Deutschland galt immer als das Autoland - welches innovativ voranging.
Mit der Aussage fühle ich mich unwohl... vielleicht auch, weil ich meine Autos in diesem Leben immer sehr lange behielt.
1. Benzinverbrauch
Zumindest in den 60er und 70er Jahren hatten die Franzosen ihre Sparbüchsen 2CV "Ente" und R4 auf dem Markt, als bei uns noch der Käfer 1200 oder 1300 das Maß aller Dinge war.
2. Korrosion
Der große Umbruch kam in den 70er Jahren, als deutsche Fahrzeuge endlich mit Hohlraumversiegelung und Bitumen/Unterbodenschutz gegen das Tausalz auf den Straßen ausgerüstet waren. Vorher wurde viele Jahre Asche gestreut, und plötzlich Salz. FIAT und Citroen, Renault, Peugeot ... da konnte man zusehen, wie sie sich zerlegten. Da half auch der geringe Spritverbrauch nichts... da gingen den Südstaaten Kunden verloren.
3. Katalysatoren
Da hatten plötzlich die Franzosen die Nase vorn, während die deutschen Autobauer noch hofften, weiter diese Neuerung aufhalten zu können. So alles zwischen "technisch nicht sinnvoll" bis "unzuverlässig und teuer". Der Krampf dauert gefühlte Ewigkeiten.
4. Fertigungsqualität
In dieser Hinsicht hatten deutsche Hersteller immer die Nase vorn. Meine Erinnerung: Wenig Schnick-Schnack, aber was eingebaut war, das war ordentlich: Elektrische Anlage, Polster, Fahrgestell, Lack... alles eine Nummer haltbarer. Bis hin zum Schnick-Schnack der "Premium Modelle". Aber auch teuer. Das gilt auch heute noch.
Ich glaube, daß unsere Hersteller durch 4. viele Kunden halten konnten; das begründet den Ruf deutscher Fahrzeuge.
Aus meiner Sicht sind alltagstaugliche Elektrofahrzeuge teuer und sie sind schwer und kurzatmig... oder aber unerschwinglich teuer. Da ist der Zug noch nicht abgefahren, wie auch die Zulassungszahlen zeigen. Ich meine, daß das elektrische Antriebskonzept in Ordnung ist, aber die Energiequelle "Batterie" bestenfalls eine Pufferfunktion haben sollte. Ich erwarte Brennstoffzellen mit Wasserstoff oder Methan, oder "nur" Verbrennungsmotor mit Methan aus der Power-to-Gas-Technologie. Batterieautos bauen "kann jeder"; dazu braucht man keine Deutschen... meine höchst private Meinung. Eine kleine Chance für e.Go Life, ein Start-up aus Aachen. Schau'n wir 'mal!