Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

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Teeernte
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(23 Nov 2016, 18:31)

Was meint Ihr? .
Ich kann hier (wieder) nur für den "OSTEN" schreiben... :D :D :D

Die Lehrer der Fächer "Werken ESP Einführung in die Sozialistische Produktion und TZ TechnischZeichnen" wurden mit Anschluss die Fachlehrer für Werken Hauswirtschaft und Computer..... Natürlich ohne "Bildung" der Lehrer. Dazu meist NICHT Beamtet - und nur halb Bezahlt - als "EIN FACH" Lehrer.
Per "Ordere de MUFTI" von einem Tag auf den anderen.

Weniger Geld ....und ohne Ausbildung reduziert sich der Willen der Lehrkräfte auf ein paar Hobby-Computerlehrer als "Wissende".

Bis heute haben diese Lehrer KEINE Ausbildung hier im Osten bekommen. Neue Lehrer mit Ausbildung sind selten.

Die Ausrüstung der Kabinette wird vorgegeben - und basiert meistens auf einem "Billigangebot" des örtlich bestens vernetzten PC Ausrüsters (Microsoft) ....nicht am Lehr/Lerninhalt des Faches.

So reduziert sich das GANZE auf einen Lebenslauf und eine Bewerbung in Wirite und etwas Excel......

Meistens sind die GUTEN Geräte (Kamera) "Verdunstet" um moderne Mediengestaltung zu erlernen... und die guten Programme auf Einzelplätze (Filmschnitt) begrenzt.

Jeder Lehrer fängt bei NULL an - um die Geräte von Vieren, Spassprogrammen und Passwortgeschützter Vollverschlüsselung der Festplatte zu befreien - ein "Sauberer" Start ist nicht vorgesehen.

Schaffen es doch einige Schüler ins "Internet" - ....rennt der Lehrer wie ein Feuerwehrmann um die Pornos auszumachen....

Schulserver gibts natürlich auch - ......wenn man die Namen der Schulen auflöst - sind das meistens "private" Initiative - vom Schulamt gesponsert mit Strom und alter Technik. (Passwort: Schule) :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Fuerst_48
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Fuerst_48 »

Texas41 hat geschrieben:(25 Nov 2016, 10:51)

Weshalb nicht? Ich sehe keinen Grund, weshalb man in jeder Branche selbst programmieren können muß. Wenn überhaupt, braucht man dies doch vorwiegend eher sporadisch und dann kann man sich eines Dienstleisters bedienen.



Was verstehst Du denn unter Medienkompetenz? Muß sich ein IT-Lehrer mit Facebook auskennen um ein guter IT-Lehrer zu sein? Wohl eher nicht...

Grundsätzlich sollte man sicher als IT-Lehrer immer auf dem Laufenden bleiben, was die Entwicklung der Branche angeht, aber deshalb muß man ja nicht jeden beschissenen Trend mitgehen! Abgesehen davon ist es auch oftmals ein Problem unseres "tollen" Bildungssystems, daß Lehrern aus Kostengründen diverse Fortbildungsveranstaltungen nicht gewährt werden.
Es gibt genug Angebote für Fortbildung. Nur ist die in den seltensten Fällen verpflichtend. Wenn dann noch die Lehrfächerverteilung am Beginn des Unterrichtsjahres auf erbrachte Qualifikationen keine Rücksicht nimmt, erlahmt das Interesse.
Und demotivierte Lehrkräfte sind das Letzte, was Bildung brauchen kann.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von frems »

Texas41 hat geschrieben:(25 Nov 2016, 10:51)

Weshalb nicht? Ich sehe keinen Grund, weshalb man in jeder Branche selbst programmieren können muß. Wenn überhaupt, braucht man dies doch vorwiegend eher sporadisch und dann kann man sich eines Dienstleisters bedienen.
Weil nicht alle einfachen Jobs auf Dauer erhalten bleiben, sondern abgelöst werden. Das betrifft nicht nur handwerkliche oder fahrerische Tätigkeiten, sondern auch Bürojobs.
Was verstehst Du denn unter Medienkompetenz? Muß sich ein IT-Lehrer mit Facebook auskennen um ein guter IT-Lehrer zu sein? Wohl eher nicht...
Medienkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend sachkundig zu nutzen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Medienkompetenz

Ob das nun Facebook oder ein anderes Medium ist, ist erstmal zweitrangig. Die Kompetenz sollte davon unabhängig sein.
Labskaus!

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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(25 Nov 2016, 17:00)

Weil nicht alle einfachen Jobs auf Dauer erhalten bleiben, sondern abgelöst werden. Das betrifft nicht nur handwerkliche oder fahrerische Tätigkeiten, sondern auch Bürojobs.


Medienkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend sachkundig zu nutzen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Medienkompetenz

Ob das nun Facebook oder ein anderes Medium ist, ist erstmal zweitrangig. Die Kompetenz sollte davon unabhängig sein.
Wenn der Lehrer NULLLLLLLLL Ahnung hat von Gombhjuder und man diesen dann als "Lehrkraft" dort einträgt - liegt die FehlbesetzungsVERANTWORTUNG direkt beim Schulamt !

Fratzebook hin oder her....

Welcher Lehrer trägt sich FREIWILLIG für eine Weiterbildung ein - für ein Fach - wo er selbst NULL !!! Ahnung hat ??

DIE GRUND-AUSBILDUNG der Lehrkräfte für das Fach fehlt meistens.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(25 Nov 2016, 17:38)

Wenn der Lehrer NULLLLLLLLL Ahnung hat von Gombhjuder und man diesen dann als "Lehrkraft" dort einträgt - liegt die FehlbesetzungsVERANTWORTUNG direkt beim Schulamt !

Fratzebook hin oder her....

Welcher Lehrer trägt sich FREIWILLIG für eine Weiterbildung ein - für ein Fach - wo er selbst NULL !!! Ahnung hat ??

DIE GRUND-AUSBILDUNG der Lehrkräfte für das Fach fehlt meistens.
Hatte ich ja schon verlinkt. Medienpädagogik ist bei einem heutigen Lehramtsstudium nur eine Randnotiz und ältere Lehrer hatten das komplett nicht. Kündigen kannst Du ihnen nicht. Da helfen nur verpflichtende Fortbildungsangebote, auch wenn das die Pädagogenverbände nicht wollen.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(25 Nov 2016, 17:46)

Hatte ich ja schon verlinkt. Medienpädagogik ist bei einem heutigen Lehramtsstudium nur eine Randnotiz und ältere Lehrer hatten das komplett nicht. Kündigen kannst Du ihnen nicht. Da helfen nur verpflichtende Fortbildungsangebote, auch wenn das die Pädagogenverbände nicht wollen.
Das Angebot an die Leeeerkräfte gibt es und gab es NIE. Das Kostet ja GELD und Stunden. Stunden die dann in der Schule ausfallen .

Die Stunden in den Ferien will das Schulamt auch nicht zahlen.

Es geht NUR um Geld.

Wie lange würdest Du schätzen - dauert ein Lehrgang von NULL bis LEHRKRAFT ? Erschwernis: ......ohne Bereitstellung eines Laptops an den Lehrer ? Bei der Steuer gibts das Geld auch nicht - der Laptop könnte ja PRIVAT genutzt werden...

Ohne Geld für den Lehrgang ......in 100 km Entfernung - ohne Unterkunft und Reisekosten..alles selberzahlen ?

Ohne Mitbestimmung der "Fachkräfte" auf die Anschaffung der Technik..... (Zudem ohne BGV A3... und jährlicher Elektrountersuchung ortsveränderlicher Geräte..... mit einem Strippengewirr von Verlängerungskabeln - denn der Ausrüster von PC hat ja nie einen Elektromeister gemacht...) (Kungelei)

Natürlich lehnt das JEDER Pädagogenverband AB !!
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(25 Nov 2016, 17:55)

Das Angebot an die Leeeerkräfte gibt es und gab es NIE. Das Kostet ja GELD und Stunden. Stunden die dann in der Schule ausfallen .
Deshalb sollte es dies ja auch geben.
Wie lange würdest Du schätzen - dauert ein Lehrgang von NULL bis LEHRKRAFT ? Erschwernis: ......ohne Bereitstellung eines Laptops an den Lehrer ?

