Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

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Nachahmenswert?

Ja, sollte für alle Schulklassen und -formen gelten
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Ja, aber nur für die Oberstufe
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Jein, mehr fächerübergreifende Projekte, aber nur als Ergänzung
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Nein, auf solche Experimente sollte man verzichten
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schokoschendrezki
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von schokoschendrezki »

Welfenprinz hat geschrieben:(16 Nov 2016, 10:45)

Es wird mit zunehmendem Alter des Schülers schwieriger “das Lernen an sich“ zu akzeptieren.
In meinem Gymnasium (abi 78) wurde sich schon gezielt bemüht fächerübergreifende Bezüge herzustellen.egal ob zwischen Mathe und den Nawis oder Sprachen und Gemeinschaftskunde.

In den Realschulbesuchen meiner Söhne (ab 2000) ist eigentlich keine explizite “Wirtschafts-oder Anwendungsorientiertheit“ zu erkennen gewesen. Was sich eben geändert hat,ist dass es keine Kontinuität oder aufeinanderaufbauen mehr gibt sondern immer Blöcke ,die nicht viel miteinander zu tun haben müssen,abgehandelt wurden.
Auch mit dem Ziel ,dass denken,begreifen und erlernen anzuregen.
Wenn ich mir die beiden jetzt im Beruf und gesellschaftlichen Begreifen angucke,kann ich nur sagen,dass das ganz gut geklappt hat.
Dieser finnische Vorschlag ist dann eigentlich nur die Fortentwicklung dieser diskontinuierlichen Wissensvermittlung.
Gegen fächerübergreifend bzw. interdisziplinär ist ja auch überhaupt nix zu sagen. Im Gegenteil. Der finnische Vorschlag wurde jedoch nicht von dieser sinnvollen Forderung nach Interdisziplinarität geleitet, sondern es wurden Einwände wie
Für die Schülerin Naina scheint das so zu sein. Vor einigen Wochen hatte ihr Tweet für Aufsehen gesorgt, in dem sie dem Schulsystem vorwarf, dass sie nun zwar ein Gedicht in vier Sprachen analysieren könne (was "Hybris" bedeutet, weiß sie dann sicher auch), aber eben keine Ahnung von "Steuern, Miete und Versicherungen" habe.
aufgegriffen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von Realist2014 »

Dampflok94 hat geschrieben:(16 Nov 2016, 10:43)

Vielen dank. :)

Mir war schon klar, daß das irgendeinen praktischen Bezug hat. (Welchen Sinn parallele dreidimensionale Räume in höheren Dimensionen haben, weiß ich aber immer noch nicht. ;) )

Mathematik ist ja die Grundlage für fast alle Naturwissenschaften und Technische Themen.

Ein Teil davon gehört daher auch nur zu den "theoretischen" Gebieten...

Das Problem im Verständnis liegt ja schon daran, dass du ( und auch ich) dir nicht unter einem mehrdimensionalen Raum vorstellen kannst ..
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Fuerst_48
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von Fuerst_48 »

Fächerübergreifender Unterricht ist für Oberstufen ein Gewinn, weil man in den meisten Berufen oder Forschungssystemen ohne vernetztes Denken nicht weiter kommt. An der Basis gehört aber ein solider Fundus geboten.
Zuletzt geändert von Fuerst_48 am Mi 16. Nov 2016, 19:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von Ebiker »

Dampflok94 hat geschrieben:(15 Nov 2016, 13:18)

Also bei einigen Dingen fehlt mir da noch die Phantasie. Dar das Beispiel Zweiter WK. Die geschichtliche und die geographische Perspektive kann ich ja nachvollziehen. Auch Literatur wäre da denkbar. Aber die erwähnte mathematische Komponente?
Man kann schon ausrechnen mit wieviel Munitionseinsatz ich wieviel gegnerische Kräfte wahrscheinlich vernichte. Oder das ganze Thema Ballistik.... da gibts schon viel.
Folgen sie den Anweisungen
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von Fuerst_48 »

Ebiker hat geschrieben:(16 Nov 2016, 17:33)

