Lügenpresse oder Realitätspresse

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Skeptiker

Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Skeptiker »

Wenn ich mir die letzten im Strang für Kriminalität durch Flüchtlinge geposteten Presseartikel anschaue, dann fällt mir auf, dass in diesen allesamt Informationen auch über Nationalität oder Ethnie gemacht werden.

Ist das eine neue Entwicklung oder ist das nur ein subjektiver Eindruck? Gab es nicht Vorgaben des Deutschen Presserates eben diese Dinge nicht zu nennen, wenn sie nicht von Belang sind? Hat sich also etwas an dieser Vorgabe geändert oder an der allgemeinen Bewertung dieser Vorfälle - oder nichts, weil sich nichts geändert hat?
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Dampflok94
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Dampflok94 »

Kölner1302 hat geschrieben:(08 Sep 2018, 12:07)
Früher - ich meine vor Jahrzehnten - hat man die Nachrichten noch strengstens von Meinungen getrennt. Die Nachrichtensprecher saßen stocksteif da, die Kommentare wurden davon getrennt locker von einem Kommentator vorgetragen. In Kommentaren waren heftige Meinungsäußerungen erlaubt, und Personen des öffentlichen Lebens mussten auch damit einhergehende kleinere Beleidigungen hinnehmen. Meinung musste aber als Meinung klar gekennzeichnet sein.
Die Auswahl der Nachricht ist sehr wichtig. Es passiert so viel auf der Welt, der Sendeplatz und der Platz in der Zeitung aber sind nur sehr klein. Diese wichtige Auswahl trafen die Redakteure.
Früher gab es auch von einigen Zeitungen und Redaktionen sehr aufschlussreichen interessanten tragfähigen investigativen Journalismus.
Aber gerade die Auswahl führt doch schon dazu, daß es eine strikte Trennung zwischen Nachricht und Meinung nicht geben kann. Denn die Auswahl ob und wo eine Nachricht plaziert wird, drückt doch die Meinung des Verantwortlichen darüber aus, welche Relevanz die Meldung hat. Wir erinnern uns noch an den Streit über die Vorkommnisse in Köln an Silvester 2015. Einige Redakteure waren der Meinung, darüber nicht zu berichten. Was hohe Wellen schlug.

Rein objektive Nachrichten gibt es praktisch nicht. Nehmen wir die Bundestagswahl. Da könnte man sagen, das Ergebnis der Wahl wäre rein objektiv. Aber wessen Ergebnis? Die meisten fassen die kleinen unter Sonstige zusammen. (Aus meiner Sicht aus gutem Grund.) Aber ist das wirklich objektiv? Selbst wenn man das so sieht, so wäre damit die Berichterstattung praktisch beendet. Was aber natürlich nicht der Fall ist. Wir sind dann wieder bei der Auswahl. Welche Statements welcher Politiker werden in welchem Ausmaß wiedergegeben. Wenn der Vorsitzende der Partei X 10 Minuten vor seinen Anhängern redet, wird man selten den gesamten Wortlaut in der Presse wiederfinden. Sondern nur Ausschnitte. Aber welche? Und wie viele? Was soll da objektiv sein?
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Großer Adler
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Großer Adler »

Allein der Titel dieses Beitrages zeigt, dass ihn nicht viele Leser deuten sollen. Zumindest ist es in der "Tagesschau-App zu lesen.

"Köthen, eine Stadt unter Schock", Halbwahrheit.

Aussagekräftiger wäre gewesen: "Mordserie an Deutsche durch Flüchtlinge reißt nicht ab", aber "das würde die Bevölkerung nur verunsichern." Wahrheit.

https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessa ... t-100.html
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zollagent
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von zollagent »

Neandertaler hat geschrieben:(05 Sep 2018, 07:22)

war er ja auch. Insofern ist der Pauschale Rassimus Vorwurf etwas absurd

Leider ist er das nicht, denn die weitaus meisten "Trauermarschierer" hatten das gar nicht auf dem Schirm. Da wird nur gegröhlt "Für jeden toten Deutschen einen toten Ausländer".

Neandertaler hat geschrieben:(05 Sep 2018, 07:22)Du willst doch nicht etwa alle über einen Kamm scheren? Und für die Taten einzelner alle in Haftung nehmen?

Diejenigen, die diese Taten nicht verhinderten, bestimmt. Und das waren wohl - ALLE!
Neandertaler hat geschrieben:(05 Sep 2018, 07:22)Sagen wir Mal so sie sind geschickt ausgewählt aber nicht repräsentativ. Ebenso so wie die Objektive in einer Gruppe junger Männer zielsicher die Frau mit Kind finden, finden sie in einer Gruppe Normalos zielsicher den rechtsextremen Vollspacko

Man konnte sie an den erhobenen Armen und an den wutverzerrten Gesichtern erkennen. Dazu gehört nicht viel Menschenkenntnis.
Neandertaler hat geschrieben:(05 Sep 2018, 07:22) wir haben eine freie Presse. Umso verurteilswerter ist die tendenziöse einseitige Berichterstattung. Bei RT weiß man die dürfen nicht anders bei unseren gibt es diese Ausrede nicht. Es gibt keine gute Probaganda auch wenn sie vermeintlich einer guten Sache dient.
Wenn alle von der gleichen Sache berichten, kommen zwangsläufig gleiche Berichte heraus. Und wenn die Fakten es nicht hergeben, wo soll da der berichtsmäßige Ausgleich herkommen?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von zollagent »

sunny.crockett hat geschrieben:(06 Sep 2018, 20:59)

Auch ein schönes Beispiel für realitätsnahe Berichterstattung.

Da titelt die Deutsche Welle, der ÖR Auslandssender...



hui, da hat wohl Tschechiens Ministerpräsident ganz schön den Kopf eingezogen. der wurde voll rund gemacht, der konnte nur noch klein bei geben. Aber dann...


https://www.dw.com/de/merkel-liest-tsch ... a-45368536

Statt dem öffentlich-rechtlichen "Leviten lesen" war es wohl eher eine Abfuhr für Merkel.

Qualitätsjournalismus.... :D
Dein Zitat klingt aber eher nach einem trotzigen Schulbuben, der sich von Angesicht zu Angesicht nicht getraut hat "Piep" zu sagen.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von zollagent »

Polibu hat geschrieben:(06 Sep 2018, 22:45)

Nur 47% der Deutschen vertrauen den Medien.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... r-CDU.html
Hast du mal die Gegenprobe für die Nazis und ihren Anhang gemacht? Das Ergebnis könnte ernüchtern.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Teeernte »

zollagent hat geschrieben:(09 Sep 2018, 18:41)

Hast du mal die Gegenprobe für die Nazis und ihren Anhang gemacht? Das Ergebnis könnte ernüchtern.
Die Sonne bringt es an den Tag.....und die geht im Osten auf...
Die Medien schneiden in Ostdeutschland geradezu katastrophal ab: Gerade einmal 29 Prozent vertrauen Fernsehen, Radio und Zeitungen.
ebenda...

Geschult durch jahrelanges Ostfernsehen erkennt man kleine und grosse Lügen sofort....Vertrauen in ein ZWANGSFINANZIERTES PROPAGANDA System ?

