zollagent hat geschrieben:(21 Mar 2018, 11:07)
Korrigier mich, wenn ich falsch liege, aber ich hatte dieses Netzwerkdurchwirkungsgesetz eher als Werkzeug zur Korrektur der Form von Internetkommentaren verstanden, sprich, die Entfernung von Hetze und Hasstiraden. Daß Unternehmen wie Facebook das - wohl in einer Art Trotzreaktion - weit übertreiben, sehe ich auch recht kritisch.
Das hat mit einer Trotzreaktion leider nichts zu tun, es ist eine direkte und vorhergesagte Folge des Gesetzes. Das ist ein systematisches Problem - viel gravierender als diejenigen, die sich nun darüber freuen rechten Hetzern das Maul zu stopfen, zunächst denken würden.
Ich werde als Anbieter BESTRAFT, wenn ich gesetzeswidrige Beiträge NICHT LÖSCHE.
Ich werde als Anbieter NICHT BESTRAFT, wenn ich kritische Beiträge, bei denen nicht sicher ist ob sie gesetzeswidrig sind, LÖSCHE.
Was mache ich also im Falle der kleinsten Rechtsunsicherheit? Richtig - LÖSCHEN! Wieso sollte der Anbieter ein Risiko eingehen? Er darf löschen SO VIEL ER WILL!
Anders formuliert: Löschen darf der Anbieter ALLES. Stehen lassen darf er nur das, für das er selber die Gewähr übernimmt.
Man kann davon ausgehen, dass jeder gemeldete Beitrag, der auch nur im entferntesten anstößig sein könnte, nun von Facebook gelöscht wird. Im einfachsten Fall werden einfach Wortfilter eingesetzt die verdächtige Beiträge aufspüren. Bis dann irgendwann geklärt ist, dass der Beitrag korrekt war ist man zwei Wochen weiter. Dann wird er halt veröffentlicht ... also kein Schaden entstanden, ODER?!?
Ich halte das für einen klassischen Fall von linkem Aktionismus. Es ist ein Gesetz von einem Linken gegen rechte Hetzkommentare - mehr braucht es scheinbar nicht um es durchzuwinken in der heutigen Zeit. Der Inhalt zählt offenbar kaum noch, nur die Intention des Kampfes gegen Rechts.