Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

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H2O
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(21 Aug 2016, 19:24)

Man könnte Effizienz, Konsistenz und Suffizienz predigen. Das geht aber mit integrierten Angeboten einher. Für die Stammtische: wenn man sich vom Dogma der nach Funktionalität getrennten und autogerechten Stadt verabschiedet, kann man über urbane Mischgebiete nachdenken, die die Wege verkürzen. Wenn jemand nicht mehr 30, sondern nur noch zehn Kilometer zur Arbeit benötigt, muss er auf nichts "verzichten". Außer er hat Spaß an langen Pendelfahrten, aber ich glaub nicht, dass das viele Bundesbürger betrifft. Wenn er dann noch gute Radwege vorfindet und sich mal auf den Drahtesel setzt: umso besser. Selbiges für ein effizientes ÖPNV-System mit Netzeffekten. Zusätzliche Straßenverkehrsanlagen, inkl. Ertüchtigung von bestehenden, erzeugen eben mehr Verkehre. Menschen werden nicht mit einem Merkmal geboren, wo feststeht, welchen Verkehrsträger sie bevorzugt in ihrem Leben nutzen werden.
Prima, Zustimmung! Und nun müssen wir nur noch die politische Zustimmung der Mitbürger gewinnen und ihnen zuvor erklären, wie dann ihr Alltag aussehen wird. und welche Einschränkungen sie hin zu nehmen haben werden.

Mir machen diese Einschränkungen nicht zu schaffen; ich mache das schon heute aus der Überzeugung, daß wir unseren ökologischen Fußabdruck verkleinern müssen, wenn unsere Kinder, Enkel und Ur-Enkel überleben sollen. Aber machen Sie das bitte Ihrem Berliner Cayenne-Liebhaber klar, der im Jahr drei Fernreisen plant und die Welt bereisen möchte.
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frems
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(21 Aug 2016, 19:33)

Prima, Zustimmung! Und nun müssen wir nur noch die politische Zustimmung der Mitbürger gewinnen und ihnen zuvor erklären, wie dann ihr Alltag aussehen wird. und welche Einschränkungen sie hin zu nehmen haben werden.

Mir machen diese Einschränkungen nicht zu schaffen; ich mache das schon heute aus der Überzeugung, daß wir unseren ökologischen Fußabdruck verkleinern müssen, wenn unsere Kinder, Enkel und Ur-Enkel überleben sollen. Aber machen Sie das bitte Ihrem Berliner Cayenne-Liebhaber klar, der im Jahr drei Fernreisen plant und die Welt bereisen möchte.
Die Leute wollen sich nicht überzeugen lassen. Das sind emotionale Entscheidungen, mit kulturellem bzw. gesellschaftlichem Hintergrund. Mittlerweile muss ich leider feststellen: überzeugt bekommst Du die Menschen erst nach Abschluss einer verkehrsplanerischen Maßnahme, nicht vorweg. Es ist völlig egal, wie einfach, verständlich und partizipativ Du Vorhaben begründest, Leute informierst, alle Interessensgruppen früh einbindest etc. Viele Menschen müssen Auswirkungen erst selbst am eigenen Leib erleben, um es zu verstehen. Vorher existieren viele Ängste, die häufig gar keine rationale Grundlage haben, aber eben vorhanden sind und sich mit Worten nicht beseitigen lassen. Auch nicht, wenn Du auf den Erfolg ähnlicher Maßnahmen an anderen Orten verweist. Und das ist ja erstmal gar nicht schlimm, denn die Menschheit ist wie sie ist und damit muss man arbeiten. Wie ich an anderer Stelle ja schon sagte: das Verkehrswesen muss sich in erster Linie der Fortbewegung der Menschen anpassen. Das heißt natürlich nicht, dass man nicht in die Lenkung eingreift, um eben diese Bedürfnisse bestmöglich zu befriedigen. Und auch heißt es nicht, dass man z.B. auf illegale Straßenrennenteilnehmer Rücksicht nehmen sollte oder ihnen gar Angebote zur Verfügung stellen müsste. Klingt sicherlich diktatorisch, aber manchmal muss man Leute zu ihrem Glück zwingen, damit sie selbst feststellen, dass sie profitieren.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(21 Aug 2016, 19:41)

Die Leute wollen sich nicht überzeugen lassen. Das sind emotionale Entscheidungen, mit kulturellem bzw. gesellschaftlichem Hintergrund. Mittlerweile muss ich leider feststellen: überzeugt bekommst Du die Menschen erst nach Abschluss einer verkehrsplanerischen Maßnahme, nicht vorweg. Es ist völlig egal, wie einfach, verständlich und partizipativ Du Vorhaben begründest, Leute informierst, alle Interessensgruppen früh einbindest etc. Viele Menschen müssen Auswirkungen erst selbst am eigenen Leib erleben, um es zu verstehen. Vorher existieren viele Ängste, die häufig gar keine rationale Grundlage haben, aber eben vorhanden sind und sich mit Worten nicht beseitigen lassen. Auch nicht, wenn Du auf den Erfolg ähnlicher Maßnahmen an anderen Orten verweist. Und das ist ja erstmal gar nicht schlimm, denn die Menschheit ist wie sie ist und damit muss man arbeiten. Wie ich an anderer Stelle ja schon sagte: das Verkehrswesen muss sich in erster Linie der Fortbewegung der Menschen anpassen. Das heißt natürlich nicht, dass man nicht in die Lenkung eingreift, um eben diese Bedürfnisse bestmöglich zu befriedigen. Und auch heißt es nicht, dass man z.B. auf illegale Straßenrennenteilnehmer Rücksicht nehmen sollte oder ihnen gar Angebote zur Verfügung stellen müsste. Klingt sicherlich diktatorisch, aber manchmal muss man Leute zu ihrem Glück zwingen, damit sie selbst feststellen, dass sie profitieren.
Meine Erfahrungen sind gleichlaufend gewachsen. Nur: Wer kann etwas gegen die Stampede ausrichten, die gelegentlich unaufhaltsam über die Prairie donnert? Im Wilden Westen haben die Leute dann die Spitze umgebogen und wieder hinten angeschlossen, so daß sie sich tot lief. Bei Helmut Kohl hieß das Verfahren "Aussitzen". Ja, wenn's damit klappt :cool: Bringt man damit auch Gerichte mit etlichen Instanzen zur Aufgabe?

