weniger als 6 Rundfunkhäuser für Fernsehen und Rundfunk im gesamten deutschen Sprachraum, die über Satellit und Internet verteilt werden. Diesen technischen Fortschritt sollte man zur Kostensenkung nutzen!

Wenn nach gründlicher Bereinigung des Angebots der ÖRR und nach kritischem Kassensturz tatsächlich Mittel fehlen, um den obigen Auftrag im Bereich Nachrichten und kulturell anspruchsvoller Unterhaltung flächendeckend zu erfüllen, dann muß das eben sein. Aber nie und nimmer so aus dem vorhandenen Wildwuchs heraus! Da maßt sich eine Kaste an, das ein zu fordern, was sie für ihren Lebensstil braucht.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Charles »

H2O hat geschrieben:(15 Mar 2018, 23:29)
Weil der Massengeschmack gern auf platte Unterhaltung anspricht und den Zuhörer/Zuschauer
fordernde Sendungen zum Umschalten auf andere platte Unterhaltung führen.
Beim Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt funktioniert es doch auch. Oder willst du behaupten, das Fehlen einer öffentlich-rechtlichen Zeitung hätte dazu geführt, dass auf der Markt nur Boulevardblätter mit platter Unterhaltung hervorgebracht hätte und es gute guten, seriösen Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland gibt?

Warum sollte das, was auf dem Zeitungsmarkt funktioniert auf dem TV-Markt nicht funktionieren?

Es gibt im Privatfernsehen heute schon reine Nachrichten- und Dokumentationssender, die gerade nicht auf platte Unterhaltung setzen. Und selbst auf Privatsendern, deren Programm überwiegend aus platter Unterhaltung besteht, kannst du auch vernünftige Informationssendungen finden.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von H2O »

Charles hat geschrieben:(16 Mar 2018, 15:53)

Beim Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt funktioniert es doch auch. Oder willst du behaupten, das Fehlen einer öffentlich-rechtlichen Zeitung hätte dazu geführt, dass auf der Markt nur Boulevardblätter mit platter Unterhaltung hervorgebracht hätte und es gute guten, seriösen Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland gibt?

Warum sollte das, was auf dem Zeitungsmarkt funktioniert auf dem TV-Markt nicht funktionieren?

Es gibt im Privatfernsehen heute schon reine Nachrichten- und Dokumentationssender, die gerade nicht auf platte Unterhaltung setzen. Und selbst auf Privatsendern, deren Programm überwiegend aus platter Unterhaltung besteht, kannst du auch vernünftige Informationssendungen finden.
Ihnen ist aber nichts vom sogenannten "Zeitungssterben" bekannt geworden? Wenn ich bei PENNY an der Ladenkasse warte, dann sehe ich immer das nachgefragte Format der bunten Blätter und der Zeitungen. Widerliches Zeug!

Könnten Sie mir bitte diese vorbildlichen Sendestationen benennen, die gebührenfrei für ordentlich recherchierte Nachrichten und kulturell anspruchsvolle Unterhaltung sorgen? So etwa zwischen 16:00 und 23:00 Uhr? Vor allen nennen Sie mir die Orchester und Schauspieltruppen, die von den Privaten gepflegt und unterstützt werden. Ich habe mich nämlich genau wegen des Abrutschens der "Fernsehkultur" allgemein vor 30 Jahren von diesem Medium verabschiedet.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Man kann sicherlich über das eine oder andere Format im ÖR diskutieren, aber wohl kaum über dessen Existenzberechtigung. Ohne den ÖR Sendeanstalten würde das Fernsehpublikum geistig verkümmern.
H2O hat geschrieben:Da sind einmal die Formate, die ohnehin von den Privaten bereit gestellt werden... weg damit im ÖRR. Und Werbungseinlagen, die umlagefinanzierte Anstalten in einer Art unlauteren Wettbewerbs mit den Privaten ausstrahlen: Weg damit.
Wenn du damit seichte Unterhaltung wie "Sturm der Liebe" etc. meinst kann ich deine Meinung nicht zu 100 Prozent teilen. Auch der ÖR soll ein breites Publikum erreichen, nicht nur diejenigen, die täglich die Süddeutsche lesen oder Nachrichten der BBC hören. Da gehört leicht Verdauliches auch dazu. Es ist ja keiner gezwungen, den Fernseher 24/7/365 laufen zu lassen.
Was die Werbung im ÖR betrifft: Die stört mich im Gegensatz zu den Privaten überhaupt nicht, da es im ÖR ja nach 20.00 Uhr keine Werbung gibt. Das ist überhaupt ein großer Vorteil beim ÖR. Zudem finanziert sich auch der ÖR zumindest teilweise mit der Werbung, die es übrigens seit 1956 in Deutschland gibt.
Aber die ständigen Werbeunterbrechungen bei den Privaten sind mehr als nervend.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(17 Mar 2018, 14:20)

