IAA - Absage renommierter Automarken

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jack000
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IAA - Absage renommierter Automarken

Beitrag von jack000 »

Die weltgrößte Automesse, die IAA in Frankfurt, ist für ein gutes Dutzend Marken nicht mehr das wichtigste Event. Volvo, Tesla, Peugeot, Nissan und Fiat haben die Teilnahme abgesagt. Warum, und wer sonst noch fehlt.

Frankfurt/DüsseldorfDer Experte findet deutliche Worte: „Das Wichtigste, das es derzeit zu kaufen gibt, das Model 3 von Tesla, wird nicht in Frankfurt gezeigt“, moniert Ferdinand Dudenhöffer. Damit spricht Deutschlands bekanntester Auto-Professor, der das Center Automotive Research (CAR-Institut) an der Universität Duisburg-Essen leitet, ein Problem der diesjährigen IAA an: Insgesamt etwa ein Dutzend namhafte Marken, darunter Fiat, Nissan, Peugeot, und Volvo – wie schon 2015 - fehlen auf der Messe.

Entweder weil die Veranstaltung ihnen nicht mehr den richtigen Rahmen bietet, oder weil sie sparen müssen. 166 Euro kostet laut VDA-Preisliste ein Quadratmeter Ausstellungsfläche. Das bedeutet allein für die rund 12.000 Quadratmeter große Halle 11, wo BMW allein residiert, rund zwei Millionen Euro Mietkosten – noch ohne Messestand und Hostessen. Konzerne nutzen außerdem vermehrt neue Möglichkeiten der Präsentation: Eigene Veranstaltungen oder digitale Kampagnen sind individueller gestaltbar und preiswerter.

Bei Tesla hieß es eher lapidar, man sei kein traditioneller Fahrzeugbauer und nicht auf die Veranstaltungen der Branche fixiert. Eher kritisch lautete die Absage, die die neue Opel-Mutter Peugeot schon im Dezember 2016 schickte: Man wolle sich auf Veranstaltungen konzentrieren, wo Kunden die Autos tatsächlich erleben können. Auch die Nobeltochter DS von Citroën bleibt der IAA fern.

Andere Hersteller zeigen ihre Neuheiten nur auf einer einzigen Messe pro Kontinent, und das war im Fall von Mitsubishi und Volvo in diesem Frühjahr der Genfer Autosalon. Andere Hersteller - wie etwa Nissan nebst Nobel-Tochter Infiniti - verlagern ihre Aktivitäten zunehmend auf Elektronikmessen wie die CES in Las Vegas oder die Cebit in Hannover. Warum? Weil Elektrifizierung, autonomes Fahren, und künstliche Intelligenz nicht mehr so gut passen zum traditionellen Bild der Automesse als PS-Protzerei. Die Branche befindet sich in einem tiefgreifenden Umbruch. Und kann sich auf Elektronikmessen nicht nur einen modernen Anstrich geben, sondern sich dort auch besser mit Elektronik-Experten vernetzen.

Vermissen werden Auto-Enthusiasten in Frankfurt auch Aston-Martin, Rolls-Royce, die GM-Marken Chevrolet und Cadillac, außerdem fehlen – ohne Angabe von Gründen – alle Fiat-Chrysler-Marken, also Alfa Romeo, Lancia, Abarth, und Jeep. Vermuten darf man bei letztgenannten aber Kostengründe.

Zuwachs kommt dafür von anderer Seite: Aus China, dem größten Absatzmarkt der Welt, kommen der hierzulande eher unbekannte Autohersteller Chery und die neue Nobelmarke Wey des Great Wall-Konzerns. Für Auto-Experte Dudenhöffer sind die Absagen der Etablierten und der Vorstoß der Newcomer keine Überraschung. Er hatte bereits im April dieses Jahres gesagt, die wichtigste Automesse der Welt finde in Shanghai statt.
https://www.handelsblatt.com/auto/nachr ... IPdDSN-ap1

Tendenzen, dass einige Automobilkonzerne ihre Teilnahme an Auto-Austellungen abgesagt haben gab es bereits. Aber das bei der IAA so eine Absageflut stattfindet ist wohl schon einmalig.
=> Sind diese Absagen ein Zeichen für eine Änderung in der Automobilwelt? Wie wird die Zukunft der Autoausstellungen aussehen?
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el loco
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Re: IAA - Absage renommierter Automarken

Beitrag von el loco »

Zeiten ändern sich, Messen gibt es genug. Ähnliches konnte man vor Jahren schon bei der Intermot beobachten, erst von München nach Köln und in Köln blieben dann immer mehr Aussteller weg.
Nicht zu vernachlässigen sind auch die Kosten einer solchen Messe.
€dit: Des Weiteren gibt es ja heute sehr viel mehr Kanäle den Konsumenten zu erreichen, als mit einer traditionellen Messe.
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Fliege
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Re: IAA - Absage renommierter Automarken

Beitrag von Fliege »

Der Artikel ist von 2017.
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el loco
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Re: IAA - Absage renommierter Automarken

Beitrag von el loco »

Fliege hat geschrieben:(29 Dec 2018, 20:33)

Der Artikel ist von 2017.
Die Nächste IAA ist ja auch erst wieder 2019, Renault hat schon abgesagt.

https://www.automobilwoche.de/article/2 ... ht-zur-iaa
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Fliege
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Re: IAA - Absage renommierter Automarken

Beitrag von Fliege »

el loco hat geschrieben:(29 Dec 2018, 20:45)
Die Nächste IAA ist ja auch erst wieder 2019, Renault hat schon abgesagt.

https://www.automobilwoche.de/article/2 ... ht-zur-iaa
Der Absage-Reigen von 2017 beruht jedenfalls nicht auf den Ereignissen von 2018 rund um Auto-Mobbing und Diesel-Blödsinn.
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Re: IAA - Absage renommierter Automarken

Beitrag von el loco »

Fliege hat geschrieben:(29 Dec 2018, 21:25)

Der Absage-Reigen von 2017 beruht jedenfalls nicht auf den Ereignissen von 2018 rund um Auto-Mobbing und Diesel-Blödsinn.
Der Diesel-Blödsinn läuft zwischenzeitlich auch schon ein paar Jahre.
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Fliege
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Re: IAA - Absage renommierter Automarken

Beitrag von Fliege »

el loco hat geschrieben:(29 Dec 2018, 21:27)
Der Diesel-Blödsinn läuft zwischenzeitlich auch schon ein paar Jahre.
Ich denke, wir haben uns wechselseitig verstanden.
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jack000
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Re: IAA - Absage renommierter Automarken

Beitrag von jack000 »

Fliege hat geschrieben:(29 Dec 2018, 20:33)

Der Artikel ist von 2017.
In der Tat, hatte ich übersehen. Aber die Richtung hat sich nicht geändert.
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Fliege
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Re: IAA - Absage renommierter Automarken

Beitrag von Fliege »

jack000 hat geschrieben:(29 Dec 2018, 22:32)
In der Tat, hatte ich übersehen. Aber die Richtung hat sich nicht geändert.
Ja, für die Automobilindustrie wird Deutschland zunehmend uninteressant, weil Besitzer von Autos, ob mit Diesel- oder Benzinmotor, weiterhin mit Enteignung rechnen müssen. Wer will da schon gute Miene zu einem bösen Spiel machen?
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