Schulsystem Deutschland

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HugoBettauer

Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von HugoBettauer »

Gilmoregirl » Mi 1. Okt 2014, 23:37 hat geschrieben:SoleSurvivor

2)Ich habe eine Tochter in genau diesem Alter.
Ich halte sie für einen ziemlich strukturierten Menschen.
Ich weiß, was sie gerade erlebt und wie es ihr geht. Sie ist ne gute Zweier- Kandidatin.

[..]die Schrecken des Nationalsozialismus in allen Aspekten auszuwalzen. War aber wichtig.
1)Das finde ich, ist Ballast.
1) Das merkt man deinen Beiträgen zum Asylrecht leider an. Ich möchte das an dieser Stelle nicht weiter diskutieren.

2) Ich kenne deine Tochter nicht und kann dazu nichts sagen. Von befreundeten Lehrern und befreundeten Eltern kenne ich eine gewisse Skepsis gegenüber der Dramakultur, wie sie in manchen Haushalten zelebriert wird. Ich weiß nicht, ob man Leuten, die die Schule so schwer finden, nachher ein Studium nahelegen kann. Außer vielleicht Soziologie oder Gender Studies oder Freie Kunst, wer weiß. Ich möchte hier wirklich nicht bewerten, was ich nicht kenne. Meine eigene Schulzeit liegt schon zurück. Damals wurde auch viel gejammert und gestöhnt. Rückblickend ohne großen Grund.
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Katenberg
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Katenberg »

Gilmoregirl » Do 2. Okt 2014, 00:04 hat geschrieben:Sorry, ich denke, du steckst noch irgendwo im vorgestern.

Ich mochte zB Geschichte nicht... auch Chemie oder Astronomie nicht. Da habe ich stur auswendig gelernt und nach über 30 Jahren weiß ich vielleicht noch Bruchstücke.

Die Fächer, die mir lagen, die habe ich auch gelebt.

Ein Schüler muss heut nicht wissen, was er morgen werden will. Aber er hat eine Ahnung davon, welche Fächer ihm liegen..er wird sich auch beruflich annähern.


Ja...10 Stunden für HA solch "Empfehlungen"gibt es. Die Realität sieht anders aus...und daran ist icht zwangsläufig der Schüler schuld.
Ach was diese Hausaufgabenproblematik angeht...
Ich bin jetzt in meinem letzten Jahr im System, komme gut voran und mache Hausaufgaben nach dem Notwendigkeitsprinzip. Das da bedeutet:

- Es gibt Fächer, in denen ich sie machen muss oder auch will (Mathematik, Musik, Englisch)
- Es gibt Fächer, die liegen so, dass ich es in einer Freistunde machen kann (Religion, Biologie)
- Es gibt Fächer, für die ich keine Hausaufgaben mache bzw keine bekomme (Politik & Wirtschaft, Geschichte, Rechtskunde, Latein)

Somit habe ich über die Jahre gelernt, wie man den Aufwand so gering wie möglich halten kann und trotzdem hohe Leistungen erzielen kann. Gut, am Anfang war das Stress (5. Klasse / 7. Klasse), aber schlussendlich gibt es (vor allem in Kategorie 3) Fächer, für die ich keine Hausaufgaben machen muss, um mithalten zu können. Referate sind da was anderes, wer aber das nötige Wissen hat, kann die Zeit anders verplanen.

Somit bin ich derzeit in der Lage, dass mein Stundenplan absolut bescheuert liegt und ich in der Woche keine Privatkontakte unterbringen kann und diese am Wochenende haben muss. Trotzdem kann ich unter der Woche meinen Vereinssport machen, Theater spielen und noch anderes Zeug unterbringen. Alles eine Frage des Zeitmanagements. Spätestens mit 18 lernt man dann schließlich, wie man einordnet, zu welchen Kursen man kommt oder nicht ;) ;)
There was blood upon t risers
there were brains upon t chute
Intestines were a-dangling from his paratroopers suit
He was a mess, they picked him up
and poured him from his boots
And he ain't gonna jump no more
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Walter Hofer
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Walter Hofer »

Gilmoregirl » Do 2. Okt 2014, 00:04 hat geschrieben:Sorry, ich denke, du steckst noch irgendwo im vorgestern.

Ich mochte zB Geschichte nicht... auch Chemie oder Astronomie nicht. Da habe ich stur auswendig gelernt und nach über 30 Jahren weiß ich vielleicht noch Bruchstücke.

Die Fächer, die mir lagen, die habe ich auch gelebt.
Schade, Chemie kann man - im Gegensatz zur Biologie oder Medizin (Gräser, Knochen) eben nicht auswendig lernen. Entweder man kann es (oder läßt die Finger davon.)
Insgesamt ist es ein sehr einfaches Fach und auskömmliches Fach. .
Wer sein Leben genießt, dem wird es vermießt.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von ceam »

Ich würde gerne von euch wissen, was haltet ihr vom Unterricht? Findet ihr, ihr könntet anders schneller lernen als mit dem Unterricht, den ihr aus der Schule oder Uni kennt? Sollten wir endlich unser Knowhow nutzen und so lernen wie es uns die Gedächtniskünstler gezeigt haben?
Was haltet ihr von euren Schulbüchern, konnten die euch schon mal bei einem Thema weiter helfen?
Was haltet ihr davon, wenn in den Schulen früher berufsbezogen gelernt wird, man also in den Schulen Ausbildungen in wesentlich kürzeren Zeiträumen macht als jetzt?
Wie würde euch Philisophie -Charakterbildung- als Fach gefallen?
Versutus

Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Versutus »

ceam hat geschrieben:(20 Feb 2016, 13:53)

Ich würde gerne von euch wissen, was haltet ihr vom Unterricht? Findet ihr, ihr könntet anders schneller lernen als mit dem Unterricht, den ihr aus der Schule oder Uni kennt? Sollten wir endlich unser Knowhow nutzen und so lernen wie es uns die Gedächtniskünstler gezeigt haben?
Was haltet ihr von euren Schulbüchern, konnten die euch schon mal bei einem Thema weiter helfen?
Was haltet ihr davon, wenn in den Schulen früher berufsbezogen gelernt wird, man also in den Schulen Ausbildungen in wesentlich kürzeren Zeiträumen macht als jetzt?
Wie würde euch Philisophie -Charakterbildung- als Fach gefallen?
Um mit der letzten Frage zu beginnen:

Charakterbildung sollte eine durchgängige, fächerübergreifende Sache sein.

Ein paar Anregungen zu den anderen Fragen:

http://www.zeit.de/2013/16/richard-davi ... chulsystem

http://familylab.de/schulen.asp


Harald Hüther zum Schulsystem

http://www.focus.de/familie/schule/schu ... 98825.html
ceam
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von ceam »

Versutus hat geschrieben:(20 Feb 2016, 14:11)

Um mit der letzten Frage zu beginnen:

Charakterbildung sollte eine durchgängige, fächerübergreifende Sache sein.

Ein paar Anregungen zu den anderen Fragen:

http://www.zeit.de/2013/16/richard-davi ... chulsystem

http://familylab.de/schulen.asp


Harald Hüther zum Schulsystem

http://www.focus.de/familie/schule/schu ... 98825.html
Precht und Hüther sind beides fehlgeleitete Profesoren die nicht wissen wovon sie reden. Ich habe mir haufenweise You Tube Videos von denen rein gezogen und mir auch Prechts Buch über die Schule geholt. Sie liegen beide falsch. Man muss die Schulen zu etwas anderem Formen und das ist auch locker machbar.

