Ich hab da in jungen Jahren andere Erfahrungen gemacht.Nach meinem Erfahrungsschatz ist ein ganzes Jahr arbeiten, um dann anschließend zu studieren, Zeitverschwendung. Da wird ein Ferienjob ohne Sinn und Verstand künstlich verlängert. Ich attestiere Leuten, die solche Forderungen aufstellen, einfach nicht nachgedacht zu haben. Beim Nachhaken stellt sich ja bislang heraus, daß sie selber nicht konkret erklären können, wozu ein ganzes Jahr gut sein soll.
Ich bin ausgebildete Kindergärtnerin; zu DDR- Zeiten war das ein Fachschulstudium, das heute in etwa einem Bachelor -Abschluss nahe kommt. Normalerweise dauerte das Studium 3 Jahre, aber Kindergärtnerinnen wurden gebraucht, wer gute Noten schrieb, konnte auch das Studium um 1 Jahr verkürzen.(soll im ehem. Bezirk Potsdam wohl eine Sonderregelung gewesen sein). Das Ganze sah dann so aus, dass viel Praxis gestrichen wurde und die Theorie der 3 Jahre in 2 Jahren Schnellbesohlung vermittelt wurde. Ich war dann gerade 18. als ich auf 21!!!!! 3Jährige losgelassen wurde. Hatte eigentlich keine Ahnung von nichts, hatte nur ein schlaues Buch und ein ganzes Haus voll junger gleichaltriger Mitarbeiterinnen. Die Leiterin wollte immer von uns "jungen Kolleginnen" wissen, was wir Neues mitgebracht haben, ich hätte lieber von den alten (oder besser: erfahrenen) Kolleginnen gelernt.
Heute, als Leiterin einer Kita, mach ich genau das: ich stelle jung und alt oft zusammen, hoffe, dass auch die Chemie stimmt und die Kinder von dieser Konstellation profitieren...und natürlich meine Mitarbeiternnen ebenfalls.
Heute dauert so eine Ausbildung 5 Jahre mit viel Praxis und ich hatte auch inzwischen junge Bachelor- Absolventinnen, die Kindheitspädagogik studierten. Denen erklärte man bereits im Studium, mit ihrem Abschluss könnten sie eine Kita leiten...ja, später vielleicht mal, wenn sie schon etwas Erfahrung gesammelt haben...denn wie in der Pädagogik so oft, versteht man die Theorie erst in der Praxis.