Hallo Elser,
der Gedanke sich auf das "Wesentliche" zu beschränken ist logisch und sympathisch. Leider nicht in der Welt in der wir leben. Wir leben nach mehreren "industriellen Revolutionen" in einer Welt des Überflusses. Doch Überfluss, muss ja produziert werden. Logische Folge, was da mit erheblichem Aufwand produziert wird, muss "irgendwo hin". Gleichzeitig muss alles weiter wachsen um die erzielten Gewinne "reinvestieren zu können" - was zu noch mehr Überfluss führt
Mit dem Überfluss kommt die neue "Religion" ins Spiel - der Konsumismus. Heute sind wir mit sehr wenigen Ausnahmen brave Konsumenten. Wer Produkte und Dienstleistungen konsumiert, ist ein durch und durch rechtschaffener Bürger. Das dies eine echte Revolution darstellt, lässt sich problemlos am Verhalten der zwei wichtigsten Gruppen ablesen. Grob beschrieben - die Masse und die Eliten - deren Verhalten hat sich total ins jeweilige Gegenteil verkehrt. Ein wenig zurückgehen in der Zeit ist dabei notwendig :
Im mittelalterlichen Europa lebten die Könige und Adeligen in Saus und Braus, während die Bauern sparsam lebten und jeden Pfennig umdrehten. Heute ist das umgekehrt, die reichen Eliten (längst andere als "Könige und Adeligen") verwenden große Sorgfalt auf die Verwaltung ihrer Anlagen und Investitionen und deren permanente Vermehrung (was angesichts der zur Verfügung stehenden Mittel durchaus nicht in Askese geschehen muss)
Die Masse der weniger "Betuchten" verschulden sich, um all die wunderbaren Produkte und Dienstleistungen zu konsumieren, welche in Massen für die Masse angeboten werden. "Wir" kaufen Produkte, die wir nicht wirklich brauchen und von denen wir bislang nicht wussten, dass es sie überhaupt gibt. Bewusst werden Produkte mit kurzer Lebensdauer entwickelt. Ständig Modellwechsel von im Grunde völlig ausreichenden Produkten sorgt für immerwährendes Wachstum. Produkte die zwar kein Mensch braucht, wir "müssen" sie aber dennoch kaufen, um »in« zu bleiben. "Shopping" ist eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen geworden. Konsumgüter sind unersetzlichen Vermittler zwischen Angehörigen, Partnern und Freunden
In einer solchen, sichtlich für die meisten gut funktionierenden Welt, hat Beschränkung auf das Wesentliche - auf das was tatsächlich benötigt wird - nicht nur keinen Platz, es ist durchaus gefährlich für dieses System. Ein System das mit dem "Perpetuum mobile" dem immerwährenden Wachstum in einer finiten Welt einhergeht, ist jede Behinderung von eben diesem Wachstum unzulässig.
Wissenschaft - Politik - Wirtschaft sind da einheitlich organisiert. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ist das Angebot deutlich größer als die Nachfrage. Damit stellte sich ein immerwährendes Problem: Wer soll das ganze Zeug eigentlich kaufen?
Wer all das produziert, hat sich ja inzwischen deutlich verschoben. Längst wird das dazu notwendige Einkommen nicht mehr nur "durch der Hände Arbeit" der Masse der Konsumierenden erschaffen (selbstverständlich unter der stets perfekten "Anleitung" der von den Eigentümern beauftragten Manager). Selbst lokal betrachtet, ist wenigstens 1/3 der Konsumenten auf mindestens teilweise, wenn nicht vollständige Alimentation durch die Gemeinschaft angewiesen. So bleibt das "erforderliche" Mindestmaß der "1. Grundpflicht - konsumiere !" auch für diesen Teil der Bevölkerung weiter machbar. "Global" sieht das Ganze durchaus noch immer unerfreulich aus, statt "ordentlich zu konsumieren" verhungern jährlich Millionen von potentiellen Konsumenten und entziehen sich so ihrer Pflicht
Was also den "Hype ums goldene Auto-Kalb" angeht, der ist leider z.Z. nicht auf seiner notwendigen Höhe.