Ja, der wohlmeinende weise Diktator und die alles zerredende Demokratie... Da sitzen wir in einer bösen Falle!
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(21 Aug 2016, 19:51)

Meine Erfahrungen sind gleichlaufend gewachsen. Nur: Wer kann etwas gegen die Stampede ausrichten, die gelegentlich unaufhaltsam über die Prairie donnert? Im Wilden Westen haben die Leute dann die Spitze umgebogen und wieder hinten angeschlossen, so daß sie sich tot lief. Bei Helmut Kohl hieß das Verfahren "Aussitzen". Ja, wenn's damit klappt :cool: Bringt man damit auch Gerichte mit etlichen Instanzen zur Aufgabe?

Ja, der wohlmeinende weise Diktator und die alles zerredende Demokratie... Da sitzen wir in einer bösen Falle!
Naja, man muss sich einfach im Klaren darüber sein, dass man nicht alles durch den Laien entscheiden lassen kann. Soll per Wahlzettel über Hochwasserschutz, Schullektüre, individuelle Einbürgerungsentscheide, Herausholung eines Kindes aus seiner (gefährdenden) Familie, Verurteilung eines Täters, Ausrüstung der Polizei etc. pp. abgestimmt werden? Da würden sich schrille Partikularinteressen durchsetzen und am Ende ist niemandem geholfen. Als diktatorisch würde ich es nicht bezeichnen, wenn sich demokratisch legitimierte und kontrollierte Institutionen, ob in Verwaltung oder Justiz, darum kümmern. Ist natürlich schwierig, wenn jeder Führerscheininhaber glaubt, er sei nun Verkehrspsychologe, -politiker, -jurist, -soziologe, -ingenieur, -ökonom, -historiker, -geograph, -statistiker, -pädagoge, -mediziner, -physiker und -ökologe in einem.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(21 Aug 2016, 19:59)

Naja, man muss sich einfach im Klaren darüber sein, dass man nicht alles durch den Laien entscheiden lassen kann. Soll per Wahlzettel über Hochwasserschutz, Schullektüre, individuelle Einbürgerungsentscheide, Herausholung eines Kindes aus seiner (gefährdenden) Familie, Verurteilung eines Täters, Ausrüstung der Polizei etc. pp. abgestimmt werden? Da würden sich schrille Partikularinteressen durchsetzen und am Ende ist niemandem geholfen. Als diktatorisch würde ich es nicht bezeichnen, wenn sich demokratisch legitimierte und kontrollierte Institutionen, ob in Verwaltung oder Justiz, darum kümmern. Ist natürlich schwierig, wenn jeder Führerscheininhaber glaubt, er sei nun Verkehrspsychologe, -politiker, -jurist, -soziologe, -ingenieur, -ökonom, -historiker, -geograph, -statistiker, -pädagoge, -mediziner, -physiker und -ökologe in einem.
In Ihrer Liste fehlen die 82 Mio Bundestrainer neben Herrn Löw. :D Nur hat Herr Löw das Glück, daß seine Entscheidungen von diesen 82 Mio nicht abhängen.

Ich würde Ihnen sofort zustimmen zu unabhängig entscheidenden Fachstellen, wenn wir nicht die Erfahrung gemacht hätten, daß die gar nicht so unabhängig sind... siehe Abgasskandal und Lobbyarbeit.

Ich meine schon, daß wir in einer ganz üblen Falle gefangen sind, aus der es kein Entrinnen gibt.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(21 Aug 2016, 20:11)

In Ihrer Liste fehlen die 82 Mio Bundestrainer neben Herrn Löw. :D Nur hat Herr Löw das Glück, daß seine Entscheidungen von diesen 82 Mio nicht abhängen.

Ich würde Ihnen sofort zustimmen zu unabhängig entscheidenden Fachstellen, wenn wir nicht die Erfahrung gemacht hätten, daß die gar nicht so unabhängig sind... siehe Abgasskandal und Lobbyarbeit.

Ich meine schon, daß wir in einer ganz üblen Falle gefangen sind, aus der es kein Entrinnen gibt.
Stimmt, die Millionen Bundestrainer. :p In der Medizin macht "Dr. Google" auch die Runden. Man hat mal etwas Bauchschmerzen, ein leichtes Stechen im Rücken oder mehrtägige Kopfschmerzen. Die Leute suchen kurz im Netz nach Symptomen, machen sich eine Selbstdiagnose und gehen damit zum Arzt. Und wehe, er kommt zu anderen, gar harmloseren Ergebnissen. Da hat sich der Begriff "Cyberchondrie" schon eingebürgert. Für einen Arzt, der etliche Jahre für Studium und Fachausbildung investiert hat, um anschließend in Krankenhäusern oder Arztpraxen tätig zu sein, ist das natürlich frustrierend, wenn der Patient felsenfest von seiner eigenen Diagnose überzeugt ist, da er sie doch "selbst" gemacht hat. "Ausgelöst durch beruflichen Stress? Also kein Superkrebs? Kann nicht sein ..."

Es gibt ja den bösen Vorwurf, dass Planer erst mit der Bürgerbeteiligung loslegen, wenn die Grundzüge des Vorhabens, ob nun per Bauleitplanung oder Planfeststellung, schon feststehen. Und aus meiner Sicht stimmt das auch, weshalb automatisch bei einigen "die da oben sind böse"-Bürgern gewisse Reflexe und Abwehrhaltungen hervorgerufen werden. Das ist auch oft frustrierend. Da tüftel etliche Fachleute über Monate an einem Vorhaben nach dem aktuellen Stand der Technik und dann wird's aus niederen Beweggründen totgeschrien. Konstruktive Kritik und Begleitung des Vorhabens sind nicht gegeben, sondern nur eine pauschale Ablehnung. Da könnte man das exakte Gegenteil präsentieren und die Reaktionen wären weitestgehend die selben. Schön z.B. wenn man mit Bürgern über die Bebauung eines neu erschlossenen Gebietes diskutieren möchte. Gute (soziale und technische) Infrastruktur, hohe Energieeffzienz, gleichzeitig viel sozialer Wohnungsbau und und und. Und dann kommt ein kleiner, aber lauter Mob und fordert "Wohnraum ist Menschenrecht und muss deshalb kostenlos sein! Nieder mit dem Kapitalismus!". Für solche Forderungen sind solche Bürgerworkshops bloß der völlig falsche Ort, mal unabhängig davon, was man persönlich davon hält.

