Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?

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Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?

Ja, dafür Abschaffung der Bachelor-/Masterabschlüsse.
13
57%
Ja, neben den Bachelor-/Masterabschlüssen.
4
17%
Nein, Beibehaltung der Bachelor-/Masterabschlüsse.
6
26%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 23
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jack000
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Das Diplom ist wieder da

Beitrag von jack000 »

Zehn Jahre nach Einführung der Bachelor-Studiengänge kehren die neun führenden Technischen Hochschulen in den Ingenieurfächern zum Diplom-Abschluss zurück. „Es besteht Einigkeit darüber, dass jeder, der ein entsprechendes fünfjähriges Studium absolviert hat, den Titel Diplomingenieur führen darf“, sagte der designierte Rektor der TU Dresden, Hans Müller-Steinhagen, dem Magazin „Focus“. Seine Hochschule hatte die Absicht bereits angekündigt und dafür auch Rückhalt beim sächsischen Kultusministerium erhalten.

Der akademische Grad des Diplom-Ingenieurs genieße im Ausland einen hervorragenden Ruf, auf den man nicht verzichten dürfe, erklärte Müller-Steinhagen. Die neun TUs wollen nach seinen Angaben auch in anderen Fächern die Rückkehr zum Diplom prüfen.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... iplom.html

Warum auch etwas aufgeben, was sich seit Ewigkeiten bewährt hat ?
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Kibuka
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von Kibuka »

Die gesamte Reform im Hochschulsektor hin zum Bachelor und Master ist als kompletter Fehlschlag anzusehen. Weder hat man die Ausbildungsqualität dadurch erhöht, noch für mehr Stabilität und Beständigkeit gesorgt.
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Mithrandir
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von Mithrandir »

Kibuka hat geschrieben:Die gesamte Reform im Hochschulsektor hin zum Bachelor und Master ist als kompletter Fehlschlag anzusehen. Weder hat man die Ausbildungsqualität dadurch erhöht, noch für mehr Stabilität und Beständigkeit gesorgt.
Es ist kein kompletter Fehlschlag. Das Geld an den Hochschulen ist meistens knapp, die Zahl der Studenten groß.
Mit dem Bachelor sorgt man dafür, dass ein Teil der Studenten nicht allzulange staatliche Bildungsleistungen in Anspruch nimmt.
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Kibuka
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von Kibuka »

Wenn du Kosteneinsparungen bei der genannten Reform zur Grundlage für deine Bewertung erklärst, dann war sie tatsächlich kein kompletter Fehlschlag.

Ich sehe aber nicht nur den Kostenfaktor bei der Bildung. Deutschland gibt nach der OECD ohnehin unterdurchschnittlich viel Geld für das Bildungssystem im internationalen Vergleich aus.

Man hat die Studienzeit für das Diplom an den TU signifikant verkürzt, bald erreicht man das Niveau von gewöhnlichen Lehrausbildungen. Das Studium wird so ad absurdum geführt.

Die Bologna-Euphoriker hatten bei der Reform das Ziel die jungen Menschen schneller auf den Arbeitsmarkt zu bringen, haben aber vergessen das die deutschen Studenten schon mit dem Studium später als viele ihrer europäischen Kommilitonen beginnen.
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frems
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von frems »

Das Studium als solches kommt nicht zurück. Es bleibt ein Bachelor-Master-Studium mit einer anderen Verpackung.

Quelle: http://detektor.fm/politik/trotz-bachel ... aenge-ein/

Das Interview zusammengefasst: es wird nun "Dipl.-Ing.-Studiengänge" geben, die auf fünf Jahre angesetzt sind. Also kein eigenständiges, dreijähriges Studium, nach welchem man sich für ein ergänzendes, zweijähriges Studium bewerben muß. Nach drei Jahren erhalten die Studenten jedoch ihren Bachelor, der sie zum Tragen des Titels "Ingenieur" befähigt. Ebenso können sie danach an einer andere Hochschule wechseln sowie Studenten anderer Hochschulen sich in diesen Studiengang einschreiben. Nach dem fünften Jahr erhalten sie (wie gehabt) ihren "Master of Science", der sie gleichzeitig zum Diplom-Ingenieur macht.

Oder kurzum: Altbewährtes mit modernen, kompatiblen Strukturen verbinden.

Für mich Laien klingt das so, als hätte es nur Vor- und keine Nachteile und ist somit begrüßenswert. Da aber das Land Sachsen dies bewilligen mußte, bleibt die Frage, ob die anderen Länder nachziehen - und wenn nicht, ob die Hochschulen dadurch (Bewerbermangel) Nachteile erleiden, da viele Studenten sehr gerne den Titel erwerben wollen.
Zuletzt geändert von frems am Mi 4. Aug 2010, 13:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von Choelan »

Sorry, aber ich finds extrem lächerlich.

Jetzt heisst der deutsche Ingenieur mit Master-Abschluss also Diplom-Ingenieur. Der Personaler, der die Umstellung von Dipl. auf BA/MA nicht mitgekriegt hat, hat seinen Job verfehlt - die Kritik der Personaler richtete sich NIE gegen die neuen Bezeichnungen der Abschlüsse - es war viel mehr die Angst vor schlechter qualifizierten Absolventen. Und die effektive Begrenzung der Masterplätze auf 30% der Studierenden führt nun mal genau dazu.
Dem Großteil der Studentenschaft bleibt weiterhin der Zugang zu einem, dem Diplom äquivalenten, Abschluss verwehrt.
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von Choelan »

Kibuka hat geschrieben:Wenn du Kosteneinsparungen bei der genannten Reform zur Grundlage für deine Bewertung erklärst, dann war sie tatsächlich kein kompletter Fehlschlag.

Ich sehe aber nicht nur den Kostenfaktor bei der Bildung. Deutschland gibt nach der OECD ohnehin unterdurchschnittlich viel Geld für das Bildungssystem im internationalen Vergleich aus.

Man hat die Studienzeit für das Diplom an den TU signifikant verkürzt, bald erreicht man das Niveau von gewöhnlichen Lehrausbildungen. Das Studium wird so ad absurdum geführt.

Die Bologna-Euphoriker hatten bei der Reform das Ziel die jungen Menschen schneller auf den Arbeitsmarkt zu bringen, haben aber vergessen das die deutschen Studenten schon mit dem Studium später als viele ihrer europäischen Kommilitonen beginnen.
Und letzendlich hat keiner die jungen Menschen gefragt, ob sie überhaupt früher auf den Arbeitsmarkt wollen. Mir konnte bisher keiner schlüssig erklären, weshalb sich meine Lebensarbeitszeit um 10-30% gegenüber der älteren Generation verlängern sollte.
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von JJazzGold »

Choelan hat geschrieben: Und letzendlich hat keiner die jungen Menschen gefragt, ob sie überhaupt früher auf den Arbeitsmarkt wollen. Mir konnte bisher keiner schlüssig erklären, weshalb sich meine Lebensarbeitszeit um 10-30% gegenüber der älteren Generation verlängern sollte.
Sie sollten nicht vergessen, dass Sie letztendlich "das arme Schwein" sind, welches Dank meiner langen Lebenserwartung lange meine Rente zahlen wird ;) und zusätzlich genötigt ist, für sich und Ihre Familie zusätzliche Absicherungen und Altersvorsorgen monetär zu bewältigen.

Je eher Sie damit anfangen Ihre Qualifikation in ein einträgliches Steuern- und Sozialabgaben Einkommen umzusetzen, desto besser für die leeren Kassen. Bitter - aber wahr.
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von Choelan »

JJazzGold hat geschrieben:
Sie sollten nicht vergessen, dass Sie letztendlich "das arme Schwein" sind, welches Dank meiner langen Lebenserwartung lange meine Rente zahlen wird ;) und zusätzlich genötigt ist, für sich und Ihre Familie zusätzliche Absicherungen und Altersvorsorgen monetär zu bewältigen.

