Ihre Schlüsse sind nicht ganz auf der Linie, die mir einleuchtend erscheint! Ich sehe durchaus 2 Bereiche: Nämlich den Stadtflitzer mit geringer Reichweite <150 km, der über Nacht (zum Beispiel!) wieder aufgeladen werden kann, und dem allgemein einsetzbaren Fahrzeug, das mit Gasantrieb pur oder hybrid auch größere Strecken >600 km anbietet, und das in wenigen Minuten wieder Energie für weitere >600 km nachtanken kann. Die Frage nach dem Anwender überlasse ich schlicht dem Markt.Raskolnikof hat geschrieben:(10 May 2018, 18:17)
Du favorisiesrt auf lange Sicht den Gasantrieb einfach wegen der z.Z. größeren Reichweite gegenüber E-Autos. Dabei sprichst du von der Entwicklung in den nächsten 20 Jahren, ignorierst dabei allerdings, dass die Batterieentwicklung auch voranschreitet und die Industrie sicher ist, innerhalb der nächsten Jahre eine umweltfreundliche Lithiumfreie Feststoffbatterie auf dem Markt zu bringen, die bei wesentlich größerer Kapazität gleichzeitig kleiner und leichter ist als die heutige Batteriegeneration und dann auch noch mit einer wesentlich kürzeren Ladezeiten aufwarten soll.
Ich denke, dass man jeder neuen technischen Entwicklung ein wenig Zeit geben sollte. Man denke an die rasante Entwicklung in der Computertechnologie. Viel Kinderspielzeug ist heute mit einer Computertechnologie und Rechenpower versehen, die einen PC von 1985 erblassen lassen. Dabei ist die Entwicklung der Elektroautos bereits recht weit fortgeschritten. Hier jetzt immer und immer wieder gebetsmühlenartig auf eine unzureichende Batteriekapazität = Reichweite hinzuweisen ist nicht zielführend, zumal ja bereits Modelle verfügbar sind, die von der Reichweite mit einer Akkuladung die meisten Kunden zufrieden stellen sollte. Beispiel: Der Opel ampera-e. Die vom Werk angegebene Reichweite mit einer Akkuladung beträgt 520 Km. Diese Kilometerleistung ist unter realistischen Alltagsbedingungen natürlich nicht zu erreichen. Verschiedene Tests haben aber gezeigt, dass im harten Alltagsbetrieb bei Aussentemperaturen im einstelligen Bereich und bei eingeschalteter Heizung 380 Km realistisch sind. Dabei handelt es sich beim ampera-e nicht um ein Auto der 100.000 Euro Obertklasse. In der bereits üppig ausgestatteten Standardversion kostet er etwas über 42.000 Euro. Da sind die 4000 Euro Zuschuss noch nicht abgezogen. Dafür erhält man ein Auto, welches sich fast auf VW Passat-Niveau befindet. Die Fontpassagiere genießen im ampera-e sogar noch mehr Beinfreiheit als im Passat.
Das einzige Handycap bei diesem Auto war bisher die Tatsache, dass es in Europa nur in Norwegen lieferbar war. Das hat sich aktuell aber geändert. So beträgt die Lieferzeit für das Auto mit Wunschausstattung derzeit drei bis vier Monate, vorfigurierte Modelle sind bereits in drei Wochen zu haben. Zum Vergleich: Auf meinen Ford Kuga musste ich etwas über drei Monate warten.
Zudem meine ich, dass die maximal mögliche Reichweite eines PKW mit einer Tankfüllung viel zu wichtig genommen wird. Wer ist denn darauf angewiesen, in einem Rutsch 1000 Km Autobahnstrecke zu schaffen? Ja, Geschäftsleute und Vertreter vielleicht oder die Familie mit ihrem 1500 KG schweren Wohnwagen am Haken. Ich hätte den Stromer über Nacht zuhause aufgeladen. Zwischendurch reicht dann auch mal eine 30-Minütige Schnelladung während des Einkaufs bei Edeka für die nächsten 150 Kilometer.
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Leider ist es so, daß Otto Normalverbraucher nicht gut 2 Fahrzeuge nach Anwendungszweck unterhalten und bezahlen kann. Deshalb wird das Gasfahrzeug dem Stadtflitzer wichtige Prozentpunkte weg nehmen, und wenn es deshalb Umweltärger gibt, dann könnte ein Hybrid mit Gasmotor und vergleichsweise kleiner Batterie <50 km dabei heraus kommen. Dazu gehört jetzt gar kein tolles Vorstellungsvermögen: die gesamte Infrastruktur ist dafür reichlich vorhanden, bewährt und sie ist risikolos erweiterbar.
Die Batterietechnologie kann nun alle möglichen Wege nehmen bis hin zu ganz billig und gut und leicht. Ein Sieg an der Fahrzeugfront ist das aber in keiner Weise, weil das Nachladen großer Fahrzeugbatterien in gegebener Ladezeit riesige Anforderungen an die Energiespeicherung und -verteilung stellt. Das habe ich jetzt oft genug vorgerechnet... und sollte verstanden sein.
Ok, noch einmal:
- Fahrstromenergie = Fahrleistung X Fahrzeit = Ladeleistung X Ladezeit.
Ich weiß, ich weiß, die Integrale. Die sind aber angesichts der grundlegenden Gedanken hier fast witzlos... wirken natürlich viel ingenieurwissenschaftlicher. Brauche ich hier nicht. Oh je, die Verluste beim Nachladen... geschenkt!
Ja, noch einer: Wir betrachten hier -zig Millionen Fahrzeuge dieser Art, nicht den einen Exoten mit Sonderbehandlung. Und alle wollen dann Ladeleistung, wenn sie (zufällig) gebraucht wird, nicht nur nachts, wenn ordentliche Leute sich durch Schlaf regenerieren.