Ein Auto braucht auch mehr Fläche, als ein Fahrrad, und teilt sich diese Fläche auch mit anderen Verkehrsteilnehmern (z.B. Fahrradfahrer).
Dennoch: Ich bin an den Zahlen interessiert und werde sie mir heute Abend eingehend zu Gemüte führen. Danke für den Link.
Es gibt eben stärkere und schwächere Verkehrsteilnehmer. Deshalb gibt's keine Führerscheinpflicht für Fußgänger. Wenn Du das für eine Benachteiligung bzw. Subvention hältst, kannst Du das allein auf weiter Flur gerne so machen.
Ein Fußgänger, der sich gefährlich verhält kann aber durch die Polizei verfolgt und (dank Ausweispflicht und ggf. Erkennungsdienst) identifiziert werden.
Radfahrer dagegen genießen faktische Narrenfreiheit, und das obwohl sie faktisch Fußgängern überlegen sind.
Nochmal: Ich habe absolut nichts dagegen, dass Fahrradfahrer die Straße mit benutzen und auch von allen anderen Aspekten dieses Privilegs (z.B. Ampelschaltungen, etc.) profitiert.
Nur Rosinenpickerei missfällt mir.
Meinst Du Radfahrer, die stattdessen auf der Fahrbahn fahren? Das ist halt sicherer. Schaut man sich an, wie häufig mal wieder ein Radfahrer von Pkw und Lkw totgefahren werden, kann man das doch niemandem verdenken. Ich weiß aber auch, dass viele Autofahrer sowas nicht verstehen und sich teilweise einreden, es gäbe noch eine Radwegenutzungspflicht, sobald ein Radweg existiert. Das wurde aber schon unter Kohl abgeschafft.
Unfälle passieren vor allem beim Abbiegen von Kfz, nicht wenn Autos und Fahrräder nebeneinander geradeaus fahren.
Das ist korrekt, wobei da die Beschilderung ausschlaggebend ist. Es gibt aber auch immer noch Radfahrer, die das als Freibrief betrachten (und da es nicht geahndet werden kann gut damit fahren).
Übrigens stellt sich gerade bei Abbiegevorgängen für mich auch immer die Frage, wie es zu sowas kommen kann. Rechtlich hat automatisch der "stärkere" Verkehrsteilnehmer (also Auto oder LKW) Schuld - ganz egal wie fahrlässig sich die "Gegenpartei" verhalten hat. (Als Beispiel: Die Warnschilder "Toter Winkel" hängen nicht zum Spaß an vielen LKW)
Für S-Pedelecs, die 45 km/h schaffen, gelten längst andere Regeln als für "normale" Fahrräder. Auch hier hilft ein gelegentlicher Blick in die Regeln.
Das ist wahr. Diese werden als Kleinkrafträder eingeordnet - also im Weitesten Sinne als Motorrad.
Interessanter ist, warum es einen rechtlichen Unterschied zwischen "klassischem" Pedelec (bis 25km/h) und Mofa (bis 25km/h) gibt. Das eine braucht einen Führerschein, eine Versicherung und ein Nummernschild - das Andere nicht.
Von Rennrädern, die in der Innenstadt gerne mal mit ~50km/h teils völlig ohne Bremsen unterwegs sind (Stichwort: "Fixies"), fange ich hier mal lieber nicht an.
Man könnte auch einfach "Lobby" sagen.
Stimmt. Und nun?
Die deutsche Politik hat die Automobilindustrie nun mal mit dem Prädikat "Systemrelevant" versehen, was den entsprechenden Firmen faktisch Narrenfreiheit und unbegrenzte staatliche Unterstützung gewährt.
Das untermauert nur meine These: Es gibt von Seiten der Politik kein ernsthaftes Interesse, den ÖPNV attraktiver zu machen.
Das Angebot des ÖPNV wird auch nicht besser, wenn der Normalverbraucher sein Auto kaum noch bewegen darf. Eher wird gegenteilig argumentiert: "Steigende Fahrgastzahlen sprechen doch bände - das Angebot ist perfekt - da kann man noch sparen." (überspitzt ausgedrückt)
München hat kein schlechtes ÖPNV-Netz und erst kürzlich verkündet, mehrere Milliarden in den nächsten Jahren verbuddeln zu wollen. Dank der Dieselchose kommt da etwas Schwung rein. Mag sein, dass der "Schutz" der "freien Fahrt für freie Bürger" das Hauptanliegen ist, aber wenn der normale Fahrgast profitiert, ist das ja erstmal nicht schlecht.
Das Münchner ÖPNV-Netz ist genau bis zur Stadtgrenze gut. Buchstäblich unmittelbar danach (und damit nicht mal beim halben "Durchmesser" des Netzes) wird es aber sehr lückenhaft und im Vergleich zum (sparsamen) PKW unrentabel teuer.
Wer ein KFZ braucht, um sinnvoll zum Bahnhof zu kommen, zahlt bei "Park&Ride" definitiv drauf und nimmt dazu auch noch drastische Komforteinbußen, sehr lange Fahrzeiten und große Unzuverlässigkeit in Kauf. Ein Minusgeschäft an allen Enden. Weshalb (abgesehen von purem Idealismus) sollte man da den ÖPNV nutzen?
Das meinte ich mit kein ernsthaftes Interesse zum Ausbau. Mein Wohnort (ein 500-Seelen-Dorf mit ca. 10km zum nächsten Bahnhof) kämpft seit heuer nunmehr 35 Jahren für einen Radweg (wurde ursprünglich bereits zur Olympiade 1972 versprochen, aber nie gebaut) und eine regelmäßige Busverbindung (Zuständigkeitschaos, da die Zufahrtstraße die Zuständigkeitsgrenze einer anderen Gemeinde auf ca. 100m durchquert, was diese wehement ablehnt. Zudem ist unklar, wer für was zu zahlen hat).
Die "Zweite Stammtrecke", die gebaut werden soll, (
>Info-Link<) befindet sich noch immer in der Planungs-Phase und wird Jahre dauern. Es existiert soweit ich weiß nicht mal ein angepeilter Fertigstellungstermin. Wenn ich da an den Berliner Flughafen und den Bahnhof in Stuttgart denke schwant mir böses...
Zudem wird auch dieses Projekt nicht den ÖPNV in der Fläche fördern, sondern ist lediglich ein lange überfälliger Ausbau der schon seit etlichen Jahren chronisch überlasteten "ersten" Stammstrecke.
Da spielt auch mit, dass jeder Öffi-Fahrgast, der auf die andere Seite der Stadt will/muss aktuell durch dieses "Nadelöhr" muss. Ein Ringschluss rund um die Stadt ist weiterhin nicht vorgesehen, obwohl das schon vielfach von Fahrgastverbänden und Umweltschützern(!) angemahnt wurde. Das Argument: zu teuer.
Stattdessen verfolgt man derzeit die Strategie das Autofahren lieber unattraktiver zu machen, während man weiß (das wurde bereits mehrfach in Studien nachgewiesen), dass der ÖPNV das Mehraufkommen höchstwahrscheinlich nicht stemmen kann. Ausgebaut wird dennoch nur zögerlich, wenn überhaupt.
Aber dafür kann man ja Segways und andere "unkonventionelle" Verkehrsmittel aus den Städten verbannen, weil es sich um Sportgeräte handelt... *kopfschüttel* (Interessanterweise gelten Fahrräder verkehrsrechtlich nicht als Sportgeräte...