Alter Stubentiger hat geschrieben:Du denkst einfach zu abgehoben. E-Autos sind für normale Menschen in D. und Europa nun mal keine wirtschaftlich tragbare Alternative. Aber es steht dir ja frei schon mal Vorreiter zu spielen.
OK ich bin "abgehoben" - nein ich kaufe in den nächsten zwei Jahren "vermutlich" kein Elektroauto, wenn sich bis dahin die zahlreichen Kleinfahrzeuge mit 150 km "Radius" nicht zu Preisen unter 15.000 € auf dem Markt finden lassen.
Wer unbedingt "wahrhaben" möchte, das Elektrofahrzeuge die üblichen Verbrenner 1:1 ersetzen "müssen", will einfach nicht eingestehen, das Individualfahrzeug ist schon auf Grund seiner massenhaften Verbreitung, zukünftig untauglich für ca. 60 bis 70 % z.B. der dt. Bevölkerung.
Warum ? Weil schon derzeit der
"Urbanisierungsgrad: Anteil der Stadtbewohner an der Gesamtbevölkerung in Deutschland in den Jahren von 2000 bis 2017" wie jeder sehen kann, deutlich über 70% liegt.
Im Umkehrschluss werden überhaupt nur noch (günstigenfalls) 30 bis 40% der zukünftigen Bevölkerung überhaupt eine eigenes Fahrzeug besitzen. Das dies nicht sofort im nächsten Jahr der Fall sein wird, sondern einer Entwicklung bedarf, ist sicher hier nicht unbedingt die notwendige gedankliche Voraussetzung.
Wie oft muss hier eigentlich noch erklärt werden, ein Elektroautomobil muss nicht zwangsläufig auch ein Fahrzeug sein, welches seine Traktionsenergie von einer möglichst großen Traktionsbatterie bezieht. Selbst wenn das bei einem Teil der Fahrzeuge der Fall sein sollte, ist doch entscheidend für welche Art Betrieb das Fahrzeug ausgelegt sein soll.
Die
[Moderation] Reichweitenangst, die besonders erklärte Gegner von Veränderungen sofort befällt, wenn von Elektrofahrzeugen die Rede ist, kann man offensichtlich mit kühler, sachlicher Argumentation niemals beseitigen. Das ist halt so. Ein paar
[Moderation] wollen einfach nicht begreifen, bei geringer Energiedichte im "Tank" (der hier eine Batterie ist) spielt die Überlegung was man damit "anstellen" möchte, eine bedeutend größere Rolle, als bei der möglichen Größe eines Kraftstofftanks. Wer Gelegenheit hat, die Ladung entsprechend der Einsatzkriterien - Kurzstrecken im Stadtgebiet - wann immer notwendig zu ergänzen, warum soll der ein Gerät mit einer Batteriekapazität die für 600 km konzipiert ist, in einem Fahrzeug haben wollen, welches problemlos 40 ... 60 km täglich zurücklegt ?
Das bislang teuerste an eine E-Batt-Vehikel ist doch eben diese Batterie. Kleine Batterie, geringeres Eigengewicht, mehr relative Ladekapazität (Waren oder Personen die transportiert werden sollen) - kleinere und wendigere Fahrzeuge - geringere Kosten (wenn doch die Batterie der größte Kostenfaktor ist). Logisches
[Moderation] Handeln, wenn mir also die "ständige Verfügbarkeit" das wert ist, tut es also im Stadtgebiet ein relativ kleines E-Batt-Vehikel.
Das kleinere Batterievolumen selbstverständlich auch weniger Materialaufwand bedeuten, sollte Binse sein.
[Moderation]
Nein, es wird bei aller Unsicherheit von möglichen Prognosen, keine auch nur annähernd gleiche Anzahl von im Privatbesitz befindlichen E-Batt-Vehikel geben. Die zukünftigen Fahrzeugflotten, werden sich nach Anwendungsnotwendigkeit in unterschiedliche Fahrzeugtypen aufsplitten. Dabei wird das nur genutzte Fahrzeug den größten Flottenanteil stellen.
Trotz erstaunlicher Entwicklungen - auch beim Militär, das ebenfalls in Nischen E-Batt-Vehikel entwickelt - wird "man" zukünftig nicht mehr aus dem "Vollen" also aus fossilen Quellen die notwendige Energie generieren. Wer natürlich nur im "Eintagsfliegenmodus" funktioniert, wird schon Protest einlegen, wenn der Ausblick mehr als ein Jahr in die Zukunft geht.
Defense News hat geschrieben:Maj. Gen. Cedric Wins, the commander of Army Research, Development and Engineering Command, added that the military isn’t likely going to be a leader in electrification. He expects that the military’s adoption of the technology will be a consequence of its partnership with the commercial automotive industry, which is going electric. He said:
“In 15 to 20 years, it‘s hard to believe if industry moved in the direction of electric-powered vehicles that the Army would not be somewhere near there. Its brigade combat team consumes 2,000 gallons of fuel per day. We’ve got to think about other ways.”
With the size of US Army’s fleet, a move toward electrification would likely encourage manufacturers to accelerate their EV efforts.
Quelle : DefenseNews (11.10.2017) "All-electric brigades? US Army official says it's coming sooner than you'd think" Das diese "Größenordnung" der weltweiten Entwicklung, vor der Entwicklung anderer Batterietechnologien einfach "halt" machen wird, ist sicher keine reine Glaubensfrage.
Wer genau hinsieht, wird feststellen die "Brückentechnologie" sind Hybridantriebe. Einerseits der voll "dedicated" Verbrenner, dem nur eine Aufgabe zukommt - Strom aus allem generieren, was es von fossil bis synthetisch gibt - eine möglichst kleine Batterie zu Pufferung (oder Kurzstrecken in Null-Emissionszonen) und dem Vorteil der Rekuperation, welche das übliche (dumme) Bremsen auf ein notwendiges Minimum reduziert. Wichtigster Aspekt - eine "Elektronik", welche das letzte Quäntchen an Energieeinsparung aus allen Komponenten herausholt - Grundlage für autonomen Fahrbetrieb.
Schon heute arbeiten Städte mit Carsharingunternehmen zusammen und ergänzen so ihren ÖPNV überall wo es bereits jetzt Nischen gibt, welche sich mit gewöhnlichen Bussen und Bahnen nicht wirtschaftlich betreiben lassen. Über die "Gestaltung des Individualverkehrs" können sie so auch die Anzahl der weiter von privat betriebenen Fahrzeuge steuern. Das dabei emissionslose Fahrzeuge der Vorzug eingeräumt wird, ist zumindest für mich logisch. Jedenfalls ist für diese Art der städtischen Mobilität gerade das E-Batt-Vehikel das bereits gegenwärtig geeignete Gerät.
Wer "weiter draußen" ohne vernünftigen Zugang zu ÖPNV vermutlich noch länger "außen vor" bleiben wird (längst eine Minderheit), wird auf Grund der voraussehbaren Strecken kein reines E-Batt-Vehikel bevorzugen. Da wird eben der fossile Verbrenner noch so lange gefahren werden, bis ihm das Gesetz oder der Verschleiß den Gar ausmacht. Dort bietet sich ein Hybrid an, der das "Tanken" Zuhause - gern auch an der eigenen PV - UND eben über alles was der voll "dedicated" Verbrenner umsetzen kann.
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)