Du hast vielleicht nicht verstanden was Charakterbildung eigentlich ist. Du kannst nicht in Mathematik oder Physik lernen wie du dich richtig verhältst. Das Einschätzen der Bedeutung von Dingen und das richtige Kerngedankengut muss direkt behandelt werden.
Versutus

Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Versutus »

ceam hat geschrieben:(20 Feb 2016, 14:36)

Precht und Hüther sind beides fehlgeleitete Profesoren die nicht wissen wovon sie reden. Ich habe mir haufenweise You Tube Videos von denen rein gezogen und mir auch Prechts Buch über die Schule geholt. Sie liegen beide falsch.
Kühne Behauptung, aber gut.
Welches der Bücher von Precht haben sie denn geholt?
ich hoffe auch gelesen ;)

Man muss die Schulen zu etwas anderem Formen und das ist auch locker machbar.
Nämlich?
ich dachte sie wollten auch die Meinung anderer hören.
Du hast vielleicht nicht verstanden was Charakterbildung eigentlich ist. Du kannst nicht in Mathematik oder Physik lernen wie du dich richtig verhältst. Das Einschätzen der Bedeutung von Dingen und das richtige Kerngedankengut muss direkt behandelt werden.
Ohne ein beziehungsgerechten Umgang auch in Mathematik oder Physik ect. wäre eine Charakterbildung
beschränkt auf ein weiteres Schulfach wieder nur Theorie.
Alle müssten es üben und leben, auch der Mathe- und Physiklehrer.
Mathematik, wie Physik, ist kaum abspaltbar von einer gundlegenden Philosophie.
Woher kommen den die Materien Mathematik, Physik und Sprache sonst?
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Gilmoregirl
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Gilmoregirl »

Gauvain hat geschrieben:(30 Sep 2014, 23:13)

Ich spreche jetzt aus der Warte eines Schweizers, aber ich nehme an, dass das System in Deutschland sich davon nicht sehr unterscheidet.
Was mich wirklich stört, ist die in den meisten Fächern vollzogene Beschränkung auf die reine Vermittlung von Wissen. Kreativität und eigene Gedanken - all das kommt viel zu kurz. Man muss sich einbringen können, Schule muss auch Spass machen. So, wie es heute aussieht, stopft man bis zur Prüfung das Wissen herein und vergisst dann fast alles wieder. Der Unterricht sollte aus mehr Diskussionen und weniger Monologen des Lehrers bestehen.
Bis zur Prüfung??? reicht es oftmals nicht mehr---bis zur Klassenarbeit, wenn das Thema abgeschlossen werden soll.
Meine Jüngste ( jetzt Kl.13 an einem OSZ) berichte mir regelmäßig von "Bulemielernen". Sie sitzt jetzt in den ersten Vorbereitungen zur Prüfung,
Fragt sich auch, warum sie Mathe LK nehmen musste, obwohl sie die Berechnung einer Raketenflugbahn für ihren künftigen Beruf nicht braucht.

Das Problem ist, dass sich fastJEDER Lehrer selbst so wichtig nimmt, dass ein unkompliziertes Lernen kaum möglich ist.
Komisch nur, dass die besten Noten in den Fächern erreicht werden, in denen Lehrer den Umgang mit Lernstoff und Schülern etwas lockerer sehen.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von ceam »

Versutus hat geschrieben:(20 Feb 2016, 14:44)

Kühne Behauptung, aber gut.
Welches der Bücher von Precht haben sie denn geholt?
ich hoffe auch gelesen ;)



Nämlich?
ich dachte sie wollten auch die Meinung anderer hören.



Ohne ein beziehungsgerechten Umgang auch in Mathematik oder Physik ect. wäre eine Charakterbildung
beschränkt auf ein weiteres Schulfach wieder nur Theorie.
Alle müssten es üben und leben, auch der Mathe- und Physiklehrer.
Mathematik, wie Physik, ist kaum abspaltbar von einer gundlegenden Philosophie.
Woher kommen den die Materien Mathematik, Physik und Sprache sonst?
Precht und Hüthner gehen in eine Richtung die ich nicht einschlagen möchte, sie wollen offenbar die Lernmenge reduzieren und die Schulen zu Kuschelstübchen umbauen.

Ich will, dass die Schulen ihr bestmögliches tun damit die Schüler und Lehrer sich wohl fühlen.
Ich will, dass alles daran gesetzt wird, dass das Kerngedankengut, welches zu Glück, Frieden und Wohlstand führt in jedem SchülerIn verankert wird. Von Kindergarten an und Stufenweise angepasst am derzeitigem Alter weiter Thematisiert wird. "Sozial, Logik und Wahrheit".
Ich will, dass man in den Grundschulen Basiswissen lernt in EINER weiterführenden Schule soll Allgemeinwissen gelehrt werden bis zur 7ten. Danach sollen Ausbildungen bzw. Studien anfangen, welche nach bestem Stand der möglich ist ausgebaut werden sollen. Statt den lächerlichen 3 Jahren soll jede Ausbildung angepasst an dem was erwartet wird die Dauer angepasst werden, in vielen Fällen könnten es nur mehr Wochen sein.
Ich will, dass sowohl das Allgemeinwissen neu selektiert wird als auch das Ausbildungswissen, damit man das kann was auch gebraucht wird.
Ich will, dass die Bücher das beinhalten, was man wissen muss, damit man das nötige Lernmaterial haben und es keine Lernhürden mehr gibt oder Herrschaftswissen.
Ich will, dass wir Lernen am KNOWHOW anpassen, wir wissen, wie lernen wirklich geht, das haben uns die Gedächtniskünstler gezeigt, wir müssen uns dem anpassen, damit wir nicht mittelalterliche Schulen haben. Wir pflügen ja auch nicht mehr mit einem Holzpflug mit Muskelkraft den Acker, sondern mit einem Tracktor.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von jack000 »

Schule ist der letzte Mist. Es wird viel zu viel Blödsinn gelehrt und die meisten Lehrer sind Idioten.
=> Heraus kommen Schüler mit Abschluss die letztendlich gar nix nützliches können!
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(20 Feb 2016, 15:55)

Schule ist der letzte Mist. Es wird viel zu viel Blödsinn gelehrt und die meisten Lehrer sind Idioten.
=> Heraus kommen Schüler mit Abschluss die letztendlich gar nix nützliches können!
Und wir sind deren Opfer in unserem lebenslangen Versagen! :cool:
Versutus

Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Versutus »

ceam hat geschrieben:(20 Feb 2016, 15:46)

Precht und Hüthner gehen in eine Richtung die ich nicht einschlagen möchte, sie wollen offenbar die Lernmenge reduzieren und die Schulen zu Kuschelstübchen umbauen.

Ich will, dass die Schulen ihr bestmögliches tun damit die Schüler und Lehrer sich wohl fühlen.
Ich will, dass alles daran gesetzt wird, dass das Kerngedankengut, welches zu Glück, Frieden und Wohlstand führt in jedem SchülerIn verankert wird. Von Kindergarten an und Stufenweise angepasst am derzeitigem Alter weiter Thematisiert wird. "Sozial, Logik und Wahrheit".
Ich will, dass man in den Grundschulen Basiswissen lernt in EINER weiterführenden Schule soll Allgemeinwissen gelehrt werden bis zur 7ten. Danach sollen Ausbildungen bzw. Studien anfangen, welche nach bestem Stand der möglich ist ausgebaut werden sollen. Statt den lächerlichen 3 Jahren soll jede Ausbildung angepasst an dem was erwartet wird die Dauer angepasst werden, in vielen Fällen könnten es nur mehr Wochen sein.
Ich will, dass sowohl das Allgemeinwissen neu selektiert wird als auch das Ausbildungswissen, damit man das kann was auch gebraucht wird.
Ich will, dass die Bücher das beinhalten, was man wissen muss, damit man das nötige Lernmaterial haben und es keine Lernhürden mehr gibt oder Herrschaftswissen.
Ich will, dass wir Lernen am KNOWHOW anpassen, wir wissen, wie lernen wirklich geht, das haben uns die Gedächtniskünstler gezeigt, wir müssen uns dem anpassen, damit wir nicht mittelalterliche Schulen haben. Wir pflügen ja auch nicht mehr mit einem Holzpflug mit Muskelkraft den Acker, sondern mit einem Tracktor.
Sie dürften sich weder mit Hüther noch mit Precht eingehend beschäftigt haben.
Prof. Dr. Hüther ist Neurobiologe und Hirnforscher. Von reduziertem Schulstoff
kann man da nict sprechen, auch nicht bei Precht. Das wäre zu reduziert.
Wenn sie einen Gedächtniskünstler suchen, lesen sie die neurobiologischen
Erkenntnisse, meinetwegen von Dr. Spitzer.

