Bahn und Bäume
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Bahn und Bäume
In diesem Artikel der ZEIT wird unter anderem das Verhalten der Bahn während des Orkans Friederike thematisiert.
Interessant finde ich den Streit im Kommentarteil, ob die Bahn es zu Recht unterläßt Bäume in der Nähe ihrer Strecken zu entfernen. Es wird häufig darauf hingewiesen, daß zu Dampflokzeiten ja auch möglichst vegetationslose Streifen aus Gründen des Brandschutzes einrichtete. Sie sollte das heute auch tun, um eben auch bei Sturm fahren zu können. Nun kann ich das zwar nachvollziehen, allerdings wäre es schon bedauerlich gesunden Baumbestand einfach so zu opfern. Des Weiteren wäre zu klären, ob denn wirklich bei derartigen Witterungsbedingungen das reichen würde einen Bahnbetrieb zu garantieren.
Die Diskussion gab es ja in letzter Zeit schon öfters. Da die Bahn in den letzten Jahren öfters mal in Teilgebieten den Verkehr stoppen mußte. Wie seht ihr das?
Interessant finde ich den Streit im Kommentarteil, ob die Bahn es zu Recht unterläßt Bäume in der Nähe ihrer Strecken zu entfernen. Es wird häufig darauf hingewiesen, daß zu Dampflokzeiten ja auch möglichst vegetationslose Streifen aus Gründen des Brandschutzes einrichtete. Sie sollte das heute auch tun, um eben auch bei Sturm fahren zu können. Nun kann ich das zwar nachvollziehen, allerdings wäre es schon bedauerlich gesunden Baumbestand einfach so zu opfern. Des Weiteren wäre zu klären, ob denn wirklich bei derartigen Witterungsbedingungen das reichen würde einen Bahnbetrieb zu garantieren.
Die Diskussion gab es ja in letzter Zeit schon öfters. Da die Bahn in den letzten Jahren öfters mal in Teilgebieten den Verkehr stoppen mußte. Wie seht ihr das?
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Bahn und Bäume
die zur zeiten der dampfloks baumfreien grundstücke gehörten der bahn und werden seit aufgabe der dampfloks bei jeder gelegenheit veräußert, gehören also der bahn gar nicht mehr...-
IT'S A LONG WAY TO THE TOP (IF YOU WANNA ROCK 'N' ROLL) - AC DC!!
Re: Bahn und Bäume
Und was kommt dann weiter ? Baumfreie Straßen ? wäre auch sicherer.
Folgen sie den Anweisungen
Re: Bahn und Bäume
Schwer, einen vernünftigen Kompromiß zu finden. Denken wir an Alleebäume, die viele Kilometer entlang von Landstraßen zu finden sind. Oder an Bäume in der Nähe von Gebäuden und Fußwegen. Da bleibt doch nichts anderes übrig, als die Gefahren von Fachleuten bewerten zu lassen und nicht mehr standfeste Bäume durch Nachpflanzungen zu ersetzen.Dampflok94 hat geschrieben:(19 Jan 2018, 20:33)
In diesem Artikel der ZEIT wird unter anderem das Verhalten der Bahn während des Orkans Friederike thematisiert.
Interessant finde ich den Streit im Kommentarteil, ob die Bahn es zu Recht unterläßt Bäume in der Nähe ihrer Strecken zu entfernen. Es wird häufig darauf hingewiesen, daß zu Dampflokzeiten ja auch möglichst vegetationslose Streifen aus Gründen des Brandschutzes einrichtete. Sie sollte das heute auch tun, um eben auch bei Sturm fahren zu können. Nun kann ich das zwar nachvollziehen, allerdings wäre es schon bedauerlich gesunden Baumbestand einfach so zu opfern. Des Weiteren wäre zu klären, ob denn wirklich bei derartigen Witterungsbedingungen das reichen würde einen Bahnbetrieb zu garantieren.
Die Diskussion gab es ja in letzter Zeit schon öfters. Da die Bahn in den letzten Jahren öfters mal in Teilgebieten den Verkehr stoppen mußte. Wie seht ihr das?
Fernstraßen wie Autobahnen und wichtige Eisenbahnstrecken sollten schon frei gehalten werden, damit eine Schlechtwetterlage nicht dazu führt, daß Regionen viele Stunden nicht mehr erreichbar sind oder ganze Fahrzeugkolonnen eingeschlossen werden.
Irgendwie können wir uns ja doch nicht frei machen von den Gewalten der Natur: Starke Schneefälle, Blitzeis, Überschwemmungen, Starkwind, Erdrutsche bringen Risiken mit sich. Wir werden uns damit ab zu finden haben, daß ein Restrisiko auch durch Bäume verbleibt. In dem Bewußtsein sollte man sich von Bäumen fern halten, wenn solche zeitweise auftretenden Gefahren auftreten. Ich möchte nur ungern in einer kahlgeschlagenen Landschaft leben, nur weil im Abstand vieler Monate einmal einige Stunden eine ernsthaft gefährliche Lage entsteht... der wir meistens auch noch entgehen können, indem wir unsere Wohnungen dann nicht verlassen.
Ich erinnere mich noch an Zeiten, als freie Bürger freie Fahrt forderten und die Alleebäume fällen wollten. Dieser Wahnsinn wurde im Westen leider nicht schnell genug beendet. Heute freuen wir uns über wundervolle Alleen in Brandenburg oder Mecklenburg Vorpommern!