Ein "VEB" TV ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Berry »

Möchte mich auch mal hier in die Diskussion einklinken zum Thema Medien /Presse /TV . Ob nun Lügenpresse oder Realitätspresse ist für mich persönlich total wurscht. Fakt ist man kann sich das gar nicht mehr ansehen . Die Medien und Pressewelt hat sich ganz schön verändert .Habe jetzt ein paar Jahre im Ausland gearbeitet und kannte die Berichterstattung noch vor 2015 .Wieder hier angekommen empfinde ich das ganze absolut nicht mehr neutral . Für meinen Geschmack sollte das aber so sein . Ich fühle mich so , als wenn wirklich versucht wird Richtungen zu beeinflussen . Bin jetzt mittlerweile an dem Punkt das ich mir den Quatsch gar nicht mehr geben will . Auf Wahlumfragen , Berichterstattungen gebe ich gar nichts mehr . Egal in welche Richtung. Es gab mal eine Zeit da war für mich die Tagesschau das einzig Glaubhafte Nachrichtensendung , jetzt empfinde ich es eher als Support für die jetzige regierende Politik . Aber vielleicht empfinde ich das als einziger .
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Transatlantiker »

Nein.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Transatlantiker »

Kölner1302 hat geschrieben:(08 Sep 2018, 12:07)
Aber LÜGENPRESSE? Nein, das ist doch wohl stark übertrieben. Zeitungsenten, fahrlässig falsche Berichterstattung ja, aber "Lügenpresse" bedeutet absichtlich Falsches zu berichten. Letzteres gab es vielleicht früher in der sozialistischen Diktatur, in der Prawda (Wahrheit) oder im schwarzen Kanal. Vielleicht verwechseln die Bewohner dieser Gebiete manchmal wegen ihrer schlechten Erfahrungen Versehen mit Absicht.
Und was war mit den "Hetzjagden", der "Lynchjustiz" etc. in Chemnitz?
Und was war mit Sebnitz?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Kölner1302 »

Hetzjagden:
Es kann sein, dass das Video, dass in den Nachrichten zu sehen war, einen Teil einer Hetzjagd zeigt. Es kann auch sein, dass jemand aus völlig korrekten Gründen verfolgt wird. Da der Verfolgte nicht zu sehen war und offenbar entkam, kann man nicht sagen, ob ihm Gewalt angetan wurde. Das Video zeigt zu wenig.
Allerdings ist wohl klar, dass sich das Geschehen tatsächlich am Rande der Demonstration zugetragen hat, an der auch die Personen teilgenommen haben, die mit Hitlergruß grüßten etc. Zieht man diese Dinge zusammen und dann ist es nach der Lebenserfahrung nicht unwahrscheinlich, dass es sich um eine Hetzjagd handelte.
Den genauen Sachverhalt muss die Polizei ermitteln.

Ich sehe dann wiederum aber auch keinen Grund die Angelegenheit so hoch zu spielen, dass sich am Ende alle Parteiführer und dann auch noch der Leiter des Geheimdienstes öffentlich zu der Angelegenheit äußern, noch bevor die Staatsanwaltschaft zu einem Ermittlungsergebnis gekommen ist.

Lynchjustiz
ist ein anderes Thema. Tatsächlich hat es keine Lynchjustiz gegeben, und das behauptet auch wohl niemand.
Es wird aber behauptet, es habe öffentliche Aufforderungen dazu gegeben.
Auch dies ist von der Polizei zu ermitteln. Wenn es so wäre handelte es sich um Straftatbestände.
So viel Zeit muss sein, das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen ist abzuwarten.

Ich halte es außerdem für einen schlechten Stil, dass sich ein Geheimdienstchef zum einen überhaupt öffentlich zeigt und zum anderen ungefragt vor Abschluss der polizeilichen Ermittlungen zu einem einzelnen Kriminalfall öffentlich seine Meinung äußert, damit Öl ins Feuer gießt (Lügenpresse), und diese Meinung dann wieder relativieren muss. Warum tut er das?

In Sebnitz
hat offenbar ein Angriff eines Deutschen auf einen Syrer stattgefunden, bei dem der Deutsche fremdenfeindliche Parolen gerufen haben soll.
Ebenfalls ein Fall für die Polizei.

In der Regel wird das wesentlichen Ergebnis der Ermittlungen vom Pressesprecher der Polizei gegenüber den Vertretern der Presse verkündet. Dann ist der Zeitpunkt, es in der Presse zu veröffentlichen.

Vielleicht hilft es manchem zur Orientierung, sich öfter mal einen alten amerikanischen Western reinzuziehen, in dem wieder einmal jemand umgelegt wurde und natürlich eine Rothaut mit der Tat in Verbindung gebracht wird. Die Rothaut wird gefunden und die Dorfbewohner wollen den Indianer sofort aufhängen. Der Sheriff setzt sich durch und befördert den Indianer in den Raum auf dem Jail steht. Draußen grölt die Menge und es besteht die Gefahr, dass sie den Indianer aus dem Gefängnis holen und aufhängen. Einer brüllt: Mir nach! Zum Indianerdorf! Da erscheint gerade noch rechtzeitig der freundliche amerikanische Held mit dem weißen Hut und klärt die Sache auf. Demnnach hat der Indianer noch versucht dem Opfer zu helfen, nachdem das Opfer von einem stadtbekannten Saufbold angegriffen wurde. Der Täter grölt vor dem Gefängnis und wird sofort festgenommen. Der Indianer bekommt Personenschutz und fährt in sein Dorf zurück.

Gute Nacht!
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von sunny.crockett »

Heute gibts bei Anne Will wieder die typische Gästeverteilung.

Thema ist "Streit um Maaßen"

Gäste aus dem linken Lager:
Martin Schulz (SPD)
Dauergast Robert Habeck (Grüne)
Petra Pau (Linke)
Georg Mascolo (Journalist u.a. bei der doch recht linken Süddeutschen Zeitung)

Gäste nicht aus dem Linken Lager
Paul Zimiak (Junge Union)

Damit also die Diskussion möglichst linkslastig läuft, hat man einen einzelnen CDU-Grünschnabel gegen 4 erfahrene Gegner angesetzt.
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
"Dann sind die nicht insolvent, aber sie hören auf zu verkaufen." (Zitat Robert Habeck 2022)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Quatschki »

sunny.crockett hat geschrieben:(16 Sep 2018, 21:27)

Heute gibts bei Anne Will wieder die typische Gästeverteilung.

Thema ist "Streit um Maaßen"

Gäste aus dem linken Lager:
Martin Schulz (SPD)
Dauergast Robert Habeck (Grüne)
Petra Pau (Linke)
Georg Mascolo (Journalist u.a. bei der doch recht linken Süddeutschen Zeitung)

Gäste nicht aus dem Linken Lager
Paul Zimiak (Junge Union)

Damit also die Diskussion möglichst linkslastig läuft, hat man einen einzelnen CDU-Grünschnabel gegen 4 erfahrene Gegner angesetzt.
Zur Sicherheit kommen dann auch noch tendenziöse Einspieler und die voreingenommenen Moderatorin selbst dazu.
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Julian
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Julian »

Eine Meldung vom 17.09.2018 aus der Welt:
Streit wegen Mädchen - 19-Jähriger erstochen
Stand: 17.09.2018
Auf einem Parkplatz in Bad Soden-Salmünster soll der 17 Jahre alte Tatverdächtige dem Opfer unter anderem mit einem Messer in den Hals gestochen haben. Zuvor soll es eine Auseinandersetzung um ein Mädchens gegeben haben.

Ein 17 Jahre alter Deutscher steht im Verdacht, einen 19-Jährigen im hessischen Bad Soden-Salmünster erstochen zu haben. Das Opfer habe bei der Auseinandersetzung am Freitagabend mehrere Messerstiche in Hals, oberhalb des Schlüsselbeins und in die Arme erlitten, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Hanau.

Der 17-jährige Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft. Er schweige bislang zu den Vorwürfen, sagte der Sprecher. Die Ermittler werfen dem Deutschen Totschlag vor.