Man kann schon ausrechnen mit wieviel Munitionseinsatz ich wieviel gegnerische Kräfte wahrscheinlich vernichte. Oder das ganze Thema Ballistik.... da gibts schon viel.
Was willst du mit dem seltsamen Beitrag in dem Strang ??? :mad2: :mad2:
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von schokoschendrezki »

Ebiker hat geschrieben:(16 Nov 2016, 17:33)

Man kann schon ausrechnen mit wieviel Munitionseinsatz ich wieviel gegnerische Kräfte wahrscheinlich vernichte. Oder das ganze Thema Ballistik.... da gibts schon viel.
Aus einem Mathematik-Schulbuch der NS-Zeit:
Ein feindliches Bombengeschwader wird im Anfluge auf eine Stadt gemeldet (Geschw. 250 km/h). Als es noch 450 km von dieser Stadt entfernt ist, startet ein Geschwader von schnellen Jagdflugzeugen (Geschw. 350 km/h) zur Abwehr. a)In welcher Entfernung von der Stadt kommt es zum Kampf? b) Nach welcher Flugzeit stoßen die Geschwader aufeinander?
Es gibt aber andere, diffizilere und tiefere Zusammenhänge zwischen diesem skandinavisch-protestantischen Pragmatismus und Nützlichkeitsdenken ("Steuern, Miete und Versicherungen") und den Ideologien des Dritten Reichs. Bei (der Irrlehre) der sogenannten "Deutschen Physik" wurde auch immer argumentiert, dass nur das wirklich existiere und "von Belang" sei, was man anfassen kann, was "anschaulich klar" sei. Eben ein Phänomenologismus, der abstrakte und unanschauliche Konzepte wie Quantenphysik oder abstrakte Mathematik ablehnt. Ein anderer Zusammenhang ist der Glaube an eine Art "soziale Ingenieurskunst", wie sie vor allem von den Myrdals vertreten wurde und die in dem traurigen Kapitel "eugenische Sterilisierungen" in Schweden noch bis Mitte der 70er praktiziert wurde.
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von Fuerst_48 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Nov 2016, 11:45)

Aus einem Mathematik-Schulbuch der NS-Zeit:


Es gibt aber andere, diffizilere und tiefere Zusammenhänge zwischen diesem skandinavisch-protestantischen Pragmatismus und Nützlichkeitsdenken ("Steuern, Miete und Versicherungen") und den Ideologien des Dritten Reichs. Bei (der Irrlehre) der sogenannten "Deutschen Physik" wurde auch immer argumentiert, dass nur das wirklich existiere und "von Belang" sei, was man anfassen kann, was "anschaulich klar" sei. Eben ein Phänomenologismus, der abstrakte und unanschauliche Konzepte wie Quantenphysik oder abstrakte Mathematik ablehnt. Ein anderer Zusammenhang ist der Glaube an eine Art "soziale Ingenieurskunst", wie sie vor allem von den Myrdals vertreten wurde und die in dem traurigen Kapitel "eugenische Sterilisierungen" in Schweden noch bis Mitte der 70er praktiziert wurde.
Wie heißt gleich nochmal das StrangTHEMA ?? :?: :?:
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von schokoschendrezki »

Fuerst_48 hat geschrieben:(17 Nov 2016, 12:22)

Wie heißt gleich nochmal das StrangTHEMA ?? :?: :?:
"Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?" Herr Lehrer. Und ersetzt sie durch die Behandlung von "Phänomenen". Und ich zitiere und berufe mich noch einmal auf einen entsprechenden Artikel in der (durchaus seriösen) Zeitung Wirtschaftswoche, in welchem es heißt:
In Finnland wird es also bald nicht mehr möglich sein, dass sich eine Naina fragt, warum sie etwas so Nutzloses wie ein Gedicht analysieren soll, dass keinen Bezug zu Steuern, Miete und Versicherungen hat. Die Finnen sollen die Frage: "Wozu lerne ich das überhaupt?", nie mehr stellen. Dass es bei irgendeinem dieser aufs künftige Arbeitsleben hinführenden Phänomene Platz für Gedichtanalysen gibt, ist höchst unwahrscheinlich.
http://www.wiwo.de/erfolg/campus-mba/fi ... 42190.html
Ich versuchte in meinem Beitrag lediglich, die historischen und kulturellen Wurzeln dieser schrecklichen Nützlichkeitsfixierung auszuleuchten.
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von Fuerst_48 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Nov 2016, 12:39)

"Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?" Herr Lehrer. Und ersetzt sie durch die Behandlung von "Phänomenen". Und ich zitiere und berufe mich noch einmal auf einen entsprechenden Artikel in der (durchaus seriösen) Zeitung Wirtschaftswoche, in welchem es heißt:
http://www.wiwo.de/erfolg/campus-mba/fi ... 42190.html
Ich versuchte in meinem Beitrag lediglich, die historischen und kulturellen Wurzeln dieser schrecklichen Nützlichkeitsfixierung auszuleuchten.
Na, dann leuchte mal aus, aber verirre dich nicht im bildungspolitischen NIRWANA!! :D :D :mad2: :mad2:
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von firlefanz11 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Nov 2016, 12:39)
In Finnland wird es also bald nicht mehr möglich sein, dass sich eine Naina fragt, warum sie etwas so Nutzloses wie ein Gedicht analysieren soll,...
Und das ist gut so! Denn nutzlos ist die Gedichtsanalyse - nicht das Gedicht als Solches... Was interessiert den Ottonormalschüler schon was für ein Versmaß das Teil hat, obs in Stabreimen, Kugelreimen oder Matthiasreimen verfasst ist oder sonstiger Schmonzes?! Wen sowas interessiert kann ja ne Gedichtsanalyse AG gründen oder so... Himmel, MIR blieb aufm Gymnasium auch nix anderes übrig als ne Atom- u. Kernphysik AG zu gründen, um das Thema mehr in die Tiefe gehend zu behandeln als im regulären Physik Leistungskurs...! :rolleyes:
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von schokoschendrezki »

firlefanz11 hat geschrieben:(18 Nov 2016, 17:29)

Und das ist gut so! Denn nutzlos ist die Gedichtsanalyse - nicht das Gedicht als Solches... Was interessiert den Ottonormalschüler schon was für ein Versmaß das Teil hat, obs in Stabreimen, Kugelreimen oder Matthiasreimen verfasst ist oder sonstiger Schmonzes?! Wen sowas interessiert kann ja ne Gedichtsanalyse AG gründen oder so... Himmel, MIR blieb aufm Gymnasium auch nix anderes übrig als ne Atom- u. Kernphysik AG zu gründen, um das Thema mehr in die Tiefe gehend zu behandeln als im regulären Physik Leistungskurs...! :rolleyes:
Ja. Eine "Gedichtwirkenlassen"-Übung wäre nochmal wesentlich besser als eine formale Gedichtanalyse. Stünde aber diesem finnischen Nützlichkeitsprinzip-Ansatz noch ferner.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von Fuerst_48 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Dec 2016, 06:11)

Ja. Eine "Gedichtwirkenlassen"-Übung wäre nochmal wesentlich besser als eine formale Gedichtanalyse. Stünde aber diesem finnischen Nützlichkeitsprinzip-Ansatz noch ferner.
Das finnische Schulsystem ist für die Anfangsjahre (Volksschule) richtungsweisend, allerdings bis zur Reifeprüfung und UNI eher im internationalen Vergleich weiter hinten im "ranking" zu finden.
Woran es liegt, vermag ich nicht zu sagen, vermutlich aber liegt es nicht an der seltsamen Sprache.
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von schokoschendrezki »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Dec 2016, 09:59)

Das finnische Schulsystem ist für die Anfangsjahre (Volksschule) richtungsweisend, allerdings bis zur Reifeprüfung und UNI eher im internationalen Vergleich weiter hinten im "ranking" zu finden.
Woran es liegt, vermag ich nicht zu sagen, vermutlich aber liegt es nicht an der seltsamen Sprache.
Die internationalen Bildungs-Ranklng-Vergleiche folgen diesem Nützlichkeitsdenkensprinzip ja noch mehr. Man sollte das Problem von einer viel weiter gefassten Warte sehen. Die Welt des 21. Jahrhunderts wird von hoch elaborierten Supertechnologien beherrscht, die - überspitzt formuliert - zwar zunehmend nicht mehr wissen, was wir eigentlich wollen, aber zunehmend absolut genau wissen, wie man es herstellt. Das ist das eigentliche Problem.
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von watisdatdenn? »