Ohne Geld für den Lehrgang ......in 100 km Entfernung - ohne Unterkunft und Reisekosten..alles selberzahlen ?
Hängt davon ab, welches Niveau wir wollen. Sicherlich muss nicht jeder Lehrer vertiefte IT-Kenntnisse haben. Aber oft scheitert es schon an der Nutzung von Computern. Eine Verwandte erzählte mir kürzlich von einem Kollegen, der sie bat, seine E-Mails bei Outlook zu checken und neue Nachrichten für ihn auszudrucken. Er hat dann später einige Sätze unter den jeweiligen Ausdruck gekritzelt und die besagte Verwandte gebeten, seine Antworten eins zu eins abzutippen. Er wisse nicht, wie das gehe und wolle sich bis zur Pensionierung auch nicht mehr damit beschäftigen ("ging bisher auch immer so"). Der war Anfang 50. Mag ein Einzelfall sein, aber ich wollte es kaum glauben.
Ohne Mitbestimmung der "Fachkräfte" auf die Anschaffung der Technik..... (Zudem ohne BGV A3... und jährlicher Elektrountersuchung ortsveränderlicher Geräte..... mit einem Strippengewirr von Verlängerungskabeln - denn der Ausrüster von PC hat ja nie einen Elektromeister gemacht...) (Kungelei)

Natürlich lehnt das JEDER Pädagogenverband AB !!
Dann entscheiden bzw. bestimmen das halt die Kultusminister. Das Bundesbildungsministerium will ja einige Milliarden für Hard- und Software locker machen. Problem ist dann wieder, dass viele Lehrer damit nicht umgehen können und sich Hilfe von ihren Schülern holen müssen. :|
Labskaus!

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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(25 Nov 2016, 18:04)

Deshalb sollte es dies ja auch geben.


Hängt davon ab, welches Niveau wir wollen. Sicherlich muss nicht jeder Lehrer vertiefte IT-Kenntnisse haben. Aber oft scheitert es schon an der Nutzung von Computern. Eine Verwandte erzählte mir kürzlich von einem Kollegen, der sie bat, seine E-Mails bei Outlook zu checken und neue Nachrichten für ihn auszudrucken. Er hat dann später einige Sätze unter den jeweiligen Ausdruck gekritzelt und die besagte Verwandte gebeten, seine Antworten eins zu eins abzutippen. Er wisse nicht, wie das gehe und wolle sich bis zur Pensionierung auch nicht mehr damit beschäftigen ("ging bisher auch immer so"). Der war Anfang 50. Mag ein Einzelfall sein, aber ich wollte es kaum glauben.


Dann entscheiden bzw. bestimmen das halt die Kultusminister. Das Bundesbildungsministerium will ja einige Milliarden für Hard- und Software locker machen. Problem ist dann wieder, dass viele Lehrer damit nicht umgehen können und sich Hilfe von ihren Schülern holen müssen. :|
Die "Schulung" ist in 150 Tagen nicht zu machen. Es muss das Wissen und die pädagogischen Lehrinhalte vermittelt werden...

Wissen - und dieses bestimmte Wissen an den Schüler zu bringen.... 2 Dinge. Mit "TAFEL" BILDERN ???? :D :D :D

… die Ära, in der Unternehmen nur noch auf die Maximierung der Gewinne ihrer Kapitalgeber blicken und alles andere unwichtig wird.

Dieser Tunnelblick macht das Konstrukt „Unternehmen“ so erfolgreich?

Wenn Unternehmer den Erfolg um jeden Preis wollen, aggressives Marketing einsetzen und mit den Ängsten der Menschen spielen, Ängste in Wünsche und Wünsche in Nachfrage umwandeln, dann sind sie sehr wahrscheinlich sehr erfolgreich.
Heinrich Böll Stiftung Interview mit Pavan Sukhdev: Wie sehen die Unternehmen der Zukunft aus?

Die Schulämter sind Unternehmen der Zukunft ? :D :D :D

Es gibt Unternehmen Zukunft.... Die bieten jedem Beschäftigten zB einen Zuschuss für einen Laptop an.... oder finanzieren Elektroräder... Bezahlte LEHRGÄNGE (in der Arbeitszeit) mit Aufwandsentschädigung sind selbstverständlich.....und Freiwillig !! >> erst danach gibt es die neue Beschäftigung (mit mehr Geld..) ...

JEDE - ABSOLUT JEDE Firma - in der ich einen Laptop brauchte - stellt diesen - natürlich mit der Datenkarte, Email ...Office... und einem Callcenter 24h*365 im Jahr. Bei einigen gab es auch gleich 2 Laptops - eins für die eigene Firma und einen für die Kundendaten.... je mit Datenkarte , Callcenter ... Firmeneinheitlichem Programmen - das Callcenter übrigens ohne Wartezeit.

Welche staatliche Schule stellt dem derzeitigen PC Lehrer einen Laptop ?

Nächste Sache - FREIWILLIGKEIT ! wer die Weiterbildung nicht will - MUSS diese nicht machen und MUSS keinen Computerunterrricht machen !

Natürlich kann man den PC auch in anderen Unterrichtsstunden nutzen.....aber die VORAUSSETZUNG sollte MINDESTENS beim FACH - COMPUTER - LEHRER gegeben sein !!!

Die Sklaverei wurde bekanntlich in Deutschland mit der Wiedervereinigung nicht eingeführt.

...und nach erfolgreichem Abschluss einer (WEST) Weiterbildung - voller gleicher Lohn und Anerkennung des Abschlusses - wie im Westen.

ZwangsLehrer mit Krankenschein (immer wenn PC zu unterrichten ist) wird es also noch mindestens weitere 10 Jahre geben.

Hätte Hätte Fahrradkette.... die Schüler müssens ausbaden und die Politik hat SCHULD....FehlbesetzungsVERSAGEN der Kultusminister... !
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Teeernte »

Beim Thema SEX und Islam macht man doch auch nicht soviel Zicken um die Lehrbefähigung der Kräfte...

Vielleicht sollte man diesen MANGEL FACH - Lehrern bei Computern auch soviel zahlen wie einem Englisch/Deutsch Lehrer im Gymi ?

Aber - wer "Hauswirtschaft" kann....der muss ja auch Computer können ?? Vielleicht sollte der Sportlehrer mehr Computerunterricht machen ?? ... Spezialisten.... :D :D
Zuletzt geändert von Teeernte am Fr 25. Nov 2016, 18:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(25 Nov 2016, 18:30)

Die "Schulung" ist in 150 Tagen nicht zu machen. Es muss das Wissen und die pädagogischen Lehrinhalte vermittelt werden...
Geht ja auch um lebenslanges Lernen. Wenn jemand heute eine ausreichende Schulung machen würde und das dann 30 Jahre ohne Veränderung praktiziert, läuft was falsch. Und leider ist es häufig so, auch ohne PC, dass veraltete, längst überholte Konzepte angewandt werden von Lehrern, die Anno Schießmichtot studierten und nun den Beamtendreisatz predigen.

Wissen - und dieses bestimmte Wissen an den Schüler zu bringen.... 2 Dinge. Mit "TAFEL" BILDERN ???? :D :D :D
Welche staatliche Schule stellt dem derzeitigen PC Lehrer einen Laptop ?
Das weiß ich nicht. Kann mich aber mal erkundigen.
Nächste Sache - FREIWILLIGKEIT ! wer die Weiterbildung nicht will - MUSS diese nicht machen und MUSS keinen Computerunterrricht machen !
Es soll auch nicht jeder Lehrer IT-Unterricht geben. Aber was spricht dagegen, entsprechende Software im Unterricht ergänzend (!) einzusetzen? Der Mathelehrer geht dann zu einer Fortbildung für ein entsprechendes Programm. Für die Anwendung braucht man keine 150 Tage Schulung. Da reichen je nach Bedarf oftmals 20, 30 Stunden.
Natürlich kann man den PC auch in anderen Unterrichtsstunden nutzen.....aber die VORAUSSETZUNG sollte MINDESTENS beim FACH - COMPUTER - LEHRER gegeben sein !!!

Die Sklaverei wurde bekanntlich in Deutschland mit der Wiedervereinigung nicht eingeführt.

...und nach erfolgreichem Abschluss einer (WEST) Weiterbildung - voller gleicher Lohn und Anerkennung des Abschlusses - wie im Westen.
Ich hab nicht den Eindruck, dass es da nennenswerte Unterschiede zwischen Ost- und Westlehrern gibt. :?:
Hätte Hätte Fahrradkette.... die Schüler müssens ausbaden und die Politik hat SCHULD....FehlbesetzungsVERSAGEN der Kultusminister... !
Moment. Wenn jemand vor 30 Jahren Lehrer wurde, kann man doch dem Ministerium so wenig wie dem Lehrer nicht die Schuld geben, wenn er damals nicht das nötige Wissen für 2016 hatte. Es sind nur beide in der Pflicht, mit der Entwicklung mitzugehen statt darauf zu beharren, dass der Unterricht wie 1986 aussehen soll.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Texas41 »

frems hat geschrieben:(25 Nov 2016, 17:00)

Weil nicht alle einfachen Jobs auf Dauer erhalten bleiben, sondern abgelöst werden. Das betrifft nicht nur handwerkliche oder fahrerische Tätigkeiten, sondern auch Bürojobs.


Medienkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend sachkundig zu nutzen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Medienkompetenz

Ob das nun Facebook oder ein anderes Medium ist, ist erstmal zweitrangig. Die Kompetenz sollte davon unabhängig sein.
Wer spricht denn von einfachen Jobs (obwohl es auch mehr als unwahrscheinlich ist, daß es in 20 Jahren keine einfachen Jobs, keine Handwerksjobs etc. mehr geben wird). Ich brauche als Arzt, Jurist, Chemiker oder selbst als Sachbearbeiter oder Controller in diversen Branchen doch keine Programmierkenntnisse! Ich muß vielleicht diverse Programme anwenden können, aber ich muß sie nicht selbst schreiben oder patchen können!

Und sorry, aber selbst als IT-Lehrer reicht es aus, daß man weiß, daß es Gesichtsbuch gibt. Man muß diese asozialen Netzwerke weder selbst nutzen noch sich damit auskennen. Das hat nix im Schukunterricht verloren!

Und by the way: über Jahre schraubt der Staat die Zahl der Lehrkräfte runter, trägt durch Unter- und Fehlbesetzung sowie durch stängie Änderungen im Schulsystem zur Demotivation der Lehrkräfte bei und dann wird den Lehrern vorgeworfen, daß sie unmotiviert oder ungeeignet sind. Das paßt für mich nicht wirklich zusammen!
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von frems »

Texas41 hat geschrieben:(25 Nov 2016, 18:52)

Wer spricht denn von einfachen Jobs (obwohl es auch mehr als unwahrscheinlich ist, daß es in 20 Jahren keine einfachen Jobs, keine Handwerksjobs etc. mehr geben wird). Ich brauche als Arzt, Jurist, Chemiker oder selbst als Sachbearbeiter oder Controller in diversen Branchen doch keine Programmierkenntnisse! Ich muß vielleicht diverse Programme anwenden können, aber ich muß sie nicht selbst schreiben oder patchen können!
Wer sagt, dass man Programme schreiben können soll? Die Kenntnisse braucht man "in" vielen Programmen. Und ein paar wenige Jobs wird es noch geben, schon ob der Gewerkschaften, aber Zukunft haben die Tätigkeiten in ihrer heutigen Form kaum noch.
Und sorry, aber selbst als IT-Lehrer reicht es aus, daß man weiß, daß es Gesichtsbuch gibt. Man muß diese asozialen Netzwerke weder selbst nutzen noch sich damit auskennen. Das hat nix im Schukunterricht verloren!
Doch, hat's. Wie man sich im Internet "bewegt", ist ein Bestandteil von Medienkompetenz, egal ob das ein Forum wie dieses ist, eine Shopping-Seite, ein Blog oder Twitter-Account. Ein Lehrer sollte auch das Wissen und Gespür haben, womit sich seine Schüler täglich viel beschäftigen.
Und by the way: über Jahre schraubt der Staat die Zahl der Lehrkräfte runter, trägt durch Unter- und Fehlbesetzung sowie durch stängie Änderungen im Schulsystem zur Demotivation der Lehrkräfte bei und dann wird den Lehrern vorgeworfen, daß sie unmotiviert oder ungeeignet sind. Das paßt für mich nicht wirklich zusammen!
Dass die Politik mitverantwortlich ist, hat doch niemand bestritten. Wenn z.B. im Lehramtsstudium kaum digitale Kompetenzen vermittelt werden, ist natürlich nicht der Student und zukünftige Lehrer schuld. Selbiges für fehlende Weiterbildungsangebote für ältere Lehrkräfte.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(25 Nov 2016, 18:46)

Geht ja auch um lebenslanges Lernen. Wenn jemand heute eine ausreichende Schulung machen würde und das dann 30 Jahre ohne Veränderung praktiziert, läuft was falsch. Und leider ist es häufig so, auch ohne PC, dass veraltete, längst überholte Konzepte angewandt werden von Lehrern, die Anno Schießmichtot studierten und nun den Beamtendreisatz predigen.

Wissen - und dieses bestimmte Wissen an den Schüler zu bringen.... 2 Dinge. Mit "TAFEL" BILDERN ???? :D :D :D


Das weiß ich nicht. Kann mich aber mal erkundigen.


Es soll auch nicht jeder Lehrer IT-Unterricht geben. Aber was spricht dagegen, entsprechende Software im Unterricht ergänzend (!) einzusetzen? Der Mathelehrer geht dann zu einer Fortbildung für ein entsprechendes Programm. Für die Anwendung braucht man keine 150 Tage Schulung. Da reichen je nach Bedarf oftmals 20, 30 Stunden.


Ich hab nicht den Eindruck, dass es da nennenswerte Unterschiede zwischen Ost- und Westlehrern gibt. :?:


Moment. Wenn jemand vor 30 Jahren Lehrer wurde, kann man doch dem Ministerium so wenig wie dem Lehrer nicht die Schuld geben, wenn er damals nicht das nötige Wissen für 2016 hatte. Es sind nur beide in der Pflicht, mit der Entwicklung mitzugehen statt darauf zu beharren, dass der Unterricht wie 1986 aussehen soll.
Wie würdest DU Biochemie unterrichten ? - jetzt sofort ?

Wie soll aus einem WERKLEHRER ein Computerfachmann werden ? (In den "Neuen Ländern" muss DER die "Vorstellung" des PC - Fachlerers geben)

Der Werklehrer gibt nun Werken, Hauswirtschaft (OHNE AUSBILDUNG) und auch Computer (OHNE AUSBILDUNG)

Welches "FACH" wurde bei Euch VERURTEILT auch noch PC als Hauptfach zu unterrichten ?

Nebenbei DARF man natürlich PC Unterricht in jedem Fach geben.

NUR - wenn ein FACH ganz neu in die Schule kommt - so vor geschätzten 16 Jahren - .....muss man auch die Lehrkräfte dazu bringen ?

20 Stunden von Mathe auf PC - ohne JEGLICHE vor - Schulung ? ....PC als HAUPTFACH bitte - und dann fällt Mathe aus ?

Man hat die Lehrer genommen - von denen man das wenigste erwartet - und da wo der Schulausfall nicht so drückt.... Hier ...Werken....


Weiterbildung im EIGENEN FACH - ok. mit etwas PC. ABER INFORMATIK ? Wer soll das Bringen ? ...der Chemie-Lehrer ?
Endlich kein Chemiewissen mehr - (Grüne würden DANKEN...)

ES geht nicht um NEBENNUTZUNG - sondern um das HAUPTFACH - PC/Informatik - da sind die meisten Lehrkräfte VERURTEILT/Zwangseingesetzt !!! Nicht freiwillig...
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Brainiac »

frems hat geschrieben:(23 Nov 2016, 18:31)

https://www.welt.de/wirtschaft/karriere ... ehrer.html

An sich ist es ja schön, wenn sich die Beamten um die Folgekosten von EDV-Anwendungen Sorgen machen. Wenn ich mir so die paar Kommentare unter dem Artikel anschaue, sind diese Sorgen -- auch in Hinblick der IT-Kenntnisse der Lehrer -- auch fragwürdig:



Was meint Ihr? Brauchen Deutschlands Schüler eine bessere IT-Austattung in den Schulen sowie besser geschulte Lehrer? Oder ist das ein gefährlicher globaler Trend, von dem sich Deutschland lieber fernhalten sollte? Bedenkträgerische Themen hatten wir ja schon einige ("die Schüler sitzen vier Stunden am Tag vorm PC statt wie ich vorm Fernseher; früher war alles besser").
Also erstmal ist für mich völlig unstrittig, dass es da hin gehen muss (bessere Ausstattung, besser geschulte Lehrer). Die Jobs, wo sowas gar nicht benötigt wird, werden vom Arbeitsmarkt verschwinden. Das wird irgendwann gar kein Thema sein, auch bei "einfachen" Tätigkeiten wird man gewisse Basics stillschweigend voraussetzen, wie zB, dass LKW-Fahrer mit jeder Art von Navis, Statusmeldungsapps, GPS, Tourenplanungstools, RFID-Scannern etc. usw. zurechtkommen. Jemand der das nicht kann, wird den Job gar nicht kriegen bzw. schnell rausfliegen.