Je eher Sie damit anfangen Ihre Qualifikation in ein einträgliches Steuern- und Sozialabgaben Einkommen umzusetzen, desto besser für die leeren Kassen. Bitter - aber wahr.
Naja. Der Punkt ist halt, das eigentlich noch nie jemand nachgewiesen hat, das jüngere Absolventen tatsächlich volkswirtschaftlich positive Auswirkungen haben. Es wird eigentlich einfach nur stillschweigend davon ausgegangen, dass die Verlängerung der Lebensarbeitszeit das nun mit sich bringt.

Ob aber nicht die niedrigeren Einstiegs-Alter auch negative Auswirkungen haben, wurde nie untersucht. Es ist alles andere als bewiesen, dass ein 22-jähriger Bachelor-Absolvent die gleiche Lebenserfahrung, Kreativität, Reife und Qualifikation wie der frühere 26-Jährige Diplomer mitbringt. Denn der hatte im Gegensatz zum Bachelorabsolventen Zeit für ein Auslandssemester, ausgedehnte Reisen und Raum zur Persönlichkeitsentwicklung und kann letztlich wesentlich mehr Lebenserfahrung und damit soft-skills einbringen.

Ich stehe gerade am Ende des Bachelorstudiums und sehe halt auch meine Kommilitonen. Die hatten keine Zeit für Praktika, haben kaum "echte" Auslandserfahrung (wenn man mal vom pseudo-Auslandssemester unter dem Namen "Erasmus" absieht), hatten keine Zeit sich Abseits der Uni nach Tätigkeiten und Erfahrungen umzusehen und sind letztlich reinste Fachidioten, und das noch nichtmal vollständig, weil eben ca 20-30% der relevanten Inhalte erst im Master thematisiert werden.

Mit den diversen Reformen (Schulzeitverkürzung, Wehrdienstreform, BA/MA) errreicht man wahrscheinlich eine längere Lebensarbeitszeit - rein intuitiv würde ich aber stark bezweifeln, dass diese Schritte wirklich die Produktivität der Arbeitnehmer steigern. Zur Bewältigung des demographischen Wandels ist diese aber mindestens genauso wichtig wie die Lebensarbeitszeit.

Und abgesehen von den wirtschaftlichen Aspekten finde ich es hochgradig dubios, dass in Zeiten rasant steigender Lebenserwartung das effektive "jung sein" verkürzt wird, nicht nur relativ sondern eben auch in absoluten Zahlen.

PS: Um das aber zu relativieren: Ich glaube, dass dieser Effekt nicht nur mit den Reformen zusammenhängt. Viel geht auch von den jungen Menschen selber aus, die sich heute einfach einen enormen Leistungsdruck schieben. Theoretisch kann man auch heutzutage noch ein "Bummelstudium" absolvieren und Lebenserfahrung sammeln - die wenigsten tun es. Woran das liegt, ist spekulativ, aber letztlich geht es um diverse Mechanismen, die eben einen gewissen Leistungsdruck erzeugen. Sei es die neu-eingezogene "Prüferitis" in Schulen und Universitäten (Stichwort Zentralabitur, Vergleichstests und auch BA/MA-Reform inkl. der Beschränkung der Masterplätze), sei es die panische Angst vor der Arbeitslosigkeit die aus der Arbeitsmarktsituation und der Stigmatisierung von (lohn)Arbeitslosigkeit hervorgeht. Oder sei es eben nur die "Abstiegsangst" der Mittelschichtskinder, die in Zeiten einer wegbröckelnden Mittelschicht wohl nur natürlich ist.
Zuletzt geändert von Choelan am Mi 11. Aug 2010, 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von JJazzGold »

Choelan hat geschrieben:

Naja. Der Punkt ist halt, das eigentlich noch nie jemand nachgewiesen hat, das jüngere Absolventen tatsächlich volkswirtschaftlich positive Auswirkungen haben. Es wird eigentlich einfach nur stillschweigend davon ausgegangen, dass die Verlängerung der Lebensarbeitszeit das nun mit sich bringt.


Ich kann mich lebhaft daran erinnern, dass mir ein Kollege sinngemäß erzählte, "Ich habe zwei Akademiker zum rekordverdächtigen Niedrigeinstiegslohn von xxx eingekauft. Ich hätte nicht gedacht, dass die sich so günstig einkaufen lassen". Das ist einer der Effekte, die sich ergeben, wenn Frischlinge ohne Praxiserfahrung, quasi direkt aus dem Unilabor eingestellt werden. Da findet nicht nur ein Akademikerlohndumping statt, sonder logischerweise sind die abzuführenden Beträge auch weitaus niedriger als von den Erfindern des Faststudystudents erwartet.

Ob aber nicht die niedrigeren Einstiegs-Alter auch negative Auswirkungen haben, wurde nie untersucht. Es ist alles andere als bewiesen, dass ein 22-jähriger Bachelor-Absolvent die gleiche Lebenserfahrung, Kreativität, Reife und Qualifikation wie der frühere 26-Jährige Diplomer mitbringt. Denn der hatte im Gegensatz zum Bachelorabsolventen Zeit für ein Auslandssemester, ausgedehnte Reisen und Raum zur Persönlichkeitsentwicklung und kann letztlich wesentlich mehr Lebenserfahrung und damit soft-skills einbringen.


Ich erlebe die, sich meines Erachtens langfristig negativ auswirkende, Einstellungspolitik von Firmen tagtäglich. Vor nicht allzu langer Zeit, wurden bei uns selten AN ohne Berufspraxis, Minimum 2-3 Jahre, eingestellt. Die Qualität war dementsprechend hoch. Heute fabrizieren berufsfremde akademische Quereinsteiger kostenträchtige Projekte mangels Erfahrung von Arbeitsabläufen.


Das Beste was ich in letzter Zeit mit weitem positiv qualitativen Abstand erlebt habe war mein Praktikant, der nach der beruflichen Ausbildung auf dem zweiten Bildungsweg studiert und ad hoc multifunktional einsetzbar war. Der kommt hoffentlich wieder, wenn sein Studium abgeschlossen ist und nicht zum Niedrigeinstiegslohn.


Ich stehe gerade am Ende des Bachelorstudiums und sehe halt auch meine Kommilitonen. Die hatten keine Zeit für Praktika, haben kaum "echte" Auslandserfahrung (wenn man mal vom pseudo-Auslandssemester unter dem Namen "Erasmus" absieht), hatten keine Zeit sich Abseits der Uni nach Tätigkeiten und Erfahrungen umzusehen und sind letztlich reinste Fachidioten, und das noch nichtmal vollständig, weil eben ca 20-30% der relevanten Inhalte erst im Master thematisiert werden.

Mit den diversen Reformen (Schulzeitverkürzung, Wehrdienstreform, BA/MA) errreicht man wahrscheinlich eine längere Lebensarbeitszeit - rein intuitiv würde ich aber stark bezweifeln, dass diese Schritte wirklich die Produktivität der Arbeitnehmer steigern. Zur Bewältigung des demographischen Wandels ist diese aber mindestens genauso wichtig wie die Lebensarbeitszeit.


Ich bin da völlig bei Ihnen. Wenn wir jetzt noch den Artikel Kibukas bezüglich steigender Menge Burnout Syndroms hinzuziehen, die ab 45 Jahren Frührentner produziert, dann habe ich meine berechtigten Zweifel, ob der herrschende Trend des Arbeitslebens, schneller, weiter, höher, nicht das Gegenteil des Beabsichtigten bewirkt.