Eine Verlängerung der Aubildung, statt eines Ausmistens und der Prioritätensetzung von Wichtig und
bei Interesse selbst anlernbar, sollen was bringen?
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von ceam »

Versutus hat geschrieben:(20 Feb 2016, 17:56)

Sie dürften sich weder mit Hüther noch mit Precht eingehend beschäftigt haben.
Prof. Dr. Hüther ist Neurobiologe und Hirnforscher. Von reduziertem Schulstoff
kann man da nict sprechen, auch nicht bei Precht. Das wäre zu reduziert.
Wenn sie einen Gedächtniskünstler suchen, lesen sie die neurobiologischen
Erkenntnisse, meinetwegen von Dr. Spitzer.

Eine Verlängerung der Aubildung, statt eines Ausmistens und der Prioritätensetzung von Wichtig und
bei Interesse selbst anlernbar, sollen was bringen?
Precht labert davon, dass wir unsere Kinder zum Beispiel in Ausflüge stecken könnten, indem sie vor Ort in der Natur Wissenschaft lernen können. Nur um mal ein Beispiel zu nennen. Aber das ist witzlos. Das kostet viel zu viel Zeit und ist nicht effektiv. Lernen geht in ruhigen konzentriertem Klima und das auch ohne, dass ich ein echtes Ahornblatt in der Hand halte, es reicht völlig ein Abbbild im Buch zu haben.

Die Kinder sollen bereits in der Schule trainiert werden, genau wie bei den Gedächtniskünstlern. Und diese Fähigkeiten dann nutzen um einfacher zu lernen. Und durch selektives Lernen können wir den Stoff auch noch verbessern und die Geschwindigkeit erhöhen, indem die SchülerInnen fertig werden.

Herr Hüthner hat schon recht, wenn er sagt Emotionen sind beim Lernen wichtig, aber diese sind nur ein Teil der Musik. Das Lernen erfordert volle Aufmerksamkeit des Bewusstseins, da ist es klar, dass dieses durch Emotionen positiv beeinflusst werden kann. Aber das erreichen wir sowieso, indem wir die Schulen zugunsten des Lernens ausrichten. Nebenbei will ich noch Charakterbildung haben und dass die Leute sich anfreunden können, von daher soll es auch Gesellschaftsstunden geben, Sportunterricht mal anders.
Zuletzt geändert von ceam am Sa 20. Feb 2016, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(20 Feb 2016, 15:55)

Schule ist der letzte Mist. Es wird viel zu viel Blödsinn gelehrt und die meisten Lehrer sind Idioten.
=> Heraus kommen Schüler mit Abschluss die letztendlich gar nix nützliches können!
Nehmen wir an, das ist so: Welche Bildung haben denn jene genossen, die die heutigen Inhalte festlegen und umsetzen?
Labskaus!

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Versutus

Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Versutus »

ceam hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:02)

Precht labert davon, dass wir unsere Kinder zum Beispiel in Ausflüge stecken könnten, indem sie vor Ort in der Natur Wissenschaft lernen können. Nur um mal ein Beispiel zu nennen. Aber das ist witzlos. Das kostet viel zu viel Zeit und ist nicht effektiv. Lernen geht in ruhigen konzentriertem Klima und das auch ohne, dass ich ein echtes Ahornblatt in der Hand halte, es reicht völlig ein Abbbild im Buch zu haben.
Das ist nicht richtig.
Bitte sagen sie mir, was sie von Precht aus erster Hand gelesen haben.

Begreifendes Lernen ist also nicht nötig?
Woher beziehen sie ihre Erkenntnisse?
Sprechen sie für alle Schüler, was sie brauchen?
Gibt es individuelle Unterschiede, außer dem Geschlecht?
Haben sie eine homogene Masse Schüler?
Dann sind sie im jetztigen Schulsystem doch bestens aufgehoben.
Versutus

Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Versutus »

frems hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:04)

Nehmen wir an, das ist so: Welche Bildung haben denn jene genossen, die die heutigen Inhalte festlegen und umsetzen?
Es besteht immerhin die Möglichkeit, dass man gerade aufgrund einer nicht befriedigenden Erfahrung
in der Schule Kritik übt.
Das ist nicht der Punkt.
Selbst wenn ich die Art der Kritik doch sensibler sehen würde als ihr Kollege.

Mit entscheidend sollten auf jeden Fall neue Erkenntnisse der Neurobiologen sein, statt alte
Zöpfe, wie den Nürnberger Trichter, weiter einzusetzen.

Es ist ja nicht das erste Mal in der Geschichte des Bildungswesen, dass es Reformpädagogen
gibt. Einige in der Vergangenheit wären durch die heutige Hirnforschung bestätigt worden.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von ceam »

Versutus hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:05)

Das ist nicht richtig.
Bitte sagen sie mir, was sie von Precht aus erster Hand gelesen haben.

Begreifendes Lernen ist also nicht nötig?
Woher beziehen sie ihre Erkenntnisse?
Sprechen sie für alle Schüler, was sie brauchen?
Gibt es individuelle Unterschiede, außer dem Geschlecht?
Haben sie eine homogene Masse Schüler?
Dann sind sie im jetztigen Schulsystem doch bestens aufgehoben.
Begreifendes Lernen? Sie meinen die 0,8 statt die 1,0? Das jeder noch Zeit hat sich selbstständig Gedanken darüber zu machen, was man gelernt hat? Mit dem Arbeiten was man gelernt hat ist ein Teil des Lernvorganges, das ist Teil des Unterrichts den ich mir vorstelle aber die interpretieren das so als ob es das wesentliche wäre, dabei ist es eben nur ein simpler Bestandteil des Lernens.

Ich beschäftige mich seit über einem Jahrzehnt mit der Schule, sind zusammengeklaubte Informationen und umfassende eigene Erfahrungen, die mich auf diese Lösung bringen.

Ja ich spreche für alle SchülerInnen.

Das Geschlecht ist Nebensache, ähnlich wie die farbliche Gestaltung der Schulen, das kann man nachträglich dazu popeln, wenn man lustig ist.

Und nein ich bin kein Lehrer.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von frems »

Versutus hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:09)

Es besteht immerhin die Möglichkeit, dass man gerade aufgrund einer nicht befriedigenden Erfahrung
in der Schule Kritik übt.
Das ist nicht der Punkt.
Selbst wenn ich die Art der Kritik doch sensibler sehen würde als ihr Kollege.

Mit entscheidend sollten auf jeden Fall neue Erkenntnisse der Neurobiologen sein, statt alte
Zöpfe, wie den Nürnberger Trichter, weiter einzusetzen.

Es ist ja nicht das erste Mal in der Geschichte des Bildungswesen, dass es Reformpädagogen
gibt. Einige in der Vergangenheit wären durch die heutige Hirnforschung bestätigt worden.
Die heutigen Bildungswissenschaftler sind ja mit den Erkenntnissen schon viel weiter, als vielen lieb ist. Chance auf Umsetzung haben haben sie aber wenig, weil Debatten übers Bildungswesen sehr emotional geführt werden und man rationale Argumente nur schwierig Menschen vermitteln kann, die tagtäglich mit ganz anderer Materie hantieren und ihre eigenen schulischen Erfahrungen zum Maßstab erheben, egal ob sie gut oder schlecht waren. Das ist bedauerlich und tragisch. Selbst wenn wir das Thema ökonomisieren, sollte man angesichts des demographischen Wandels ein großes Eigeninteresse daran haben, dass jeder Schüler optimal gefördert wird und man ihm keine willkürlichen Steine in den Weg legt. Aber dieser Wirtschafts-Gedanke schreckt manche Kreise ebenfalls so schnell auf, dass man keine größeren Reformen erwarten sollte, auch wenn das Schulwesen schon leicht angepasst wurde, u.a. beim Zugang und den Schwerpunkten (Kompetenzen statt Fachwissen etc.).
Labskaus!

