Parteigenossin und Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, hat aus dem Smog-Alarm des Frühjahrs die Konsequenzen gezogen. Mit einem drastischen Umweltplan will sie der Metropole ein besseres Klima bescheren. Die Kernpunkte hat sie in der Sonntagszeitung "Journal du Dimanche" vorgestellt: Bis 2020 das generelle Verbot von Dieselautos, Verkehrsachsen sollen "sauberen Fahrzeugen" vorbehalten werden, Ausweitung der 30-km/h-Zonen in Paris, Fahrerlaubnis im Zentrum nur noch für Anwohner und Anlieferer, Förderung des Fahrradverkehrs mit 100 Millionen Euro.
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/pari ... 07216.html
Chillen an der Seine: Paris sperrt eine Uferstraße für den Autoverkehr und bekommt eine weitere Fußgängerpromenade im Herzen der Stadt. Auch andere Metropolen machen ihre Zentren zum Teil autofrei. [...]
Madrid: Hier säumte die Stadtautobahn bis vor wenigen Jahren beiderseits den Fluss Manzanares. In einem aufwendigen Milliardenprojekt verlegte die Stadtverwaltung die Schnellstraßen in Tunnel Inzwischen sind die Uferzonen beidseitig zu dem riesigen Landschaftspark "Madrid Rio" umgestaltet, mit Bäumen, Bänken, Cafés, Spielplätzen, Sportfeldern sowie Dutzenden Brücken, über die Fußgänger, Radfahrer und Inlineskater zwischen beiden Seiten wechseln können.
Rom: Der damalige Bürgermeister Ignazio Marino machte jene Straße, die an den Kaiserforen entlang zum Kolosseum führt, komplett zur Fußgängerzone. Zwar hob seine Nachfolgerin Virginia Raggi das Verbot für Taxen und Busse wieder auf, aber ab 2017 soll die bei Touristen beliebte Straße endgültig Fußgängerzone sein. Auch die Via della Conciliazione am Petersdom wurde während des laufenden Heiligen Jahres teilweise für Autos gesperrt.
Moskau: Die russische Hauptstadt hat sich in den vergangenen Jahren herausgeputzt. Viele Straßen wurden zu Fußgängerzonen mit Läden und Cafés umgestaltet. Allein umgerechnet rund 300 Millionen Euro hat die Stadt dieses Jahr der Agentur Tass zufolge ausgegeben, um Bürgersteige neu zu pflastern, Radwege zu bauen und Straßen mit Grünflächen zu schmücken. Bequeme Sitzbänke aus Holz laden seit diesem Sommer an pulsierenden Boulevards zum Verweilen ein. Bis zur Fußball-WM 2018 will sich Moskau als modern und lebenswert präsentieren.
Oslo: In Norwegen gibt es Pläne, die Fußgängerzone in der Hauptstadt zu vergrößern und weite Teile der Innenstadt für den Autoverkehr zu sperren. Damit will man nicht nur Fußgängern das Einkaufen erleichtern, sondern vor allem das Autofahren im Zentrum unattraktiver machen. Bis 2020 soll der Autoverkehr um 20 Prozent verringert werden. Die Stadt am Fjord ist außerdem seit Jahren dabei, den Verkehr von der Wasserlinie weg zu bekommen und durch Tunnel zu leiten.
Thessaloniki: In der griechischen Hafenstadt wurde 2013 eine 3,5 Kilometer lange Hafenpromenade fertiggestellt, die sich vom berühmten "Weißen Turm" bis zum Konzerthaus zieht. Seither lieben die Städter ihre "Nea Paralia" und genießen den größten öffentlichen Raum der Metropole auf Spaziergängen, beim Fahrradfahren oder Inlineskaten.
http://www.spiegel.de/reise/staedte/par ... 14017.html
Kopenhagen: "Radfahrer machen eine Stadt erst richtig lebendig"
Nur bei guten Radwegen fühlen sich die Leute eingeladen, Rad zu fahren, sagt Helle Søholt. Die dänische Stadtplanerin wundert sich, dass Deutschland nicht weiter ist.
http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-05/s ... ettansicht
Haltet Ihr solche Maßnahmen in deutschen Großstädten, wo noch immer der motorisierte Individualverkehr im Mittelpunkt der Verkehrsplanung steht, für sinnvoll? Muss die Automobilbranche um Einnahmen fürchten? Geht Ihr von mehr oder weniger Mobilität für die breite Masse aus?