Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

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Alexyessin
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

Wundert mich nicht. Irgendwann ist die Geschichte halt erzählt. Sag ja, Trend halt.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schokoschendrezki »

Wenn man die letzten Beiträge in diesem Thread so liest, könnte man denken, TV überhaupt sei ein Fossil des letzten Jahrhunderts. Ja. Stimmt ja auch. Nur, dass es leider ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung vorzieht, im vorigen Jahrhundert zu verharren.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jan 2019, 08:18)

Wenn man die letzten Beiträge in diesem Thread so liest, könnte man denken, TV überhaupt sei ein Fossil des letzten Jahrhunderts. Ja. Stimmt ja auch. Nur, dass es leider ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung vorzieht, im vorigen Jahrhundert zu verharren.
Die Zukunft war früher halt auch besser.

Nebenbei - hörst du nicht Jazz?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Jan 2019, 08:46)

Die Zukunft war früher halt auch besser.

Nebenbei - hörst du nicht Jazz?
Richtig. Ich höre Jazz. Deswegen brauche ich auch Hörmedien und keine Sehmedien.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jan 2019, 10:22)

Richtig. Ich höre Jazz. Deswegen brauche ich auch Hörmedien und keine Sehmedien.
Ist Jazz nicht auch "letztes Jahrhundert"?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Arcturus hat geschrieben:(21 Jan 2019, 07:11)
Der ÖRR greift mitnichten im mein Leben ein. Er ist quasi nicht vorhanden. Muss er auch nicht, um ihn kritisieren zu dürfen.
Hm. Das würde bedeuten, wenn deiner Kritik keine Lösung folgt, ist's auch nicht tragisch, weil der ÖRR dir so oder so nicht weh tut. :|
Es geht noch nicht einmal wirklich um angebliche Einflussnahme. Es ist schlicht und ergreifend unerklärlich, warum der Politikeranteil so hoch ist. Oder kannst du mir das erklären?
Nein, kann ich nicht.

Vielleicht, weil ansonsten keiner den Job machen will? Und Politiker können bekanntlich alles. Ihrer Vita tut's einen Gefallen. Je mehr sie vorweisen können, desto kompetenter und wählbarer wirken sie - meinen sie. Vielleicht.

Ja, vielleicht klingt "Rundfunkrat" einfach nur toll, in Wahrheit ist der Job aber voll ätzend. Kann's nicht sagen, ich war noch nie Rundfunkrat - aber mal Betriebsrat. Klingt auch toll, war aber nur bedingt interessant und viel mehr mit Arbeit verbunden, auf die du grade absolut keinen Bock hattest. Und halt alles nebenher. Als ich mich dann nicht mehr aufstellen ließ, war die Nachfolge schwierig - "Wird das bezahlt?" Nein. "Bekommt man zusätzlich Frei?" Nein. "Muss ich mich da fortbilden lassen?" Ja. "Dann frag' wenn anders!". :rolleyes:
Vielleicht ist das ja bei Rundfunkräten ähnlich. Irgendwer muss es ja machen. Und wenn sonst keiner will, muss es halt die Politik selber machen.
Wie kommst du darauf?
Persönliche Wahrnehmung. Bei vielem wird der Politik die Schuld gegeben, obwohl sie für das, an dem sie schuldig sein soll, eigentlich gar nichts kann.
Für mich wäre es immer noch hochgradig kritikwürdig.
Warum? Nur weil du es nicht verstehst? Deswegen muss es kritisch - also negativ - gesehen werden?
Mit 8 Mrd. Euro sollte man so einiges können. Natürlich kann der ÖRR selbst entscheiden, welche Klientel sie bedient. Die jungen Leute von heute sind die Rentner von morgen. So oder so muss der ÖRR diesbezüglich umschwenken.
Vielleicht denken sich beim ÖRR ja auch, weil die Gesellschaft immer älter wird, richten wir uns schon frühzeitig entsprechend drauf ein. Andererseits ist ja seit Jahren dieses massive "Outsourcen" von Zuschauergruppen auf diverse neue Sender mit zielgerechtem Programm zu beobachten - ganz besonders bei den Privaten. Die haben tw. Sender rein für Männer, für Frauen, für Kinder für die jüngeren Werberelevanten und die älteren Werberelevanten. Für Sportfans, für Serienfans, für Nachrichteninteressierte und wer weiß, was da sonst noch so alles ist und was noch kommen mag. Versteh' ich nicht, was das alles bringen soll, außer Überangebot. :s
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Uffhausen hat geschrieben:(21 Jan 2019, 11:02)

Hm. Das würde bedeuten, wenn deiner Kritik keine Lösung folgt, ist's auch nicht tragisch, weil der ÖRR dir so oder so nicht weh tut. :|
Der ÖRR an sich nicht, aber deren Gebühren.
Vielleicht, weil ansonsten keiner den Job machen will? Und Politiker können bekanntlich alles. Ihrer Vita tut's einen Gefallen. Je mehr sie vorweisen können, desto kompetenter und wählbarer wirken sie - meinen sie. Vielleicht.

Ja, vielleicht klingt "Rundfunkrat" einfach nur toll, in Wahrheit ist der Job aber voll ätzend. Kann's nicht sagen, ich war noch nie Rundfunkrat - aber mal Betriebsrat. Klingt auch toll, war aber nur bedingt interessant und viel mehr mit Arbeit verbunden, auf die du grade absolut keinen Bock hattest. Und halt alles nebenher. Als ich mich dann nicht mehr aufstellen ließ, war die Nachfolge schwierig - "Wird das bezahlt?" Nein. "Bekommt man zusätzlich Frei?" Nein. "Muss ich mich da fortbilden lassen?" Ja. "Dann frag' wenn anders!". :rolleyes:
Vielleicht ist das ja bei Rundfunkräten ähnlich. Irgendwer muss es ja machen. Und wenn sonst keiner will, muss es halt die Politik selber machen.
Spekulationen ohne jeglichen Hintergrund. Die Zusammensetzung erfolgt auf Basis von Staatsverträgen.
Warum? Nur weil du es nicht verstehst? Deswegen muss es kritisch - also negativ - gesehen werden?
Was verstehe ich nicht?
Vielleicht denken sich beim ÖRR ja auch, weil die Gesellschaft immer älter wird, richten wir uns schon frühzeitig entsprechend drauf ein. Andererseits ist ja seit Jahren dieses massive "Outsourcen" von Zuschauergruppen auf diverse neue Sender mit zielgerechtem Programm zu beobachten - ganz besonders bei den Privaten. Die haben tw. Sender rein für Männer, für Frauen, für Kinder für die jüngeren Werberelevanten und die älteren Werberelevanten. Für Sportfans, für Serienfans, für Nachrichteninteressierte und wer weiß, was da sonst noch so alles ist und was noch kommen mag. Versteh' ich nicht, was das alles bringen soll, außer Überangebot. :s
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Arcturus hat geschrieben:(23 Jan 2019, 07:32)
Der ÖRR an sich nicht, aber deren Gebühren.
Wie schon erwähnt, wir zahlen für so vieles, was wir eigentlich gar nicht wissen, was wir nicht brauchen oder was wir sogar strikt ablehnen. Meine anfängliche Frage ist immer noch nicht beantwortet: Warum diese Fixierung auf die GEZ-Gebühren?
Spekulationen ohne jeglichen Hintergrund. Die Zusammensetzung erfolgt auf Basis von Staatsverträgen.

Bei Wikipedia steht dazu:

Die Zusammensetzung von Rundfunkräten ist Gegenstand von Kritik. So liegt der Anteil der Staatsvertreter bei einigen Anstalten bei 50 %; dies wird als beherrschender Einfluss kritisiert.

Die Zusammensetzung erfolgt durch Vertreter verschiedener Gruppierungen - freilich kann es möglich sein, dass bspw. ein Gewerkschaftsvertreter auch ein Mitglied einer politischen/regierenden Partei ist. Aber ist dadurch bewiesen, dass er nun vornehmlich oder ausschließlich Partei- oder Regierungsinteressen vertritt, obwohl er doch tatsächlich unabhängig von der Politik Gewerkschaftsinteressen vertreten soll?

Da könnte man ja genauso gut ein evt. Übermaß an Einfluß seitens bspw. der christlichen Kirchen anprangern, wenn man die Rundfunkräte rein auf ihre Glaubenszugehörigkeiten reduziert. Oder auf ihr Geschlecht. Oder ihre Abstammung. Oder ihre Essensgewohnheiten. Was auch immer.

Man müsste feststellen/nachweisen, ob diese diversen Vertreter diverser Gruppen auch den exakten Vorstellungen ihrer Mitglieder gerecht werden. Man müsste feststellen/nachweisen, dass auch jedes Mitglied einer Gruppe seinem Vertreter seine exakten Vorstellungen mitteilt. Man müsste feststellen/nachweisen, dass auch jedes Mitglied einer Gruppe tatsächlichen Mangel/Bedarf an den Vorstellungen hat, die es seinem Vertreter mitteilt. Also bspw. die ÖR auch tatsächlich nutzt. Und wenn ja, wann, weshalb, was. Usw.

Weil das alles aber sehr aufwändig wäre und vielleicht sogar an die Unmöglichkeit grenzt, macht man es sich herzlich bequem und reduziert Menschen bspw. auf ihre Parteizugehörigkeit und fällt anhand selbiger ein Urteil. Hach, zuviel Parteizugehörigkeit im Rundfunkrat, das kann doch nur eins bedeuten - politische Einflußnahme. Punkt.
Warum sich Umstände machen, wenn's auch einfacher geht? :rolleyes:

Klar, nur weil ich das jetzt so darstelle, muss es nicht so sein. Aber u. a. Parteizugehörigkeiten sind für mich persönlich nicht automatisch Beweise für politische Einflußnahme oder gar Manipulation/Diktat. Eine Parteimitgliedschaft kann (nicht MUSS!) ein Hinweis (nicht BEWEIS!) dafür sein.