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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Versutus »

ceam hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:13)

Begreifendes Lernen? Sie meinen die 0,8 statt die 1,0? Das jeder noch Zeit hat sich selbstständig Gedanken darüber zu machen, was man gelernt hat? Mit dem Arbeiten was man gelernt hat ist ein Teil des Lernvorganges, das ist Teil des Unterrichts den ich mir vorstelle aber die interpretieren das so als ob es das wesentliche wäre, dabei ist es eben nur ein simpler Bestandteil des Lernens.

(...)
Begreifendes Lernen bedeutet etwas anderes.
Ich überlasse ihnen, mit ihren hinreichenden Erkenntnissen, das Thema.
Entschuldigen sie, das ist wie wenn man mit einem Blinden über Farben reden würde.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von ceam »

Versutus hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:18)

Begreifendes Lernen bedeutet etwas anderes.
Ich überlasse ihnen, mit ihren hinreichenden Erkenntnissen, das Thema.
Entschuldigen sie, das ist wie wenn man mit einem Blinden über Farben reden würde.
Wäre nicht schlecht, wenn sie es mir erklären würden, denn ich werde demnächst in Schulen gehen, denen ich zeigen werde wie besserer Unterricht aussieht.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von frems »

ceam hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:21)

Wäre nicht schlecht, wenn sie es mir erklären würden, denn ich werde demnächst in Schulen gehen, denen ich zeigen werde wie besserer Unterricht aussieht.
Das klingt ja nach einer Drohung.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von ceam »

frems hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:23)

Das klingt ja nach einer Drohung.
Ich mach mir sorgen um die SchülerInnen, was ist, wenn Versutus recht hat und ich einen Fehler mache?
Versutus

Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Versutus »

frems hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:16)

Die heutigen Bildungswissenschaftler sind ja mit den Erkenntnissen schon viel weiter, als vielen lieb ist. Chance auf Umsetzung haben haben sie aber wenig, weil Debatten übers Bildungswesen sehr emotional geführt werden und man rationale Argumente nur schwierig Menschen vermitteln kann, die tagtäglich mit ganz anderer Materie hantieren und ihre eigenen schulischen Erfahrungen zum Maßstab erheben, egal ob sie gut oder schlecht waren. Das ist bedauerlich und tragisch. Selbst wenn wir das Thema ökonomisieren, sollte man angesichts des demographischen Wandels ein großes Eigeninteresse daran haben, dass jeder Schüler optimal gefördert wird und man ihm keine willkürlichen Steine in den Weg legt. Aber dieser Wirtschafts-Gedanke schreckt manche Kreise ebenfalls so schnell auf, dass man keine größeren Reformen erwarten sollte, auch wenn das Schulwesen schon leicht angepasst wurde, u.a. beim Zugang und den Schwerpunkten (Kompetenzen statt Fachwissen etc.).
Es ist auffallend, dass gerade Wirtschaft und Industrie die Kompetenzen fordern,
aber schlussendlich doch dem Wertesystem Note erliegen, was ausschließlich kurzfristig
erlerntes Wissen abfragt und zudem nur einen willkürlicher Ausschnitt bietet.
Die Ergebnisse in Ziffernnoten in Buxtehude wird selbstverständlich mit denen eienr Klasse in
Castrop-Rauxel vergleichen. Schon das zeigt wie sinnfrei das ist.
Versutus

Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Versutus »

frems hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:23)

Das klingt ja nach einer Drohung.
Sollten das die Reformen bei der Lehrerbildung ausmachen, wundert mich nichts mehr. ;)
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von frems »

ceam hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:24)

Ich mach mir sorgen um die SchülerInnen, was ist, wenn Versutus recht hat und ich einen Fehler mache?
Ich fand Deinen Einwand, dass Ausflüge sinnlos seien, schon sehr komisch. Da wirst Du kaum jemanden überzeugen können, ob Erzieher einer Kita, Lehrer einer Mittelstufe oder einen Hochschuldozenten.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Versutus »

ceam hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:21)

Wäre nicht schlecht, wenn sie es mir erklären würden, denn ich werde demnächst in Schulen gehen, denen ich zeigen werde wie besserer Unterricht aussieht.
Abgesehen davon, dass Foreneinträge geduldig sind, frei nach Papier ist geduldig,
machen sie ihre Hausaufgaben, so dürfte man sie nämlich nicht ernst nehmen.
Zuletzt geändert von Versutus am Sa 20. Feb 2016, 18:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von ceam »

Versutus hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:24)

Es ist auffallend, dass gerade Wirtschaft und Industrie die Kompetenzen fordern,
aber schlussendlich doch dem Wertesystem Note erliegen, was ausschließlich kurzfristig
erlerntes Wissen abfragt und zudem nur einen willkürlicher Ausschnitt bietet.
Die Ergebnisse in Ziffernnoten in Buxtehude wird selbstverständlich mit denen eienr Klasse in
Castrop-Rauxel vergleichen. Schon das zeigt wie sinnfrei das ist.
Für mich ist das Notensystem wie mit dem Geld man schafft einen Vergleichswert. Wobei das Geld einen unverhältnismäßigen Aufwand nach sich zieht, Noten tun das nicht. Dabei interessiert mich das gegenwertige Notensystem auch nicht, denn sie werden alle 1sen haben. 1 bedeutet Fehlerfrei und es wird auch nichts mehr anderes akzeptiert werden.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von ceam »

frems hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:30)

Ich fand Deinen Einwand, dass Ausflüge sinnlos seien, schon sehr komisch. Da wirst Du kaum jemanden überzeugen können, ob Erzieher einer Kita, Lehrer einer Mittelstufe oder einen Hochschuldozenten.
Deren Pech. Mich interessiert nur was richtig ist.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von ceam »

Versutus hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:31)

Abgesehen davon, dass Foreneinträge geduldig sind, frei nach Papier ist geduldig,
machen sie ihre Hausaufgaben, so dürfte man sie nämlich nicht ernst nehmen.
Dann muss ich annehmen, dass ich bereits alles verstanden habe oder dass sie lügen.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Billie Holiday »

In der Schule meiner Töchter gab es damals Ersatzunterricht für Religion. Also wer nicht Reli oder Philosophie wollte....

Die Stunden waren sehr beliebt, der Lehrer hat den Schülern den Alltag beigebracht. Wie liest man einen Vertrag, was sind Nebenkosten, die neben der Miete gezahlt werden, was ist ein Nettogehalt, wie sollte man wirtschaften, damit Monatsende was übrig bleibt, Handyverträge, Kleingedrucktes, welche Versicherungen sind sinnvoll....
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von frems »

Versutus hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:24)

Es ist auffallend, dass gerade Wirtschaft und Industrie die Kompetenzen fordern,
aber schlussendlich doch dem Wertesystem Note erliegen, was ausschließlich kurzfristig
erlerntes Wissen abfragt und zudem nur einen willkürlicher Ausschnitt bietet.
Die Ergebnisse in Ziffernnoten in Buxtehude wird selbstverständlich mit denen eienr Klasse in
Castrop-Rauxel vergleichen. Schon das zeigt wie sinnfrei das ist.
Da haben Unternehmen das selbe Problem wie Hochschulen: Noten mögen nicht gut sein und oft auch nicht objektiv, aber etwas besseres haben sie nicht. Manche Hochschulen probieren ja z.B. Einstellungstests. Aber die stoßen auch auf Kritik. Der eine Schüler hat diese (meist teuren) Tests evtl. schon im Vorfeld absolviert und bekam Nachhilfe, um sich gezielt darauf vorzubereiten. Ein anderer hatte diese Möglichkeiten zeitlich oder finanziell nicht. Letzterer wird vermutlich auch aufgeregter sein, da er nur grobe Informationen über die Hochschule erhielt, was ihn genau erwarten wird. Kann man daran festmachen, wer sich später besser auf eine Klausur vorbereiten kann oder wer bessere Facharbeiten schreiben wird? Das kann man natürlich auch erweitern und z.B. Interviews führen. Und am Ende werden Zeugnis, Test und Gespräch, wovon letzteres sehr subjektiv ist, gewichtet. Ein ziemlicher Aufwand, den Unternehmen kaum schultern würden, von manch Großkonzerne abgesehen, der ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren hat. Da geben Noten zumindest eine grobe Orientierung, da sich die Noten ja häufig über längere Zeiträume zusammentun und nicht von einer einzelnen Prüfung komplett abhängig sind. Wenn für einen Job Englischkenntnisse wichtig sind und der Schüler über zwei, drei Jahre stets eine 1 in dem Fach hatte, sollte man ihn zumindest mal einladen und mit ihm auf Englisch sprechen. Bei einer konstanten 5 sieht das wieder anders aus, egal aus welcher Stadt er kommt. Notenunterschiede für die selbe "Leistung" hat man ja nicht nur zwischen Ländern bzw. Städten, sondern auch innerhalb von Stadtteilen oder gar Jahrgängen/Klassenverbänden. (deren Sinnhaftigkeit man auch sehr kritisch angesehen kann/sollte)
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:04)