Bleibt die Frage, was an Deutschlands Schulen geschehen kann und soll, man kann die vielen Beamten ja nicht einfach rausschmeißen und die diversen Fortbildungen werden auch nicht verhindern, dass die Lehrer ihren Schülern regelmäßig nicht mehr gewachsen sind, was die neuesten Entwicklungen angeht. Ich denke, es wird nicht ohne größere Investitionen der Schulen in pädagogisch geschultes IT-Fachpersonal (das dann ggf verschiedene Lehrer als Querschnittsfunktion unterstützt) funktionieren. Vielleicht muss man sich den Unterricht der Zukunft, bzw das dafür eingesetzte Personal, mehr teamorientiert vorstellen (ein Lehrer fürs Fachliche, ein Lehrer fürs Technische, sprich, die Methoden der digitalen Wissensvermittlung).
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(25 Nov 2016, 19:02)

Wie würdest DU Biochemie unterrichten ? - jetzt sofort ?
Ich sagte doch nicht, dass ein Geschichtslehrer nun auf einmal den IT-Unterricht durchführen soll. :?:
NUR - wenn ein FACH ganz neu in die Schule kommt - so vor geschätzten 16 Jahren - .....muss man auch die Lehrkräfte dazu bringen ?
Ja.
20 Stunden von Mathe auf PC - ohne JEGLICHE vor - Schulung ? ....PC als HAUPTFACH bitte - und dann fällt Mathe aus ?
Der Mathelehrer nutzt die Anwendungen für den Matheunterricht. Und ja, für die Anwendung reicht das völlig. Die Mathekenntnisse hat er ja schon. Er muss sie nur am PC anwenden. Die Leute haben doch studiert.
Weiterbildung im EIGENEN FACH - ok. mit etwas PC. ABER INFORMATIK ? Wer soll das Bringen ? ...der Chemie-Lehrer ?
Endlich kein Chemiewissen mehr - (Grüne würden DANKEN...)
Gibt wunderbare Chemie-Software, z.B. um Moleküle zusammenzusetzen oder Tests zu simulieren. Das soll den normalen Unterricht ja nicht ersetzen, sondern ergänzen. Auch in der Physik gibt es schöne Anwendungen, ob in der Astro- oder Bauphysik.
ES geht nicht um NEBENNUTZUNG - sondern um das HAUPTFACH - PC/Informatik - da sind die meisten Lehrkräfte VERURTEILT/Zwangseingesetzt !!! Nicht freiwillig...
Doch, darum ging es und nicht um einen Kunstlehrer, der auf einmal VBA, Java oder C++ im Hauptfach Informatik lehrt.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Teeernte »

Texas41 hat geschrieben:(25 Nov 2016, 18:52)

Jahre schraubt der Staat die Zahl der Lehrkräfte runter, trägt durch Unter- und Fehlbesetzung sowie durch stängie Änderungen im Schulsystem zur Demotivation der Lehrkräfte bei und dann wird den Lehrern vorgeworfen, daß sie unmotiviert oder ungeeignet sind. Das paßt für mich nicht wirklich zusammen!
Mehrarbeit von 2 Wochenstunden - OHNE Lohnausgleich (Angestellte Lehrer ....90%) Springstunden - morgens ne Doppelstunde - und Nachmittags die anderen 2... (Dann kann man ZWISCHENDURCH diese Lehrer zur Vertretung verdonnern...)

Bereitschaftsdienst ohne Lohn - der Lehrer MUSS Früh vor Unterrichtsbeginn in seine Mails schauen .... auch an Tagen ohne Unterricht!

....verbunden mit ZWANGSARBEIT - (ach der kann ja kündigen ?? ) -- als HAUPTLEHRER für PC/Informatik.....

Weiter auf dem Kurs der Hauptaufgabe.....

Du hälst Sie Dumm und ich Sie arm. Schäuble zur Wanka...??
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Texas41 »

frems hat geschrieben:(25 Nov 2016, 18:59)

Wer sagt, dass man Programme schreiben können soll? Die Kenntnisse braucht man "in" vielen Programmen. Und ein paar wenige Jobs wird es noch geben, schon ob der Gewerkschaften, aber Zukunft haben die Tätigkeiten in ihrer heutigen Form kaum noch.
Doch - genau um Programmierkenntnisse ging es! Daß es zukünftig kaum noch ohne Computerkenntnisse geht, liegt auf der Hand! Ich kenne aber auch niemanden unter 50, der jedwede Art von Computern ablehnt oder sie nicht grundsätzlich bedienen kann! Aber derjenige, auf dessen Post ich als erstes eingegangen war, sprach von Programmierkenntnissen und das bezweifle ich halt!
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(25 Nov 2016, 19:09)


Doch, darum ging es und nicht um einen Kunstlehrer, der auf einmal VBA, Java oder C++ im Hauptfach Informatik lehrt.
Hier in den Neuen - hat man fast ausschließlich Werklehrer (Studierte ....ESP/TZ- Lehrer) genommen. ...um Hauswirtschaft und PC/Informatik zu lehren.

Wie ists bei Euch - welches "Fach" wurde "verknackt" ? Wer MUSS bei Euch den Informatiker "geben" ?
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Brainiac »

Texas41 hat geschrieben:(25 Nov 2016, 19:16)

Doch - genau um Programmierkenntnisse ging es! Daß es zukünftig kaum noch ohne Computerkenntnisse geht, liegt auf der Hand! Ich kenne aber auch niemanden unter 50, der jedwede Art von Computern ablehnt oder sie nicht grundsätzlich bedienen kann! Aber derjenige, auf dessen Post ich als erstes eingegangen war, sprach von Programmierkenntnissen und das bezweifle ich halt!
Das wird sich nicht mehr so klar trennen lassen.
Komplexe Apps so zu konfigurieren und zu nutzen, dass man vernünftig mit ihnen arbeiten kann, erfordert Programmierverständnis, selbst wenn man "nur" Anwender ist. Z.B. Excel: Wer ohne ein gewisses Programmierfeeling (und das entsprechende abstrakte Denkvermögen) weiss etwas mit Pivottabellen anzufangen?
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von frems »

Texas41 hat geschrieben:(25 Nov 2016, 19:16)

Doch - genau um Programmierkenntnisse ging es! Daß es zukünftig kaum noch ohne Computerkenntnisse geht, liegt auf der Hand! Ich kenne aber auch niemanden unter 50, der jedwede Art von Computern ablehnt oder sie nicht grundsätzlich bedienen kann! Aber derjenige, auf dessen Post ich als erstes eingegangen war, sprach von Programmierkenntnissen und das bezweifle ich halt!
Einige Pädagogen lehnen es ab. Laut Umfragen wünschen sich Eltern und Schüler deutlich mehr Einsatz digitaler Medien. Die Wirtschaft sowieso.

Programmieren heißt nicht, dass man komplette EDV-Anwendungen schreibt. Wenn Du ein schlichtes Alltagsbeispiel wünschst: in kaufmännischen Ausbildungen ist es heute üblich, dass die Azubis einen vertieften Umgang mit der Anwendung Excel lernen. Und dazu gehört nicht nur, dass sie einige Codes in die Befehlszeile schreiben können, sondern integrierte Makros bzw. Scripte mit VBA schreiben. So sehen dann auch typische Stellenausschreibungen aus: http://de.gigajob.com/Stellenangebot-44 ... -frau.html

Nun stell Dir mal vor, man hat zwei ähnliche Bewerber für eine Azubi-Stelle mit nur einem kleinen Unterschied: Einer beherrscht schon einigermaßen irgendeine Programmiersprache und hat ein Verständnis für deren Aufbau. Der andere hat noch nie einen einzigen Befehl gesehen, geschweige denn geschrieben.

Sicherlich braucht man das (vorerst) nicht in allen Bereichen. Man sollte aber nicht annehmen, dass der Trend (-> steigende Bedeutung) nun auf einmal im kommenden Jahr aufhört. Genau so kann man argumentieren, dass nicht jeder Englischkenntnisse in seinem Beruf benötigt. Sollte man den Unterricht deshalb vernachlässigen?
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(25 Nov 2016, 19:18)

Hier in den Neuen - hat man fast ausschließlich Werklehrer (Studierte ....ESP/TZ- Lehrer) genommen. ...um Hauswirtschaft und PC/Informatik zu lehren.

