Ebiker hat geschrieben:(02 Jul 2017, 11:23)
Die Rundfunkgebühr, neu Haushaltabgabe, ist ja genau so unbeliebt wie umstritten. Viele hätten sie gerne abgeschafft oder zumindest erheblich reduziert. Jetzt gibt es aber einen Vorstoß von Pro7Sat1. Die Sendergruppe fordert eine Beteiligung an der GEZ. Begründung: Sie hätten einen viel höheren Zuschaueranteil bei den jungen und würden damit einen Beitrag zur Grundversorgung leisten.
https://www.golem.de/news/ard-zdf-priva ... 28687.html
Ähnlich argumentieren auch kleine regionale Sender die oft ins Kabelnetz einspeisen. Was haltet ihr von GEZ- finanzierten Dokusoaps und Nachrichten aus Kleinkleckersdorf ?
Ich finde, daß wir Gebührenzahler unsere Programme dort bezahlen sollten, wo wir sie abgreifen. Ist doch merkwürdig, daß wir unsere Telefongespräche wunderbar erfassen können und wir dementsprechend zur Kasse gebeten werden. Und das sollte bei Datenströmen aus dem Internet nicht möglich sein? Wobei ich vermute, daß in absehbarer Zeit der öffentlich rechtliche Rundfunk über Internet verbreitet wird.
Da hat eine Art Selbstbedienung der öffentlich-rechtlichen Anstalten mit staatlicher Billigung um sich gegriffen. Ich will gern glauben, daß es lustig ist, mehr Mitarbeiter mit unserer Versorgung zu beauftragen, oder sich schrittweise höhere Gehälter zu genehmigen. Eine staatliche Aufsicht müßte aber prüfen, ob dieses öffentlich rechtliche Angebot so umfangreich sein muß.
Die Deutsche Welle als "Staatsrundfunk" wird aus Steuergeldern finanziert. Da hat man sich immer wieder um Kostenbegrenzungen über die Schmerzgrenze hinaus bemüht. Die nüchterne Frage bleibt eben, ob jede Landesrundfunkanstalt "das volle Programm" anbieten muß. Wobei ich feststelle, daß über die vielen Tagesstunden im Grunde vier Abstrahlungsarten angeboten werden:
- Nachrichten und Berichte aus der Wissenschaft, der Kultur, öffentliche Ereignisse
Klassische Musik und Moderne Musik (zum Teil schon "öffentliche Ereignisse")
Dudelfunk meist aus dem angelsächsischen Bereich
Diskussionssendungen mit bekannten Ärzten, Wissenschaftlern, Philosophen
Diese Sendungen haben sicher alle ihren Stellenwert und ihre Berechtigung. Nur frage ich mich schon, ob dieses "volle Programm" wirklich in jeder Landesrundfunkanstalt angeboten werden muß. Ganz eindeutig fehlt es auch an Inhalten, so daß sich Dudelfunk und Musikgequatsche am Ende auch noch stundenlang in den "seriösen" Kanälen festsetzen.
Ich kann den Ärger der "Privaten" verstehen, wenn ihnen die "Öffentlichen" Werbekunden ausspannen.
Mein Anliegen: Die "Öffentlichen" auf das Notwendige und Sinnvolle schrumpfen, und die "Privaten machen lassen, was sie für sinnvoll halten... auf der Grundlage unserer Gesetze, versteht sich. Ich meine, daß sich dann der Ruf nach höheren Rundfunkgebühren erübrigt.
In dem Sinne kann ich jedenfalls keine der aufgelisteten Fragen mit "dafür" oder "dagegen" bewerten.