Zensur und NetzDG

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Alexyessin
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Re: Zensur

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(06 Jun 2017, 10:16)

Probier´s mal bei Google: Die Facebook Falle des Heiko Maas.
Ja, habs gelesen.
Der linksgrüne Mainstream bringt die Meinungsfreiheit in Gefahr.
Blödsinn.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Zensur

Beitrag von CaptainJack »

Alexyessin hat geschrieben:(06 Jun 2017, 10:57)

Ja, habs gelesen.


Blödsinn.
Habe ich das geschrieben?
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Re: Zensur

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(06 Jun 2017, 11:15)

Habe ich das geschrieben?
Das steht in deinem Link. Liest du das nicht vorher durch?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Zensur

Beitrag von CaptainJack »

Alexyessin hat geschrieben:(06 Jun 2017, 11:46)

Das steht in deinem Link. Liest du das nicht vorher durch?
Einen Link kann man trotzdem einstellen, obwohl man nicht jeden Satz punktgenau teilen muss.
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Re: Zensur

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(06 Jun 2017, 12:13)

Einen Link kann man trotzdem einstellen, obwohl man nicht jeden Satz punktgenau teilen muss.
Das ist aber die Quintessenz aus diesem Link. Also?
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Re: Zensur

Beitrag von Unité 1 »

Hater gab es schon immer. Heute sind sie vernetzt und schwer bewaffnet. Ihre Geschütze: YouTube, Facebook, Twitter. Seit 18 Monaten werden meine Familie und ich im Netz gezielt unter Beschuss genommen. Das umstrittene NetzDG hat uns eine kurze Atempause verschafft. Doch das eigentliche Problem sitzt woanders.
http://www.gutjahr.biz/2018/01/hatespeech/

Eine eindrückliche Erzählung über die Auswirkungen von Shitstorms und permamenten Hassbotschaften, was der Anlass für das NetzDG war. Der Blogger sieht das übrigens trotzdem selbst kritisch und ist nicht ein unbedingter Befürworter des Gesetzes.
tl;dr:

Das NetzDG ist nicht völlig umsonst. Es zwingt die US-Konzerne, ihrer Verantwortung nachzukommen. Betroffene haben endlich einen Ansprechpartner in Deutschland, ein gewaltiger Fortschritt. Ansonsten schießt das NetzDG weit übers Ziel hinaus und täuscht über das eigentliche Problem hinweg. Den rechtsfreien Raum, den sowohl Justizminister Maas (SPD) als auch Innenminister de Maizière (CDU) in Zusammenhang mit dem Internet so gerne beklagen, haben diese selbst zu verantworten. Gesetze gegen Beleidigung, üble Nachrede oder Verleumdung gibt es schon lange, sie müssten nur endlich auch im Netz angewendet werden.
Ich halte es für wichtig, das in Erinnerung zu rufen. Es geht nicht um die Dumpfbacken der AfNPD bei dem Gesetz, sondern um ganz konkrete krasse Situationen, in denen sich unverhofft jeder /Journalist/Politiker/Aktivist wiederfinden kann.
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
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Welche Maßnahmen gegen Rechte Meinungsmache sind zulässig und legitim? Wo hört Meinungsfreiheit auf?

Beitrag von Sorgenking »

https://www.tagesspiegel.de/themen/repo ... 77514.html

Keine Ahnung ob es dazu schon einen Thread gibt. Ich wollte hier einfach mal die Frage erörtern, wie man mit Rechten Zeitungen und Veranstaltung von denen auf bspw. der Buchmesse umgehen sollte?
Sollte man sie einfach gewähren lassen? Sich auf Diskussionen einlassen, die man meistm, wie im Artikel beschrieben, aufgrund der gegnerischen Taktik (falsch Informationen) verliert oder sollte man dazu beitragen, dass deren Veranstaltung gestört werden?
Haben solche Texte überhaupt etwas mit Meinungsfreiheit zu tuen?

Würde mich mal interessieren, was dazu die Meinungen sind.
Skeptiker

Netzwerkdurchsetzungsgesetz ( NetzDG )

Beitrag von Skeptiker »

Gerade lese ich schockoschendrezkis Beitrag da fällt mir auf, dass dieses Thema hier noch garnicht größer behandelt wurde.
schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Mar 2018, 08:31)
Ganz aktuell übrigens:

http://www.deutschlandfunk.de/netzwerkd ... _id=412176
In Klartext: Deutschland ist eines der weltweiten Vorbilder für eine allumfassende staatliche Überwachung der Bürger im Internet. Soviel zum Thema "Putins Vorbilder".
Wenn ich also richtig informiert bin, dann nimmt der Deutsche Staat Anbieter von Foren (mit entsprechender Größe und kommerzieller Ausrichtung) für Beiträge der Nutzer in Haftung, wenn diese gegen Gesetze verstoßen und der Anbieter diese Inhalte nicht eigenständig sperrt.

