Schulpolitik in BaWü

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Sigmaalpha

Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Sigmaalpha »

Es gibt eine neue Studie über Schulleistungen in den einzelnen Bundesländern. Im Fach Deutsch schneidet Baden-Württemberg schlecht ab; die Werte von 2015 sind deutlich schlechter als die von 2009. Liegt das an der grün-roten Landesregierung, die von rechts gerne wegen ideologiegetriebener Schulpolitik (Stichwort Frühsexualisierung) kritisiert wird?

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/b ... 2/1iw8goi/
https://www.iqb.hu-berlin.de/institut/bt/BT2015/Bericht
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MoOderSo
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von MoOderSo »

Sigmaalpha hat geschrieben:(28 Oct 2016, 16:40)Im Fach Deutsch schneidet Baden-Württemberg schlecht ab; die Werte von 2015 sind deutlich schlechter als die von 2009.
Das nennt man wohl "Profil schärfen".
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Laertes
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Laertes »

Wie es scheint verspielt grün-rote Bildungspolitik auf jeden Fall schon mal die Zukunft unserer Kinder. Lieber alle gleich doof und ungebildet als, dass man sich nachsagen lässt, im Ländle hinge der Bildungserfolg von der sozialen Schicht ab.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article159120177/Dramatischer-Niedergang-der-Schulbildung-in-Baden-Wuerttemberg.html hat geschrieben:2009 war Baden-Württemberg in allen Kompetenzen noch Spitzenreiter zusammen mit Bayern. Nun haben die ostdeutschen Länder und der Norden, vor allem Schleswig-Holstein, das Land überholt. Das stellt den Schulreformen der vergangenen Jahre unter der Regierung von Grünen und SPD ein desaströses Zeugnis aus. Grün-Rot legte den Fokus vor allem auf die Einführung der Gemeinschaftsschule.
Ich finde es auch inakzeptabel, dass begabte Kinder aus einkommensschwachen Elternhäusern nicht entsprechend gefördert weren, während unbegabte Kinder aus vermögenden Haushalten dieses Manko durch Privatunterricht ausgleichen können. Eine totale Verschwendung von Ressourcen und Garantie für die nächste Generation unfähiger Vorstandsvorsitzender und Politiker. Aber wie kann man auf die Idee kommen, dass Gleichmacherei und Senkung der Bildungsstandards hier das Blatt zum Besseren wenden?
Zuletzt geändert von Laertes am Sa 29. Okt 2016, 09:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Sigmaalpha »

Laertes hat geschrieben: Ich finde es auch inakzeptabel, dass begabte Kinder aus einkommensschwachen Elternhäusern nicht entsprechend gefördert weren, während unbegabte Kinder aus vermögenden Haushalten dieses Manko durch Privatunterricht ausgleichen können. Eine totale Verschwendung von Ressourcen und Garantie für die nächste Generation unfähiger Vorstandsvorsitzender und Politiker.
Dabei besteht doch in Deutschland wesentlich mehr Chancengleichheit als beispielsweise in den USA...
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Kibuka
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Kibuka »

Dazu passt dieser Kommentar.
Grün-Rot ruiniert ein gutes Schulsystem

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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von HerrSchmidt »

Was genau ist eigentlich das Kompetenzfeld „Zuhören“?
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von CaptainJack »

Sigmaalpha hat geschrieben:(28 Oct 2016, 16:40)

Es gibt eine neue Studie über Schulleistungen in den einzelnen Bundesländern. Im Fach Deutsch schneidet Baden-Württemberg schlecht ab; die Werte von 2015 sind deutlich schlechter als die von 2009. Liegt das an der grün-roten Landesregierung, die von rechts gerne wegen ideologiegetriebener Schulpolitik (Stichwort Frühsexualisierung) kritisiert wird?

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Jaklar liegt es daran! Es hat alles wunderbar funktioniert, BW war mit an der Spitze .... bis die Grünen mit ihren genialen Experimenten kamen! :mad2:
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Letzter-Mohikaner »

Als Vater einer 8-jährigen Tochter, welche in Ba-Wü zur Schule geht, bin ich stinksauer. Diese Bildungspolitik macht Kinder zu Versuchskaninchen und Opfern verfehlter Experimente. Selbst wenn man irgendwann auf den Trichter kommt, dass es ein Fehler war...mindestens eine Schülergerneration wurde dadurch verkorkst.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von CaptainJack »

Letzter-Mohikaner hat geschrieben:(29 Oct 2016, 13:38)

Als Vater einer 8-jährigen Tochter, welche in Ba-Wü zur Schule geht, bin ich stinksauer. Diese Bildungspolitik macht Kinder zu Versuchskaninchen und Opfern verfehlter Experimente. Selbst wenn man irgendwann auf den Trichter kommt, dass es ein Fehler war...mindestens eine Schülergerneration wurde dadurch verkorkst.
Wir Baden-Württemberger haben uns über Personenkult reinlegen lassen. Unverzeihlich!
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Yossarian »