Bist du vielleicht selber Mitgleid irgendeiner in den Rundfunkräten vertretenden Gruppierungen? Hast du mal deinen dort sitzenden und (für dich) entscheidenden Vertreter "unter die Lupe" genommen? Ja, das ist umständlich und führt vielleicht zu nichts konkretem, weil es eben so ist, wie du schon erwähntest: Was kann ein Einzelner schon bewirken? - aber deshalb gleich den ganzen ÖRR in einen Sack packen und draufhauen?
Ich will den ÖRR gewiss nicht verteidigen. Nur finde ich, wenn man dem Unkraut Herr werden will, muss man es an den (unsichtbaren!) Wurzeln packen und nicht an den (sichtbaren!) Auswüchsen.
Was verstehe ich nicht?
Na das, was du nicht sicher beantworten kannst.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Uffhausen hat geschrieben:(23 Jan 2019, 12:20)

Wie schon erwähnt, wir zahlen für so vieles, was wir eigentlich gar nicht wissen, was wir nicht brauchen oder was wir sogar strikt ablehnen. Meine anfängliche Frage ist immer noch nicht beanbtwortet: Warum diese Fixierung auf die GEZ-Gebühren?
Weil es hier nunmal Thema ist.Du könntest auch im AFD-Thread fragen "Warum die AFD"?
Bei Wikipedia steht dazu:

Die Zusammensetzung von Rundfunkräten ist Gegenstand von Kritik. So liegt der Anteil der Staatsvertreter bei einigen Anstalten bei 50 %; dies wird als beherrschender Einfluss kritisiert.

Die Zusammensetzung erfolgt durch Vertreter verschiedener Gruppierungen - freilich kann es möglich sein, dass bspw. ein Gewerkschaftsvertreter auch ein Mitglied einer politischen/regierenden Partei ist. Aber ist dadurch bewiesen, dass er nun vornehmlich oder ausschließlich Partei- oder Regierungsinteressen vertritt, obwohl er doch tatsächlich unabhängig von der Politik Gewerkschaftsinteressen vertreten soll?

Da könnte man ja genauso gut ein evt. Übermaß an Einfluß seitens bspw. der christlichen Kirchen anprangern, wenn man die Rundfunkräte rein auf ihre Glaubenszugehörigkeiten reduziert. Oder auf ihr Geschlecht. Oder ihre Abstammung. Oder ihre Essensgewohnheiten. Was auch immer.

Man müsste feststellen/nachweisen, ob diese diversen Vertreter diverser Gruppen auch den exakten Vorstellungen ihrer Mitglieder gerecht werden. Man müsste feststellen/nachweisen, dass auch jedes Mitglied einer Gruppe seinem Vertreter seine exakten Vorstellungen mitteilt. Man müsste feststellen/nachweisen, dass auch jedes Mitglied einer Gruppe tatsächlichen Mangel/Bedarf an den Vorstellungen hat, die es seinem Vertreter mitteilt. Also bspw. die ÖRR auch tatsächlich nutzt. Und wenn ja, wann, weshalb, was. Usw.

Weil das alles aber sehr aufwändig wäre und vielleicht sogar an die Unmöglichkeit grenzt, macht man es sich herzlich bequem und reduziert Menschen bspw. auf ihre Parteizugehörigkeit und fällt anhand selbiger ein Urteil. Hach, zuviel Parteizugehörigkeit im Rundfunkrat, das kann doch nur eins bedeuten - politische Einflußnahme. Punkt.
Warum sich Umstände machen, wenn's auch einfacher geht? :rolleyes:

Klar, nur weil ich das jetzt so darstelle, muss es nicht so sein. Aber u. a. Parteizugehörigkeiten sind für mich persönlich nicht automatisch Beweise für politische Einflußnahme oder gar Manipulation/Diktat. Eine Parteimitgliedschaft kann (nicht MUSS!) ein Hinweis (nicht BEWEIS!) dafür sein.

Bist du vielleicht selber Mitgleid irgendeiner in den Rundfunkräten vertretenden Gruppierungen? Hast du mal deinen dort sitzenden und (für dich) entscheidenden Vertreter "unter die Lupe" genommen? Ja, das ist umständlich und führt vielleicht zu nichts konkretem, weil es eben so ist, wie du schon erwähntest: Was kann ein Einzelner schon bewirken? - aber deshalb gleich den ganzen ÖRR in einen Sack packen und draufhauen?
Ich will den ÖRR gewiss nicht verteidigen. Nur finde ich, wenn man dem Unkraut Herr werden will, muss man es an den (unsichtbaren!) Wurzeln packen und nicht an den (sichtbaren!) Auswüchsen.
Warum diese Fixierung auf die Zusammensetzung der Räte? Es ist nur ein Kritikpunkt von vielen. Niemand faselt hier von Diktat oder Manipulation. Doch selbst die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt:

http://www.bpb.de/gesellschaft/medien-u ... ein-mythos
Kepplinger (2006) wertete Interviews mit 230 Hauptstadtjournalisten aus. 28 % von ihnen gaben an, dass sie schon einmal erlebt hätten, wie Politiker im beruflichen Umgang direkt Druck auf sie ausüben wollten. 48 % der Fernsehjournalisten und 51 % der Tageszeitungsjournalisten beantworteten die Frage: "Ist es schon einmal vorgekommen, dass Politiker versucht haben, über Ihren Redaktionsleiter Ihre Berichterstattung zu beeinflussen?" mit "Ja". Zwar differenzierte Kepplinger in seiner Untersuchung nicht zwischen Journalisten bei öffentlich-rechtlichen und bei kommerziellen Sendern. Doch ist zu vermuten, dass allein aufgrund des höheren Politikanteils im Programm der öffentlich-rechtlichen Sender hier auch noch höhere Erfahrungswerte anzutreffen sind.

Etwas komplexer beschreibt eine ältere Studie das Verhältnis zwischen Politikern und Journalisten[14]. Danach spielt sich das Verhältnis der beiden Gruppen auf einer Vorder- und auf einer Hinterbühne ab. Unterschieden wird also zwischen dem, was zu sehen ist, und dem, was im Hintergrund geschieht. Während auf der Vorderbühne die erwartete Autonomie durchaus verteidigt wird, ist das Verhältnis auf der Hinterbühne eher durch Interdependenz, d. h. eine wechselseitige Abhängigkeit, gekennzeichnet: Publizität wird gegen Information getauscht – politische Eliten bestimmen die Agenda, Journalisten stellen die Agenda dem Publikum zur Verfügung.
und
In der Folge der "Causa Brender" wurde vom Land Rheinland-Pfalz und vom Stadtstaat Hamburg eine Verfassungsklage gegen den ZDF-Staatsvertrag eingereicht. Das Bundesverfassungsgericht sollte nun prüfen, ob dieser genügend Staatsferne der Senderaufsicht garantiert. Am 25. März 2014 erklärten die Verfassungsrichter den ZDF-Staatsvertrag für verfassungswidrig und dies aufgrund des überproportionalen staatlichen Einflusses in den Aufsichtsorganen (Anzahl der staatsnahen Vertretern im Fernseh- und Verwaltungsrat) [15]. Die Ministerpräsidenten waren nun gezwungen einen neuen, verfassungskonformen Staatsvertrag zu verabschieden, der die staatsnahen Vertreter in den Gremien auf ein Drittel begrenzt. Am 01.01.2016 trat der neue ZDF-Staatsvertrag in Kraft, der die Zahl der Vertreter der Staatsbank auf ein Drittel begrenzt. So soll dem Einfluss politischer Akteure auf das Programm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Einhalt geboten werden [16].
das zum Thema :rolleyes:

Na das, was du nicht sicher beantworten kannst.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schokoschendrezki »

Arcturus hat geschrieben:(16 Jan 2019, 08:08)
Von Lügenpresse-Krakeelern braucht man ja auch nicht allzu viel erwarten.
Es gibt diese berühmt-berüchtigte Rede von Goebbels vom Februar 1933 (eigentlich als Vorredner von Hitler) im Berliner Sportpalast. In Dokumentationen wird fast immer nur die Passage
Einmal wird unsere Geduld zu Ende sein, und dann wird den Juden das freche Lügenmaul gestopft werden.
Die Rede als Ganzes richtete sich gegen die "jüdische Presse", die zu dem Zeitpunkt gerade noch existierte. Und insbesondere gegen das linksliberale "Berliner Tageblatt" des jüdischen Verlegers Rudolf Mosse. Ersetzt man in dem gesamten Redetext "Judenpresse" durch "Lügenpresse" und "Juden" durch "Journalisten", so fühlt man sich passagenweise schon sehr an die Lügenpresse-Krakeeler von heute aus Richtung AfD oder Pegida erinnert. Insbesondere, wenn es darum geht, dass die Juden/Lügenpresse für die Verbreitung ihrer Lügen 14 Jahre "öffentliche Mittel" in Anspruch genommen habe.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Echt »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jan 2019, 13:22)

Es gibt diese berühmt-berüchtigte Rede von Goebbels vom Februar 1933 (eigentlich als Vorredner von Hitler) im Berliner Sportpalast. In Dokumentationen wird fast immer nur die Passage


Die Rede als Ganzes richtete sich gegen die "jüdische Presse", die zu dem Zeitpunkt gerade noch existierte. Und insbesondere gegen das linksliberale "Berliner Tageblatt" des jüdischen Verlegers Rudolf Mosse. Ersetzt man in dem gesamten Redetext "Judenpresse" durch "Lügenpresse" und "Juden" durch "Journalisten", so fühlt man sich passagenweise schon sehr an die Lügenpresse-Krakeeler von heute aus Richtung AfD oder Pegida erinnert. Insbesondere, wenn es darum geht, dass die Juden/Lügenpresse für die Verbreitung ihrer Lügen 14 Jahre "öffentliche Mittel" in Anspruch genommen habe.
Klar. Und ersetzt man "Guten Morgen" mit "Massenvernichtung" und "Guten Abend" mit "Krieg anzetteln", dann wird mir ganz schlecht beim Gedanken an die AfD.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alexyessin »

Echt hat geschrieben:(23 Jan 2019, 13:27)

Klar. Und ersetzt man "Guten Morgen" mit "Massenvernichtung" und "Guten Abend" mit "Krieg anzetteln", dann wird mir ganz schlecht beim Gedanken an die AfD.
Das gerade der rechtsextreme Duktus gegen die schreibende Zunft bekannt ist, ist kein Wunder. Also, wo ist jetzt DEINE Übertreibung sinnig?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Arcturus hat geschrieben:(23 Jan 2019, 12:42)
Weil es hier nunmal Thema ist.
Dann passt meine Frage doch in diesen Thread - warum diese Fixierung auf die GEZ-Gebühren?

