Siehe auch: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 9#p1437889Karl Murx » Mo 12. Mär 2012, 12:55 hat geschrieben: http://www.spiegel.de/karriere/berufsst ... 64,00.html
Ein unglaublicher Kalauer.
Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Moderator: Moderatoren Forum 5
Re: Das Diplom ist wieder da
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Rückkehr zum Diplom? - Bachelor/Master vs. Diplom -
Hallo zusammen.
Soweit ich es richtig verstanden habe, wird teilweise wieder der Diplom-Studiengang eingeführt?
Zumindest der Dipl.-Ing.
Kann man davon ausgehen, dass in absehbarer Zeit der Bachelor/Master wieder abgeschafft wird und die Diplom-Studiengänge wieder eingeführt werden?
Laut Aussage meines Prof. ist es auch schon irgendwo im Osten der BRD der Fall, dass dort die Diplom-Studiengänge wieder eingeführt werden. Ob dies tatsächlich so ist und wo genau dies der Fall ist, weiß ich leider nicht.
Scheinbar bröckelt das Bachelor/Master-System langsam vor sich hin.
Bleibt sowieso die Frage offen, weshalb überhaupt zum Bachelor/Master gewechselt wurde, in dem Moment wo der deutsche Diplom-Abschluss im Ausland als sehr positiv angesehen worden ist?
Scheinbar gab es eine Petition zur Rückkehr des Diplom-Studiengangs bzw. zur Abschaffung der Bachelor/Master-Studiengänge.
Es gab jedoch lediglich nur 1103 Mitzeichner.
https://epetitionen.bundestag.de/index. ... ition=7428
Wurde die Petition nicht genügend bekannt gemacht?
Es gibt über 2 Mio Studenten in Deutschland, da wundert es einen schon, dass nur 1103 Personen für die Abschaffung des Bachelor/Master-Studiengangs sind.
Wenn sich schon die Dozenten über den Bachelor beschweren, wird dies nicht unbegründet sein. Immerhin haben die den Vergleich von den früheren Diplom-Studiengängen, zu den heutigen "Zuständen".
Kann ich also davon ausgehen, dass demnächst das Diplom wieder eingeführt wird? Habt ihr da nähere Infos zu?
Zumindest sollte den Studenten die Alternative angeboten werden zwischen Bachelor/Master und Diplom zu wählen!
Soweit ich es richtig verstanden habe, wird teilweise wieder der Diplom-Studiengang eingeführt?
Zumindest der Dipl.-Ing.
Kann man davon ausgehen, dass in absehbarer Zeit der Bachelor/Master wieder abgeschafft wird und die Diplom-Studiengänge wieder eingeführt werden?
Laut Aussage meines Prof. ist es auch schon irgendwo im Osten der BRD der Fall, dass dort die Diplom-Studiengänge wieder eingeführt werden. Ob dies tatsächlich so ist und wo genau dies der Fall ist, weiß ich leider nicht.
Scheinbar bröckelt das Bachelor/Master-System langsam vor sich hin.
Bleibt sowieso die Frage offen, weshalb überhaupt zum Bachelor/Master gewechselt wurde, in dem Moment wo der deutsche Diplom-Abschluss im Ausland als sehr positiv angesehen worden ist?
Scheinbar gab es eine Petition zur Rückkehr des Diplom-Studiengangs bzw. zur Abschaffung der Bachelor/Master-Studiengänge.
Es gab jedoch lediglich nur 1103 Mitzeichner.
https://epetitionen.bundestag.de/index. ... ition=7428
Wurde die Petition nicht genügend bekannt gemacht?
Es gibt über 2 Mio Studenten in Deutschland, da wundert es einen schon, dass nur 1103 Personen für die Abschaffung des Bachelor/Master-Studiengangs sind.
Wenn sich schon die Dozenten über den Bachelor beschweren, wird dies nicht unbegründet sein. Immerhin haben die den Vergleich von den früheren Diplom-Studiengängen, zu den heutigen "Zuständen".
Kann ich also davon ausgehen, dass demnächst das Diplom wieder eingeführt wird? Habt ihr da nähere Infos zu?
Zumindest sollte den Studenten die Alternative angeboten werden zwischen Bachelor/Master und Diplom zu wählen!
Re: Rückkehr zum Diplom? - Bachelor/Master vs. Diplom -
Den Strang gibt es schon: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=15&t=19453
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Re: Das Diplom ist wieder da
Hallo zusammen,
dieses Thema ist ein gutes Beispiel, dass einfach über die Köpfe hinweg entschieden wird.
Hätte man nicht die betroffenen (Dozenten, Studenten und zukünftige Stundenten) selbst entscheiden lassen sollen, ob sie die Bachelor/Master-Variante haben möchten oder es bei dem Diplom bleiben soll?
Zumindest die Dozenten hätte man abstimmen lassen können, da sie die jenigen sind die den Stoff durchprügeln müssen.
Nicht mal die Alternative wurde angeboten, dass die Diplom-Studiengänge bestehen bleiben und man den Bachlor/Master alternativ wählen kann, wenn denn daran interesse bestanden hätte.
Gut, die Kosten für beide Möglichkeiten gleichzeitig zu fahren hätten gedeckt werden müssen.
Daher wäre die Abstimmung deutlich billiger gewesen.
Aber nicht einmal dazu ist es gekommen.
Und sowas schimpft sich "Demokratie".
Habt ihr von der Petition gehört? Leider haben nur knapp 1000 Personen mitgemacht.
Woran liegt das? Wurde die Petition einfach nicht genug "beworben"?
Bei über 2 Mio Studenten in der BRD, ist es für mich etwas überraschend dass nur 1000 Personen für die Abschaffung des Bachlors/Masters gewesen sind.
Hätte die Petition überhaupt etwas bewirken können und wieviel Stimmen wären nötig gewesen, um etwas zu erreichen?
Globalisierung hin oder her. Am angebotenen Studienabschluss der BRD wird die Globalisierung wohl eher am wenigsten "scheitern". ;-)
dieses Thema ist ein gutes Beispiel, dass einfach über die Köpfe hinweg entschieden wird.
Hätte man nicht die betroffenen (Dozenten, Studenten und zukünftige Stundenten) selbst entscheiden lassen sollen, ob sie die Bachelor/Master-Variante haben möchten oder es bei dem Diplom bleiben soll?
Zumindest die Dozenten hätte man abstimmen lassen können, da sie die jenigen sind die den Stoff durchprügeln müssen.