Nehmen wir an, das ist so: Welche Bildung haben denn jene genossen, die die heutigen Inhalte festlegen und umsetzen?
Im wesentlichen durch Ausbildungen in der Privatwirtschaft und auf Universitäten/Fachhochschulen.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von frems »

ceam hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:32)

Deren Pech. Mich interessiert nur was richtig ist.
Es ist richtig Lehrformen anzubieten, die ein gutes Ergebnis bringen. Bei Grundschülern geht es nicht nur darum, dass man sie mit trockenem Fachwissen vollpumpt, sondern sie auch ermutigt, Spaß am Lernen zu haben und das möglichst auch noch nach Schulzeiten. Da sind Ausflüge besser und das Fachwissen, das man im Unterricht lernte und dort anschauen kann, prägt sich nachhaltig ein. Das ist im Studium nicht anders. So wie ein Chemiker im Labor Versuche anstellt, so gehen andere angehende Akademiker auf Exkursion und schauen sich ihr Forschungsobjekt selbst an, ob Geologen, Soziologen oder Verkehrswissenschaftler. Da geht's nicht nur darum, Wissen auswendig zu lernen und per Knopfdruck runterbeten zu können, sondern auch darum, ein Gespür für die Materie zu entwickeln -- nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung des Fachunterrichts. Und das ist für den Wirtschaftsstandort Deutschland auch wichtiger. Ein guter Ingenieur muss im Beruf keine mathematischen Formeln aus dem dritten Semester im Schlaf beherrschen, aber bei Projekten schnell abschätzen können, um welche Größenordnungen es sich handelt, ob etwas überhaupt machbar ist. Und das lernt er nicht in einem Fachbuch, das gar nicht berücksichtigen kann, mit welchen zukünftigen Vorhaben die Person konfrontiert wird.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:44)

Im wesentlichen durch Ausbildungen in der Privatwirtschaft und auf Universitäten/Fachhochschulen.
Das ist ja erst einmal klar... Schulen können und sollen
das auch gar nicht leisten. Aber sie sollen Menschen
befähigen, den dargebotenen Lehrstoff an weiterfüh-
renden Hochschulen und in der beruflichen Bildung auf
zu nehmen.

Das scheint ja noch zu gelingen. :?
Versutus

Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Versutus »

frems hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:40)

Da haben Unternehmen das selbe Problem wie Hochschulen: Noten mögen nicht gut sein und oft auch nicht objektiv, aber etwas besseres haben sie nicht. Manche Hochschulen probieren ja z.B. Einstellungstests. Aber die stoßen auch auf Kritik. Der eine Schüler hat diese (meist teuren) Tests evtl. schon im Vorfeld absolviert und bekam Nachhilfe, um sich gezielt darauf vorzubereiten. Ein anderer hatte diese Möglichkeiten zeitlich oder finanziell nicht. Letzterer wird vermutlich auch aufgeregter sein, da er nur grobe Informationen über die Hochschule erhielt, was ihn genau erwarten wird. Kann man daran festmachen, wer sich später besser auf eine Klausur vorbereiten kann oder wer bessere Facharbeiten schreiben wird? Das kann man natürlich auch erweitern und z.B. Interviews führen. Und am Ende werden Zeugnis, Test und Gespräch, wovon letzteres sehr subjektiv ist, gewichtet. Ein ziemlicher Aufwand, den Unternehmen kaum schultern würden, von manch Großkonzerne abgesehen, der ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren hat. Da geben Noten zumindest eine grobe Orientierung, da sich die Noten ja häufig über längere Zeiträume zusammentun und nicht von einer einzelnen Prüfung komplett abhängig sind. Wenn für einen Job Englischkenntnisse wichtig sind und der Schüler über zwei, drei Jahre stets eine 1 in dem Fach hatte, sollte man ihn zumindest mal einladen und mit ihm auf Englisch sprechen. Bei einer konstanten 5 sieht das wieder anders aus, egal aus welcher Stadt er kommt. Notenunterschiede für die selbe "Leistung" hat man ja nicht nur zwischen Ländern bzw. Städten, sondern auch innerhalb von Stadtteilen oder gar Jahrgängen/Klassenverbänden. (deren Sinnhaftigkeit man auch sehr kritisch angesehen kann/sollte)
Damit wird ein unsinniges Sytem aber von Schulbeginn bis zum Abschluss
durchgehalten - ohne eigentliche Legitimation.
Es würde auch ausreichen die Abschlussprüfungen zu bewerten und die
schulische Bildung generell praxisorientierter zu gestalten.
Außerdem gehen Reformpädagogische Schulen mit einer durchgängigen
Kompetenz<bewertung>, die bei Industrie und Handel begrüßt wird, mit
gutem Beispiel voran.
Möglichkeiten gebe es schon.

Nur ein Beispiel:
Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess (IzEl)
Keine Noten, doch die Schüler wie Eltern erfahren eine ausführliche Rückmeldung zum individuellen Entwicklungs- und Lernprozess, kurz IzEL genannt. In dieser Dokumentation sind Beobachtungen zur Persönlichkeitsentwicklung, zum Sozial- und Arbeitsverhalten und zum Lernfortschritt festgehalten.
Zuletzt geändert von Versutus am Sa 20. Feb 2016, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:44)

Im wesentlichen durch Ausbildungen in der Privatwirtschaft und auf Universitäten/Fachhochschulen.
Dann dürfte das Niveau ja nicht schlechter werden, wenn sie noch zu den "guten Zeiten" ausgebildet wurden.

Davon abgesehen: ich seh nicht, wie sich das Niveau verschlechtert haben soll. Die Zahlen geben das jedenfalls nicht her. Und ein subjektiver Blick in ältere Ergebnisse auch nicht. Als ich mal eine Uni-Bibliothek durchwühlte, stieß ich auf einige Abschlussarbeiten aus den 50ern und 60ern. Wer sowas heute im ersten Semester als Student abliefert, kriegt seine Arbeit vom Professor direkt wieder ins Gesicht geschmissen. Der Sprachstil war schon schlecht, es wurde viel bei der Formatierung gepfuscht, die Argumentationsketten waren unschlüssig und die "Tiefe" des untersuchten Themas war recht prekär.

Klar, mit Schreibmaschine und dem damaligen Stand der Technik (in Ingenieurwissenschaften) war da teilweise nicht mehr zu machen. Heute kommt man dank Internet auf Unmengen von Daten und Studien. Aber da wurden konsequent Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens gebrochen. Viele konnten nicht einmal anständig zitieren, sofern sie es überhaupt taten. Da gab's schon Zitate, die man kopierte, aber weder im Fließtext, noch in der Fußnote einen Hinweis fand. Sehr gelungen fand auch eine Aussage zu U-Werten von Bauwerken. In der Fußnote steht dann "Quelle: Max Mustermann". Und Mustermann war der Student, der die Diplomarbeit einreichte. Und nein, er führte keine eigenen Experimente durch und protokollierte die Ergebnisse, sondern brauchte für eine gewünschte Aussage einen Wert, den er nicht belegen konnte, also erfand er einen, der ihm ins Konzept passte. :|
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von frems »

Versutus hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:55)

Damit wird ein unsinniges Sytem aber von Schulbeginn bis zum Abschluss
durchgehalten - ohne eigentlich Legitimation.
Es würde auch genügen die Abschlussprüfungen zu bewerten und die
schulische Bildung generell praxisorientierter zu gestalten.
Außerdem gehen Refprmpädagogische Schulen mit einer durchgängigen
Kompetenz<bewertung>, die bei Industrie und Handel begrüßt wird, mit
gutem Beispiel voran.
Möglichkeiten gebe es schon.