Die beiden Jugendlichen sollen demnach auf einem Parkplatz in der Stadt im Main-Kinzig-Kreis wegen eines Mädchens aneinander geraten sein. Weitere Details zu den Hintergründen wurden nicht bekannt. Bei dem Opfer handelt es sich um einen Deutsch-Marokkaner. Die Staatsanwaltschaft geht derzeit nicht von einem fremdenfeindlichen Motiv aus.
So oder so ähnlich wurde in den meisten Organen der Hauptstrommedien berichtet. Gerade der letzte Satz soll wohl eine falsche Fährte legen: Indem darauf hingewiesen wird, dass man derzeit nicht von einem fremdenfeindlichen Motiv ausgehe, wird suggeriert, dies könne sich zu einem späteren Zeitpunkt ja noch ändern. Damit wird indirekt der Eindruck bekräftigt, es handele sich bei dem "Deutschen" um einen autochthonen Deutschen, denn sonst würde dieser Verdacht ja wohl kaum aufkommen.

Diese Taktik wird auch in den Kieler Nachrichten verfolgt:
Es bestehe dringender Tatverdacht, dass der Deutsche für die Tötung eines 19-jährigen Deutsch-Marokkaners verantwortlich sei. Der Sprecher begründete den Haftbefehl und die Unterbringung in Untersuchungshaft mit Verdunklungs- und Fluchtgefahr.

Eine Obduktion sollte klären, wie genau der 19-Jährige am späten Freitagabend gegen 22.40 Uhr zu Tode kam. Dem Radiosender FFH hatte Mies nach der Festnahme des Tatverdächtigen gesagt, er gehe bislang nicht von einem fremdenfeindlichen Motiv aus.
Auch bei Focus wird schon in der Überschrift betont, es handele sich beim Tatverdächtigen um einen Deutschen:
Bad Soden-Salmünster
Deutsch-Marokkaner nach Streit auf Parkplatz getötet - 17-jähriger Deutscher festgenommen
https://www.focus.de/regional/hessen/ba ... 97836.html

Noch geschickter geht Osthessen News vor. Hier wird behauptet, die Tat habe keinen kulturellen Hintergrund - womit suggeriert wird, der Tatverdächtige habe eben keinen bestimmten kulturellen Hintergrund, in dem beispielsweise sehr viel Wert auf persönliche Ehre gelegt und diese auch mit dem Messer verteidigt wird:
Oberstaatsanwalt Dominik Mies von der Staatsanwaltschaft Hanau erklärte auf Nachfrage: "Bisher gibt es keine Hinweise darüber, dass diese Tat einen kulturellen Hintergrund hat."
https://osthessen-news.de/n11599153/str ... oetet.html

Man sieht sehr gut, wie sich Medien und Staatsorgane die Bälle zuwerfen, um das gemeinsame Ziel - nämlich die Verheimlichung dessen, was tatsächlich passiert ist - zu erreichen.

Der tatverdächtige 17-jährige "Deutsche" heißt übrigens Muhamet S.
https://www.bild.de/bild-plus/regional/ ... .bild.html

Aber nein, kulturelle Gründe spielen keine Rolle. Vielleicht findet man aber auch doch noch einen fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat, der erklärt, warum Muhamet S. den Sala-Edine R. brutal erstochen hat.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Alexyessin »

sunny.crockett hat geschrieben:(16 Sep 2018, 21:27)


Georg Mascolo (Journalist u.a. bei der doch recht linken Süddeutschen Zeitung)
Was? Deine eigene Sichtweise lässt dich zu dem Trugschluß zu, das es sich bei der SZ um eine recht linke Zeitung handelt.....
..nur so nebenbei, sie gilt als Liberal.
Also, wie weit rechts musst du selbst stehen um Liberalismus als Links zu definieren?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Skeptiker »

Alexyessin hat geschrieben:(22 Sep 2018, 12:39)

Was? Deine eigene Sichtweise lässt dich zu dem Trugschluß zu, das es sich bei der SZ um eine recht linke Zeitung handelt.....
..nur so nebenbei, sie gilt als Liberal.
Also, wie weit rechts musst du selbst stehen um Liberalismus als Links zu definieren?
Die SZ stuft sich selber als liberal und sozial ein. Mit anderen Worten linksliberal, was man bei der aktuellen Polarisierung in der Gesellschaft durchaus „links“ zuordnen kann (wenn man jeden nicht linksliberalen vorzugsweise als „rechts“ tituliert)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von sunny.crockett »

Alexyessin hat geschrieben:(22 Sep 2018, 12:39)

Was? Deine eigene Sichtweise lässt dich zu dem Trugschluß zu, das es sich bei der SZ um eine recht linke Zeitung handelt.....
..nur so nebenbei, sie gilt als Liberal.
Also, wie weit rechts musst du selbst stehen um Liberalismus als Links zu definieren?
nicht liberal, sondern linksliberal!
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von sunny.crockett »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Sep 2018, 13:01)

nicht liberal, sondern linksliberal!
Edit: Skeptiker, du warst schneller :)
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Alexyessin »

sunny.crockett hat geschrieben:(22 Sep 2018, 13:01)

nicht liberal, sondern linksliberal!
Ist immer noch weit entfernt von "recht links" wie du es versuchst zu suggerieren.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Alexyessin »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Sep 2018, 13:00)

Die SZ stuft sich selber als liberal und sozial ein. Mit anderen Worten linksliberal, was man bei der aktuellen Polarisierung in der Gesellschaft durchaus „links“ zuordnen kann (wenn man jeden nicht linksliberalen vorzugsweise als „rechts“ tituliert)
Es ging hier um die Suggestion, "recht links" und das ist die Süddeutsche nicht. Sozial ist sie in Wirtschaftlichen Kommentaren. Ansonsten ein anständiges seriöses liberales Blatt.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von zollagent »

Alexyessin hat geschrieben:(22 Sep 2018, 22:46)

Ist immer noch weit entfernt von "recht links" wie du es versuchst zu suggerieren.
Das ist relativ zu sehen, abhängig davon, wie weit Rechts der Behaupter selber steht. :D
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Großer Adler »

Julian hat geschrieben:(22 Sep 2018, 11:40)

Eine Meldung vom 17.09.2018 aus der Welt:



So oder so ähnlich wurde in den meisten Organen der Hauptstrommedien berichtet. Gerade der letzte Satz soll wohl eine falsche Fährte legen: Indem darauf hingewiesen wird, dass man derzeit nicht von einem fremdenfeindlichen Motiv ausgehe, wird suggeriert, dies könne sich zu einem späteren Zeitpunkt ja noch ändern. Damit wird indirekt der Eindruck bekräftigt, es handele sich bei dem "Deutschen" um einen autochthonen Deutschen, denn sonst würde dieser Verdacht ja wohl kaum aufkommen.

Diese Taktik wird auch in den Kieler Nachrichten verfolgt:


Auch bei Focus wird schon in der Überschrift betont, es handele sich beim Tatverdächtigen um einen Deutschen:


https://www.focus.de/regional/hessen/ba ... 97836.html

Noch geschickter geht Osthessen News vor. Hier wird behauptet, die Tat habe keinen kulturellen Hintergrund - womit suggeriert wird, der Tatverdächtige habe eben keinen bestimmten kulturellen Hintergrund, in dem beispielsweise sehr viel Wert auf persönliche Ehre gelegt und diese auch mit dem Messer verteidigt wird:


https://osthessen-news.de/n11599153/str ... oetet.html

Man sieht sehr gut, wie sich Medien und Staatsorgane die Bälle zuwerfen, um das gemeinsame Ziel - nämlich die Verheimlichung dessen, was tatsächlich passiert ist - zu erreichen.

Der tatverdächtige 17-jährige "Deutsche" heißt übrigens Muhamet S.
https://www.bild.de/bild-plus/regional/ ... .bild.html

Aber nein, kulturelle Gründe spielen keine Rolle. Vielleicht findet man aber auch doch noch einen fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat, der erklärt, warum Muhamet S. den Sala-Edine R. brutal erstochen hat.