Nicht mal die Alternative wurde angeboten, dass die Diplom-Studiengänge bestehen bleiben und man den Bachlor/Master alternativ wählen kann, wenn denn daran interesse bestanden hätte.
Gut, die Kosten für beide Möglichkeiten gleichzeitig zu fahren hätten gedeckt werden müssen.
Daher wäre die Abstimmung deutlich billiger gewesen.
Aber nicht einmal dazu ist es gekommen.
Und sowas schimpft sich "Demokratie".
Habt ihr von der Petition gehört? Leider haben nur knapp 1000 Personen mitgemacht.
Woran liegt das? Wurde die Petition einfach nicht genug "beworben"?
Bei über 2 Mio Studenten in der BRD, ist es für mich etwas überraschend dass nur 1000 Personen für die Abschaffung des Bachlors/Masters gewesen sind.
Hätte die Petition überhaupt etwas bewirken können und wieviel Stimmen wären nötig gewesen, um etwas zu erreichen?
Globalisierung hin oder her. Am angebotenen Studienabschluss der BRD wird die Globalisierung wohl eher am wenigsten "scheitern". ;-)
Re: Rückkehr zum Diplom? - Bachelor/Master vs. Diplom -
Oh, ok.jack » Mi 9. Mai 2012, 20:01 hat geschrieben:Den Strang gibt es schon: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=15&t=19453
Danke!
Re: Das Diplom ist wieder da
Bachelor / Master einzuführen war nun nicht so verkehrt. So wie es sicher nicht verkehrt ist, wenn ein "Ing-Master" sich Dipl.-Ing. nennen darf (allein aus reinem Marketinggesichtspunkt).
Was die nötige Tiefe beim Bachelor angeht... nun, die Ingenieure der Berufsakademien wurden und werden ebenfalls in nur 3 Jahren ausgebildet, wobei davon nur 1,5 Jahre (3 Semester!) auf die Theorie fallen (also wenn das doch offensichtlich grundsätzlich zur Ausübung des Berufes ausreichend ist, dann "so what"?) Und wer mehr will, höher will, forschen will, der kann dann - wie zuvor - 5 Jahre studieren, bis zu einem Abschluss, der dem alten Dipl.-Ing. vergleichbar ist (was allerdings bei manchem 4 Jahres-Bachelor bereits heute gegeben ist).
Das einzige, was ich schade finde, ist das Begraben des "deutschen Stempels". "Bätschla"....eine grausige Sache in deutscher Sprache ("He Bätschla kommst ma her hier..", was durchaus Spaß macht, wenn man nicht mit dem Grad herumlaufen muss). Leider ist bei den meisten Hochschulen hier nicht bekannt, dass die Grade auch in deutscher Sprache, bzw. eingedeutschtem Latein, vergeben werden dürfen; also "Bakkalaureus" und "Magister". Und Sprache und Bezeichnung, für was auch immer, sind sehr wichtig, da entscheidend für das Ansehen. Wäre dies völlig egal, dann könnte man die Bezeichnung eines Handwerksmeisters auch in "Fluffi-Fluff" ändern (da die Bezeichnung ja irrelevant ist). Dann würde er nur leider als Witzfigur dastehen, bei gleicher Bildung, als wäre der Titel "Meister". Dies nur mal als krasses Bsp., welches sich jedoch so (hier und da) bei dem "Bätschla" wiederfindet. Insgesamt haben alle (Personaler, wie Kollegen) immer das Gefühl bei einem "Bätschla" eine Art Assistent, Handlanger, ewigen Lehrling vor sich zu haben; was Ihnen bei einem Dipl.-Ing. (BA) bspw. nie in den Sinn gekommen wäre. Und dies erklärt sich eben allein durch den Grad, der da so lustig, putzig daherkommt.
Was die nötige Tiefe beim Bachelor angeht... nun, die Ingenieure der Berufsakademien wurden und werden ebenfalls in nur 3 Jahren ausgebildet, wobei davon nur 1,5 Jahre (3 Semester!) auf die Theorie fallen (also wenn das doch offensichtlich grundsätzlich zur Ausübung des Berufes ausreichend ist, dann "so what"?) Und wer mehr will, höher will, forschen will, der kann dann - wie zuvor - 5 Jahre studieren, bis zu einem Abschluss, der dem alten Dipl.-Ing. vergleichbar ist (was allerdings bei manchem 4 Jahres-Bachelor bereits heute gegeben ist).
Das einzige, was ich schade finde, ist das Begraben des "deutschen Stempels". "Bätschla"....eine grausige Sache in deutscher Sprache ("He Bätschla kommst ma her hier..", was durchaus Spaß macht, wenn man nicht mit dem Grad herumlaufen muss). Leider ist bei den meisten Hochschulen hier nicht bekannt, dass die Grade auch in deutscher Sprache, bzw. eingedeutschtem Latein, vergeben werden dürfen; also "Bakkalaureus" und "Magister". Und Sprache und Bezeichnung, für was auch immer, sind sehr wichtig, da entscheidend für das Ansehen. Wäre dies völlig egal, dann könnte man die Bezeichnung eines Handwerksmeisters auch in "Fluffi-Fluff" ändern (da die Bezeichnung ja irrelevant ist). Dann würde er nur leider als Witzfigur dastehen, bei gleicher Bildung, als wäre der Titel "Meister". Dies nur mal als krasses Bsp., welches sich jedoch so (hier und da) bei dem "Bätschla" wiederfindet. Insgesamt haben alle (Personaler, wie Kollegen) immer das Gefühl bei einem "Bätschla" eine Art Assistent, Handlanger, ewigen Lehrling vor sich zu haben; was Ihnen bei einem Dipl.-Ing. (BA) bspw. nie in den Sinn gekommen wäre. Und dies erklärt sich eben allein durch den Grad, der da so lustig, putzig daherkommt.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
Re: Das Diplom ist wieder da
jack » So 1. Aug 2010, 11:38 hat geschrieben: http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... iplom.html
Warum auch etwas aufgeben, was sich seit Ewigkeiten bewährt hat ?
Das war und ist eben das EU Diktat... Versailles 2.0... Aber die Deutschen profitieren ja angeblich so unglaublich...
Re: Das Diplom ist wieder da
Und was sagt ihr nun zu der Petition?
Hätte sie was gebracht? Wieviel Stimmen wären nötig gewesen?
Hätte sie was gebracht? Wieviel Stimmen wären nötig gewesen?
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Re: Das Diplom ist wieder da
Das alte deutsche Hochschulsystem mit den altbewährten und guten Abschlüssen Diplom und Magister wird wiederkehren.