Nun, niemand darf gegen Gesetze verstoßen - soweit bin ich einverstanden. Aber ist es nicht Aufgabe von Exekutive und Judikative eine Strafverfolgung durchzuführen?

Kann es sein, dass da jemand übersehen hat, dass die Rechtsunsicherheit der bewertenden Medienanstalten dazu führen könnte, dass möglicherweise einfach etwas mehr abgeschöpft wird? Oder nimmt man das sogar gerne in Kauf?

Erkaufen wir und also unseren Schutz vor rechtswidrigen Inhalten indem wir die Kundgebundsfreiheit kritischer Inhalte opfern?

Ist hier jemand glücklich oder unglücklich mit dem Gesetz? Aus welchen Gründen?

Für diejenigen die das NetzDG nicht kennen, hier der Link:
https://www.bmjv.de/SharedDocs/Gesetzge ... onFile&v=2
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Tom Bombadil
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Re: Netzwerkdurchsetzungsgesetz ( NetzDG )

Beitrag von Tom Bombadil »

Tja, damit meinen deutsche Politiker mal wieder den Stein der Weisen gefunden zu haben, der ihnen die Arbeit abnimmt. War bei den Dublin-Verordnungen ja auch so, bis sie unseren Politikernulpen um die Ohren geflogen sind. Ende bekannt, die Suppe auslöffeln und bezahlen darf wieder der Bürger.
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Re: Netzwerkdurchsetzungsgesetz ( NetzDG )

Beitrag von schokoschendrezki »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Mar 2018, 21:30)

Gerade lese ich schockoschendrezkis Beitrag da fällt mir auf, dass dieses Thema hier noch garnicht größer behandelt wurde.

Wenn ich also richtig informiert bin, dann nimmt der Deutsche Staat Anbieter von Foren (mit entsprechender Größe und kommerzieller Ausrichtung) für Beiträge der Nutzer in Haftung, wenn diese gegen Gesetze verstoßen und der Anbieter diese Inhalte nicht eigenständig sperrt.

Nun, niemand darf gegen Gesetze verstoßen - soweit bin ich einverstanden. Aber ist es nicht Aufgabe von Exekutive und Judikative eine Strafverfolgung durchzuführen?
Exakt. Und genau das ist es, was Netzwerkaktivisten als problematisch ansehen. Eine Privatisierung von Entscheidungen, die eigentlich und nicht ohne Grund in staatliche Behörden gehören, die zur Neutralität verpflichtet sind und die vor allem keinen Gewinninteressen folgen. Der aktuelle Facebook-Skandal macht die Problematik überdeutlich.

Dass der Staat in Form der dem Innenministerium unterstellten Einrichtungen - aus anderen Gründen - selbst als potenzielle Krake anzusehen ist, ist natürlich dennoch richtig. Nur Transparenz führt aus diesem Dilemma heraus. Es muss offen und recherchierbar bleiben, warum bestimmte Inhalte entfernt wurden.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

zollagent hat geschrieben:(21 Mar 2018, 11:07)
Korrigier mich, wenn ich falsch liege, aber ich hatte dieses Netzwerkdurchwirkungsgesetz eher als Werkzeug zur Korrektur der Form von Internetkommentaren verstanden, sprich, die Entfernung von Hetze und Hasstiraden. Daß Unternehmen wie Facebook das - wohl in einer Art Trotzreaktion - weit übertreiben, sehe ich auch recht kritisch.
Das hat mit einer Trotzreaktion leider nichts zu tun, es ist eine direkte und vorhergesagte Folge des Gesetzes. Das ist ein systematisches Problem - viel gravierender als diejenigen, die sich nun darüber freuen rechten Hetzern das Maul zu stopfen, zunächst denken würden.

Ich werde als Anbieter BESTRAFT, wenn ich gesetzeswidrige Beiträge NICHT LÖSCHE.
Ich werde als Anbieter NICHT BESTRAFT, wenn ich kritische Beiträge, bei denen nicht sicher ist ob sie gesetzeswidrig sind, LÖSCHE.
Was mache ich also im Falle der kleinsten Rechtsunsicherheit? Richtig - LÖSCHEN! Wieso sollte der Anbieter ein Risiko eingehen? Er darf löschen SO VIEL ER WILL!