Man kann sicherlich über das eine oder andere Format im ÖR diskutieren, aber wohl kaum über dessen Existenzberechtigung. Ohne den ÖR Sendeanstalten würde das Fernsehpublikum geistig verkümmern.

Wenn du damit seichte Unterhaltung wie "Sturm der Liebe" etc. meinst kann ich deine Meinung nicht zu 100 Prozent teilen. Auch der ÖR soll ein breites Publikum erreichen, nicht nur diejenigen, die täglich die Süddeutsche lesen oder Nachrichten der BBC hören. Da gehört leicht Verdauliches auch dazu. Es ist ja keiner gezwungen, den Fernseher 24/7/365 laufen zu lassen.
Was die Werbung im ÖR betrifft: Die stört mich im Gegensatz zu den Privaten überhaupt nicht, da es im ÖR ja nach 20.00 Uhr keine Werbung gibt. Das ist überhaupt ein großer Vorteil beim ÖR. Zudem finanziert sich auch der ÖR zumindest teilweise mit der Werbung, die es übrigens seit 1956 in Deutschland gibt.
Aber die ständigen Werbeunterbrechungen bei den Privaten sind mehr als nervend.
Über die Existenzberechtigung des ÖRR kann es gar keinen Streit geben. Ich bin froh, daß wir ihn haben mit recherchierten Berichten und Nachrichten und erträglichen bis sehr guten Darbietungen. Dafür zahle ich auch willig meinen Beitrag.

Ja, wenn doch die Privaten den Massengeschmack rund um die Uhr bedienen... was soll dann dieses Angebot auf den ÖRR? Soll versehentlich einmal ein Zuschauer vergessen um zu schalten, um dann kulturell versorgt zu werden? :cool: Aber ich gebe zu, daß ich nur sehr selten einen Fernseher einschalte... etwa im Hotel. Meist habe ich nach den Nachrichten gern abgeschaltet.

Werbung gehört überhaupt nicht in den ÖRR. Wäre ja noch schöner: Flächendeckend Gebühren kassieren und vielleicht auch noch den Privaten die Einnahmequelle zu nehmen! Und wenn die Werbeunterbrechungen bei den Privaten nerven... um so besser: Dann schaltet der eine oder andere einmal mit vollem Bewußtsein um. ;)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

H2O hat geschrieben: Ja, wenn doch die Privaten den Massengeschmack rund um die Uhr bedienen... was soll dann dieses Angebot auf den ÖRR?
Der ÖR soll aber doch gerade die Masse erreichen. Da macht es eben die richtige Mischung aus Nachrichten, Kultur, Wissenschaft, Spielfilmen und Traumschiff. Zudem bietet der ÖR ja neben ARD ("Das Erste") und ZDF ja auch noch andere Sender mit teils anspruchsvolleren Sendungen an.
Wenn ich mir das mal bildlich vorstelle, Das Erste und ZDF nur noch "anspruchsvolle" Sendungen a la Deutschlandfunk oder Kulturradio im Hörfunk, das wäre der Tod des ÖR. Zudem würde der ÖR seinem Auftrag nicht mehr gerecht da zu einseitig.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(17 Mar 2018, 15:19)