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Re: Das Diplom ist wieder da
Wird es nicht. Und das ist auch gut so.Helmuth_123 » Fr 11. Mai 2012, 18:33 hat geschrieben:Das alte deutsche Hochschulsystem mit den altbewährten und guten Abschlüssen Diplom und Magister wird wiederkehren.
Nachtrauern tut kaum noch einer dem alten System. Vielleicht schreibt manch pensionierter Prof einmal im Jahr in der WELT einen Artikel, weil er im hohen Alter halt keine Veränderungen mehr wünschte, aber das war's, von den üblichen "Früher, also als ich studierte, war alles besser, deshalb ist es heute Mist" abgesehen. Da ist es immer bemerkenswert, wie wenig sich die Menschen überhaupt damit beschäftigt haben.
Probleme gab's zum Teil anfangs, weil die Bundespolitiker, die sich nicht einmischten sollten, ziemlich übereifrig waren, was die Länder anschließend ausbaden und stets nachbessern mußten. Mittlerweile stimmt's aber, genau wie in anderen Ländern, die den Umstieg vorher etwas eleganter lösten.
Wenn man in weiteren Ländern, nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, eine Urkunde beantragen kann, die einem die Gleichwertigkeit von Diplom/Master bzw. Diplom (FH)/Bachelor (4 Jahre), dann sollten eigentlich auch die Nostalgiker befriedigt sein, die überfordert sind, wenn ein junger Mitarbeiter hinzukommt. Genauso sollte es kein Problem sein, wenn man fünfjährige Studiengänge anbietet und jeder Studienanfänger vom ersten Semester bis zum Master einen sicheren Platz hat, sofern er die nötige Leistung erbringt. In anderen Ländern Europas hat man auch fünfjährige Studiengänge weiterhin angeboten und die bekannten Abschlüsse behalten, jedoch den inhaltlichen Aufbau des Studiums entsprechend angepaßt. Muß aber mittlerweile auch nicht sein. Dieses 3+2-System wird in der Wirtschaft ganz gut angenommen.
EU? Genau.Muninn » Do 10. Mai 2012, 17:13 hat geschrieben: Das war und ist eben das EU Diktat... Versailles 2.0... Aber die Deutschen profitieren ja angeblich so unglaublich...
http://en.wikipedia.org/wiki/European_H ... ation_Area
Komm mal einfach in der Realität des Jahres 2012 an.
Labskaus!
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Re: Das Diplom ist wieder da
Wobei ja auch niemand sagt, daß ein dreijähriger Bachelor identisch mit einem Uni-Diplom sei. Es gibt halt, wie man heute weiß, durchaus eine Nachfrage nach einer dreijährigen Vollzeitausbildung auf akademischen Niveau. Wieso das nicht "sein darf", habe ich noch nie verstanden und mir wollt's auch niemand erklären. Aber das ist oft zu vermuten, wenn jemand fragt, warum die Abiturienten denn nicht einfach das System boykottieren und sich für ein Master- statt Bachelor-Studium bewerben... alles schon gehört.Cerberus » Do 10. Mai 2012, 16:21 hat geschrieben: Was die nötige Tiefe beim Bachelor angeht... nun, die Ingenieure der Berufsakademien wurden und werden ebenfalls in nur 3 Jahren ausgebildet, wobei davon nur 1,5 Jahre (3 Semester!) auf die Theorie fallen (also wenn das doch offensichtlich grundsätzlich zur Ausübung des Berufes ausreichend ist, dann "so what"?) Und wer mehr will, höher will, forschen will, der kann dann - wie zuvor - 5 Jahre studieren, bis zu einem Abschluss, der dem alten Dipl.-Ing. vergleichbar ist (was allerdings bei manchem 4 Jahres-Bachelor bereits heute gegeben ist).
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Re: Das Diplom ist wieder da
frems » Fr 11. Mai 2012, 18:10 hat geschrieben: Aber das ist oft zu vermuten, wenn jemand fragt, warum die Abiturienten denn nicht einfach das System boykottieren und sich für ein Master- statt Bachelor-Studium bewerben... alles schon gehört.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Das Diplom ist wieder da
Es wird wiederkehren, weil es gut und bewährt war und weil es zu Deutschland passte. Und es gibt Menschen die sich für eine Wiederkehr einsetzen. Es gibt Unterschiede zwischen Fachhochschule und Universität, doch durch dieses neue System ist der Bachelor einer Fachhochschule mit dem einer Universität unberechtigterweise gleichgestellt. Diese Befürworter einer politischen Union in Europa (europäischer Superstaat) und rücksichtlose Gleichmacher wollen auch noch das Staatsexamen abschaffen, abgesehen vom Lehramt sind sie daran aber glücklicherweise gescheitert. Anstatt unberechtigterweise alles in Europa gleich zu machen sollte man es vergleichbar machen, d.h. das Diplom wäre dem angelsächsischen Master gleichgestellt.Wird es nicht. Und das ist auch gut so.
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Re: Das Diplom ist wieder da
Fachhochschulen und Universitäten hatten sich bereits schon lange vor dem Bolognaprozeß angenähert. Wieso man in den Abschlüssen differenzieren sollte, wüßt ich nicht. Das bekannte System, wie Du es nennst, mußte alle paar Jahrzehnte gründlich reformiert und überarbeitet werden. Da gab's jedesmal ein Gejaule wie bei der Umstellung aufs Bologna-System. Das gehört bei Veränderungen wohl dazu. Wieso diese Struktur aber nicht zum heutigen Deutschland passen sollte, erschließt sich mir aber nicht ganz. Was meinst Du damit? Und wieso sollten sich Menschen für die Wiederkehr einsetzen, wo bereits sehr viel nachgebessert wurde und kaum einer Interesse hat, daran etwas zu ändern?Helmuth_123 » Sa 12. Mai 2012, 11:47 hat geschrieben:
Es wird wiederkehren, weil es gut und bewährt war und weil es zu Deutschland passte. Und es gibt Menschen die sich für eine Wiederkehr einsetzen. Es gibt Unterschiede zwischen Fachhochschule und Universität, doch durch dieses neue System ist der Bachelor einer Fachhochschule mit dem einer Universität unberechtigterweise gleichgestellt. Diese Befürworter einer politischen Union in Europa (europäischer Superstaat) und rücksichtlose Gleichmacher wollen auch noch das Staatsexamen abschaffen, abgesehen vom Lehramt sind sie daran aber glücklicherweise gescheitert. Anstatt unberechtigterweise alles in Europa gleich zu machen sollte man es vergleichbar machen, d.h. das Diplom wäre dem angelsächsischen Master gleichgestellt.