Mag sein, dass China schneller, billiger und Personalkosten günstiger produziert, oder auch Polen oder Tschechien oder die USA. Mag sein, dass die Studenten anderer Staaten in kürzerer Zeit qualifiziert sind. Fraglich ist, ob die Qualität der Quantität und den Abgaben geopfert werden sollte. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Qualität ihren Preis hat und in der glücklichen Lage, den Erhalt der Qualität anweisen zu können. ;)


Und abgesehen von den wirtschaftlichen Aspekten finde ich es hochgradig dubios, dass in Zeiten rasant steigender Lebenserwartung das effektive "jung sein" verkürzt wird, nicht nur relativ sondern eben auch in absoluten Zahlen.

PS: Um das aber zu relativieren: Ich glaube, dass dieser Effekt nicht nur mit den Reformen zusammenhängt. Viel geht auch von den jungen Menschen selber aus, die sich heute einfach einen enormen Leistungsdruck schieben. Theoretisch kann man auch heutzutage noch ein "Bummelstudium" absolvieren und Lebenserfahrung sammeln - die wenigsten tun es. Woran das liegt, ist spekulativ, aber letztlich geht es um diverse Mechanismen, die eben einen gewissen Leistungsdruck erzeugen. Sei es die neu-eingezogene "Prüferitis" in Schulen und Universitäten (Stichwort Zentralabitur, Vergleichstests und auch BA/MA-Reform inkl. der Beschränkung der Masterplätze), sei es die panische Angst vor der Arbeitslosigkeit die aus der Arbeitsmarktsituation und der Stigmatisierung von (lohn)Arbeitslosigkeit hervorgeht. Oder sei es eben nur die "Abstiegsangst" der Mittelschichtskinder, die in Zeiten einer wegbröckelnden Mittelschicht wohl nur natürlich ist.


Daran ist definitiv die zum Teil bewußt geschürte und mit steigenden Zahlen untermauerte Angst vor Arbeitslosigkeit schuld. Lange wird das aber angesichts der sinkenden Geburtenzahlen und des damit verbundenen Angebots qualitativ hoher Arbeitsplätze mit entsprechender Dotierung regeirungsseitig nicht mehr durchzuhalten sein. Die Forderung nach Lohnsteigerungen um mindestens 3% beruht auf dieser Entwicklung.

Die Mittelschicht ist so schwer geschädigt, explizit in dem Bereich der an den Niedriglohnbereich grenzt, dass ich bezweifle, dass sich die Angst vor dem sozialen Abstieg noch auswirkend bemerkbar macht.

Der Sozialadel müßte zugunsten seiner Nachkommenschaft mobilisiert werden, eine Sisyphosarbeit, die schon an der, meines Erachtens perversen, Einstellung scheitert, Gutscheine oder Chipkarten für Kinder von Arbeitslosen und Sozialadel seien ehrenrührig.
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von Kibuka »

JJazzGold hat geschrieben:Daran ist definitiv die zum Teil bewußt geschürte und mit steigenden Zahlen untermauerte Angst vor Arbeitslosigkeit schuld. Lange wird das aber angesichts der sinkenden Geburtenzahlen und des damit verbundenen Angebots qualitativ hoher Arbeitsplätze mit entsprechender Dotierung regeirungsseitig nicht mehr durchzuhalten sein. Die Forderung nach Lohnsteigerungen um mindestens 3% beruht auf dieser Entwicklung.

Die Mittelschicht ist so schwer geschädigt, explizit in dem Bereich der an den Niedriglohnbereich grenzt, dass ich bezweifle, dass sich die Angst vor dem sozialen Abstieg noch auswirkend bemerkbar macht.

Der Sozialadel müßte zugunsten seiner Nachkommenschaft mobilisiert werden, eine Sisyphosarbeit, die schon an der, meines Erachtens perversen, Einstellung scheitert, Gutscheine oder Chipkarten für Kinder von Arbeitslosen und Sozialadel seien ehrenrührig.
Dem kann ich nur beipflichten!
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von jack000 »

Das Diplom kommt wieder ...
Stuttgart - Die Universität Stuttgart will für ihre ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge die Marke des Dipl.- Ing. erhalten und erhält dabei Unterstützung vom baden-württembergischen Wissenschaftsminister Peter Frankenberg. Allerdings soll die Struktur der Bachelor- und Masterstudiengänge nicht angetastet werden.

Die Universität Stuttgart darf ab dem Winteresemester 2010/2011 nur noch Studiengänge mit Bachelor- und Master-Abschlüssen anbieten. Grundlage hierfür ist die Bologna-Erklärung, die ihm Jahr 1999 von den teilnehmenden Staaten, darunter auch Deutschland unterzeichnet wurde. Dies hat auch zur Folge, dass der Diplom-Ingenieur als akademischer Grad bei den Ingenieurwissenschaften künftig durch den Mastertitel ersetzt wird.

Doch im Verbund der neun führenden technischen Universitäten (T 9) in Deutschland, wozu auch die Uni Stuttgart zählt, regt sich Widerstand. "Wir würden es sehr begrüßen, wenn der Titel des Diplom-Ingenieurs auch von künftigen Absolventen geführt werden dürfte", so Professor Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart. Für die Erhaltung dieses akademischen Grades trete man ein und stehe auch dazu. Ob der Titel künftig neben dem "Master of Science" auf der Abschlussurkunde steht, wie in Österreich, ließ Ressel offen. Man werde hierbei die Kultusministerkonferenz abwarten, die sich mit diesem Anliegen der technischen Universitäten im Herbst befasst.

"Die Aufgabe des Diplom Ingenieurs ist international auf Unverständnis gestoßen. Schließlich gilt dieser weltweit als Gütesiegel", gibt Ressel zu. Auch Mercedes-Benz sei über die Grenzen hinaus bekannt und ändere deshalb nicht die Marke, sondern nur die Fahrzeuge.

Die Fakultät Maschinenbau der Uni Stuttgart sieht die Wiedereinführung des Diploms gar schon als beschlossene Sache an. " Bei uns wird keiner allein mit dem Mastertitel die Uni verlassen", kündigt Josef Göbel, Geschäftsführer der Maschinenbaufakultät, an. Im Jahre 2013 würden nach aktueller Gesetzeslage die ersten Maschinenbauabsolventen ohne die Auszeichnung als "Dipl.-Ing." die Uni Stuttgart verlassen. Derzeit verbietet der Gesetzgeber in 15 Bundesländern, den Titel Diplom-Ingenieur weiter zu vergeben. Nach Göbel werde sich dies wieder ändern, notfalls im Alleingang. Der Gesetzgeber sei über das Ziel hinausgeschossen, "wenn alles so bleibt, wird die Berufsbezeichnung des Diplom-Ingenieurs aussterben", so Göbel. Dies betreffe besonders das Berufsfeld des selbständigen Ingenieurs. Das könne vom Gesetzgeber nicht gewollt sein.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... 08e3e.html
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von ToughDaddy »

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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von frems »

Am gestrigen Mittwoch reanimierte Mecklenburg-Vorpommern den Abschluss Diplom. Das Land verabschiedete eine Novelle seines Hochschulgesetzes, die vorsieht, dass Absolventen nach ihrem Masterabschluss auf Antrag nicht den Mastergrad, sondern stattdessen den Diplomgrad verliehen bekommen können. Der Angriff auf die Bologna-Reform geht aber noch weiter: Absolventen von Fachhochschulen sollen auch den Bachelorgrad in das Diplom umtauschen können, solange sie im Umfang von 240 Leistungspunkten (also acht Semester) studiert haben.
http://www.zeit.de/wissen/2010-12/diplom-statt-bachelor

Wobei der Kommentar nicht ganz richtig ist, wenn ich das neue HochSchG richtig verstanden habe. Demnach bleibt der Studienaufbau ganz im Sinne der Bologna-Reform, während man "lediglich" auf Antrag ein Diplom ausgestellt bekommt, welches bestätigt, daß der Master mit dem Diplom gleichzusetzen ist und die Absolventen folglich frei entscheiden können, ob sie sich Dipl.-Ing. vor bzw. M.Sc. hinter den Namen klatschen.
Zuletzt geändert von frems am Do 23. Dez 2010, 17:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von jack000 »

Firmen klagen über zu viele Fachidioten
Auch nach der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen vermissen viele Unternehmen bei Hochschulabsolventen den Praxisbezug. Praxisferne ist nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) der Hauptgrund für Unternehmen, sich während der Probezeit wieder von Jobeinsteigern zu trennen. „Viele Studierende, auch fachlich hervorragende, können das Gelernte nur unzureichend im Berufsalltag anwenden“, sagte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann "Welt Online“.