Der ÖR soll aber doch gerade die Masse erreichen. Da macht es eben die richtige Mischung aus Nachrichten, Kultur, Wissenschaft, Spielfilmen und Traumschiff. Zudem bietet der ÖR ja neben ARD ("Das Erste") und ZDF ja auch noch andere Sender mit teils anspruchsvolleren Sendungen an.
Wenn ich mir das mal bildlich vorstelle, Das Erste und ZDF nur noch "anspruchsvolle" Sendungen a la Deutschlandfunk oder Kulturradio im Hörfunk, das wäre der Tod des ÖR. Zudem würde der ÖR seinem Auftrag nicht mehr gerecht da zu einseitig.
Ich sehe da eher das Gegenteil: Der ÖRR erfüllt seinen Auftrag durch verlässliche Nachrichten und kulturell gehobene Unterhaltung und Bildungsbeiträge. Dafür bezahlen alle Haushalte, weil der Staat (wir alle) den ÖRR so wollen, und die Privaten bespaßen jene, denen der ÖRR ganz einfach zu langweilig ist. Der Teilnehmer Charles wollte mir Private nennen, die ein anspruchsvolles Programm ausstrahlen. Darauf warte ich noch. :)

In der Tat höre ich fast nur DLF, NDR Kultur, NDR Info, Deutschlandradio Kultur, weil mir POP-Stationen und andere Geräuschsender schrecklich auf die Nerven gehen. Daher meine ich ja, daß 6 ÖRR Hörkanäle für den deutschsprachigen Raum dicke ausreichen. Beim ÖRR Fernsehen dürften die Dinge ähnlich liegen.

Dafür bezahle ich gern, denn sonst gäbe es diese Art Rundfunk nicht... was ja das Massenangebot auf einen Blick zeigt.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Ich denke aber, dass sich das Angebot des ÖRR qualitätsmäßig deutlich von den Angeboten der Privaten, was anspruchslose bis peinliche Unterhaltung betrifft, abhebt. Sicherlich gefällt mir da auch einiges nicht. Mauss es aber auch nicht. Das Angebot des ÖRR ist mit seiner Programmvielfalt so groß, das ich auch mit anspruchsvollen Sendungen mehr als ausreichend versorgt bin.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Neues aus dem Nachbarland Dänemark:
Dänemark schafft den Beitrag für den ÖRR in Höhe von derzeit umgerechnet 330 Euro im Jahr ab. Der ÖRR bleibt aber erhalten. Stattdessen wird der Beitrag zukünf-tig über Steuern finanziert werden. Dafür wird allerdings keine neue Steuer eingeführt sondern der Steuerfreibetrag gesenkt. Dafür wird das Budget des ÖRR allerdings in den nächsten fünf Jahren um 20 Prozent gesenkt.
Allerdings zahlen dann die Dänen immer noch mehr als wir.

Mit dieser Lösung könnte ich auch gut leben.

https://www.tagesschau.de/ausland/oeffe ... k-101.html

https://www.welt.de/kultur/medien/artic ... euern.html
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Raskolnikof hat geschrieben:(18 Mar 2018, 00:11)
Allerdings zahlen dann die Dänen immer noch mehr als wir.
Diese Falschaussage habe ich auch schon im Zusammenhang mit der Schweizer Rundfunkabgabe gelesen und korrigiert. Auch im Zusammenhang mit der Dänischen Abgabe ist dieses (inzwischen also wider besseres Wissen lancierte) Argument zum Scheitern verurteilt. Der wissenschaftliche Beirat des Bundesfinanzministeriums gibt für 2011/12 für D/DK zwar nominelle Pauschalen von EUR 216/324 kommt dann jedoch auf ein tatsächliches Pro Kopf Aufkommen für Rundfunk von EUR 94 (D) bzw. 88 (DK). Und das bei wesentlich höheren Lebenshaltungskosten in DK.