Dampflok94 hat geschrieben:(16 Nov 2016, 10:23)
Ich hatte z. B. Vektorrechnung in der Oberstufe in Mathe. Tolle Sache. Da kann man berechnen, ob sich im 5-dimensionalen Raum zwei dreidimensionale Räume in der Parallelität befinden. Und wozu das ganze? Ich weiß es bis heute nicht.
du bist anscheinend kein ingenieur. da geht ohne tensorrechnung (und eben auch die vektorrechnung) nicht viel.
technische mechanik, fluidmechanik, spannungstensor, usw..
für mich war vektorrechnung fürs studium sehr wichtig und kann ich heute auch im beruf brauchen!
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von firlefanz11 »

watisdatdenn? hat geschrieben:(25 Dec 2016, 07:40)
für mich war vektorrechnung fürs studium sehr wichtig und kann ich heute auch im beruf brauchen!
Ich hab Vektorrechnung geliebt! Wo kann man sonst Translationen u. Tranformationen in n-dimensionalen Räumen berechnen... :thumbup:
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von Uffhausen »

Ich finde, es ist Aufgabe des Lehrers festzustellen, welche Kompetenzen, Interessen, Fähigkeiten der/die einzelne SchülerIn entwickelt - und ihn/sie dementsprechend zu schulen.

Ich persönlich musste mich auf der Realschule vier Schuljahre mit dem Fach Physik abquälen und musste am Ende sogar noch in mündliche Abschluss-Prüfung, obwohl sich an meiner immerwährenden Physik-Fünf nichts ändern hätte können! Ich bin nicht entsprechend "begabt", habe auch niemals Interesse an Physik entwickelt. Auch wenn ich einen Vater habe, der als Elektro-Ingenieur ein Ass in Physik ist. Für meinen Physik-Lehrer war das schwer zu verstehen - für meinen Vater dagegen gar nicht! Meinen Eltern war ziemlich früh klar, dass ich nur optisch meinem Vater gleiche, ansonsten aber nach meiner Mutter komme. Ich habe auch wie sie später einen sozialen Beruf ergriffen.

So, nun hatte ich diese Fünf im Abschlusszeugnis und fragte mich: Musste das sein? Ich hätte lieber mehr andere Themenfächer, z. B. Geschichte oder Kunst statt Physik vertieft. Oder Deutsch - Diktate habe ich geliebt und (als einzigster) fast immer einen glatten Einser bekommen. Obgleich ich in diesem Fach auch mal einen kleinen Schock für mein junges Leben erhielt: Da ich damals liebend gerne Bücher las, beherrschte ich auch so einige Fremdwörter. Einmal, in einem Aufsatz, verwendete ich mein Wissen - und bekam Punktabzug dafür, "weil ein 15-jähriger solche Worte noch nicht kennen kann". Meine Eltern gingen schnurstracks zum Schulamt und beschwerten sich und ich bekam die Punkte wieder gut geschrieben. Bei dem Lehrer war ich seither aber unten durch.
Oder ich weiß noch, dass wir in Erdkunde mal bestimmt ein Vierteljahr lang über die verschiedenen Klimaverhältnisse in Indien unterrichtet wurden, incl. abschließender Gruppenarbeit, Referat, Plakat, mündlichem Vortrag - ich habe damals mal den Lehrer gefragt, wozu ich das denn unbedingt wissen müsse - seine Antwort: Vielleicht verschlägt es dich irgendwann mal nach Indien? Dann ist es gut für dich zu wissen, auf welches Klima du dich einzustellen hast. Ich habe nie wieder einen Lehrer gefragt, wieso, weshalb, warum... :rolleyes:

Den Sportunterricht fand ich auch schrecklich unnütz - für mich persönlich. Seit Jungs & Mädchen getrennt Sportunterricht bekamen, haben wir Jungs nur noch Fußball gespielt; im Sommer draußen, im Winter in der Halle. Den meisten hat's freilich gefallen, aber ich war und bin nicht fußballbegeistert. Ich hätte lieber Volleyball gespielt oder geturnt. Wenigstens hatte unser damaliger Sportlehrer ein wenig Verständnis - ich musste nicht mitspielen, aber halt anwesend sein (also zuschauen und mich langweilen). Und er hat mir "anständigerweise" immer eine Vier am Schuljahresende gegeben.

Nee, glücklich war ich in der Schule nie wirklich. Vieles, dass ich gerne lernen wollte - aber in der Schule nicht durfte - , musste ich mir selbst beibringen. Vieles, was ich beherrschte - was ich aber in der Schule nicht ausleben durfte - musste ich unterdrücken.
Ich finde schon, Grund-/Hauptfächer müssen sein - Deutsch, Mathe, Englisch, vielleicht auch noch Sport. Aber alles andere - z. B. Musik, Kunst, Physik, Chemie, weitere Fremdsprachen usw. - könnte man anklingen lassen und wenn man feststellt, der/die SchülerIn entwickelt Interesse, Kompetenz, Begeisterung, ihn/sie entsprechen fördern.

Problematisch finde ich auch, dass viele Schüler nach den Prüfungen aus der Schüle entlassen werden und dann gar nichts mit sich anzufangen wissen; sie wissen nicht, was sie arbeiten, lernen, studieren sollen/wollen - eben, weil ihre Kompetenzen nicht gefördert wurden und sie sich dementsprechend selber nicht einschätzen können. Weil sie für die Schule lernten, nicht für's Leben.
Meine damals beste Freundin hat's bis heute nicht gepackt - mehrere Ausbildungen abgebrochen; mehrere Versuche, das Abi nachzuholen abgebrochen. Sie hat so viele Fähigkeiten - sie ist künstlerisch kreativ, sie bastelt gern an Autos rum, sie kann gut mit Tieren, kennt sich unwahrscheinlich in Computer-Sachen aus, sie singt wie eine eins - aber sie weiß nicht, was sie will. Sie hat es nicht gelernt! Sie ist jetzt 31 jahre alt und lebt vom Amt und ist aufgrund ihrer Verzweiflung, nichts im Leben erreicht zuhaben, nutzlos zusein, seit mehreren Jahren in psychologischer Behandlung. Ihre Mittlere Reife hat sie aber mit der Durchschnittsnote 1,8 abgeschlossen und war damals zweitbeste unseres Jahrgangs. Supi... :mad:
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von frems »

watisdatdenn? hat geschrieben: du bist anscheinend kein ingenieur. da geht ohne tensorrechnung (und eben auch die vektorrechnung) nicht viel.
technische mechanik, fluidmechanik, spannungstensor, usw..
für mich war vektorrechnung fürs studium sehr wichtig und kann ich heute auch im beruf brauchen!
Auch in Deutschland gibt's nun erste Rufe, die klassischen Schulfächer abzuschaffen und sich hingegen stärker einzelnen Themen und Projekten zu widmen. Auf Seite 2 des folgenden Artikels wird auch auf das Beispiel Vektoren eingegangen:
Schafft die traditionellen Schulfächer ab!

Dafür plädiert ausgerechnet ein Professor der Mathematik - und fordert stattdessen Klimawandelkunde.

Das Problem ist gravierend und hat sich schleichend aufgebaut: Ein beachtlicher Teil der Studienanfänger in den Mint-Disziplinen zeigt erhebliche Lücken bei grundlegenden mathematischen Kenntnissen. Liegt das an den Lehrplänen der Schule? [...]