Die Tochter einer Feundin ist von einem BaWü Gymnasium auf ein bayrisches gewechselt dieses Schuljahr. Kulturschock^^
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Letzter-Mohikaner »

Yossarian hat geschrieben:(29 Oct 2016, 14:02)

Die Tochter einer Feundin ist von einem BaWü Gymnasium auf ein bayrisches gewechselt dieses Schuljahr. Kulturschock^^
Wenn es mir beruflich möglich wäre, würde ich auch, der Zukunft meiner Tochter zuliebe, aufs Land in Bayern ziehen. Bayern ist eines der letzten Bundesländer in denen Sozen und Grüne noch nicht die Bildung zugrunde gerichtet haben.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Cat with a whip »

Sigmaalpha hat geschrieben:(28 Oct 2016, 16:40)

Liegt das an der grün-roten Landesregierung...
Kaum, denn die unter Grün-Rot neu gegründeten Gemeinschaftsschulen nahmen an dem aktuellen Leistungsvergleich ja gar nicht teil. Lesen sie nicht selbst ihre verlinkten Texte? Und derzeit regieren Grüne-CDU.

Das könnten die Anzeichen für die mangelhafte Personalausstattung und Einsparungen im Schulbetrieb sein die noch von der Vorgängerregierung CDU-FDP (Mappus/Goll), also vor 2009 eingeleitet wurde. Diese hatte ein großes Finanzloch hinterlassen und Bildungspolitik ist nunmal Landespolitik.

Die Probleme schufen somit noch Altlasten der Vorgängerregierungen und sofern sich die Grünen nicht den Lehrmangel angehen wird es zum Problem der Grünen.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Letzter-Mohikaner »

Cat with a whip hat geschrieben:(29 Oct 2016, 14:29)

Kaum, denn die unter Grün-Rot neu gegründeten Gemeinschaftsschulen nahmen an dem aktuellen Leistungsvergleich ja gar nicht teil. Lesen sie nicht selbst ihre verlinkten Texte? Und derzeit regieren Grüne-CDU.

Das könnten die Anzeichen für die mangelhafte Personalausstattung und Einsparungen im Schulbetrieb sein die noch von der Vorgängerregierung CDU-FDP (Mappus/Goll), also vor 2009 eingeleitet wurde. Diese hatte ein großes Finanzloch hinterlassen und Bildungspolitik ist nunmal Landespolitik.

Die Probleme schufen somit noch Altlasten der Vorgängerregierungen und sofern sich die Grünen nicht den Lehermangel angehen wird es zum Problem der Grünen.
Selbst mit ausreichend Lehrern... Es geht um die Inhalte, die vermittelt werden, und die an die Schüler gestellten Anforderungen. Die Latte wird schließlich immer tiefer gelegt...
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Fuerst_48 »

Letzter-Mohikaner hat geschrieben:(29 Oct 2016, 14:39)

Selbst mit ausreichend Lehrern... Es geht um die Inhalte, die vermittelt werden, und die an die Schüler gestellten Anforderungen. Die Latte wird schließlich immer tiefer gelegt...
...und noch immer finden welche den Weg UNTER der Latte durch. Und schuld sind die Lehrkräfte, niemals die Schüler, oder die Eltern. Wie auch ??
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Cat with a whip »

Es geht um die Inhalte, die vermittelt werden
Zeigt dass sie sich nicht mit dem Gegenstand des Diskssionsstrangs befasst haben. Die diesjährig beanstandeten Schwächen lagen in Rechtsschreibung und Mathematik und nicht im inhaltlichen Lernstoff.

Ausserdem:
Die Verschlechterungen hätten sich bereits vor dem Jahr 2010 abgezeichnet, sagte Stoch, der von Januar 2013 bis Mai 2016 Kultusminister war.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... f033d.html

Offenbar hat man bereits unter CDU/FDP ein strukturelles Problem in der Bildungspolitik geschaffen und es weiter verschleppt. Dennoch sind die Schulen und die Leistungen im Vergleich gut.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Fuerst_48 »

Cat with a whip hat geschrieben:(29 Oct 2016, 16:30)

Zeigt dass sie sich nicht mit dem Gegenstand des Diskssionsstrangs befasst haben. Die diesjährig beanstandeten Schwächen lagen in Rechtsschreibung und Mathematik und nicht im inhaltlichen Lernstoff.

