https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... -ADAC.htmlDer ADAC galt bisher als der größte Gegner, wenn es um die Einrichtung von abgetrennten Fahrradsteifen im Innenstadtverkehr ging. Doch nun vollzieht er die Wende – mit einer erstaunlichen Begründung. [...]
In einem am Donnerstag veröffentlichten Beitrag im ADAC-Blog stellt der Club ausführlich zwei Studien aus den USA vor, die bislang unüberbrückbar erscheinende Interessengegensätze aufzulösen scheinen. Bei einem Radleranteil von zehn Prozent, so hätten die Wissenschaftler der Universität Virginia herausgefunden, kämen die Autofahrer um ein Drittel schneller voran, wenn für Radler eine separate Spur abgetrennt werde.
Die Verkehrsbehörde von New York City habe am Beispiel einer Straße in Brooklyn sogar festgestellt, dass selbst der Wegfall einer kompletten Autofahrspur zugunsten eines Fahrradstreifens Fortkommen und Sicherheit der Radfahrer erheblich verbesserte, ohne dass sich die Fahrtzeiten für die Autos nennenswert verlängerten.
„Die Ergebnisse sind zwar nicht eins zu eins auf Deutschland übertragbar“, kommentiert der ADAC. Sie zeigen jedoch, dass die landläufige Meinung, der Autoverkehr würde durch die Einrichtung von Fahrradstreifen auf der Fahrbahn behindert, nicht stimmen müsse. „Manchmal steht eine deutliche Verbesserung für Radfahrer keinem oder nur einem marginalen Fahrzeitverlust für Autofahrer gegenüber.“
Ganz neu sind die Studien nicht. Interessant ist, dass ein Automobilclub sie veröffentlicht. Denn damit weicht der ADAC bewusst von früheren, allein am Autofahrer ausgerichteten Positionen ab.
Vermutlich kennen die meisten User Schutz- und Radfahrstreifen, die auf der Fahrbahn der Straße gekennzeichnet sind. Problem ist natürlich weiterhin, dass sie trotz höherer Verkehrssicherheit noch manch Radfahrer (insb. Gelegenheitsfahrer, Kinder und Senioren) verunsichern und das subjektive Sicherheitsempfinden eine Verlagerung aufs Rad unterbindet. Wie steht die werte Userschaft zum Thema?