Wie ists bei Euch - welches "Fach" wurde "verknackt" ? Wer MUSS bei Euch den Informatiker "geben" ?
Informatik lehren im Optimalfall Informatiklehrer, so wie Deutschlehrer Deutsch und Sportlehrer Sport unterrichten. :?:

Was spricht denn nun aber dagegen, wenn Physikunterricht auch an Computern stattfindet? Dafür braucht man ja keinen Informatiker, sondern einen Physiklehrer, der die Anwendungen benutzen und den Schülern erklären kann.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Teeernte »

Texas41 hat geschrieben:(25 Nov 2016, 19:16)

Doch - genau um Programmierkenntnisse ging es! Daß es zukünftig kaum noch ohne Computerkenntnisse geht, liegt auf der Hand! Ich kenne aber auch niemanden unter 50, der jedwede Art von Computern ablehnt oder sie nicht grundsätzlich bedienen kann! Aber derjenige, auf dessen Post ich als erstes eingegangen war, sprach von Programmierkenntnissen und das bezweifle ich halt!
Ohne CAD Kenntnisse.... ? ...das ist zum Teil Programmieren. Eine Maske über ein Bild legen im Bildbearbeitungsprogramm... Oder eine Linie unterbrochen - 5 Punkt stark in Rot in Powerpoint .... die Formatierung des Textes "Mitte" unterstrichen - 5 Spaltig.

Die 2 Zeilen Programm >>Password<< des Lehrers knacken - im Excel - haben die "Kleinen" als erstes raus.... :D :D :D

JA - welches Programm nutzen WIR in der Zukunft im AMT ???? Microsoft ? OS X ? Oder Ubuntu ?

Kann der Microsoftlehrer auch sofort in UBUNTU weitermachen oder in Apple OSX ? - eine MARKTFRAGE die Lobbyistengruppen ausfechten -

und die Ämter und Lehrer davor stehen lässt.....

Programmierung : Serienbrief....Seitennummerierung ....HAustechnik .....Aufsetzen des PC, WLAN Standardeinrichtung..... (keine Maschinensprache)..
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(25 Nov 2016, 19:26)

Einige Pädagogen lehnen es ab.
Deutsche Schulen sind weit davon entfernt, dass der PC zum Arbeitsgerät für Schüler zählt, und auch Lehrer können nur selten mit ihnen arbeiten. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Lehrerverbands VBE, deren Ergebnisse am Mittwoch vorgestellt werden und die SPIEGEL ONLINE vorliegt. Zwar nutzen die meisten Lehrer Computer und Internet, doch das ist auf ihre persönliche Initiative zurückzuführen. Eine zeitgemäße Ausstattung, dienstliche E-Mail-Adressen oder eine Möglichkeit zur Fortbildung - an den meisten Schulen herrscht hier Fehlanzeige.

77 Prozent der Lehrer steht zur Unterrichtsvorbereitung ein Computer zur Verfügung, meist steht dieser (eine.. :D :D ) im Lehrerzimmer. Jeder fünfte Lehrer (22 Prozent) kann in der Schule gar keinen Computer benutzen.

Auch nach geschützten dienstlichen E-Mail-Accounts wurde gefragt. Nur gut die Hälfte der Lehrer hat eine solche Adresse, 41 Prozent der Lehrer müssen über kommerzielle Anbieter E-Mails schreiben. Sogar ein Viertel der Schulleiter hat keine dienstliche Adresse. Weniger als die Hälfte der Lehrer (42 Prozent) kann eine geschützte Online-Lernplattform für Unterricht, Hausaufgaben oder Elternkontakt nutzen. Jedes zweite Gymnasium nutzt diese Möglichkeit, allerdings nur etwa jede dritte Grundschule.

Die Ausstattung mit digitalem Unterrichtsmaterial ist schlecht oder sehr punktuell. Elf Prozent der Lehrer nutzen diese Möglichkeiten daher gar nicht im Unterricht, an Grundschulen verzichten 20 Prozent darauf. Die Hälfte der Lehrer wirft gelegentlich den Beamer an oder darf das interaktive Whiteboard der Parallelklasse benutzen. Nur gut ein Drittel (38 Prozent) der Lehrer nutzt Computer und andere digitale Geräte regelmäßig

Dass Computer und Internet in Schulen noch nicht alltäglich sind, liegt an der mangelhaften Ausstattung der meisten Schulen. Es liegt aber auch daran, dass Lehrer sich die dafür erforderlichen Kenntnisse selbst aneignen müssen. Nur zwölf Prozent der Lehrer haben in ihrer Ausbildung gelernt, wie sie diese Mittel einsetzen können. Ein Drittel der Lehrer hat immerhin eine Fortbildung in diesem Bereich mitgemacht, die meisten Lehrer aber arbeiten sich privat in diese Themenfelder ein (89 Prozent).

Vom Traum der "Digitalen Agenda", jedem Schüler ein mobiles Endgerät zu stellen, ist die Wirklichkeit noch sehr weit entfernt. Nicht mal jeder Lehrer hat ein stationäres Endgerät zur Verfügung.
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/sc ... 02482.html


Deutschland ist seit seit August 1997 zu 98% digital vernetzt....... :D :D :D seit es DVB-S gibt - DigtalFernsehen .... :D :D :D

Man rechnet "sich" schön.....
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(25 Nov 2016, 19:30)

Informatik lehren im Optimalfall Informatiklehrer, so wie Deutschlehrer Deutsch und Sportlehrer Sport unterrichten. :?:

Was spricht denn nun aber dagegen, wenn Physikunterricht auch an Computern stattfindet? Dafür braucht man ja keinen Informatiker, sondern einen Physiklehrer, der die Anwendungen benutzen und den Schülern erklären kann.
Jou...wieviel der HÄTTE GERN Informatiker MÜSSEN PC / INformatik geben ?

Wieviel sind also NICHT STUDIERTE - Informatiklehrer und müssen das Fach unterrichten ???

Heeee......Praktizierende "Frauenärzte" ohne Abschluss gibts ja auch in mindestens 50% aller Haushalte...in allen Bildungsschichten. - ja - immer weniger Praxis >>>die Überalterung .... :D :D :D - die anderen sind allein erziehende Frauen ...
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(25 Nov 2016, 19:50)

Jou...wieviel der HÄTTE GERN Informatiker MÜSSEN PC / INformatik geben ?

Wieviel sind also NICHT STUDIERTE - Informatiklehrer und müssen das Fach unterrichten ???

Heeee......Praktizierende "Frauenärzte" ohne Abschluss gibts ja auch in mindestens 50% aller Haushalte...in allen Bildungsschichten. - ja - immer weniger Praxis >>>die Überalterung .... :D :D :D - die anderen sind allein erziehende Frauen ...
Unstudierte Lehrer gibt's bei uns an regulären Schulen nicht. Aus eigener Erfahrung kenn ich das nur von einer Seemannsschule, wo ein Meister mit pädagogischer Fortbildung einmal pro Woche 90 Minuten Unterricht gab. Der konnte aber selbstverständlich mit CAD-Anwendungen umgehen und es den Azubis beibringen, da es fester Bestandteil der Lehre ist.

Informatikunterricht machen nur jene Lehrer, die dafür ausgebildet werden. Für die Nutzung von Computern bzw. EDV-Systemen braucht man kein Informatikstudium. :?:
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Teeernte »

Ab Herbst 2016 können Lehramtsstudierende an der Universität Hildesheim erstmals das Fach Informatik wählen (Informatik an Schulen: hier geht's zur Bewerbung: http://www.uni-hildesheim.de/lehramt-informatik). Bisher bilden in Niedersachsen die Universitäten in Göttingen, Oldenburg und Osnabrück Informatiklehrer aus – allerdings nur für den Unterricht an Gymnasien. Eine Ausbildung zur Informatiklehrerin oder zum Informatiklehrer für Haupt- und Realschulen war in Niedersachsen im Gegensatz zu verschiedenen anderen Bundesländern wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen bisher nicht möglich.

Das ändert sich nun ab dem Wintersemester 2016/17 an den Universitäten Hildesheim und Oldenburg.
https://idw-online.de/de/news655627

Lehramt Quereinstieg: So werden Sie Lehrer in Hamburg
quer-einstieg.de › Lehramt
Steigen Sie in Hamburg als Quereinsteiger in den Schuldienst ein. ... an einer Universität sollte das Studium neben der beruflichen Fachrichtung Nebenfächer ...