Oder darf man hier nur ganz bestimmte Fragen stellen?
Warum diese Fixierung auf die Zusammensetzung der Räte?
Ich zitiere dich: Weil es hier nunmal Thema ist! :p
Es ist nur ein Kritikpunkt von vielen.
Soweit waren wir schon.

Kritik haben wir, Probleme auch - jetzt bedarf es nur noch Lösungen. Lösen können wir sie anhand dieser unsrigen Diskussion nicht, aber wir können uns zumindestens Gedanken machen.
Niemand faselt hier von Diktat oder Manipulation. Doch selbst die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt:

http://www.bpb.de/gesellschaft/medien-u ... ein-mythos
Das teils fragwürdige Verhältnis von Politik und Journalismus im gegenseitigen Interesse ist allgemein bekannt und ist, wie in deinem ersteren Linkzitat erwähnt wird, kein ausschließliches Problem beim ÖRR. Auf diesem wird nur aufgrund seines entsprechenden Inhalts ein besonderes Auge dabei geworfen.

Dein zweites Linkzitat beinhaltet Augenwischerei - wie ich dir schon verdeutlichen wollte, können politisch relevante Entscheidungen sehr wohl auch von Leuten getroffen werden, die nicht Politiker von Beruf oder Mitglied einer Partei sind. Wir Bürger werden schließlich auch unabhängig davon regelmäßig zu politisch relevanten Entscheidungen (Wahlen) aufgerufen!
Weiß immer noch nicht, was du meinst.
Ich hatte den Eindruck, dass du etwas kritisierst, dass du nicht verstehst, weil du keine Antworten darauf hast und somit deine Kritik ungerechtfertigt sein könnte.
Zuletzt geändert von Uffhausen am Mi 23. Jan 2019, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Schnitter »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jan 2019, 13:22)

Es gibt diese berühmt-berüchtigte Rede von Goebbels vom Februar 1933 (eigentlich als Vorredner von Hitler) im Berliner Sportpalast. In Dokumentationen wird fast immer nur die Passage


Die Rede als Ganzes richtete sich gegen die "jüdische Presse", die zu dem Zeitpunkt gerade noch existierte. Und insbesondere gegen das linksliberale "Berliner Tageblatt" des jüdischen Verlegers Rudolf Mosse. Ersetzt man in dem gesamten Redetext "Judenpresse" durch "Lügenpresse" und "Juden" durch "Journalisten", so fühlt man sich passagenweise schon sehr an die Lügenpresse-Krakeeler von heute aus Richtung AfD oder Pegida erinnert. Insbesondere, wenn es darum geht, dass die Juden/Lügenpresse für die Verbreitung ihrer Lügen 14 Jahre "öffentliche Mittel" in Anspruch genommen habe.
Dem ein oder anderen auf AfD / Pegida Veranstaltungen ist doch schon das Wort "Judenpresse" rausgerutscht.

"Merkel ist eine Jüdin" habe ich da auch schon gehört.

Es ist eben zu Teilen das selbe Pack was vor 25 Jahren schon den Zwergenaufstand geprobt hat.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Uffhausen hat geschrieben:(23 Jan 2019, 16:05)

Dann passt meine Frage doch in diesen Thread - warum diese Fixierung auf die GEZ-Gebühren?
Es gibt keine - das ist hier halt der ÖRR-Thread.
Oder darf man hier nur ganz bestimmte Fragen stellen?
Denke nicht.
Ich zitiere dich: Weil es hier nunmal Thema ist! :p
Das war jetzt, ehrlich gesagt, ein Wink auf dich :p
Soweit waren wir schon.
Kritik haben wir, Probleme auch - jetzt bedarf es nur noch Lösungen. Lösen können wir sie anhand dieser unsrigen Diskussion nicht, aber wir können uns zumindestens Gedanken machen.
Ich dachte, du machst dir keine Gedanken darum.

Das teils fragwürdige Verhältnis von Politik und Journalismus im gegenseitigen Interesse ist allgemein bekannt und ist, wie in deinem ersteren Linkzitat erwähnt wird, kein ausschließliches Problem beim ÖRR. Auf diesem wird nur aufgrund seines entsprechenden Inhalts ein besonderes Auge dabei geworfen.
Ich dachte, aus deiner Sicht gäbe es kein Problem diesbezüglich.
Dein zweites Linkzitat beinhaltet Augenwischerei - wie ich dir schon verdeutlichen wollte, können politisch relevante Entscheidungen sehr wohl auch von Leuten getroffen werden, die nicht Politiker von Beruf oder Mitglied einer Partei sind. Wir Bürger werden schließlich auch unabhängig davon regelmäßig zu politisch relevanten Entscheidungen (Wahlen) aufgerufen!
Hallo? Das ist eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes - die betreiben Augenwischerei?
Ich hatte den Eindruck, dass du etwas kritisierst, dass du nicht verstehst, weil du keine Antworten darauf hast und somit deine Kritik ungerechtfertigt sein könnte.
Nein.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von schokoschendrezki »

Echt hat geschrieben:(23 Jan 2019, 13:27)

Klar. Und ersetzt man "Guten Morgen" mit "Massenvernichtung" und "Guten Abend" mit "Krieg anzetteln", dann wird mir ganz schlecht beim Gedanken an die AfD.
Neben dem formalen Sprachgebrauch gibt es natürlich auch eine inhaltliche Ausrichtung und vor allem propagandistische Zielrichtung in der Goebbels-Rede. "Jude" steht in diesem Falle (natürlich auch aber nicht nur) für tatsächliche Juden sondern für grundsätzlich unabhängig denkende Intellektuelle. Und dem entgegengesetzt wird die Vorstellung einer Gemeinschaftsmeinung, einer völkischen Gemeinschaft, einer fiktiven Mehrheit, der fiktive Mann auf der Straße, die 'gesunde' Volksmeinung aus dem Volksempfänger. Und auch ohne formale Sprachanalyse, ist es genau dieser Hass auf intellektuelle Unabhängigkeit und dieses "wir hier denken so" und "bei uns hier sagt man so, egal was diese abgehobenen komischen Leute sagen", die heute diese Lügenpressekrakeeler antreibt. Das traurige für diese Leute besteht vor allem darin, dass sie nicht merken, dass sie machtpolitisch instrumentalisiert werden.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Arcturus hat geschrieben:(24 Jan 2019, 07:21)
Das war jetzt, ehrlich gesagt, ein Wink auf dich :p
Nein.

Ich habe eine sachliche Frage gestellt (Fixierung auf GEZ-Gebühren) und du bist mir sachlich ausgewichen (Verweisung auf Thread-Thema) - daraufhin hast du mir eine sachliche Frage gestellt (Fixierung auf Rundfunkräte) und ich bin dir auch sachlich ausgewichen (Verweisung auf Thread-Thema).

Wir haben uns nur unnütz im Kreis gedreht - keine Ahnung, wieso du jetzt offenbar meinst, du wärst im Vorteil. :?:
Ich dachte, du machst dir keine Gedanken darum.
Nur weil das Thema für mich keine absolute Priorität hat, kann ich mir trotzdem Gedanken machen und mich bspw. mit dir darüber austauschen.
Ich dachte, aus deiner Sicht gäbe es kein Problem diesbezüglich.
Ich habe nie bestritten, dass es EIN Problem ist - aber deshalb muss es nicht MEIN Problem sein.
Hallo? Das ist eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes - die betreiben Augenwischerei?
Kannst du mir das Gegenteil beweisen?

Im Fall einer Programmbeschwerde, bspw. weil zuwenig AfD in den Talkshows vertreten ist, beraten sich hinterher ALLE Räte - und nicht nur die Berufspolitiker unter ihnen. Und es ist ja bekanntlich nicht so, dass sich die AfD ausschließlich mit ihrer politischen Konkurrenz anlegt, sondern sie kritisiert u. a. auch die Kirchen oder die Kultur, die eben auch Vertreter in den Rundfunkräten haben.
Da die Kirchen bspw. die Flüchtlingspolitik der Regierung unterstützen, in dem sie "Nächstenliebe" in die Tat umsetzen oder die Kultur sich in ihrer künstlerischen Freiheit kritisch bis belehrend mit "Rechts" auseinandersetzt, werden sie von der AfD als (politische) Feinde gesehen. Es wäre naiv zu glauben, diese Feindschaft bestünde nur rein auf der politischen Bühne und könnte nicht auch u. a. in einem von politischen Einflüßen reduzierten Rundfunkrat ausgelebt werden. Da kann das Bundesverfassungsgericht noch so viel entscheiden, wie es will. Es kann bspw. dem Kirchenvertreter ja nicht diktieren, wie seine Meinung zur Politik ausfallen soll. Oder bspw. der AfD vorschreiben, dass sie gefälligst die Kultur nicht kritisieren darf.

Das Bundesverfassungsgericht hat das Unkraut nur gestutzt. Und wie ich dir schrieb, muss man Probleme bei den Wurzeln packen, wenn man sie lösen will. "Optische" Korrekturen bspw. sind Augenwischerei.

Wir leben dazumal in immens politisierten Zeiten und das zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten - und somit auch in Rundfunkräten der ÖRR, die diese Gesellschaftsschichten abbilden müssen!
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Uffhausen hat geschrieben:(24 Jan 2019, 11:22)

Nein.

Ich habe eine sachliche Frage gestellt (Fixierung auf GEZ-Gebühren) und du bist mir sachlich ausgewichen (Verweisung auf Thread-Thema) - daraufhin hast du mir eine sachliche Frage gestellt (Fixierung auf Rundfunkräte) und ich bin dir auch sachlich ausgewichen (Verweisung auf Thread-Thema).
Eben nicht. Du nervst mich die ganze Zeit, dass ich mich auf das Thema GEZ-Gebühren fixieren würde. Deswegen frage ich dich nach deiner plötzlichen Fixierung auf die Rundfunkräte = Wink auf dein Verhalten mir gegenüber.
Wir haben uns nur unnütz im Kreis gedreht - keine Ahnung, wieso du jetzt offenbar meinst, du wärst im Vorteil. :?:
Warum soll es denn hier um irgendeinen Vorteil gehen? Wir diskutieren über eine Sache und fertig.
Nur weil das Thema für mich keine absolute Priorität hat, kann ich mir trotzdem Gedanken machen und mich bspw. mit dir darüber austauschen.
Meinst du ernsthaft, die GEZ-Gebühren spielen eine Priorität in meinem Leben? Mich stört die Geldsumme, die ich für eine Leistung ausgeben muss, die ich nicht konsumiere, die qualitativ auch noch kritisch gesehen wird. Kannst du diesem Gedankengang folgen? Darf ich diesen Unmut in diesem Forum äußern, ohne dass man mir eine Fixierung vorwirft? Schließlich gebe ich meine Meinung auch in anderen Subforen ab.
Ich habe nie bestritten, dass es EIN Problem ist - aber deshalb muss es nicht MEIN Problem sein.
Dann stört es dich halt nicht und fertig. Es gibt schlicht und ergreifend keinen Grund, Politiker übermäßig in Rundfunkräten zu repräsentieren.