...
Der Bachelorabschluss ist bereits nach drei Jahren erreicht. Daran anschließend kann ein vertiefendes wissenschaftliches Master-Studium absolviert werden. Mittlerweile sinkt die Zufriedenheit der Wirtschaft mit den neuen Abschlüssen. Nur noch knapp zwei Drittel der Unternehmen gaben an, dass sich ihre Erwartungen erfüllt haben.

...
38 Prozent der Firmen rekrutieren bereits einen Teil ihrer Fachkräfte über duale Studiengänge, vor allem in Kooperation mit Fachhochschulen und Berufsakademien. 23 Prozent der Unternehmen wollen künftig Mitarbeiter über duale Studiengänge qualifizieren.
http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... ioten.html

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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von Kibuka »

Choelan » Mi 11. Aug 2010, 11:47 hat geschrieben: Ob aber nicht die niedrigeren Einstiegs-Alter auch negative Auswirkungen haben, wurde nie untersucht. Es ist alles andere als bewiesen, dass ein 22-jähriger Bachelor-Absolvent die gleiche Lebenserfahrung, Kreativität, Reife und Qualifikation wie der frühere 26-Jährige Diplomer mitbringt. Denn der hatte im Gegensatz zum Bachelorabsolventen Zeit für ein Auslandssemester, ausgedehnte Reisen und Raum zur Persönlichkeitsentwicklung und kann letztlich wesentlich mehr Lebenserfahrung und damit soft-skills einbringen.

Ich stehe gerade am Ende des Bachelorstudiums und sehe halt auch meine Kommilitonen. Die hatten keine Zeit für Praktika, haben kaum "echte" Auslandserfahrung (wenn man mal vom pseudo-Auslandssemester unter dem Namen "Erasmus" absieht), hatten keine Zeit sich Abseits der Uni nach Tätigkeiten und Erfahrungen umzusehen und sind letztlich reinste Fachidioten, und das noch nichtmal vollständig, weil eben ca 20-30% der relevanten Inhalte erst im Master thematisiert werden.
Meiner Meinung nach ist das recht irrelevant. Zumindest in meinem Tätigkeitsgebiet sind andauernd neue Aufgaben zu bewältigen, so dass ein lebenslanges Lernen unumgänglich ist.

Ich habe die Erfahrung gemacht das es qualitativ keinen Unterschied macht, ob jemand Auslandssemester hinter sich gebracht hat oder nun 26 statt 24 Jahre alt ist. Weiter oben heißt es deshalb auch:
Nicht entscheidend seien dagegen Auslandserfahrungen und das Einhalten der Regelstudienzeiten.
Es gibt gute Leute und es gibt schlechte Leute. Meist stellt man das erst während eines Projektes fest, wenn konkret Leistung abverlangt wird. Es ist auch nicht jeder für alles geeignet.

Es geht auch darum, wie strukturiert sich jemand in eine Aufgabe einarbeiten kann.

Der akademische Grad dient als Qualifikationsnachweis und ist zunächst nur ein Beleg dafür das derjenige in der Lage ist komplexe Sachthemen zu erlernen und vermitteltes Wissen in Prüfungen korrekt wiederzugeben.

Letztlich benötigt jeder Absolvent im Unternehmen eine Übergangszeit, um sich in das firmenspezifische Umfeld einzuarbeiten und beispielsweise die dort eingesetzten Werkzeuge richtig zu nutzen.

Die Uni kann keine zu 100 % fertigen Mitarbeiter ausbilden, die dann ohne Übergangs- und Einarbeitungsphase sofort in der Industrie eingesetzt werden können, wie das einige Unternehmen wünschen. Dafür fallen die Tätigkeitsfelder schlicht zu diversifiziert aus. Und als Mensch tendiert man auch dazu Wissen wieder zu vergessen. Nicht alles, was man im Laufe des Studiums erlernt hat, kann man heute wieder fehlerfrei und vollständig wiedergeben.
Zuletzt geändert von Kibuka am Do 17. Nov 2011, 22:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von jack000 »

Deutschland und der MBA, das ist keine Liebesgeschichte. Viele Studiengänge sind Mogelpackungen, wie man schon an kuriosen Namen der Programme erkennt. Und oft scheitern Managerschulen wegen grober Fehler - im Management.

...
Oft mangelt es jedoch schon am Grundverständnis. So halten viele den MBA noch immer für eine neue Bezeichnung für den bisherigen Diplom-Kaufmann. Manche Hochschulen bieten daher sogar einen "MBA für Wirtschaftler" an. Andere brillieren mit wahren MBA-Stilblüten wie einem "MBA in Advanced Management" oder einem "MBA in Business Administration": schönen Gruß vom weißen Schimmel.
http://www.spiegel.de/karriere/berufsst ... 64,00.html

ohauerha :dead: ... Wer diese Bachelor und MBA-Scheisse nach Deutschland gebracht hat, gehört geteert und gefedert.
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von frems »

:D

Den Artikel habe ich eben auch entdeckt und gelesen. Der MBA ist durchaus äußerst sinnvoll, wenn man ihn denn richtig umsetzt. Das Problem bei den Privathochschulen in Deutschland ist bloß, daß sie am Henne-Ei-Problem leiden: Sie haben wenige Studenten, können daher (aus finanziellen Gründen) wenige gute Studiengänge anbieten und haben darum wiederum wenige Bewerber. Da wirft man schon mal die Marketingabteilung an, um sich neue Einnahmequellen (bspw. "interessant klingende" Studiengänge) zu verschaffen. Bloß damit schießt man sich halt häufig ins Knie, die Gründer sahnen sich ordentlich Geld ab und der Laden fährt früher oder später an die Wand. Will gar nicht wissen, wie viele Privathochschulen in Deutschland schon pleite gegangen sind. Die Hanseuniversität in Rostock hat gerade mal zwei Jahre überlebt: http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 76,00.html
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von Marcin »

jack » Do 20. Jan 2011, 23:10 hat geschrieben:Firmen klagen über zu viele Fachidioten


http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... ioten.html

Diplom + FH rockt ! :cool:

Fachidioten?
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John Galt
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von John Galt »

frems » Mo 12. Mär 2012, 12:50 hat geschrieben::D

Den Artikel habe ich eben auch entdeckt und gelesen. Der MBA ist durchaus äußerst sinnvoll, wenn man ihn denn richtig umsetzt. Das Problem bei den Privathochschulen in Deutschland ist bloß, daß sie am Henne-Ei-Problem leiden: Sie haben wenige Studenten, können daher (aus finanziellen Gründen) wenige gute Studiengänge anbieten und haben darum wiederum wenige Bewerber. Da wirft man schon mal die Marketingabteilung an, um sich neue Einnahmequellen (bspw. "interessant klingende" Studiengänge) zu verschaffen. Bloß damit schießt man sich halt häufig ins Knie, die Gründer sahnen sich ordentlich Geld ab und der Laden fährt früher oder später an die Wand. Will gar nicht wissen, wie viele Privathochschulen in Deutschland schon pleite gegangen sind. Die Hanseuniversität in Rostock hat gerade mal zwei Jahre überlebt: http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 76,00.html
Passend dazu:
Deutschland und der MBA, das ist keine Liebesgeschichte. Viele Studiengänge sind Mogelpackungen, wie man schon an kuriosen Namen der Programme erkennt. Und oft scheitern Managerschulen wegen grober Fehler - im Management.
http://www.spiegel.de/karriere/berufsst ... 64,00.html

Ein unglaublicher Kalauer. :D
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jack000
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von jack000 »

Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Rückkehr zum Diplom? - Bachelor/Master vs. Diplom -

Beitrag von bonnER »

Hallo zusammen.