Ausserdem:


http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... f033d.html

Offenbar hat man bereits unter CDU/FDP ein strukturelles Problem in der Bildungspolitik geschaffen und es weiter verschleppt. Dennoch sind die Schulen und die Leistungen im Vergleich gut.
Bayern und BAWÜ liegen insgesamt besser als der Rest Deutschlands. Aber auf Lorbeeren ausruhen, das geht nicht!!
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Cat with a whip »

Fuerst_48 hat geschrieben:(29 Oct 2016, 16:33)

Bayern und BAWÜ liegen insgesamt besser als der Rest Deutschlands. Aber auf Lorbeeren ausruhen, das geht nicht!!
Und was haben Sie inhaltlich beizutragen ausser seichte Lebensweisheiten?
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Fuerst_48 »

Cat with a whip hat geschrieben:(29 Oct 2016, 16:38)

Und was haben Sie inhaltlich beizutragen ausser seichte Lebensweisheiten?
Ich war 35 Jahre an der "pädagogischen Front". Daraus folgt, dass ich weiß, wovon ich rede. Und ihre unqualifizierten Anschüttereien stecken sie Naseweis sich dorthin, wo die Sonne NIE hinscheint. Okay?!
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Letzter-Mohikaner »

Cat with a whip hat geschrieben:(29 Oct 2016, 16:30)

Zeigt dass sie sich nicht mit dem Gegenstand des Diskssionsstrangs befasst haben. Die diesjährig beanstandeten Schwächen lagen in Rechtsschreibung und Mathematik und nicht im inhaltlichen Lernstoff.

Ausserdem:


http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... f033d.html

Offenbar hat man bereits unter CDU/FDP ein strukturelles Problem in der Bildungspolitik geschaffen und es weiter verschleppt. Dennoch sind die Schulen und die Leistungen im Vergleich gut.
Rechtschreibung und Mathematik sind für mich genauso Inhalte/Fähigkeiten die vermittelt werden bzw eben nicht. Wenn man heutzutage mancherorts Kinder lieber schreiben lässt wie sie wollen anstatt auf Fehler hinzuweisen, diese zu korrigieren und auch negativ zu benoten...dann kommt eben eine Schwäche bei der Rechtschreibung dabei raus.

Die pädagogischen Konzepte von vor 30 Jahren mögen vielleicht nicht so hip,weniger politisch korrekt, leistungsbetonter und wertender gewesen sein. Doch zumindest haben die Schüler etwas mitnehmen können.

Heute möchte man ja am liebsten auf Noten verzichten um nur keinen Schüler abzuwerten. Leistung, Konkurrenz...alles Pfui. Nach Möglichkeit sollen alle ihr Abitur schaffen und studieren, also senkt man Standards und Anforderungen.

Meine Eltern haben noch die meisten meiner Aufsatzhefte, Klassenarbeiten, Übungshefte und einige Schulbücher meiner Schulzeit aufgehoben...interessant mit denen meiner Tochter zu vergleichen was Anforderungen und Inhalte angeht. Ich habe im übrigen 2000 Abitur gemacht.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von frems »

Kibuka hat geschrieben:(29 Oct 2016, 00:55)

Dazu passt dieser Kommentar.



Erinnert an Bremen und Berlin. Da wurde auch ganze Arbeit von den Linken geleistet.
Eher nicht, ein Stadt-Umland-Gefälle ist eher die Regel statt die Ausnahme. Aber soweit können manche nicht denken. Was haben die Linken eigentlich in Schleswig-Holstein angestellt (http://www.spiegel.de/lebenundlernen/sc ... 18576.html)? Warum sind bei "Hörvertehen Englisch" die schlechtesten Länder überwiegend CDU-geführt (Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt etc.)? Fragen über die Fragen, deren Antworten man im Bericht im Nu herausfinden kann, aber es wohl nie getan hat. Man will sich ja nicht mehr weiterbilden. ;)
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Sigmaalpha »

Cat with a whip hat geschrieben:Kaum, denn die unter Grün-Rot neu gegründeten Gemeinschaftsschulen nahmen an dem aktuellen Leistungsvergleich ja gar nicht teil.
Das ist richtig. Allerdings scheint das Land die Schulreformen sehr engagiert durchgeführt zu haben und hat die anderen Schulformen schleifen lassen. Diese Begründung aus einem WON-Artikel klingt plausibel: "Zudem wurde dieser Schulform alle Aufmerksamkeit zuteil. Sie erhielt mehr Lehrerstellen, mehr Geld und – das ist wohl der entscheidende Punkt – das Recht auf Zukunft. Die anderen, bis hin zum Gymnasium, mussten damit leben, nur noch geduldet zu sein, ja im schlimmsten Fall Fusionsmasse zu werden."

https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... ystem.html
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Gilmoregirl »