Mit der EU hat es noch immer nichts zu tun, sondern ist eine internationale Übereinkunft von Grönland bis Wladiwostock. Daß man bei der heutigen Mobilität auch das Hochschulwesen und Abschlüsse vergleichbar macht bzw anpaßt, ist nur folgerichtig.
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Re: Das Diplom ist wieder da
Was genau bringt einem dieser Raum?frems » Fr 11. Mai 2012, 18:04 hat geschrieben: Wird es nicht. Und das ist auch gut so.
Nachtrauern tut kaum noch einer dem alten System. Vielleicht schreibt manch pensionierter Prof einmal im Jahr in der WELT einen Artikel, weil er im hohen Alter halt keine Veränderungen mehr wünschte, aber das war's, von den üblichen "Früher, also als ich studierte, war alles besser, deshalb ist es heute Mist" abgesehen. Da ist es immer bemerkenswert, wie wenig sich die Menschen überhaupt damit beschäftigt haben.
Probleme gab's zum Teil anfangs, weil die Bundespolitiker, die sich nicht einmischten sollten, ziemlich übereifrig waren, was die Länder anschließend ausbaden und stets nachbessern mußten. Mittlerweile stimmt's aber, genau wie in anderen Ländern, die den Umstieg vorher etwas eleganter lösten.
Wenn man in weiteren Ländern, nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, eine Urkunde beantragen kann, die einem die Gleichwertigkeit von Diplom/Master bzw. Diplom (FH)/Bachelor (4 Jahre), dann sollten eigentlich auch die Nostalgiker befriedigt sein, die überfordert sind, wenn ein junger Mitarbeiter hinzukommt. Genauso sollte es kein Problem sein, wenn man fünfjährige Studiengänge anbietet und jeder Studienanfänger vom ersten Semester bis zum Master einen sicheren Platz hat, sofern er die nötige Leistung erbringt. In anderen Ländern Europas hat man auch fünfjährige Studiengänge weiterhin angeboten und die bekannten Abschlüsse behalten, jedoch den inhaltlichen Aufbau des Studiums entsprechend angepaßt. Muß aber mittlerweile auch nicht sein. Dieses 3+2-System wird in der Wirtschaft ganz gut angenommen.
EU? Genau.
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Komm mal einfach in der Realität des Jahres 2012 an.
Studienleistungen werden selbst innerhalb eines Landes nur schlecht bis gar nicht anerkannt.
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
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Re: Das Diplom ist wieder da
Ja, was hat ein Unternehmen davon, wenn es sich nicht mit über 50 verschiedenen Abschlüssen auseinandersetzen muß? Du redest von einem Wechsel innerhalb eines Studiums, was die wenigsten überhaupt betrifft. Und wenn man sich innerhalb Deutschlands etwas schwertut, heißt das nicht, daß es in anderen Ländern auch der Fall ist.Karl Murx » Sa 12. Mai 2012, 15:18 hat geschrieben:
Was genau bringt einem dieser Raum?
Studienleistungen werden selbst innerhalb eines Landes nur schlecht bis gar nicht anerkannt.
Durch 3+2 ist es auch deutlich leichter, da Du nach Deinem Bachelor, wenn Du willst, einfach im Ausland einen Master machen kannst. In Deutschland würdest Du Deine 5, 6 Jahre dann festhängen, weil ein Wechsel einem "Abbruch" gleichkäme. Außerdem bietet es den Vorteil, sich besser spezialisieren zu können.
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Re: Das Diplom ist wieder da
Das Studium ist nicht der Wirtschaft untergeordnet. Aufgabe von Universitäten ist es Akademiker und Wissenschaftler auszubilden und zu forschen, neue Erkenntnisse hervorzubringen. Das war das Gute am deutschen System. Die Fachhochschulen sind mehr praxisbezogen und sind damit eher geeignet ihre Absolventen auf eine spätere Tätigkeit in der Wirtschaft vorzubereiten. Diese Bildungs- und Wissenschaftsvielfalt war schon immer ein Kennzeichen Deutschland und der Bolonga-Prozess zerstört diese Vielfalt. Es scheint in unserer Zeit modern alles gleichzumachen und alle Unterschiede zu verleugnen. Doch diese Unterschiede bewirken Vielfalt und in dieser Vielfalt können sich die besten Akademiker, Wissenschaftler, Ingenieure, Beamte und Führungskräfte von Unternehmen entwickeln. Die Zeit in der sich alles der Wirtschaft unterordnen muss ist vorbei, man wird sich auf das Gute und Bewährte rückbesinnen und aus diesen Grund wird das alte deutsche System wiedereingeführt. Die deutschen Hochschulabsolventen werden wieder führend in der Welt sein, Innovation und neue wissenschaftliche Erkenntnisse werden wieder aus Deutschland kommen.
Re: Rückkehr zum Diplom? - Bachelor/Master vs. Diplom -
Mir gefällt eigentlich die Umstellung auf Bachelor und Master.Ein Ziel war es ua. die Zahl der Studienabbrecher zu senken.
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Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Die Umfrage nimmt Bezug auf die Umfrage um den Bolognaprozess. Mit Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse ist natürlich auch die Wiedereinführung der jeweiligen Studiengänge gemeint und Prüfungsordnungen gemeint.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Anfangs war ich da auch sehr skeptisch, weil übereifrige Bundespolitiker ein ziemliches Chaos verursachten, das Länder und Hochschulen dann ausbaden müssen. Mittlerweile sind die meisten Prüfungsordnungen, auch in Kooperation mit Studenten, überarbeiten worden, sodaß manch Diplom-Student sich eher neidisch umschaut. Wieso man das nun wieder umwerfen soll, weiß ich nicht, aber in Deutschland war ja bisher jede Hochschulreform, die vom Bund ausging, recht radikal. Man denke nur an die Reformen in den 60ern, 70ern und 90ern.