Soweit ich es richtig verstanden habe, wird teilweise wieder der Diplom-Studiengang eingeführt?
Zumindest der Dipl.-Ing.

Kann man davon ausgehen, dass in absehbarer Zeit der Bachelor/Master wieder abgeschafft wird und die Diplom-Studiengänge wieder eingeführt werden?

Laut Aussage meines Prof. ist es auch schon irgendwo im Osten der BRD der Fall, dass dort die Diplom-Studiengänge wieder eingeführt werden. Ob dies tatsächlich so ist und wo genau dies der Fall ist, weiß ich leider nicht.

Scheinbar bröckelt das Bachelor/Master-System langsam vor sich hin.

Bleibt sowieso die Frage offen, weshalb überhaupt zum Bachelor/Master gewechselt wurde, in dem Moment wo der deutsche Diplom-Abschluss im Ausland als sehr positiv angesehen worden ist?

Scheinbar gab es eine Petition zur Rückkehr des Diplom-Studiengangs bzw. zur Abschaffung der Bachelor/Master-Studiengänge.

Es gab jedoch lediglich nur 1103 Mitzeichner.

https://epetitionen.bundestag.de/index. ... ition=7428

Wurde die Petition nicht genügend bekannt gemacht?

Es gibt über 2 Mio Studenten in Deutschland, da wundert es einen schon, dass nur 1103 Personen für die Abschaffung des Bachelor/Master-Studiengangs sind.

Wenn sich schon die Dozenten über den Bachelor beschweren, wird dies nicht unbegründet sein. Immerhin haben die den Vergleich von den früheren Diplom-Studiengängen, zu den heutigen "Zuständen".

Kann ich also davon ausgehen, dass demnächst das Diplom wieder eingeführt wird? Habt ihr da nähere Infos zu?
Zumindest sollte den Studenten die Alternative angeboten werden zwischen Bachelor/Master und Diplom zu wählen!
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jack000
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Re: Rückkehr zum Diplom? - Bachelor/Master vs. Diplom -

Beitrag von jack000 »

Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von bonnER »

Hallo zusammen,

dieses Thema ist ein gutes Beispiel, dass einfach über die Köpfe hinweg entschieden wird.

Hätte man nicht die betroffenen (Dozenten, Studenten und zukünftige Stundenten) selbst entscheiden lassen sollen, ob sie die Bachelor/Master-Variante haben möchten oder es bei dem Diplom bleiben soll?
Zumindest die Dozenten hätte man abstimmen lassen können, da sie die jenigen sind die den Stoff durchprügeln müssen.

Nicht mal die Alternative wurde angeboten, dass die Diplom-Studiengänge bestehen bleiben und man den Bachlor/Master alternativ wählen kann, wenn denn daran interesse bestanden hätte.
Gut, die Kosten für beide Möglichkeiten gleichzeitig zu fahren hätten gedeckt werden müssen.
Daher wäre die Abstimmung deutlich billiger gewesen.
Aber nicht einmal dazu ist es gekommen.

Und sowas schimpft sich "Demokratie". ;)


Habt ihr von der Petition gehört? Leider haben nur knapp 1000 Personen mitgemacht.
Woran liegt das? Wurde die Petition einfach nicht genug "beworben"?
Bei über 2 Mio Studenten in der BRD, ist es für mich etwas überraschend dass nur 1000 Personen für die Abschaffung des Bachlors/Masters gewesen sind.

Hätte die Petition überhaupt etwas bewirken können und wieviel Stimmen wären nötig gewesen, um etwas zu erreichen?


Globalisierung hin oder her. Am angebotenen Studienabschluss der BRD wird die Globalisierung wohl eher am wenigsten "scheitern". ;-)
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Re: Rückkehr zum Diplom? - Bachelor/Master vs. Diplom -

Beitrag von bonnER »

Oh, ok.

Danke!
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von Cerberus »

Bachelor / Master einzuführen war nun nicht so verkehrt. So wie es sicher nicht verkehrt ist, wenn ein "Ing-Master" sich Dipl.-Ing. nennen darf (allein aus reinem Marketinggesichtspunkt).

Was die nötige Tiefe beim Bachelor angeht... nun, die Ingenieure der Berufsakademien wurden und werden ebenfalls in nur 3 Jahren ausgebildet, wobei davon nur 1,5 Jahre (3 Semester!) auf die Theorie fallen (also wenn das doch offensichtlich grundsätzlich zur Ausübung des Berufes ausreichend ist, dann "so what"?) Und wer mehr will, höher will, forschen will, der kann dann - wie zuvor - 5 Jahre studieren, bis zu einem Abschluss, der dem alten Dipl.-Ing. vergleichbar ist (was allerdings bei manchem 4 Jahres-Bachelor bereits heute gegeben ist).

Das einzige, was ich schade finde, ist das Begraben des "deutschen Stempels". "Bätschla"....eine grausige Sache in deutscher Sprache ("He Bätschla kommst ma her hier..", was durchaus Spaß macht, wenn man nicht mit dem Grad herumlaufen muss). Leider ist bei den meisten Hochschulen hier nicht bekannt, dass die Grade auch in deutscher Sprache, bzw. eingedeutschtem Latein, vergeben werden dürfen; also "Bakkalaureus" und "Magister". Und Sprache und Bezeichnung, für was auch immer, sind sehr wichtig, da entscheidend für das Ansehen. Wäre dies völlig egal, dann könnte man die Bezeichnung eines Handwerksmeisters auch in "Fluffi-Fluff" ändern (da die Bezeichnung ja irrelevant ist). Dann würde er nur leider als Witzfigur dastehen, bei gleicher Bildung, als wäre der Titel "Meister". Dies nur mal als krasses Bsp., welches sich jedoch so (hier und da) bei dem "Bätschla" wiederfindet. Insgesamt haben alle (Personaler, wie Kollegen) immer das Gefühl bei einem "Bätschla" eine Art Assistent, Handlanger, ewigen Lehrling vor sich zu haben; was Ihnen bei einem Dipl.-Ing. (BA) bspw. nie in den Sinn gekommen wäre. Und dies erklärt sich eben allein durch den Grad, der da so lustig, putzig daherkommt.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von Muninn »

jack » So 1. Aug 2010, 11:38 hat geschrieben: http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... iplom.html

Warum auch etwas aufgeben, was sich seit Ewigkeiten bewährt hat ?

Das war und ist eben das EU Diktat... Versailles 2.0... Aber die Deutschen profitieren ja angeblich so unglaublich...
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von bonnER »

Und was sagt ihr nun zu der Petition?

Hätte sie was gebracht? Wieviel Stimmen wären nötig gewesen?
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von Helmuth_123 »

Das alte deutsche Hochschulsystem mit den altbewährten und guten Abschlüssen Diplom und Magister wird wiederkehren.
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von frems »

Helmuth_123 » Fr 11. Mai 2012, 18:33 hat geschrieben:Das alte deutsche Hochschulsystem mit den altbewährten und guten Abschlüssen Diplom und Magister wird wiederkehren.
Wird es nicht. Und das ist auch gut so. :)

Nachtrauern tut kaum noch einer dem alten System. Vielleicht schreibt manch pensionierter Prof einmal im Jahr in der WELT einen Artikel, weil er im hohen Alter halt keine Veränderungen mehr wünschte, aber das war's, von den üblichen "Früher, also als ich studierte, war alles besser, deshalb ist es heute Mist" abgesehen. Da ist es immer bemerkenswert, wie wenig sich die Menschen überhaupt damit beschäftigt haben.