Im Fall einer Programmbeschwerde, bspw. weil zuwenig AfD in den Talkshows vertreten ist, beraten sich hinterher ALLE Räte - und nicht nur die Berufspolitiker unter ihnen. Und es ist ja bekanntlich nicht so, dass sich die AfD ausschließlich mit ihrer politischen Konkurrenz anlegt, sondern sie kritisiert u. a. auch die Kirchen oder die Kultur, die eben auch Vertreter in den Rundfunkräten haben.
Da die Kirchen bspw. die Flüchtlingspolitik der Regierung unterstützen, in dem sie "Nächstenliebe" in die Tat umsetzen oder die Kultur sich in ihrer künstlerischen Freiheit kritisch bis belehrend mit "Rechts" auseinandersetzt, werden sie von der AfD als (politische) Feinde gesehen. Es wäre naiv zu glauben, diese Feindschaft bestünde nur rein auf der politischen Bühne und könnte nicht auch u. a. in einem von politischen Einflüßen reduzierten Rundfunkrat ausgelebt werden. Da kann das Bundesverfassungsgericht noch so viel entscheiden, wie es will. Es kann bspw. dem Kirchenvertreter ja nicht diktieren, wie seine Meinung zur Politik ausfallen soll. Oder bspw. der AfD vorschreiben, dass sie gefälligst die Kultur nicht kritisieren darf.
Logisch haben alle Menschen eine politische Meinung. Das sich die Kirche gegen die AFD wähnt, hat aber keinen politischen Hintergrund. Mal abgesehen davon, dass Politiker der Linken quasi alles anders sehen, als Politiker der FDP. Deshalb habe ich auch nie davon geredet, dass Manipulation o.ä. im ÖRR stattfindet. Die Fälle, die Bundeszentrale für politische Bildung aufzeigt, haben sich ja unabhängig vom Rundfunkrat ereignet. Darum geht es aber nicht! Momentan sitzen 31% Politiker in den diversen Aufsichtsgremien. Wenn man einen Querschnitt durch die Bevölkerung macht, sehe ich mitnichten in jedem dritten Bürger einen Politiker.
Und abgesehen davon - Eben weil alle Menschen eine politische Meinung haben, haben Staatsvertreter in solchen Räten NICHTS verloren.
... Und wie ich dir schrieb, muss man Probleme bei den Wurzeln packen, wenn man sie lösen will....
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Gruwe »

Arcturus hat geschrieben:(24 Jan 2019, 12:13)
Meinst du ernsthaft, die GEZ-Gebühren spielen eine Priorität in meinem Leben? Mich stört die Geldsumme, die ich für eine Leistung ausgeben muss, die ich nicht konsumiere, die qualitativ auch noch kritisch gesehen wird. Kannst du diesem Gedankengang folgen? Darf ich diesen Unmut in diesem Forum äußern, ohne dass man mir eine Fixierung vorwirft? Schließlich gebe ich meine Meinung auch in anderen Subforen ab.
Mich stört auch, dass ich die unsinnigen und verblödenden Privatsender über höhere Güterpreise mitfinanzieren muss, obwohl ich diese garnicht konsumiere!
Warum geht dagegen keiner vor?

Mich stört auch, dass ich über meine Steuern Leute finanzieren muss, die ich nicht kenne und die nicht bereits sind, dafür etwas zu tun! Warum geht dagegen keiner vor?

Mich stört auch... (könnte man ewig lang fortsetzen).

Was ich akzeptieren kann ist, dass ich in einer Gesellschaft lebe, von der ich wie jeder andere auch einen hohen Nutzen ziehe und daher politisch auch
eben mal etwas gemeinschaftlich mitfinanziere, was ich selbst nicht nutze. In anderen Fällen gibt es auch Dinge, die andere Mitglieder der Gesellschaft
finanzieren, die ich dann aber nutze (z.B. Bildungssystem).
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Gruwe hat geschrieben:(24 Jan 2019, 13:27)

Mich stört auch, dass ich die unsinnigen und verblödenden Privatsender über höhere Güterpreise mitfinanzieren muss, obwohl ich diese garnicht konsumiere!
Warum geht dagegen keiner vor?
Mach doch!
Mich stört auch, dass ich über meine Steuern Leute finanzieren muss, die ich nicht kenne und die nicht bereits sind, dafür etwas zu tun! Warum geht dagegen keiner vor?

Mich stört auch... (könnte man ewig lang fortsetzen).
siehe oben.
Was ich akzeptieren kann ist, dass ich in einer Gesellschaft lebe, von der ich wie jeder andere auch einen hohen Nutzen ziehe und daher politisch auch
eben mal etwas gemeinschaftlich mitfinanziere, was ich selbst nicht nutze. In anderen Fällen gibt es auch Dinge, die andere Mitglieder der Gesellschaft
finanzieren, die ich dann aber nutze (z.B. Bildungssystem).
Das kann ich auch akzeptieren.

Darf ich trotzdem noch Kritik äußern?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Gruwe »

Arcturus hat geschrieben:(24 Jan 2019, 14:12)
Darf ich trotzdem noch Kritik äußern?
Hat Jemand behauptet, dass du das nicht darfst?

Oder interpretierst du meine Äußerungen zu deinen Ansichten dahingehend, dass ich Dir das Recht absprechen möchte, Kritik zu äußern? Dann interpretierst du eben falsch!
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Gruwe hat geschrieben:(24 Jan 2019, 15:16)

Hat Jemand behauptet, dass du das nicht darfst?

Oder interpretierst du meine Äußerungen zu deinen Ansichten dahingehend, dass ich Dir das Recht absprechen möchte, Kritik zu äußern? Dann interpretierst du eben falsch!
Naja, dein Beitrag liest sich so, als ob Kritik am ÖR was vollkommen abwegiges wäre und man sich lieber über andere Sachen aufregen sollte. Wenn ich das falsch interpretiert habe, nehme ich meine Aussage natürlich zurück.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Gruwe »

Arcturus hat geschrieben:(24 Jan 2019, 15:33)

Naja, dein Beitrag liest sich so, als ob Kritik am ÖR was vollkommen abwegiges wäre und man sich lieber über andere Sachen aufregen sollte. Wenn ich das falsch interpretiert habe, nehme ich meine Aussage natürlich zurück.
Nein, tu ich nicht! Kritik ist durchaus berechtigt.

Es ging mir darum, dass man sich in einer Gesellschaft über vieles aufregen könnte, was man zwar über seine Abgaben bezahlt, aber selbst nicht nutzt.
Würde der Beitrag für den ÖR über die Steuer eingezogen werden und nicht über einen separaten Beitrag, stünde der ÖR sicher deutlich weniger in der Kritik!
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Gruwe hat geschrieben:(24 Jan 2019, 15:40)


Es ging mir darum, dass man sich in einer Gesellschaft über vieles aufregen könnte, was man zwar über seine Abgaben bezahlt, aber selbst nicht nutzt.
Es steht jedem frei, sich über alles Mögliche aufzuregen. Ich möchte mich hier über den ÖRR echauffieren ;)
Würde der Beitrag für den ÖR über die Steuer eingezogen werden und nicht über einen separaten Beitrag, stünde der ÖR sicher deutlich weniger in der Kritik!
Kann durchaus sein. Juristisch kommt der Rundfunkbeitrag einer Steuer aber ziemlich nahe.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Ich vergleiche den Rundfunkbeitrag (der Begriff "GEZ-Gebühr" ist falsch, die gibt es nicht mehr) mit dem Aufenthalt in einem Kurort, wo die Kurtaxe bezahlt werden muss, von jedem Gast. Und wenn der Gast die Blaskappelle auf dem Dorfplatz im Kurort nicht sehen oder hören will, dann hat er oder sie eben Pech gehabt. Zahlen muss er oder sie die Kurtaxe anyway.

Und wer in den Kurort nicht fahren will, der bleibt eben zu Hause. Übertragen auf die Rundfunkgebühr bedeutet das: Er oder sie bleibt im oder geht ins rundfunkbeitragsfreie(n) Ausland ;)
Zuletzt geändert von Tick|Trick|und Track am Do 24. Jan 2019, 21:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Der Vergleich mit der Kurtaxe gefällt mir. :thumbup:
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Umetarek »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(24 Jan 2019, 21:16)

Ich vergleiche den Rundfunkbeitrag (der Begriff "GEZ-Gebühr" ist falsch, die gibt es nicht mehr) mit dem Aufenthalt in einem Kurort, wo die Kurtaxe bezahlt werden muss, von jedem Gast. Und wenn der Gast die Blaskappelle auf dem Dorfplatz im Kurort nicht sehen oder hören will, dann hat er oder sie eben Pech gehabt. Zahlen muss er oder sie die Kurtaxe anyway.