Kindern scheint es heutzutage nicht zumutbar zu sein, dass sie Fehler machen und dass diese auch korrigiert werden sollten. Die Kinder glauben, sie machen alles richtig und wenn Marvin in der 3. Klasse schon den Strift richtig herum hält, gibts ein Feuerwerk. Das führt dazu, das die "Helden" von morgen denken, Wunder was sie können und werden sie einst ins Leben entlassen, sind es die Ausbildungsabbrecher bzw. ihre Krone auf ihrem Kopf gerät schon ins Wanken, wenn sie mal ne halbe Überstunde machen müssen.
Ich sehe schwarz...auch für die Bundesländer, die bisher gut abschnitten.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von frems »

Gilmoregirl hat geschrieben:(29 Oct 2016, 21:27)

Kindern scheint es heutzutage nicht zumutbar zu sein, dass sie Fehler machen und dass diese auch korrigiert werden sollten. Die Kinder glauben, sie machen alles richtig und wenn Marvin in der 3. Klasse schon den Strift richtig herum hält, gibts ein Feuerwerk. Das führt dazu, das die "Helden" von morgen denken, Wunder was sie können und werden sie einst ins Leben entlassen, sind es die Ausbildungsabbrecher bzw. ihre Krone auf ihrem Kopf gerät schon ins Wanken, wenn sie mal ne halbe Überstunde machen müssen.
Ich sehe schwarz...auch für die Bundesländer, die bisher gut abschnitten.
Früher war alles besser.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Gilmoregirl »

frems hat geschrieben:(29 Oct 2016, 21:31)

Früher war alles besser.

Das wollte ich damit nicht sagen...aber ich bin nun mal 32 Jahre im Beruf, es hat sich viel gewandelt...so wie wir auch schon anders waren als unsere Eltern & Großeltern...Etliches ist gut, aber eben nicht alles. Unsere Kinder von heute sind selbstbewusster geworden, kuschen nicht mehr vor den Erwachsenen, haben Mitspracherecht in Dingen, die sie was angehen: zB wie soll der Schulhof gestaltet werden und welche Spielplatzregeln stellen wir auf. Doch denke auch mal zurück: haben uns Misserfolge traumatisiert oder eher angespornt?
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Cat with a whip
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Cat with a whip »

Sigmaalpha hat geschrieben:(29 Oct 2016, 20:58)

Das ist richtig. Allerdings scheint das Land die Schulreformen sehr engagiert durchgeführt zu haben und hat die anderen Schulformen schleifen lassen.
Wie ich auf der ersten Seite schon sagte wurden Mittel gekürzt. Wenn die Reform nix kosten soll fällt woanders eben was weg. Die SPD war im Ländle die Partei die hier gerne mehr Geld in die Hand genommen hätte. Die anderen Köche die die Suppe versalzten waren eben die CDU und Grüne. Letztendlich dürfen sich diejenigen die Schuld geben die im Ländle CDU und Grüne wählten.

Man sieht ja nun recht klar in der Experimentierküche "Bildungspolitik", dass Geld keine zu vernachlässigende Größe ist und das selektierende und exkludierende Schulsystem an sich keinen Mehrwert hat. So schnell können ideologische Fundamente wegbröseln. Aber wer nichtmal das jetzt erkennen will der soll weiter in seinem Irrglauben verharren, die Zeit wird auch über ihn spurlos hinweggehen.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Cobra9 »

An der Bildung zu sparen ist der falsche Weg. Aber auch der einfachste leider
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Postfach »

Letzter-Mohikaner hat geschrieben:(29 Oct 2016, 14:39)

Selbst mit ausreichend Lehrern... Es geht um die Inhalte, die vermittelt werden, und die an die Schüler gestellten Anforderungen. Die Latte wird schließlich immer tiefer gelegt...
Die Einführung, dass Eltern und/oder Kinder nach der Grundschule selbstständig und unabhängig von der Empfehlung (Schulnotendurchschnitt) der Grundschule entscheiden können, welche Schule sie besuchen hat zu diesen Missständen geführt !
Bei meiner Fußballmannschaft (U14), besuchen inzwischen 90 % das Gymnasium, obwohl davon mindestens die Hälfte vollkommen überfordert ist.
In vielen Fällen entscheiden 9 Jährige selbststsändig, auf welche Fortführende Schule sie gehen möchten, oder einige hochmotivierte Eltern können Ihren
eigenen Nachwuchs anscheinend nicht richtig einschätzen (?!)
Für mich ist dies nicht nachvollziehbar ...
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von frems »

Gilmoregirl hat geschrieben:(29 Oct 2016, 22:26)