Anders formuliert: Löschen darf der Anbieter ALLES. Stehen lassen darf er nur das, für das er selber die Gewähr übernimmt.

Man kann davon ausgehen, dass jeder gemeldete Beitrag, der auch nur im entferntesten anstößig sein könnte, nun von Facebook gelöscht wird. Im einfachsten Fall werden einfach Wortfilter eingesetzt die verdächtige Beiträge aufspüren. Bis dann irgendwann geklärt ist, dass der Beitrag korrekt war ist man zwei Wochen weiter. Dann wird er halt veröffentlicht ... also kein Schaden entstanden, ODER?!?

Ich halte das für einen klassischen Fall von linkem Aktionismus. Es ist ein Gesetz von einem Linken gegen rechte Hetzkommentare - mehr braucht es scheinbar nicht um es durchzuwinken in der heutigen Zeit. Der Inhalt zählt offenbar kaum noch, nur die Intention des Kampfes gegen Rechts.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Senexx »

Ihr Beitrag beschreibt die Wirkung des Gesetzes gut.

Nicht konform gehe ich in der Annahme, Maas sei lediglich über das Ziel hinausgeschossen, habe unerwünschte Folgen nicht bedacht.

Ich glaube, er war sich dieser Wirkung durchaus bewusst, er wollte genau das bezwecken, die Meinungsfreiheit einschränken.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Teekanne »

Senexx hat geschrieben:(22 Mar 2018, 07:40)

Ihr Beitrag beschreibt die Wirkung des Gesetzes gut.

Nicht konform gehe ich in der Annahme, Maas sei lediglich über das Ziel hinausgeschossen, habe unerwünschte Folgen nicht bedacht.

Ich glaube, er war sich dieser Wirkung durchaus bewusst, er wollte genau das bezwecken, die Meinungsfreiheit einschränken.
Blödsinn. Morddrohungen, Hetze usw. hat mit Meinungsfreiheit nichts zu tun.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Senexx »

Teekanne hat geschrieben:(22 Mar 2018, 09:50)

Blödsinn. Morddrohungen, Hetze usw. hat mit Meinungsfreiheit nichts zu tun.
Haben Sie den von mir gebeifallten Beitrag nicht gelesen?
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

Teekanne hat geschrieben:(22 Mar 2018, 09:50)
Blödsinn. Morddrohungen, Hetze usw. hat mit Meinungsfreiheit nichts zu tun.
Richtig, aber die Diskussion hier dreht sich eher darum ob das Umfunktionieren von Forenanbietern zu Präventivrichtern etwas mit Rechtsstaatlichkeit zu tun hat.

Wie hier schon richtig angemerkt wurde, wird dieses Gesetz gerade zum Exportschlager an autoritäre Regime. Man darf vielleicht mal einen kritischen Blick in den Inhalt des Gesetzes werfen, bevor man es bejubelt nur weil es von den "Guten" kommt ...
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Teekanne »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Mar 2018, 12:52)

Richtig, aber die Diskussion hier dreht sich eher darum ob das Umfunktionieren von Forenanbietern zu Präventivrichtern etwas mit Rechtsstaatlichkeit zu tun hat.

Wie hier schon richtig angemerkt wurde, wird dieses Gesetz gerade zum Exportschlager an autoritäre Regime. Man darf vielleicht mal einen kritischen Blick in den Inhalt des Gesetzes werfen, bevor man es bejubelt nur weil es von den "Guten" kommt ...
Na, wem das andere lieber ist, Mord und Totschlag als auslebung von Freiheit sieht, bitte. Darum schmieren diese beschriebenen Länder ja auch ab. Es geht nicht gegen Meinungsfreiheit, sondern gegen Unterdrückung, Hass und Pöpelei. Klar haben da Manche was dagegen. Die die es ausführen und Die, die sowieso ein Leben in einer einzigen "Verschwörung" leben.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Charles »

Teekanne hat geschrieben:(22 Mar 2018, 09:50)
Blödsinn. Morddrohungen, Hetze usw. hat mit Meinungsfreiheit nichts zu tun.
Was mit Meinungsfreiheit zu tun hat, entscheiden in einem Rechtsstaat Gerichte in ordentlichen Verfahren. Den Straftatbestand "Hetze" gibt es übrigens nicht, genauso wenig wie "Hate Speech".
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Teekanne »

Charles hat geschrieben:(22 Mar 2018, 14:53)

Was mit Meinungsfreiheit zu tun hat, entscheiden in einem Rechtsstaat Gerichte in ordentlichen Verfahren. Den Straftatbestand "Hetze" gibt es übrigens nicht, genauso wenig wie "Hate Speech".
Genauso wie man auch diesen nicht braucht. Wir leben nicht in einer Gosse, auch wenn manche sich dies wünschen und glauben, es mache sie zu tollen Kerlen. Für mehr Sicherheit sorgt das nicht. Aber da ist diese wohl nicht mehr soo wichtig. Hauptsache Angehörige der eigenen Ideologie können ungebremst ihren verlogenen Schmaronz verbreiten.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Charles »

Teekanne hat geschrieben:(22 Mar 2018, 14:59)
Genauso wie man auch diesen nicht braucht.
Ja eben.