Gute Arbeit. :thumbup:

Es ist allgemein bekannt, dass Presse und Politik geschickt versuchen, Identitäten zu verschlüsseln. So ist es auch mit erhobenen Statistiken, relevante Daten/ Aufschlüsselungen werden von Medien und Politik einfach nicht erwähnt. Und als Leser wirfst du Fragen auf, die nicht geklärt werden können, da die Öffentlichkeit kein Zugriff auf Details hat, bzw. sich der überhebliche Aufwand nicht lohnt.

Jede(r) objektive Tatsache/ Tatbestand wird subjektiv beeinflusst, mal mehr mal weniger. Wie es gerade passt.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Alter Stubentiger »

Julian hat geschrieben:(22 Sep 2018, 11:40)

Eine Meldung vom 17.09.2018 aus der Welt:



So oder so ähnlich wurde in den meisten Organen der Hauptstrommedien berichtet. Gerade der letzte Satz soll wohl eine falsche Fährte legen: Indem darauf hingewiesen wird, dass man derzeit nicht von einem fremdenfeindlichen Motiv ausgehe, wird suggeriert, dies könne sich zu einem späteren Zeitpunkt ja noch ändern. Damit wird indirekt der Eindruck bekräftigt, es handele sich bei dem "Deutschen" um einen autochthonen Deutschen, denn sonst würde dieser Verdacht ja wohl kaum aufkommen.

Diese Taktik wird auch in den Kieler Nachrichten verfolgt:


Auch bei Focus wird schon in der Überschrift betont, es handele sich beim Tatverdächtigen um einen Deutschen:


https://www.focus.de/regional/hessen/ba ... 97836.html

Noch geschickter geht Osthessen News vor. Hier wird behauptet, die Tat habe keinen kulturellen Hintergrund - womit suggeriert wird, der Tatverdächtige habe eben keinen bestimmten kulturellen Hintergrund, in dem beispielsweise sehr viel Wert auf persönliche Ehre gelegt und diese auch mit dem Messer verteidigt wird:


https://osthessen-news.de/n11599153/str ... oetet.html

Man sieht sehr gut, wie sich Medien und Staatsorgane die Bälle zuwerfen, um das gemeinsame Ziel - nämlich die Verheimlichung dessen, was tatsächlich passiert ist - zu erreichen.

Der tatverdächtige 17-jährige "Deutsche" heißt übrigens Muhamet S.
https://www.bild.de/bild-plus/regional/ ... .bild.html

Aber nein, kulturelle Gründe spielen keine Rolle. Vielleicht findet man aber auch doch noch einen fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat, der erklärt, warum Muhamet S. den Sala-Edine R. brutal erstochen hat.
Du unterstellst falsche Motive. Wenn ein Tatverdächtiger Muhamet heißt dann findet zum Beispiel in deinem Kopf eine Vorverurteilung statt. Das will man verhindern indem man neutral berichtet. Möglichst ohne Namen und ohne kulturellem Hintergrund. Aber ist es nicht so dass gersde dies immer so vehement von den Rechten gefordert wird? Neutrale Berichterstattung?

Allerdings sind die Versuche so eine Vorverurteilung zu verhindern zum Scheitern verurteilt. Neue Sprachregelungen haben noch nie zu einer anderen Sichtweise geführt. Und auch zu keinem geändertem Ehrbegriff so einiger konservativer Muslime. Und gegen Verschwörungstheorien von der Art wie du sie präsentierst helfen Sprachregelungen auch nicht.
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...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Alter Stubentiger »

Großer Adler hat geschrieben:(25 Sep 2018, 08:15)

Gute Arbeit. :thumbup:

Es ist allgemein bekannt, dass Presse und Politik geschickt versuchen, Identitäten zu verschlüsseln. So ist es auch mit erhobenen Statistiken, relevante Daten/ Aufschlüsselungen werden von Medien und Politik einfach nicht erwähnt. Und als Leser wirfst du Fragen auf, die nicht geklärt werden können, da die Öffentlichkeit kein Zugriff auf Details hat, bzw. sich der überhebliche Aufwand nicht lohnt.

Jede(r) objektive Tatsache/ Tatbestand wird subjektiv beeinflusst, mal mehr mal weniger. Wie es gerade passt.
So geschickt dass selbst der dümmste Hooligan alles durchschaut. Ganz große Verschwörung!
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Selina »

Die Bildzeitung wird immer mehr zur Sprachrohr der rechten AfD. Das fällt sogar schon den konservativsten Publizisten auf.

Zitat:

Krieger der AfD
Netzwoche: Warum »Bild« immer mehr zu einem rechten Kampagnenblatt wird

Von Robert D. Meyer

Michael Spreng ist wahrlich niemand, der als liberaler Geist bekannt ist. Wesentliche Teile seiner beruflichen Karriere verbrachte der Journalist im Springer-Verlag, war dort unter anderem elf Jahre lang Chefredakteur der »Bild am Sonntag«, ehe er das Boulevardblatt und den Konzern 2000 im Streit verließ. Danach leitete er unter anderem den Kanzlerwahlkampf des nicht minder konservativen CSU-Politikers Edmund Stoiber.

Michael Spreng weiß nicht nur, wie Politiker am rechten Rand des Parteienspektrums ticken, er hat auch selbst miterlebt, wie sich »Bild« wiederholt auf eine gefährliche Liaison mit diesen einließ. Sie kommen inzwischen aus den Reihen der AfD, und die positioniert sich noch weiter rechts, als sich das Stoiber je traute. Genau das bereitet Spreng Sorgen. Auf seinem Blog http://www.sprengsatz.de warnt er, »Bild« habe sich zu einer Vorfeldorganisation der AfD entwickelt. »Seit Monaten bespielt ›Bild‹ die politische Agenda der AfD. Fast jede Gewalttat eines Flüchtlings gegen einen Deutschen wird in ›Bild‹ zur schreienden Schlagzeile. Wenn aber ein Deutscher einen Syrer ersticht, wird dies mit ein paar Zeilen auf Seite 5 abgetan«, beobachtet der Journalist. Und falls es keine Gewalttat zu vermelden gibt, konstruiere das Blatt »Aufmacher gegen die angeblich zu lasche Justiz, gegen den angeblich untätigen Staat und die angeblich unfähigen Politiker«. Ein Vorgehen, das Spreng an die »Bild«-Kampagne gegen die Studentenunruhen der 60er Jahre erinnert. Maßgeblich verantwortlich für diesen Rückfall in alte Zeiten sei »Bild«-Chef Julian Reichelt, der offenbar mit dem Einverständnis des Vorstandes von Axel Springer eine Gruppe selbst ernannter Krieger um sich schare, »die glauben, sie lägen im Schützengraben und müssten nicht nur die Kanzlerin, sondern auch den liberalen Rechtsstaat sturmreif schießen«, so Spreng.

Dass diese Einschätzung einer »Bild« als Sturmgeschütz der AfD nicht ganz falsch ist, zeigt eine Rede des Springer-Vorstandchefs Mathias Döpfner von Ende September beim Kongress des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger. Darin beklagt er unter anderem, dass am Tag nach dem Tod von Daniel H. in Chemnitz null von zwölf überregionalen Medien darüber auf der Titelseite berichtet hätten. Auch nach dem Tod eines Mannes in Köthen sei dies ähnlich gewesen. Döpfner fragt rhetorisch: »Waren die Aufwallungen in den Städten - von links wie von rechts - wirklich nicht nur so wichtig wie, sondern noch wichtiger als die Todesfälle an sich?« Der Springer-Chef kritisiert, dass die Zeitungen mit dieser Gewichtung angeblich der »Verpflichtung zur Wahrheit« nicht gerecht geworden seien.

