http://taz.de/Drittes-Todesopfer-in-Koeln/!5215174/Eine große Kreuzung in der Innenstadt von Köln: Unfallmarkierungen erstrecken sich über beide Straßenseiten bis zu den Bürgersteigen. Ein 26-jähriger Fahrradfahrer ist hier tödlich verletzt worden, als sich zwei junge Männer ein Autorennen lieferten.
In Köln ist es das dritte Mal innerhalb weniger Monate, dass ein Unbeteiligter stirbt, weil die illegale Kölner Rennszene ihre Grenzen mitten in der Innenstadt austestet. [...]
Erste Schritte für mehr Sicherheit wurden in den letzten Tagen bereits umgesetzt. Am Freitag wurde im Stadtteil Mülheim ein Slalomweg errichtet und die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer begrenzt. Im April ist dort eine 19-Jährige Fahrradfahrerin durch einen Raser gestorben, der beim Wettrennen die Kontrolle über seinen Wagen verloren hatte.
Ebenfalls am Freitag veröffentlichte die Kölner Polizei jedoch auch die Ergebnisse der verschärften Geschwindigkeitskontrolle nach dem Unfall von letzter Woche. Sie zeigt, dass die Hardliner sich weder vom Unfall noch von drohenden Geldstrafen beeindrucken lassen: Ein Fahrer war sogar mit 117 Stundenkilometern unterwegs.
Nun kann man sicherlich streiten, ob es einen Raser überhaupt interessiert, ob Tempo 30 oder 50 gilt, wenn er mit über 100 kmh durch die Stadt fährt. Was meint Ihr? Wie kann man dafür sorgen, daß solche Vorfälle zumindest seltener passieren? Mehr Prävention, härtere Strafen oder physische Hindernisse wie Bremsschwellen? Oder muß eine Gesellschaft ("freie Fahrt für freie Bürger") solche "Nebeneffekte" in Kauf nehmen, da die Vorteile von Mobilität und Motorisierung überwiegen und ein paar Raser-Opfer bei Tausenden jährlichen Verkehrstoten eh kaum auffallen?