Wenn du der Meinung bist, dass eine Äusserung im Internet strafbar ist, kannst du bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstatten. Diese ist dann dazu verpflichtet Ermittlungen aufzunehmen. Und wenn sie zu dem Ergebnis kommt, dass es sich um eine strafbare Äusserung handelt, kann sie anklagen und ein Gericht entscheidet dann nach einem Verfahren, ob eine Straftat vorliegt. Und wenn sie vorliegt, kann die Äusserung gelöscht und der User strafrechtlichr zur Verantwortung gezogen werden.

Das hat mit dem Zensur-Gesetz alias NetzDG gar nichts zu tun.
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Re: Netzwerkdurchsetzungsgesetz ( NetzDG )

Beitrag von imp »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Mar 2018, 21:30)

Gerade lese ich schockoschendrezkis Beitrag da fällt mir auf, dass dieses Thema hier noch garnicht größer behandelt wurde.

Wenn ich also richtig informiert bin, dann nimmt der Deutsche Staat Anbieter von Foren (mit entsprechender Größe und kommerzieller Ausrichtung) für Beiträge der Nutzer in Haftung, wenn diese gegen Gesetze verstoßen und der Anbieter diese Inhalte nicht eigenständig sperrt.

Nun, niemand darf gegen Gesetze verstoßen - soweit bin ich einverstanden. Aber ist es nicht Aufgabe von Exekutive und Judikative eine Strafverfolgung durchzuführen?

Kann es sein, dass da jemand übersehen hat, dass die Rechtsunsicherheit der bewertenden Medienanstalten dazu führen könnte, dass möglicherweise einfach etwas mehr abgeschöpft wird? Oder nimmt man das sogar gerne in Kauf?

Erkaufen wir und also unseren Schutz vor rechtswidrigen Inhalten indem wir die Kundgebundsfreiheit kritischer Inhalte opfern?

Ist hier jemand glücklich oder unglücklich mit dem Gesetz? Aus welchen Gründen?

Für diejenigen die das NetzDG nicht kennen, hier der Link:
https://www.bmjv.de/SharedDocs/Gesetzge ... onFile&v=2
Es ist vorrangig ein Zensurgesetz. Die Filterung der Inhalte wird auf unbeteiligte Dritte, im Wesentlichen ausländische Firmen, abgewälzt.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

Teekanne hat geschrieben:(22 Mar 2018, 13:05)
Na, wem das andere lieber ist, Mord und Totschlag als auslebung von Freiheit sieht, bitte. Darum schmieren diese beschriebenen Länder ja auch ab. Es geht nicht gegen Meinungsfreiheit, sondern gegen Unterdrückung, Hass und Pöpelei. Klar haben da Manche was dagegen. Die die es ausführen und Die, die sowieso ein Leben in einer einzigen "Verschwörung" leben.
Ich sehe Dich hier nicht inhaltlich auf meine Bedenken eingehen. Stattdessen scheint es mir so, als wenn Du das Gesetz garnicht kennst, nur dessen vorgeblichen Zweck verteidigst.

Damit bestätigst Du leider den von mir unten schon geäußerten Verdacht:
Ich halte das für einen klassischen Fall von linkem Aktionismus. Es ist ein Gesetz von einem Linken gegen rechte Hetzkommentare - mehr braucht es scheinbar nicht um es durchzuwinken in der heutigen Zeit. Der Inhalt zählt offenbar kaum noch, nur die Intention des Kampfes gegen Rechts.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

Senexx hat geschrieben:(22 Mar 2018, 07:40)
Ihr Beitrag beschreibt die Wirkung des Gesetzes gut.

Nicht konform gehe ich in der Annahme, Maas sei lediglich über das Ziel hinausgeschossen, habe unerwünschte Folgen nicht bedacht.

