Die ist im Gegensatz zum Internet, zum Fernsehen, zum Kino, zum Videofilm die notwendige Voraussetzung. Die finden immer ein Material für ihre fixe Idee. Auf das Internet schimpfen hilft da nicht.Brainiac » Mi 5. Aug 2015, 05:42 hat geschrieben:Dass nicht jeder durch das Internet radikalisiert wird, beweist nicht, dass es niemandem passiert. Klar muss eine persönliche Neigung oder zumindest "Offenheit" dazukommen.
Das trifft vor allem auf das Landleben zu. In der Großstadt waren jegliche Subkulturen und Politsekten schon immer leichter zu finden. "Faschistisch" ist das aber nicht.Aber das Internet unterstützt den Prozess durch
- wesentlich mehr und leichter (anonym) auffindbare "passende" Informationen, die einen in seiner Tendenz bestärken
Das ist auch ein Scheinproblem. Schließlich ist eine forsche Rede im Wirtshaus auch ein Commitment immer schon gewesen. Trotzdem kann das Geschwätz von gestern schnell zu den Akten gelegt. Heute wechseln die Leute Parteien und Standpunkte, NPD, AfD, Piraten in einem Tempo, das man früher nicht kannte. Die geistige Beweglichkeit steigt. Da kommt es auch mal zu starken Ausschlägen, die auch wieder abklingen.- die Verfestigung beim Schreiben, von der ich schon sprach. Wenn man sich selbst äussert, muss man notgedrungen komplexe Zusammenhange plakativ vereinfachen und schon hat man sich, anderen und sich selbst gegenüber, festgelegt.
Diese Diskussionen hatten wir bei jedem anderen neuen Medium auch schon. Oder was man dafür hielt, denn manche Hypes der letzten Jahre sind längst vergessen. Es sind die Menschen, die sich individuell für den Faschismus entscheiden oder für Dieter Nuhr oder doch lieber für die Vernunft.In welchem Umfang, darüber kann man streiten. Mir ist aber ein Rätsel, wie man den Effekt komplett in Abrede stellen kann. Vielleicht habe ich dich da auch nicht richtig verstanden.