Auf meedia.de entgegnet Journalistikprofessor Klaus Meier, die Behauptung, es würde zu wenig über Straftaten von Asylsuchenden und Ausländern berichtet, sei »ein wesentlicher Teil der Propaganda rechtsnationaler Gruppierungen«. Analysen zeigten, dass fremde Menschen schon seit Jahrzehnten deutlich »überproportional im Vergleich zur Realität als Täter« in der Berichterstattung dargestellt würden. Noch größer zu berichten, wäre schlicht »Sensationsgeilheit« und gefährde das vertrauensvolle Zusammenleben.


https://www.neues-deutschland.de/artike ... r-afd.html
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Julian
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Julian »

Selina hat geschrieben:(05 Oct 2018, 18:06)

Die Bildzeitung wird immer mehr zur Sprachrohr der rechten AfD. Das fällt sogar schon den konservativsten Publizisten auf.
[...]
Das sehe ich überhaupt nicht so. Im Gegenteil: Die Springer-Medien, darunter Welt und Bild, fahren geradezu eine Hetzkampagne gegen die AfD.

Im Vergleich zu anderen Medien berichten sie aber dennoch offener die furchtbaren Verbrechen von Flüchtlingen und anderen Migranten, und erwähnen dabei auch die Herkunft des Täters und grausame Details der Taten. Deswegen ist die Bild-Zeitung eine wichtige Quelle für diejenigen, die nichts auf politisch-korrekte Zensur geben.

Gleichzeitig hetzt die Springer-Presse aber hemmungslos gegen die AfD. Sie sieht sich dabei nicht zu neutraler, objektiver Berichterstattung verpflichtet, sondern ergreift Partei im Sinne eines Kampagnenjournalismus.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von jack000 »

Selina hat geschrieben:(05 Oct 2018, 18:06)
Fast jede Gewalttat eines Flüchtlings gegen einen Deutschen wird in ›Bild‹ zur schreienden Schlagzeile. Wenn aber ein Deutscher einen Syrer ersticht, wird dies mit ein paar Zeilen auf Seite 5 abgetan«, beobachtet der Journalist.
Wie viele Fälle gibt es denn wo ein Syrer von einem Deutschen abgestochen wurde :?:
Und die sozialistischen Blätter sind natürlich für ihre Objektivität bekannt :thumbup:
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Fliege
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Fliege »

jack000 hat geschrieben:(05 Oct 2018, 19:10)
Und die sozialistischen Blätter sind natürlich für ihre Objektivität bekannt :thumbup:
Man stelle sich vor, der Völkische Beobachter würde noch erscheinen. Warum wurde die SED nicht wie die NSDAP behandelt? Weiß das jemand?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von jack000 »

Manche Drecksblätter sind sich für nichts zu schade:
Zuwanderung: Sozialkassen werden massiv entlastet

Die Sozialkassen profitieren laut einem Medienbericht massiv von der Zuwanderung nach Deutschland.

Hannover - Die Sozialkassen profitieren laut einem Medienbericht massiv von der Zuwanderung nach Deutschland. In der gesetzlichen Rentenversicherung erreichte nach einem Bericht der Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND - Samstagausgaben) die Zahl der Versicherten mit ausländischer Staatsangehörigkeit einen neuen Höchststand. Ähnlich ist die Lage demnach bei den Krankenkassen.

Unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) hieß es, Ende 2016 habe es rund 5,46 Millionen ausländische Rentenversicherte gegeben. 2015 waren es noch 4,88 Millionen und 2006 3,16 Millionen. Daten für das Jahr 2017 gibt es demnach noch nicht. Die meisten ausländischen Rentenversicherten waren dem Bericht zufolge 2016 Türken (988.000) und Polen (459.000).

Über 90 Prozent der Ausländer zahlen in die Rentenkasse ein
Von den ausländischen Versicherten mit EU-Staatsbürgerschaften zahlten den DRV-Angaben zufolge mehr als 90 Prozent Beiträge. "Ausländische Versicherte mit EU-Staatsangehörigkeit tragen damit in gleichem Maße zur Finanzierung der Rentenversicherung bei wie deutsche Staatsangehörige. Dies wirkt sich positiv auf die Einnahmesituation in der gesetzlichen Rentenversicherung aus", zitierten die RND-Zeitungen einen Sprecher der Rentenversicherung.

Auch die gesetzlichen Krankenkassen sehen sich dem Bericht zufolge durch Zuwanderung entlastet. "Die innereuropäische Arbeitsmigration, aber auch die Zuwanderung aus dem nichteuropäischen Ausland tragen zu der aktuellen guten finanziellen Situation der gesetzlichen Krankenversicherung bei", sagte Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), den RND-Zeitungen.

Zuzug junger Menschen entscheidender Faktor
Dies liege zum einen am Zuzug vorwiegend junger Menschen, die tendenziell geringere Gesundheitsausgaben verursachen, sagte Pfeiffer demnach weiter. Dies bremse den steigenden Altersdurchschnitt der Versicherten insgesamt. Zum anderen nehme die Anzahl der Migranten mit regulärem Job zu.

Pfeiffer sagte, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Menschen aus nichteuropäischen Ländern wie Syrien oder dem Irak sei im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 84.000 Menschen auf nunmehr 226.000 angestiegen. Gleichzeitig habe sich die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus EU-Staaten um 152.000 auf 1.260.000 erhöht.
https://www.merkur.de/politik/zuwanderu ... chComments

- Das geht los damit, dass Flüchtlinge auf dem Bild zu sehen sind (Natürlich Frauen und kleine Kinder, was ja die Masse der Flüchtlinge ausmacht
- Dann werden nur die Einzahler aufgezählt aber nicht die Empfänger
- Dann wird von werden die meisten Einzahler (Anzahl!) aufgezählt: Türken. Soweit ok, aber fehlt nicht die Angabe der Arbeitslosenquote?
- Dann kommt: "Über 90 Prozent der Ausländer zahlen in die Rentenkasse ein" = > Dann heißt es: "Von den ausländischen Versicherten mit EU-Staatsbürgerschaften zahlten den DRV-Angaben zufolge mehr als 90 Prozent Beiträge." => Was ist mit denen die keine EU-Staatsbürgerschaft haben? Warum wird das im ersten Satz falsch angegeben, bzw. versucht zu vermischen?
- Bei den Nicht EU-Ausländern werden aber nur die Beschäftigten, nicht deren Anteil angegeben

Unglaublich sowas, Verwirrung und Verschleierung pur! Welchen Sinn und Zweck hat denn dieser Artikel? Was maßt sich diese "Journalistin" an ihre Leser so verarschen?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Alter Stubentiger »

jack000 hat geschrieben:(05 Oct 2018, 19:10)

Wie viele Fälle gibt es denn wo ein Syrer von einem Deutschen abgestochen wurde :?:


Und die sozialistischen Blätter sind natürlich für ihre Objektivität bekannt :thumbup:
Es gab über 2000 Angriffe auf Flüchtlinge im letzten Jahr. Mit deiner Objektivität ist es auch nicht weit her. Das es kaum Tote gibt ist wohl eher Zufall. Es gab auch schon Jahre mit vielen Toten durch die rechte Gewalt.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von jack000 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(05 Oct 2018, 21:12)

Es gab über 2000 Angriffe auf Flüchtlinge im letzten Jahr.
1. Quelle?
2. Ich habe nach was anderem gefragt
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Alter Stubentiger »

jack000 hat geschrieben:(05 Oct 2018, 21:21)

1. Quelle?
2. Ich habe nach was anderem gefragt
1. Bundesinnenministerium
2. Du fragst in einer Form als als würde jeden Tag ein Syrer durch die Straßen laufen und Menschen abstechen. Das nennt man Hetze. Was versprichst du dir davon?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Fliege »