Wie auch immer. Ganz lesenswert:

"Radfahrer machen eine Stadt erst richtig lebendig"
Nur bei guten Radwegen fühlen sich die Leute eingeladen, Rad zu fahren, sagt Helle Søholt. Die dänische Stadtplanerin wundert sich, dass Deutschland nicht weiter ist.

http://www.zeit.de/mobilitaet/2014-05/s ... ettansicht

Söholt sagt schon ganz richtig, dass man sowas über viele Jahre entwickeln muss und Bürgern durch eine Vielzahl von kleinteiligen Maßnahmen auch ein Gefühl vermitteln muss. Das geht aber am besten durch eigene Erlebnisse und Erfahrungen. Vor allem deshalb, weil man nicht eine kleine Minderheit ansprechen möchte, sondern die breite Masse. Und die Masse geht gar nicht zu öffentlichen Veranstaltungen, um dort Fragen zu stellen und mitzugestalten.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Nele28 »

H2O hat geschrieben:(21 Aug 2016, 19:16)

Na gut, Demut und Bescheidenheit. ;)

Also schön, was soll'n wer machen? Tunnel bauen oder hohe Maut für Durchreisende? :)

Es kommt darauf an, in die richtige Richtung zu steuern und die richtigen Schwerpunkte zu setzen.
Richtig, ein effizientes ÖPNV-System mit Netzeffekten. Ein gutes Beispiel von vielen.
Statt dessen wurde der ÖPNV ausgedünnt und die Bürger stiegen zwangsläufig auf den Individualverkehr um. .
Ein anderes Beispiel. Müssen die riesigen Transportfahrzeuge, die immer mehr und größer werden, bis in die Dörfer fahren und dadurch die gemeinhin engen Straßen zusätzlich belasten und kaputt machen.
Eine Möglichkeit wäre, Anlaufzentren zu organisieren, von wo aus mit kleinen Transportern weiter distributiert wird.
Mir fehlt bei dem neuen Verkehrsplan die stärkere Förderung der Schiene.
Es gibt im ländlichen Bereich eine Menge brach liegende Schienenverbindungen mit Anbindung an größere Städte, die für nostalgische Bimmelbahnen nur noch touristisch genutzt aber für Transporte ungenutzt bleiben.
Mir wurde erzählt, dass in vielen Städten elektrische Schienenfahrzeuge im 5 Minuten Takt fuhren, die dann zuasphaltiert wurden. Oder es fuhren sog. Trollibusse, die an Oberleitungen hingen.

Es gibt ein Bündel von Maßnahmen, die über kosmetischen Korrekturen weit hinausgehen. Falsch geleitete Subventionen und eine starke einflußreiche Lobby verhindern das.

Man kann nicht sagen, wir machen das und das und das wars. Es gibt, besonders in einer Übergangsphase eine Reihe von Maßnahmen, sich in die richtige Richtung zu manövrieren. Ich gehöre keiner Partei an. Aber ich glaube, die Grünen haben diesbezüglich schon wesentlich gründlicher an zukunftsweisenden Konzepten nachgedacht undteilweise kommunal umgesetzt.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von garfield336 »

Entlastungsstrassen sind auch eine Entlastung für die Umwelt.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Tom Bombadil »

Nele28 hat geschrieben:(21 Aug 2016, 13:04)

Ich gehe grundsätzlich an das Thema ran, weil ich meine, diese Art mobiler Ausrichtung geht aus vielerlei Gründen in die falsche Richtung.
Warum gehst du dann nicht mit gutem Beispiel voran, gibst deinen Cayenne ab und nutzt ausschließlich Fahrrad, Bus und Bahn? Warum lässt du dir von deiner Bequemlichkeit den Verstand rauben?
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Tom Bombadil »

frems hat geschrieben:(21 Aug 2016, 19:59)

Naja, man muss sich einfach im Klaren darüber sein, dass man nicht alles durch den Laien entscheiden lassen kann.
Jeder Bundeskanzler, jeder Minister, jeder Abgeordnete ist überwiegend Laie. Ja, die können sich fachmännischen Rat holen, aber dann trotzdem anders entscheiden, weil die Parteilinie es so will. Ein Dilemma, die Alternative wäre eine Technokratie. Dann aber lieber doch Demokratie, auch wenn da manchmal etwas schiefläuft und sich Wutbürger querstellen, wenn es zB. um Entlastungsstraßen oder neue Überlandtrassen für den Strom geht.
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frems
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von frems »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Aug 2016, 09:07)

Jeder Bundeskanzler, jeder Minister, jeder Abgeordnete ist überwiegend Laie. Ja, die können sich fachmännischen Rat holen, aber dann trotzdem anders entscheiden, weil die Parteilinie es so will. Ein Dilemma, die Alternative wäre eine Technokratie. Dann aber lieber doch Demokratie, auch wenn da manchmal etwas schiefläuft und sich Wutbürger querstellen, wenn es zB. um Entlastungsstraßen oder neue Überlandtrassen für den Strom geht.
Es ist auch gut, dass Minister fachfremd sind, zumal sie ja nur Behördenleiter sind und selbst wenig Gestaltungsspielraum haben, wenn man von Personalentscheidungen absieht. Aber stell Dir mal vor, ein General oder ein Rüstungslobbyist wird Verteidigungsminister. Die bleiben besser auf ihren Posten. Sollte ich mal eine Herz-OP benötigen, verzichte ich aber auch gerne auf "Demokratie" und lass den Technokraten ran.
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H2O
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(22 Aug 2016, 17:17)

Es ist auch gut, dass Minister fachfremd sind, zumal sie ja nur Behördenleiter sind und selbst wenig Gestaltungsspielraum haben, wenn man von Personalentscheidungen absieht. Aber stell Dir mal vor, ein General oder ein Rüstungslobbyist wird Verteidigungsminister. Die bleiben besser auf ihren Posten. Sollte ich mal eine Herz-OP benötigen, verzichte ich aber auch gerne auf "Demokratie" und lass den Technokraten ran.
Diese Wahl wird wohl jeder von uns begreifen können; aber Ihr Beispiel humpelt schon ganz beträchtlich. Ein Krankenhausleiter dürfte in den meisten Fällen kein Arzt sein, sondern ein Kaufmann, vermutlich sogar studiert. Der sieht zu, daß die Kasse stimmt und die Gehälter ausgezahlt werden, damit Ihr Herzarzt nicht die Lust an seinem Beruf verliert.