ALTE MELDUNG IT-Ausbildung soll doch kein Pflichtfach an Stadtteilschulen werden. Uni streicht 50 Professuren.
Hamburg. Erstmals richtet Hamburg im Herbst den deutschen IT-Gipfel der Bundesregierung aus, bei dem es um die Stärkung der zukunftsträchtigen Informationstechnologiebranche geht. Aber ausgerechnet in diesem Jahr beginnt die Hansestadt an Schulen und Hochschulen bei der IT-Ausbildung zu kürzen. Die Uni will bis zu 450 Studienplätze und 50 Professuren im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft (MIN) streichen (wir berichteten). Und nun verzichtet auch Schulsenator Ties Rabe (SPD) auf den Plan, Informatik zu einem Pflichtfach an Stadtteilschulen zu machen.
21.05.13

Die bewährte Handhabung wird fortgesetzt - Physik, Biologie und Chemie bleiben Pflichtfächer, Technik und Informatik bleiben Wahlpflichtfächer."


Wie sieht es heute aus - wer unterrichtet in Hamburg Informatik ??
Kein Netz, marode PCs und hoffnungslos veraltete Software - Eltern haben laut einer Umfrage kein gutes Bild von den Schulen ihrer Kinder, wenn es um deren digitale Ausstattung geht. Dabei ist das Interesse an einer guten digitalen Grundausbildung groß.

Es gebe offenbar "eine große Spreizung" bei der Einstellung der Lehrer gegenüber IT und digitalen Themen, sagte Berg. Es reiche nicht aus, die Schulen technisch gut auszustatten, sondern es bedürfe auch guter Konzepte für den richtigen Umgang damit. Alle befragten Eltern wünschten sich eine breite Behandlung von Digitalthemen im Unterricht.
http://www.abendblatt.de/ratgeber/multi ... Noten.html

Nur neun Prozent der deutschen Lehrer nutzen täglich PCs, Laptops oder Tablets im Unterricht. Fast 30 Prozent der Achtklässler hierzulande haben allenfalls rudimentäre Computerkenntnisse. Und deutsche Lehrer sind laut ICILS nicht nur schlechter ausgebildet im Umgang mit Computertechnologie, sondern auch deutlich medienskeptischer als ihre Kollegen in anderen Industrieländern.

Wie können aber Jugendliche ohne technische Vorkenntnisse innerhalb von einigen Stunden Apps entwickeln? Dem Massachusetts Institute of Technology sei Dank. Von dort kommt die frei verfügbare Software mit Namen App-Inventor. Vorkenntnisse in Programmieren braucht man nicht, nur Englischkenntnisse. Das allerdings ist eine Hürde. "Manchmal muss ich einfach raten und schauen, ob es richtig ist, denn ich kenne nicht alle Wörter", sagt Issa Youssofzai, einer der Neuntklässler in dem Wahlpflichtkurs am Heidberg. "Aber egal, es macht Spaß." Dann läuft er zum offenen Fenster, damit sein reichlich ramponiertes Smartphone ein WLAN-Netz finden kann. Er möchte die App zum Zeichnen, die er heute entwickelt hat, sofort auf dem kleinen Bildschirm sehen.

Die Kosten für das Projekt – 290 Euro für eine Klassenlizenz oder 1.000 Euro für eine Schullizenz – können nicht alle Schulen tragen, Sponsoren helfen aus. Damit ist es aber nicht überall getan. "Die Infrastruktur fehlt", sagt Lehrer Hopfensitz. Er trägt ein sperriges WLAN-Gerät von Klassenzimmer zu Klassenzimmer, um die Internetverbindung für "App Camps" zu ermöglichen. Das Gerät hat er selber gekauft, gebraucht für 40 Euro auf eBay.
http://www.zeit.de/2016/11/it-nachwuchs ... ettansicht
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Provokateur hat geschrieben:Es gibt ja auch Hybridmodelle.
Sicher eine bessere Lösung als eben nur eine neue Abhängigkeit. Was jemandem selbst gehört, wird sicher auch besser gehütet. Ein Modell, wo die Hardware zugleich persönliches Eigentum ist, wäre eine vernünftige Lösung.

Wie heißt es doch so treffend in der "Tragik der Allmende" : „Niemand misst einem Besitz, der allen zur freien Verfügung steht, einen Wert bei, weil jeder, der so tollkühn ist zu warten, bis er an die Reihe kommt, schließlich feststellt, dass ein anderer seinen Teil bereits weggenommen hat."

Das jemand in der Schule breitflächig das Programmieren beigebracht werden soll, ist Unsinn, für alle wäre es jedoch durchaus vernünftig zu verstehen was "Programmieren" bedeutet. Keine Fach an einer Schule befähigt jemanden dies direkt später anwenden zu können. Doch als Voraussetzung - als Grundlage - ist das "Grundlagenwissen" unverzichtbar. Wer jetzt allerdings zusätzliches Wissen in den "Nürnberger Trichter" Kind - Jugendlicher - hineinstopfen möchte, "der hat sie nicht mehr alle". Was dringend erforderlich wäre, mehr die Fähigkeit zum Selbststudium - zum selbstständigen Lernen - zu fördern. Wenn dabei tiefere Kenntnisse wie man Hardware nutzt als Begleitumstand einfließt, nur zu.

Was mir noch völlig unklar ist, sollen Geräte wie Smartphone, Tablett, Notebook oder Hybriden selbst im Mittelpunkt stehen oder das nun wirklich sehr breite Feld von der Informationstechnik - oder Lern- und Lehrmethoden die als Basis derartige Geräte voraussetzen. Letzteres mit all den notwendigen technischen Voraussetzungen wie das "interaktives Whiteboard (IWB)" auf der Schulseite ?

Das würde viele Lehrer und Lehrerinnen sicher überfordern - sowohl von den notwendigen techn. Kenntnissen her, als auch und da besonders von der sehr "anderen" Unterrichtsgestaltung. Besteht da überhaupt ein wenigstens breit flächiges Einverständnis beim "Personal" das wohl voll hinter einem solchen Paradigmenwechsel stehen muss ?

Was da Sache ist, kann dieses WIKI "Digitale Schulbank" zumindest andeuten. Wo bleiben die einflussreichen Schulbuchverlage - was wird diese recht einflusstarke Lobby sich dazu einfallen lassen ?

Das Ganze kommt mir mal wieder wie die "Quadratur des Kreises" vor. Wenn es schlimm kommt, dauert es eine komplette neue Lehrergeneration bis die beabsichtigte Wirkung vielleicht zu Stande kommt. Von entsprechenden Konzepten in 16 Bundesländern jeweils "anders" - mal freundlichst abgesehen.

"Wünschenswert" - das ist für mich keine Frage - wäre es schon, wenn wenigstens die Mehrheit aller Schulen im 21. Jahrhundert ankommt...
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von frems »

Nochmal zum Thema:

Digitale Analphabeten gefährden Deutschlands Zukunft
Führende Bildungsexperten sehen die hiesigen Schüler schlecht gerüstet für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt. Technischer Wandel und Globalisierung machten „epochale Veränderungen“ nötig.

https://www.welt.de/wirtschaft/karriere ... kunft.html
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(11 May 2017, 21:01)

Nochmal zum Thema:

Digitale Analphabeten gefährden Deutschlands Zukunft
Führende Bildungsexperten sehen die hiesigen Schüler schlecht gerüstet für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt. Technischer Wandel und Globalisierung machten „epochale Veränderungen“ nötig.

https://www.welt.de/wirtschaft/karriere ... kunft.html
Keiner hat die Lehrer gebildet. Wo soll es denn herkommen ?

Bestimmt hat die "Arbeit" jedem Lehrer einen Laptop "gestellt" - wie jeder Arbeitgeber das macht ? Nicht...hmmmmm

Bestimmt hat die "Arbeit" jedem Lehrer einen Kurs gegeben - wie jeder Arbeitgeber das macht ? Nicht...hmmmmm

Bestimmt hat die "Arbeit" jedem Lehrer einen ***** gegeben - wie jeder Arbeitgeber das macht ? Nicht...hmmmmm

***** = PC Anwendung gestellt..
= M$ und M$ Office gestellt..
= Open Office und Ubuntu als Soff vorgegeben ?
= aaahhhh - die Schulämter sind NOCH weiter hinterm Mond - als ihre Angestellten.

Vielleicht sollte man dem Lehrer erlauben - den Laptop bei Privatkauf komplett von der Steuer zu nehmen...

-> Ach ....schwarze Null geht vor.