Zählen auch die Angriffe von "Flüchtlingen" auf "Flüchtlinge" in den Unterkünften zu den 2000 Fällen?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von jack000 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(05 Oct 2018, 21:27)

1. Bundesinnenministerium
Als Quelle sind hier Links üblich die das beeinhalten nach dem zuvor als Quelle gefragt wurde
2. Du fragst in einer Form als als würde jeden Tag ein Syrer durch die Straßen laufen und Menschen abstechen. Das nennt man Hetze. Was versprichst du dir davon?
Ich habe gefragt wie viele Fälle es gibt. Diese Frage resultiert nun mal aus der Aussage des Textes.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von jack000 »

Fliege hat geschrieben:(05 Oct 2018, 21:30)

Zählen auch die Angriffe von "Flüchtlingen" auf "Flüchtlinge" in den Unterkünften zu den 2000 Fällen?
Deswegen habe ich nach einer Quelle gefragt ;) Wenn dem so ist, wäre das Hetze vom Stubentiger gewesen, weil die Frage etwas anderes suggeriert.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von jack000 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(05 Oct 2018, 21:12)

Es gab über 2000 Angriffe auf Flüchtlinge im letzten Jahr. Mit deiner Objektivität ist es auch nicht weit her. Das es kaum Tote gibt ist wohl eher Zufall. Es gab auch schon Jahre mit vielen Toten durch die rechte Gewalt.
Soso, objektiv, Beispiel:
Rheinland-Pfalz verzeichnete ein Anstieg der Angriffe gegen Zuwanderer: So wurde in 2442 Fällen ein Flüchtling zum Opfer, ein Plus von 12,2 Prozent. Der Großteil dieser Taten wurde von anderen Zuwanderer begangen.
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 58158.html

Und das mit den Toten, seit der großen Flut 2015 => wie viele Flüchtlinge wurden denn durch Einheimische umgebracht und wie viele umgekehrt?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Fliege »

Andernorts (im Strang "Flüchtlinge in Deutschland"):
Macht Reschke immer noch in Flüchtlingspropaganda, oder hat sie mittlerweile das Genre gewechselt?
Ich habe lange nichts mehr von ihr gehört.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Alter Stubentiger »

jack000 hat geschrieben:(05 Oct 2018, 21:42)

Soso, objektiv, Beispiel:

https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 58158.html

Und das mit den Toten, seit der großen Flut 2015 => wie viele Flüchtlinge wurden denn durch Einheimische umgebracht und wie viele umgekehrt?
Wir sprechen hier über 27 Morde von oder an einem Zuwanderer im Jahre 2017. Das sind winzige Zahlen. Und auch wenn jeder Mord zuviel ist kann man daraus keine wirklich signifikante Bedrohungslage ableiten. Tust du aber. Du schürst eine Stimmung die zu nichts Gutem führen kann. Es sind solche Stimmungen die Mölln oder Solingen erst möglich machten.

Das solltest du beim zündeln immer bedenken. Für Mord ist die Polizei zuständig und dass ist gut so.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von schokoschendrezki »

jack000 hat geschrieben:(05 Oct 2018, 21:42)
Und das mit den Toten, seit der großen Flut 2015 => wie viele Flüchtlinge wurden denn durch Einheimische umgebracht und wie viele umgekehrt?
Schön, dass ein Begriff wie "Flut" nicht über objektive Tatsachen hinaus irgendwelche negativen Assoziationen weckt ... :rolleyes:

Ich habe es mir tatsächlich angetan und ein bissel in dem u.a. von Vera Lengsfeld jüngst beworbenen Portal "gescheitmedien.de" herumzulesen. Es handelt sich dabei einfach um eine Liste von Newsfeeds aus bekannten rechtspopulistischen Webseiten wie Tichys Einblick, achgut oder Journalistenwatch.

Ein fast bis zur Blindheit verengter Blick auf die Welt von heute, der zu fast 100 Prozent eigentlich nur ein Thema kennt: Fremdenangst befördern und Hassvergiftung betreiben. Wenn man es etwas neutraler formulieren will: Komplexitätsreduktion um jeden, aber auch wirklich jeden Preis.

Wer insbesondere die immer wieder angegriffenen öffentlichen Hörfunkmedien kennt und aufmerksam und offen verfolgt, weiß ganz genau, dass es dort keine Einseitigkeit, Hörigkeit, Mainstreamverpflichtetheit gibt. Und vor allem, das ist beinahe noch wichtiger, dass die politischen Vorgänge in der Welt in ihrer Gesamtheit behandelt werden oder dies zumindest programmatisches Ziel ist.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Stoner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Oct 2018, 10:12)


Wer insbesondere die immer wieder angegriffenen öffentlichen Hörfunkmedien kennt und aufmerksam und offen verfolgt, weiß ganz genau, dass es dort keine Einseitigkeit, Hörigkeit, Mainstreamverpflichtetheit gibt.
Dem möchte ich einmal dezidiert widersprechen. "Mein" Sender zur Frühstücks- und Abendessenvorbereitung ist der DF-Kultur, Studio 9. Die dortigen Moderatoren sind nur unter der Prämisse akzeptabel, dass Journalismus und Moderatorentum heutzutage nicht einmal ansatzweise eine Neutralitätspflicht haben und dass "kritischer" Journalismus nur kritisch gegen die wenigen ist, die, falls sie überhaupt zu Wort kommen, nicht dem "Mainstream" das Wort reden. Alle Informationsvorbereitung sowie die Themenauswahl könnten auch Grünen-Radio Kultur heißen. Das muss man wertungsfrei einfach feststellen, alles andere wäre selektive Wahrnehmung. Das heißt nicht, dass die lügen oder uninformativ wären, aber sie sind unmissverständlich positioniert.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von jack000 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Oct 2018, 10:12)

Schön, dass ein Begriff wie "Flut" nicht über objektive Tatsachen hinaus irgendwelche negativen Assoziationen weckt ... :rolleyes:

Ich habe es mir tatsächlich angetan und ein bissel in dem u.a. von Vera Lengsfeld jüngst beworbenen Portal "gescheitmedien.de" herumzulesen. Es handelt sich dabei einfach um eine Liste von Newsfeeds aus bekannten rechtspopulistischen Webseiten wie Tichys Einblick, achgut oder Journalistenwatch.

Ein fast bis zur Blindheit verengter Blick auf die Welt von heute, der zu fast 100 Prozent eigentlich nur ein Thema kennt: Fremdenangst befördern und Hassvergiftung betreiben. Wenn man es etwas neutraler formulieren will: Komplexitätsreduktion um jeden, aber auch wirklich jeden Preis.

Wer insbesondere die immer wieder angegriffenen öffentlichen Hörfunkmedien kennt und aufmerksam und offen verfolgt, weiß ganz genau, dass es dort keine Einseitigkeit, Hörigkeit, Mainstreamverpflichtetheit gibt. Und vor allem, das ist beinahe noch wichtiger, dass die politischen Vorgänge in der Welt in ihrer Gesamtheit behandelt werden oder dies zumindest programmatisches Ziel ist.
Und was hat das mit meinem Beitrag tun?
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Wolverine »

Lügenpresse ist Hetze im Sinne der Nazis. Davon distanziere ich mich. Ich distanziere mich allerdings auch von der jetzt und seit 2015 üblichen Hofberichterstattung so ziemlich aller Medien. Ich unterstelle den Medien nicht unbedingt Lügen, aber definitiv sind sie parteiisch.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von immernoch_ratlos »

"Neutralitätspflicht" einfach mal in Ruhe lesen und dann darüber nachdenken ob es sich bei öffentlichen Sendern um "Staatsorgane" handelt.

Wer ein Minimum an politischer Bildung besitzt, geht nicht davon aus, es gäbe so etwas wie "Neutralität" tatsächlich. Wer selbst über eine Meinung verfügt und vernünftig abwägen kann, ist selbst gewöhnlich alles andere als "Neutral". Ein vollkommen künstliche Vorstellung. Geradezu "unmenschlich".