Probleme gab's zum Teil anfangs, weil die Bundespolitiker, die sich nicht einmischten sollten, ziemlich übereifrig waren, was die Länder anschließend ausbaden und stets nachbessern mußten. Mittlerweile stimmt's aber, genau wie in anderen Ländern, die den Umstieg vorher etwas eleganter lösten.

Wenn man in weiteren Ländern, nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, eine Urkunde beantragen kann, die einem die Gleichwertigkeit von Diplom/Master bzw. Diplom (FH)/Bachelor (4 Jahre), dann sollten eigentlich auch die Nostalgiker befriedigt sein, die überfordert sind, wenn ein junger Mitarbeiter hinzukommt. Genauso sollte es kein Problem sein, wenn man fünfjährige Studiengänge anbietet und jeder Studienanfänger vom ersten Semester bis zum Master einen sicheren Platz hat, sofern er die nötige Leistung erbringt. In anderen Ländern Europas hat man auch fünfjährige Studiengänge weiterhin angeboten und die bekannten Abschlüsse behalten, jedoch den inhaltlichen Aufbau des Studiums entsprechend angepaßt. Muß aber mittlerweile auch nicht sein. Dieses 3+2-System wird in der Wirtschaft ganz gut angenommen.
Muninn » Do 10. Mai 2012, 17:13 hat geschrieben: Das war und ist eben das EU Diktat... Versailles 2.0... Aber die Deutschen profitieren ja angeblich so unglaublich...
EU? Genau. :rolleyes:

Bild
http://en.wikipedia.org/wiki/European_H ... ation_Area

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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von frems »

Cerberus » Do 10. Mai 2012, 16:21 hat geschrieben: Was die nötige Tiefe beim Bachelor angeht... nun, die Ingenieure der Berufsakademien wurden und werden ebenfalls in nur 3 Jahren ausgebildet, wobei davon nur 1,5 Jahre (3 Semester!) auf die Theorie fallen (also wenn das doch offensichtlich grundsätzlich zur Ausübung des Berufes ausreichend ist, dann "so what"?) Und wer mehr will, höher will, forschen will, der kann dann - wie zuvor - 5 Jahre studieren, bis zu einem Abschluss, der dem alten Dipl.-Ing. vergleichbar ist (was allerdings bei manchem 4 Jahres-Bachelor bereits heute gegeben ist).
Wobei ja auch niemand sagt, daß ein dreijähriger Bachelor identisch mit einem Uni-Diplom sei. Es gibt halt, wie man heute weiß, durchaus eine Nachfrage nach einer dreijährigen Vollzeitausbildung auf akademischen Niveau. Wieso das nicht "sein darf", habe ich noch nie verstanden und mir wollt's auch niemand erklären. Aber das ist oft zu vermuten, wenn jemand fragt, warum die Abiturienten denn nicht einfach das System boykottieren und sich für ein Master- statt Bachelor-Studium bewerben... alles schon gehört. :|
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von Cerberus »

frems » Fr 11. Mai 2012, 18:10 hat geschrieben: Aber das ist oft zu vermuten, wenn jemand fragt, warum die Abiturienten denn nicht einfach das System boykottieren und sich für ein Master- statt Bachelor-Studium bewerben... alles schon gehört. :|
:| :? :s :| :? :rolleyes: :D
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von Helmuth_123 »

Wird es nicht. Und das ist auch gut so.
Es wird wiederkehren, weil es gut und bewährt war und weil es zu Deutschland passte. Und es gibt Menschen die sich für eine Wiederkehr einsetzen. Es gibt Unterschiede zwischen Fachhochschule und Universität, doch durch dieses neue System ist der Bachelor einer Fachhochschule mit dem einer Universität unberechtigterweise gleichgestellt. Diese Befürworter einer politischen Union in Europa (europäischer Superstaat) und rücksichtlose Gleichmacher wollen auch noch das Staatsexamen abschaffen, abgesehen vom Lehramt sind sie daran aber glücklicherweise gescheitert. Anstatt unberechtigterweise alles in Europa gleich zu machen sollte man es vergleichbar machen, d.h. das Diplom wäre dem angelsächsischen Master gleichgestellt.
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von frems »

Helmuth_123 » Sa 12. Mai 2012, 11:47 hat geschrieben:
Es wird wiederkehren, weil es gut und bewährt war und weil es zu Deutschland passte. Und es gibt Menschen die sich für eine Wiederkehr einsetzen. Es gibt Unterschiede zwischen Fachhochschule und Universität, doch durch dieses neue System ist der Bachelor einer Fachhochschule mit dem einer Universität unberechtigterweise gleichgestellt. Diese Befürworter einer politischen Union in Europa (europäischer Superstaat) und rücksichtlose Gleichmacher wollen auch noch das Staatsexamen abschaffen, abgesehen vom Lehramt sind sie daran aber glücklicherweise gescheitert. Anstatt unberechtigterweise alles in Europa gleich zu machen sollte man es vergleichbar machen, d.h. das Diplom wäre dem angelsächsischen Master gleichgestellt.
Fachhochschulen und Universitäten hatten sich bereits schon lange vor dem Bolognaprozeß angenähert. Wieso man in den Abschlüssen differenzieren sollte, wüßt ich nicht. Das bekannte System, wie Du es nennst, mußte alle paar Jahrzehnte gründlich reformiert und überarbeitet werden. Da gab's jedesmal ein Gejaule wie bei der Umstellung aufs Bologna-System. Das gehört bei Veränderungen wohl dazu. Wieso diese Struktur aber nicht zum heutigen Deutschland passen sollte, erschließt sich mir aber nicht ganz. Was meinst Du damit? Und wieso sollten sich Menschen für die Wiederkehr einsetzen, wo bereits sehr viel nachgebessert wurde und kaum einer Interesse hat, daran etwas zu ändern?

Mit der EU hat es noch immer nichts zu tun, sondern ist eine internationale Übereinkunft von Grönland bis Wladiwostock. Daß man bei der heutigen Mobilität auch das Hochschulwesen und Abschlüsse vergleichbar macht bzw anpaßt, ist nur folgerichtig.
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von John Galt »

frems » Fr 11. Mai 2012, 18:04 hat geschrieben: Wird es nicht. Und das ist auch gut so. :)

Nachtrauern tut kaum noch einer dem alten System. Vielleicht schreibt manch pensionierter Prof einmal im Jahr in der WELT einen Artikel, weil er im hohen Alter halt keine Veränderungen mehr wünschte, aber das war's, von den üblichen "Früher, also als ich studierte, war alles besser, deshalb ist es heute Mist" abgesehen. Da ist es immer bemerkenswert, wie wenig sich die Menschen überhaupt damit beschäftigt haben.

Probleme gab's zum Teil anfangs, weil die Bundespolitiker, die sich nicht einmischten sollten, ziemlich übereifrig waren, was die Länder anschließend ausbaden und stets nachbessern mußten. Mittlerweile stimmt's aber, genau wie in anderen Ländern, die den Umstieg vorher etwas eleganter lösten.

Wenn man in weiteren Ländern, nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, eine Urkunde beantragen kann, die einem die Gleichwertigkeit von Diplom/Master bzw. Diplom (FH)/Bachelor (4 Jahre), dann sollten eigentlich auch die Nostalgiker befriedigt sein, die überfordert sind, wenn ein junger Mitarbeiter hinzukommt. Genauso sollte es kein Problem sein, wenn man fünfjährige Studiengänge anbietet und jeder Studienanfänger vom ersten Semester bis zum Master einen sicheren Platz hat, sofern er die nötige Leistung erbringt. In anderen Ländern Europas hat man auch fünfjährige Studiengänge weiterhin angeboten und die bekannten Abschlüsse behalten, jedoch den inhaltlichen Aufbau des Studiums entsprechend angepaßt. Muß aber mittlerweile auch nicht sein. Dieses 3+2-System wird in der Wirtschaft ganz gut angenommen.


