Diese Diskussionen um "Kaisers Bart" helfen eigentlich niemandem.
Was positiv ist, so mancher geradezu "postfaktischer" Einspruch lässt sich recht problemlos widerlegen - nicht das dies für Freunde der gefühlsmäßigen Denke hilfreich wäre, hier ihr "Gefühl" und dort "widersprüchliche Fakten", wer geistig flexibel genug ist, wird diese prüfen (was durchaus anstrengend sein kann) und gegebenenfalls auch mal signalisieren - ja mein Gefühl war falsch - die Fakten sind anders, als ich mir das in meinem Kopf so vorstellen konnte oder wollte.
Verliert jemand - außer er / sie ist auf alleinige Meinungshoheit aus - da etwas ? Nein - jedenfalls für mich geltend - nein. Die Beschäftigung mit dem jeweiligen Gebiet bringt - mir jedenfalls - durchaus Freude.
Sätze wie >>"Das dürfte der Todesstoß für alle Autoradios, Navigationsradios und Bordtelefone sein."<<
zeigen doch ganz klar, ein Fortschritt hat seine Grenzen erreicht und wird durch parallel laufende Entwicklungen abgelöst. Nichts, das in unser "Sapiens - Entwicklung" wirklich neu wäre.
Was offensichtlich viele überfordert, sind die immer kürzeren Zeitabstände und die schiere Zahl der unterschiedlichen Entwicklungen.
Statt nun einfach hinzunehmen, EIN Mensch, auch ein sehr kluger und allseitig begabter Mensch, kann unmöglich mit dieser Entwicklung auf allen Wissensgebieten mithalten. Das exponentielle Wachstum von Wissen ist eine logische Folge von ebenso exponentiellem Anstieg der Technologien die alle gemeinsam "uns" vor sich hertreiben.
Hier eine Entwicklung, anders als von vielen gedacht und vorausgesehen :
TOTAL ist es wichtig, in die Mobilität der Zukunft zu investieren.Daher unterstützen wir seit mehreren Jahren Innovationen im Bereich der Elektromobilität. Neben dem Bau von Wasserstofftankstellen, die der Versorgung von elektrisch betriebenen Brennstoffzellenfahrzeugen im Rahmen der Clean Energy Partnership dienen, bietet TOTAL an ausgewählten Tankstellenstandorten in Kooperation mit Vattenfall und Multicity die Betankung von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen an Ladesäulen an.
TOTAL unterstützt das Berliner Netzwerk „eMo – Agentur für Elektromobilität“ und engagiert sich aktiv im Rahmen der Umsetzung der von der Bundesregierung initiierten Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE).
Oder dies hier :
Erster Spatenstich für TOTAL Multi-Energie Tankstelle in Rostock (2016.09.02)
Oder im "Westen" :
Multi-Tankstelle in Durlach: Bald gibt's hier Wasserstoff, Gas und Strom (2015.05.19) Wie sieht das inzwischen aus ?
Gas und Strom: Neue Multi-Tankstelle in Durlach öffnet bald ihre Pforten (2016.08.30)Die Diskussion dauerte zwei Jahre, jetzt geht es mit einem Mal ganz schnell: An der Südtangente östlich des dortigen Umspannwerks entsteht eine Multi-Energie-Tankstelle. Rund ein Jahr nachdem der Karlsruher Gemeinderat grünes Licht für die umstrittene Tankstelle absegnete, kann schon bald Wasserstoff, Gas oder Strom getankt werden.
Der Investor, die Total Deutschland GmbH, will hier künftig neben den gängigen Kraftstoffen auch Wasserstoff, Elektrizität und Gas anbieten - ein Angebot, das in der Technologieregion so bisher erst an wenigen Tankstellen realisiert wurde.
Neben den Zapfsäulen sollen die Autofahrer an der neuen Tankstelle auch ein Shoppinggebäude und eine Waschhalle nutzen können. Es soll über die "Fiducia-Kreuzuung" eine direkte Anbindung an die B3 geben, nach Süden und Osten soll eine frei wachsende, landschaftstypische Hecke das Gebiet abgrenzen. Auch eine Anbindung an Fuß- und Radweg soll es geben. Die Gebäude werden begrünte Flachdächer erhalten, die Tankanlage wird mit einer Photovoltaikanlage überdacht. Es ist geplant, drei Lkw- und elf Pkw-Stellplätze einzurichten.
Es wird nicht lange dauern und solche Berichte sind zu alltäglich um es noch über eine regionale Meldung auf Seite 3 zu schaffen.