Es gibt nun wirklich genügend Sender, ich würde lügen, wenn ich alle überhaupt kennen würde. Da dann einen einzelnen herausgreifen ist das eigentlich die Neutralität die man von anderen fordert ? Neutralität im politischen Umfeld (jenseits von "Staatsorganen") zu fordern ist schlich Unsinn. Wenn das was man da hören kann nicht zur eigenen politischen Weltanschauung passt, kann man - es sei den man hängt eher extremistischer Weltanschauung an - gewiss etwas finden was besser passt :x

Über Politik berichten - diskutieren - soll "neutral" möglich sein ? Schon wenn eine politische Äußerung im Wortlaut - im Original - "verkündet wird", ist das für den politischen Gegner genau was es ist und nicht anders sein kann - nicht neutral.

Wer selbst vernünftigerweise die Welt auch politisch wahrnimmt, kann sehr wohl trennen wo es etwas zu trennen geben könnte. Dieser Versuch andere "quasi als sein Mündel schützen zu müssen" ist selbst meilenweit von "Neutralität" entfernt. Aber OK, man muss das einfach als Normalität hinnehmen - weiter, was war sonst noch wichtig ?
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Stoner »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(23 Oct 2018, 11:56)

"Neutralitätspflicht" einfach mal in Ruhe lesen und dann darüber nachdenken ob es sich bei öffentlichen Sendern um "Staatsorgane" handelt.

Wer ein Minimum an politischer Bildung besitzt, geht nicht davon aus, es gäbe so etwas wie "Neutralität" tatsächlich. Wer selbst über eine Meinung verfügt und vernünftig abwägen kann, ist selbst gewöhnlich alles andere als "Neutral". Ein vollkommen künstliche Vorstellung. Geradezu "unmenschlich".
Wer übers Wetter berichtet, kann das "Wetter" beschreiben, oder er kann übers "miese Wetter" reden . Im ersten Fall beschreibt er es neutral, im zweiten Fall schon nicht mehr (ganz). Der Moderator mag "meinen" was er beliebt zu meinen, aber möge seine Zuhörer mit dieser Meinung verschonen, wenn er Politiker interviewt, und diesen Politikern dann von allen Seiten auf den Leib rücken. Anders ausgedrückt: Er möge als Person in den Hintergrund treten und eine neutrale Rolle spielen.
immernoch_ratlos hat geschrieben:(23 Oct 2018, 11:56)
Es gibt nun wirklich genügend Sender, ich würde lügen, wenn ich alle überhaupt kennen würde. Da dann einen einzelnen herausgreifen ist das eigentlich die Neutralität die man von anderen fordert ? Neutralität im politischen Umfeld (jenseits von "Staatsorganen") zu fordern ist schlich Unsinn. Wenn das was man da hören kann nicht zur eigenen politischen Weltanschauung passt, kann man - es sei den man hängt eher extremistischer Weltanschauung an - gewiss etwas finden was besser passt :x
Ebenfalls an der (meiner) Sache vorbei. Wer etwas sucht, was zu ihm passt, möchte nicht informiert werden, sondern sucht Bestätigung.
immernoch_ratlos hat geschrieben:(23 Oct 2018, 11:56)
Über Politik berichten - diskutieren - soll "neutral" möglich sein ? Schon wenn eine politische Äußerung im Wortlaut - im Original - "verkündet wird", ist das für den politischen Gegner genau was es ist und nicht anders sein kann - nicht neutral.
Und noch einmal so nicht richtig. Berichten ist etwas anderes als diskutieren. Hat man schon in der Schule gelernt, dass eine Vorgangsbeschreibung etwas anderes ist als eine Erörterung. Darüber hinaus gehört übrigens schon die Themenauswahl, die Gästeauswahl, also auch, welche Themen man wie oft einrückt oder gar nicht berücksichtigt, gleiches gilt bei den Gästen.
immernoch_ratlos hat geschrieben:(23 Oct 2018, 11:56)
Wer selbst vernünftigerweise die Welt auch politisch wahrnimmt, kann sehr wohl trennen wo es etwas zu trennen geben könnte. Dieser Versuch andere "quasi als sein Mündel schützen zu müssen" ist selbst meilenweit von "Neutralität" entfernt. Aber OK, man muss das einfach als Normalität hinnehmen - weiter, was war sonst noch wichtig ?

Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstehe. Ich sehe es eher von der Grundsatzfunktion der Medien als vierte Gewalt her. Da meine ich, dass alle Bürger dieser Landes ein Interesse haben sollten, dass Journalisten und Moderatoren sich nicht in dem aktuellen Ausmaß vor allem mit Politikern gemein machen sollten, wie das in Talkshows aber auch auf Veranstaltungen wie den von der Presse oft veranstalteten Foren zu sehen ist. Und jenseits der fehlgeleiteten Überschrift sollten alle ein Interesse daran haben, dass die Presse ihre Rolle im Sinne einer vierten Gewalt spielt, nicht im Sinne einer Neben- oder Mitregierung. Aber eine solche Rolle hatte schon lange vor dem Aufkommen des Lügenpressebegriffes und aus ganz anderen Gründen als der politischen Korrektheit aufgehört.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von schokoschendrezki »

MäckIntaier hat geschrieben:(23 Oct 2018, 10:28)

Dem möchte ich einmal dezidiert widersprechen. "Mein" Sender zur Frühstücks- und Abendessenvorbereitung ist der DF-Kultur, Studio 9. Die dortigen Moderatoren sind nur unter der Prämisse akzeptabel, dass Journalismus und Moderatorentum heutzutage nicht einmal ansatzweise eine Neutralitätspflicht haben und dass "kritischer" Journalismus nur kritisch gegen die wenigen ist, die, falls sie überhaupt zu Wort kommen, nicht dem "Mainstream" das Wort reden. Alle Informationsvorbereitung sowie die Themenauswahl könnten auch Grünen-Radio Kultur heißen. Das muss man wertungsfrei einfach feststellen, alles andere wäre selektive Wahrnehmung. Das heißt nicht, dass die lügen oder uninformativ wären, aber sie sind unmissverständlich positioniert.
Klar: Zeitungen, Nachrichtenkanäle haben ein Profil. Sollen sie ja auch.

Apropos DR Kultur. In der Reihe "Politisches Feuilleton" kommen in der Regel Gastautoren zu Wort. Und da habe ich schon mehrfach zu ein- und demselben Thema nacheinander zwei so ziemlich vollständig konträre Beiträge gehört.