Das wollte ich damit nicht sagen...aber ich bin nun mal 32 Jahre im Beruf, es hat sich viel gewandelt...so wie wir auch schon anders waren als unsere Eltern & Großeltern...Etliches ist gut, aber eben nicht alles. Unsere Kinder von heute sind selbstbewusster geworden, kuschen nicht mehr vor den Erwachsenen, haben Mitspracherecht in Dingen, die sie was angehen: zB wie soll der Schulhof gestaltet werden und welche Spielplatzregeln stellen wir auf. Doch denke auch mal zurück: haben uns Misserfolge traumatisiert oder eher angespornt?
Die Leistungen steigen seit Jahrzehnten. Kein Grund zu jammern. Eher sollte man darüber nachdenken, ob man die Schüler nicht mit seinen Ansprüchen als überalterte Gesellschaft am Ende überfordert. Dass Bildungsflüchtlinge sich selektiv an Überschriften in der Boulevard-Presse reiben, lässt sich nie vermeiden.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Gilmoregirl »

frems hat geschrieben:(31 Oct 2016, 12:24)

Die Leistungen steigen seit Jahrzehnten. Kein Grund zu jammern. Eher sollte man darüber nachdenken, ob man die Schüler nicht mit seinen Ansprüchen als überalterte Gesellschaft am Ende überfordert. Dass Bildungsflüchtlinge sich selektiv an Überschriften in der Boulevard-Presse reiben, lässt sich nie vermeiden.
Ist die Jugend wirklich überfordert?
Okay, wenn ich sehe, dass in den Lehrplänen länger auf Griechen & Römer herum geritten wird als auf deutsche Geschichte und das mal übertrage auf andere Fächer , muss dort sicher jede Menge Ballast abgeworfen werden, damit aktuellere und wichtigere Inhalte vermittelt werden.
Trotzdem sehe ich, dass viele Kinder, die den Schuleingangstest bestehen, in der 1. Klasse bereits überfordert sind obwohl sie heutzutage weniger abverlangt bekommen als noch vor 25 Jahren.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von frems »

Gilmoregirl hat geschrieben:(31 Oct 2016, 16:51)

Ist die Jugend wirklich überfordert?
Okay, wenn ich sehe, dass in den Lehrplänen länger auf Griechen & Römer herum geritten wird als auf deutsche Geschichte und das mal übertrage auf andere Fächer , muss dort sicher jede Menge Ballast abgeworfen werden, damit aktuellere und wichtigere Inhalte vermittelt werden.
Trotzdem sehe ich, dass viele Kinder, die den Schuleingangstest bestehen, in der 1. Klasse bereits überfordert sind obwohl sie heutzutage weniger abverlangt bekommen als noch vor 25 Jahren.
Schon komisch, dass man ihnen angeblich weniger abverlangt und sie trotzdem in allen Altersklassen seit 20, 25 Jahren immer besser in Vergleichstests abschneiden, deren Anforderungen nicht sinken. Aber über eine dumme Jugend haben sich ja bekanntlich auch schon die alten Griechen und Römer echauffiert. :|
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Kibuka »

frems hat geschrieben:(31 Oct 2016, 16:55)

Aber über eine dumme Jugend haben sich ja bekanntlich auch schon die alten Griechen und Römer echauffiert. :|
Die Jugend wird nicht dümmer. Nur die deutschen Abschlüsse werden es!
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von frems »

Kibuka hat geschrieben:(31 Oct 2016, 20:23)

Die Jugend wird nicht dümmer. Nur die deutschen Abschlüsse werden es!
Wohl kaum. Wenn die Schüler heute besser sind, steigt erstmal die Wertigkeit. Dass ein Studium heute nicht mehr mit behördlicher Willkür zur Exklusivität verdonnert wird, mag den gesellschaftlichen Wert für die alten Inhaber sicherlich senken. Aber wir können es uns nicht leisten, auf die Ressource Bildung in Deutschland zu verzichten.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Laertes »

frems hat geschrieben:(31 Oct 2016, 16:55)

Schon komisch, dass man ihnen angeblich weniger abverlangt und sie trotzdem in allen Altersklassen seit 20, 25 Jahren immer besser in Vergleichstests abschneiden, deren Anforderungen nicht sinken.
Hast dazu bitte mal eine Quelle? Danke.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von frems »

Laertes hat geschrieben:(31 Oct 2016, 23:16)

Hast dazu bitte mal eine Quelle? Danke.
Lies Dir doch die Studie im Eingangsbericht durch, such nach der Iglu-Studie, nach FIMS/TIMSS oder der Entwicklung der PISA-Tests. Das sieht im Trend überall so aus: http://www.bpb.de/cache/images/1/174551 ... .jpg?1C46F