Ich glaube, er war sich dieser Wirkung durchaus bewusst, er wollte genau das bezwecken, die Meinungsfreiheit einschränken.
Letzteres ist natürlich schwer zu beweisen. Dass jemand dieses als Ziel verfolgt bezweifle ich. Allerdings gibt es sicherlich unterschiedliche Meinungen welchen Preis man zu zahlen gewillt ist um Hetzkommentare zu unterdrücken.
Linke Politik scheint da den Weg zu gehen im Zweifelsfall kritische legale Inhalte an der Veröffentlichung zu hindern. Diese Inkaufnahme spricht Bände über die politische Kultur in Deutschland, insbesondere derer die sich als linksliberale Gesellschaft sehen.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Teekanne »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Mar 2018, 17:49)

Ich sehe Dich hier nicht inhaltlich auf meine Bedenken eingehen. Stattdessen scheint es mir so, als wenn Du das Gesetz garnicht kennst, nur dessen vorgeblichen Zweck verteidigst.

Damit bestätigst Du leider den von mir unten schon geäußerten Verdacht:
Es kommt weder von einem Linken, zudem gilt dieses Gesetz gegen jede Kriminelle vorm. Das es vielleicht mehr Rechte betrifft, liegt wohl an den Rechten selbst als an diesem Gesetz. Einfach mal nachdenken.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

Teekanne hat geschrieben:(22 Mar 2018, 17:58)
Es kommt weder von einem Linken, zudem gilt dieses Gesetz gegen jede Kriminelle vorm. Das es vielleicht mehr Rechte betrifft, liegt wohl an den Rechten selbst als an diesem Gesetz. Einfach mal nachdenken.
Kriminell ist derjenige, der eine Straftat begeht (ab dem Zeitpunkt der Verurteilung). Dieses Gesetz führt aber dazu, dass diejenigen mit einer Sanktion belegt werden, deren Beitrag für Rechtslaien nicht eindeutig legal erscheint. Für die soll der Anbieter dann selber haften.
Damit geht das Gesetz nicht gegen Kriminelle vor, sondern gegen jeden der Meinungen vertritt für die der Anbieter sich nicht verbürgen will. Das ist WEIT WEIT mehr! In den meisten Fällen dürfte die Staatsanwaltschaft nicht einmal einen Anfangsverdacht haben, wenn der Anbieter schon nicht mehr den Wunsch vertritt dafür bürgen zu wollen.

Das ist so wie wenn man Bürgerwehren gründet und diese dazu verpflichtet jeden Bürger festzunehmen, der eine Straftat begangen haben könnte. Tun sie das nicht, werden die Bürgerwehren persönlich für die Straftat der anderen belangt. Ja, das würde für Sauberkeit und Ordnung auf der Straße sorgen, aber wollen wir den Preis dafür wirklich bezahlen? Das wäre der ultimative Polizeistaat - genau daher ist der Ansatz bei solchen Staaten so beliebt.

Ein wahrhaft deutsches gründliches Gesetz welches uns da Linke beschert haben ... aber da aktuell auf den Cyberraum begrenzt, für viele offenbar noch zu abstrakt um dessen Auswirkung zu verstehen.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Schnitter »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Mar 2018, 18:34)

Kriminell ist derjenige, der eine Straftat begeht (ab dem Zeitpunkt der Verurteilung). Dieses Gesetz führt aber dazu, dass diejenigen mit einer Sanktion belegt werden, deren Beitrag für Rechtslaien nicht eindeutig legal erscheint.
Jede Social Network Plattform beschäftigt ein Heer von Juristen.

Wie kommt man zu der Feststellung dort würden nur Laien arbeiten ?
Skeptiker

Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

Schnitter hat geschrieben:(22 Mar 2018, 19:07)
Jede Social Network Plattform beschäftigt ein Heer von Juristen.

Wie kommt man zu der Feststellung dort würden nur Laien arbeiten ?
Im Gegensatz zu Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichten, brauchen Anbieter wie Facebook keine rechtliche Qualifikation ihrer Administratoren nachweisen. Wer wird dann teure Juristen einsetzen um die Flut an Anfragen juristisch zu bewerten? Keiner!
Das wird automatisiert. Wortfilter und Praktikanten werden irgendwo in der Welt die deutschen Befindlichkeiten befriedigen, irritierende Meinungen vom deutschen Verbraucher fernzuhalten. Man will eine Blümchenwelt - man bekommt sie.

So passiert es doch schon. Die Juristen benötigt Facebook für andere Dinge, aber doch nicht für die teure juristische Bewertung von Userkommentaren (bei 2Mrd aktiven Usern!!!!).
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von imp »

Schnitter hat geschrieben:(22 Mar 2018, 19:07)

Jede Social Network Plattform beschäftigt ein Heer von Juristen.