Nur ein Beispiel:
Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess (IzEl)
Keine Noten, doch die Schüler wie Eltern erfahren eine ausführliche Rückmeldung zum individuellen Entwicklungs- und Lernprozess, kurz IzEL genannt. In dieser Dokumentation sind Beobachtungen zur Persönlichkeitsentwicklung, zum Sozial- und Arbeitsverhalten und zum Lernfortschritt festgehalten.
Ich find diese Notenfixierung ja auch nicht gut. Ich kann bloß Unternehmen, insb. kleinere, schon verstehen, wenn sie die zur Orientierung nutzen, weil es die einfachste Variante ist. Wenn sich über 900 Schulabsolventen auf 70 Studienplätze bewerben, bleibt einer Verwaltung auch nicht viel mehr übrig als auf die Abschlussnote zu schauen und ggf. weitere Leistungen (absolvierte Lehre o.ä.) zu berücksichtigen, um ein paar Zusatzpunkte zu verteilen. Ein mehrtägiger Test mit allen erdenklichen Prüfungsformen, obwohl man weiß, dass über 90% keinen Platz kriegen werden, würde einen immensen Aufwand bedeuten, den viele Hochschulen aus Kostengründen nicht machen möchten, da andernfalls die Qualität der Lehre leiden muss.

Die erwähnten IzEl klingen ja gut und sind für die Einschätzung sicherlich auch besser geeignet. Aber da sind wir wieder beim Thema Kosten. Viele Menschen wünschen eben möglichst objektive Ergebnisse bzw. Vergleichszahlen, auch wenn sie bei näherer Betrachtung gar nicht so objektiv sind. Würde ein Bildungspolitiker fordern, Schulnoten abzuschaffen, kann er sich eine Wiederwahl abschminken. Leider.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von jack000 »

H2O hat geschrieben:(20 Feb 2016, 18:53)

Das ist ja erst einmal klar... Schulen können und sollen
das auch gar nicht leisten. Aber sie sollen Menschen
befähigen, den dargebotenen Lehrstoff an weiterfüh-
renden Hochschulen und in der beruflichen Bildung auf
zu nehmen.

Das scheint ja noch zu gelingen. :?
Nein, tut es nicht. Ich hatte damals 1993 in meinem Ausbildungsbetrieb (Telekom) als Elektroniker schon (wie alle anderen Azubis auch) Nachhilfe in Mathematik vom Betrieb bekommen.
=> Wie das heutzutage aussieht lässt sich also nur erahnen, die Alt-68er Bildungspolitik ist in allen Belangen völlig in die falsche Richtung gegangen/komplett gescheitert und es wird nur Blödsinn in Schulen gelehrt. Die Privatwirtschaft kann damit nichts anfangen und somit geht es bei Azubis nur darum von 0 anzufangen.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Versutus »

frems hat geschrieben:(20 Feb 2016, 19:01)

Ich find diese Notenfixierung ja auch nicht gut. Ich kann bloß Unternehmen, insb. kleinere, schon verstehen, wenn sie die zur Orientierung nutzen, weil es die einfachste Variante ist. Wenn sich über 900 Schulabsolventen auf 70 Studienplätze bewerben, bleibt einer Verwaltung auch nicht viel mehr übrig als auf die Abschlussnote zu schauen und ggf. weitere Leistungen (absolvierte Lehre o.ä.) zu berücksichtigen, um ein paar Zusatzpunkte zu verteilen. Ein mehrtägiger Test mit allen erdenklichen Prüfungsformen, obwohl man weiß, dass über 90% keinen Platz kriegen werden, würde einen immensen Aufwand bedeuten, den viele Hochschulen aus Kostengründen nicht machen möchten, da andernfalls die Qualität der Lehre leiden muss.

Die erwähnten IzEl klingen ja gut und sind für die Einschätzung sicherlich auch besser geeignet. Aber da sind wir wieder beim Thema Kosten. Viele Menschen wünschen eben möglichst objektive Ergebnisse bzw. Vergleichszahlen, auch wenn sie bei näherer Betrachtung gar nicht so objektiv sind. Würde ein Bildungspolitiker fordern, Schulnoten abzuschaffen, kann er sich eine Wiederwahl abschminken. Leider.
Sehen sie sich diese IzEl zum Beispiel einmal an.
Damit hätten die Betriebe, Unis einen jahrelangen Überblick.
Allerdings bestehen diese aus mehren Seiten, nicht aus einem Zeugnisblatt.
Das wäre ein Aufwand wie bei einer Bewerbung.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Versutus »

jack000 hat geschrieben:(20 Feb 2016, 19:02)

Nein, tut es nicht. Ich hatte damals 1993 in meinem Ausbildungsbetrieb (Telekom) als Elektroniker schon (wie alle anderen Azubis auch) Nachhilfe in Mathematik vom Betrieb bekommen.
=> Wie das heutzutage aussieht lässt sich also nur erahnen, die Alt-68er Bildungspolitik ist in allen Belangen völlig in die falsche Richtung gegangen/komplett gescheitert und es wird nur Blödsinn in Schulen gelehrt. Die Privatwirtschaft kann damit nichts anfangen und somit geht es bei Azubis nur darum von 0 anzufangen.
Ob man das alles den 68er anlasten kann, sei dahingestellt.
Das mit der Nachhilfe zieht sich bei vielen durch alle Schulsparten,
das sehe ich ebenfalls so.

Die Kompatibilität zwischen den Lehrplänen und erforderlichen Kompetenzen, die das Berufsleben, die
Unis fordern, ist nicht gegeben.
Deswegen sind nicht die Schüler dömmer, sondern die Inhalte und die Art der Vermittlung
auf dem Prüfstand.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(20 Feb 2016, 19:02)

Nein, tut es nicht. Ich hatte damals 1993 in meinem Ausbildungsbetrieb (Telekom) als Elektroniker schon (wie alle anderen Azubis auch) Nachhilfe in Mathematik vom Betrieb bekommen.
=> Wie das heutzutage aussieht lässt sich also nur erahnen, die Alt-68er Bildungspolitik ist in allen Belangen völlig in die falsche Richtung gegangen/komplett gescheitert und es wird nur Blödsinn in Schulen gelehrt. Die Privatwirtschaft kann damit nichts anfangen und somit geht es bei Azubis nur darum von 0 anzufangen.
Jetzt mal unabhängig davon, ob man's gut findet oder nicht. Aber die letzten Änderungen bei den Lehrinhalten kamen vor allem durch den Druck der Industrie: http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 25660.html

Alt-68er würden da aufschreien und fordern, dass die "employability" gefälligst komplett aus den Schulen ferngehalten werden sollte, weil Bildung für sie einen völlig anderen Anspruch hat als eine Ausbildung. Da würde man eher alte Literatur büffeln und über Philosophie sinnieren statt solche Kompetenzen zu erlernen.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(20 Feb 2016, 19:02)

Nein, tut es nicht. Ich hatte damals 1993 in meinem Ausbildungsbetrieb (Telekom) als Elektroniker schon (wie alle anderen Azubis auch) Nachhilfe in Mathematik vom Betrieb bekommen.
=> Wie das heutzutage aussieht lässt sich also nur erahnen, die Alt-68er Bildungspolitik ist in allen Belangen völlig in die falsche Richtung gegangen/komplett gescheitert und es wird nur Blödsinn in Schulen gelehrt. Die Privatwirtschaft kann damit nichts anfangen und somit geht es bei Azubis nur darum von 0 anzufangen.
Das hört sich wirklich schrecklich an.

Solche Nöte habe ich nicht erlebt, und
meine Kinder auch nicht, obwohl sie
technisch-wissenschaftliche Berufe
gewählt hatten, zu meiner Freude mir
nacheiferten.

Hängt vielleicht vom Schultyp ab?

