Studieren ohne Abi: Hessische Hochschulen öffnen sich weiter
Verfasst: Mo 27. Feb 2017, 21:45
zumindest für einen Versuch:
Bisher handhaben das die Bundesländer recht unterschiedlich. Manche setzen auf Eignungsprüfungen, andere akzeptieren Meisterbriefe und bei den nächsten reicht ein Gesellenbrief plus Berufserfahrung; zum Teil werden die Anforderungen auch kombiniert und manchmal ist die Wahl der Studiengänge (z.B. BWL für Kaufleute, Ingenieurwesen für Mechaniker etc.) eingeschränkt.
Gleich ist aber stets eins: sie müssen die selben Prüfungen ablegen bzw. Leistungen bringen wie jene, die ihre (Fach-)Hochschulreife auf dem "normalen" schulischen Weg erreicht haben.
Was haltet Ihr von dieser Öffnung? Welche Bedingungen/Aufnahmekriterien haltet Ihr für angemessen? Oder sollte man den Hochschulzugang lieber wieder etwas exklusiver machen und studierwilligen Personen raten, auf dem Zweiten Bildungsweg ihr (Fach-)Abitur nachzuholen?
Untersuchungen zu den Studierleistungen konnte ich leider auf die Schnelle nicht finden. In einigen Online-Artikel werden diese Studenten als besonders zielstrebig, reif und engagiert dargestellt, da sie meist klarere Vorstellungen von ihrer Fachwahl haben und Praxiserfahrung mitbringen. Andererseits brechen sie auch oft ab, wobei nicht ganz klar ist, ob dies überwiegend an schwacher Leistung liegt oder an anderen Gründen, z.B. der Aufgabe des vorigen Lebensstandards (oder nebenberuflichem Zeitaufwand), während man -- im Gegensatz zu den meisten Abiturienten -- schon einen Beruf erlernt hat und einen Wisch vorweisen kann, sodass man durch einen Abbruch nicht ins Leere fällt.
Meinungen, Einschätzungen, gar Erfahrungen?
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 76698.htmlAls Nachweis der Eignung genügte außer der mittleren Reife ihr Ausbildungszeugnis mit der Abschlussnote 1,5. Selbst eine 2,5 hätte noch für die Zulassung gereicht: So steht es in den Regeln für den hessischen Modellversuch, der im vergangenen Herbst begonnen hat. Sein Zweck ist es, den Hochschulzugang für Menschen ohne Abitur über die schon bestehenden Möglichkeiten hinaus weiter zu erleichtern.
Rund 80 beruflich Qualifizierte, die die Voraussetzungen für eine Teilnahme an dem Experiment erfüllen, sind nach Angaben des Wissenschaftsministeriums derzeit an den Hochschulen des Landes immatrikuliert. 61 von ihnen besuchen Hochschulen für angewandte Wissenschaften, wie die Fachhochschulen in Hessen mittlerweile heißen, 15 die Frankfurt University. Nur wenige haben sich für eine Universität entschieden, an der Uni Frankfurt studieren nach Angaben eines Sprechers „vier bis fünf“, einer ist an der TU Darmstadt eingeschrieben.
Die Unis stehen den Realschulabsolventen offen, weil eine dreijährige Berufsausbildung mit einer Abschlussnote von mindestens 2,5 im Modellversuch der Fachhochschulreife gleichgestellt wird. Sie verschafft auch Zutritt zu Bachelor-Studiengängen an Universitäten, nicht aber zu Fächern mit Staatsexamen. Anders ist das bei Bewerbern mit Meisterbrief: Dieser Abschluss galt schon vor Beginn des Modellversuchs als Nachweis der allgemeinen Hochschulreife. Ebenfalls etabliert ist der Einstieg über die Zugangsprüfung: Wer sie besteht und eine Ausbildung inklusive zweijähriger Berufserfahrung vorzuweisen hat, kann an allen Hochschulen Studiengänge belegen, die eine inhaltliche Nähe zu seiner Ausbildung haben.
Bisher handhaben das die Bundesländer recht unterschiedlich. Manche setzen auf Eignungsprüfungen, andere akzeptieren Meisterbriefe und bei den nächsten reicht ein Gesellenbrief plus Berufserfahrung; zum Teil werden die Anforderungen auch kombiniert und manchmal ist die Wahl der Studiengänge (z.B. BWL für Kaufleute, Ingenieurwesen für Mechaniker etc.) eingeschränkt.
Gleich ist aber stets eins: sie müssen die selben Prüfungen ablegen bzw. Leistungen bringen wie jene, die ihre (Fach-)Hochschulreife auf dem "normalen" schulischen Weg erreicht haben.
Was haltet Ihr von dieser Öffnung? Welche Bedingungen/Aufnahmekriterien haltet Ihr für angemessen? Oder sollte man den Hochschulzugang lieber wieder etwas exklusiver machen und studierwilligen Personen raten, auf dem Zweiten Bildungsweg ihr (Fach-)Abitur nachzuholen?
Untersuchungen zu den Studierleistungen konnte ich leider auf die Schnelle nicht finden. In einigen Online-Artikel werden diese Studenten als besonders zielstrebig, reif und engagiert dargestellt, da sie meist klarere Vorstellungen von ihrer Fachwahl haben und Praxiserfahrung mitbringen. Andererseits brechen sie auch oft ab, wobei nicht ganz klar ist, ob dies überwiegend an schwacher Leistung liegt oder an anderen Gründen, z.B. der Aufgabe des vorigen Lebensstandards (oder nebenberuflichem Zeitaufwand), während man -- im Gegensatz zu den meisten Abiturienten -- schon einen Beruf erlernt hat und einen Wisch vorweisen kann, sodass man durch einen Abbruch nicht ins Leere fällt.
Meinungen, Einschätzungen, gar Erfahrungen?