Wie kommt man zu der Feststellung dort würden nur Laien arbeiten ?
Ja, bei Shell arbeiten auch Juristen. Sieht man an der Tankstellenkasse aber seltener.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Schnitter »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Mar 2018, 19:20)
Wer wird dann teure Juristen einsetzen um die Flut an Anfragen juristisch zu bewerten? Keiner!
Bei YouTube ist das längst der Fall.

Also Quatsch.
Skeptiker

Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

Schnitter hat geschrieben:(22 Mar 2018, 20:14)
Bei YouTube ist das längst der Fall.

Also Quatsch.
Anzahl Videos täglich hochgeladen bei youtube: 300.000
http://personalmarketing-nerds.de/youtu ... igentlich/

Anzahl aktiver Nutzer täglich bei Facebook: ca. 1.500.000.000
https://de.statista.com/statistik/daten ... -weltweit/

Das ist ein Faktor von 5000. Nicht eingerechnet habe ich, dass aktive Nutzer ja auch mehr als einen Beitrag am Tag schreiben können.

Nein, das ist kein Quatsch. Das ist eine simple Aufwandsbetrachtung die zu der Lösung führt die ich beschrieben habe.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Schnitter »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Mar 2018, 20:24)

Anzahl Videos täglich hochgeladen bei youtube: 300.000
http://personalmarketing-nerds.de/youtu ... igentlich/

Anzahl aktiver Nutzer täglich bei Facebook: ca. 1.500.000.000
https://de.statista.com/statistik/daten ... -weltweit/

Das ist ein Faktor von 5000. Nicht eingerechnet habe ich, dass aktive Nutzer ja auch mehr als einen Beitrag am Tag schreiben können.
Bei der Überprüfung gibt es die FirstLine die innerhalb kurzer Zeit zweifelsfrei zu identifizierende Straftaten löscht. Das sind sicher keine Juristen sondern Leute die geschult sind um eindeutige Vergehen zu identifizieren.

Die SecondLine besteht aus Juristen, diese befassen sich mit den Grenzfällen.
Skeptiker

Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

Schnitter hat geschrieben:(22 Mar 2018, 20:29)

Bei der Überprüfung gibt es die FirstLine die innerhalb kurzer Zeit zweifelsfrei zu identifizierende Straftaten löscht. Das sind sicher keine Juristen sondern Leute die geschult sind um eindeutige Vergehen zu identifizieren.

Die SecondLine besteht aus Juristen, diese befassen sich mit den Grenzfällen.
Was soll denn bitte jemand sein der kein Jurist ist? Ein juristischer Laie!

Wer hat denn einen Einblick wie diese Leute geschult werden? Zudem kollidiert deren Expertise mit dem Interesse des Konzerns nicht Ziel von Strafverfolgung zu werden.

Der erhebliche Aufwand führt außerdem dazu, dass dieses Konzept bei Facbook niemals so hochwertig sein kann, wie es bei youtube aufgesetzt sein mag (und ich habe keine Ahnung wie gut es da überhaupt ist).

Das Ergebnis ist doch bereits ablesbar. Es hilft also garnicht das zu beschönigen.
Schnitter
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Schnitter »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Mar 2018, 20:37)

Was soll denn bitte jemand sein der kein Jurist ist? Ein juristischer Laie!

Wer hat denn einen Einblick wie diese Leute geschult werden? Zudem kollidiert deren Expertise mit dem Interesse des Konzerns nicht Ziel von Strafverfolgung zu werden.
Auch ein juristischer Laie kann nach entsprechender Schulung eindeutige Straftaten die von Usern gemeldet werden identifizieren.

Wenn das Post seitens des Betreibers als Verstoß gegen die Community Spielregeln identifiziert sind wird er es eh löschen. Auch ohne NetzDG.

Es war im Übrigen bereits deren Pflicht Straftaten zu löschen vor dem NetzDG.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Senexx »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Mar 2018, 17:54)

Letzteres ist natürlich schwer zu beweisen. Dass jemand dieses als Ziel verfolgt bezweifle ich. Allerdings gibt es sicherlich unterschiedliche Meinungen welchen Preis man zu zahlen gewillt ist um Hetzkommentare zu unterdrücken.
Linke Politik scheint da den Weg zu gehen im Zweifelsfall kritische legale Inhalte an der Veröffentlichung zu hindern. Diese Inkaufnahme spricht Bände über die politische Kultur in Deutschland, insbesondere derer die sich als linksliberale Gesellschaft sehen.
Es geht darum, seine Vorstellung von PC durchzusetzen.
Skeptiker

Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

Schnitter hat geschrieben:(22 Mar 2018, 20:43)
Auch ein juristischer Laie kann nach entsprechender Schulung eindeutige Straftaten die von Usern gemeldet werden identifizieren.

