jack, so sinnvoll ich auch Kontrollen finde - im Gegensatz zu einigen meiner Kollegen, die dies lediglich als Schikane ansehen, so muß ich Dir doch sagen, daß ich dies auch für ein Teil des Problems halte - Zeitdruck und so. Eine Kontrolle dauert etwa 20 - 30 Min. (mir ist auch schon passiert, daß ich an einem Tag dreimal kontrolliert wurde), dies ist in meinen Augen zwar keine verlorene Zeit, aber es summiert sich - die Rechnung geht ja noch weiter. Lkw-Überholverbot - an manchen Stellen durchaus sinnvoll, aber etwa nicht auf einer drei- oder mehrspurigen Autobahn (Stichwort: Frankfurter-Kreuz/A5) - nachts vollkommen unsinnig. Kommt noch hinzu, daß vermehrt Speditionen dazu übergehen, ihre Lkw-Flotte auf max. 85 Km/h zu drosseln - wegen Spritersparniss. Wenn ich aber nun kaum Gewicht habe und hinter einem Kollegen herfahre, der zwar mehr PS aufweisen kann, der aber auch mehr Gewicht hat und daher am Berg nicht mehr als etwa 60 bis 70 Km/h fahren kann, ich ihn aber nicht überholen darf, ... dies alles führt dazu, daß Zeit verloren geht. Dies gehört auch zur Wahrheit, was zum Zeitdruck führt. Wenn dazu noch dauernd der Disponent am Telephon hängt, weil die Firma bei Nichteinhaltung des Termins Konventionalstrafe zahlen muß, ... das kann schon Stress und Zeitdruck verurschen - ob JiT odrer nicht! Alles in Allem dürfte so einiges an (verlorene) Zeit zusammenkommen, die wohl kaum wieder einzuholen ist ... zumindest nicht unter realen Bedingungen.
jack000 hat geschrieben:... hohe Strafen bei Elefantenrennen (Elefantenrennen = ein Hinweis auf unter Drucksetzung der Fahrer)
hohe Strafen ... für wen? Die Spedition? Der Disponent würde immer antworten, daß dies in der Verantwortung des Fahrers liegt.
Du muß Dir das mal auf der Zunge zergehen lassen: Da gibt es eine Vorschrift, daß immer mindestens 50 Meter (Sicherheits-) Abstand einzuhalten sind - das heißt: sowohl
vor dem Überholvorgang, als auch
nach dem Überholvorgang. Es ist also nicht erlaubt, wie es viele machen, recht nahe auffahren und dann überholen, NEIN! Ich muß 50 Meter vorher raußziehen. Mach das mal - ein Hupkonzert ist das Geringste, was Du zu hören bekommst. Nach dem Überholen ... also: vor dem Einscheren sind ebenfalls die berühmten 50 Meter einzuhalten. In der Zwischenzeit haben Dich bestimmt drei oder vier Pkw rechts überholt, setzen sich vor Dich und bremsen Dich aus. Auch dadurch entsteht der Eindruck vieler
"Elephantenrennen".
jack000 hat geschrieben:3. Die Anweisung durch den Betrieb unrealistische Fahrzeiten durch zu führen = sofortige Schließung des kompletten Betriebes!
4. Fahrer mangels Möglichkeiten die ordungsgemäße Sicherung der Ladung nicht gewährleisten zu können = sofortige Schließung des kompletten Betriebes!
War es früher so, daß erst das Fahrpersonal zahlen mußte und erst, wenn etwa ein Disponent recht oft (negativ) aufgefallen ist ... weil vielleicht sein Name zu oft genannt wurde, konnte man auch ihn abkassieren. Zum Glück hat man mittlerweile erkannt, daß einiges nicht
nur an der Schuld des Fahrers liegt. So ist etwa bei Verstößen, die auf falsche Disposition - aufgrund unrealistischer Fahrzeiten zurückzuführen sind, automatisch der Fahrer als auch der Disponent mit in der Haftung.
BeiUnfällen, die zwar auf nicht-ordnungsgemäßer Ladungssicherung zurückzuführen sind, die aber auf nicht-korrekter Ladung ... nicht-korrekter Beladung zurückzuführen sind, ist sowohl der Fahrer, als auch der Verlader, als auch der Halter bzw.: der Disponent mit in der Haftung.
Fazit:
- einiges hat sich gebessert, aber ...
- Der Verlader handelt im Auftrag des Absenders - zumeist einer Firma - der Disponent ebenso. Die Strafe zahlen also die Firmen - zumal die Strafen recht gering sind ... für eine große Firma - die zahlen dies aus der Portokasse.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)