Ein Minister muß vermutlich auch ganz überwiegend dafür sorgen, daß der ihm politisch anvertraute Bereich gut funktioniert; er wird sich mit den Klagen der Betroffenen Bürger zu befassen haben und nachprüfen müssen, wie weit die wohl berechtigt sind, muß notfalls seine Mitarbeiter vor bösartigen Anwürfen schützen oder auffällige Fehlleister dahin versetzen, wo sie weniger Schaden anrichten können.

Bei Großvorhaben wird es dann natürlich spannend, nicht nur rein fachlich sondern auch politisch. Ich pflichte dem Teilnehmer Tom Bombadil bei: Die demokratische Kontrolle ist unverzichtbar, selbst wenn sie zeitraubend und vielleicht sogar unfair den Fachleuten gegenüber wirkt. Wer sagt denn, daß ein Minister, eine Behörde oder ein Amt nicht auch den Verlockungen des unlauteren Wettbewerbs erliegt? Da muß die öffentliche und auch die demokratische Kontrolle gewährleistet sein.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Gruwe »

frems hat geschrieben:(21 Aug 2016, 20:34)
Da tüftel etliche Fachleute über Monate an einem Vorhaben nach dem aktuellen Stand der Technik und dann wird's aus niederen Beweggründen totgeschrien. Konstruktive Kritik und Begleitung des Vorhabens sind nicht gegeben, sondern nur eine pauschale Ablehnung. Da könnte man das exakte Gegenteil präsentieren und die Reaktionen wären weitestgehend die selben.
Ja, da kann ich ein Liedchen von singen!

Ich arbeite bei einer Tochterfirma der DB im Bereich der Infrastrukturplanung und bin ja schon mit absurdesten "Forderungen" irgendwelcher Initiativen in Kontakt gekommen.

Dass ggf. Gemeinden die an einer Strecke liegen auch einen Haltepunkt haben wollen...keine Frage, ist durchaus nachvollziehbar.

Aber wenn sich kleine Käffer mit 300 Einwohnern, durch die eine Strecke verläuft die reaktiviert werden soll, darüber aufregen das künftig 1 mal die Stunde eine Bahn vorbeifährt fordern, dass die gesamte Strecke unterm Ort untertunnelt werden soll und daneben noch anführen durch den Bahnübergang würde in der Strasse, durch die am Tag 100 Autos fahren, ellenlange Staus ausgelöst und auf dem Bahndamm spielende Kinder seien gefährdet...da muss man sich doch schonmal als Planer an den Kopf fassen! :D
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Welfenprinz »

Sei froh, dass du bauen darfst.
Hier
http://deister-echo.de/munzelner-buerge ... rasse-vor/
bei uns gehts ums komplett verhindern.
natürlich wollen wir mehr Bahnverkehr............ aber bitte nicht bei mir. :D
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(22 Aug 2016, 18:12)

Diese Wahl wird wohl jeder von uns begreifen können; aber Ihr Beispiel humpelt schon ganz beträchtlich. Ein Krankenhausleiter dürfte in den meisten Fällen kein Arzt sein, sondern ein Kaufmann, vermutlich sogar studiert. Der sieht zu, daß die Kasse stimmt und die Gehälter ausgezahlt werden, damit Ihr Herzarzt nicht die Lust an seinem Beruf verliert.
Na das mein ich ja. Für Führungspositionen sind Fachkenntnisse irgendwann zweitrangig. Bei politischen Positionen kommt dann erschwerend hinzu, dass viele Minister natürlich wissen, dass sie auf einem Schleudersitz sitzen und sich darüber Gedanken machen müssen, was nach ihrer Amtszeit mit ihnen beruflich passiert. Selbst wenn sie in ihrem Resort wunderbar arbeiten: verliert die Regierung eine Mehrheit, ist man weg vom Fenster. Da wäre auch ein DB-Manager als Bundesverkehrsminister schnell im Ruf des Filzes und der Korruption. Zudem kann's manchmal nicht schaden, völlig offen an ein neues Themenfeld heranzugehen.
Ein Minister muß vermutlich auch ganz überwiegend dafür sorgen, daß der ihm politisch anvertraute Bereich gut funktioniert; er wird sich mit den Klagen der Betroffenen Bürger zu befassen haben und nachprüfen müssen, wie weit die wohl berechtigt sind, muß notfalls seine Mitarbeiter vor bösartigen Anwürfen schützen oder auffällige Fehlleister dahin versetzen, wo sie weniger Schaden anrichten können.

Bei Großvorhaben wird es dann natürlich spannend, nicht nur rein fachlich sondern auch politisch. Ich pflichte dem Teilnehmer Tom Bombadil bei: Die demokratische Kontrolle ist unverzichtbar, selbst wenn sie zeitraubend und vielleicht sogar unfair den Fachleuten gegenüber wirkt. Wer sagt denn, daß ein Minister, eine Behörde oder ein Amt nicht auch den Verlockungen des unlauteren Wettbewerbs erliegt? Da muß die öffentliche und auch die demokratische Kontrolle gewährleistet sein.
Gegen eine öffentliche und demokratische Kontrolle hat doch niemand etwas. Aber das trifft auf Bürgerinitiativen, klagefreudige Umweltverbände und allgemein Querulanten ja nicht zu. Dafür hat man die entsprechenden Beiräte und trennt möglichst Planungs- und Kontrollbehörde, sofern es geht. Auch kann man, mit Quoren, Volksentscheide machen und es so demokratisch legitimieren.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von frems »

Gruwe hat geschrieben:(22 Aug 2016, 18:40)

Ja, da kann ich ein Liedchen von singen!

Ich arbeite bei einer Tochterfirma der DB im Bereich der Infrastrukturplanung und bin ja schon mit absurdesten "Forderungen" irgendwelcher Initiativen in Kontakt gekommen.

Dass ggf. Gemeinden die an einer Strecke liegen auch einen Haltepunkt haben wollen...keine Frage, ist durchaus nachvollziehbar.