Wenn das Post seitens des Betreibers als Verstoß gegen die Community Spielregeln identifiziert sind wird er es eh löschen. Auch ohne NetzDG.

Es war im Übrigen bereits deren Pflicht Straftaten zu löschen vor dem NetzDG.
Das ist manchmal garnicht so klar. Was eine freie Meinungsäußerung ist und was verboten, dass ist oft eine sehr schwierige Abwägung. Braucht man nun aber nicht mehr machen, kommt einfach alles in den Eimer ... . Ziel erreicht.

Einen Dieb kann auch ein Laie erkennen. Dennoch würde ich das Prinzip nicht unterstützen, dass jeder Bürger zum Hilfspolizisten wird und immer dann wenn er jemanden nicht verhaftet, er sich selber strafbar macht. Soetwas passt zu Nordkorea, aber nicht zu Deutschland.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Mar 2018, 18:34)

Kriminell ist derjenige, der eine Straftat begeht (ab dem Zeitpunkt der Verurteilung).
eine sehr eigenwillige Interpretation.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(22 Mar 2018, 21:53)
eine sehr eigenwillige Interpretation.
Wie war das noch mit der Unschuldsvermutung? Jemand gilt solang als unschuldig, bis seine Schuld bewiesen ist. Die gilt als bewiesen, wenn er rechtskräftig verurteilt ist.

Hast Du irgendeine andere Definition von 'kriminell' ?
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Mar 2018, 22:03)

Wie war das noch mit der Unschuldsvermutung? Jemand gilt solang als unschuldig, bis seine Schuld bewiesen ist. Die gilt als bewiesen, wenn er rechtskräftig verurteilt ist.

Hast Du irgendeine andere Definition von 'kriminell' ?
Wenn ich morgen eine Bank überfalle bin ich kriminell. Dazu muss man mich nicht erwischen oder mir meine Schuld beweisen.
Du bringst da was durcheinander.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(22 Mar 2018, 22:06)
Wenn ich morgen eine Bank überfalle bin ich kriminell. Dazu muss man mich nicht erwischen oder mir meine Schuld beweisen.
Du bringst da was durcheinander.
Okay, kann ich also jeden einen Kriminellen nennen, den ich für einen halte? Was mag ein Gericht darüber denken wenn ich das tue und derjenige ist nicht verurteilt?
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3x schwarzer Kater
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Mar 2018, 22:15)

Okay, kann ich also jeden einen Kriminellen nennen, den ich für einen halte?
Kriminell ist jemand, der eine Straftat begeht. Ob er/sie auch rechtskräftig verurteilt wird ist für das kriminell sein irrelevant.
Sonst wäre ja niemand kriminell, der sich bei seinen Straftaten nicht erwischen lässt. Vollkommen absurd.
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Skeptiker

Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(22 Mar 2018, 22:20)
Kriminell ist jemand, der eine Straftat begeht. Ob er/sie auch rechtskräftig verurteilt wird ist für das kriminell sein irrelevant.
Sonst wäre ja niemand kriminell, der sich bei seinen Straftaten nicht erwischen lässt. Vollkommen absurd.
Nimm es mir nicht übel, aber ich halte es eher für absurd aus soetwas einen Prinzipienstreit zu machen. Die Welt geht nicht unter wenn wir darüber unterschiedlicher Meinung bleiben - und das bleiben wir ganz bestimmt.
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Tom Bombadil
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Tom Bombadil »

Teekanne hat geschrieben:(22 Mar 2018, 09:50)

Blödsinn. Morddrohungen, Hetze usw. hat mit Meinungsfreiheit nichts zu tun.
So etwas zu verfolgen ist Sache der Justiz. Außerdem könnte sich das NetzDG dahingehend als Bumerang erweisen, dass potentielle Täter zu spät erkannt werden, weil deren Beiträge gelöscht wurden und so den Behörden nicht mehr zugänglich sind.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Schnitter »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Mar 2018, 22:03)

Wie war das noch mit der Unschuldsvermutung? Jemand gilt solang als unschuldig, bis seine Schuld bewiesen ist. Die gilt als bewiesen, wenn er rechtskräftig verurteilt ist.

Hast Du irgendeine andere Definition von 'kriminell' ?
Für das Löschen eines Post welches gegen die Spielregeln einer Social Media Plattform verstösst bedarf es keiner Gerichtsverhandlung.

Hier im Forum werden ja auch Beiträge in die Ablage geschoben ohne dass ein Richter darüber zu befinden hätte.
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John Galt
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von John Galt »

Besonders groteske Züge nimmt die Zensur in England an.