EU? Genau. :rolleyes:


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Was genau bringt einem dieser Raum?

Studienleistungen werden selbst innerhalb eines Landes nur schlecht bis gar nicht anerkannt.
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von frems »

Karl Murx » Sa 12. Mai 2012, 15:18 hat geschrieben:
Was genau bringt einem dieser Raum?

Studienleistungen werden selbst innerhalb eines Landes nur schlecht bis gar nicht anerkannt.
Ja, was hat ein Unternehmen davon, wenn es sich nicht mit über 50 verschiedenen Abschlüssen auseinandersetzen muß? Du redest von einem Wechsel innerhalb eines Studiums, was die wenigsten überhaupt betrifft. Und wenn man sich innerhalb Deutschlands etwas schwertut, heißt das nicht, daß es in anderen Ländern auch der Fall ist. :?

Durch 3+2 ist es auch deutlich leichter, da Du nach Deinem Bachelor, wenn Du willst, einfach im Ausland einen Master machen kannst. In Deutschland würdest Du Deine 5, 6 Jahre dann festhängen, weil ein Wechsel einem "Abbruch" gleichkäme. Außerdem bietet es den Vorteil, sich besser spezialisieren zu können.
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Re: Das Diplom ist wieder da

Beitrag von Helmuth_123 »

Das Studium ist nicht der Wirtschaft untergeordnet. Aufgabe von Universitäten ist es Akademiker und Wissenschaftler auszubilden und zu forschen, neue Erkenntnisse hervorzubringen. Das war das Gute am deutschen System. Die Fachhochschulen sind mehr praxisbezogen und sind damit eher geeignet ihre Absolventen auf eine spätere Tätigkeit in der Wirtschaft vorzubereiten. Diese Bildungs- und Wissenschaftsvielfalt war schon immer ein Kennzeichen Deutschland und der Bolonga-Prozess zerstört diese Vielfalt. Es scheint in unserer Zeit modern alles gleichzumachen und alle Unterschiede zu verleugnen. Doch diese Unterschiede bewirken Vielfalt und in dieser Vielfalt können sich die besten Akademiker, Wissenschaftler, Ingenieure, Beamte und Führungskräfte von Unternehmen entwickeln. Die Zeit in der sich alles der Wirtschaft unterordnen muss ist vorbei, man wird sich auf das Gute und Bewährte rückbesinnen und aus diesen Grund wird das alte deutsche System wiedereingeführt. Die deutschen Hochschulabsolventen werden wieder führend in der Welt sein, Innovation und neue wissenschaftliche Erkenntnisse werden wieder aus Deutschland kommen.
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Re: Rückkehr zum Diplom? - Bachelor/Master vs. Diplom -

Beitrag von Milosevo »

Mir gefällt eigentlich die Umstellung auf Bachelor und Master.Ein Ziel war es ua. die Zahl der Studienabbrecher zu senken.
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Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?

Beitrag von Helmuth_123 »

Die Umfrage nimmt Bezug auf die Umfrage um den Bolognaprozess. Mit Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse ist natürlich auch die Wiedereinführung der jeweiligen Studiengänge gemeint und Prüfungsordnungen gemeint.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?

Beitrag von frems »

Anfangs war ich da auch sehr skeptisch, weil übereifrige Bundespolitiker ein ziemliches Chaos verursachten, das Länder und Hochschulen dann ausbaden müssen. Mittlerweile sind die meisten Prüfungsordnungen, auch in Kooperation mit Studenten, überarbeiten worden, sodaß manch Diplom-Student sich eher neidisch umschaut. Wieso man das nun wieder umwerfen soll, weiß ich nicht, aber in Deutschland war ja bisher jede Hochschulreform, die vom Bund ausging, recht radikal. Man denke nur an die Reformen in den 60ern, 70ern und 90ern.
Zuletzt geändert von frems am Sa 18. Aug 2012, 20:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?

Beitrag von Helmuth_123 »

frems » Sa 18. Aug 2012, 19:05 hat geschrieben:Anfangs war ich da auch sehr skeptisch, weil übereifrige Bundespolitiker ein ziemliches Chaos verursachten, das Länder und Hochschulen dann ausbaden müssen. Mittlerweile sind die meisten Prüfungsordnungen, auch in Kooperation mit Studenten, überarbeiten worden, sodaß manch Diplom-Student sich eher neidisch umschaut. Wieso man das nun wieder umwerfen soll, weiß ich nicht, aber in Deutschland war ja bisher jede Hochschulreform, die vom Bund ausging, recht radikal. Man denke nur an die Reformen in den 60ern, 70ern und 90ern.
Darf ich dich fragen für was du gestimmt hast?
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?

Beitrag von frems »

Helmuth_123 » Sa 18. Aug 2012, 20:14 hat geschrieben:
Darf ich dich fragen für was du gestimmt hast?
Ja, neben den Bachelor-/Masterabschlüssen.

Ist zwar etwas vereinfacht gesagt, aber kommt meiner persönlichen Meinung näher als die anderen beiden Optionen.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?

Beitrag von Helmuth_123 »

frems » Sa 18. Aug 2012, 19:21 hat geschrieben: Ja, neben den Bachelor-/Masterabschlüssen.

Ist zwar etwas vereinfacht gesagt, aber kommt meiner persönlichen Meinung näher als die anderen beiden Optionen.
Konnte ich mir schon denken, du gehörst nicht zu denen, die die radikale Keule schwingen und umbedingt etwas durchgesetzt haben wollen. Da ich allerdings den Bologna-Prozess für Schwachsinn halte, habe ich natürlich dür die erste Option gestimmt. An Stelle der Gleichmacherei würde ich es vorziehen, wenn nationale Hochschulabschlüsse gegenseitig anerkannt werden.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?

Beitrag von frems »

Helmuth_123 » Sa 18. Aug 2012, 20:28 hat geschrieben:
Konnte ich mir schon denken, du gehörst nicht zu denen, die die radikale Keule schwingen und umbedingt etwas durchgesetzt haben wollen. Da ich allerdings den Bologna-Prozess für Schwachsinn halte, habe ich natürlich dür die erste Option gestimmt. An Stelle der Gleichmacherei würde ich es vorziehen, wenn nationale Hochschulabschlüsse gegenseitig anerkannt werden.
Das ist auch nicht im Widerspruch mit Bologna. In Norwegen ist es beispielsweise so, daß man häufig die alten Abschlußnamen beibehielt und meist nur "international ausgerichtete" Studiengänge mit Bachelor oder Master kennzeichnet. Auch sind viele Studiengänge, wie beispielsweise im Lehramt oder der Forstwirtschaft, weiterhin auf vier oder fünf Jahre ausgelegt, während man die Inhalte bzw. den Modul-Aufbau nur so weit anpasste, wie es bei Bologna vereinbart wurde. In Deutschland hingegen war mal halt, wie ich schrieb, übereifrig und hat alles Alte erstmal über Bord geworfen oder einfach fünfjährige Studiengänge in dreijährige gepresst und dann geschaut, was man weglassen kann. Aber, wie gesagt, zehn Jahre später sieht es wieder anders aus.

In Mecklenburg-Vorpommern kann man sich beispielsweise auf Antrag ein Zeugnis ausstellen lassen, welches dann bestätigt, daß Master und Diplom gleichwertig sind und man beispielsweise als Schiffsbauer nicht mehr "Master of Science", sondern den Dipl.-Ing. tragen kann, wenn man möchte. In Sachsen wurde an irgendeiner Technischen Universität auch manch Studiengang wieder auf fünf Jahre ausgelegt und jeder, der dort anfängt, hat -- bei Bestehen der Prüfungen -- das Recht, die ganzen fünf Jahre dort auch bis zum Master zu studieren. Er kriegt bloß nach drei Jahren einen Bachelorabschluß, nachdem er eine kleine Bachelorarbeit als eine Art Zwischenprüfung ablegte. Ob er dann bleibt, mit dem Studium aufhört oder sich mit einem anderen Master spezialisiert, ist ihm überlassen.