Aber wenn sich kleine Käffer mit 300 Einwohnern, durch die eine Strecke verläuft die reaktiviert werden soll, darüber aufregen das künftig 1 mal die Stunde eine Bahn vorbeifährt fordern, dass die gesamte Strecke unterm Ort untertunnelt werden soll und daneben noch anführen durch den Bahnübergang würde in der Strasse, durch die am Tag 100 Autos fahren, ellenlange Staus ausgelöst und auf dem Bahndamm spielende Kinder seien gefährdet...da muss man sich doch schonmal als Planer an den Kopf fassen! :D
Die Leute sind ja auch raffiniert. Man werfe nur einen Blick auf Umweltverbände, die gegen alles und jeden klagen; aber niemals gegen umwelt-, sondern stets verwaltungsverfahrensrechtliche Punkte in der Planfeststellung, weil sie wissen, dass sie gegen ein Vorhaben mit positiver Umweltverträglichkeitsprüfung nichts weiter anrichten können, aber es trotzdem irgendwie zumindest verzögern und verteuern wollen, damit die Politik unter Druck gerät.

Bei Initiativen geht's auch genau andersrum. Da haben wir hier in der Gegend auch eine Handvoll Anwohner, die sich dagegen wehren, dass eine Trasse ertüchtigt und elektrifiziert werden soll, damit dort eine S-Bahn fahren kann. Dass bei ihnen dann nicht mehr alle 20, sondern zehn Minuten am Haus eine Bahn vorbeifährt, ist natüüürlich nicht der Grund für ihren Aufstand. Sie haben lieber Geld für ein zehnseitiges "Gutachten" eines Ein-Mann-Beratungsunternehmens ausgegeben, das zur Erkenntnis kommt, dass die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens doch nicht gegeben sei und der Kosten-Nutzen-Faktor unter 1,0 liege. Aber praktischerweise haben sie ein eigenes Konzept aufgestellt, welches einen höheren Faktor aufweist. Und, oh Wunder, in diesem Konzept endet die Elektrifizierung und Ertüchtigung genau ein Dorf früher. :rolleyes:
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(22 Aug 2016, 19:15)

Die Leute sind ja auch raffiniert. Man werfe nur einen Blick auf Umweltverbände, die gegen alles und jeden klagen; aber niemals gegen umwelt-, sondern stets verwaltungsverfahrensrechtliche Punkte in der Planfeststellung, weil sie wissen, dass sie gegen ein Vorhaben mit positiver Umweltverträglichkeitsprüfung nichts weiter anrichten können, aber es trotzdem irgendwie zumindest verzögern und verteuern wollen, damit die Politik unter Druck gerät.

Bei Initiativen geht's auch genau andersrum. Da haben wir hier in der Gegend auch eine Handvoll Anwohner, die sich dagegen wehren, dass eine Trasse ertüchtigt und elektrifiziert werden soll, damit dort eine S-Bahn fahren kann. Dass bei ihnen dann nicht mehr alle 20, sondern zehn Minuten am Haus eine Bahn vorbeifährt, ist natüüürlich nicht der Grund für ihren Aufstand. Sie haben lieber Geld für ein zehnseitiges "Gutachten" eines Ein-Mann-Beratungsunternehmens ausgegeben, das zur Erkenntnis kommt, dass die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens doch nicht gegeben sei und der Kosten-Nutzen-Faktor unter 1,0 liege. Aber praktischerweise haben sie ein eigenes Konzept aufgestellt, welches einen höheren Faktor aufweist. Und, oh Wunder, in diesem Konzept endet die Elektrifizierung und Ertüchtigung genau ein Dorf früher. :rolleyes:
Das ist natürlich ein Mißstand, um den der Gesetzgeber sich kümmern muß. Die Verfahrenstaktik beruht doch aller Voraussicht darauf, daß das Verwaltungsrecht seit dem Alten Fritz immer weiter verfeinert wurde, so daß für gewiefte Rechtsverdreher im Verwaltungsrecht leichter ein Ansatz zum Widerspruch zu finden sein dürfte als im Umweltrecht, das es vermutlich noch gar nicht so lange gibt.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo H2O.
Was für ein Misstand meinst Du?
Daß ich, um etwas Bestimmtes zu erreichen, von dem ich weiß, daß dies Vorhaben nicht ganz einfach ist ... sein wird, ... daß ich dann einen Umweg fahren muß, ist doch verständlich ... und legitim.

Vielleicht hast Du es gehört:
  • Bundesministerin Barbara Hendricks möchte, zu Gunsten der Umwelt, mit einer Verschärfung des Baurechts einer Umgehung von Umweltprüfungen entgegenwirken.
Wenn es also "ein Mißstand (ist), um den der Gesetzgeber sich kümmern muß" ... oder soll, so wie Du Dir das inetwa vorstellst, würde er sich vielleicht damit selber ein Bein stellen.

À propos Bein stellen:
  • Al Capone wurde ja wegen Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Geldwäsche verurteilt, weil man ihm anders nicht zu kam.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von HugoBettauer »

jack000 hat geschrieben:(20 Aug 2016, 22:45)

Die B31 ist eine viel befahrene Strasse die durch Freiburg führt. Dadurch ist eine hohe Verkehrsbelastung gegeben und die B31 soll untertunnelt werden um so eine Entlastung zu schaffen:

http://www.sueddeutsche.de/auto/verkehr ... -1.3114847

aber:


Der Ausbau vom ÖPNV und von Fahrradwegen können das Problem etwas mildern, ebenso werden Autos in Zukunft leise sein und keine Abgase mehr direkt erzeugen.
Letztendlich kann doch aber so nicht das Problem gelöst werden.
Genauso verhält sich das bei unzähligen anderen Entlastungsstrassenprojekten!