Hier im Thread habe ich (im Zusammenhang mit der Schweizer Abgabe) längst darauf hingewiesen, dass das deutsche System auf Mehrfachabzocke (Zweitwohnungen, Studentenzimmer, Betriebsstätten etc. etc.) setzt und mit schwammigen Formulierungen im Trüben fischt. Wo die Systeme anderer Länder auf Ehrlichkeit setzen.

Kritikaster hat geschrieben:(16 Mar 2018, 13:37)

[...]

Du scheiterst auch im x-ten Versuch, aus dem ÖR einen Staatsfunk mit Propagandaaufgaben zu konstruieren. :cool:
Dass ich mit irgendwas gescheitert wäre, behauptest Du. Ohne Begründung. Dass sich das herrschende Parteienkartell bei anne Will & Co. selbst darstellen kann wirst selbst Du kaum in Abrede stellen.
Ich setze noch einen drauf: der D-ÖR erfüllt im Parteiauftrag nicht nur Propaganda- sondern sogar Zensuraufgaben:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 72711.html
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Na warten wir mal ab, was den Dänen tatsächlich da erwartet. Meine Frau ist Dänin und wir wohnen vermehrt im ehemaligen Haus meiner verstorbenen Schwiegereltern in Jütland. Von daher bekomme ich die Diskussionen innerhalb der Bevölkerung um die „GEZ-Gebühr“ in Dänemark sehr gut mit.
So recht glücklich scheinen da sehr viele Bürger mit der neuen Regelung nicht zu sein. Gewinner sind da in erster Linie alleinstehende Singles, weil die Eintreibung der Gebühren über die Einkommensteuer eines jeden Bürgers erfolgt und nicht mehr haushaltsabhängig. Bei steuerpflichtigen Familien sieht das anders aus. Da müssen dann u.U. Mann, Frau, Sohn und Tochter jeder für sich zahlen, auch wenn nur ein Fernseher in der gemeinsamen Wohnung vorhanden ist. Damit soll in Dänemark der weit verbreiteten Schwarzseherei ein Ende bereitet werden. Insofern ist die Regelung sogar schlechter als bei uns, weil weil pro Haushalt nur einmal gezahlt werden muss.

https://www.nordschleswiger.dk/de/daene ... eingezogen
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Kritikaster »

Alster hat geschrieben:(18 Mar 2018, 10:44)

Dass ich mit irgendwas gescheitert wäre, behauptest Du. Ohne Begründung.l
Der Nachweis wurde wiederholt erbracht. Ignorieren nutzt und ändert daran nichts. :)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(18 Mar 2018, 00:11)

Neues aus dem Nachbarland Dänemark:
Dänemark schafft den Beitrag für den ÖRR in Höhe von derzeit umgerechnet 330 Euro im Jahr ab. Der ÖRR bleibt aber erhalten. Stattdessen wird der Beitrag zukünf-tig über Steuern finanziert werden. Dafür wird allerdings keine neue Steuer eingeführt sondern der Steuerfreibetrag gesenkt. Dafür wird das Budget des ÖRR allerdings in den nächsten fünf Jahren um 20 Prozent gesenkt.
Allerdings zahlen dann die Dänen immer noch mehr als wir.

Mit dieser Lösung könnte ich auch gut leben.

https://www.tagesschau.de/ausland/oeffe ... k-101.html

https://www.welt.de/kultur/medien/artic ... euern.html
Der dänische ÖRR macht sich damit unabhängig von der Gebührenkritik, weil die Rundfunkgebühren künftig "über die Bande gespielt" eingezogen werden. Dann hat der Staat bei knapper Kasse etwas, wo er einsparen kann oder zu anderer Gelegenheit den ÖRR in den Würgegriff nehmen kann. Da finde ich unsere Umlage besser: Da zahlen wir, und wir verlangen etwas für unser Geld. Nur den Wildwuchs, den muß der Staat zur Not auslichten, wenn der ÖRR das aus eigener Kraft nicht hinbekommt. Bei der Deutschen Welle hat der Staat das auch geschafft... sehr zu meinem Leidwesen. (Die DW ist steuerfinanzierter Staatsrundfunk.)