Wie gesagt, das ist alles eher unproblematisch und liegt weniger an den Vorgaben bzw. vereinbarten Mindeststandards, auf die man sich einigte. Ist dann immer die Frage, was man draus macht.

Daher find ich's persönlich in Ordnung, wenn es solche und solche Studiengänge gibt und sich jeder aussuchen kann, was er studieren möchte. Neben den genannten Nachteilen zu Beginn bleiben die Vorteile des Systems ja weiterhin bestehen.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?

Beitrag von Helmuth_123 »

frems » Sa 18. Aug 2012, 19:37 hat geschrieben: Das ist auch nicht im Widerspruch mit Bologna. In Norwegen ist es beispielsweise so, daß man häufig die alten Abschlußnamen beibehielt und meist nur "international ausgerichtete" Studiengänge mit Bachelor oder Master kennzeichnet. Auch sind viele Studiengänge, wie beispielsweise im Lehramt oder der Forstwirtschaft, weiterhin auf vier oder fünf Jahre ausgelegt, während man die Inhalte bzw. den Modul-Aufbau nur so weit anpasste, wie es bei Bologna vereinbart wurde. In Deutschland hingegen war mal halt, wie ich schrieb, übereifrig und hat alles Alte erstmal über Bord geworfen oder einfach fünfjährige Studiengänge in dreijährige gepresst und dann geschaut, was man weglassen kann. Aber, wie gesagt, zehn Jahre später sieht es wieder anders aus.

In Mecklenburg-Vorpommern kann man sich beispielsweise auf Antrag ein Zeugnis ausstellen lassen, welches dann bestätigt, daß Master und Diplom gleichwertig sind und man beispielsweise als Schiffsbauer nicht mehr "Master of Science", sondern den Dipl.-Ing. tragen kann, wenn man möchte. In Sachsen wurde an irgendeiner Technischen Universität auch manch Studiengang wieder auf fünf Jahre ausgelegt und jeder, der dort anfängt, hat -- bei Bestehen der Prüfungen -- das Recht, die ganzen fünf Jahre dort auch bis zum Master zu studieren. Er kriegt bloß nach drei Jahren einen Bachelorabschluß, nachdem er eine kleine Bachelorarbeit als eine Art Zwischenprüfung ablegte. Ob er dann bleibt, mit dem Studium aufhört oder sich mit einem anderen Master spezialisiert, ist ihm überlassen.

Wie gesagt, das ist alles eher unproblematisch und liegt weniger an den Vorgaben bzw. vereinbarten Mindeststandards, auf die man sich einigte. Ist dann immer die Frage, was man draus macht.

Daher find ich's persönlich in Ordnung, wenn es solche und solche Studiengänge gibt und sich jeder aussuchen kann, was er studieren möchte. Neben den genannten Nachteilen zu Beginn bleiben die Vorteile des Systems ja weiterhin bestehen.
Was wären denn die Vorteile, die durch eine gegenseitige Anerkennung der nationalen Abschlüsse nicht gegeben wären?
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?

Beitrag von frems »

Helmuth_123 » Sa 18. Aug 2012, 20:54 hat geschrieben:
Was wären denn die Vorteile, die durch eine gegenseitige Anerkennung der nationalen Abschlüsse nicht gegeben wären?
Wie willst Du denn Abschlüsse "anerkennen", die nicht gleichwertig sind? Ich bezweifel, daß ein normaler Arbeitgeber mit einem norwegischen Cand.mag.-Abschluß oder dem schwedischen Kandidatexamen etwas anfangen kann, zumal es dafür halt auch keine vergleichbaren Abschlüsse in Deutschland gab.

* ganz zu schweigen von Noten wie Fx, VG oder U, wovon VG manchmal auch mit einer 5 wiedergegeben wird, was die besten Note ist.
Zuletzt geändert von frems am Sa 18. Aug 2012, 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?

Beitrag von Helmuth_123 »

frems » Sa 18. Aug 2012, 20:06 hat geschrieben: Wie willst Du denn Abschlüsse "anerkennen", die nicht gleichwertig sind? Ich bezweifel, daß ein normaler Arbeitgeber mit einem norwegischen Cand.mag.-Abschluß oder dem schwedischen Kandidatexamen etwas anfangen kann, zumal es dafür halt auch keine vergleichbaren Abschlüsse in Deutschland gab.
Der Bewerber kann doch nachweisen was er im Studium gelernt hat. Damit kann der Arbeitgeber doch etwas anfangen. Außerdem warum sollten den Norwegern oder Schweden den deutschen Arbeitsmarkt fluten? Ich bezweifele also das es so oft vorkommt, dass sich ein deutscher Arbeitgeben mit einen norwegischen Studienabschluss auseinandersetzen muss.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?

Beitrag von Adam Smith »

Helmuth_123 » Sa 18. Aug 2012, 21:19 hat geschrieben:
Der Bewerber kann doch nachweisen was er im Studium gelernt hat. Damit kann der Arbeitgeber doch etwas anfangen. Außerdem warum sollten den Norwegern oder Schweden den deutschen Arbeitsmarkt fluten? Ich bezweifele also das es so oft vorkommt, dass sich ein deutscher Arbeitgeben mit einen norwegischen Studienabschluss auseinandersetzen muss.
Und was ist mit spanischen, portugiesischen, französischen, niederländischen, belgischen, britischen, irischen, italienischen, dänischen, polinischen usw. Studienabschlüssen?

Wenn wir diese Staaten einbeziehen, dann kommt das doch schon öfters in großen Unternehmen vor.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Sa 18. Aug 2012, 21:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?

Beitrag von frems »

Helmuth_123 » Sa 18. Aug 2012, 21:19 hat geschrieben:
Der Bewerber kann doch nachweisen was er im Studium gelernt hat. Damit kann der Arbeitgeber doch etwas anfangen. Außerdem warum sollten den Norwegern oder Schweden den deutschen Arbeitsmarkt fluten? Ich bezweifele also das es so oft vorkommt, dass sich ein deutscher Arbeitgeben mit einen norwegischen Studienabschluss auseinandersetzen muss.
Dann ersetze Norwegen mit irgendeinem anderen Land, das am Bologna-Prozeß teilnimmt. Ich hatte nur gerade keine Lust nachzuschlagen, wie es in Polen, der Türkei oder Spanien vorher gehandhabt wurde.

Und wie soll ein Bewerber das nachweisen? Dann brauchen wir ja gar keine Abschlüsse mehr, wenn alle Prüfungen vom Betrieb durchgeführt werden.

Ich frag mich daher viel mehr, was nun konkret durch Bologna nicht mehr möglich sein soll. Oder anders: Warum man wieder auf den Stand der 90er zurück möchte. Wobei in den 90ern sicherlich auch viele die 70er zurückhaben wollten, wie man in den 60ern ... und so weiter.
Zuletzt geändert von frems am Sa 18. Aug 2012, 21:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wiedereinführung der Magister- und Diplomabschlüsse?

Beitrag von Helmuth_123 »

Sebastian Hauk » Sa 18. Aug 2012, 20:26 hat geschrieben:
Und was ist mit spanischen, portugiesischen, französischen, niederländischen, belgischen, britischen, irischen, italienischen, dänischen, polinischen usw. Studienabschlüssen?

Wenn wir diese Staaten einbeziehen, dann kommt das doch schon öfters in großen Unternehmen vor.
Das mag in internationalen Unternehmen der Fall sein. Aber ein Diplomingenieur hatte keine Probleme in einen interbnationalen Unternehmen. Das mit dem gegenseitigen Anerkennen geht also.
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