Das ist doch leicht herauszufinden, wenn man nicht der Generation Bildungskatastrophe (Schulzeit zwischen späten 60ern und frühen 80ern) angehört. :|
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Laertes »

frems hat geschrieben:(31 Oct 2016, 23:24)
Lies Dir doch die Studie im Eingangsbericht durch, such nach der Iglu-Studie, nach FIMS/TIMSS oder der Entwicklung der PISA-Tests.
Schade, dass du keine Quelle lieferst zu deiner Behauptung, dass deutsche Schüler 'seit 25 Jahren in allen Altersklassen immer besser abschneiden in gleichbleibenden/vergleichbaren Tests'. Hätte mich tatsächlich interessiert und positiv überrascht.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von frems »

Laertes hat geschrieben:(01 Nov 2016, 07:40)

Schade, dass du keine Quelle lieferst zu deiner Behauptung, dass deutsche Schüler 'seit 25 Jahren in allen Altersklassen immer besser abschneiden in gleichbleibenden/vergleichbaren Tests'. Hätte mich tatsächlich interessiert und positiv überrascht.
Schade, dass Du die genannten Quellen nicht nachschlagen kannst/willst. Hätte mich bei einem Konservativen positiv überrascht, wenn er in der Lage wäre, mit Quellen eigenständig umzugehen.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Misterfritz »

da hat man in BaWü bei den schülertest schlechter abgeschnitten und schon hat man eine lösung gefunden:
Grundschulen in Baden-Württemberg
Englisch und Französisch auf dem Prüfstand
Sollen Kinder in Baden-Württemberg weiterhin schon in der Grundschule Englisch oder Französisch lernen? Der frühe Fremdsprachenunterricht steht offenbar auf dem Prüfstand.

:rolleyes:
statt dass sie den religionsunterricht abschaffen und in der freigewordnen zeit mehr deutsch und mathe unterrichten, wollen sie den fremdsprachenunterricht runterfahren oder ganz aus der grundschule verbannen. haben die noch alle latten am zaun?
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(31 Oct 2016, 21:15)

Wohl kaum. Wenn die Schüler heute besser sind, steigt erstmal die Wertigkeit. Dass ein Studium heute nicht mehr mit behördlicher Willkür zur Exklusivität verdonnert wird, mag den gesellschaftlichen Wert für die alten Inhaber sicherlich senken. Aber wir können es uns nicht leisten, auf die Ressource Bildung in Deutschland zu verzichten.
Vermutlich haben Sie beide Recht! Wenn vor vielen Jahrzehnten grob abgeschätzt jeder zehnte Jugendliche eine gymnasiale Schulbildung bis zum Abitur durchlief, so erreichen heute durch eine Vielfalt von Bildungsgängen über 50% der jungen Leute diesen Abschluß. Bestimmt war es früher so, daß auch weniger leistungsfähige Schüler dieses Ziel erreichen konnten, wenn Eltern ihren Ehrgeiz und ihr Standesbewußtsein darauf richteten. Die Regel war das aber sicher auch nicht. Heute spielt dieser gesellschaftliche Ehrgeiz die geringere Rolle, aber ganz sicher wird man bei der großen Vielfalt der Bildungsgänge am Ende doch Abstriche machen müssen, was das erreichbare Optimum betrifft. Die Nachfrage auf der Seite der Gesellschaft/Arbeitswelt ist nicht zu leugnen; da kann man sich schon gar nicht leisten, eine große Zahl von Schülern ohne diesen Abschluß ins Berufsleben zu entlassen.

Am Ende des Weges wird sich zeigen, ob die verfügbare graue Masse im Schädel unserer jungen Menschen groß und leistungsfähig genug sein wird, um im internationalen Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte und der Forschungsstandorte bestehen zu können. Selbstverständlich könnte man sich fragen, ob das systematische Aussieben von besonders leistungsfähigen jungen Leuten nicht zu geringeren Kosten zur erhofften Wettbewerbsfähigkeit geführt hätte. Aber aus meiner Sicht ist diese Betrachtung viel zu sehr auf wirtschaftliche Nützlichkeit gerichtet; gute Bildung auch auf mittlerer Leistungsfähigkeit schafft das Umfeld für weitere anspruchsvolle Beschäftigung und Zuarbeit zu den Spitzenleistern... und obendrein auch einen Ausgangspunkt für sogenannte Spätentwickler, die erst in der beruflichen Herausforderung zu Spitzenleistung auflaufen.

Unsere ins "Gestern" verliebten Teilnehmer sollten sich klar machen, daß heute vermutlich 4 von 5 Deutschen der jüngeren Generation sich leidlich in der Weltsprache Englisch verständigen können, sie dadurch Zugang zu einer ungeheuren Wissensbasis erlangen. Früher konnte der Hochgebildete sich in altgriechische Texte vertiefen und viele lateinische Sprüche herbeten. Nun ja, die verfügbaren wissenschaftlichen Werke waren eben ganz überwiegend in dieser Weltsprache verfaßt. Sie war aber nur 5% bis 10% der Zeitgenossen zugänglich.