=> Warum gibt es immer diesen Widerstand gegen Entlastungsstraßen?
Ich kann den Ansatz nicht nachvollziehen. Der Tunnel ist eine gute Sache, wenn er bezahlbar ist. Allgemeine Verkehrsentlastung wird nicht durch lokal unerträgliche Situationen herbeigeführt.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo HugoBettauer.
HugoBettauer hat geschrieben:... nicht nachvollziehen ... gute Sache ... Verkehrsentlastung ...
Verkehrsentlastung - OK ... aber nur lokal ... teil- und zeitweise aber auch nur kurzfristig. Eine örtliche und lokale Verkehrsentlastung verbessert etwas eventuell an der dortigen Situation (deshalb sind die Argumente der dortigen und involvierten Ortsvorsteher durchaus verständlich), ... es ändert aber nichts an der Gesamtsituation ... daß ein Umdenken in der Verkehrspolitik insgesamt vorgenommen werden muß.
Ein Beispiel hab ich in meinem ersten Beitrag auch schon genannt:
  • Forderung nach Ausbau der B 303 nach Ausbau des Grenzübergangs Schirnding.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(20 Aug 2016, 22:45)

=> Warum gibt es immer diesen Widerstand gegen Entlastungsstraßen?
Weil diejenigen, die davon betroffen sind es wohl weniger als Entlastung wahrnehmen :)
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von jack000 »

Alexyessin hat geschrieben:(24 Aug 2016, 14:32)

Weil diejenigen, die davon betroffen sind es wohl weniger als Entlastung wahrnehmen :)
Das sind i.d.R. welche, die hunderte Meter davon entfernt wohnen würden aber natürlich eigene Autos in ihren verkehrsberuhigten Zonen haben mit denen sie aber gerne bei anderen an der Haustür vorbei fahren.
Nicht selten kommt es vor, dass damals unter der Option das dort mal eine Strasse in der Nähe verlaufen wird Grundstücke günstiger verkauft worden sind und die die dann dort gebaut haben sind diejenigen die gegen die Entlastungsstrassen klagen.
=> Also insgesamt kein guter Schlag Menschen, ... eher die Richtung Egoisten, Asoziale, etc...
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(24 Aug 2016, 15:57)

Das sind i.d.R. welche, die hunderte Meter davon entfernt wohnen würden aber natürlich eigene Autos in ihren verkehrsberuhigten Zonen haben mit denen sie aber gerne bei anderen an der Haustür vorbei fahren.
Nicht selten kommt es vor, dass damals unter der Option das dort mal eine Strasse in der Nähe verlaufen wird Grundstücke günstiger verkauft worden sind und die die dann dort gebaut haben sind diejenigen die gegen die Entlastungsstrassen klagen.
=> Also insgesamt kein guter Schlag Menschen, ... eher die Richtung Egoisten, Asoziale, etc...
So weit würde ich nicht gehen. Es sind halt Menschen, die davon betroffen wären, wenn es so ist. Verständliche Reaktion ist da auch dagegen zu sein. Ich möcht auch ungern ein Feld gegen eine Umgehungsstraße opfern, wenn da mein Schlafzimmerfenster rausgeht.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von HugoBettauer »

Schirnding einen Grenzübergang zu nennen ist schon verwegen. Man fährt da durch die Landschaft und bis auf ein Schild am Straßenrand merkt man erstmal gar nichts.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von jack000 »

Alexyessin hat geschrieben:(24 Aug 2016, 15:59)

So weit würde ich nicht gehen. Es sind halt Menschen, die davon betroffen wären, wenn es so ist. Verständliche Reaktion ist da auch dagegen zu sein. Ich möcht auch ungern ein Feld gegen eine Umgehungsstraße opfern, wenn da mein Schlafzimmerfenster rausgeht.
Aber du möchtest bei anderen vor der Haustür vorbeifahren. Abgesehen davon ist wirklich betroffen sowieso niemand, da entsprechende Lärmschutzmaßnahmen ja Vorschrift sind.
Ich selbst wohne 500m von einer Entlastungsstrasse und man hört 0,0 obwohl es gar keine Lärmschutzmaßnahmen gibt.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(24 Aug 2016, 19:31)

Aber du möchtest bei anderen vor der Haustür vorbeifahren.
:) Hab ich auch nicht behauptet, weder das eine noch das andere.
jack000 hat geschrieben:(24 Aug 2016, 19:31)Abgesehen davon ist wirklich betroffen sowieso niemand, da entsprechende Lärmschutzmaßnahmen ja Vorschrift sind.
Ich selbst wohne 500m von einer Entlastungsstrasse und man hört 0,0 obwohl es gar keine Lärmschutzmaßnahmen gibt.
Du meinst wohl, das du nichts mehr wahrnimmst. Das kann sein. Subjektivität, Jack. Nur weil du vermeintlich nichts mehr hören kannst - was ich bezweifle, denn 500 Meter ohne Lärmschutz sind für Schall nix - muss das nicht für andere gelten. Jedes Hörempfinden ist eine subjektive Angelegenheit.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Tom Bombadil »

Am Nimbyverhalten geht die Gemeinschaft zugrunde. Diese Wutbürger nehmen sich das Recht heraus, alles zu blockieren, zu verzögern und zu verteuern, was ihnen nicht in den Kram passt, auch wenn es nützlich ist und dem Allgemeinwohl dient: Entlastungsstraßen, Überlandleitungen, Neubauten von Flüchtlingsheimen, Kindergärten und Schulen usw. usf. alles wird bis aufs Blut bekämpft, mit einer Leidenschaft, als hinge das eigene Überleben davon ab.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo HugoBettauer.
HugoBettauer hat geschrieben:Schirnding einen Grenzübergang zu nennen ist schon verwegen. Man fährt da durch die Landschaft und bis auf ein Schild am Straßenrand merkt man erstmal gar nichts.
Erstens geschah der Aus- bzw. Umbau dieses Grenzübergangs schon etwa Anfang der 80er Jahre, zweitens: daß heute statt eines Gebäudes lediglich ein Schild auf einen Grenzverlauf hindeutet, ... liegt vielleicht an Schengen?!?
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Alexyessin »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Aug 2016, 08:51)

Am Nimbyverhalten geht die Gemeinschaft zugrunde. Diese Wutbürger nehmen sich das Recht heraus, alles zu blockieren, zu verzögern und zu verteuern, was ihnen nicht in den Kram passt, auch wenn es nützlich ist und dem Allgemeinwohl dient: Entlastungsstraßen, Überlandleitungen, Neubauten von Flüchtlingsheimen, Kindergärten und Schulen usw. usf. alles wird bis aufs Blut bekämpft, mit einer Leidenschaft, als hinge das eigene Überleben davon ab.
Das Recht haben sie ja, die Frage ist, ob das Recht in dem Sinne wirklich durchgezogen werden muss.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Tom Bombadil »

Das sind eben die Nachteile eines Rechtsstaates, der kann von solchen Leuten trefflich ausgenutzt werden.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Liegestuhl »

"Bürger", die gegen Entlastungsstraßen sind, sollte man stumpf verkloppen.