Ach.... schwarze Null geht vor Deutschlands Zukunft..... tja.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Laertes »

Um zu verhindern, dass viele Menschen künftig von der technologischen Entwicklung abgehängt werden, fordert der Aktionsrat „die digitale Alphabetisierung der gesamten Bevölkerung“.
Worin soll diese "digitale Alphabetisierung" denn bestehen? Wie wird der Grad digitaler Alphabetisierung überhaupt gemessen? Bis man sich in dem Bereich auf den ersten Lehrplan geeinigt hat ist er schon wieder obsolet. Und dann stellt man fest (wie an der Grundschule meiner Töchter), dass die Anbindung der Schulrechner ans Internet per WLAN laut Schulgesetz verboten ist, dass die Schul-PCs acht bis zehn Jahre alt sind und noch Windows 95 installiert haben, dass die Kommune zwar eine Digitalisierungsoffensive für die Schulen ausgerufen hat, aber aufgrund anderweitiger kommunaler Verpflichtungen kein Budget für die zeitgemäße Ausstattung der Schulen mit PCs oder Tablets vorhanden ist.

Meine Töchter bauen an einem verregneten Nachmittag in Minecraft ganze Dörfer und Achterbahnen. Ihre Grundschullehrerinnen wissen nicht, was 'Minecraft' überhaupt ist. Eine der Medienerzieherinnen in spe hat allerdings ganz dezidiert verlangt, dass die neuen Schul-PCs unbedingt CD-ROM Laufwerke haben müssten, damit man auch Programme darauf installieren kann... im Jahr 2017

Zuallererst müsste die Lehrerschaft mal an das Konzept lebenslangen Lernens herangeführt werden. Diejenigen Kinder, die digitale Analphabeten sowohl als Eltern, als auch als Lehrer haben, tun mir heute schon Leid.
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Teeernte »

Laertes hat geschrieben:(11 May 2017, 23:07)

Worin soll diese "digitale Alphabetisierung" denn bestehen? Wie wird der Grad digitaler Alphabetisierung überhaupt gemessen? Bis man sich in dem Bereich auf den ersten Lehrplan geeinigt hat ist er schon wieder obsolet. Und dann stellt man fest (wie an der Grundschule meiner Töchter), dass die Anbindung der Schulrechner ans Internet per WLAN laut Schulgesetz verboten ist, dass die Schul-PCs acht bis zehn Jahre alt sind und noch Windows 95 installiert haben, dass die Kommune zwar eine Digitalisierungsoffensive für die Schulen ausgerufen hat, aber aufgrund anderweitiger kommunaler Verpflichtungen kein Budget für die zeitgemäße Ausstattung der Schulen mit PCs oder Tablets vorhanden ist.

Meine Töchter bauen an einem verregneten Nachmittag in Minecraft ganze Dörfer und Achterbahnen. Ihre Grundschullehrerinnen wissen überhaupt nicht, was 'Minecraft' überhaupt ist. Eine der Medienerzieherinnen in spe hat allerdings ganz dezidiert verlangt, dass die neuen Schul-PCs unbedingt CD-ROM Laufwerke haben müssten, damit man auch Programme darauf installieren kann... im Jahr 2017

Zuallererst müsste die Lehrerschaft mal an das Konzept lebenslangen Lernens herangeführt werden. Diejenigen Kinder, die digitale Analphabeten sowohl als Eltern, als auch als Lehrer haben, tun mir heute schon Leid.
Hab schon mal gesehen - "Elektronische Tafel" - aber ohne Software zum schreiben - die kostet extra..Tafel kann nur PDF anzeigen....Schüler PADS ....auch nur PDF Anzeige mit WLAN Zugriff auf....>> PDF`s..... WAS soll der Lehrer da an WISSEN einbringen ?

Man verdient mit Preisgebundenen gedruckten Schulbüchern...
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Edmund »

Laertes hat geschrieben:(11 May 2017, 23:07)
Meine Töchter bauen an einem verregneten Nachmittag in Minecraft ganze Dörfer und Achterbahnen. Ihre Grundschullehrerinnen wissen nicht, was 'Minecraft' überhaupt ist.
Und inwiefern ist es relevant zu wissen, was "Minecraft" ist?

Ist es denn besser sich an einem verregneten mit "Minecraft" zu beschäftigen, anstatt ein gescheites Buch zu lesen, Blockflöte zu üben, zu malen, Handarbeiten zu machen oder ein Brettspiel zu spielen?

Nur weil etwas "neu" und "modern" ist, ist es automatisch auch "besser"?
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Teeernte »

Edmund hat geschrieben:(12 May 2017, 00:16)

Und inwiefern ist es relevant zu wissen, was "Minecraft" ist?

Ist es denn besser sich an einem verregneten mit "Minecraft" zu beschäftigen, anstatt ein gescheites Buch zu lesen, Blockflöte zu üben, zu malen, Handarbeiten zu machen oder ein Brettspiel zu spielen?

Nur weil etwas "neu" und "modern" ist, ist es automatisch auch "besser"?
Hmmmmm.... ich bin ein alter Sack - und habe grosse Schwierigkeiten nun im "Laptop" zu lernen.... weil ich Papier ...abschreiben...anmarkern - lernen - gewohnt bin.

Meine Kinder haben das Problem nicht..... Lernprogramme sind da schnell selbst aus Text-teilen programmiert .. und "Malen" geht in Ebenen im Photoshop oder mit ner 3D Maus mit Solid works. Alle Brettspiele gehen animiert auf jedem Computer... mit dem besten Gegner der Welt.. und Blockflöte...?

Schon mal ein Mädel/Jungen mit Blockflötenmusik ...nun ja. GarageBand ist der Bringer.

Alle technischen Tätigkeiten ....selbst das Denken in Computerstruktur muss man lernen.

Büro mit Papier ...... ? Ja...auf dem Klo.... - da gibts bisher keinen "Download" ohne.

Ohne 10 Finger Blind....und min 200 fehlerfreien Anschlägen (manche Kiddys schaffen das auch nur mit Daumen) :D :D :D ....steht man in Zukunft ....und bereits heute - wie Einstein vor nem DB Kartenautomat.

Tastatur und Mausbedienung - in Win/OSx/Ubuntu ...hat besser als häkeln und stricken früher.. zu klappen !!

Die Kinder heute können nicht mal mehr schrauben...oder löten... 10 Daumen - aber tippen können die.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Laertes »

Edmund hat geschrieben:(12 May 2017, 00:16)
Ist es denn besser sich an einem verregneten mit "Minecraft" zu beschäftigen, anstatt ein gescheites Buch zu lesen, Blockflöte zu üben, zu malen, Handarbeiten zu machen oder ein Brettspiel zu spielen?
Stimmt - ich werde meinen Töchtern empfehlen zu ihren Bewerbungsgesprächen Blockflöte, Stricknadeln und Halma mitzubringen.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von schokoschendrezki »

Edmund hat geschrieben:(12 May 2017, 00:16)

Und inwiefern ist es relevant zu wissen, was "Minecraft" ist?
Über Dinge Bescheid zu wissen, die in großem Maße im Umlauf sind und benutzt werden, ist schon wichtig. Der Irrtum besteht nur darin, sie automatisch für gut und richtig zu befinden.

Nur mal als Beispiel: Ein Hochschulrechenzentrum, mindestens ein Driittel studentische Hilfskräfte. Durchschnittsalter um die 30. Allesamt absolute IT-Experten. Und niemand, wirklich niemand benutzt facebook oder whatsapp. Eben weil sie darüber Bescheid wissen.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von schokoschendrezki »

Laertes hat geschrieben:(11 May 2017, 23:07)

Worin soll diese "digitale Alphabetisierung" denn bestehen? Wie wird der Grad digitaler Alphabetisierung überhaupt gemessen? Bis man sich in dem Bereich auf den ersten Lehrplan geeinigt hat ist er schon wieder obsolet. Und dann stellt man fest (wie an der Grundschule meiner Töchter), dass die Anbindung der Schulrechner ans Internet per WLAN laut Schulgesetz verboten ist, dass die Schul-PCs acht bis zehn Jahre alt sind und noch Windows 95 installiert haben, dass die Kommune zwar eine Digitalisierungsoffensive für die Schulen ausgerufen hat, aber aufgrund anderweitiger kommunaler Verpflichtungen kein Budget für die zeitgemäße Ausstattung der Schulen mit PCs oder Tablets vorhanden ist.