Das kleine Dänemark mit seinen < 6 Mio Menschen zahlt also mehr je Haushalt als wir mit unseren 80 Mio Menschen. Hat das kleine Dänemark eine Unterversorgung zu beklagen... oder reicht das Geld doch für eine Vollversorgung? Ansonsten müßten wir die dänischen Kosten je Haushalt durch 15 Teilen. Dann wären wir immer noch gut versorgt... oder mache ich da etwas falsch?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Raskolnikof hat geschrieben:(17 Mar 2018, 17:04)
Ich denke aber, dass sich das Angebot des ÖRR qualitätsmäßig deutlich von den Angeboten der Privaten, was anspruchslose bis peinliche Unterhaltung betrifft, abhebt. Sicherlich gefällt mir da auch einiges nicht. Mauss es aber auch nicht. Das Angebot des ÖRR ist mit seiner Programmvielfalt so groß, das ich auch mit anspruchsvollen Sendungen mehr als ausreichend versorgt bin.
Obsolet!
Um den gierigsten Staatsfunk der Welt zu rechtfertigen, reicht nicht einen angeblichen Qualitätsvorsprung vor den Privaten zu stressen. Sondern da sollte schon dargelegt werden, womit die im Vergleich zu internationalen öffentlichen Anstalten (BBC) doppelten Kosten gerechtfertigt werden.


Mit ergänzung in [] von mir:
Raskolnikof hat geschrieben:(18 Mar 2018, 11:26)Insofern ist die Regelung [in DK] sogar schlechter als bei uns, weil [in D im gegensatz zu DK] pro Haushalt nur einmal gezahlt werden muss.
Wieso wird diese Falschinformation hier bis zum Erbrechen wiederholt? Trotz wiederholter Hinweise meinerseits auf Mehrfachabzocke in D (Zweitwohnungen, Betriebsstätten, Studentenwophnungen etc. )

Raskolnikof hat geschrieben:(18 Mar 2018, 11:26)
Na warten wir mal ab, was den Dänen tatsächlich da erwartet. Meine Frau ist Dänin und wir wohnen vermehrt im ehemaligen Haus meiner verstorbenen Schwiegereltern in Jütland. Von daher bekomme ich die Diskussionen innerhalb der Bevölkerung um die „GEZ-Gebühr“ in Dänemark sehr gut mit.
So recht glücklich scheinen da sehr viele Bürger mit der neuen Regelung nicht zu sein. Gewinner sind da in erster Linie alleinstehende Singles, weil die Eintreibung der Gebühren über die Einkommensteuer eines jeden Bürgers erfolgt und nicht mehr haushaltsabhängig. Bei steuerpflichtigen Familien sieht das anders aus. Da müssen dann u.U. Mann, Frau, Sohn und Tochter jeder für sich zahlen, auch wenn nur ein Fernseher in der gemeinsamen Wohnung vorhanden ist. Damit soll in Dänemark der weit verbreiteten Schwarzseherei ein Ende bereitet werden. Insofern ist die Regelung sogar schlechter als bei uns, weil weil pro Haushalt nur einmal gezahlt werden muss.

https://www.nordschleswiger.dk/de/daene ... eingezogen
Das ist Unsinn. Haushalte mit geringem Einkommen gewinnen, Haushalte mit hohem Einkommen verlieren. Das ist sozial gerecht.
Allerdings wäre ein prozentualer Aufschlag auf den Steuersatz besser, als Abstriche beim Freibetrag.

Kritikaster hat geschrieben:(18 Mar 2018, 11:57)
Der Nachweis wurde wiederholt erbracht. Ignorieren nutzt und ändert daran nichts. :)
Natürlich wird der angebliche "Nachweis" nicht verlinkt. Was nicht existiert kann man auch nicht verlinken.
ich kann das:
Alster hat geschrieben:(18 Mar 2018, 10:44)

Ich setze noch einen drauf: der D-ÖR erfüllt im Parteiauftrag nicht nur Propaganda- sondern sogar Zensuraufgaben:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 72711.html
dies ist keine Rechtsberatung sondern nur meine persönliche Meinung
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