Meine Meinung. :mad:
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Dampflok94 »

Liegestuhl hat geschrieben:(25 Aug 2016, 13:29)

"Bürger", die gegen Entlastungsstraßen sind, sollte man stumpf verkloppen.

Meine Meinung. :mad:
Jede Entlastungsstraße ist gut, ob man sie braucht oder nicht! :thumbup:
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Liegestuhl »

Dampflok94 hat geschrieben:(25 Aug 2016, 13:31)

Jede Entlastungsstraße ist gut, ob man sie braucht oder nicht! :thumbup:
Entlastung ist schon per Definition gut.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Alexyessin »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Aug 2016, 13:20)

Das sind eben die Nachteile eines Rechtsstaates, der kann von solchen Leuten trefflich ausgenutzt werden.
Wie alles, aber mir ist ein solcher Rechtsstaat lieber als andersherum :)
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Tom Bombadil.
Tom Bombadil hat geschrieben:Das sind eben die Nachteile eines Rechtsstaates, der kann von solchen Leuten trefflich ausgenutzt werden.
Nachteil? Ich-weiß-nicht ...
Wir reden einerseits von mehr Bürgerbeteiligung ... davon, daß Bürger mitentscheiden soll ... können sollen, aber andererseits sollen einmal getroffene Entscheidungen auch möglichst zügig umgesetzt werden können. Das paßt aber irgendwie nicht zusammen. Daß Bürger teilweise erst aktiv werden, wenn etwas recht konkret wird - geschenkt! Daß Teile unserer Gesellschaft mitreden wollen, die nicht direkt involviert ... betroffen sind - gibt's auch! Warum aber soll nicht der ein oder andere Protest letztlich etwas Besseres hervorbringen (können)? Müssen einmal (politisch) getroffenne Entscheidungen immer die ultimative Lösung sein?
  • ... besonders, wenn diese Entscheidungen letztlich (vermeintlich) parteipolitisch motiviert sind?
    ... und sich einige damit eventuell und lediglich ein Denkmal setzen wollen?

Kann nicht ein Blick von außen Fragen aufwerfen, die Experten so nicht auf dem Schirm haben und hatten?

Eine Beschneidung dieses Rechts würde letztlich eher weniger Demokratie bedeuten. Dieses Recht (was von einigen weitgehend beklagt wird) zwingt doch die Befürworter von etwas (etwa einer Umgehungsstraße oder einer Unterführung, etc.) ... dieses Etwas mit guten und nachvollziehbaren Argumenten zu unterfüttern. Auch könnte dadurch doch (im Idealfall!) bei den Protagonisten ein Umdenken einsetzen.

etwa:
  • statt einer Umgehungsstraße - grundsätzlich eine andere Verkehrpoltik, etc.
Ich bin kein PIRATEN-Wähler, aber ich kann mich mit der Forderung nach einem kostenlosen ÖpNV inetwa anfreunden.
  • ... und dafür etwas höhere Steuern für alle.

Begründung:
  • Wenn dadurch diverse PKW-Fahrten überflüßig werden?
    • ... Leute erst gar nicht zum Auto greifen müssen?
Ich habe jedenfalls das Gefühl, daß teilweise die Bürger schon weiter sind, als so mancher Politiker.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von jack000 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Aug 2016, 08:51)

Am Nimbyverhalten geht die Gemeinschaft zugrunde. Diese Wutbürger nehmen sich das Recht heraus, alles zu blockieren, zu verzögern und zu verteuern, was ihnen nicht in den Kram passt, auch wenn es nützlich ist und dem Allgemeinwohl dient: Entlastungsstraßen, Überlandleitungen, Neubauten von Flüchtlingsheimen, Kindergärten und Schulen usw. usf. alles wird bis aufs Blut bekämpft, mit einer Leidenschaft, als hinge das eigene Überleben davon ab.
Oder die Herman Hesse Bahn. Mit der Herman Hesse Bahn soll eine alte Bahnstrecke wieder reaktiviert werden um den Nordschwarzwald mit Stuttgart auf Schiene wieder zu verbinden. Aber das geht nicht weil jetzt Fledermäuse im Tunnel wohnen:
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/b ... index.html
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(25 Aug 2016, 14:50)

Oder die Herman Hesse Bahn. Mit der Herman Hesse Bahn soll eine alte Bahnstrecke wieder reaktiviert werden um den Nordschwarzwald mit Stuttgart auf Schiene wieder zu verbinden. Aber das geht nicht weil jetzt Fledermäuse im Tunnel wohnen:
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/b ... index.html
Deswegen gibt es ja Gerichte. Ist das Leben der Fledermäuse / bzw. ist gerade diese Art so schützenswert um eine Bahnlinie zu stopen? Oder eben nicht.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Tom Bombadil »

Tja, das Wohlergehen der Fledermäuse ist halt wichtiger. Sollen die Menschen doch mit dem Auto fahren, das hilft der Natur viel mehr!
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Alexyessin »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Aug 2016, 15:10)

Tja, das Wohlergehen der Fledermäuse ist halt wichtiger. Sollen die Menschen doch mit dem Auto fahren, das hilft der Natur viel mehr!
Wenn es eine seltene Art ist, ist der Einspruch zumindest nachvollziehbar.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von jorikke »

Alexyessin hat geschrieben:(25 Aug 2016, 15:14)

Wenn es eine seltene Art ist, ist der Einspruch zumindest nachvollziehbar.
Niemand hat den Fledermäusen gestattet den von Menschen gebauten Tunnel zu okkupieren.
Ihnen jetzt das Bauwerk überlassen zu müssen, würde aus Recht Unrecht machen.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Tom Bombadil »

Genau :D
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Dampflok94 »

Liegestuhl hat geschrieben:(25 Aug 2016, 13:35)

Entlastung ist schon per Definition gut.
Das dumme ist: Die Entlastung des einen ist die Belastung des anderen.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von jack000 »

Dampflok94 hat geschrieben:(25 Aug 2016, 17:59)

Das dumme ist: Die Entlastung des einen ist die Belastung des anderen.
Hohe Entlastung für den einen, sehr geringe Belastung des anderen. Es ist ein deutlicher Unterschied ob man eine stark belastete Strasse direkt vor der Haustür oder mehrere hundert Meter entfernt von der eigenen Behausung hat.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Realist2014 »