In einem Gastbeitrag für diese Zeitung hatte ich die Forderung einiger Mathematik-Didaktiker, wieder mehr Gewicht auf abstraktes Fachwissen zu legen, als rückwärtsgewandt bezeichnet. Erstens vermittelt der von vielen Schülern als öde empfundene klassisch-abstrakte Mathematikunterricht ein verzerrtes Bild dieser Disziplin. Im Kern ist Mathematik eben kein Hantieren mit abstrakten Formalismen. Mathematik ist "Ideologie": die Lehre von den "Ideen". Es ist die Kunst, Rechnen durch Denken überflüssig zu machen.

Zweitens haben die erwähnten Wissenslücken ihre Ursache nicht in der Kompetenzorientierung. Durch sie haben sich die mathematischen Pisa-Leistungen deutscher Schüler deutlich verbessert.
http://www.sueddeutsche.de/bildung/math ... -1.3485811
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von Boraiel »

frems hat geschrieben:(15 Nov 2016, 07:40)

In Finnland, das zur Zeit von einem rechtskonservativen Parteienbündnis regiert wird, strebt man an, ab der Oberstufe auf die klassischen Schulfächer zu verzichten. Für die Unter- und Mittelstufen strebt man ein Mischsystem aus Schulfächern und fächerübergreifenden Projektarbeiten an. Haltet Ihr ein solches Bildungssystem für sinnvoll und würde es auch in den deutschen Ländern wünschen?


http://www.spiegel.de/lebenundlernen/sc ... 21123.html
Ich finde das sehr sinnvoll, insbesondere in der Oberstufe. Die Natur richtet sich nun mal nicht nach Einteilungen der Menschen. Physik kommt doch gar nicht ohne Mathematik aus, Chemie nicht ohne Physik, Biologie nicht ohne Chemie, Informatik nicht ohne Mathematik. Was soll ich mit Mathematik, wenn ich diese nicht an physikalischen Beispielen anwenden kann? Wie soll ich die heutige Politik verstehen, wenn ich nichts über die Vergangenheit weiß?
Also ich halte das für eine ganz hervorragende Idee, allerdings auch für schwierig umsetzbar.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von Boraiel »

Uffhausen hat geschrieben:(10 Jan 2017, 00:15)

Ich finde, es ist Aufgabe des Lehrers festzustellen, welche Kompetenzen, Interessen, Fähigkeiten der/die einzelne SchülerIn entwickelt - und ihn/sie dementsprechend zu schulen.

Ich persönlich musste mich auf der Realschule vier Schuljahre mit dem Fach Physik abquälen und musste am Ende sogar noch in mündliche Abschluss-Prüfung, obwohl sich an meiner immerwährenden Physik-Fünf nichts ändern hätte können! Ich bin nicht entsprechend "begabt", habe auch niemals Interesse an Physik entwickelt. Auch wenn ich einen Vater habe, der als Elektro-Ingenieur ein Ass in Physik ist. Für meinen Physik-Lehrer war das schwer zu verstehen - für meinen Vater dagegen gar nicht! Meinen Eltern war ziemlich früh klar, dass ich nur optisch meinem Vater gleiche, ansonsten aber nach meiner Mutter komme. Ich habe auch wie sie später einen sozialen Beruf ergriffen.

So, nun hatte ich diese Fünf im Abschlusszeugnis und fragte mich: Musste das sein? Ich hätte lieber mehr andere Themenfächer, z. B. Geschichte oder Kunst statt Physik vertieft. Oder Deutsch - Diktate habe ich geliebt und (als einzigster) fast immer einen glatten Einser bekommen. Obgleich ich in diesem Fach auch mal einen kleinen Schock für mein junges Leben erhielt: Da ich damals liebend gerne Bücher las, beherrschte ich auch so einige Fremdwörter. Einmal, in einem Aufsatz, verwendete ich mein Wissen - und bekam Punktabzug dafür, "weil ein 15-jähriger solche Worte noch nicht kennen kann". Meine Eltern gingen schnurstracks zum Schulamt und beschwerten sich und ich bekam die Punkte wieder gut geschrieben. Bei dem Lehrer war ich seither aber unten durch.
Oder ich weiß noch, dass wir in Erdkunde mal bestimmt ein Vierteljahr lang über die verschiedenen Klimaverhältnisse in Indien unterrichtet wurden, incl. abschließender Gruppenarbeit, Referat, Plakat, mündlichem Vortrag - ich habe damals mal den Lehrer gefragt, wozu ich das denn unbedingt wissen müsse - seine Antwort: Vielleicht verschlägt es dich irgendwann mal nach Indien? Dann ist es gut für dich zu wissen, auf welches Klima du dich einzustellen hast. Ich habe nie wieder einen Lehrer gefragt, wieso, weshalb, warum... :rolleyes:

Den Sportunterricht fand ich auch schrecklich unnütz - für mich persönlich. Seit Jungs & Mädchen getrennt Sportunterricht bekamen, haben wir Jungs nur noch Fußball gespielt; im Sommer draußen, im Winter in der Halle. Den meisten hat's freilich gefallen, aber ich war und bin nicht fußballbegeistert. Ich hätte lieber Volleyball gespielt oder geturnt. Wenigstens hatte unser damaliger Sportlehrer ein wenig Verständnis - ich musste nicht mitspielen, aber halt anwesend sein (also zuschauen und mich langweilen). Und er hat mir "anständigerweise" immer eine Vier am Schuljahresende gegeben.

Nee, glücklich war ich in der Schule nie wirklich. Vieles, dass ich gerne lernen wollte - aber in der Schule nicht durfte - , musste ich mir selbst beibringen. Vieles, was ich beherrschte - was ich aber in der Schule nicht ausleben durfte - musste ich unterdrücken.
Ich finde schon, Grund-/Hauptfächer müssen sein - Deutsch, Mathe, Englisch, vielleicht auch noch Sport. Aber alles andere - z. B. Musik, Kunst, Physik, Chemie, weitere Fremdsprachen usw. - könnte man anklingen lassen und wenn man feststellt, der/die SchülerIn entwickelt Interesse, Kompetenz, Begeisterung, ihn/sie entsprechen fördern.

Problematisch finde ich auch, dass viele Schüler nach den Prüfungen aus der Schüle entlassen werden und dann gar nichts mit sich anzufangen wissen; sie wissen nicht, was sie arbeiten, lernen, studieren sollen/wollen - eben, weil ihre Kompetenzen nicht gefördert wurden und sie sich dementsprechend selber nicht einschätzen können. Weil sie für die Schule lernten, nicht für's Leben.
Meine damals beste Freundin hat's bis heute nicht gepackt - mehrere Ausbildungen abgebrochen; mehrere Versuche, das Abi nachzuholen abgebrochen. Sie hat so viele Fähigkeiten - sie ist künstlerisch kreativ, sie bastelt gern an Autos rum, sie kann gut mit Tieren, kennt sich unwahrscheinlich in Computer-Sachen aus, sie singt wie eine eins - aber sie weiß nicht, was sie will. Sie hat es nicht gelernt! Sie ist jetzt 31 jahre alt und lebt vom Amt und ist aufgrund ihrer Verzweiflung, nichts im Leben erreicht zuhaben, nutzlos zusein, seit mehreren Jahren in psychologischer Behandlung. Ihre Mittlere Reife hat sie aber mit der Durchschnittsnote 1,8 abgeschlossen und war damals zweitbeste unseres Jahrgangs. Supi... :mad:
Ja, ok, deine hier geäußerten Ansichten sollten und dürften nun nicht Grundlage für unsere Bildungspolitik sein, das wäre fatal.
Dieses ganze Gerede von individuellen Talenten und Interessen, der eine sein gut in Mathe, der andere in Musik, die andere Tanzen, ist Schwachsinn. Wir bzw. die meisten habe ein Interesse am Leben und dann kann ich nun mal nicht sagen, das ist zwar ein bedeutender Bereich z.B. die physikalischen Gesetzmäßigkeiten, aber der interessiert mich nicht und da will ich mich nicht mit beschäftigen, ich habe meine Stärke im Gedichte aufsagen, das reicht. :eek:
Wenn du Physik verstehen würdest, wüsstest du auch, warum es deiner Freundin so geht, wie es ihr geht.
Sie genauso wie du, genauso wie ich, ist ein spezifische und einzigartige Anordnung von Atomen, es gibt verschiedene Teilchenströme im unserem Körper (und darüber hinaus), die uns bestimmen. Über die Aufrechterhaltung einer bestimmten atomaren Anordnung und von Teilchenströmen gibt es nichts, was der Mensch tun müsste. Er kann ausgehend von den sehr starken Antriebskräften Liebe und Neugier Verschiedenes tun, was Menschen gängiger Weise als sinnvoll erachten. Ob er das tatsächlich tut, ist der Natur herzlich egal und die Gesellschaft nimmt das auch kaum zur Kenntnis. Wer die Antriebskräfte Liebe und Neugier nicht aus sich selbst heraus aktivieren kann, um irgendwas (nach Allgemeinen Dafürhalten) Sinnvolles zu tun, wird immer ziemlich verloren dastehen.
Libertas veritasque.
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Boraiel hat geschrieben:(06 May 2017, 19:27)