Re: Bahn und Bäume
In diesem Artikel der Welt wird erläutert, woran es wirklich liegt.
Ein schlichter Konstruktionsfehler der Bahnreform 1994.
Die Verantwortlichkeiten und die Frage, wie es abgerechnet wird und wer es bezahlen soll, sind suboptimal geregelt.
Man könnte solche Sachen mit einem Federstrich nachbessern, wenn wir eine fähige Regierung hätten. Haben wir aber nicht.
Was den "schönen Baumbestand" anbelangt, so verweise ich auf die Autobahnen, wo es auch Standards gibt, die offenkundig penibel eingehalten werden. Sogar die Randstreifen werden da ständig gemäht.
Zu Ostzeiten, unter einer Regierung die auf Eisenbahn viel, auf Straßen umso weniger Wert gelegt hat,
war teilweise der Autobahn-Mittelstreifen mit Bäumen bewachsen (obwohl es keine Leitplanken gab).
Und wenn die Straße wegen umgestürzter Bäume unpassierbar war, fuhr man halt mit der Bahn, denn die fuhr (fast) immer.
Ein schlichter Konstruktionsfehler der Bahnreform 1994.
Die Verantwortlichkeiten und die Frage, wie es abgerechnet wird und wer es bezahlen soll, sind suboptimal geregelt.
Man könnte solche Sachen mit einem Federstrich nachbessern, wenn wir eine fähige Regierung hätten. Haben wir aber nicht.
Was den "schönen Baumbestand" anbelangt, so verweise ich auf die Autobahnen, wo es auch Standards gibt, die offenkundig penibel eingehalten werden. Sogar die Randstreifen werden da ständig gemäht.
Zu Ostzeiten, unter einer Regierung die auf Eisenbahn viel, auf Straßen umso weniger Wert gelegt hat,
war teilweise der Autobahn-Mittelstreifen mit Bäumen bewachsen (obwohl es keine Leitplanken gab).
Und wenn die Straße wegen umgestürzter Bäume unpassierbar war, fuhr man halt mit der Bahn, denn die fuhr (fast) immer.
Re: Bahn und Bäume
Damals war eben doch nicht alles schlecht...Quatschki hat geschrieben:(19 Jan 2018, 21:27)
In diesem Artikel der Welt wird erläutert, woran es wirklich liegt.
Ein schlichter Konstruktionsfehler der Bahnreform 1994.
Die Verantwortlichkeiten und die Frage, wie es abgerechnet wird und wer es bezahlen soll, sind suboptimal geregelt.
Man könnte solche Sachen mit einem Federstrich nachbessern, wenn wir eine fähige Regierung hätten. Haben wir aber nicht.
Was den "schönen Baumbestand" anbelangt, so verweise ich auf die Autobahnen, wo es auch Standards gibt, die offenkundig penibel eingehalten werden. Sogar die Randstreifen werden da ständig gemäht.
Zu Ostzeiten, unter einer Regierung die auf Eisenbahn viel, auf Straßen umso weniger Wert gelegt hat,
war teilweise der Autobahn-Mittelstreifen mit Bäumen bewachsen (obwohl es keine Leitplanken gab).
Und wenn die Straße wegen umgestürzter Bäume unpassierbar war, fuhr man halt mit der Bahn, denn die fuhr (fast) immer.
Re: Bahn und Bäume
Es ist merkwürdig,
denn die Verschnittkosten sind ja viel geringer als die Kosten der Zugausfälle, der beschädigten Bahnanlagen und Fahrzeuge. Und das Holz ließe sich bei den Mengen gewiß auch wirtschaftlich verwerten.
Weil es aber verschiedenen Kostenträgern zugerodnet ist und jeder nur an sein "Profitcenter" denkt, senkt genau diese neoliberale Management-Philosophie die Gesamteffizienz des Systems Bahn.
denn die Verschnittkosten sind ja viel geringer als die Kosten der Zugausfälle, der beschädigten Bahnanlagen und Fahrzeuge. Und das Holz ließe sich bei den Mengen gewiß auch wirtschaftlich verwerten.
Weil es aber verschiedenen Kostenträgern zugerodnet ist und jeder nur an sein "Profitcenter" denkt, senkt genau diese neoliberale Management-Philosophie die Gesamteffizienz des Systems Bahn.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Re: Bahn und Bäume
Ich glaube nicht, daß die Bahnmanager nur noch doof sind. Ein wirtschaftlicher Bahnbetrieb braucht fairen Wettbewerb auf der Schiene. Das ist aber eine Aufgabe des Gesetzgebers. Ich vermute, daß dieser Wechsel kommen wird, wenn die Pensionslasten der ehemaligen Bundesbahner abgeschmolzen sind.Quatschki hat geschrieben:(20 Jan 2018, 10:04)
Es ist merkwürdig,
denn die Verschnittkosten sind ja viel geringer als die Kosten der Zugausfälle, der beschädigten Bahnanlagen und Fahrzeuge. Und das Holz ließe sich bei den Mengen gewiß auch wirtschaftlich verwerten.
Weil es aber verschiedenen Kostenträgern zugerodnet ist und jeder nur an sein "Profitcenter" denkt, senkt genau diese neoliberale Management-Philosophie die Gesamteffizienz des Systems Bahn.
Dann wird sich auch jemand um die zuwachsenden Trassen kümmern, schon weil Klagen der Schienenbenutzer um Schadenersatz ins Geld gehen.