Deshalb kann ich in Ihre Bewertung nicht
einstimmen... dazu fehlt mir jede Munition.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von ceam »

Um das auch mal genauer an zu sprechen, einer der Methoden, welche die Gedächtniskünstler verwenden ist, neben dem Lernen, möglichst wenig zu tun, was die Konzentration einschränkt. Das heißt, dass wir zum Beispiel, das Abschreiben von der Tafel weg lassen müssen. Obwohl ich dafür eigentlich keine Gedächtniskünstler brauche um diesen Fehler zu finden, denn man kann ihn auch relativ leicht formal Belegen.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von H2O »

Wenn eine Schulart und ein Notensystem nicht geeignet
sind, einen Anschluß an die Berufsausbildung her zu stellen,
dann müssen aber wohl doch strenge Kontrollen in diesen
Bereich eingezogen werden.

Hier schimmert es ja schon sehr deutlich durch: Diese Kon-
trollen übernehmen der Ausbildungsbetrieb oder die Hochschule
durch Eignungsprüfungen vor oder zu Beginn der Ausbildung
oder des Studiums. Ist es denn undenkbar, diese Bewertungen
schon in den letzten Schuljahren durch zu führen? Zu viel
Aufwand im Vergleich zur Eignungsprüfung am Eingang des
nächsten Bildungs/Ausbildungsschritts?
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von ceam »

Ich würde gerne das Bildungssystem verbessern. Derzeit versuche ich so viele Leute wie möglich in diese Diskussion mit ein zu binden.

Die Schulen könnten locker 20 mal so gut sein, wenn wir nur wollten. Wir könnten den gesamten Lernaufwand auf die Unterrichtszeit beschränken, also keine Hausaufgaben und Prüfungsvorbereitungen mehr, damit auch kein Druck mehr und auch keine Vorwürfe mehr. Das schaffen wir, indem wir den Unterricht effektiv gestalten, sodass die Lerngeschwindigkeit enorm erhöht wird, dabei müssen wir lediglich damit aufhören von der Tafel ab zu schreiben, was die gesamte Konzentration frisst, die man eigentlich zum Einprägen des zu Lernenden benötigt. Als nächstes können wir die Lerngeschwindigkeit und die Dauer wie lange das Gelernte behalten wird erhöhen, indem wir Gedächtniskünstlertechniken verwenden, damit können wir wahrscheinlich doppelt so viel lernen als die Gymnasien heute lernen haben, obwohl wir nur die Hälfte der Zeit benötigen.

Die Grundschulen und Kindergärten müssen neben Basiswissen lehren auch Charakterbildung für Kinder betreiben. Sozial, Logik, Wahrheit sollen das Kerngedankengut sein. Daneben kommen noch Intelligenztraining, ganz wichtig, weil nur im Kindesalter kann man da noch effektiv was dran ändern. Dazu kommt natürlich im großen Umfang noch das Training der Gedächtniskünstlertechniken, dass müssen die drauf haben nach den 4 Jahren Grundschule.

Ab der 5ten soll die eine weiterführende Schule existieren. Bis zur 7ten Klasse soll hier allgemeinbildender Unterricht stattfinden. Hier haben sie die Fächer die wir heute auch klassischer Weise kennen. Jedoch sollen diese Fächer angepasst werden. Sie sollen nur mehr das beinhalten, was wir bis zur 7ten Klasse schaffen und als allgemeinbildend verstehen können.
Die Schulbücher müssen angepasst werden, damit die SchülerInnen ohne Lernhürden vernünftig lernen können. Da soll alles sauber drin stehen, damit keine Fragen offen bleiben.
Es sollen weiter Noten vergeben werden nur auf einem anderen zu erwartenden Level. Da 1 nun als Fehlerfrei gilt was stehts das Ziel für alle sein sollte und auch in der Regel immer erreicht wird.
Die Universitäten sollen endlich als das verstanden werden was sie sind. Schulen. Damit sollen sie auch kostenlos werden, genau so wie der Rest der Schulen.
Man soll nach der 7ten Klasse seine Ausbildung bzw. sein Studium anfangen. Die Ausbildungen sollen nicht mehr nur zu 25 % schulisch sein, sondern zu 100 % und mit den selben Verbesserungen ausgestattet werden. Der Betrieb und die Schule sollen bestmöglich zusammen arbeiten, damit die Schüler auch praktisch so schnell wie möglich Erfahrung sammeln können. Somit können wir die durschnittliche Ausbildungsdauer von 3 Jahren auf 3 Wochen senken. Je lernintensiver desto länger wird es dauern.
Es soll auch Gesellschaftsstunden geben, indem die Schüler sich kennenlernen können und gemeinsam etwas unternehmen können, ob sie nun eine Runde Fußball- oder Karten spielen oder gar ein Projekt planen ist ihnen frei gestellt. Das soll statt Sportunterricht stattfinden.
Statt Religion und Sozialkunde findet Philosophie bzw. Charakterbildung statt. Geschichte wird viel mehr was mit Politik zu tun haben.

Außerdem sollte es einen freiwilligen Nachmittagsunterricht geben, weil das Lernklima in der Schule für viele angenehmer sein könnte als zuhause.

Ausflüge und Gruppenarbeit sollten vermieden werden, weil sie ineffektiv sind. Es sie denn, es handelt sich um Gruppenarbeit welche bereits im fortgeschrittenem Niveau ist und nur da ist um zu üben wie man am besten die Arbeit miteinander koordiniert.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von Agesilaos Megas »

Lupandarna hat geschrieben:(30 Sep 2014, 18:51)

Hallo, ich bin schüler (ef) eines gymnasiums und frage mich doch sehr, ob das jetztige schulsystem nicht völliger Quatsch ist. Lehrer nennen dich dumm, du musst gehorchen, wenn du dies nicht tust bekommst du die schlechte note, Noten sind das einzig wichtigste, druck, der allgemeine Glaube, dass Schule über Spass, freunde und zufriedenheit steht etc. Wie seht ihr das und habt ihr Verbesserungsvorschläge zum System? :?
ceam hat geschrieben:(22 Feb 2016, 16:18)

Ich würde gerne das Bildungssystem verbessern. Derzeit versuche ich so viele Leute wie möglich in diese Diskussion mit ein zu binden.

Die Schulen könnten locker 20 mal so gut sein, wenn wir nur wollten. Wir könnten den gesamten Lernaufwand auf die Unterrichtszeit beschränken, also keine Hausaufgaben und Prüfungsvorbereitungen mehr, damit auch kein Druck mehr und auch keine Vorwürfe mehr. Das schaffen wir, indem wir den Unterricht effektiv gestalten, sodass die Lerngeschwindigkeit enorm erhöht wird, dabei müssen wir lediglich damit aufhören von der Tafel ab zu schreiben, was die gesamte Konzentration frisst, die man eigentlich zum Einprägen des zu Lernenden benötigt. Als nächstes können wir die Lerngeschwindigkeit und die Dauer wie lange das Gelernte behalten wird erhöhen, indem wir Gedächtniskünstlertechniken verwenden, damit können wir wahrscheinlich doppelt so viel lernen als die Gymnasien heute lernen haben, obwohl wir nur die Hälfte der Zeit benötigen.

Die Grundschulen und Kindergärten müssen neben Basiswissen lehren auch Charakterbildung für Kinder betreiben. Sozial, Logik, Wahrheit sollen das Kerngedankengut sein. Daneben kommen noch Intelligenztraining, ganz wichtig, weil nur im Kindesalter kann man da noch effektiv was dran ändern. Dazu kommt natürlich im großen Umfang noch das Training der Gedächtniskünstlertechniken, dass müssen die drauf haben nach den 4 Jahren Grundschule.