Zuletzt geändert von frems am Sa 18. Aug 2012, 20:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Darf ich dich fragen für was du gestimmt hast?frems » Sa 18. Aug 2012, 19:05 hat geschrieben:Anfangs war ich da auch sehr skeptisch, weil übereifrige Bundespolitiker ein ziemliches Chaos verursachten, das Länder und Hochschulen dann ausbaden müssen. Mittlerweile sind die meisten Prüfungsordnungen, auch in Kooperation mit Studenten, überarbeiten worden, sodaß manch Diplom-Student sich eher neidisch umschaut. Wieso man das nun wieder umwerfen soll, weiß ich nicht, aber in Deutschland war ja bisher jede Hochschulreform, die vom Bund ausging, recht radikal. Man denke nur an die Reformen in den 60ern, 70ern und 90ern.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Ja, neben den Bachelor-/Masterabschlüssen.Helmuth_123 » Sa 18. Aug 2012, 20:14 hat geschrieben:
Darf ich dich fragen für was du gestimmt hast?
Ist zwar etwas vereinfacht gesagt, aber kommt meiner persönlichen Meinung näher als die anderen beiden Optionen.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Konnte ich mir schon denken, du gehörst nicht zu denen, die die radikale Keule schwingen und umbedingt etwas durchgesetzt haben wollen. Da ich allerdings den Bologna-Prozess für Schwachsinn halte, habe ich natürlich dür die erste Option gestimmt. An Stelle der Gleichmacherei würde ich es vorziehen, wenn nationale Hochschulabschlüsse gegenseitig anerkannt werden.frems » Sa 18. Aug 2012, 19:21 hat geschrieben: Ja, neben den Bachelor-/Masterabschlüssen.
Ist zwar etwas vereinfacht gesagt, aber kommt meiner persönlichen Meinung näher als die anderen beiden Optionen.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Das ist auch nicht im Widerspruch mit Bologna. In Norwegen ist es beispielsweise so, daß man häufig die alten Abschlußnamen beibehielt und meist nur "international ausgerichtete" Studiengänge mit Bachelor oder Master kennzeichnet. Auch sind viele Studiengänge, wie beispielsweise im Lehramt oder der Forstwirtschaft, weiterhin auf vier oder fünf Jahre ausgelegt, während man die Inhalte bzw. den Modul-Aufbau nur so weit anpasste, wie es bei Bologna vereinbart wurde. In Deutschland hingegen war mal halt, wie ich schrieb, übereifrig und hat alles Alte erstmal über Bord geworfen oder einfach fünfjährige Studiengänge in dreijährige gepresst und dann geschaut, was man weglassen kann. Aber, wie gesagt, zehn Jahre später sieht es wieder anders aus.Helmuth_123 » Sa 18. Aug 2012, 20:28 hat geschrieben:
Konnte ich mir schon denken, du gehörst nicht zu denen, die die radikale Keule schwingen und umbedingt etwas durchgesetzt haben wollen. Da ich allerdings den Bologna-Prozess für Schwachsinn halte, habe ich natürlich dür die erste Option gestimmt. An Stelle der Gleichmacherei würde ich es vorziehen, wenn nationale Hochschulabschlüsse gegenseitig anerkannt werden.
In Mecklenburg-Vorpommern kann man sich beispielsweise auf Antrag ein Zeugnis ausstellen lassen, welches dann bestätigt, daß Master und Diplom gleichwertig sind und man beispielsweise als Schiffsbauer nicht mehr "Master of Science", sondern den Dipl.-Ing. tragen kann, wenn man möchte. In Sachsen wurde an irgendeiner Technischen Universität auch manch Studiengang wieder auf fünf Jahre ausgelegt und jeder, der dort anfängt, hat -- bei Bestehen der Prüfungen -- das Recht, die ganzen fünf Jahre dort auch bis zum Master zu studieren. Er kriegt bloß nach drei Jahren einen Bachelorabschluß, nachdem er eine kleine Bachelorarbeit als eine Art Zwischenprüfung ablegte. Ob er dann bleibt, mit dem Studium aufhört oder sich mit einem anderen Master spezialisiert, ist ihm überlassen.
Wie gesagt, das ist alles eher unproblematisch und liegt weniger an den Vorgaben bzw. vereinbarten Mindeststandards, auf die man sich einigte. Ist dann immer die Frage, was man draus macht.
Daher find ich's persönlich in Ordnung, wenn es solche und solche Studiengänge gibt und sich jeder aussuchen kann, was er studieren möchte. Neben den genannten Nachteilen zu Beginn bleiben die Vorteile des Systems ja weiterhin bestehen.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Was wären denn die Vorteile, die durch eine gegenseitige Anerkennung der nationalen Abschlüsse nicht gegeben wären?frems » Sa 18. Aug 2012, 19:37 hat geschrieben: Das ist auch nicht im Widerspruch mit Bologna. In Norwegen ist es beispielsweise so, daß man häufig die alten Abschlußnamen beibehielt und meist nur "international ausgerichtete" Studiengänge mit Bachelor oder Master kennzeichnet. Auch sind viele Studiengänge, wie beispielsweise im Lehramt oder der Forstwirtschaft, weiterhin auf vier oder fünf Jahre ausgelegt, während man die Inhalte bzw. den Modul-Aufbau nur so weit anpasste, wie es bei Bologna vereinbart wurde. In Deutschland hingegen war mal halt, wie ich schrieb, übereifrig und hat alles Alte erstmal über Bord geworfen oder einfach fünfjährige Studiengänge in dreijährige gepresst und dann geschaut, was man weglassen kann. Aber, wie gesagt, zehn Jahre später sieht es wieder anders aus.
In Mecklenburg-Vorpommern kann man sich beispielsweise auf Antrag ein Zeugnis ausstellen lassen, welches dann bestätigt, daß Master und Diplom gleichwertig sind und man beispielsweise als Schiffsbauer nicht mehr "Master of Science", sondern den Dipl.-Ing. tragen kann, wenn man möchte. In Sachsen wurde an irgendeiner Technischen Universität auch manch Studiengang wieder auf fünf Jahre ausgelegt und jeder, der dort anfängt, hat -- bei Bestehen der Prüfungen -- das Recht, die ganzen fünf Jahre dort auch bis zum Master zu studieren. Er kriegt bloß nach drei Jahren einen Bachelorabschluß, nachdem er eine kleine Bachelorarbeit als eine Art Zwischenprüfung ablegte. Ob er dann bleibt, mit dem Studium aufhört oder sich mit einem anderen Master spezialisiert, ist ihm überlassen.
Wie gesagt, das ist alles eher unproblematisch und liegt weniger an den Vorgaben bzw. vereinbarten Mindeststandards, auf die man sich einigte. Ist dann immer die Frage, was man draus macht.