Nele28 hat geschrieben:(20 Aug 2016, 23:38)

Zusätzliche Straßen entlasten nicht. Sie befördern noch mehr individuellen Straßenverkehr und ibs. eine enorme Zunahme des LKW-Verkehrs. Das führt zu noch mehr Abgasen, Lärm, Versiegelung von Flächen und Landschaftszerschneidungen. Orte mit Umgehungsstraßen ersticken wieder am innerörtlichen Verkehr wie zuvor.
Das kann nicht die Lösung sein.
Das Umsteuern muss zunächst in den Köpfen stattfinden.
Natürlich gibt es Alternativen. Die aber werden von jenen blockiert, die sich ihre Bequemlichkeit nicht von der Vernunft rauben lassen wollen.
dann sorgen wir doch durch höhere Spritpreise dafür, dass die "ökonomische Unterschicht" kein Auto mehr leisten kann...

das gibt eine massive Entlastung
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von HugoBettauer »

Der Neandertaler hat geschrieben:(25 Aug 2016, 10:40)

Hallo HugoBettauer.Erstens geschah der Aus- bzw. Umbau dieses Grenzübergangs schon etwa Anfang der 80er Jahre
Und seither ist da nichts mehr. Wie passt die Forderung in diesen Straßenthread?
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Dampflok94 »

jack000 hat geschrieben:(25 Aug 2016, 18:06)

Hohe Entlastung für den einen, sehr geringe Belastung des anderen. Es ist ein deutlicher Unterschied ob man eine stark belastete Strasse direkt vor der Haustür oder mehrere hundert Meter entfernt von der eigenen Behausung hat.
Das ist nicht jedem Fall so. Vielleicht im Fall. den Du in der Strangeröffnung beschreibst. Manchmal geht das allerdings auch in Richtung St. Florian.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Nele28 »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Aug 2016, 20:06)

dann sorgen wir doch durch höhere Spritpreise dafür, dass die "ökonomische Unterschicht" kein Auto mehr leisten kann...

das gibt eine massive Entlastung
Du weißt mal wieder nicht, dass etwa 30 % der Autofahrten auf kurzen Distanzen unternommen werden.
Die Fahrt zum Nachbarn, zum Friedhof, zur Kirche, zur Kneippe, zum Waldparkplatz usw., also Distanzen, die höchst effizient zu Fuß erledigt werden können. Das bedeutet nur etwas Bewegung, was ja auch gesünder wäre.
Es wird zuviel unnötig gefahren. In meiner Nachbartschaft wird sich spontan ins Auto gesetzt, weil man gerade Zucker braucht. Etwas später wird wieder gefahren, weil man an die Milch nicht gedacht hat usw.
So ist das mit der Bequemlichkeit undGedankenlosigkeit, die man sich nicht von der Vernunft rauben lassen will.

Was hat das nun mit dem Auto zu tun, das man sich nicht mehr leisten kann?
Garnichts!
Es geht darum, das Auto mit Überlegung sparsam und vernünftig einzusetzen. Oder bist du etwa einer von denen, die behaupten, je mehr du fährst umso billiger ist es. Ich habe während meiner Studienzeit um zur Uni zu kommen, die Bahn benutzt. Dazu habe ich 45 Minuten Fahrzeit und 15 Minuten Gehzeit benötigt. Die mit dem Auto waren länger unterwegs und sind genervt angekommen.

Aber solche Gedanken sind dir ja fremd. Hauptsache, weiter so in die Sackgasse.
Es wird zuviel und unnötig gefahren. Kürzlich erzählte mir eine Bekannte, sie sei zu einer Urlaubsbekannschaft gefahren, um dort Kaffee zu trinken. Hin- und zurück 600 km. Von der Zeit gar nicht zu reden, weil auch noch ein Stau hinzukam.
Es soll ja Leute geben, die finden es sogar cool, eingepferscht zwischen Autoabgasen stundenlang verweilen zu müssen.
Es lebe die Mobilität.
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo.
Momentan gleitet diese Diskussion leicht in's Surreale ab. Anstatt über die berechtigte Frage: "Warum gibt es immer diesen Widerstand gegen Entlastungsstraßen?" sachlich und sachbezogen zu diskuttieren, werden Argumente angeführt, von denen diejenigen glauben, daß es Argumente sind ... es ist nichts anderes als eine Meinungsäußerung - aber kein Argument.
  • ... allenfalls ein ironisches.
Da wird etwa der Natur ihr natürliches Verhalten abgesprochen: "den von Menschen gebauten Tunnel zu okkupieren" - es wird in's Unrecht gesetzt, ... dieser Haltung ... dieser Äußerung wird sogar noch Zuspruch zuteil.

Anstatt die Frage der Verkehrslogik grundsätzlich zu erörtern, ergeht sich der Ein oder Andere in Klein-Klein ... in Nebensächlichkeiten.
@HugoBettauer:
  • ich habe nichts gefordert, als ich den Zusammenhang zwischen dem Grenzausbau und der Verkehrssituation auf der B303 angerißen habe.
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Nele28

Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von Nele28 »

Warum gibt es immer diesen Widerstand gegen Entlastungsstraßen?
Weil es das grundsätzliche Problem nicht löst, sondern zu immer Landschaftsverbrauch, Landschaftsversiegelungen und Landschaftszerschneidungen kommt. Wo am ende soll der Mensch sich vom schädlichen Lärm und den Abgasen noch erholen.
Dort, wo Umgehungsstraßen gebaut wurden, ersticken die Orte wieder vom zunehmenden Verkehr.

Also sollen etwa um alle Orte Umgehungsringe gebaut werden? Nein! Es gibt viel bessere Alternativen. Da darf man sich nur nicht seine Bequemlichkeit von der Vernunft rauben lassen.
pikant
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Re: Sinnloser Widerstand gegen Entlastungsstrassen

Beitrag von pikant »

natuerlich koennen Umgehungsstrassen oder ein Tunnel sinnvoll sein, um die Stadt vom Individualverkehr zu entlasten.

das reicht aber nicht, wenn man nicht zugleich die Fahrradwege und die Busspuren ausbaut und den Parkraum verengt und teuer macht.

Freiburg ist da aber ein sehr weiten Schritt schon gegangen und die Innenstadt ist faktisch Autofrei und das ist zu begruessen.
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