Ich finde das sehr sinnvoll, insbesondere in der Oberstufe. Die Natur richtet sich nun mal nicht nach Einteilungen der Menschen. Physik kommt doch gar nicht ohne Mathematik aus, Chemie nicht ohne Physik, Biologie nicht ohne Chemie, Informatik nicht ohne Mathematik. Was soll ich mit Mathematik, wenn ich diese nicht an physikalischen Beispielen anwenden kann? Wie soll ich die heutige Politik verstehen, wenn ich nichts über die Vergangenheit weiß?
Also ich halte das für eine ganz hervorragende Idee, allerdings auch für schwierig umsetzbar.
Ich halte es nicht für sinnvoll alles mit allem zu verbinden. Die Schule sollte Grundlagen vermitteln. Derer kann der Schüler sich dann bei Ausbildung/Studium bedienen. Es laufen jetzt schon zu viele rum denen die Basics fehlen die ich als Ausbilder erwarte.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
JensRock

Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von JensRock »

Klingt nach einem spannenden Konzept. Skandinavien ist da eh immer vorne dabei!
Uffhausen
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Re: Finnland schafft Schulfächer ab. Sinnvoll?

Beitrag von Uffhausen »

Boraiel hat geschrieben:(06 May 2017, 19:50)
Dieses ganze Gerede von individuellen Talenten und Interessen, der eine sein gut in Mathe, der andere in Musik, die andere Tanzen, ist Schwachsinn.
Schwachsinn? Also ein Schüler, der sich bspw. in Fremdsprachen höllisch schwer tut, aber dagegen bspw. in wissenschaftlichen Fächern glänzt; oder eine Schülerin, die aufgrund ihrer körperlichen Ausmaße schlecht in sportlichen Fächern ist, dagegen aber in musischen Fächern brilliert - alles Schwachsinn?

Boraiel hat geschrieben:(06 May 2017, 19:50)
Wir bzw. die meisten habe ein Interesse am Leben und dann kann ich nun mal nicht sagen, das ist zwar ein bedeutender Bereich z.B. die physikalischen Gesetzmäßigkeiten, aber der interessiert mich nicht und da will ich mich nicht mit beschäftigen, ich habe meine Stärke im Gedichte aufsagen, das reicht. :eek:
Man könnte die Schüler ja in die jeweiligen (Neben-)Fächer zumindest einführen (Pflichtfach); wenn sie Interesse oder Talent zeigen, dann kann diese vertiefen (Wahlfach).
Boraiel hat geschrieben:(06 May 2017, 19:50)
Wenn du Physik verstehen würdest, wüsstest du auch, warum es deiner Freundin so geht, wie es ihr geht.
Aha.
Boraiel hat geschrieben:(06 May 2017, 19:50)
Wer die Antriebskräfte Liebe und Neugier nicht aus sich selbst heraus aktivieren kann, um irgendwas (nach Allgemeinen Dafürhalten) Sinnvolles zu tun, wird immer ziemlich verloren dastehen.
Aktivierung von Liebe und Neugier sind keine Bestandteile in schulischen Lehrplänen. Bewertung via Noten nimmt auch keinerlei Rücksicht auf jeweilige menschliche Liebe und Neugier.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
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