Ab der 5ten soll die eine weiterführende Schule existieren. Bis zur 7ten Klasse soll hier allgemeinbildender Unterricht stattfinden. Hier haben sie die Fächer die wir heute auch klassischer Weise kennen. Jedoch sollen diese Fächer angepasst werden. Sie sollen nur mehr das beinhalten, was wir bis zur 7ten Klasse schaffen und als allgemeinbildend verstehen können.
Die Schulbücher müssen angepasst werden, damit die SchülerInnen ohne Lernhürden vernünftig lernen können. Da soll alles sauber drin stehen, damit keine Fragen offen bleiben.
Es sollen weiter Noten vergeben werden nur auf einem anderen zu erwartenden Level. Da 1 nun als Fehlerfrei gilt was stehts das Ziel für alle sein sollte und auch in der Regel immer erreicht wird.
Die Universitäten sollen endlich als das verstanden werden was sie sind. Schulen. Damit sollen sie auch kostenlos werden, genau so wie der Rest der Schulen.
Man soll nach der 7ten Klasse seine Ausbildung bzw. sein Studium anfangen. Die Ausbildungen sollen nicht mehr nur zu 25 % schulisch sein, sondern zu 100 % und mit den selben Verbesserungen ausgestattet werden. Der Betrieb und die Schule sollen bestmöglich zusammen arbeiten, damit die Schüler auch praktisch so schnell wie möglich Erfahrung sammeln können. Somit können wir die durschnittliche Ausbildungsdauer von 3 Jahren auf 3 Wochen senken. Je lernintensiver desto länger wird es dauern.
Es soll auch Gesellschaftsstunden geben, indem die Schüler sich kennenlernen können und gemeinsam etwas unternehmen können, ob sie nun eine Runde Fußball- oder Karten spielen oder gar ein Projekt planen ist ihnen frei gestellt. Das soll statt Sportunterricht stattfinden.
Statt Religion und Sozialkunde findet Philosophie bzw. Charakterbildung statt. Geschichte wird viel mehr was mit Politik zu tun haben.

Außerdem sollte es einen freiwilligen Nachmittagsunterricht geben, weil das Lernklima in der Schule für viele angenehmer sein könnte als zuhause.

Ausflüge und Gruppenarbeit sollten vermieden werden, weil sie ineffektiv sind. Es sie denn, es handelt sich um Gruppenarbeit welche bereits im fortgeschrittenem Niveau ist und nur da ist um zu üben wie man am besten die Arbeit miteinander koordiniert.

Ahoi!

Du nennst ja schon einige Dinge, mich interessiert es aber detailliert:

Wenn Du gewichten solltest, welche 5 Dinge magst Du am System überhaupt nicht, welche siehst Du jedoch sehr positiv (gibt es da welche)?

Freue mich auf Antwort; will gern wissen, wie die Jugend denkt. Meine Gymnasialzeit ist länger zurück (mir hat es einfach gefallen).
gentibus solidaritas, una fit humanitas.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von ceam »

Ich habe heraus gefunden, dass es Schulen in Amerika in den 20ern gab, die ähnlich auf Einzelarbeit gesetzt haben wie ich es vorschlage. In Vergleichen waren die SchülerInnen dort besser als in den regulären Schulen. Ich gehe davon aus, dass mit meiner Version der Unterschied noch deutlich größer sein wird.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von H2O »

ceam hat geschrieben:(05 Mar 2016, 10:21)

Ich habe heraus gefunden, dass es Schulen in Amerika in den 20ern gab, die ähnlich auf Einzelarbeit gesetzt haben wie ich es vorschlage. In Vergleichen waren die SchülerInnen dort besser als in den regulären Schulen. Ich gehe davon aus, dass mit meiner Version der Unterschied noch deutlich größer sein wird.
Na klar, das wird das Ergebnis immer dann sein, wenn
Lehrer besonders hingebungsvoll Ihre Botschaft verkünden.
Mehr Zuwendung bringt bessere Ergebnisse, wie über-
raschend. Diese Erkenntnis ist unabhängig von Schultyp
und Lehrverfahren... ganz dämliche Vorgehensweisen
natürlich ausgeschlossen.

In der Breite ging bisher jede dieser Geschichten in den
grauen Alltag über, und der Unterschied verschwand. Das
sagen mir 75 Jahre Erfahrung mit Schulen und Lehrern.

Besser also, aus dem Bestehenden etwas Gutes zu machen,
als alle 5 Jahre eine neue Heilslehre in Umlauf zu bringen.
Natürlich muß der technische Wandel in den Lernmitteln
berücksichtigt werden. Gute Lehrer werden aber auch von
allein solche Hilfsmittel anfordern und einsetzen.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von ceam »

H2O hat geschrieben:(05 Mar 2016, 10:50)

Na klar, das wird das Ergebnis immer dann sein, wenn
Lehrer besonders hingebungsvoll Ihre Botschaft verkünden.
Mehr Zuwendung bringt bessere Ergebnisse, wie über-
raschend. Diese Erkenntnis ist unabhängig von Schultyp
und Lehrverfahren... ganz dämliche Vorgehensweisen
natürlich ausgeschlossen.

In der Breite ging bisher jede dieser Geschichten in den
grauen Alltag über, und der Unterschied verschwand. Das
sagen mir 75 Jahre Erfahrung mit Schulen und Lehrern.

Besser also, aus dem Bestehenden etwas Gutes zu machen,
als alle 5 Jahre eine neue Heilslehre in Umlauf zu bringen.
Natürlich muß der technische Wandel in den Lernmitteln
berücksichtigt werden. Gute Lehrer werden aber auch von
allein solche Hilfsmittel anfordern und einsetzen.
Was hat das auf einmal mit den LehrerInnen zu tun? Ich habe gesagt, dass man festgestellt hat, dass Einzelarbeit der deutlich bessere Unterricht ist. Und der Mythos die LehrerInnen hätten in großen Stücken was damit zu tun, wie das Lernniveau aussieht, ist schlichtweg falsch, ein Mythos eben. Die LehrerInnen machen in der Regel ganz schlicht wie man es von ihnen erwartet ihren Unterricht. Wenn dabei tatsächlich Unterschiede raus kommen, dann hat das damit etwas zu tun, weil die LehrerInnen ihre Methodiken anders einsetzen. Das heißt, so manch ein Lehrer setzt mehr auf Gesprächsunterricht und gutem Lehrmaterial als ein anderer. Je weniger geschrieben wird, desto besser der Lerneffekt, desto weniger die SchülerInnen selbst ihr Lehrmaterial zusammen schreibseln müssen, desto weniger Herrschaftswissen existiert.
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Re: Schulsystem Deutschland

Beitrag von H2O »

ceam hat geschrieben:(13 Mar 2016, 11:26)

Was hat das auf einmal mit den LehrerInnen zu tun? Ich habe gesagt, dass man festgestellt hat, dass Einzelarbeit der deutlich bessere Unterricht ist. Und der Mythos die LehrerInnen hätten in großen Stücken was damit zu tun, wie das Lernniveau aussieht, ist schlichtweg falsch, ein Mythos eben. Die LehrerInnen machen in der Regel ganz schlicht wie man es von ihnen erwartet ihren Unterricht. Wenn dabei tatsächlich Unterschiede raus kommen, dann hat das damit etwas zu tun, weil die LehrerInnen ihre Methodiken anders einsetzen. Das heißt, so manch ein Lehrer setzt mehr auf Gesprächsunterricht und gutem Lehrmaterial als ein anderer. Je weniger geschrieben wird, desto besser der Lerneffekt, desto weniger die SchülerInnen selbst ihr Lehrmaterial zusammen schreibseln müssen, desto weniger Herrschaftswissen existiert.
Ihre Ansichten sind durch Meinungsfreiheit gedeckt;
meine aber eben auch. Hinzu kommt Lebenserfahrung
mit wechselnden Versuchen, die Vermittlung von
Bildung und Wissen auf besonders geschickte Art
zu verbessern. Was dabei vermutlich stört, das ist, daß
Lehrer Menschen sind mit sehr unterschiedlichen
Begabungen und Berufseignungen... um die Sache
höflich aus zu drücken. Hingebungsvoll arbeitende
Lehrer sagen überhaupt nichts aus über den Nutzen
einer Methodik, die sie im besten Wollen erproben,
sondern nur über den Nutzen, was wäre, wenn sämt-
liche Lehrer ausnahmslos so hingebungsvoll ihre
Aufgabe erfüllten. Fast Wurst, welcher Methodik sie
den Vorzug geben.
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