Daher find ich's persönlich in Ordnung, wenn es solche und solche Studiengänge gibt und sich jeder aussuchen kann, was er studieren möchte. Neben den genannten Nachteilen zu Beginn bleiben die Vorteile des Systems ja weiterhin bestehen.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Wie willst Du denn Abschlüsse "anerkennen", die nicht gleichwertig sind? Ich bezweifel, daß ein normaler Arbeitgeber mit einem norwegischen Cand.mag.-Abschluß oder dem schwedischen Kandidatexamen etwas anfangen kann, zumal es dafür halt auch keine vergleichbaren Abschlüsse in Deutschland gab.Helmuth_123 » Sa 18. Aug 2012, 20:54 hat geschrieben:
Was wären denn die Vorteile, die durch eine gegenseitige Anerkennung der nationalen Abschlüsse nicht gegeben wären?
* ganz zu schweigen von Noten wie Fx, VG oder U, wovon VG manchmal auch mit einer 5 wiedergegeben wird, was die besten Note ist.
Zuletzt geändert von frems am Sa 18. Aug 2012, 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Der Bewerber kann doch nachweisen was er im Studium gelernt hat. Damit kann der Arbeitgeber doch etwas anfangen. Außerdem warum sollten den Norwegern oder Schweden den deutschen Arbeitsmarkt fluten? Ich bezweifele also das es so oft vorkommt, dass sich ein deutscher Arbeitgeben mit einen norwegischen Studienabschluss auseinandersetzen muss.frems » Sa 18. Aug 2012, 20:06 hat geschrieben: Wie willst Du denn Abschlüsse "anerkennen", die nicht gleichwertig sind? Ich bezweifel, daß ein normaler Arbeitgeber mit einem norwegischen Cand.mag.-Abschluß oder dem schwedischen Kandidatexamen etwas anfangen kann, zumal es dafür halt auch keine vergleichbaren Abschlüsse in Deutschland gab.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Und was ist mit spanischen, portugiesischen, französischen, niederländischen, belgischen, britischen, irischen, italienischen, dänischen, polinischen usw. Studienabschlüssen?Helmuth_123 » Sa 18. Aug 2012, 21:19 hat geschrieben:
Der Bewerber kann doch nachweisen was er im Studium gelernt hat. Damit kann der Arbeitgeber doch etwas anfangen. Außerdem warum sollten den Norwegern oder Schweden den deutschen Arbeitsmarkt fluten? Ich bezweifele also das es so oft vorkommt, dass sich ein deutscher Arbeitgeben mit einen norwegischen Studienabschluss auseinandersetzen muss.
Wenn wir diese Staaten einbeziehen, dann kommt das doch schon öfters in großen Unternehmen vor.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Sa 18. Aug 2012, 21:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Dann ersetze Norwegen mit irgendeinem anderen Land, das am Bologna-Prozeß teilnimmt. Ich hatte nur gerade keine Lust nachzuschlagen, wie es in Polen, der Türkei oder Spanien vorher gehandhabt wurde.Helmuth_123 » Sa 18. Aug 2012, 21:19 hat geschrieben:
Der Bewerber kann doch nachweisen was er im Studium gelernt hat. Damit kann der Arbeitgeber doch etwas anfangen. Außerdem warum sollten den Norwegern oder Schweden den deutschen Arbeitsmarkt fluten? Ich bezweifele also das es so oft vorkommt, dass sich ein deutscher Arbeitgeben mit einen norwegischen Studienabschluss auseinandersetzen muss.
Und wie soll ein Bewerber das nachweisen? Dann brauchen wir ja gar keine Abschlüsse mehr, wenn alle Prüfungen vom Betrieb durchgeführt werden.
Ich frag mich daher viel mehr, was nun konkret durch Bologna nicht mehr möglich sein soll. Oder anders: Warum man wieder auf den Stand der 90er zurück möchte. Wobei in den 90ern sicherlich auch viele die 70er zurückhaben wollten, wie man in den 60ern ... und so weiter.
Zuletzt geändert von frems am Sa 18. Aug 2012, 21:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Das mag in internationalen Unternehmen der Fall sein. Aber ein Diplomingenieur hatte keine Probleme in einen interbnationalen Unternehmen. Das mit dem gegenseitigen Anerkennen geht also.Sebastian Hauk » Sa 18. Aug 2012, 20:26 hat geschrieben:
Und was ist mit spanischen, portugiesischen, französischen, niederländischen, belgischen, britischen, irischen, italienischen, dänischen, polinischen usw. Studienabschlüssen?
Wenn wir diese Staaten einbeziehen, dann kommt das doch schon öfters in großen Unternehmen vor.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Ja, weil das deutsche System beispielsweise in den Niederlanden sicherlich bekannter ist als das niederländische System in Deutschland. Wenn man aus nostalgischen Gründen an der "Marke" festhalten will, hindert niemand die Politik daran, den Master wieder Diplom zu nennen.Helmuth_123 » Sa 18. Aug 2012, 21:32 hat geschrieben:
Das mag in internationalen Unternehmen der Fall sein. Aber ein Diplomingenieur hatte keine Probleme in einen interbnationalen Unternehmen. Das mit dem gegenseitigen Anerkennen geht also.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Und warum war es bekannter, weil es gut war.frems » Sa 18. Aug 2012, 20:38 hat geschrieben: Ja, weil das deutsche System beispielsweise in den Niederlanden sicherlich bekannter ist als das niederländische System in Deutschland. Wenn man aus nostalgischen Gründen an der "Marke" festhalten will, hindert niemand die Politik daran, den Master wieder Diplom zu nennen.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Vielleicht weil die deutsche Volkswirtschaft auch größer ist und mehr deutsche Ingenieure als niederländische gibt.Helmuth_123 » Sa 18. Aug 2012, 21:58 hat geschrieben:
Und warum war es bekannter, weil es gut war.
Da bleibt aber weiterhin die Frage, wieso ein Master-Absolvent einer TU ein schlechterer Ingenieur sein soll.
Wie ich übrigens gerade sehe, kriegen Studenten in Österreich mit Abschluß des Masterstudiums ebenfalls den Dipl.-Ing. verliehen. Sind das nun schlechtere Ingenieure?
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Vieleicht, vielleicht auch nicht. Ich halte das deutsche System für Deutschland jedenfalls für besser als das angloamerikanische Bachelor-/Mastersystem. Dieses System mag ja für die angloamerikanischen Länder gut sein. Wieso müssen wir denn alles aus dem angloamerikanischen Raum übernehmen, wenn unsere eigenen Traditionen und Systeme besser passen würden? Jetzt komme bitte nicht mit dem Ulbricht-Vergleich.frems » Sa 18. Aug 2012, 21:07 hat geschrieben: Vielleicht weil die deutsche Volkswirtschaft auch größer ist und mehr deutsche Ingenieure als niederländische gibt.