Bei allen derzeitigen Entwicklungen scheint mir die Frage wichtig, was ist bislang geschehen und was kann daraus "abgesehen" werden. Mich wundert es schon lange nicht mehr, wenn die aktuelle Basis - also was gerade bereits existiert - für die meisten Betrachter ausreicht, diesen sichtbar noch kleinen "Stand der Dinge" als unerheblich oder gleich als quasi nicht vorhanden einzustufen. Typisch Mensch, der kann hier nur schwer "über seinen Schatten springen".
Lineare Entwicklungen sind ganz unser Ding. Heute zwei - immer Eins hinzu - alles in Ordnung - dauert endlos bis "man" sich damit (wenn überhaupt) nochmal befassen müsste.
Daher interessiert mich inzwischen stets,
wie ist der Verlauf "in der Zeit" - wann gab es die erste "Verdoppelung" ? Ist dieser Vorgang tatsächlich linear verlaufen oder "sammelt sich da bereits eine Lawine" ? Ja, es gab eine Verdoppelung innerhalb von 2 Jahren - welche Schlüsse lassen sich daraus ziehen ? Eine solch drastische Zunahme ist der Hinweis, auf eine ebenso schnelle Entwicklung in die Zukunft. Die "Härte" einer solchen Aussage, lässt sich bei länger andauernden Vorgängen, an den inzwischen stattgefundenen Verdoppelungen und den jeweiligen Zeitabschnitten die jeweils dazwischen liegen erheblich verbessern. Der Durchschnitt solcher Mehrfachverdoppelung führt zum Prozentsatz, mit der sich ein Vorgang exponentiell entwickelt hat.
Es ist nur logisch, je kleiner die vergangene Zeit zwischen jeder Verdoppelung, desto größer der diesem Vorgang zugrundeliegende Prozentsatz.
Nehmen "wir" mal an, die Zahl elektrisch betriebener Fahrzeuge (der "neuen Art" selbstverständlich !) hätte im Durchschnitt alle 2 Jahre eine Verdoppelung erfahren, lässt sich der Prozentsatz recht unspektakulär über diese "Formel" berechnen :
70 / Jahre zwischen der / den Verdoppelungen = der Prozentsatz mit dem der Vorgang stattfand. (p = 70 / t)
Nicht schwierig, umgekehrt daraus zu errechnen wieviel Jahre es bis zur nächsten Verdoppelung dauern wird, wenn der (aktuelle) Prozentsatz bekannt ist.
70 / %satz = Jahre bis zur nächsten Verdoppelung (t = 70 / p )
t = 2 Jahre - p = 35%/a
Eine vereinfachte - "Faustformel" statt entsprechender deutlich aufwendigeren Gleichungen, welche die Ergebnisse selbstverständlich exakt(ter) bestätigen. Je nach dem worauf man Wert legt, kann statt mit "70" auch "69" oder "72" eingesetzt werden.
Wachstum der Weltbevölkerung derzeit 7,4 Milliarden mit ~1,1% (optimistische Annahme) führt nach "= Jahre"
69/1,1 = 62,72...(periodisch)
70/1,1 = 63,63...
72/1,1 = 65,45...
zur nächsten Verdoppelung = 14,8 Milliarden
Die spannende Frage (deswegen habe ich die Weltbevölkerung als Beispiel genommen)
was kann diese Entwicklung die ja nachweislich exponentiell ist "aufhalten" ? Im Fall von e-mobilen kann sich eine Verlangsamung ergeben, aber einfach Schluss - würde das gleichzeitige Einstellen ALLER Bemühungen bedeuten oder das Auftauchen einer ganz neuen Entwicklung - z.B. ab morgen kann jeder fliegen und braucht so weder seine Beine noch ein wie immer funktionierendes Vehikel um von A nach B zu gelangen.
Wer das Ende fossil angetriebener Fortbewegung "prognostizieren" möchte, hat gleich eine ganze Reihe von "harten Argumenten" auf seiner Rechnung. Wichtigste davon, wie lange können "wir" fossile Rohstoffe noch mit anderen "Verbrauchern" teilen, bis es für die Mobilität nicht mehr ausreichende Reserven gibt ?
Nein, der einzige Weg diese Entwicklung noch aufzuhalten, ist der Schrittweise Wegfall der individuellen Mobilität zu Gunsten von energieeffizienteren Formen der tatsächlich benötigten Mobilität. Dies wäre aber der durchaus klassische Weg, eine Entwicklung wird durch eine höherwertige Entwicklung abgelöst - dabei wir niemals der exponentielle "Pfad" verlassen.
Bis, "man" anfängt den selbstverständlich ebenfalls exponentiellen Anstieg des weltweiten Energiekonsums "in Rechnung zu stellen". Würde mich gern über die Aspekte "exponentieller Verläufe" und deren Auswirkung auf "uns alle" mal "unterhalten. Ob das hier wohl möglich wäre bei so vielen Anhängern des "postfaktischen" ???
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)