Durch allerlei "völlig überbewertete Nachteile" (Menschen sterben angeblich an den Folgen von KFZ-Abgasen) ist der ganz normale Konsument verunsichert
Statt sich auf das nächste Folgemodell zu konzentrieren, wird ihm nun eine Entscheidung abverlangt. Er / Sie / Es soll
womöglich selbstständig entscheiden, was morgen "zu immerwährenden - also 8.760 Stunden Verfügung" vor seiner Bleibe herumstehen soll. War "Gestern" noch alles in Ordnung in einer Welt, wo das prestigeträchtige Vehikel allen Betrachtern signalisierte, welch eifriger, braver Konsument hier wohnt,
so ist "Heute" (spätestens "Morgen") eine komplizierte Entscheidung fällig : - Benziner ? - Diesel ??? oder gar ein E-Mobil , das zwar kaum einer zu täglich 600 km aufwärts fahren verpflichte ist, aber "nur" 150 ... 200 km "am Stück" tatsächlich fährt und dann mitten in der Wüste D liegenbleiben KÖNNTE
Ungeachtet dessen, das die überwiegende Masse (falls man dem Kraftfahrt-Bundesamt darin vertrauen darf) täglich eher tatsächliche 20 bis 50km damit fährt.
Hier hat definitiv die Werbung - nein die Politik versagt - leider immer nur am taktischen Tagesgeschäft orientiert - fehlt einfach eine Strategie, also ein rechtzeitiges Nachdenken über die Ziele.
Wie kann man den Einzelnen ÜBERLASSEN, darüber nachzudenken, was er / sie / es - kaufen - konsumieren soll ? Das Ergebnis, ist die schädlichen Entscheidung, eben etwas ANDERES zu konsumieren
Diese irrsinnigen Zweifel, die womöglich am Ende dazu führen womöglich WENIGER zu konsumieren - ein echte Zusammenbruch aller richtungsweisenden Institutionen. Womöglich ist die vielgepriesene Demokratie nicht geeignet auf Dauer allen wirklich gut zu tun ?
Andererseits, haben in jüngster Zeit gerade auch Diktaturen nicht vermocht, ihre Untertanen zum "ordentlichen Konsum" anzuhalten. Für mich, als ordentlicher Demokrat unvorstellbar - nur ein (oder waren es gar zwei ?) PKW- Modelle mit ~10 Jahre Lieferfrist anzubieten, da war klar, wohin das führen musste (der anschließende Kaufrausch, hat gezeigt wie sehr unsere Brüder und Schwestern doch darben mussten).
Darum - jeder sollte ab sofort nicht mehr darüber nachsinnen, was er / sie / es NICHT kaufen möchte, sondern, was man sich ALLES gleichzeitig leisten sollte Warum also nicht noch schnell einen Diesel kaufen - genügt es wirklich nur ein Benziner sein eigen zu nennen
Für Kurzstrecken das E-Mobil. Jeder, der diese ausgereifte technologische Vielfalt bei seinem Nachbarn sieht, wird sich bemühen, es ihm / ihr gleichzutun.
Besonders hilfreich wäre es dabei, die Gesetze so zu gestalten, das jeder lediglich eine zeitlich begrenzte Lizenz zum Benutzen seiner Fahrzeuge erwirbt. Zum Einen könnten so weitere Einnahmen für die Staatskasse generiert werden, aber auch diese sehr lästigen Behauptungen von "Enteignung" wären elegant aus der Welt. Jeder wüsste da schon zu Beginn, das durch völlig unvorhersehbare Ereignisse das Autoleben eine sehr beschränkte Spanne haben kann
Ein einfaches Schreiben - oder eine entsprechende Veröffentlichung - "Die Fahrzeugreihe XYZ 2017" darf nach § 91 a (2) (Verschiebungsgesetz) ab dem XX. YYYY nicht mehr in den Verkehr gebracht werden - Bitte beachten sie die folgend näher bestimmte Abfallablagerungsverordnung, Abfallauffangeinrichtungs-Gesetz, Abfallausschlussverordnung, Abfallausschlussverordnung, Abfallbeauftragtenverordnung, Abfallbehälterbenutzungsverordnung, Abfallbeseitigungsverordnung usw. usf. (eine klein Auswahl von Bestimmungen die tatsächlich existieren und durchaus von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Wirkungen haben können).
Eine Vereinfachung durch Konsumverzicht ist der Anfang von Untergang Wir alle sollten uns herzlich darüber freuen, das irgendetwas "festgestellt" wird. Und sei es etwas, was auf den ersten Blick eher negativ wirkt. Wie schon irgend ein Chinese feststellte - in der Krise steckt auch eine Chance - darum gleich Morgen zum Autohändler eures Vertrauens und flugs ein E-Mobil bestellen - wer bislang nur einen schnöden Benziner herumstehen hat, sollte der notleidenden Autoindustrie durch Bestellung eine modernen Diesel hilfreich beispringen. So ist die 100% Verfügbarkeit stets "mobil zu sein" absolut sichergestellt
So, nur so, werden wir die nächst höhere Ebene des Konsums wirklich erreichen - werden wir alle zu "PROsumern" - alle, Politik, Wirtschaft und das Bankenwesen, werden so gestärkt das 21. Jahrhundert zum glorreichsten Jahrhundert ever machen !