eCall

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H2O
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Re: eCall

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(08 Apr 2018, 11:18)

Ich meinte eher den Weltuntergang ;)
Mit eCall wäre das nie passiert! In meinen fast 80 Jahren habe ich mindestens schon 5 Weltuntergänge überlebt. Das hier wäre dann der 6. von dieser Art.
immernoch_ratlos
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Re: eCall

Beitrag von immernoch_ratlos »

KarlRanseier hat geschrieben:Ich bin aus diesem Strang heraus, das ist mir eindeutig hier zu niveaulos geworden.
Dieser letzte Fluchtweg ist immer offen. Nur hier geht es - jedenfalls dem knappen Titel "eCall" nach, genau um das um die Ausstattung aller neuen Modelle Pkw und leichten Nutzfahrzeuge im EU-Bereich mit einer solchen Einrichtung. Deine ebenso einfache Frage "Haltet Ihr eCall für notwendig?" konnte individuell verschieden aber der Tendenz nach (eine Abfrage wäre sicher hilfreich gewesen) wohl als positiv beantwortet angesehen werden.

Wer sich für die damit verbundenen Richtlinien ( Quelle : Europäisches Parlament (28.04.2015) ""eCall" | Automatisches Notrufsystem in allen neuen Automodellen ab Frühling 2018" das war also ca. 3 Jahre vor dem in Kraft treten dieser Verordnung, interessiert hat, hätte in allen Einzelheiten wissen können was ab 01.04.2018 nun eine gültige Voraussetzung für das in den Verkehr bringen aller neuen Modellen Pkw und leichten Nutzfahrzeuge ist.

Weiter : "Die neuen Vorschriften enthalten Verpflichtungen für Autohersteller. Die davon getrennten Regeln zur dazugehörigen eCall-Infrastruktur, die die Mitgliedstaaten bis zum 1. Oktober 2017 einrichten müssen, sind Ende Juni 2014 in Kraft getreten." Jeder, der sich also wirklich detailliert für Einzelheiten unnd deren Bedeutung interessiert hat, konnte sich davon überzeugen, das die Absicht einer "Totalüberwachung" nichts als eine der üblichen Lügen ist, welche sich seit Jahren praktisch gegen jede Veränderung richten. Doch für alle die das immernoch bezweifeln, bemühe ich mich mal die "gedachten Konsequenzen" einer totalen Überwachung (leider nur der fahrenden PKW und leicht darüber) aufzudröseln.

Nun mit einer derartig kleinen Zahl von PKW (im März 2018 lt. KBA 347.433 PKW) angesichts 46 Millionen Bestandsfahrzeuge, kann, auch wenn, diese technische Möglichkeit überhaupt bestünde, wohl kaum eine wie immer geartete Überwachung installiert werden. Nimmt man dann noch die Zahl der tatsächlichen durchschnittlichen Fahraktivitäten, die zwischen 2 ... 3 Prozent liegt, wird das Scheinargument "Überwachung" noch unsinniger.

Lesen hilft, ein anderer User, im Forum hält es für ausgeschlossen, das autonomes Fahren (also maschinengesteuert) durchführbar wäre, weil die notwendigen Übertragungskapazitäten "niemals" ausreichen würden (nicht das man die überhaupt dort benötigen würde). Zählt man nun wenigstens diese Argumente zusammen, scheitert eine flächendeckende Überwachung schlich an den technischen Möglichkeiten.

So mit einer strittigen Neuerung umzugehen, wäre auf dem von Dir geforderten Niveau gewesen. Halten wir fest, dieser "ecall" erlaubt a) von seiner rechtlich - technischen Ausführung schon keine Überwachung, b) es würde Jahre dauern alle Fahrzeuge "politisch machbar" auf den Stand "ecall" zu bringen, c) die europaweite flächendeckenden online Dauerüberwachung ist nach dem was derzeit und in "mittlerer Zukunft" technisch möglich sein müsste, schlicht schon an Hand des ungeheuren Datenaufkommens eine geradezu irre Annahme.

Bei 46.000.000 PKW in D möchte man alle 2 Minuten den exakten Standort wissen - inklusive einer fälschungssicheren, unverwechselbaren Kennung jeden Fahrzeugs. Zwei Minuten wären recht genau, nimmt man eine realistische Höchstgeschwindigkeit eines Fahrzeug an. Das ergibt alle 2 Minuten 33.120.000.000 Datenpakete oder ca. 276 Millionen/s - real, wenn 3% des Fahrzeugparks permanent aktiv sind, sind das dennoch 8,3 Millionen Datenpakete /s, die auch aus dem hintersten - schlechtesten - Empfangsgebiet online verarbeitet und auch gespeichert werden müssten. Selbst bei der minimalen Annahme kämen so für D wenigstens 261.118.080.000.000 Datensätze /a zustande. Wie viel Bits und Bytes das am Ende sind und wie groß also die Speicher sein müssten, darfst Du selbst ausrechnen.

Das wäre dann nur D - doch auch bei 27 EU-Staaten und X - Ausländern - die könnten man ja dann wohl kaum unüberwacht herumfahren lassen - zeigt sich recht schnell, wie hirnrissig allein die Annahme, solch ein Monstrum realisieren zu wollen schon ist.

Bleibt noch die umstrittene Zahl derer die mutmaßlich überleben, weil sie gerade noch rechtzeitig gefunden werden. Würde man solche Überlegungen zur Basis solcher Neuerungen machen, gäbe es sich weder Leitplanken, "Knautschzonen", Sicherheitsgurte, Airbag, Kindersitze und was noch alles - NICHT.

Doch ernsthaft, angesichts Millionen km von "unnützen" Leitplanken, mindestens ~230 Millionen Sicherheitsgurte, die ungefähre Zahl von 100 Millionen Airbags - unbekannter Zahl von Kindersitzen und und und, ist dieses Argument - wem nützt das "tatsächlich" reichlich unsinnig. Mit der selben Argumentation könnte man jegliche Versicherung - die in der Regel "nur kostet" ablehnen (für einige mag das ja tatsächlich zutreffen) :(

Sieht man mit dem üblichen Tunnelblick noch die Deckungssummen von einer Kfz-Haftpflichtversicherung "50 oder 100 Mio. Euro Pauschal für Personen-, Sach- und reine Vermögensschäden, wobei die Entschädigungsleistung bei Personenschäden pro Person je nach Versicherer auf 8 bis 15 Mio. Euro limitiert ist @WIKI", wird sicher der eine oder die andere glauben, all das sein übertrieben hoch. So ist Mensch eben, sieht sich immer und überall als Nabel der Welt und wenn dem widersprochen wird, scheißegal wie logisch auch immer, dann isser höchst beleidigt - geht mir auch so ! :( :dead:
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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