Und wer in den Kurort nicht fahren will, der bleibt eben zu Hause. Übertragen auf die Rundfunkgebühr bedeutet das: Er oder sie bleibt im oder geht ins rundfunkbeitragsfreie(n) Ausland ;)
Nein, er oder sie hat einen Fernseher, das wäre ein schlüssiger Vergleich, dann doch lieber Autobahngebühren! :x
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Umetarek hat geschrieben:(24 Jan 2019, 21:41)

Nein, er oder sie hat einen Fernseher, das wäre ein schlüssiger Vergleich, dann doch lieber Autobahngebühren! :x
Er oder sie kann doch rundfunkgebührenfrei in Timbuktu oder so fernsehen, vielleicht gibt es dort sogar den ÖRR per Satellit ;)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Umetarek »

Tick|Trick|und Track hat geschrieben:(24 Jan 2019, 21:43)

Er oder sie kann doch rundfunkgebührenfrei in Timbuktu oder so fernsehen, vielleicht gibt es dort sogar den ÖRR per Satellit ;)
Wenn er oder sie aber nicht fernsehen will, gar nicht!
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Umetarek »

Das ist ja wie Kurtaxe zahlen, ohne in Kur zu sein.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Momentan sitzen 31% Politiker in den diversen Aufsichtsgremien. Wenn man einen Querschnitt durch die Bevölkerung macht, sehe ich mitnichten in jedem dritten Bürger einen Politiker.
Vielleicht gibt es ja keine entsprechende Alternative. Weil den Job vielleicht kein anderer machen will? Habe ich ja schon angesprochen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es im Grunde UNMÖGLICH ist, bspw. einen Betriebsrat zu formieren, der ALLE Arbeitsbereiche des Unternehmens repräsentiert. Weil sich bspw. eben nicht IMMER jemand aus der einzelnen Arbeitsbereichen freiwillig dazu bereiterklärt, diese Aufgabe zu übernehmen - und gezwungen werden kann niemand. Und letztlich musst du dich halt mit einer Auswahl abfinden, die unzufriedenstellend ist, weil ungerecht.

Vielleicht ist das bei der Bildung eines Rundfunkrats ähnlich; die einzelnen Gesellschaftsschichten müssen jemanden bestimmen, der sie repräsentiert, können aber nicht bestimmen, WER - weil sich dazu jemand freiwillig bereit erklären muss. Und vielleicht ist das eben weniger der normale deutsche Mehrheits-Michel, weil der schon mit seinem Haushalt, den Kindern oder einem Pflegefall in der Familie genug nebenher an der Backe hat - und letztlich erklärt sich ein Politiker dazu bereit, bevor keiner sich dazu bereit erklärt. Vielleicht meint der deutsche Michel ja auch, warum soll ich den Job machen, da sitzt doch ein besserverdienender Politiker, schließlich ist das ja eigentlich mein Geld, dass es seine "Entschädigung" schimpft, also soll er gefälligst was für leisten.
Eben weil alle Menschen eine politische Meinung haben, haben Staatsvertreter in solchen Räten NICHTS verloren.
Wie meinst du denn das? Weil es bspw. einem Politiker unmöglich ist, ALLE politischen Meinungen zu vertreten?

Kann ein Kirchenvertreter für alle Glaubensrichtungen sprechen? Kann ein Kulturvertreter Herr über die unendliche künstlerische Freiheit sein? Kann ein Sportvertreter Meister aller Klassen sein? Usw. Demzufolge müsste ja das ganze Rundfunkratsgedöns abgeschafft werden, weil jeder höchstens nur für sich, aber nicht für alle sprechen kann.

Dann müsste man ja eigentlich auch unsere Staatsform in gehörige Zweifel setzen - weil, wenn alle Menschen eine politische Meinung haben, dann brauchen wir doch u.a auch keine/n Bundeskanzler/in, der/die uns alle vertritt - oder? :?:
Wer oder Was sind die Wurzeln?
Das gilt es herauszufinden.

Z. B. deine Kritik, dass die Politik überrepräsentiert in den Rundfunkräten ist oder die Gebühren zu hoch sind, ist eine reine Feststellung: Es ist so, wie es ist. Ich persönlich bin der Meinung, wenn man Kritik übt, sollte man auch HINTERfragen: Warum ist es so, wie es ist? Oft kann man sich durch sich durch dieses Vordringen zur Wurzel des Problems die Antwort selbst liefern - oder zumindest eine mögliche/befriedigende Antwort. Oft erübrigt sich dann auch die Kritik, weil sie vielleicht eine Auswegslosigkeit offenbart oder einfach falsch war; oftmals verändert sie sich auch und wird konzentrierter, weil nicht mehr alles, sondern nur ein Teil davon als Problem erkannt wird oder sie vervielfältigt sich, weil sich das Problem als weitaus größer entpuppt, als zuerst gedacht.

Und nichts anderes verbirgt sich übrigens hinter meiner (dich nervenden) Fixierungsfrage. Ich will dich nicht bloßstellen oder vorführen o. ä. Ich will dich, bzw. die Wurzel der Kritik besser verstehen.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Fliege »

Wie ich gehört habe, hat nun auch der WDR einen enttarnten Relotius einräumen müssen. Es wurden Fantasy-Geschichten als Dokumentationen angeboten und ausgestrahlt. Chef-Betroffene Ellen Ehni meinte und sagte: "'Diese Vorgehensweise ist für ein dokumentarisches Format wie Menschen hautnah nicht akzeptabel.' Der WDR werde seine Qualitätssicherung an dieser Stelle verstärken" (ebenda). Der WDR-Relotius war nach eigener Aussage nicht darüber aufgeklärt worden, dass fiktive Personen nichts in Dokumentationen zu suchen haben.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Uffhausen hat geschrieben:(24 Jan 2019, 23:33)

Vielleicht gibt es ja keine entsprechende Alternative. Weil den Job vielleicht kein anderer machen will? Habe ich ja schon angesprochen.
Und ich bin nicht darauf eingegangen, weil es haltloser Quatsch ist.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es im Grunde UNMÖGLICH ist, bspw. einen Betriebsrat zu formieren, der ALLE Arbeitsbereiche des Unternehmens repräsentiert. Weil sich bspw. eben nicht IMMER jemand aus der einzelnen Arbeitsbereichen freiwillig dazu bereiterklärt, diese Aufgabe zu übernehmen - und gezwungen werden kann niemand. Und letztlich musst du dich halt mit einer Auswahl abfinden, die unzufriedenstellend ist, weil ungerecht.

Vielleicht ist das bei der Bildung eines Rundfunkrats ähnlich; die einzelnen Gesellschaftsschichten müssen jemanden bestimmen, der sie repräsentiert, können aber nicht bestimmen, WER - weil sich dazu jemand freiwillig bereit erklären muss. Und vielleicht ist das eben weniger der normale deutsche Mehrheits-Michel, weil der schon mit seinem Haushalt, den Kindern oder einem Pflegefall in der Familie genug nebenher an der Backe hat - und letztlich erklärt sich ein Politiker dazu bereit, bevor keiner sich dazu bereit erklärt. Vielleicht meint der deutsche Michel ja auch, warum soll ich den Job machen, da sitzt doch ein besserverdienender Politiker, schließlich ist das ja eigentlich mein Geld, dass es seine "Entschädigung" schimpft, also soll er gefälligst was für leisten.
Der gemeine Michel würde nur allzu gerne in so einem Gremium sitzen, weil es nämlich ordentlich Kohle gibt.

Beispiel WDR-Rundfunkrat
https://www1.wdr.de/unternehmen/rundfun ... g-100.html

Monatliche Aufwandsentschädigung - 1000 Euro (je nach Position sogar das 2,8-fache davon!)
Erste monatliche Sitzung des Ausschusses - 200 Euro (jede weitere 30 Euro)
Teilnahme am ARD-Programmbeirat - 200 Euro pro Sitzungstag

Also ich wär dabei, wenn man mich fragen würde.
Wie meinst du denn das? Weil es bspw. einem Politiker unmöglich ist, ALLE politischen Meinungen zu vertreten?

Kann ein Kirchenvertreter für alle Glaubensrichtungen sprechen? Kann ein Kulturvertreter Herr über die unendliche künstlerische Freiheit sein? Kann ein Sportvertreter Meister aller Klassen sein? Usw. Demzufolge müsste ja das ganze Rundfunkratsgedöns abgeschafft werden, weil jeder höchstens nur für sich, aber nicht für alle sprechen kann.

Dann müsste man ja eigentlich auch unsere Staatsform in gehörige Zweifel setzen - weil, wenn alle Menschen eine politische Meinung haben, dann brauchen wir doch u.a auch keine/n Bundeskanzler/in, der/die uns alle vertritt - oder? :?:
Jeder Mensch hat per se schon eine politische Meinung - wofür also Politiker, die im Querschnitt die politische Meinung der Bürger repräsentieren sollen, wenn der Querschnitt schon da ist? (Wenn man denn den Querschnitt der Bevölkerung als Maßstab hernimmt). Wenn du magst, kannst du das auch gerne auf religiöse Vertreter beziehen. Da ist aber jeweils nur ein Vertreter dabei, das ist also weit weg von den 31% des Politikeranteils.
Das gilt es herauszufinden.

Z. B. deine Kritik, dass die Politik überrepräsentiert in den Rundfunkräten ist oder die Gebühren zu hoch sind, ist eine reine Feststellung: Es ist so, wie es ist. Ich persönlich bin der Meinung, wenn man Kritik übt, sollte man auch HINTERfragen: Warum ist es so, wie es ist? Oft kann man sich durch sich durch dieses Vordringen zur Wurzel des Problems die Antwort selbst liefern - oder zumindest eine mögliche/befriedigende Antwort. Oft erübrigt sich dann auch die Kritik, weil sie vielleicht eine Auswegslosigkeit offenbart oder einfach falsch war; oftmals verändert sie sich auch und wird konzentrierter, weil nicht mehr alles, sondern nur ein Teil davon als Problem erkannt wird oder sie vervielfältigt sich, weil sich das Problem als weitaus größer entpuppt, als zuerst gedacht.
Dann hinterfrage es mal: Warum ist der Politikeranteil so hoch? Bitte nicht schon wieder mit Quatsch kommen, dass es Niemand machen will :rolleyes:
Warum sind die Gebühren so hoch?
Wegen der hohen Gehälter vielleicht? http://www.ard.de/home/die-ard/fakten/G ... index.html
Die hohen Pensionen? https://www.augsburger-allgemeine.de/ku ... 56311.html
Die überhöhten Produktionskosten? Sportrechte? https://www.bild.de/unterhaltung/tv/ard ... .bild.html
Keine Ahnung - hinterfrag es mal!
Und nichts anderes verbirgt sich übrigens hinter meiner (dich nervenden) Fixierungsfrage. Ich will dich nicht bloßstellen oder vorführen o. ä. Ich will dich, bzw. die Wurzel der Kritik besser verstehen.
Vielleicht könnte man die Wurzel besser fassen, würde der ÖRR seine Ausgaben etwas transparenter präsentieren.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von relativ »