Man sollte sich also nicht von Massentests wie PISA irre machen lassen; so erfreulich ein gutes Abschneiden in Vergleichstests am Ende sein wird: Diese Masse entscheidet mit Sicherheit nicht den internationalen Wettbewerb der Spitzenkräfte. Ich vermute auch, daß gerade an dieser Schraube "Begabtenförderung" aus dieser Erkenntnis heraus gedreht wird. So habe ich zuletzt Verlautbarungen der Bundesministerin für Bildung verstehen wollen ;) .
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(28 Dec 2016, 20:08)

da hat man in BaWü bei den schülertest schlechter abgeschnitten und schon hat man eine lösung gefunden:
Grundschulen in Baden-Württemberg
Englisch und Französisch auf dem Prüfstand
Sollen Kinder in Baden-Württemberg weiterhin schon in der Grundschule Englisch oder Französisch lernen? Der frühe Fremdsprachenunterricht steht offenbar auf dem Prüfstand.

:rolleyes:
statt dass sie den religionsunterricht abschaffen und in der freigewordnen zeit mehr deutsch und mathe unterrichten, wollen sie den fremdsprachenunterricht runterfahren oder ganz aus der grundschule verbannen. haben die noch alle latten am zaun?
Ihren Schlußsatz kann ich ohne lange Bedenken unterstützen. Der Fremdsprachenunterricht in der Weltsprache Englisch kann gar nicht früh genug beginnen; und daß man sich in BaWü mit Französisch abmüht, das ist doch schon aufgrund der Nachbarschaft zu Frankreich fast eine Selbstverständlichkeit. Wenn schon Straffung des vermittelten Schulwissens, dann doch wohl dort, wo die Vertiefung mehr vom persönlichen Interesse des Einzelnen abhängt.

Bei der Schwäche im Deutschen rächt sich vielleicht die Grundhaltung, daß man in BaWü alles kann, außer Hochdeutsch. Schade eigentlich, nachdem diese Region doch so viele Dichter und Denker höchster Leistung hervor gebracht hatte. Aber in der Mathematik schwächeln, das ist nicht nur schade, das wäre ein Skandal. Hoffen wir also, daß die Vergleichsgruppen aufgeholt haben, und daß in BaWü die Leistungsfähigkeit nur nicht weiter angewachsen ist.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Marmelada »

Cat with a whip hat geschrieben:(29 Oct 2016, 14:29)

Kaum, denn die unter Grün-Rot neu gegründeten Gemeinschaftsschulen nahmen an dem aktuellen Leistungsvergleich ja gar nicht teil. Lesen sie nicht selbst ihre verlinkten Texte? Und derzeit regieren Grüne-CDU.

Das könnten die Anzeichen für die mangelhafte Personalausstattung und Einsparungen im Schulbetrieb sein die noch von der Vorgängerregierung CDU-FDP (Mappus/Goll), also vor 2009 eingeleitet wurde. Diese hatte ein großes Finanzloch hinterlassen und Bildungspolitik ist nunmal Landespolitik.

Die Probleme schufen somit noch Altlasten der Vorgängerregierungen und sofern sich die Grünen nicht den Lehrmangel angehen wird es zum Problem der Grünen.
Und der Lehrermangel ist noch viel älter. Meine komplette Schulzeit verbrachte ich in Baden-Württemberg im 20. Jahrhundert, also unter CDU pur. Stundenausfall war Alltag und nicht Ausnahme.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(28 Dec 2016, 22:47)
Aber in der Mathematik schwächeln, das ist nicht nur schade, das wäre ein Skandal. Hoffen wir also, daß die Vergleichsgruppen aufgeholt haben, und daß in BaWü die Leistungsfähigkeit nur nicht weiter angewachsen ist.
Kommt halt drauf an, was da heute wichtig ist. Vielleicht tun sich heute mehr Schüler damit schwer, Brüche per Hand auszurechnen, während sie ihrem Informatiklehrer beim Umgang mit EDV-Anwendungen Nachhilfe geben. Was nun wichtiger/besser ist, ist schwierig zu ermitteln.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(29 Dec 2016, 14:00)