Meine Töchter bauen an einem verregneten Nachmittag in Minecraft ganze Dörfer und Achterbahnen. Ihre Grundschullehrerinnen wissen nicht, was 'Minecraft' überhaupt ist. Eine der Medienerzieherinnen in spe hat allerdings ganz dezidiert verlangt, dass die neuen Schul-PCs unbedingt CD-ROM Laufwerke haben müssten, damit man auch Programme darauf installieren kann... im Jahr 2017

Zuallererst müsste die Lehrerschaft mal an das Konzept lebenslangen Lernens herangeführt werden. Diejenigen Kinder, die digitale Analphabeten sowohl als Eltern, als auch als Lehrer haben, tun mir heute schon Leid.
Dem könnte man polemisch entgegenstellen, dass das Phänomen Social Media - zumindest, wenn man es frühmorgens in einer Berliner S-Bahn beobachtet - vor allem eine Angelegenheit älterer Damen ist. Und dass eine Verweigerung dagegen von seiten der jüngeren Generation, naja, wenigstens gegen die ganz großen Mainstream Anbieter entsprechender Dienste wohl nicht ganz ausgeschlossen ist.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Laertes »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 May 2017, 08:20)

Dem könnte man polemisch entgegenstellen, dass das Phänomen Social Media - zumindest, wenn man es frühmorgens in einer Berliner S-Bahn beobachtet - vor allem eine Angelegenheit älterer Damen ist. Und dass eine Verweigerung dagegen von seiten der jüngeren Generation, naja, wenigstens gegen die ganz großen Mainstream Anbieter entsprechender Dienste wohl nicht ganz ausgeschlossen ist.
Ich würde exzessiven Gebrauch von Social Media nicht als Beleg für digitale Alphabetisierung ansehen. Eher als digitale Sucht, der man sich wehrlos weil sie den Dopaminstoffwechsel anregt. Also vergleichbar Automatenspielsucht.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von schokoschendrezki »

Laertes hat geschrieben:(12 May 2017, 08:31)

Ich würde exzessiven Gebrauch von Social Media nicht als Beleg für digitale Alphabetisierung ansehen. Eher als digitale Sucht, der man sich wehrlos weil sie den Dopaminstoffwechsel anregt. Also vergleichbar Automatenspielsucht.
Ja. Zustimmung. Gerade Automatenspielsucht soll (zumindest in den USA), was mir bislang gar nicht klar war, vor allem eine Angelegenheit allein lebender Frauen 50 plus sein.

Exzessiver Gebrauch oder eben exzessive Enthaltung gegenüber allem möglichen wird sich vermutlich gleichmäßig überall in der Gesellschaft durchsetzen. Ich sehe da immer weniger irgendwelche Gruppenzuschreibungsmöglichkeiten.

Kann man an den Schulen, mal ganz dumm gefragt, nicht einfach in den Lehrplänen festhalten, was den Kindern vermittelt werden soll und was nicht? Und ansonsten jeden Lehrer, jeden Schüler machen lassen?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Edmund »

Laertes hat geschrieben:(12 May 2017, 07:14)
Stimmt - ich werde meinen Töchtern empfehlen zu ihren Bewerbungsgesprächen Blockflöte, Stricknadeln und Halma mitzubringen.
Bei Bewerbungsgesprächen wird wohl eher die fachliche Qualifikation zählen als die Art der Freizeitgestaltung.

Aber ich sehe nun nicht, warum "Minecraft" oder allgemein die Beschäftigung mit "Digitalem" für Schulkinder eine sinnvollere oder wertvollere Freizeitbeschäftigung sein sollte, als klassische Dinge wie das Erlernen eines Musikinstruments, Malen mit Papier und Stiften oder das echte, soziale Spielen mit Gleichaltrigen.

Ich sehe auch nicht, warum eine Schule nun "besser" sein sollte, nur weil dort statt Kreidetafeln "Whiteboard" oder "Smartboard" und PCs angeschafft wurden. Warum der Unterricht mit einem "Whiteboard" nun qualitativ besser sein sollte als Unterricht mit einer Kreidetafel, habe ich jedenfalls noch nicht verstanden.

Aber Hauptsache man ist "modern". Ob das Ganze überhaupt Sinn macht und reale Verbesserungen bringt ist erstmal nebensächlich.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Laertes »

Edmund hat geschrieben:(12 May 2017, 23:22)
Aber ich sehe nun nicht, warum "Minecraft" oder allgemein die Beschäftigung mit "Digitalem" für Schulkinder eine sinnvollere oder wertvollere Freizeitbeschäftigung sein sollte, als klassische Dinge wie das Erlernen eines Musikinstruments, Malen mit Papier und Stiften oder das echte, soziale Spielen mit Gleichaltrigen.

Ich sehe auch nicht, warum eine Schule nun "besser" sein sollte, nur weil dort statt Kreidetafeln "Whiteboard" oder "Smartboard" und PCs angeschafft wurden. Warum der Unterricht mit einem "Whiteboard" nun qualitativ besser sein sollte als Unterricht mit einer Kreidetafel, habe ich jedenfalls noch nicht verstanden.
Ich halte Beschäftigung mit "Digitalem" für Schulkinder nicht für sinnvoller als das von dir Genannte. Nur für ebenso wichtig. Ebenso ist der Unterschied Whiteboard - Kreidetafel - Smartboard eher graduell denn qualitativ.

Aber Computer als Werkzeug - nicht als Unterhaltungsmedium - ermöglichen qualitativ neue Arbeitsweisen. Sei es nun simulierte Strömungsmechanik, weltweit verteilte Besprechungen via Skype und Desktop-Präsentation, oder ein Projektforum (ähnlich diesem hier) wo Diskussionen und Entscheidungen transparent und nachvollziehbar und für alle Beteiligten geführt werden können. Und diese neuen digitalen Arbeitsweisen zu beherrschen ist m. E. zukünftig essentielle Allgemeinbildung - mithin digitale Alphabetisierung.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Laertes »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 May 2017, 08:47)Kann man an den Schulen, mal ganz dumm gefragt, nicht einfach in den Lehrplänen festhalten, was den Kindern vermittelt werden soll und was nicht? Und ansonsten jeden Lehrer, jeden Schüler machen lassen?
Lehrpläne und Curricula sind meines Erachtens schlecht geeignet um Wissen in Bereichen zu vermitteln, die noch stark in Bewegung sind. Schule sollte universelles Wissen vermitteln, dass nicht in ein paar Jahren obsolet geworden ist. Insofern bin ich Lehrplänen zur Medienbildung oder Schulinformatik erstmal skeptisch gegenüber eingestellt.

Ich hielte es für viel sinnvoller nach wie vor den traditionellen Schulstoff zu vermitteln, nur statt über Bücher und Tafel mittels Tablet/Smartboard und pädagogisch konzipierter interaktiver Lernsoftware. Das ist kein Allheilmittel aber in vielen Bereichen der klassischen Methodik des 20ten/19ten/18ten Jhds. haushoch überlegen. Bevor ich mir ein Buch zulege oder VHS Prospekte blättere, um sagen wir mal meine Statistikkenntnisse aufzufrischen, schau ich doch lieber was es an online Kursen vom CalTech oder der Stanford University, auf Udemy oder Coursera dazu gibt.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Laertes »

doppelt - sorry
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von Edmund »

Laertes hat geschrieben:(12 May 2017, 23:36)
Aber Computer als Werkzeug - nicht als Unterhaltungsmedium - ermöglichen qualitativ neue Arbeitsweisen. Sei es nun simulierte Strömungsmechanik, weltweit verteilte Besprechungen via Skype und Desktop-Präsentation, oder ein Projektforum (ähnlich diesem hier) wo Diskussionen und Entscheidungen transparent und nachvollziehbar und für alle Beteiligten geführt werden können. Und diese neuen digitalen Arbeitsweisen zu beherrschen ist m. E. zukünftig essentielle Allgemeinbildung - mithin digitale Alphabetisierung.
Die Nutzung eines Forums wie diesem hier oder die Nutzung von Programmen wie Skype sind Dinge, die meiner Meinung nach nicht im Schulunterricht gelehrt werden müßten.

Unter "simulierter Strömungsmechanik" kann ich mir gerade zwar nichts vorstellen, es klingt aber eher nach einer universitären Vorlesung in Maschinenbau als nach den einfachen Grundlagen der Physik, die man eigentlich in Schulklasse 8 oder 9 lernen sollte.
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Re: Sind deutsche Lehrer digitale Analphabeten?

Beitrag von lili »

Sehr alter Thread: Es gibt dennoch ein neuen Artikel:

Digitalpakt Schule: Kommunen klagen über bürokratische Hürden und drohende Zusatzkosten

https://www.handelsblatt.com/politik/de ... b3DhwM-ap1

Das zum Thema Bürokratieabbau. Wir haben viel zu viel Bürokratie.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
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