Umetarek hat geschrieben:(24 Jan 2019, 21:46)

Wenn er oder sie aber nicht fernsehen will, gar nicht!
Man hat die pauschale Rundfunkgebühr pro Haushalt ja eingeführt wegen z.B. der neuen Medienhardware wie Handy oder Laptop.
Wer all dies auch nicht nutzt, hat wirklich Pech.
Eine generellen gesellschaftlichen und politischen Diskurs über die abwicklung des ÖRR in Deutschland spricht nix dagegen. Allerdings sollte der Staat
m.M. noch ein min. an Meinungsbildungspräsens noch aufrecht erhalten. Show, Sport und Spielfilm brauchen es nun wirklich nicht mehr zu sein.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Arcturus hat geschrieben:(25 Jan 2019, 07:11)
Der gemeine Michel würde nur allzu gerne in so einem Gremium sitzen, weil es nämlich ordentlich Kohle gibt.
Dann müsste nur noch der Nachweis erbracht werden, dass der gemeine Michel bewusst, gezielt und mit voller Absicht NICHT ein solches Gremium berufen, bzw. nicht einmal angefragt wird und WER dafür verantwortlich ist. Hast du den zufällig auch parat?
Jeder Mensch hat per se schon eine politische Meinung - wofür also Politiker, die im Querschnitt die politische Meinung der Bürger repräsentieren sollen, wenn der Querschnitt schon da ist? (Wenn man denn den Querschnitt der Bevölkerung als Maßstab hernimmt). Wenn du magst, kannst du das auch gerne auf religiöse Vertreter beziehen. Da ist aber jeweils nur ein Vertreter dabei, das ist also weit weg von den 31% des Politikeranteils.
Politiker haben eher keine Schwierigkeiten, für andere zu sprechen. Es ist ja quasi ihr Job. Kirchenmenschen wissen in der Regel auch alles. Oder sogar besser, wenn sie sich bspw. auf die Bibel berufen. Usw.
Ich persönlich hätte Schwierigkeiten, allein für alle zu sprechen. Ich bräuchte dafür Rückhalt/Gewissheit und das meint nicht, dass ich vielleicht zu wenig Selbstvertrauen hätte.

Natürlich sind die Verdienste verlockend - aber deshalb einem solchen Rat beitreten? Wie siehst du das - der du dabei wärst, wenn man ihn fragen würde? Warst du schon mal in einer entsprechenden oder ähnlichen Situation; bspw. wie ich schon mal Betriebsrat oder Vorsitzender eines Vereins?
Dann hinterfrage es mal: Warum ist der Politikeranteil so hoch? Bitte nicht schon wieder mit Quatsch kommen, dass es Niemand machen will :rolleyes:
Warum sind die Gebühren so hoch?
Wegen der hohen Gehälter vielleicht? http://www.ard.de/home/die-ard/fakten/G ... index.html
Die hohen Pensionen? https://www.augsburger-allgemeine.de/ku ... 56311.html
Die überhöhten Produktionskosten? Sportrechte? https://www.bild.de/unterhaltung/tv/ard ... .bild.html
Keine Ahnung - hinterfrag es mal!
Ich habe keine Ahnung, ob bspw. die Gehälter der Mitarbeiter der ÖR entsprechend ihres Arbeitsaufwands sind. Dafür müsste ich genau wissen, wie es hinter den Kulissen abgeht. Ich kann derzeit nur das werten, was sie mir Im Fernsehen, im Radio oder Internet als Endprodukt verkaufen. Und da ist viel zu einfach zu sagen, das Produkt sagt mir nicht zu, also verdienen die auch zuviel.

Produktionskosten - ja, die ließen sich senken, wenn man bspw. weniger "Namen" einkauft, z. B. für Filme oder Serien. Die Frage ist, ob sich das dann auch noch jemand anschaut, wenn kein bekanntes/beliebtes Gesicht dabei ist oder ob man darumhalber auch noch die Qualität als gleichwertig betrachtet. Guck dir doch u. a. das deutsche Kino an - gibt oder gab es in den letzten Jahren irgendwelche deutschen Produktionen, die nennenswerten Erfolge verbuchen konnten, wo kein Schweighöfer, kein Lau, kein Bleibtreu oder kein Fitz usw. mitgewirkt haben? Kommt bestimmt nicht von ungefähr...

Sportrechte sind ein ganz tolles Thema - Schuld daran, dass diese so unverschämt hoch sind, ist aber nicht u. a. der ÖR, sondern die Gesellschaft. Z. B. der Fifa-Korruptionsskandal hat ja keine Wirkung auf den Fußball; es ist nicht so, dass die Fans die den Fußball boykottieren (eine Korruptionsaffäre auf rein politischer Bühne hätte dagegen Konsequenzen seitens der Gesellschaft). Es interessiert wahrscheinlich auch die allerwenigstens, wer, was, wie, warum und wieviel - sie interessiert nur das Spiel der Lieblingsvereine. Die Ergebnisse in den Ligen. Das Gemeinschaftsgefühl in den Stadien. Die Möglichkeit, den Alltag Alltag sein lassen zu können, wenn man sich abends bei einem Bier in den gemütlichen Fernsehsessel vor die Glotze verkrümmeln kann. Und dafür sind sie nunmal bereit, TIEF in die Tasche zu greifen (Fanartikel, Tickets, Clubmitgliedschaften). Und natürlich rechfertigen sie dieses System auch, indem sie bspw. dem ÖRR sensationelle bis rekordverdächtige Einschaltquoten bescheren. Damit finanzieren und tolerieren sie, dass der Sport immer mehr zur reinen Wirtschaftsmacht verkommt.

Vielleicht könnte man die Wurzel besser fassen, würde der ÖRR seine Ausgaben etwas transparenter präsentieren.
Natürlich. Aber solange er es nicht tut, können wir nur vermuten, aber nichts sicher sagen. Das ist bei jedweder Kritik zu berücksichtigen.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Uffhausen hat geschrieben:(25 Jan 2019, 10:43)

Dann müsste nur noch der Nachweis erbracht werden, dass der gemeine Michel bewusst, gezielt und mit voller Absicht NICHT ein solches Gremium berufen, bzw. nicht einmal angefragt wird und WER dafür verantwortlich ist. Hast du den zufällig auch parat?
Häh?
Politiker haben eher keine Schwierigkeiten, für andere zu sprechen. Es ist ja quasi ihr Job. Kirchenmenschen wissen in der Regel auch alles. Oder sogar besser, wenn sie sich bspw. auf die Bibel berufen.
Okay, lass dir doch einfach alles abnehmen.
Ich persönlich hätte Schwierigkeiten, allein für alle zu sprechen. Ich bräuchte dafür Rückhalt/Gewissheit und das meint nicht, dass ich vielleicht zu wenig Selbstvertrauen hätte.
Nicht von dir auf Andere schließen.
Natürlich sind die Verdienste verlockend - aber deshalb einem solchen Rat beitreten? Wie siehst du das - der du dabei wärst, wenn man ihn fragen würde? Warst du schon mal in einer entsprechenden oder ähnlichen Situation; bspw. wie ich schon mal Betriebsrat oder Vorsitzender eines Vereins?
Ich habe in meinem Sportverein jahrelang eine Vorstandsposition inne gehabt, reicht das? Man hat sich hierbei ständig zu diversen Sitzungen getroffen. Ich empfand das teilweise schon als anstrengend, aber es hat Spaß gemacht. Auch ohne finanzielle Entschädigung.
Ich habe keine Ahnung, ob bspw. die Gehälter der Mitarbeiter der ÖR entsprechend ihres Arbeitsaufwands sind. Dafür müsste ich genau wissen, wie es hinter den Kulissen abgeht. Ich kann derzeit nur das werten, was sie mir Im Fernsehen, im Radio oder Internet als Endprodukt verkaufen. Und da ist viel zu einfach zu sagen, das Produkt sagt mir nicht zu, also verdienen die auch zuviel.
Denkst du, Manager erhalten zuviel Geld?
Produktionskosten - ja, die ließen sich senken, wenn man bspw. weniger "Namen" einkauft, z. B. für Filme oder Serien. Die Frage ist, ob sich das dann auch noch jemand anschaut, wenn kein bekanntes/beliebtes Gesicht dabei ist oder ob man darumhalber auch noch die Qualität als gleichwertig betrachtet. Guck dir doch u. a. das deutsche Kino an - gibt oder gab es in den letzten Jahren irgendwelche deutschen Produktionen, die nennenswerten Erfolge verbuchen konnten, wo kein Schweighöfer, kein Lau, kein Bleibtreu oder kein Fitz usw. mitgewirkt haben? Kommt bestimmt nicht von ungefähr...
Den teuren Til Schweiger-Tatort schauen meist weniger Leute, als die anderen Tatorte...
Sportrechte sind ein ganz tolles Thema - Schuld daran, dass diese so unverschämt hoch sind, ist aber nicht u. a. der ÖR, sondern die Gesellschaft. Z. B. der Fifa-Korruptionsskandal hat ja keine Wirkung auf den Fußball; es ist nicht so, dass die Fans die den Fußball boykottieren (eine Korruptionsaffäre auf rein politischer Bühne hätte dagegen Konsequenzen seitens der Gesellschaft). Es interessiert wahrscheinlich auch die allerwenigstens, wer, was, wie, warum und wieviel - sie interessiert nur das Spiel der Lieblingsvereine. Die Ergebnisse in den Ligen. Das Gemeinschaftsgefühl in den Stadien. Die Möglichkeit, den Alltag Alltag sein lassen zu können, wenn man sich abends bei einem Bier in den gemütlichen Fernsehsessel vor die Glotze verkrümmeln kann. Und dafür sind sie nunmal bereit, TIEF in die Tasche zu greifen (Fanartikel, Tickets, Clubmitgliedschaften). Und natürlich rechfertigen sie dieses System auch, indem sie bspw. dem ÖRR sensationelle bis rekordverdächtige Einschaltquoten bescheren. Damit finanzieren und tolerieren sie, dass der Sport immer mehr zur reinen Wirtschaftsmacht verkommt.
Hab nen Tipp für den ÖR - die Sportrechte einfach lassen. Zumindest die unhaltbar teuren.
Natürlich. Aber solange er es nicht tut, können wir nur vermuten, aber nichts sicher sagen. Das ist bei jedweder Kritik zu berücksichtigen.
Meinst du nicht, dass das ÖR das vielleicht aus einem ganz bestimmten Grund nicht veröffentlicht?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Arcturus hat geschrieben:(25 Jan 2019, 11:45)
Häh?
Du hast geschrieben, der deutsche Michel würde gerne, wegen der Kohle - jetzt ist nur die Frage zu beantworten, warum er nicht in einem solchen Rat sitzt, wenn er doch will und die Kohle gut gebrauchen kann.
Okay, lass dir doch einfach alles abnehmen.
Ich lasse mir nichts abnehmen/vorschreiben. Ich entscheide selber, ob ich mich angesprochen oder betroffen fühle.
Nicht von dir auf Andere schließen.
Ich schließe nicht von mir auf andere; nur wäre ich manchmal froh, andere würden manches genauso handhaben wie ich - siehe oben.
Denkst du, Manager erhalten zuviel Geld?