Aber auch in Deutschland wird mittlerweile vieles gelöscht, nicht nur auf Facebook, Twitter oder in den Kommentarbereichen von Zeitungen (Zeit, Spiegel und Co.).

Zu 99% handelt es sich dabei nicht mal um strafbares Material, sondern einfach nur um unerwünschte politische Meinungen. Die ganzen Afd/Pegidafritzen sind deshalb einfach zu Vkontakte umgezogen.

Schon traurig, wenn man die Meinungsfreiheit in Europa von Putin beschützen lassen muss.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Schnitter »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Mar 2018, 22:49)

So etwas zu verfolgen ist Sache der Justiz.
Ist es auch "Sache der Justiz" Beiträge aus dem PF zu entfernen ?
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Schnitter »

John Galt hat geschrieben:(22 Mar 2018, 22:51)
Zu 99% handelt es sich dabei nicht mal um strafbares Material, sondern einfach nur um unerwünschte politische Meinungen.
Quelle ?
Skeptiker

Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Skeptiker »

Schnitter hat geschrieben:(22 Mar 2018, 22:50)
Für das Löschen eines Post welches gegen die Spielregeln einer Social Media Plattform verstösst bedarf es keiner Gerichtsverhandlung.

Hier im Forum werden ja auch Beiträge in die Ablage geschoben ohne dass ein Richter darüber zu befinden hätte.
Das sind interne Regeln. Dafür wird niemand belangt. Jeder darf seine Regeln aufstellen und verfolgen. Tut er es nicht, ist das auch seine Sache.

Es geht darum private Unternehmen, ggf. im Ausland, zu juristischen Zensoren zu machen (unter Strafandrohung ihrerseits). Das ist etwas vollkommen anderes.
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John Galt
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von John Galt »

Schnitter hat geschrieben:(22 Mar 2018, 22:53)

Quelle ?
http://www.sueddeutsche.de/news/wirtsch ... -99-490941

Inklusive Kolleraterallschaden von der Titanic.

So werden Hunderttausende Beiträge in sozialen Medien gelöscht. Würde für jeden dieser angeblicher strafbaren Inhalte eine Anzeige gestellt, müssten wir ja Millionen von Anzeigen haben. Die findet man aber in keiner Kriminalstatistik.

In diesem Fall wurde sogar ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Sogar der Polizeipräsident von Köln hat Anzeige erstattet. Die Ermittlungen wurden eingestellt, nicht mal ein Anfangsverdacht.

Es war kein strafbarer Beitrag, bleibt aber trotzdem gelöscht. Die Polizei ist offenbar selber zu dumm, die Gesetze dieses Landes zu verstehen. Genau aus diesem Grund haben schlaue Menschen die Meinungsfreiheit erfunden und in Verfassungen festgehalten.

Aber heute sind Gefühle wichtiger, als Verfassungsrechte, traurig!
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Schnitter »

John Galt hat geschrieben:(22 Mar 2018, 23:06)

http://www.sueddeutsche.de/news/wirtsch ... -99-490941

Inklusive Kolleraterallschaden von der Titanic.
Nein Quelle dafür:
Zu 99% handelt es sich dabei nicht mal um strafbares Material, sondern einfach nur um unerwünschte politische Meinungen.
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von Schnitter »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Mar 2018, 22:58)

Das sind interne Regeln. Dafür wird niemand belangt. Jeder darf seine Regeln aufstellen und verfolgen. Tut er es nicht, ist das auch seine Sache.

Es geht darum private Unternehmen, ggf. im Ausland, zu juristischen Zensoren zu machen (unter Strafandrohung ihrerseits). Das ist etwas vollkommen anderes.
Wenn sie strafbare Inhalte nicht von ihren Plattformen entfernen haben sie ein Problem.

Juristisch auch schon vor dem NetzDG.

Mein Mitleid für die zusätzlich benötigten Aufwendungen für das Aufstocken juristischer Abteilungen hält sich bei diesen Multi Milliarden Dollar Unternehmen im Übrigen in Grenzen. Das kriegen die schon ohne nennenswerten Aktienverlust gestemmt ;)
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Re: Zensur und NetzDG

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Mar 2018, 22:33)

Nimm es mir nicht übel, aber ich halte es eher für absurd aus soetwas einen Prinzipienstreit zu machen. Die Welt geht nicht unter wenn wir darüber unterschiedlicher Meinung bleiben - und das bleiben wir ganz bestimmt.
Absurd ist zu glauben, dass man nicht kriminell ist, wenn man sich bei einer Straftat nicht erwischen lässt.
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