Da bleibt aber weiterhin die Frage, wieso ein Master-Absolvent einer TU ein schlechterer Ingenieur sein soll.
Wie ich übrigens gerade sehe, kriegen Studenten in Österreich mit Abschluß des Masterstudiums ebenfalls den Dipl.-Ing. verliehen. Sind das nun schlechtere Ingenieure?
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Aus dem angloamerikanischen Raum kommt es doch nicht. Auch wenn es stimmt, daß sich überproportional stark das britische und irische System angeschaut wurde. In den USA, Kanada oder Australien ist es anders.Helmuth_123 » Sa 18. Aug 2012, 22:13 hat geschrieben:
Vieleicht, vielleicht auch nicht. Ich halte das deutsche System für Deutschland jedenfalls für besser als das angloamerikanische Bachelor-/Mastersystem. Dieses System mag ja für die angloamerikanischen Länder gut sein. Wieso müssen wir denn alles aus dem angloamerikanischen Raum übernehmen, wenn unsere eigenen Traditionen und Systeme besser passen würden? Jetzt komme bitte nicht mit dem Ulbricht-Vergleich.
Aber selbst wenn es aus den USA käme, wüßte ich nicht, wieso das automatisch schlechter sei. Höchstens für manche ungewohnt. Und von "Verschulung", "Ausrichtung an die Wirtschaft", "Ausbildung statt Bildung" und "Sargnagel Humboldts" kamen schon vorher auf, spätestens in den 80ern. Und sowohl in West- wie auch Ostdeutschland.
Bleibt also weiterhin die Frage, wieso ein Diplomingenieur, der nach einer alten Diplom-PO studiert, per se besser sei als ein heutiger Master-Absolvent des gleichen Faches. Mir sind noch keine Aufschreie der aufschreifreudigen Wirtschaft bekannt, daß die Diplomingenieure von heute irgendwie alle unbrauchbar seien. Wobei Ingenieure ja auch nur eine Minderheit in der Hochschullandschaft darstellen, selbst in Deutschland.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Die Praxis wird es weisen...frems » Sa 18. Aug 2012, 21:07 hat geschrieben: Vielleicht weil die deutsche Volkswirtschaft auch größer ist und mehr deutsche Ingenieure als niederländische gibt.
Da bleibt aber weiterhin die Frage, wieso ein Master-Absolvent einer TU ein schlechterer Ingenieur sein soll.
Wie ich übrigens gerade sehe, kriegen Studenten in Österreich mit Abschluß des Masterstudiums ebenfalls den Dipl.-Ing. verliehen. Sind das nun schlechtere Ingenieure?
Ich habe seinerzeit für meinen MAGISTER 22 Stunden Prüfungszeit investieren müssen und 2 Hausarbeiten verfassen...heute sind die Anforderungen peinlich niedrig...und das Niveau entsprechend...NIEDRIG!!!
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Wie auch immer. Die Umstellung deutscher Studiengänge auf ein Kreditpunkte-System war jedenfalls überfällig. Die Möglichkeit bereits nach drei Jahren einen akademischen Abschluss erreichen zu können ist es auch. Fehler wurden vor allem bei der Umsetzung in Studienpläne gemacht, aber das schleicht sich aus. Ärgerlich finde ich aber, wie stark der Zugang zu Masterplätzen inzwischen teilweise reglementiert ist.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Das werden einige der jetzigen Absolventen in vielen Jahren sicherlich auch behaupten. Man selbst mußte so viel leisten und tat es auch, heute ist alles nur peinlich, schlecht und auf niedrigstem Niveau. Nun denn, welch wissenschaftliche Erkenntnis.Senator74 » Mo 17. Sep 2012, 21:01 hat geschrieben: Die Praxis wird es weisen...
Ich habe seinerzeit für meinen MAGISTER 22 Stunden Prüfungszeit investieren müssen und 2 Hausarbeiten verfassen...heute sind die Anforderungen peinlich niedrig...und das Niveau entsprechend...NIEDRIG!!!
Zuletzt geändert von frems am Mo 17. Sep 2012, 21:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
In Religion?Senator74 » Mo 17. Sep 2012, 21:01 hat geschrieben: Die Praxis wird es weisen...
Ich habe seinerzeit für meinen MAGISTER 22 Stunden Prüfungszeit investieren müssen und 2 Hausarbeiten verfassen...heute sind die Anforderungen peinlich niedrig...und das Niveau entsprechend...NIEDRIG!!!
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Germanistik und PPP(Psychologie(Philosophie/Pädagogik) für das Lehramt an Höheren SchulenNudelholz » Mo 17. Sep 2012, 22:13 hat geschrieben: In Religion?
Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Wie auch immer die Abschlüsse am Ende heißen, wichtig ist, dass sie am Ende annähernd vergleichbar sind. Dies war ja mal der ursprüngliche Sinn der Reformation und ist in einem geeinten Europa unablässig.
Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Die Bildungsziele vorher zu vereinheitlichen wäre wohl zweckmässig...
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Zum Glück halten noch einige Universitäten an den Diplomstudiengängen fest.
Re: Das Diplom ist wieder da
http://www.zeit.de/kultur/2013-09/bolog ... misserfolgDie ehrwürdige Stadt Bologna hat es nicht verdient, dass der größte Missgriff in der Geschichte der Universitätsreformen nach ihr benannt wird. Der Bologna-Prozess, den 29 europäische Bildungsminister vor 14 Jahren in Bologna beschlossen hatten, sah vor, dass 80 Prozent aller Studenten die Hochschule nach drei Jahren mit einem berufstauglichen Abschluss verlassen sollten.
Abgesehen davon, dass sich der auf Deutsch schrecklich klingende Bätscheler im Sprachgebrauch durchgesetzt hat, ist aus der Reform nichts geworden. Sie hat die oftmals mangelhaften Studienbedingungen nicht verbessert.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Re: Das Diplom ist wieder da
…absolut richtig!Kibuka » Mo 2. Aug 2010, 04:10 hat geschrieben:Die gesamte Reform im Hochschulsektor hin zum Bachelor und Master ist als kompletter Fehlschlag anzusehen. Weder hat man die Ausbildungsqualität dadurch erhöht, noch für mehr Stabilität und Beständigkeit gesorgt.