Weißt du, was so ein Profi-Fußballer verdient? Kümmert kein Schwein. Die können als Multimillionäre sogar noch Steuren hinterziehen und die Fans rennen denen trotzdem noch die Stadien ein. Vergleiche das mal mit so einem x-beliebigen Manager, Politiker oder sonstigem gesellschaftlich Höhergestellten. Wenn die Steuern hinterziehen, was dann los ist...! :eek:

Nein, ich weiß nicht, wieviel so ein Manager verdient - ganz bestimmt NICHT wenig. Aber ich weiß, was ich als Pflegender verdiene - ganz bestimmt ZU wenig.

Mein Vater ist Elektroingenieur und verdient in einer Arbeitsstunde soviel, wie ich erst nach einer ganzen Schicht zusammen habe. Mein Vater erstellt Sofeware für die Automobilindustrie, ich begleite sterbenskranke Menschen auf ihrem letzten Lebensweg. Ich kann dir sagen, warum mein Vater soviel mehr verdient, als ich - weil den verkommenen Menschen in dieser Gesellschaft ein Auto wichtiger ist, als die eigenen Angehörigen! :mad:

Im Vergleich dazu ist die ganze Aufregung über die GEZ-Gebühren (mMn) fast schon rücksichtslos...
Meinst du nicht, dass das ÖR das vielleicht aus einem ganz bestimmten Grund nicht veröffentlicht?
Woher soll ich das wissen?
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Top News:
Das ÖRF bemüht sich derzeit mit Kräften, ihr Programm qualitativ zu verbessern. So wird die Erfolgsserie Traumschiff im ZDF dieses Jahr mit einem neuen Kapitän fortgesetzt und mit Florian Silbereisen als neuen Kapitän! Das Traumschiff ist laut Zeitungsbericht (Nordwest-Zeitung Oldenburg vom 26. Januar 2019) im Verlauf der 37-jährigen Laufzeit mit über 80 Episoden zum deutschen Kulturgut geworden. Da kann man schlißlich nicht jeden Deppen an das Ruder lassen. Hier ist schon etwas Seriöses gefragt!
Allein dafür lohnt es sich doch, die Rundfunkgebühr wohlwollend zu entrichten (und evtl. auch ein wenig mehr). :D

Ich weiß nicht, ob es stimmt: Angeblich soll die Rolle der Chefstewardess Vicki Leandros oder Daniela Katzenberger übernehmen. :?:

https://www.nwzonline.de/panorama/mainz ... 78557.html
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Uffhausen hat geschrieben:(19 Jan 2019, 19:04)
Ich habe nicht gesagt, das eine habe nichts mit dem anderen zutun - sondern, dass das Eine angesprochen wurde und eben nicht das Andere!
Du/ihr hast/habt ganz recht, freilich lässt sich mit weniger Geld auch hohe Qualität erzielen. Das habe ich auch nie bestritten.
Aber was ist Qualität - oder eher, was ist für den deutschen GEZ-Gebührenpflichtigen Qualität?
1. beides in diesem Thread bereits ausführlich angesprochen

2. Wahrnehmung des Informations- und Bildungsauftrages

3. Die Frage müßte richtig heißen: was rechtfertigt Zwangsfinanzierung? Da muss irgendwie ein Gemeininteresse an quotenunabhänigem Journalismus vorhanden sein. Das bringt und dann wieder zu Wahrnehmung eines Informations- und Bildungsauftrages

Den Qualitätsabstand zwischen dem welt teuersten D-ÖR und dem vergleichsweise wirtschaftlichen BBC habe ich in diesem Thread längst mehrfach dargelegt, Beispiel Sprachunterricht für Ausländer:
unterirdische Qualität im D-ÖR, die ich nur noch als Verarsche wahrnehmen kann

ernsthafte Angebote in der BBC
http://www.bbc.com/arabic/learningenglish
http://www.bbc.com/arabic/exr.shtml


Uffhausen hat geschrieben:(21 Jan 2019, 11:02)
Ja, vielleicht klingt "Rundfunkrat" einfach nur toll, in Wahrheit ist der Job aber voll ätzend. Kann's nicht sagen, ich war noch nie Rundfunkrat - aber mal Betriebsrat. Klingt auch toll, war aber nur bedingt interessant und viel mehr mit Arbeit verbunden, auf die du grade absolut keinen Bock hattest. Und halt alles nebenher. Als ich mich dann nicht mehr aufstellen ließ, war die Nachfolge schwierig - "Wird das bezahlt?" Nein. "Bekommt man zusätzlich Frei?" Nein. "Muss ich mich da fortbilden lassen?" Ja. "Dann frag' wenn anders!". :rolleyes:
Vielleicht ist das ja bei Rundfunkräten ähnlich. Irgendwer muss es ja machen. Und wenn sonst keiner will, muss es halt die Politik selber machen.
Das "Ehrenamt" in RF Gremien hat mit dem, was Otto Normalverbraucher darunter versteht, nix zu tun, hier gehts um jährlich fünfstellige Beträge:
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 17548.html
https://www.rantlos.de/angemerkt/ehrena ... ionen.html
Selbstverständlich ist es das ureigenste Interesse jeder Partei programmtechnisch bzw. propagandistisch nicht hinten runter zu fallen. Dieses Interesse nehmen die Deligierten der Parteien in den Rundfunkräten wahr und werden auf Kosten des Zahlers dafür üppig alimentiert. Insoweit sitzt die Parteipolitik nicht deswegen in den Gremien "wenn sonst keiner will" sondern sie hat sich per Gesetz 1/3 der Plätze reserviert.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Alster »

Raskolnikof hat geschrieben:(26 Jan 2019, 12:01)

Top News:
Das ÖRF bemüht sich derzeit mit Kräften, ihr Programm qualitativ zu verbessern. So wird die Erfolgsserie Traumschiff im ZDF dieses Jahr mit einem neuen Kapitän fortgesetzt und mit Florian Silbereisen als neuen Kapitän! Das Traumschiff ist laut Zeitungsbericht (Nordwest-Zeitung Oldenburg vom 26. Januar 2019) im Verlauf der 37-jährigen Laufzeit mit über 80 Episoden zum deutschen Kulturgut geworden. Da kann man schlißlich nicht jeden Deppen an das Ruder lassen. Hier ist schon etwas Seriöses gefragt!
Allein dafür lohnt es sich doch, die Rundfunkgebühr wohlwollend zu entrichten (und evtl. auch ein wenig mehr). :D

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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Alster hat geschrieben:(26 Jan 2019, 13:39)
2. Wahrnehmung des Informations- und Bildungsauftrages
ALLES kann dem Informations- und Bildungsauftrag dienlich sein - der ÖRR kann höchstens eine kleine Auswahl davon anbieten. Und er kann es nicht allen Konsumenten dabei recht machen. Wenn der ÖRR bspw. eine halbe Stunde über den Nahost-Konflikt berichtet, sagen die einen, weiß ich doch alles schon längst, die anderen sagen, darüber kann man gar nicht oft genug berichten, die nächsten finden, man solle über mehr inländisches und weniger ausländische informieren und bilden usw.
3. Die Frage müßte richtig heißen: was rechtfertigt Zwangsfinanzierung?
Stelle dir dir diese völlig korrekte Frage doch mal unabhängig vom ÖRR. Ist dir klar, was wir ALLES "zwangsfinanzieren"? Klar kann man sich darüber aufregen, dass man bspw. eine alberne ÖR-Seifenoper zwangsfinanziert, die lediglich der seichten Unterhaltung und in keinsterweise dem Informations- und Bildungsauftrag gerecht wird. Aber man kann genausogut den zwangsfinanzierten Fachunterricht an öffentlichen Schulen kritisieren, der den Anforderungen oder Begabungen des einzelnen Schülers nicht gerecht wird - warum erzwingen und finanzieren wir schlechte Noten in bspw. Sport oder Physik? Oder wir "zwangsfinanzieren" auch die Alkohol- und Nikotinsucht vieler H4-Empfänger, obgleich die staatlichen Bezüge nicht für derlei niedere Gelüste sondern für lebensnotwendige Bedürfnisse gedacht sind. Da sagt man doch auch (zu?) leichtfertig, dass das denen ihr Leben und Gesundheit ist und schimpft nicht über das eigene oder unser Geld, dass "zwangsmäßig" eingenommen und zweckfremd verprasst wird.
Da muss irgendwie ein Gemeininteresse an quotenunabhänigem Journalismus vorhanden sein. Das bringt und dann wieder zu Wahrnehmung eines Informations- und Bildungsauftrages
Die Problematik besteht ja eher darin, dass viele dem ÖR die Wahrnehmung des Informations- und Bildungsauftrags aberkennen, weil das Endprodukt nicht ihrer persönlichen Einzel-Meinung entspricht, sondern vielleicht "irgendeiner allgemein möglichen", oder halt selbiger des ÖRR direkt und die "Zwangsfinanzierung", also die GEZ-Gebühren, als Holzhammer-Gegenargument anführen. Würde das Endprodukt aber ihrer persönlichen Meinung entsprechen, würde sie garantiert weniger bis gar nicht mit "Zwangsfinanzierung" um die Ecke kommen.