Das eigentliche Problem der Forderung nach einer "Realitätspresse" sehe ich ganz woanders. Die politische Realität der Welt ist keineswegs einfach die Summe aller beobachtbaren Lebensrealitäten. Ich verstehe unter der Forderung nach einer "Realitätspresse" - ganz und gar negativ konnotiert! - die Forderung nach einer Streichung von Zusammenhangsanalysen. Eine technologische Weichenstellung in einem großen Unternehmen kann unter Umständen weitreichendere Folgen haben als der Zuzug einiger tausend Syrer in einer einzigen Woche. Ähnliches gilt für das Ergebnis diplomatischer Zusammenkünfte. Die Entscheidungen arabischer Investmentfonds. Entscheidungen über Waffenverkäufe. Demographische oder klimatische Veränderungen. Veränderungen von Börsenkursen. Usw. Usf. Für mich ist "Realitätspresse" die nette Umschreibung dafür, dass wir gefälligst mit Komplexität nicht belästigt werden und unseren täglichen Aufreger über irgendeine Aktion eines Zugereisten serviert bekommen, der sich nicht unserer Leitkultur gemäß verhalten hat.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Wolverine »

Wolverine hat geschrieben:(23 Oct 2018, 11:42)

Lügenpresse ist Hetze im Sinne der Nazis. Davon distanziere ich mich. Ich distanziere mich allerdings auch von der jetzt und seit 2015 üblichen Hofberichterstattung so ziemlich aller Medien. Ich unterstelle den Medien nicht unbedingt Lügen, aber definitiv sind sie parteiisch.
Mal abgesehen davon, ob Maaßen die Äußerungen zustanden, so habe ich seinen Eindruck bestätigen können. Als Nachweis hatten wir alle nur den Bericht, den wohl offensichtlich alle gesehen haben. 3-4 Idioten jagen einem Einzelnen hinterher und bedienen sich einer Fäkalsprache. Das war keine Hetzjagd, das war eine Momentaufnahme, die offensichtlich bei den dumpfen Nazis die gewünschte Reaktion ausgelöst hat (durch die Anwesenheit der Presse). Die Aktion erstarb ja noch im Augenblick der Fernsehbilder. Eine Hetzjagd sieht anders aus. Ganz anders. Dass sich der braune Mob in den Straßen von Chemnitz versammelt hat, konnte wiederum bestätigt werden. Nun frage ich mich, was die Presse damit bewirken wollte. Sich gegen rechts zu positionieren ist ja richtig, aber das sollte die Presse nicht tun sonst werden sie unglaubwürdig. Sämtliche Kommentare die darauf schließen lassen könnten, sollten unterbleiben. Die Presse darf sich nicht benutzen lassen. Auch nicht gegen rechts. Sie sind zur Neutralität verpflichtet.
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von relativ »

Wolverine hat geschrieben:(23 Oct 2018, 13:15)

Mal abgesehen davon, ob Maaßen die Äußerungen zustanden, so habe ich seinen Eindruck bestätigen können. Als Nachweis hatten wir alle nur den Bericht, den wohl offensichtlich alle gesehen haben. 3-4 Idioten jagen einem Einzelnen hinterher und bedienen sich einer Fäkalsprache. Das war keine Hetzjagd, das war eine Momentaufnahme, die offensichtlich bei den dumpfen Nazis die gewünschte Reaktion ausgelöst hat (durch die Anwesenheit der Presse). Die Aktion erstarb ja noch im Augenblick der Fernsehbilder. Eine Hetzjagd sieht anders aus. Ganz anders. Dass sich der braune Mob in den Straßen von Chemnitz versammelt hat, konnte wiederum bestätigt werden. Nun frage ich mich, was die Presse damit bewirken wollte. Sich gegen rechts zu positionieren ist ja richtig, aber das sollte die Presse nicht tun sonst werden sie unglaubwürdig. Sämtliche Kommentare die darauf schließen lassen könnten, sollten unterbleiben. Die Presse darf sich nicht benutzen lassen. Auch nicht gegen rechts. Sie sind zur Neutralität verpflichtet.
Also wir dumm ist das denn. Natürlich sollen sie menschen (und das sind die bei den medien auch) gegen rechtes Gedankengut stellen.
Alles was man in Chemnitz sehen konnte und was auch von etlichen Augenzeugen berichtet wurde, lässt darauf schließen , daß dort ein Brauner Mob tätig war (Plus Mitläufer) und es zu Übergriffen gegen ausländisch aussehende Mitbürger gab.
Jetzt sag mir warum sollen dagegen medien nicht Stellung beziehen? Medien sind nicht dafür da deine Position neutral zu betrachten.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
immernoch_ratlos
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von immernoch_ratlos »

schokoschendrezki hat geschrieben:Für mich ist "Realitätspresse" die nette Umschreibung dafür, dass wir gefälligst mit Komplexität nicht belästigt werden und unseren täglichen Aufreger über irgendeine Aktion eines Zugereisten serviert bekommen, der sich nicht unserer Leitkultur gemäß verhalten hat.
:thumbup: Schöner und treffender kann man das kaum sagen.

Alles ist politisch - selbst diese Sparversion die "Realitätspresse" nach Vorstellung einiger unbedingt sein muss. Politische Bildung macht immun gegen angebliche "Unneutralität". Das ist beinahe wie Grundrechenarten - wer glaubt das 2 +2 Fünf ergibt, hat im übertragenen Sinn auf Politik bezogen, schlicht eine "Rechenschwäche". Nicht wirklich etwas, unter dem jemand der in einer Demokratie aufgewachsen ist, leiden muss. Selbst ist Frau und Mann....
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schokoschendrezki
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von schokoschendrezki »

Wolverine hat geschrieben:(23 Oct 2018, 13:15)

Die Presse darf sich nicht benutzen lassen. Auch nicht gegen rechts. Sie sind zur Neutralität verpflichtet.
Wirklich? Ist die Presse "zur Neutralität verpflichtet"? Im "Focus", einem eigentlich ziemlich typischen gemäßigten Mainstream-Blatt wird der Satz "Die Presse ist neutral" zu den "12 Märchen über die Medien" gerechnet. https://www.focus.de/finanzen/news/die- ... 38456.html.

Mir fallen zum Bereich Medien und Presse so aus dem Hut drei tatsächliche "Pflichten" ein:

- Der Staat hat die Pflicht, Pressefreieheit zu gewährleisten.
- Die Medien haben die Pflicht, sich an die Gesetze und die Verfassung zu halten
- Die öffentliche-rechtlichen Medien haben die Pflicht der informationellen Grundversorgung

Sonst noch was?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Wolverine
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Re: Lügenpresse oder Realitätspresse

Beitrag von Wolverine »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Oct 2018, 13:28)

Wirklich? Ist die Presse "zur Neutralität verpflichtet"? Im "Focus", einem eigentlich ziemlich typischen gemäßigten Mainstream-Blatt wird der Satz "Die Presse ist neutral" zu den "12 Märchen über die Medien" gerechnet. https://www.focus.de/finanzen/news/die- ... 38456.html.

Mir fallen zum Bereich Medien und Presse so aus dem Hut drei tatsächliche "Pflichten" ein:

- Der Staat hat die Pflicht, Pressefreieheit zu gewährleisten.
- Die Medien haben die Pflicht, sich an die Gesetze und die Verfassung zu halten
- Die öffentliche-rechtlichen Medien haben die Pflicht der informationellen Grundversorgung

Sonst noch was?
Die Neutralitätspflicht ist kein Gesetz sondern eine Anforderung der Presse an sich selbst. Das ergibt sich wohl aus der deutschen Vergangenheit. Wer ernstgenommen werden will, sollte sich wohl daran halten. Ansonsten muss man sich mit Bezeichnungen wie "Hofeberichterstatter und Lügenpresse " anfreunden. Die Neutralitätspflicht macht schon Sinn, wenn ich das alles so durchlese.

P.S. Auch nach Aussage von MP Kretschmer gab es keine Hetzjagden nach Ausländern. Es gab direkte, rassistische Anfeindungen und Hetzjagd ist zudem kein juristischer Terminus. Vereinzelte Ausschreitungen gegen Ausländer sind dann eben doch keine Hetzjagd, wie es die regierungshörige Presse verlauten lassen wollte. Als Maaßen dann auch noch bestätigte, dass ihm keine belastbaren Anhaltspunkte für eine Hetzjagd vorlagen, war der Bär fett. Maaßen ist kein Chef mehr und die Behauptungen einer Hetzjagd immer noch Blödsinn. Letztendlich führen solche Behauptungen dazu, dass man ganz Sachsen als rechten Mob bezeichnet ohne sich dabei an Fakten zu halten. Das schadet der Demokratie ebenso wie das untätige "Weiter so" der Regierung.
Zuletzt geändert von Wolverine am Di 23. Okt 2018, 14:00, insgesamt 1-mal geändert.
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