Re: Das Diplom ist wieder da
Wer hätte von der EU Junta anderes erwartet?
Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/u ... 54431.htmlViele Unternehmen mit Bachelor-Absolventen unzufrieden
Was können Bachelor-Absolventen? Die Erwartungen der Wirtschaft erfüllen sie einer Umfrage zufolge oft nicht. Die Unternehmen wünschen sich eine stärkere Praxisorientierung.
Es kam wie es kommen musste ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Re: Das Diplom ist wieder da
Zustimmung, denn das habe ich an meinem Onkel (Dipl.-Ing. und Architekt) gesehen.jack000 » Do 20. Jan 2011, 23:10
Diplom + FH rockt !
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Als wenn die verkrusteten Diplomstudiengänge damals mehr "Praxis" geboten hätten:jack000 » Fr 24. Apr 2015, 21:06 hat geschrieben: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/u ... 54431.html
Es kam wie es kommen musste ...
http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 95170.htmlAn den Schmerz, den uns die unseligen "Diplomprüfungsrahmenordnungen" (DPO) damals bereiteten, erinnern wir uns noch sehr genau.
Deshalb verwundert es nicht, wenn Studenten, die von Bologna profitierten, auch mehr Geld verdienen als ihre älteren Kommilitonen, die noch mit miesen Diplomprüfungsordnungen viel Zeit vertrödeln statt Wichtiges zu lernen:
http://www.welt.de/regionales/muenchen/ ... anden.htmlMehr als 90 Prozent der Bachelorabsolventen in Betriebswirtschaftslehre, Informatik und den Ingenieurwissenschaften finden demnach nach ihrem Abschluss zügig eine erste Stelle. Dabei verdienen Bachelorabsolventen beim Berufseinstieg fast ebenso viel wie Diplomabsolventen – und Masterabsolventen verdienen zu Beginn sogar teilweise deutlich mehr.
Das Problem des DIHK-Chefs ist ja vor allem, daß sie zu wenige Azubis haben bzw. zu viele junge Menschen studieren. An der Abbrecherquote hat sich ja nichts nennenswert geändert und komischerweise war die Wirtschaft (bzw. hier nur DIHK) vor einigen Jahren noch zufrieden mit dem Bachelor, aber nun auf einmal nicht mehr; wobei die Umfrage eh nicht repräsentativ ist und wichtige Faktoren fehlen, was zumindest Akademikern auffallen müßte. Aber diese (vermeintlich) zunehmende Unzufriedenheit kann keine Systemfrage sein.
http://www.tagesspiegel.de/wissen/umfra ... 79978.htmlArbeitsmarktforscher und andere Unternehmensverbände wundern sich indes über die Umfrageergebnisse. Die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeber (BDA) tritt der angeblich mangelnden Akzeptanz der Bachelorabsolventen mit einem aktuellen Argumentationspapier entgegen. „Der Bachelor hat sich hervorragend am Arbeitsmarkt etabliert“, heißt es darin. So hätten fast 70 Prozent der Großunternehmen Bachelor-Absolventen eingestellt, der großen Mehrheit gelinge ein „reibungsloser Berufseinstieg“. Allerdings erwarteten die Unternehmen noch mehr Praxisbezug im Studium.
Wie sich Karrieren von Bachelorabsolventen entwickeln, beobachtet das Institut der deutschen Wirtschaft Köln. Nach einer Umfrage von 2011 sahen 85 Prozent der Betriebe für Bachelorabsolventen keine Karriererestriktionen vor, sagt IW-Expertin Christiane Konegen-Grenier. Inzwischen würden viele auf Abteilungs- oder Bereichsleiterpositionen aufsteigen. Nicht nachvollziehbar sei auch der Ansatz des DIHK, aus der Unzufriedenheit mit den Bachelor-Absolventen auf eine Überakademisierung zu schließen.
http://www.sueddeutsche.de/karriere/lei ... -1.2449383Soso, die Bachelor-Absolventen taugen also nicht viel. Das ist nun laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) aus vielen Unternehmen zu hören. Nur 47 Prozent von ihnen waren zufrieden mit ihren Bachelor-Mitarbeitern, ein Negativ-Rekord. DIHK-Präsident Eric Schweitzer fordert schon eine Verknappung der Studienplätze und spricht von einer "Überakademisierung".
Das alles ist nicht ohne Ironie. Es waren die Wirtschaftsverbände, die damals die neuen Abschlüsse mit vorangetrieben haben, mit allen Konsequenzen: verschultere Studiengänge, schnelleres Studium, jüngere Absolventen. Nun ist es auch wieder nicht recht. Man muss sich fragen, wie realistisch der Anspruch vieler Unternehmen ist: Gesucht sind offenbar Absolventen Anfang 20, die so viel Wissen mitbringen wie ein Diplom- oder Magisterabsolvent, dazu internationale Erfahrung und eine große Persönlichkeit. Das kann kein Bachelor leisten, das ist in sechs bis acht Semestern nicht zu schaffen.
Das Problem ist ja, daß viele ältere Mitbürger die Bologna-Reform nicht ansatzweise verstehen. Der Bachelorabschluß sollte niemals das Diplom ersetzen, sondern der Master. Und mit der inhaltlichen Ausrichtung, Lehrmethoden, Beschäftigungsfähigkeit etc. hat das alles erstmal wenig zu tun, sondern liegt an den Hochschulen heute genau wie damals. Letztendlich macht der DIHK eh nur seinen Auftrag: jammern. Studenten sollen nicht Bildung genießen, sondern so ausgebildet werden, daß sie sofort einsatzbereit sind und man sich selbst längere Einarbeitungszeiten erspart, während man durch eine gewünschte Knappheit an Studienplätzen lieber 15 statt zehn Bewerber auf einen Ausbildungsplatz haben möchte. "Zurück zum Diplom" fordern sie hingegen nicht, weil es hirnrissig für alle wäre.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?
Ich finde die Idee, dass sich die (Fach)Hochschulen selber entscheiden können, ob die Diplome und Magister, Bologna oder beides anbieten, sehr charmant. Der deutsche Diplomingeneur hat im Ausland nämlich einen fast schon legendären Ruf.
Ich verstehe bis heute nicht, wie wir das so leichtfertig aufgeben konnten. Mit einer Wahlmöglichkeit würde man sehen, was sich am "Markt" durchsetzt.
Ich verstehe bis heute nicht, wie wir das so leichtfertig aufgeben konnten. Mit einer Wahlmöglichkeit würde man sehen, was sich am "Markt" durchsetzt.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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