Wie würde sich den Unabhängigkeit u. a. bzgl. Jounalismus im ÖRR äußern? Müssten hierfür ALLE möglichen Meinungsmöglichkeiten abgebildet werden und seien sie tw. noch so abwegig oder lächerlich (z. B. Verschwörungstheorien), damit JEDER sich angesprochen/vertreten fühlt - oder dürfte KEINE Meinungsabbildung erkenntlich oder Meinungsfindung ermöglicht werden, damit NIEMAND sich auf den Schlips getreten fühlt? :?:
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Alster hat geschrieben:(26 Jan 2019, 13:41)

Danke! Du nimmst mir das Wort von der Tastatur.
Eine gute Nachricht für die jüngere weibliche Zuschauerin. ("jung" == unter hundert)

Scherz beiseite: das angeblich unterirdische Niveau der Privaten, das Du immer an die Wand malst unterbietet der ÖR doch ohnehin längst.
Selbstverständlich sind die Privaten unterirdisch. Programme, die die Welt nicht braucht. Du willst doch wohl im Ernst Schrott wie "Schwiegertochter gesucht", "Dschungelcamp" und Naked Attraction" mit "Traumschiff" vergleichen? Ersteres ist für vollkommen anspruchsloses Publikum der untersten Bildungsschicht gemacht. Etwas höherwertigeres würde die nicht kapieren. "Traumschiff" wird bereits als deutsches Kulturgut eingestuft und hat seine absolute Daseinsberechtigung im ÖRF. Die Einschaltquoten sprechen für sich. ;)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Liberty »

Raskolnikof hat geschrieben:(27 Jan 2019, 01:22)
Du willst doch wohl im Ernst Schrott wie "Schwiegertochter gesucht", "Dschungelcamp" und Naked Attraction" mit "Traumschiff" vergleichen?
Das ist doch alles Geschmacksache. Der eine fühlt sich bei "Schwiegertochter gesucht" bestens unterhalten. Der andere beim Traumschiff. Und wieder ein anderer geht lieber in die Wagner-Oper.

Die eigentliche Frage ist doch nicht, ob das Programm des ÖR gut oder schlecht ist, sondern warum das Programm nicht nur von denen bezahlt wird, die es auch haben möchten.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Raskolnikof »

Das ist schon richtig. Nur bietet das ÖRF noch ein gewisses Niveau bei dem Programmangebot. Würde das ÖRF abgeschafft sähe unsere TV - Medienlandschaft ziemlich traurig aus.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Uffhausen hat geschrieben:(25 Jan 2019, 23:31)

Du hast geschrieben, der deutsche Michel würde gerne, wegen der Kohle - jetzt ist nur die Frage zu beantworten, warum er nicht in einem solchen Rat sitzt, wenn er doch will und die Kohle gut gebrauchen kann.
Ich vermute mal, er wird nicht gefragt? DAS willst du von mir nachgewiesen haben? Ist doch nicht dein Ernst!
Weißt du, was so ein Profi-Fußballer verdient? Kümmert kein Schwein. Die können als Multimillionäre sogar noch Steuren hinterziehen und die Fans rennen denen trotzdem noch die Stadien ein. Vergleiche das mal mit so einem x-beliebigen Manager, Politiker oder sonstigem gesellschaftlich Höhergestellten. Wenn die Steuern hinterziehen, was dann los ist...! :eek:
Ich sage dir, woran es liegt: Je größer der Geldtopf, desto größer die Verdienste. DESHALB verdienen Manager und Fußballer so viel Geld.
Aber ich weiß, was ich als Pflegender verdiene - ganz bestimmt ZU wenig.

Mein Vater ist Elektroingenieur und verdient in einer Arbeitsstunde soviel, wie ich erst nach einer ganzen Schicht zusammen habe. Mein Vater erstellt Sofeware für die Automobilindustrie, ich begleite sterbenskranke Menschen auf ihrem letzten Lebensweg. Ich kann dir sagen, warum mein Vater soviel mehr verdient, als ich - weil den verkommenen Menschen in dieser Gesellschaft ein Auto wichtiger ist, als die eigenen Angehörigen! :mad:
Das den Menschen ein Auto wichtiger ist, als ein sterbender Angehöriger, ist natürlich ganz großer Quatsch. Scheinbar hast du viele schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, bei der misanthropischen Einstellung.
Die Automobilindustrie zahlt halt mehr als die Pflegeindustrie. Kannst natürlich trotzdem gerne allen Menschen die Schuld dafür geben.
Im Vergleich dazu ist die ganze Aufregung über die GEZ-Gebühren (mMn) fast schon rücksichtslos...
Du hast schon eine seltsame Diskussionskultur. Ständig redest du das Thema klein. Du echauffierst dich doch auch über dein Einkommen - ziemlich rücksichtslos im Vergleich zu Hunger, Krieg und Elend, die in der halben Welt herrschen.
Woher soll ich das wissen?
Bestimmt, weil sie nichts zu verstecken haben :rolleyes:
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Ich sage dir, woran es liegt: Je größer der Geldtopf, desto größer die Verdienste. DESHALB verdienen Manager und Fußballer so viel Geld.


Die Automobilindustrie zahlt halt mehr als die Pflegeindustrie. Kannst natürlich trotzdem gerne allen Menschen die Schuld dafür geben.
Damit hast du dir jetzt aber bzgl. deiner Kritik am ÖRR ein saftiges Eigentor geschossen.

Der ÖRR zahlt halt mehr, darum die GEZ-Gebühren und darum die Forderung nach Gebührenerhöhung. Das Rätsel ist endlich gelöst (das Problem freilich aber nicht).

Und bevor du jetzt wieder mit dem Hinterfragen von Qualität, Notwendigkeit an Vielfalt und zu hoher Verdienste ankommst, denke mal an die Automobilindustrie und frage dich, ob wir wirklich u. a. soviele Automarken und -modelle brauchen. Bei den ÖR-Fernsehsendern, -Radioprogrammen und -Rundfunkorchestern tust du es ja schließlich auch.

Und nein, bspw. die Automobilindustrie verlangt dafür im Gegensatz zum ÖRR keine "Zwangsgebühren", aber diesbezüglich habe ich auch schon mehrmals draufhin verwiesen, dass anderswo ein Mehr an Geld auch versteckter reingeholt werden kann; ohne das wir es merken oder sofort erkennen. So entstehen die von dir so genannten "größeren Geldtöpfe".

Und zu guterletzt könnte man auch behaupten, dass wir in der Pflegebranche scheints transparenter mit dem Geld anderer umgehen, weswegen unser Geldtopf kleiner ist, also unseren finanziellen Mittel und Verdienste auch deutlich niedriger sind, als bspw. beim ÖRR oder dem Fußball oder den Banken oder eben der Automobilindustrie.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Arcturus »

Uffhausen hat geschrieben:(28 Jan 2019, 12:33)

Damit hast du dir jetzt aber bzgl. deiner Kritik am ÖRR ein saftiges Eigentor geschossen.

Der ÖRR zahlt halt mehr, darum die GEZ-Gebühren und darum die Forderung nach Gebührenerhöhung. Das Rätsel ist endlich gelöst (das Problem freilich aber nicht).

Und bevor du jetzt wieder mit dem Hinterfragen von Qualität, Notwendigkeit an Vielfalt und zu hoher Verdienste ankommst, denke mal an die Automobilindustrie und frage dich, ob wir wirklich u. a. soviele Automarken und -modelle brauchen. Bei den ÖR-Fernsehsendern, -Radioprogrammen und -Rundfunkorchestern tust du es ja schließlich auch.

Und nein, bspw. die Automobilindustrie verlangt dafür im Gegensatz zum ÖRR keine "Zwangsgebühren", aber diesbezüglich habe ich auch schon mehrmals draufhin verwiesen, dass anderswo ein Mehr an Geld auch versteckter reingeholt werden kann; ohne das wir es merken oder sofort erkennen. So entstehen die von dir so genannten "größeren Geldtöpfe".

Und zu guterletzt könnte man auch behaupten, dass wir in der Pflegebranche scheints transparenter mit dem Geld anderer umgehen, weswegen unser Geldtopf kleiner ist, also unseren finanziellen Mittel und Verdienste auch deutlich niedriger sind, als bspw. beim ÖRR oder dem Fußball oder den Banken oder eben der Automobilindustrie.
Ich erkenne da keinerlei Eigentor. Aber so oder so schweifst du häufig dermaßen vom Thema ab, dass mir ein bißchen der Spaß bei dieser Diskussion verloren geht. Wenn du also nichts dagegen hast, beenden wir unsere Konversation jetzt.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Uffhausen »

Arcturus hat geschrieben:(28 Jan 2019, 14:59)

Ich erkenne da keinerlei Eigentor. Aber so oder so schweifst du häufig dermaßen vom Thema ab, dass mir ein bißchen der Spaß bei dieser Diskussion verloren geht. Wenn du also nichts dagegen hast, beenden wir unsere Konversation jetzt.
Ich finde nicht, dass ich von Thema abschweife - ich sehe nur diverse Kritikpunkte u. a. von dir nicht nicht als alleinige Probleme beim ÖRR. Im Grunde will ich dich davon überzeugen, dass wir ein großes und allgemeines Problem haben - während du es dagegen aufgrund deiner Reduzierung auf den ÖRR eigentlich nur kleinredest.

Einverstanden, hören wir auf damit. :)
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Liberty »

Raskolnikof hat geschrieben:(27 Jan 2019, 14:02)
Würde das ÖRF abgeschafft sähe unsere TV - Medienlandschaft ziemlich traurig aus.
Es geht ja nicht um die Abschaffung des Programms der ÖR, sondern um die Umwandlung von einem staatlichen Zwangsfernsehen in ein freiwilliges Programmangebot, das ein Bürger abonnieren kann, wenn er es möchte.
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Re: Sammelstrang: ÖR (Öffentlich-rechtlicher Rundfunk)

Beitrag von Tick|Trick|und Track »

Liberty hat geschrieben:(28 Jan 2019, 20:45)

Es geht ja nicht um die Abschaffung des Programms der ÖR, sondern um die Umwandlung von einem staatlichen Zwangsfernsehen in ein freiwilliges Programmangebot, das ein Bürger abonnieren kann, wenn er es möchte.
Wie wär's mit Spenden für den ÖRR, wie in den USA? Das würde die Marktradikalen sicherlich freuen. Dann aber machen fast nur noch die Oligarchen Medienpolitik. Und dann gibt es nur noch Nachrichten von Amazon und Co., mit den entsprechenden marktradikalen Botschaften. Die politische Mitte ist geschwächt.

Nein danke.
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