Kommt halt drauf an, was da heute wichtig ist. Vielleicht tun sich heute mehr Schüler damit schwer, Brüche per Hand auszurechnen, während sie ihrem Informatiklehrer beim Umgang mit EDV-Anwendungen Nachhilfe geben. Was nun wichtiger/besser ist, ist schwierig zu ermitteln.
Dem kann ich zustimmen, wenn auch mit einigen Bedenken. Ich habe in meinem Leben so viele Veränderungen gerade im täglichen Leben beobachtet... kann man sich heute nur noch schwer klar machen. So könnte ich mir vorstellen, daß die mathematischen Aufgaben meinetwegen mit Taschenrechner bearbeitet werden dürfen, vorausgesetzt die algebraische Lösung ist fehlerfrei.
In der Informatik würde ich erwarten, daß die Anwender wissen, wie etwas funktioniert... etwa "suche x und ersetze x durch y". Aber das wird sicher ein sehr weites Feld... die Lehrer werden das schon beackern!
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Misterfritz »

ich meine aber, in den grundschulen geht es ja erstmal weniger um informatik, sondern hier müssen grundlagen gelegt werden. und da denke ich, dass mathematik (aka schlicht rechnen), deutsch und heranführen an fremdsprachen sowie grundideen von naturwissenschaften wirklich wichtig sind.
wenn ich mir unsere azubis ansehe (die alle in BaWü in angeblich besseren zeiten zur schule gegangen sind und keine schlechten zeugnisse), dann kriege ich das gruseln.
natürlich können die jede form von calculator bedienen, aber sie können nicht abschätzen, ob das ergebnis stimmen könnte oder sie sich evtl. bei der eingabe schlicht vertippt haben. einfacher dreisatz muss fast jedes mal neu erklärt werden.
von rechtschreibung will ich gar nicht erst anfangen.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Vizegott »

Sigmaalpha hat geschrieben:(28 Oct 2016, 16:40)

Es gibt eine neue Studie über Schulleistungen in den einzelnen Bundesländern. Im Fach Deutsch schneidet Baden-Württemberg schlecht ab; die Werte von 2015 sind deutlich schlechter als die von 2009. Liegt das an der grün-roten Landesregierung, die von rechts gerne wegen ideologiegetriebener Schulpolitik (Stichwort Frühsexualisierung) kritisiert wird?

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/b ... 2/1iw8goi/
https://www.iqb.hu-berlin.de/institut/bt/BT2015/Bericht

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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Kibuka »

Vizegott hat geschrieben:(25 Mar 2017, 04:34)

Natürlich liegt das an den grünen.

Seit die kinder nur noch fächer wie z.b. "wir sind bunt " "malen und bastel"" wie tanz ich meinen namen"" und analverkehr" haben geht es berg ab.

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So sieht eben grünlinke "Erfolgspolitik" aus. Ehe der deutsche Michel aufwacht, wird es wieder erst faustdick kommen müssen!
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von pikant »

Kibuka hat geschrieben:(29 Mar 2017, 12:24)

So sieht eben grünlinke "Erfolgspolitik" aus. Ehe der deutsche Michel aufwacht, wird es wieder erst faustdick kommen müssen!
die Bildungsministerin gehoert der CDU an!
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von pikant »

Vizegott hat geschrieben:(25 Mar 2017, 04:34)

Natürlich liegt das an den grünen.

Seit die kinder nur noch fächer wie z.b. "wir sind bunt " "malen und bastel"" wie tanz ich meinen namen"" und analverkehr" haben geht es berg ab.

Aber der wähler wird schon wissen was er tut.
die CDU stellt den Bildungsminister seit Mai 2016 - ist uebrigens eine Frau, die jahrelang unter Oettinger diente und auch glaube 10 Jahre in Stuttgart fuer Bildung und Kultur in der Stadt zustaendig war.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Raskolnikof »

Niedersachsen ist da auch recht fortschrittlich. An unserer Grundschule werden im Sachkunde- oder Biologieunterricht (je nachdem, in welchem Fach Sexualkunde unterrichtet wird) die Schüler aufgefordert , diese Fragebögen auszufüllen. Herausgeber des ersten Zettels ist übrigens die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA). Das gab reichlichen Wirbel als die Schüler nach Hause kamen und ihren Eltern seltsame Fragen stellten. :D
Die Fragezettel werden von Schülern der vierten Klasse ausgefüllt. Schüler islamischen Glaubens werden während dieser Zeit von den pädagogischen Mitarbeitern betreut.

http://fs5.directupload.net/images/170329/9twujpb4.jpg

http://fs5.directupload.net/images/170329/28hqakob.jpg
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von Kibuka »

Raskolnikof hat geschrieben:(29 Mar 2017, 15:26)

Schüler islamischen Glaubens werden während dieser Zeit von den pädagogischen Mitarbeitern betreut.
Aha. Ist ja toll, wenn sich Deutschland wieder im Sinne des Islam verbiegt. Integration findet hierzulande immer mehr mit umgekehrten Vorzeichen statt.
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Re: Schulpolitik in BaWü

Beitrag von frems »

pikant hat geschrieben:(29 Mar 2017, 12:28)

die Bildungsministerin gehoert der CDU an!
Pssst! Bitte keine Fakten. ;)
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